(19)
(11) EP 0 325 306 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.1989  Patentblatt  1989/30

(21) Anmeldenummer: 89104898.5

(22) Anmeldetag:  25.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B22D 11/06, B65H 19/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 06.08.1986 DE 3626638

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
87110817.1 / 0255674

(71) Anmelder: SUNDWIGER EISENHÜTTE MASCHINENFABRIK GmbH & CO.
D-58675 Hemer (DE)

(72) Erfinder:
  • Sporenberg, Willi
    D-5870 Hemer (DE)
  • Schenk, Horst
    D-4600 Dortmund 30 (DE)
  • Sattler, Werner
    D-5860 Iserlohn (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Andrück- und Trennvorrichtung für ein auf eine Aufwickelhaspel aufzuwickelndes Metallband


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Andrück- und Trennvorrichtung für auf Aufwickelhaspeln 19,20 aufzuwickelnde Metallbänder. Die Andrück- und Trennvorrichtung 24 besteht aus einer in einer Baueinheit vereinigten Bürste 25 und einem wegklappbaren Messer 26. Die Vorrichtung ist auf der der Aufwickelhaspel 19 gegenüberliegenden Seite angeordnet und in Richtung auf den Wickelkopf der Aufwickelhaspel 19 gegen das Band 6 vorsteuerbar. Der Wickelkopf selbst trägt als Anheftmittel einen Klebebelag.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Andrück- und Trennvorrichtung für ein an eine insbesondere als Wendehaspel ausgebildeten Aufwickelhaspel anzuschließendes Metallband, bei der auf der der Aufwickelhaspel gegenüberliegenden Seite des Metallbandes eine gegen das Metallband auf die mit einem Anheftmittel für das Metallband versehende Aufwickelhaspel zu bewegbare Baueinheit aus einem Andrückmittel und einem ihm in Bandlaufrichtung nachgeordneten Messer angeordnet ist.

    [0002] Beim Aufwickeln von Metallbändern besteht eine Schwierigkeit darin, ohne Unterbrechung des Transportes des Metallbandes das Band an eine Aufwickelhaspel anzuschließen. Der Anschluß eines Bandes bei laufendem Transport besteht sowohl zu Wickelbeginn, wenn mit einem verlorenen Bandanfang gearbeitet wird, als auch während des Wickelns, wenn bei einer Wendehaspel das Wickeln von der einen Aufwickelhaspel auf die andere Aufwickelhaspel übergewechselt werden soll.

    [0003] Bei einer bekannten Andrück- und Trennvorrichtung der eingangs genannten Art (US-PS 29 42 796), die allerdings nicht für Metallband, sondern für thermoplastische Folien ausgelegt ist, ist das Messer feststehend in der Baueinheit angeordnet und durchtrennt das Band in einem frei geführten Abschnitt zwischen den beiden Aufwickelhaspeln in der Nähe der neuen Aufwickelhaspel. Bei diesem Trennvorgang wird das Band über das Messer gezogen, weshalb in Bandlaufrichtung Schleifspuren auf dem Band nicht zu vermeiden sind. Für die Durchtrenning eines Metallbandes ist diese Art der Durchtrenning nicht geeignet.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Andrück- und Trennvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei andauerndem Transport des Bandes eine Durchtrennung des Bandes ohne Beschädigung des Bandes gewährleistet.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Messer gegen die Aufwickelhaspel drückbar und in Bandlaufrichtung wegklappbar ist.

    [0006] Als Andrückmittel ist besonders eine an sich bekannte Bürste geeignet.

    [0007] Vorzugsweise sollte das Messer vor dem Andrück- und Trennvorgang durch Federmittel in einer vorzugsweise quer zur Bandlaufrichtung ausgerichteten Position gehalten werden. Das Anheftmittel kann ein Klebebelag sein.

    [0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, bei hohen Bandgeschwindigkeiten von ca 40m/sek das Band zu trennen und anzuschließen, ohne daß es Probleme gibt. Gleichsam in einem Wischvorgang wird mittels der Bürste das laufende Band an den Wickeldorn angedrückt und dabei das Band durchtrennt. Wegen des wegklappbaren Messers wird das Band nicht beschädigt, vielmehr wird das Messer vom Band in Bandlaufrichtung mitgenommen.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. einzelnen zeigen:

    Fig. 1 die Andrück- und Trennvorrichtung bei einer Vorrich zum Herstellen von gegossenem Band in schematischer Darstellung in Seitenansicht,

    Fig. 2-5 die Andrück- und Trennvorrichtung gemäß Fig. 1 in verkleinerter Darstellung in verschiedenen Betriebsphasen

    Fig. 6 u.7 das Trennmesser der Trennvorrichtung gemäß Fig.1-5 in Ansicht in vergrößerter Darstellung.



    [0010] Die Bandgießvorrichtung besteht aus einem mit schmelzflüssigem Metall gefüllten Behälter 1, einem darin eintauchenden Förder- oder Steigrohr 2, einer Gießdüse 3 und einem bewegten Kühlkörper in Form eines gekühlten Gießrades 4. Bandgießvorrichtungen in dieser oder ähnlicher Ausführung sind bekannt. Damit sich infolge der auf das Band 6 einwirkenden Fliehkraft das Band 6 nicht zu früh vom Mantel des Gießrades 4 ablöst, erstreckt sich über das Gießrad 4 eine konzentrisch zum Mantel des Gießrades 4 angeordnete Führung 5, die mit Blasdüsen bestückt ist, die auf das Band 6 blasen und es dadurch gegen den Mantel des Gießrades 4 drücken.

    [0011] Diese spezielle Ausführung der Gießvorrichtung ist von untergeordneter Bedeutung. Bandgießen läßt sich auch zum Beispiel bei Gießvorrichtungen mit zwei Gießrädern oder Gießvorrichtungen mit Düsen zum mehrlagigen Gießen verwirklichen. (Vergl. deutsche Patentanmeldungen P 35 21 778.2 und P 36 02 594.1). Wichtig ist nur, daß an der Ablösestelle des Bandes 6 vom Gießrad 4 das Band 6 erstarrt ist. Eine zum Aufbringen eines Bandzuges ausreichende Zugfestigkeit braucht es hier noch nicht zu haben.

    [0012] Zum leichteren Ablösen des Bandes 6 von dem Gießrad 4 ist im Zwickel zwischen dem Mantel des Gießrades 4 und dem Band 6 ein keilförmiges Ablöseorgan 7 angeordnet, das zum Unterstützen des Ablösens mit Blasdüsen bestückt sein kann. Diesem Ablöseorgan 7 ist eine Bürstenwalze 8 mit Reibrollen an ihren Enden nachgeordnet, die auf dem Mantel eines ersten Kühlrades 9 laufen. Die Bürstenwalze 8 drückt das Band 6 gegen den Mantel des Kühlrades 9, so daß vor allem der Bandanfang problemlos in den Eingang eines Führungskanals einläuft, der vom Mantel des Kühlrades 9 und einer konzentrisch dazu angeordneten Führungswand 10 gebildet wird. Dem ersten Kühlrad 9 ist ein zweites Kühlrad 11 mit einer entsprechend angeordneten Führungswand 12 nachgeordnet. Über das Gießrad 4 und die beiden Kühlräder 9,11 ist das Band 6 S-förmig geführt. Die Führungswände 10,12 an den Kühlrädern 9,11 sind mit Blasdüsen bestückt, die ein kühlendes Medium gegen das Band 6 blasen, so daß das Band 6 zum Zwecke einer intensiven Kontaktkühlung fest gegen die Mäntel der Kühlräder 9, 11 gedrückt wird. Als Blasmedium wird vorzugsweise ein gekühltes Medium, insbesondere Luft oder ein Inertgas verwendet. Dies gilt vor allem für das Blasmedium der Düsen am Gießrad 4.

    [0013] Am Ausgang des vom Mantel des Kühlrades 11 und der Führungs­wand 12 gebildeten Führungskanals ist als zusätzliche Führung eine Bürstenrolle 13 angeordnet, die über ein auf dem Mantel des Kühlrades 11 laufendes Reibrad angetrieben wird. An den Führungskanal 11, 12 schließt sich ein flacher Führungskanal 14 an. Die Weite dieses Führungskanals 14 senkrecht zur Bandebene ist kleiner als die Bandbreite. Der Führungskanal 14 kann aus einem U-Profil bestehen, das durch einen seitlichen Deckel verschließbar ist. Durch Öffnen des Deckels und durch seitliches Verstellen ist es möglich, das durch den Kanal 14 geführte Band 6 freizugeben.

    [0014] Mit einer nur angedeuteten Meßeinrichtung 17 läßt sich die Banddicke bei ununterbrochener Förderung des Bandes 6 messen.

    [0015] Am Ausgang des im wesentlichen vertikal verlaufenden Führungskanals 14 ist eine in der Zeichnung nur angedeutete Saugvorrichtung 15 angeschlossen, die einen Gasstrom durch den Kanal von oben nach unten strömen läßt. Dadurch wird das durch den Führungskanal 14 zu fördernde und schon aufgrund seines Eigengewichtes geförderte Band 6 zusätzlich gefördert.

    [0016] Am unteren Ausgang des Führungskanals 14 ist ein Klemmrollenpaar 16 vorgesehen. Das bei geöffneten Klemmrollen 16 zwischen die Klemmrollen 16 einlaufende Band 6 wird von den Klemmrollen 16 gehalten und in Richtung eines Schrottsammelbehälters 18 gefördert. Durch Festklemmen des Bandes 6 ist dieses seitlich fixiert. Deshalb wird von diesem Augenblick an nicht länger der Führungskanal 14 benötigt, sondern er kann geöffnet und aus dem Führungsbereich herausbewegt werden. Mittels einer nicht dargestellten Abtastvorrichtung kann dann die Lage des Bandes 6 erfaßt und für den noch zu beschreibenden Anwickelvorgang benutzt werden.

    [0017] Im Bereich des Führungskanals 14 ist eine aus zwei Aufwickelhaspeln 19,20 bestehende Wendehaspel 21 angeordnet, die in Achsrichtung der Aufwickelhaspeln 19,20 und damit parallel zur Bandebene und senkrecht zur Bandlaufrichtung bewegbar ist. Jeder Aufwickelhaspel 19, 20 ist eine Bandführungsrolle 22, 23 mit seitlichem Abstand zugeordnet, die bei einem Haspelwechsel das Band führt. Der Wickeldorn einer jeden Aufwickelhaspel 19,20 weist ein auf das Band wirkendes Anheftmittel z.B. einen Klebebelag auf.

    [0018] Auf der den Aufwickelhaspeln 19,20 gegenüberliegenden Seite des Bandes 6 im Bereich des Führungskanals 14 ist eine Andrück- und Trennvorrichtung 24 angeordnet, die, wie aus Fig.2 und 3 ersichtlich, aus einem vorbewegbaren bürstenförmigen Andrückorgan 25 und einem wegklappbaren gezahnten Messer 26 besteht. Mit dieser Andrück- und Trennvorrichtung 24 läßt sich das mit hoher Geschwindigkeit laufende Band 6 an die in Position befindliche Aufwickelhaspel 19 anschließen.

    [0019] Der jeweils in Wechselstellung befindlichen Aufwickelhaspel 19 oder 20 ist eine anschwenkbare Andrückrolle 27 zugeordnet.

    [0020] Mit einer solchen Vorrichtung erfolgt die Herstellung von gegossenem Metallband mit armorph und/oder feinkristallinem Gefüge auf folgende Art und Weise:

    [0021] Das auf das Gießrad 4 aufgebracht schmelzflüssige Metall wird unter Zuhilfenahme des Ablöseorgans 7 und der Bürstenwalze 8 in den ersten Abschnitt eines von Kühlrädern 9, 11 und Führungswänden 10, 12 gebildeten Führungskanal eingebracht. Das Band 6 hat beim Verlassen des Gießrades 4 noch eine sehr geringe Festigkeit, erhält dann aber von den Kühlrädern 9, 11 eine derart starke Kühlung, daß es beim Verlassen des ersten Abschnittes des Führungskanals ausreichend fest ist, im frei geführt zu werden. Es durchläuft dann den senkrecht angeordneten Führungskanal 14, von dem es in den Schrottsammelbehälter 18 einläuft. Diese Betriebsphase ist in Figur 1 dargestellt.

    [0022] Zur Vorbereitung des Anschließens des Bandes 6 an die Aufwickelhaspel 19 werden die Klemmrollen 16 der Fangvorrichtung angestellt. Die angetriebenen Klemmrollen 16 übernehmen die Führung des Bandes 6 und erhalten es straff. Der Bandführungskanal 14 kann dann entfernt werden. Mittels der der Zeichnung nicht dargestellten Abtastein­richtung für die Lage des Bandes 6 wird die Lage des Bandes erfaßt. In Abhängigkeit von diesem Meßergebnis findet eine Ausrichtung des Bandes 6 und der Aufwickelhaspel 19 zueinander statt, z.B. dadurch, daß bei unveränderter Bandführung der Aufwickelhaspel 19 axial verfahren wird. Anschließend wird das Klemmrollenpaar 16 in Richtung auf Aufwickelhaspel 19 verstellt und die Andrück- und Trennvorrichtung 24 gegen das Band 6 bewegt, um das Band an den Klebebelag des Dorns der Aufwickelhaspel 19 anzuheften. Dabei drückt die Bürste 25 das laufende Band in einer Wischbewegung an. Das wegklappbare, federnd gelagerte Messer 26 wird durch das laufende Band 6 weggeklappt und behindert deshalb die Bewegung des Bandes ebenfalls nicht. Nach dem Anschließen des Bandes wird das Klemmrollenpaar 16 und die Andrück- und Trennvorrichtung 24 in ihre Ruhestellung zurückgebracht. Das Band 6 wird auf die Haspel 19 aufgewickelt, bis daß die Aufwickelhaspel 19 voll ist. Sobald die Aufwickelhaspel 19 vollgewickelt ist, wird die Wendehaspel 21 verschwenkt, so daß die leere Aufwickelhaspel 20 in die Position der vollen Aufwickelhaspel 19 gelangt. Bei diesem Wendevorgang braucht die Förderung des Bandes nicht unterbrochen zu werden. Das noch auf die Aufwickelhaspel 19 aufgewickelte Band wird nach dem Schwenkvorgang über die Führungsrolle 23 geführt, die dafür sorgt, daß das Band 6 im wesentlichen senkrecht vorbei an der leeren Haspel 20 zum Anschließen an deren Dorn geführt wird. Diese Betriebsphase ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt. Wie beim ersten Anschließen des Bandes wird die Andrück- und Trennvorrichtung 24 wieder betätigt. Vor deren Betätigung wird allerdings die schwenkbare Andrückrolle 27 auf den Rollenwickel 28 gedrückt, damit nach Trennen des Bandes der Bund 28 straff gewickelt bleibt. Diese Nach dem Trennen des Bandes und Anheften des neuen Bandanfangs am Dorn der Aufwickelhaspel 20 kann der Wickel 28 vom Dorn der Aufwickelhaspel 19 abgezogen und mit einer neuen Wickelhülse bestückt werden.


    Ansprüche

    1. Andrück- und Trennvorrichtung für ein an einer insbesondere als Wendehaspel ausgebildeten Aufwickelhaspel (19,20) anzuschließendes Metallband (6), bei der auf der der Aufwickelhaspel (19,20) gegenüberliegenden Seite des Metallbandes (6) eine gegen das Metallband (6) auf die mit einem Anheftmittel für das Metallband versehende Aufwickelhaspel (19,20) zu bewegbare Baueinheit (24) aus einem Andrückmittel (25) und einem ihm in Bandlaufrichtung nachgeordneten Messer (26) angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (26) gegen die Aufwickelhaspel (19,20) drückbar und in Bandlaufrichtung wegklappbar ist.
     
    2. Andrück- und Trennvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückmittel eine Bürste ist.
     
    3. Andrück- und Trennvorrichtung gemäß Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (26) vor dem Andrück- und Trennvorgang durch Federmittel in einer vorzugsweise quer zur Bandlaufrichtung ausgerichteten Position gehalten wird.
     
    4. Andrück- und Trennvorrichtung gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Anheftmittel ein Klebebelag ist.
     




    Zeichnung