[0001] Die Erfindung betrifft einen Gasspülstein aus feuerfestem keramischen Material, an
dem der Verschleißzustand optisch erkennbar ist und bei dem in einen äußeren Körper
ein innerer Körper eingesetzt ist.
[0002] Ein derartiger Gasspülstein ist in der DE-PS 31 42 989 beschrieben. Die beiden Körper
weisen dort unterschiedliche Gasdurchlässigkeit auf. Die Differenz des Emissionsvermögens
der beiden Körper ist größer als 0,1. Zur Feststellung des Verschleißes wird das Helligkeitsmuster
des heißen Gasspülsteins erfaßt. Die Auswertung der unterschiedlichen Lichtemission
ist aufwendig. Außerdem ist die Auswahlmöglichkeit der Materialien durch die Forderung
nach bestimmten Emissionsvermögen beschränkt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gasspülstein der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
bei dem die Erkennbarkeit des Verschleißzustandes verbessert und weitgehend unabhängig
vom Material des Gasspülsteins ist.
[0004] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Gasspülstein der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß sich in dem Gasspülstein ein gasdurchlässiger Abstandsraum erstreckt,
daß der Abstandsraum in Verschleißrichtung unterschiedliche geometrische Form aufweist,
so daß bei Gasdurchströmung des Abstandsraums an der Oberfläche des Gasspülsteins
entsprechend dem jeweiligen Verschleißzustand unterschiedliche geometrische Muster
sichtbar sind.
[0005] Der Abstandsraum weist in parallelen Schnittebenen des Gasspülsteins eine unterschiedliche
Querschnittsgestalt auf. Wird durch den Abstandsraum Gas, beispielsweise Erdgas, geleitet,
dann wird an der Oberfläche des Gasspülsteins die Form sichtbar, die der Abstandsraum
dort aufweist. In Kenntnis der Lage der jeweiligen Form kann damit auf den Verschleiß
geschlossen werden. Allein die Betrachtung der Form des Gasaustritts zeigt somit den
jeweiligen Verschleiß. Die Formen lassen sich leicht so unterschiedlich gestalten,
daß sie zweifelsfrei unterscheidbar sind. Die Erkennbarkeit des Verschleißzustandes
setzt dabei keine besondere Materialauswahl für den Gasspülstein voraus, so daß die
Erfindung bei unterschiedlichsten Gasspülsteinaufbauten einsetzbar ist.
[0006] Günstig ist auch, daß der Verschleißzustand nicht erst dann erkennbar ist, wenn schon
ein weitgehender Verschleiß des Gasspülsteins erfolgt ist. Der Verschleißzustand ist
auch dann erkennbar, wenn der Gasspülstein ohne weiteres weiterverwendet werden kann.
[0007] Günstig ist auch, daß der Abstandsraum so ausgelegt werden kann, daß er bei jedem
Verschleißzustand von der gleichen Gasdurchflußmenge durchströmt ist.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen äußeren Körper eines Gasspülsteins im Schnitt,
Figur 2 eine Ansicht längs der Linie II-II nach Figur 1,
Figur 3 einen Gasspülstein perspektivisch,
Figur 4 die beim Gasspülstein nach Figur 3 im Zuge des Verschleißes kenntlich werdenden
Muster in Aufsicht,
Figur 5 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Gasspülsteins, und
Figur 6 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Gasspülsteins.
[0009] Der Gasspülstein nach Figur 1 weist einen äußeren Körper 1 mit einer kegelförmigen
Mantelfläche 2 auf. Im Innern des Körpers 1 ist ein Abstandsraum 3 ausgebildet. Dieser
weist in unterschiedlichen Höhen Abschnitte unterschiedlicher Form auf. Der oberste
Abschnitt 4 ist kreiszylindrisch. Der an diesen anschließende Abschnitt 5 ist quadratisch
konisch. Der unterste Abschnitt 6 ist kreiszylindrisch. Zwischen dem Abschnitt 6 und
dem Abschnitt 5 befindet sich ein Übergangsabschnitt 7.
[0010] Der Abstandsraum 3 ist mit einem gasdurchlässigen Material gefüllt.
[0011] Wird Erdgas durch den Abstandsraum 3 geleitet, dann entsteht an der Oberfläche 8
ein kreisförmiges Flammbild. Dieses tritt bei der Gasdurchleitung solange auf, wie
der Verschleiß noch nicht über den Abschnitt 4 fortgeschritten ist. Ist der Verschleiß
bis im Bereich des Abschnittes 5 fortgeschritten, dann entsteht ein quadratisches
Flammbild. Dies ist ein Hinweis auf einen weitgehend fortgeschrittenen Verschleiß.
Bei noch weitergehendem, bis in den unteren Abschnitt 6 reichenden Verschleiß tritt
wieder ein kreisförmiges Flammbild auf, dessen Durchmesser jedoch wesentlich größer
ist als der Durchmesser des Abschnittes 4.
[0012] Es ist auch möglich, in den Innenraum des äußeren Körpers 1 einen inneren Körper
einzusetzen. Der Abstandraum 3 ist dann von einem Spalt oder einer Fuge zwischen dem
äußeren Körper 1 und dem inneren Körper gebildet. Es ergibt sich dabei ein entsprechend
ringförmiges Flammbild beim Durchleiten des Gases.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist in den äußeren Körper 1 ein innerer Körper
9 eingesetzt. Zwischen dem inneren Körper 9 und dem äußeren Körper 1 besteht der Abstandsraum
3 in Form einer Gasdurchlässigen Fuge. Der Abstand zwischen dem äußeren Körper 1 und
dem inneren Körper 9 ist an allen Bereichen gleich groß.
[0014] Der innere Körper 9 ist in seinem oberen Abschnitt 4 kegelstumpfförmig gestaltet.
Sein unterer Abschnitt 6 ist quaderförmig gestaltet. Zwischen diesen Abschnitten 4,
6 liegt ein entsprechender Übergangsabschnitt 7. Eine entsprechende Gestalt weist
der Abstandsraum 3 bzw. der äußere Körper 1 als Hohlform auf.
[0015] Bei Gasdurchströmung und noch nicht verschlissenen Körpern 1, 9 tritt an der Oberfläche
8 ein Gasschleier aus und damit ein Flammbild auf, das in Aufsicht kreisringförmig
erscheint (vgl. Figur 4a).
[0016] Bei bis in die Höhe b fortgeschrittenen Verschleiß tritt ein Flammbild entsprechend
Figur 4b in quadratischer Grundform mit abgerundeten Ecken auf. Bei bis in die Höhe
c fortgeschrittenen Verschleiß tritt ein in Aufsicht quadratisches Flammbild mit spitzen
Ecken auf (vgl. Figur 4c).
[0017] Beim Gasspülstein nach Figur 5 bildet ein Blechmantel 10 den äußeren Körper 1. In
dem Blechmantel 10 sitzt als innerer Körper 9 ein Spülsteinoberteil 11 und ein Spülsteinunterteil
12. Der Abstandsraum 3 besteht zwischen dem Blechmantel 10 und dem Spülsteinoberteil
11 sowie zwischen dem Spülsteinoberteil 11 und dem Spülsteinunterteil 12. Zwischen
dem Blechmantel 10 und dem Spülsteinoberteil 11 ist der Abstandsraum 3 durch Fugen
13 gebildet. Zwischen dem Spülsteinoberteil 11 und dem Spülsteinunterteil 12 ist in
den Abstandsraum hochpermeables Material, beispielsweise mit einer Permeabilität größer
als 50 nPm, eingesetzt. Das Spülsteinoberteil 11 und das Spülsteinunterteil 12 sind
demgegenüber dicht bzw. schwach permeabel.
[0018] Der Blechmantel 10 ist auf das Spülsteinunterteil 12 aufgeschrumpft oder mittels
einer Kittfuge 14 mit diesem dicht verbunden.
[0019] Wird durch einen Gasanschluß 15 Spülgas durch den heißen Gasspülstein geleitet, dann
wird durch die Kühlwirkung des Spülgases im Bereich der Spülfuge 13 ein gegenüber
der hellroten Oberfläche 8 des Spülsteinoberteils 11 dunkler Kreisring sichtbar. Ist
das Spülsteinoberteil 11 bis in die Höhe b verschlissen, dann wird ein dunkler, kreisförmiger
Fleck sichtbar. Dies ist ein Zeichen dafür, daß der Gasspülstein erneuert werden muß.
[0020] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist dem der Figur 5 ähnlich. Hier ist in das
Spülsteinunterteil 12 ein Einsatz 16 mit Kapillaren eingesetzt. Zwischen dem Spülsteinoberteil
11 und dem Spülsteinunterteil 12 verlaufen sternförmig radial nach außen Gaskanäle
17. Dementsprechend wird bei Verschleiß bis in die Höhe b ein dunkler Stern sichtbar.
1. Gasspülstein aus feuerfestem keramischen Material, an dem der Verschleißzustand
optisch erkennbar ist und bei dem in einen äußeren Körper ein innerer Körper eingesetzt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich in dem Gasspülstein ein gasdurchlässiger Abstandsraum (3) erstreckt, daß
der Abstandsraum (3) in Verschleißrichtung unterschiedliche geometrische Form aufweist,
so daß bei Gasdurchströmung des Abstandsraums (3) an der Oberfläche des Gasspülsteins
entsprechend des jeweiligen Verschleißzustandes unterschiedliche geometrische Muster
sichtbar sind.
2. Gasspülstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Abstandsraum (3) zwischen dem äußeren Körper (1) aus Spülsteinmaterial
und dem inneren Körper (9) aus Spülsteinmaterial als Spalt erstreckt.
3. Gasspülstein nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spalt durchgehend gleiche Breite aufweist.
4. Gasspülstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandsraum (3) von einem in den äußeren Körper (1) eingesetzten permeablen
Körper gebildet ist.
5. Gasspülstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandsraum (3) sich zwischen dem äußeren Körper, der durch einen Blechmantel
(10) des Spülsteins gebildet ist, und einem Spülsteinoberteil (11) und zwischen diesem
und einem Spülsteinunterteil (12) erstreckt.
6. Gasspülstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Gasdurchströmung das geometrische Munster als Flammbild sichtbar ist.
7. Gasspülstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Gasdurchströmung das geometrische Munster als Dunkelzone sichtbar ist.