[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bandführungskanal zwischen Ausgangswalzen und
Kalanderwalzen einer Spinnerei-Vorbereitungsmaschine, insbesondere einer Strecke,
mit einem in den Bandführungskanal mündenden Blasluftkanal.
[0002] Bei einer derartigen Konstruktion ist bereits vorgeschlagen worden, daß oberhalb
von Kalanderwalzen an einer Spinnerei-Vorbereitungsmaschine, insbesondere einer Strecke,
ein Gehäuse angeordnet ist, in welchem sich der zylindrische Bandführungskanal und
ein darin einmündender Blasluftkanal befindet (deutsche Patentanmeldung P 36 12 133.9).
Die Förderwirkung dieses Blasluftkanals erstreckt sich nur auf den Bereich unterhalb
der Mündung dieses Kanals.
[0003] Zum Stand der Technik zählt weiterhin ein zweiteilig ausgebildeter Bandführungskanal,
bei welchem ein Rohrteil in ein Kanalteil hineinragt (japanische Offenlegungsschrift
59-194976). Auch wenn diese bekannte Konstruktion bei einer Textilmaschine Anwendung
findet, so wird dieser Bandführungskanal nicht zwischen Ausgangswalzen und Kalanderwalzen
einer Strecke zur Führung des Faserverbandes verwendet. Damit zielt diese bekannte
Konstruktion in eine andere Richtung.
[0004] Weiterhin ist es bei der Verarbeitung von Filamentmaterial bekannt, die kegelförmige
Vorderseite eines Rohrteilendes in eine kegelstumpfförmig ausgebildete Öffnung eines
nachfolgenden Kanalteils hineinragen zu lassen (britische Patentanmeldung 2 079
798). Diese bekannte Konstruktion findet bei einem thermoplastischen Endlosfaden mit
Fluid-Förderung Anwendung, so daß auch hier eine andere Gattung vorliegt.
[0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bandführungskanal
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich auf einfache Weise eine Verbesserung
der Förderwirkung ergibt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bandführungskanal zweiteilig
ausgebildet ist mit einem Rohrteil im Bereich der Ausgangswalzen, welches in ein
Kanalteil hineinragt, das oberhalb des Rohrteilendes den tangential einmündenden Blasluftkanal
aufweist und daß durch das tangentiale Einführen des Blasluftstromes ein Rotieren
des Förderluftstromes erfolgt, durch welches ein aus den Ausgangswalzen des Streckwerkes
austretendes Faserband eine Drehung erhält. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß
eine Art Ringdüsen-Injektor geschaffen wird mit einem Rückpflanzen der Förderwirkung
bis zum Bereich der Ausgangswalzen an der Spinnerei-Vorbereitungsmaschine.
[0007] Im Bereich der Einmündung des Rohrteils in das Kanalteil kann dieses einen kegelstumpfförmigen
Innenraum aufweisen, wobei außerdem das in dem kegelstumpfförmigen Innenraum des Kanalteils
angeordnete Ende des Rohres ebenfalls kegelstumpfförmig ausgebildet sein kann. Auch
hierdurch ergibt sich auf einfache Weise eine Verbesserung der Injektorwirkung und
damit der Förderleistung durch den Luftkanal.
[0008] An den kegelstumpfförmigen Innenraum des Kanalteils kann sich in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung ein zu den Kalanderwalzen führender zylindrischer Kanal anschließen,
wobei insgesamt das Kanalteil mit dem tangential einmündenden Blasluftkanal einstückig
ausgebildet sein kann. Durch diese Konstruktion wird eine Vereinfachung in der Herstellung
und Bauweise erzielt.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Bandführungskanals im Schnitt;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
[0010] Gemäß Fig. 1 ist zwischen den Ausgangswalzen 2 eines Streckwerkes 1 und den Kalanderwalzen
3 einer Strecke ein Bandführungskanal 4 angeordnet. Dieser Bandführungskanal 4 ist
zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Rohrteil 6 im Bereich der Ausgangswalzen
2 des Streckwerks 1 und aus einem Kanalteil 7, in das das Rohrteil 6 einmündet. Weiterhin
weist der Bandführungskanal 4 einen darin einmündenden Blasluftkanal 5 auf, welcher
so ausgestaltet und gelegt ist, daß er oberhalb des Rohrteilendes 10 tangential in
das Kanalteil 7 einmündet.
[0011] Im Bereich der Einmündung 8 des Rohrteils 6 in das Kanalteil 7 weist dieses einen
kegelstumpfförmigen Innenraum 9 auf, wobei aus Fig. 1 ersichtlich ist, daß in diesen
kegelstumpfförmigen Innenraum 9 auch der Blasluftkanal 5 einmündet. Weiterhin ist
das in dem kegelstumpfförmigen Innenraum 9 des Kanalteils 7 angeordnete Ende 10 des
Rohrteils 6 kegelstumpfförmig ausgebildet.
[0012] An diesen kegelstumpfförmigen Innenraum 9 des Kanalteils 7 schließt sich ein zu den
Kalanderwalzen 3 führender zylindrischer Kanal 11 an.
[0013] Wie ersichtlich, ergibt sich durch die zweiteilige Konstruktion des Bandführungskanals
4 mit dem Rohrteil 6 und dem Kanalteil 7 sowie dem kegelstumpfförmigen Innenraum
9 ein Ringdüsen-Injektor, wodurch sich eine Verbesserung der Förderwirkung bis zu
einem Bandtrichter 14 im Bereich der Ausgangswalzen 2 des Streckwerks 1 ergibt.
[0014] Um bei Inbetriebnahme der Strecke beispielsweise nach einem Bandbruch das von den
Lieferwalzen 2 gelieferte Vlies durch den Bandführungskanal 4 und in die Kalanderwalzen
3 zu führen, wird durch Einleiten von Druckluft in das Anschlußrohr 12 im Bereich
9/11 des Bandführungskanals 4 eine Injektorwirkung erzeugt, die das Vlies 15 im Trichter
14 ansaugt, durch das Rohrteil 6 zieht und durch den zylindrischen Kanal 11 in die
Klemmlinie des Kalanderwalzenpaares 4 bläst.
[0015] Dabei wird durch das tangentiale Einführen des Blasluftstromes in die Kammer 9 ein
Rotieren des Förderluftstromes im zylindrischen Kanal 11 erreicht, durch das das Faserband
vorteilhafterweise gedreht und dadurch zusammengefaßt wird. Hierdurch erfolgt eine
Verbesserung des Zusammenhaftens des Faserbandes, wodurch das Einführen des Faserbandes
in das Walzenpaar 3 verbessert wird.
[0016] Das Einleiten der Druckluft in das Anschlußrohr 12 kann durch manuelles Öffnen eines
nicht näher dargestellten Ventils in diesem Anschlußrohr erfolgen. Es ist vorgesehen,
daß dieser Blasluftstrom nur zum Einziehen des Bandes eingeschaltet wird; nach dem
das Faserband eingezogen ist, wird er wieder unterbrochen.
[0017] Der Blasluftkanal 5 geht nach Fig. 1 und 2 in ein Anschlußrohr 12 über, welches
mit einem nicht näher dargestellten Versorgungskanal verbunden ist. Das Kanalteil
7 ist bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Konstruktion mit dem tangential einmündenden
Blasluftkanal 5 einstückig ausgebildet, wobei aus Fig. 2 ersichtlich ist, daß die
Austrittsöffnung 13 des Blasluftkanals 5 oberhalb des kegelstumpfförmigen Rohrteilendes
10 in den kegelstumpfförmigen Innenraum 9 einmündet. Durch das Zusammenwirken des
durch den Blasluftkanal 5 strömenden Luftstroms mit der Gestaltung des Innenraums
9 und dem in diesen ragenden Rohrteilende 10 wird eine Injektorwirkung erzielt, welche
die Förderwirkung des Faserverbandes 15 von den Ausgangswalzen 2 über den Bandtrichter
14 zu den Kalanderwalzen 3 auf einfache Weise erheblich verbessert.
[0018] Es besteht die Möglichkeit, den Blasluftstrom auf ein geöffnetes oder geschlossenes
Walzenpaar 3 zu richten: Bei geöffnetem Walzenpaar 3 kann der Blasluftstrom den Faserverband
ungehindert über die Klemmlinie des Walzenpaares hinaus fördern. Bei geschlossenem
Walzenpaar 3 kann erreicht werden, daß der Faserverband sofort bei Erreichen der Klemmlinie
erfaßt und im folgenden abgezogen wird.
1. Bandführungskanal zwischen Ausgangswalzen und Kalanderwalzen einer Spinnereivorbereitungsmaschine,
insbesondere einer Strecke, mit einem in den Bandführungskanal mündenden Blasluftkanal,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bandführungskanal (4) zweiteilig ausgebildet ist mit einem Rohrteil (6) im Bereich
der Ausgangswalzen (2), welches in ein Kanalteil (7) hineinragt, das oberhalb des
Rohrteilendes (10) den tangential einmündenden Blasluftkanal (5) aufweist und
daß durch das tangentiale Einführen des Blasluftstromes ein Rotieren des Förderluftstromes
erfolgt, durch welches ein aus den Ausgangswalzen (2) des Streckwerkes (1) austretendes
Faserband (15) eine Drehung erhält.
2. Bandführungskanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Einmündung (8) des Rohrteils (6) in das Kanalteil (7) dieses einen kegelstumpfförmig
Innenraum (9) aufweist.
3. Bandführungskanal nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den kegelstumpfförmigen
Innenraum (9) des Kanalteils (7) ein zu den Kalanderwalzen (3) führender zylindrischer
Kanal (11) anschließt.
4. Bandführungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das in dem kegelstumpfförmigen Innenraum (9) des Kanalteils (7) angeordnete Ende
(10) des Rohrteils (6) kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
5. Bandführungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kanalteil (7) mit dem tangential einmündenden Blasluftkanal (5) einstückig
ausgebildet ist.