[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Furnierwerkstückes in Form
einer im wesentlichen flachen, ebenen oder gebogenen Platte oder dergleichen, mit
einer vorzugsweise zumindest teilweise aus Holz bestehenden Basislage, ggf. als Basisfurnier
aus mehreren Einzellagen geschichtet, einer aus Holz bestehende Deckfurnierlage sowie
ggf. einem die Basislage und das Deckfurnier durchsetzenden Ausschnitt, bei dem die
Basislage und das Deckfurnier vorzugsweise mittels Kunstharzklebers miteinander verleimt
werden, ggf. der die Basislage und das Deckfurnier durchsetzende Ausschnitt erzeugt
wird und schließlich dessen Umfangswandung mit Deckfurniermaterial abgedeckt wird,
wobei das Verleimen der Basislage sowie des Deckfurniers zu einem festen Werkstück
und ggf. das Bilden des Ausschnitts sowie das Bekleiden der Umfangswandung desselben
mit dem Deckfurnier in einem einzigen Preßstanzvorgang erfolgen, in dem die Deckfurnierlage
von der Fläche des Furnierwerkstückes aus in den Ausschnitt unter Bekleiden der Umfangswandung
desselben bis zur unteren Ausschnittkante durchgedrückt wird, ein Preßstanzwerkzeug
zu seiner Durchführung und ein danach hergestelltes Furnierwerkstück.
[0002] Das Verfahren, das Preßstanzwerk und das Furnierwerkstück der gattungsgemäßen Art,
wie sie in der DE-OS 36 36 587 beschrieben sind, haben sich durchaus bewährt, wobei
Furnierwerkstücke mit Ausschnitten unter wesentlich geringerem Arbeitsaufwand als
bis dahin hergestellt und die Ausschnittkanten mit Deckfurnier bekleidet werden,
die Vorgehensweise kostengünstig und das ästhetische Aussehen des hergestellten Furnierwerkstückkes
einwandfrei ist.
[0003] Es hat sich allerdings als wünschenswert herausgestellt, Furnierwerkstücke erzeugen
zu können, deren Oberfläche vorzugsweise lackartig glänzend erscheint und die trotz
großer Abmessungen und gleichzeitig geringer Gesamtdicke verhältnismäßig verwindungssteif
sind, so daß sie zum Verkleiden auch großflächiger Bauelemente verwendet werden können.
Diesbezüglich gewährleistet die Vorgehensweise nach der DE-OS 36 36 587 noch nicht
die gewünschte Oberflächenbeschaffenheit und ist auch nur bei begrenzten Dicke des
Werkstückes anwendbar.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und das Preßstanzwerkzeug
der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, daß in dem einzigen Preßstanzvorgang
die herstellbaren Furnierwerkstücke mit größerer Dicke in verwindungsfreier Gestaltung
hergestellt werden können, so daß vorzugsweise durch Erzeugung gerader, breiter Auflagekanten
am ggf. konkav oder konvex ausgebildeten Werkstück z.B. ein leichtes Aufkleben oder
anderweitiges Befestigen an zu verkleidenden Bauelementen möglich ist; vorzugsweise
sollen die Furnierwerkstücke in dem einzigen Preßstanzvorgang mit der gewünschten
Oberflächenbeschaffenheit, insbesondere mit Matt- oder Hochglanz, versehen werden,
ohne daß eine Nachbearbeitung notwendig ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem beanspruchten Verfahren dadurch gelöst,
daß zumindest ein Teil des Umfangsrandbereiches des Furnierwerkstücks umgebogen und
zur Erzeugung einer Randverstärkung kantennah verdichtet wird.
[0006] Dabei kann vorgesehen sein, daß das Umbiegen zu der dem Deckfurnier abgewandten Seite
des Furnierwerkstücks erfolgt.
[0007] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß das Umbiegen um etwa 90°C zur Hauptebene des
Furnierwerkstückes erfolgt.
[0008] Hierbei kann insbesondere so vorgegangen werden, daß das Deckfurnier die Randverstärkung
bzw. die Ausschnittflächen im wesentlichen vollständig bis zu einer im wesentlichen
parallel zur Hauptebene des Furnierwerkstückes verlaufenden Auflage-fläche abdeckt.
[0009] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen
der gesamte Umfang des Werkstückes bzw. des Werkstückausschnittes mit der Randverstärkung
bzw. mit dem Deckfurnier bedeckt wird.
[0010] Auch schlägt die Erfindung vor, daß die Randverdichtung unter Abknicken eines Teiles
des Randbereiches des Furnierpaketes erzeugt wird, wobei bei Beendigung des Preßstanzvorganges
ein überstehender Randabfallrest abgetrennt wird.
[0011] Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines Furnierwerkstücks
mit einer vorzugsweise zumindest teilweise aus Holz bestehenden Basislage und einer
aus Holz bestehenden Deckfurnierlage durch Verleimen der Basislage und des Deckfurniers
zu einem festen Werkstück in einem einzigen Preßstanzvorgang, vorgeschlagen, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Deckfurnier im Preßstanzvorgang mit einer glänzenden
Lackoberfläche versehen wird.
[0012] Dabei kann so vorgegangen werden, daß das Deckfurnier vor dem Zusammenlegen des Furnierpaketes
mit einem Lackkunstharz getränkt, daraufhin getrocknet und schließlich mit den anderen
Furnierlagen unter Verwendung einer glänzenden Preßfläche dem Preßstanzvorgang unterworfen
wird.
[0013] Auch sieht die Erfindung ggf. vor, daß auf die Oberfläche des einschließlich des
Deckfurniers zusammengelegten Furnierpaketes vor dem Preßstanzvorgang ein Lackkunstharzfilm
aufgelegt wird, woraufhin der Preßstanzvorgang unter Verwendung einer glänzenden
Preßfläche erfolgt.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die dem Deckfurnier
abgewandte Fläche der Basislage zumindest bereichsweise mit einer Phenol harzfolie
oder dergleichen verpreßt wird.
[0015] Das Preßstanzwerkzeug nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzwerkzeug
eine Umfangs-Schneideinrichtung mit zugeordneter Verdrängungsfläche und Formfläche
aufweist; und daß das Gegenwerkzeug mit einer der Stanzwerkzeug-Formfläche zugeordneten
Umfangsformfläche und einer daran anschließenden Knickfläche versehen ist.
[0016] Dabei kann vorgesehen sein, daß die Umfangs-Schneideinrichtung eine Umfangs-Schneidkante
aufweist; daß die Umfangs-Schneidkante bei geschlossenem Preßstanzwerkzeug mit geringem
Abstand von der Umfangskante der Knickfläche bzw. der Fläche des Gegenwerkzeugs liegt;
und daß dem Gegenwerkzeug ein Abdrückwerkzeug zugeordnet ist, welches durch eine
Gegenbewegung zum Stanzwerkzeugs mit gleichzeitigem Bewirken einer Randverstärkung
durch Einpressen eines Teiles des abgerückten überflüssigen Furniermaterials in den
Spalt zwischen der Schneidkante und der Umfangskante der Knickfläche mit der Schneidkante
zum Abtrennen überstehenden Randabfalls in Eingriff bringbar ist.
[0017] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Knickfläche im wesentlichen
parallel zur Hauptebene des Furnierwerkstückes verläuft.
[0018] Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß die Verdrängungsfläche auf der
der Formfläche gegenüberliegenden Seite der Umfangs-Schneidkante angeordnet ist.
[0019] Alternativ hierzu kann nach der Erfindung auch vorgesehen sein, daß die Umfangs-Schneideinrichtung
eine Um fangs-Schneidfläche aufweist, die im wesentlichen eben und gleichmäßig in
die Formfläche einerseits und die Verdrängungsfläche andererseits übergeht und sich
im wesentlichen schräg in Richtung auf das Gegenwerkzeug erweitert; und daß die Knickfläche
an ihrem Außenumfang eine Abdrückkante aufweist, die bei geschlossenem Preßstanzwerkzeug
mit der Umfangs-Schneidfläche in Schneidkontakt steht.
[0020] Das Preßstanzwerkzeug nach der Erfindung kann auch so ausgestaltet sein, daß die
Knickfläche im wesentlichen schräg nach außen in Richtung auf die Abdrückkante geneigt
ist, so daß die untere umlaufende Werkstückkante die in Fig. 4 gezeigte Form erhält.
[0021] Die Erfindung sieht bei einer weiteren Ausführungsform vor, daß das Gegenwerkzeug
an der der Knickfläche abgewandten Seite der Abdrückkante eine Einschnürung aufweist.
[0022] Erfindungsgemäß kann auch ein zwischen dem Gegenwerkzeug und dem Stanzwerkzeug gebildeter
Abfallraum zum Aufnehmen des abgeschnittenen Randabfalls vorgesehen sein.
[0023] Schließlich ist Gegenstand auch ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Furnierwerkstück
mit Deckfurnier aus Holz, vorzugsweise mit glänzender Oberfläche.
[0024] Durch die erfindungsgemäß erzielte Randverdichtung gelingt es, in einem einzigen
Preßstanzvorgang außerordentlich verwindungssteife Furnierwerkstücke, wie sie beispielsweise
als Auskleidungsteile für Kraftfahrzeuge von Vorteil sind, herzustellen. Dadurch,
daß beim Ver dichten des Randbereiches vor dessen Zusammendrücken zusätzliches weiteres
Material in den dem Randbereich benachbarten Abschnitt des herzustellenden Furnierwerkstückes
"nachgeführt" wird, lassen sich wesentlich stärkere Krümmungen ohne Reißen des Deckfurniers
bzw. der Furnierlagen erzielen, als dies bei den bisher bekannten Vorgehensweisen
der Fall war. Enge Krümmungsradien, wie sie bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
realisiert werden können, ließen sich bisher nicht erzielen. Das Stauchen von zusätzlichem
Furnierlagen in die randnahen Abschnitte des herzustellenden Furnierwerkstückes hinein
hat also nicht nur den Vorteil, daß die Gefahr des Auftretens von Rissen wesentlich
kleiner ist als beim Stand der Technik, sondern daß sich auch sehr steife Werkstücke
ergeben.
[0025] Die erhaltenen Anlagekanten sind so dicht, daß sie das Eindringen von Feuchtigkeit
in das Furnierwerkstück praktisch unmöglich machen, ohne daß noch eine gesonderte
Randabdichtung erforderlich wäre. Ein Nacharbeiten, wie Fräsen oder Schleifen, der
Anlagekanten ist nicht erforderlich. Wird, wie es bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der Fall ist, an der - Unterseite des Furnierwerkstückes, also an der
dem Deckfurnier abgewandten Seite, ein Phenolharzfilm oder dergleichen angeordnet,
so dient dieser zur zusätzlichen Flächen- und Kantenversiegelung, wobei der noch
hiervon freie Randbereich so hoch verdichtet ist, daß, wie bereits beschrieben, ein
Eindringen von Feuchtigkeit ausgeschlossen ist.
[0026] Bei dem Preßstanzwerkzeug nach der Erfindung, mittels dessen sich Furnierwerkstücke
größerer, wenn auch natürlich begrenzter Dicke bzw. größerer Steifigkeit als bisher
bekannt herstellen lassen, sind also entweder ein z.B. feststehendes Gegenwerkzeug
und ein bewegliches Stanzwerkzeug, oder umgekehrt, und ein weiteres, in Richtung
auf das Stanzwerkzeug bewegliches Abdrückwerkzeug vorgesehen, oder aber, das Stanzwerkzeug
und das Gegenwerkzeug sind in der erfindungsgemäßen Weise mit zusammenwirkenden Umfangs-Abdrückkanten
bzw. Schneidflächen versehen.
[0027] Um die Furnierwerkstücke mit Hochglanz zu versehen, sind bei der Erfindung zwei Vorgehensweisen
vorgesehen. Entweder wird das lacktragende Deckfurnier des Furnierpaketes in das
Lackkunstharz eingetaucht, oder aber das Oberflächenmaterial wird als Lackfilm aufgelegt.
Die Furniere für das Deckfurnierblatt müssen in jedem Fall als Einzelteil vor dem
Behandeln mit dem Oberflächenmaterial bzw. vor dem Preßstanzvorgang mit niedriger,
dem Oberflächenschliff angepaßter Korngröße des Schleifmaterials geschliffen werden,
da am fertigen, gepreßten Formteil eine Oberflächenbehandlung nur mit großem Zeitaufwand
möglich ist. Bei der erstgenannten Vorgehensweise nach der Erfindung wird das Deckfurnier
zunächst in eine entsprechende Lackkunstharzlösung eingetaucht. An den Tauchprozeß
schließt sich ein Trocknungsprozeß an, der soweit fortgesetzt wird, bis der Feuchtigkeitsgehalt
des Holzes nicht mehr größer als 6 % ist. Nach Abschluß des Trockenprozesses wird
das Furnierpaket zusammengetragen und in die Formpresse, also das Preßstanzwerkzeug,
eingesetzt. Die den Deckfurnier zugewandte Preßfläche des Preßstanzwerkzeuges ist
vorzugsweise hartverchromt-glänzend ausgebildet, bei erwünschter mattglänzender Oberfläche
hingegen matt, je nach dem zu erzielenden Glanzgrad der Oberfläche des Furnierwerkstückes.
[0028] Bei der anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem die erwünschte
glänzende oder mattglänzende Oberfläche im Filmlackverfahren erzeugt wird, ergibt
sich eine besonders einfache und zeitsparende Vorgehensweise. Dabei wird der Lackfilm
zugeschnitten und dann auf das Deckfurnierblatt des Furnierpaketes aufgelegt, woraufhin
das gesamte Furnierpaket mit dem Lackfilm dann in die Presse eingesetzt wird. Eine
weitere Behandlung des Furnierpaketes findet nicht statt, vielmehr verläßt das Furnierwerkstück
bei beiden Verfahren das Preßstanzwerkzeug bzw. die Formpresse als fertig oberflächenbehandeltes
Endprodukt.
[0029] Von besonderem Vorteil ist es dabei, daß keine Nachbehandlung der Deckfurnieroberfläche,
die ja nach dem Formpressvorgang in der Regel geboten ist, durch Schleifen etc. mehr
notwendig ist, vielmehr die entsprechenden Bearbeitungsvorgänge in beiden Fällen
vollständig vor dem Formpreßvorgang am noch ebenen Deckfurnierblatt ausgeführt werden
können.
[0030] Die Parameter für den Preßvorgang, nämlich Temperatur, Preßdruck und Preßdauer, sind
vorzugsweise die auch bei der Vorgehensweise nach der DE 36 36 587 A1 verwendeten,
wobei jedoch ggf. die speziellen Verarbeitungsbedingungen des verwendeten Lackkunstharzes
bzw. Lackfilmes zu beachten sind. Insgesamt läßt sich das Verfahren nach der Erfindung
sinngemäß mit den entsprechenden Parametern der DE 36 36 587 A1 verwenden, und zwar
sowohl bezüglich der Verfahrensschritte als auch des Aufbaus des Preßstanzwerkzeuges,
so daß zur Ergänzung des Erfindungsgedankens diesbezüglich in vollem Umfang der Offenbarungsgehalt
der DE 36 36 587 A1 in die Erfindung eingeschlossen ist.
[0031] Gegenüber dem bisher angewendeten Arbeitsverfahren zur Erzielung glänzender Oberflächen
mit ihren zahlreichen Arbeitsvorgängen ist das Verfahren nach der Erfindung sehr wenig
zeitaufwendig und außerdem sehr wirtschaftlich
[0032] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung,
in der Ausführungsbeispiele anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert
sind. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Preßstanzwerkzeuges nach der Erfindung
im Schnitt senkrecht zur Hauptebene des damit herstellbaren Furnierwerkstückes, in
leerem Zustand, wobei das Stanzwerkzeug und das Gegenwerkzeug die Schließstellung
einnehmen, während das Abdrückwerkzeug sich in der Offenstellung befindet;
Fig. 2 das Preßstanzwerkzeug von Fig. 1 mit eingelegtem Furniermaterial in der dort
beschriebenen Stellung der Einzelwerkzeuge, in in bezug auf die Dicke des Enderzeugnisses
etwas vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 das Preßstanzwerkzeug von Fig. 1 und 2 im Endzustand, wobei auch das Abdrückwerkzeug
seine Schließstellung erreicht hat; und
Fig. 4 im Schnitt senkrecht zur Hauptebene in stark vergrößerter Darstellung den Randbereich
eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Furnierwerkstückes.
[0033] Wie Figur 1 erkennen läßt, weist das Preßstanzwerkzeug nach der Erfindung bei dem
dort gezeigten Ausführungsbeispiel ein bewegliches Stanzwerkzeug 12, ein Gegenwerkzeug
14 und ein Abdrückwerkzeug 15 auf. Das Stanzwerkzeug 12 ist mit einer Verdrängungsfläche
16 und das Abdrückwerkzeug 15 mit einer Abdrückfläche 17 versehen. Die Verdrängungsfläche
16 des Stanzwerkzeuges 12 schließt an eine Schneidkante 18 an. Das Abdrückwerkzeug
15 ist in Richtung des Pfeiles 19 bewegbar. An die Schneidkante 18 des Stanzwerkzeuges
12 schließt eine Formfläche 20 an, der eine hiermit komplementäre Gegenwerkzeug-Formfläche
21 am Gegenwerkzeug 14 entspricht. Diese und die Preßfläche 22 des Stanzwerkzeuges
12 sind hartverchromt-hochglänzend ausgebildet.
[0034] An die Formfläche 21 des Gegenwerkzeuges 14 schließt eine Knickfläche 23 an. Diese
Knickfläche kann in Sonderfällen auch nach außen geneigt sein, so daß die Unterfläche
der Randverdichtung keine waagerechte ist. Das Furnierpaket für das herzustellende
Furnierwerkstück weist eine Schichtung von Basis-Furnierlagen 32 und eine Deckfurnierlage
34 aus Holz auf. Die Figur 2 läßt fernerhin eine Verdrängungsmenge 35, das für die
Herstellung der Randverdichtung gebrauchte Furniermaterial bezeichnend, Reststücke
und Randabfall bzw. Reststücke 36 erkennen, deren Bedeutung noch weiter unten erläutert
wird. Die wirkliche Dicke des gepreßten Fur nierpaketes ist mit "37" angegeben, während
die Abgrenzung des zu verdrängenden Abfalls 35 mit "38" strichpunktiert wiedergegeben
ist. Ein Abfallraum 39 befindet sich zwischen dem Abdrückwerkzeug 15 und dem Stanzwerkzeug
12, während schließlich Figur 3 ein unteres Ende 40 des Furnierpaketes, nämlich die
hergestellte Randverdichtung, erkennen läßt.
[0035] Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich mittels des vorstehend beschriebenen Preßstanzwerkzeuges
in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wie folgt durchführen, wobei noch darauf
hingewiesen sei, daß bei der Darstellung gemäß Figur 2 im Sinne der Darstellung der
Materialverdrängung bezüglich des Umbiegens und Knickens des Handbereiches der Furnierlagen
der Preßdruck noch nicht auf die Furnierlagen einwirkt, sondern das Stanzwerkzeug
12 und das Gegenwerkzeug 14 lediglich soweit zusammengefahren sind, daß ein Umbiegen
bzw. -Knicken des Randbereiches der Furnierlagen bewirkt wird, während erst bei der
Darstellungsweise gemäß Figur 3 der volle Preßdruck auf die Furnierlagen einwirkt:
[0036] Das nur roh auf Formatgröße zugeschnittene Furnierpaket, bei dem die Furnierschichtung
mit den Basisfurnieren 32, ggf. noch mit dem als Unterlage dienenden Phenolharzfilm
48, und dem Deckfurnier 34 im wesentlichen der DE 36 36 587 A1 entspricht, wird auf
das untere Gegenwerkzeug 14 aufgelegt, nachdem vorher ggf. auch ein Lackkunstharzfilm
auf das Deckfurnier 34 gelegt worden ist. Dann senkt sich das Stanzwerkzeug 12 auf
das Furnierpaket und preßt es bis zur erforderlichen Furnierwerkstückdicke 37 zusammen.
Dabei können die über das Fertigmaß überstehenden Randabfallteile 36 nicht frei nach
unten in den Abfallraum 39 hängen, sondern werden durch die Knickfläche 23 in Richtung
auf den Abfallraum 39 umgeknickt. Die überflüssigen Randabfallstücke werden dann
durch das mit Verzögerung gegen die Absenkung des Stanzwerkzeuges 12 sich nach oben
in Richtung des Pfeiles 19 bewegende Abdrückwerkzeug 15 mit Hilfe der Schneidkante
18, im Zusammenwirken mit der Abdrückfläche 17, abgeschnitten und fallen in den Abfallraum
39. Eine geringe durch die strichpunktierten Linien 38 begrenzte Verdrängungsmenge
35 wird durch das Abdrückwerkzeug 15 nach oben in das untere Ende 40 (Fig. 3) des
Furnierpaketes 40 abgedrückt und dort unter Verdichtung des gesamten Randbereiches
und Versteifung desselben in der Masse verdrängt. Hierin besteht ein besonders wichtiges
Merkmal der Erfindung, da sich auf diese Weise Auflagekanten bzw. Randverstärkungen
mit Vorfestigkeit erhalten lassen, wie sie insbesondere von Vorteil sind, wenn Furnierwerkstücke
der erfindungsgemäß hergestellten Art z.B. zum Ankleben an das Innere von Kraftfahrzeugen
oder dergleichen verwendet werden sollen.
[0037] Bei der Erfindung kann auch ein Preßstanzwerkzeug verwendet werden, bei der das
Stanzwerkzeug 12 im Anschluß an die Formfläche 21 eine gleichmäßig hierin übergehende
Umfangs-Schneidfläche aufweist, an die die ebenfalls im wesentlichen gleichmäßige
und eben hierin übergehende Verdrängungsfläche 16 anschließt. Anders als bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3, bei dem die Knickfläche im wesentlichen parallel
zur in der Zeichnung waagerecht verlaufenden Hauptebene des Furnierwerkstückes liegt,
verläuft die Knickfläche 23 bei dem so gestalteten Preßstanzwerkzeug in Richtung auf
eine Umfangs-Abdrückkante schrag nach unten auf das Gegenwerkzeug 15 hin, wobei auf
der der Knickfläche 23 gegenüberliegenden Seite der Abdrückkante eine Einschnürung
vorgesehen ist, die es ermöglicht, in dem auch hier vorgesehenen Abfallraum das verdrängte
und abgeschnittene Randmaterial aufzunehmen.
[0038] Das Preßstanzwerkzeug der vorstehend beschriebenen, modifizierten Art arbeitet in
der Weise, daß bei einer Annäherung zwischen dem Stanzwerkzeug 12 und dem Gegenwerkzeug
14 durch die nasenartige Ausbildung der Abdrückkante ständig weiteres Material in
den Randbereich des herzustellenden Furnierwerkstückes in das Stanzwerkzeug 12 hineingeschoben
wird, so daß es an der Formfläche 21 auch bei starken Krümmungen nicht zu Rissen
kommen kann. Letztendlich kommt dann die Abdrückkante mit der Umfangs-Schneidfläche
in Schneidkontakt, wodurch unter endgültiger Randverdichtung das Abtrennen des Randmaterials
erfolgt, welches dann in den Abfallraum 39 fällt.
[0039] In Fig. 4 ist der Randbereich eines herzustellenden Furnierwerkstückes nach der Erfindung
gezeigt: Wie dort erkennbar ist, weist eine Randverdichtung 50 einerseits eine Abdeckung
durch das Deckfurnier 34, andererseits eine solche durch einen Phenolharzfilm 48 auf,
so daß infolge der hohen Verdichtung in dem von beiden freiliegenden Randbereich
nichts desto weniger eine hohe Sicherheit gegen das Eindringen von Wasser in das Furnierwerkstück
gewährleistet ist.
[0040] Im übrigen sei wegen der anzuwendenden Temperaturen, der Drücke etc. beim erfindungsgemäßen
Verfahren ergänzend auf die diesbezüglichen Erläuterungen in der DE-OS 36 36 587
hingewiesen.
[0041] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein; insbesonder kann das Furnierwerkstück anstelle eines einzigen Ausschnittes
auch mit mehreren Ausschnitten versehen sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
12 Stanzwerkzeug
14 Gegenwerkzeug
15 Abdrückwerkzeug
16 Verdrängungsfläche
17 Abdrückfläche
18 Schneidkante
19 Bewegungsrichtung des Abdrückwerkzeuges
20 Formfläche
21 Formfläche am Gegenwerkzeug
22 Preßfläche
23 Knickfläche
32 Basis-Furnierlage
34 Deckfurnierlage
35 Verdrängungsmenge
36 Randabfall
37 Dicke des gepreßten Furnierpaketes
38 strichpunktierte Abgrenzung des zu verdrängenden Randmaterials
39 Abfallraum
40 unteres Ende des Furnierpaketes (Randverdichtung)
48 Phenolharzfilm
50 Randverdichtung
1. Verfahren zum Herstellen eines Furnierwerkstückes in Form einer im wesentlichen
flachen, ebenen oder gebogenen Platte oder dergleichen, mit einer vorzugsweise zumindest
teilweise aus Holz bestehenden Basislage, ggf. als Basisfurnier aus mehreren Einzellagen
geschichtet, einer aus Holz bestehende Deckfurnierlage sowie ggf. einem die Basislage
und das Deckfurnier durchsetzenden Ausschnitt, bei dem die Basislage und das Deckfurnier
vorzugsweise mittels Kunstharzklebers miteinander verleimt werden, ggf. der die Basislage
und das Deckfurnier durchsetzende Ausschnitt erzeugt wird und schließlich dessen Umfangswandung
mit Deckfurniermaterial abgedeckt wird, wobei das Verleimen der Basislage sowie
des Deckfurniers zu einem festen Werkstück und ggf. das Bilden des Ausschnitts sowie
das Bekleiden der Umfangswandung desselben mit dem Deckfurnier in einem einzigen Preßstanzvorgang
erfolgen, in dem die Deckfurnierlage von der Fläche des Furnierwerkstückes aus in
den Ausschnitt unter Bekleiden der Umfangswandung desselben bis zur unteren Ausschnittkante
durchge drückt wird, durch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Umfangsrandbereiches
des Furnierwerkstücks umgebogen und zur Erzeugung einer Randverstärkung kantennah
verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umbiegen zu der dem
Deckfurnier abgewandten Seite des Furnierwerkstücks erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umbiegen um
etwa 90°C zur Hauptebene des Furnierwerkstückes erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deckfurnier die Randverstärkung bzw. die Ausschnittflächen im wesentlichen vollstandig
bis zu einer im wesentlichen parallel zur Hauptebene des Furnierwerkstückes verlaufenden
Auflagefläche abdeckt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
wesentlichen der gesamte Umfang des Werkstückes bzw. des Werkstückausschnittes mit
der Randverstärkung bzw. mit dem Deckfurnier bedeckt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Randverdichtung unter Abknicken eines Teiles des Randbereiches des Furnierpa ketes
erzeugt wird, wobei bei Beendigung des Preßstanzvorganges ein überstehender Randabfallrest
abgetrennt wird.
7. Verfahren zum Herstellen eines Furnierwerkstücks mit einer vorzugsweise zumindest
teilweise aus Holz bestehenden Basislage und einer aus Holz bestehenden Deckfurnierlage
durch Verleimen der Basislage und des Deckfurniers zu einem festen Werkstück in einem
einzigen Preßstanzvorgang, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Deckfurnier im Preßstanzvorgang mit einer glänzenden
Lackoberfläche versehen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckfurnier vor dem
Zusammenlegen des Furnierpaketes mit einem Lackkunstharz getränkt, daraufhin getrocknet
und schließlich mit den anderen Furnierlagen unter Verwendung einer glänzenden Preßfläche
dem Preßstanzvorgang unterworfen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des einschließlich
des Deckfurniers zusammengelegten Furnierpaketes vor dem Preßstanzvorgang ein Lackkunstharzfilm
aufgelegt wird, woraufhin der Preßstanzvorgang unter Verwendung einer glänzenden Preßfläche
erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Deckfurnier abge wandte Fläche der Basislage zumindest bereichsweise mit
einer Phenolharzfolie oder dergleichen verpreßt wird.
11. Preßstanzwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche, mit jeweils eine Preßfläche aufweisendem Stanzwerkzeug und Gegenwerkzeug,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzwerkzeug (12) eine Umfangs-Schneideinrichtung
(18) mit zugeordneter Verdrängungsfläche (16) und Formfläche (20) aufweist; und daß
das Gegenwerkzeug (14) mit einer der Stanzwerkzeug-Formfläche (20) zugeordneten Umfangsformfläche
(21) und einer daran anschließenden Knickfläche (23) versehen ist.
12. Preßstanzwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangs-Schneideinrichtung
eine Umfangs-Schneidkante (18) aufweist; daß die Umfangs-Schneidkante (18) bei geschlossenem
Preßstanzwerkzeug mit geringem Abstand von der Umfangskante der Knickfläche (23)
bzw. der Fläche des Gegenwerkzeugs liegt; und daß dem Gegenwerkzeug (14) ein Abdrückwerkzeug
(15) zugeordnet ist, welches durch eine Gegenbewegung zum Stanzwerkzeugs (12) mit
gleichzeitigem Bewirken einer Randverstärkung durch Einpressen eines Teiles des abgerückten
überflüssigen Furniermaterials in den Spalt zwischen der Schneidkante (18) und der
Umfangskante der Knickfläche (23) mit der Schneidkante (18) zum Abtrennen überstehenden
Randabfalls in Eingriff bringbar ist.
13. Preßstanzwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Knickfläche
(23) im wesentlichen parallel zur Hauptebene des Furnierwerkstückes verläuft.
14. Preßstanzwerkzeug nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängungsfläche
(16) auf der der Formfläche (20) gegenüberliegenden Seite der Umfangs-Schneidkante
(18) angeordnet ist.
15. Preßstanzwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangs-Schneideinrichtung
eine Umfangs-Schneidfläche aufweist, die im wesentlichen eben und gleichmäßig in die
Formfläche (20) einerseits und die Verdrängungsfläche (16) andererseits übergeht und
sich im wesentlichen schräg in Richtung auf das Gegenwerkzeug (14) erweitert; und
daß die Knickfläche (23) an ihrem Außenumfang eine Abdrückkante aufweist, die bei
geschlossenem Preßstanzwerkzeug mit der Umfangs-Schneidfläche in Schneidkontakt steht.
16. Preßstanzwerkzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Knickfläche
(23) im wesentlichen schräg nach außen in Richtung auf die Abdrückkante geneigt ist,
so daß die untere umlaufende Werkstückkante die in Fig. 4 gezeigte Form erhält.
17. Preßstanzwerkzeug nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenwerkzeug
(14) an der der Knickfläche (23) abgewandten Seite der Abdrückkante eine Einschnürung
aufweist.
18. Preßstanzwerkzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 17, gekennzeichnet durch einen
zwischen dem Gegenwerkzeug (14) und dem Stanzwerkzeug (12) gebildeten Abfallraum
(39) zum Aufnehmen des abgeschnittenen Randabfalls (36).
19. Furnierwerkstück mit Deckfurnier aus Holz, vorzugsweise mit glänzender Oberfläche,
hergestellt nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10.