(19)
(11) EP 0 325 711 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 88118415.4

(22) Anmeldetag:  04.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 85/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.01.1988 DE 8801006 U

(71) Anmelder: STAR COOPERATION Gesellschaft für Markenkooperation mbH
D-5000 Köln 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Peters, Lothar
    D-4150 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Versteifungsplatte


    (57) Die Versteifungsplatte zum Einschub in zusammengefalte­te Textilien, z.B. ein Oberhemd (20), zeichnet sich dadurch aus, daß sie als flach zusammengelegte Tüte (10) aus festem Hüllmaterial ausgebildet ist. Die als feste Tüte (10) gestaltete Versteifungsplatte dient zusätzlich als Verpackungsmaterial für den gekauften Gegenstand. Durch die doppelte Nutzbarkeit der Verstei­fungsplatte wird Material für eine Versteifungseinlage bzw. Verpackungsmaterial gespart.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Versteifungsplatte zum Einschub in zusammengefaltete Textilien.

    [0002] Versteifungsplatten dienen dazu, Bekleidungsstücke, z.B. Oberhemden, Blusen, Schlafanzüge, sowie Bettwäsche und dergleichen, in als Verkaufseinheit gefaltetem und zusammengehaltenem Zustand so zu versteifen, daß sie als fester plattenförmiger Gegenstand gehandhabt werden können. Dies ist aus verkaufspsychologischen Gründen günstig, weil die Textilie knitterfrei erscheint und durch die Abstützung proper aussieht. Für das Verkaufs­personal hat die eingeschobene Versteifungsplatte den Vorteil, daß das Herausnehmen aus einem Regal und das Wiedereinsortieren der Gegenstände bei Erhaltung ihres ansprechenden Äußeren erleichtert wird.

    [0003] Bisher bestehen Versteifungsplatten aus Pappe oder fe­stem Kunststoff und sie sind als ebene rechteckige oder quadratische Plattenzuschnitte ausgebildet, deren Ab­messungen den Abmessungen der gefalteten Textilie ange­paßt sind, die sie versteifen sollen. Der Nutzeffekt einer solchen bekannten Versteifungsplatte erschöpft sich in der Abstützfunktion. Sie verbleibt in der Tex­tilie und wird mit dieser vom Käufer in einer beliebi­gen Tragetasche transportiert. Nach Auspacken des Kauf­gegenstandes wird die Versteifungsplatte weggeworfen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nutzbar­keit der Versteifungsplatte zu erweitern. Dies ge­schieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Versteifungs­platte als flach zusammengelegte Tüte aus festem Hüll­material ausgebildet ist.

    [0005] Die als feste Tüte gestaltete Versteifungsplatte er­füllt den doppelten Zweck der Versteifung einer zum Kauf angebotenen Textilie und des Verpackungsmaterials für den gekauften Gegenstand. Durch die doppelte Nutz­barkeit der erfindungsgemäßen Versteifungsplatte wird Material für eine Versteifungseinlage bzw. Verpackungs­material gespart. Der Käufer zieht nach dem Erwerb des Textilproduktes die versteifte Tüte aus der durch ent­sprechende Faltung des Textilgegenstandes gebildeten, nach einer Seite offenen Einschubtasche heraus und ver­wendet sie als Hüllverpackung für den durch Entfernung der Versteifung beliebig zusammenlegbaren und dadurch verkleinerbaren Gegenstand.

    [0006] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht die Tüte aus Packpapier. Es kann sich um Kraftpack- oder Kraftpapier handeln, das nicht nur den Transport des erworbenen Textilgegenstandes in der Tüte erlaubt, sondern ohne zu zerreißen auch das Zupacken von schwe­reren Gegenständen ermöglicht. In diesem Falle ersetzt die als Versteifungsplatte dienende Tüte zusätzliche Einkaufs-Tragetaschen.

    [0007] Je nach der Festigkeit des Hüllmaterials kann zur Erhö­hung der Steifigkeit der Tüte in ihrer Eigenschaft als Versteifungsplatte zweckmäßig sein, daß die Tüte minde­stens einmal umgeschlagen ist. Auf diese Weise ist auch eine Anpassung von Tüten gleicher Größe an zusammenge­faltete Textilien unterschiedlicher zu versteifender Flächenmaße möglich, so daß eine Tütengröße für eine breite Palette von unterschiedlichen Textilien als Ver­steifungsplatte verwendbar ist.

    [0008] Vorteilhafterweise ist die Tüte mit Seitenfalten und einem Blockboden (Stehboden) versehen. Dies dient so­wohl der Erhöhung der Versteifungsfähigkeit als auch der Vergrößerung des Fassungsvermögens. Am offenen Randbereich der Tüte kann ein Griffteil ausgebildet sein. Damit dieser bei in die zusammengefaltete Texti­lie eingeschobener Tüte nicht aufträgt, wird der Griff­teil vorzugsweise aus einem C-förmigen Einschnitt ge­bildet, der eine Lasche zum Durchlaß der Hand freigibt. Je nach Größe der Tasche kann eine Randverstärkung des Einschnittes zweckmäßig sein.

    [0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er­findung schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine tütenförmige Versteifungsplatte in perspektivischer Ansicht und

    Fig. 2 ein zusammengefaltetes Bekleidungsoberteil mit teilweise eingeschobener tütenförmiger Verstei­fungsplatte.



    [0010] Figur 1 zeigt eine Versteifungsplatte, die als längli­che Tüte 10, vorzugsweise aus festem Packpapier, ausge­bildet ist. Die Tüte 10 weist zwei aufeinanderliegende rechteckige Packpapierbahnen 11, 12 auf, an deren Längsränder sich je eine eingelegte Seitenfalte 17 an­schließt. Jede Seitenfalte 17 erstreckt sich von oberen geraden Öffnung 13 zu einem parallelen unteren Blockbo­den 14, der durch Verklebung von umgelegten Laschen 15 gebildet ist. Die Tüte 10 wird entlang ihrer Quermit­tellinie 16 geknickt und so umgeschlagen, daß ihre Halbpartien 10a and 10b aufeinanderliegen. Gegen die nach dem Umschlagen innere Packpapierbahn 11 der Halb­partie 10a ist der Blockboden 14 angelegt, der auf die­se Weise zwischen den Halbpartien 10a and 10b eingefügt ist. Die äußere Packpapierbahn 12 erstreckt sich über die gesamte Außenfläche der umgeschlagenen Tüte 10, so daß eine außen glattflächige rechteckige Versteifungs­platte vorliegt. Die vier aufeinanderliegenden Lagen der Packpapierbahnen 11 and 12 verleihen der Tüte 10 eine Steifigkeit, die zu ihrer Verwendung als Verstei­fungsplatte für eine zusammengefaltete Textilie aus­reicht.

    [0011] Am oberen Rand der Tüte 10 befindet sich ein C-förmiger Einschnitt, der einen Griffteil 23 bildet, wenn die Laschen 24 der beiden Packpapierbahnen 11, 12 nach oben umgeknickt sind.

    [0012] In Figur 2 ist ein Bekleidungsoberteil, z.B. ein Ober­hemd 20, perspektivisch dargestellt, das so zusammenge­faltet ist, daß eine offene Einschubtasche 21 gebildet wird. Eine Banderole 22, die auch aus festem Papier hergestellt sein kann, umschlingt das Textilpaket und verhindert sein Auseinanderfallen. In die Einschubta­sche 21 wird die einmal umgeschlagene Tüte 10 in der durch den Pfeil A in Figur 1 angedeuteten Ausrichtung eingeschoben, bis ihr Rand 18 gegen das geschlossene Ende der Einschubtasche 21 anstößt und ihr gegenüber­liegender Rand 19 nicht mehr nach außen vorsteht. Die versteifende Wirkung der vier festen Packpapierlagen der Tüte 10 genügt für eine ausreichende Versteifung des zusammengefalteten Oberhemdes 20. Der Käufer zieht die Tüte 10 aus der Einschubtasche 21 heraus und ver­packt zum Transport das Oberhemd 20 und gegebenenfalls weitere Einkaufsteile in der Tüte 10.


    Ansprüche

    1. Versteifungsplatte zum Einschub in zusammengefaltete Textilien,
    dadurch gekennzeichnet, daß sie als flach zusammengelegte Tüte (10) aus festem Hüllmaterial ausgebildet ist.
     
    2. Versteifungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Tüte (10) aus Packpapier besteht.
     
    3. Versteifungsplatte nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Tüte (10) mindestens einmal umgeschlagen ist.
     
    4. Versteifungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tüte (10) Seitenfalten (17) und einen Blockboden (14) aufweist.
     
    5. Versteifungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tüte (10) mit einem Griffteil (23) versehen ist.
     




    Zeichnung