(19)
(11) EP 0 325 294 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.1989  Patentblatt  1989/30

(21) Anmeldenummer: 89101017.5

(22) Anmeldetag:  20.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 5/72, D01H 13/04, B65H 51/16, D01G 15/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 21.01.1988 DE 3801688

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Bother, Jakob
    D-7320 Göppingen-Jebenhausen (DE)
  • Marq, Axel, Dipl.-Ing.
    D-7333 Ebersbach/Fils (DE)

(74) Vertreter: Schieschke, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
D-80796 München
D-80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bandführungskanal


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Bandführungskanal 4 zwischen Ausgangswalzen 2 und Kalanderwalzen 3 einer Spinnerei-Vorbereitungsmaschine, insbesondere einer Strecke, mit einem in den Bandführungskanal mündenden Blasluftkanal 5. Erfindungsgemäß ist der Bandführungskanal 4 zweiteilig ausgebildet mit einem Rohrteil 6 im Bereich der Ausgangs­walzen 2, welches in ein Kanalteil 7 hineinragt, das ober­halb des Rohrteilendes 10 den tangential einmündenden Blas­luftkanal 5 aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bandführungskanal zwi­schen Ausgangswalzen und Kalanderwalzen einer Spinnerei-Vor­bereitungsmaschine, insbesondere einer Strecke, mit einem in den Bandführungskanal mündenden Blasluftkanal.

    [0002] Bei einer derartigen Konstruktion ist bereits vorgeschlagen worden, daß oberhalb von Kalanderwalzen an einer Spinnerei-­Vorbereitungsmaschine, insbesondere einer Strecke, ein Ge­häuse angeordnet ist, in welchem sich der zylindrische Band­führungskanal und ein darin einmündender Blasluftkanal be­findet (deutsche Patentanmeldung P 36 12 133.9). Die Förder­wirkung dieses Blasluftkanals erstreckt sich nur auf den Be­reich unterhalb der Mündung dieses Kanals.

    [0003] Zum Stand der Technik zählt weiterhin ein zweiteilig ausge­bildeter Bandführungskanal, bei welchem ein Rohrteil in ein Kanalteil hineinragt (japanische Offenlegungsschrift 59-­194976). Auch wenn diese bekannte Konstruktion bei einer Textilmaschine Anwendung findet, so wird dieser Bandfüh­rungskanal nicht zwischen Ausgangswalzen und Kalanderwalzen einer Strecke zur Führung des Faserverbandes verwendet. Da­mit zielt diese bekannte Konstruktion in eine andere Rich­tung.

    [0004] Weiterhin ist es bei der Verarbeitung von Filamentmaterial bekannt, die kegelförmige Vorderseite eines Rohrteilendes in eine kegelstumpfförmig ausgebildete Öffnung eines nachfol­genden Kanalteils hineinragen zu lassen (britische Patentan­meldung 2 079 798). Diese bekannte Konstruktion findet bei einem thermoplastischen Endlosfaden mit Fluid-Förderung An­wendung, so daß auch hier eine andere Gattung vorliegt.

    [0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bandführungskanal der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich auf einfache Weise eine Verbesse­rung der Förderwirkung ergibt.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bandführungskanal zweiteilig ausgebildet ist mit einem Rohr­teil im Bereich der Ausgangswalzen, welches in ein Kanalteil hineinragt, das oberhalb des Rohrteilendes den tangential einmündenden Blasluftkanal aufweist und daß durch das tan­gentiale Einführen des Blasluftstromes ein Rotieren des För­derluftstromes erfolgt, durch welches ein aus den Ausgangs­walzen des Streckwerkes austretendes Faserband eine Drehung erhält. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß eine Art Ringdüsen-Injektor geschaffen wird mit einem Rückpflanzen der Förderwirkung bis zum Bereich der Ausgangswalzen an der Spinnerei-Vorbereitungsmaschine.

    [0007] Im Bereich der Einmündung des Rohrteils in das Kanalteil kann dieses einen kegelstumpfförmigen Innenraum aufweisen, wobei außerdem das in dem kegelstumpfförmigen Innenraum des Kanalteils angeordnete Ende des Rohres ebenfalls kegel­stumpfförmig ausgebildet sein kann. Auch hierdurch ergibt sich auf einfache Weise eine Verbesserung der Injektorwir­kung und damit der Förderleistung durch den Luftkanal.

    [0008] An den kegelstumpfförmigen Innenraum des Kanalteils kann sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein zu den Ka­landerwalzen führender zylindrischer Kanal anschließen, wo­bei insgesamt das Kanalteil mit dem tangential einmündenden Blasluftkanal einstückig ausgebildet sein kann. Durch diese Konstruktion wird eine Vereinfachung in der Herstellung und Bauweise erzielt.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Bandführungska­nals im Schnitt;

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.



    [0010] Gemäß Fig. 1 ist zwischen den Ausgangswalzen 2 eines Streck­werkes 1 und den Kalanderwalzen 3 einer Strecke ein Bandfüh­rungskanal 4 angeordnet. Dieser Bandführungskanal 4 ist zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Rohrteil 6 im Bereich der Ausgangswalzen 2 des Streckwerks 1 und aus einem Kanalteil 7, in das das Rohrteil 6 einmündet. Weiterhin weist der Bandführungskanal 4 einen darin einmündenden Blas­luftkanal 5 auf, welcher so ausgestaltet und gelegt ist, daß er oberhalb des Rohrteilendes 10 tangential in das Kanalteil 7 einmündet.

    [0011] Im Bereich der Einmündung 8 des Rohrteils 6 in das Kanalteil 7 weist dieses einen kegelstumpfförmigen Innenraum 9 auf, wobei aus Fig. 1 ersichtlich ist, daß in diesen kegelstumpf­förmigen Innenraum 9 auch der Blasluftkanal 5 einmündet. Weiterhin ist das in dem kegelstumpfförmigen Innenraum 9 des Kanalteils 7 angeordnete Ende 10 des Rohrteils 6 kegelstumpfförmig ausgebildet.

    [0012] An diesen kegelstumpfförmigen Innenraum 9 des Kanalteils 7 schließt sich ein zu den Kalanderwalzen 3 führender zylin­drischer Kanal 11 an.

    [0013] Wie ersichtlich, ergibt sich durch die zweiteilige Konstruk­tion des Bandführungskanals 4 mit dem Rohrteil 6 und dem Ka­nalteil 7 sowie dem kegelstumpfförmigen Innenraum 9 ein Ringdüsen-Injektor, wodurch sich eine Verbesserung der För­derwirkung bis zu einem Bandtrichter 14 im Bereich der Aus­gangswalzen 2 des Streckwerks 1 ergibt.

    [0014] Um bei Inbetriebnahme der Strecke beispielsweise nach einem Bandbruch das von den Lieferwalzen 2 gelieferte Vlies durch den Bandführungskanal 4 und in die Kalanderwalzen 3 zu füh­ren, wird durch Einleiten von Druckluft in das Anschlußrohr 12 im Bereich 9/11 des Bandführungskanals 4 eine Injektor­wirkung erzeugt, die das Vlies 15 im Trichter 14 ansaugt, durch das Rohrteil 6 zieht und durch den zylindrischen Kanal 11 in die Klemmlinie des Kalanderwalzenpaares 4 bläst.

    [0015] Dabei wird durch das tangentiale Einführen des Blasluftstro­mes in die Kammer 9 ein Rotieren des Förderluftstromes im zylindrischen Kanal 11 erreicht, durch das das Faserband vorteilhafterweise gedreht und dadurch zusammengefaßt wird. Hierdurch erfolgt eine Verbesserung des Zusammenhaftens des Faserbandes, wodurch das Einführen des Faserbandes in das Walzenpaar 3 verbessert wird.

    [0016] Das Einleiten der Druckluft in das Anschlußrohr 12 kann durch manuelles Öffnen eines nicht näher dargestellten Ven­tils in diesem Anschlußrohr erfolgen. Es ist vorgesehen, daß dieser Blasluftstrom nur zum Einziehen des Bandes einge­schaltet wird; nach dem das Faserband eingezogen ist, wird er wieder unterbrochen.

    [0017] Der Blasluftkanal 5 geht nach Fig. 1 und 2 in ein Anschluß­rohr 12 über, welches mit einem nicht näher dargestellten Versorgungskanal verbunden ist. Das Kanalteil 7 ist bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Konstruktion mit dem tangen­tial einmündenden Blasluftkanal 5 einstückig ausgebildet, wobei aus Fig. 2 ersichtlich ist, daß die Austrittsöffnung 13 des Blasluftkanals 5 oberhalb des kegelstumpfförmigen Rohrteilendes 10 in den kegelstumpfförmigen Innenraum 9 ein­mündet. Durch das Zusammenwirken des durch den Blasluftkanal 5 strömenden Luftstroms mit der Gestaltung des Innenraums 9 und dem in diesen ragenden Rohrteilende 10 wird eine Injek­torwirkung erzielt, welche die Förderwirkung des Faserver­bandes 15 von den Ausgangswalzen 2 über den Bandtrichter 14 zu den Kalanderwalzen 3 auf einfache Weise erheblich verbes­sert.

    [0018] Es besteht die Möglichkeit, den Blasluftstrom auf ein geöff­netes oder geschlossenes Walzenpaar 3 zu richten: Bei geöff­netem Walzenpaar 3 kann der Blasluftstrom den Faserverband ungehindert über die Klemmlinie des Walzenpaares hinaus för­dern. Bei geschlossenem Walzenpaar 3 kann erreicht werden, daß der Faserverband sofort bei Erreichen der Klemmlinie er­faßt und im folgenden abgezogen wird.


    Ansprüche

    1. Bandführungskanal zwischen Ausgangswalzen und Kalander­walzen einer Spinnereivorbereitungsmaschine, insbesondere einer Strecke, mit einem in den Bandführungskanal münden­den Blasluftkanal,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Bandführungskanal (4) zweiteilig ausgebildet ist mit einem Rohrteil (6) im Bereich der Ausgangswalzen (2), welches in ein Kanalteil (7) hineinragt, das oberhalb des Rohrteilendes (10) den tangential einmündenden Blasluft­kanal (5) aufweist und
    daß durch das tangentiale Einführen des Blasluftstromes ein Rotieren des Förderluftstromes erfolgt, durch welches ein aus den Ausgangswalzen (2) des Streckwerkes (1) aus­tretendes Faserband (15) eine Drehung erhält.
     
    2. Bandführungskanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß im Bereich der Einmündung (8) des Rohrteils (6) in das Kanalteil (7) dieses einen kegelstumpfförmig In­nenraum (9) aufweist.
     
    3. Bandführungskanal nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß an den kegelstumpfförmigen Innenraum (9) des Kanalteils (7) ein zu den Kalanderwalzen (3) führender zylindrischer Kanal (11) anschließt.
     
    4. Bandführungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem kegelstumpf­förmigen Innenraum (9) des Kanalteils (7) angeordnete Ende (10) des Rohrteils (6) kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
     
    5. Bandführungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß das Kanalteil (7) mit dem tangential einmündenden Blasluftkanal (5) einstückig ausgebildet ist.
     




    Zeichnung