(19)
(11) EP 0 325 735 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 88120044.8

(22) Anmeldetag:  01.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 33/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 28.01.1988 DE 8800994 U

(71) Anmelder: Brökelmann, Jaeger & Busse GmbH & Co
D-59755 Arnsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henrici, Dieter Dipl.-Ing.
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)
  • Bothe, Alfred
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)

(74) Vertreter: Sonnet, Bernd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Ostriga & Sonnet Postfach 20 16 53
42216 Wuppertal
42216 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lampenfassung


    (57) Dargestellt und beschrieben ist eine Lampen­fassung (10) mit einem Isolierkörper (11) und darin vorgesehenen, insbesondere schraubenlosen, Lampenkontakten (14, 15) zugeordneten Anschluß­klemmen (12, 13) für Netzleiter (24), wobei die Anschlußklemmen (12, 13) durch Leitereinsteck­öffnungen (17) sowie ggf. Hilfsöffnungen für ein Lösewerkzeug (19) zugänglich sind, welche in einer insbesondere Bodenwand (16) des Isolier­stoffkörpers (11) vorgesehen sind. Um bei einer solche Lampenfassung die Bedingungen der so­genannten "Schutzklasse II" für Leuchten zu er­füllen, ist entsprechend der Erfindung vor­gesehen, daß die Leitereinstecköffnungen (17) und die Hilfsöffnungen (18) von am Isolierkörper (11) angeformten Isolierstoffkragen (21, 22) umgeben sind, deren äußere Stirnflächen von spannungs­führenden Teilen (Klemmen 12, 13) einen Abstand von wenigstens 8 mm einhalten, wobei vorzugsweise jeder Isolierstoffkragen (21, 22) einen ge­schlossen-umrandeten Kanal ausbildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Lampen­fassung mit einem Isolierstoffkörper und darin vorgesehenen, insbesondere schraubenlosen, Lampen­kontakten zugeordneten Anschlußklemmen für Netz­leiter, wobei die Anschlußklemmen durch Leiter­einstecköffnungen sowie ggf. Hilfsöffnungen für ein Lösewerkzeug zugänglich sind, welche in einer insbesondere Bodenwand des Isolierstoffkörpers vorgesehen sind.

    [0002] Hierbei handelt es sich um übliche, allgemein bekannte Lampenfassungen. Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Lampenfassung der im Ober­begriff des Schutzanspruches 1 näher umrissenen Art zur Verfügung zu stellen, die die Bedingungen der sogenannten "Schutzklasse II" für Leuchten er­füllt. Bisher dazu geeignete Lampenfassungen waren nur realisierbar mit einer zusätzlichen Ab­deckkappe, einem sogenannten "Fassungsdom". Dem­gegenüber soll mit vorliegender Erfindung eine Lampenfassung zur Verfügung gestellt werden, die insgesamt einteilig bzw. einstückig ausgebildet sein kann.

    [0003] Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie dadadurch, daß die Leitereinstecköffnungen und die Hilfsöffnungen von am Isolierkörper ange­formten Isolierstoffkragen umgeben sind, deren äußere Stirnflächen von spannungsführenden Teilen (Klemmen) einen Abstand von wenigstens 8 mm ein­halten.

    [0004] Die Isolierstoffkragen sind einstückig und stoffschlüssig am Isolierkörper vorgesehen, womit eine einteilige Fassung realisiert ist, die die notwendigen Kriech- und Luftstrecken sicher­stellt. Dabei bildet jeder Isolierstoffkragen einen geschlossen-umrandeten Kanal aus. Mit großem Vorteil sind ferner die Kanäle unter gemeinsamer Verwendung von Wandteilen dicht-an-­dicht angeordnet. Dies läßt eine entsprechend dichte Zuordnung der Netzanschlüsse zu.

    [0005] Eine Ausführungsform, die den praktischen Be­dürfnissen bei der Anwendung einer Lampenfassung besonders gerecht wird, ist dadurch gekenn­zeichnet, daß die den Leitereinstecköffnungen zu­geordneten, von den Isolierstoffkragen gebildeten Kanäle abgestuft sind mit einem äußeren und einem demgegenüber im Querschnitt verringerten, zur Lampe führenden inneren Kanalabschnitt. Dabei soll der innere Kanalabschnitt im Durchmesser auf die Isolierung eines Netzleiters abgestimmt sein und der äußere Kanalabschnitt auf die Schlauch­hülle einer Zusatzisolierung. Die Längsmittel­achsen der Kanalabschnitte können gegeneinander versetzt sein. Dadurch können die inneren Kanal­abschnitte dichter beieinander liegen als die äu­ßeren.

    [0006] Aus diesen Maßnahmen ergeben sich zahlreiche Vorteile. Die in jedem Kabelanschluß-Kanal vor­handene Abstufung bildet einen Längsanschlag für die Stirnfläche der Schlauchhülle. Üblicherweise sind bei mit Schlauchhüllen versehenen isolierten Leitern die Schlauchhüllen auf der Basisiso­ lierung des Leiters leicht verschieblich. Eine Fixierung kommt einerseits durch Einspannen der zusatzisolierenden Schlauchtülle in einer Zugent­lastung, Klemme od.dgl. infrage, während nunmehr entsprechend der Erfindung andererseits eine axiale Abstützung an der Stufe des Kanals gewähr­leistet ist. Die Stufe bietet ferner den Vorteil, daß nur der mit der Basisisolierung versehene Leiter-Endabschnitt weiter in die Fassung ein­geführt werden kann. Damit ist ein gezieltes Ein­führen des Leiters, insbesondere auch seines ab­isolierten Endes möglich. Dies wäre nicht in dem Maße der Fall, wenn die doppelt isolierte Leitung durch die Kanäle insgesamt hindurchgeführt werden könnte. Außerdem ergibt sich der Vorteil, daß der Leiter mit seiner Basisisolierung mit Querversatz zum Isolierschlauch in den Kanälen angeordnet sein kann. Hierdurch ist es möglich, einen rela­tiv geringen Abstand der Anschlußklemmen von­einander zu gewährleisten, andererseits aber dem im Durchmesser größeren Isolierschlauch den not­wendigen Platz zu verschaffen.

    [0007] Die Erfindung versteht sich im übrigen am besten anhand eines nachfolgend im einzelnen an­hand der beiliegenden Zeichnung beschriebenen Aus­führungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Lampenfassung nach der Erfindung,

    Fig. 2 einen Längsschnitt etwa im zentralen Bereich einer Anschlußklemme und

    Fig. 3 einen etwa um 90° zu Fig. 2 versetzten Längsschnitt.



    [0008] Eine insgesamt mit 10 bezeichnete Lampen­fassung besteht im wesentlichen aus einem Iso­lierstoffkörper 11 aus Porzellan oder insbeson­dere Kunststoff sowie darin vorgesehenen, ins­besondere schraubenlosen, Anschlußklemmen 12, 13, denen Lampenkontakte 14, 15 zugeordnet sind. Im Boden 16 des Isolierstoffkörpers befinden sich, wie üblich, Leitereinstecköffnungen 17, sowie ferner für jede Anschlußklemme 12, 13 eine Hilfs­öffnung 18 zum Einstecken eines Hilfswerkzeugs wie Schraubendreherklinge 19 zum beabsichtigten Wiederlösen einer Anschlußklemme 12 bzw. 13. Beim Ausführungsbeispiel ist darüber hinaus jede An­schlußklemme 12, 13 von der Seite her durch eine Mantelöffnung 20 des Isolierstoffkörpers 11 zu­gänglich.

    [0009] Zur Einhaltung der für eine Anwendung in der Leuchten-Schutzklasse II vorgeschriebenen Kriech- und Luftstrecken sind die Leitereinstecköffnungen 17 und die Hilfsöffnungen 18 von Isolierstoff­kragen 21, 22 umgeben. Diese Isolierstoffkragen bilden jeweils einen geschlossen-umrandeten Kanal aus, und ihre äußeren Stirnflächen weisen von spannungsführenden Teilen (Anschlußklemmen 12, 13) einen Mindestabstand von 8 mm auf.

    [0010] Beim Ausführungsbeispiel sind darüber hinaus auch die Mantelöffnungen 20 durch entsprechende Isolierstoffkragen 23 umgeben. Auch hier beträgt der entsprechende Mindestabstand A (Fig. 3) 8 mm.

    [0011] Die von diesen Isolierstoffkragen 23 gebildeten Kanäle dienen als Hilfskanäle für die Formgebung insbesondere der Aufnahmekammern für die An­schlußklemmen 12, 13 und zu deren einsteckbarer Halterung, wie sie aus Fig. 3 erkennbar ist.

    [0012] Die beiden mit den Anschlußklemmen 12, 13 zu verbindenden Netzleiter 24 bestehen aus einem abisolierten Leiterende 25, einer diesen gegen­über zurückspringenden Basisisolierung 26 sowie einer Zusatzisolierung in Form einer über die Basisisolierung geschobenen Schlauchhülle 27 aus weichelastischem Kunststoffmaterial.

    [0013] Während die Basisisolierung 26 üblicherweise einen Außendurchmesser von etwa 2 mm aufweist, beträgt der Außendurchmesser der Schlauchhülle 27 etwa 4 mm. An diese Durchmesser angepaßt sind die von den Isolierstoffkragen 21 gebildeten Kanäle abgestuft. Sie weisen jeweils einen im Durch­messer größeren äußeren Abschnitt 28 sowie einen im Durchmesser kleineren inneren Abschnitt 29 auf. Die Länge des äußeren Kanalabschnitts 28 beträgt wenigstens 4 mm. Im übrigen ist ins­besondere aus dem Schnitt der Fig. 2 ersichtlich, daß hier die inneren Kanalabschnitte zu den äußeren Kanalabschnitten achsversetzt nach innen aufeinanderzu angeordnet sind. Hierdurch ist es einerseits möglich, die im Durchmesser relativ großen Schlauchhüllen 27 noch durch Isolierstoff-­Wandteile voneinander getrennt unterzubringen, jedoch gleichzeitig die Basisisolierungen 26 so dicht zueinander zu rücken, daß entsprechend dicht die abisolierten Enden 25 in die Anschluß­ klemmen eintauchen können. Denn - wie bei Lampen­fassungen üblich - sind jeder Anschlußklemme 12, 13 zwei unabhängige Anschlußmöglichkeiten und somit bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Lampenfassung zwei kanalbildende Isolierstoff­kragen dicht beieinander vorgesehen.

    [0014] Die Dicht-an-dicht-Anordnung bezieht sich einerseits auf die beiden, jeweils einer Klemme zugeordneten Kanäle und auf den Kanal für das Hilfswerkzeug. Wie insbesondere aus Fig. 1 er­sichtlich, sind die Kanäle unter Benutzung gemein­samer Wandabschnitte dicht beieinander und teil­weise auch in gegenseitiger Überdeckung ange­ordnet. Beim Ausführungsbeispiel sind anderer­seits auch die Isolierstoffkragen 23 mit ihren Kanälen in diese dichte Anordnung einbezogen.


    Ansprüche

    1. Lampenfassung mit einem Isolierstoffkörper und darin vorgesehenen, insbesondere schrauben­losen, Lampenkontakten zugeordneten Anschluß­klemmen für Netzleiter, wobei die Anschlußklemmen durch Leitereinstecköffnungen sowie ggf. Hilfs­öffnungen für ein Lösewerkzeug zugänglich sind, welche in einer insbesondere Bodenwand des Iso­lierstoffkörpers vorgesehen sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Leitereinstecköffnungen (17) und die Hilfsöffnungen (18) von am Isolierkörper (11) angeformten Isolierstoffkragen (21, 22) um­geben sind, deren äußere Stirnflächen von span­nungsführenden Teilen (Klemmen 12, 13) einen Ab­stand von wenigstens 8 mm einhalten.
     
    2. Lampenfassung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß jeder Isolierstoffkragen (21, 22) einen geschlossen-umrandeten Kanal ausbildet.
     
    3. Lampenfassung nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kanäle unter gemeinsamer Verwendung von Wandteilen dicht-an-dicht ange­ordnet sind.
     
    4. Lampenfassung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die den Leitereinstecköffnungen (17) zugeordneten, von den Isolierstoffkragen (21) gebildeten Kanäle abgestuft sind mit einem äußeren und einem dem­gegenüber im Querschnitt verringerten, zur Lampe führenden inneren Kanalabschnitt.
     
    5. Lampenfassung nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß der innere Kanalabschnitt im Durchmesser auf die Basisisolierung (26) eines Netzleiters (24) abgestimmt ist und der äußere, wenigstens 4 mm lange Kanalabschnitt auf die Schlauchhülle (27) einer Zusatzisolierung.
     
    6. Lampenfassung nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Durchmesser des inneren Kanalabschnitts etwa 2 mm und der Durchmesser des äußeren Kanalabschnitts etwa 4 mm beträgt.
     
    7. Lampenfassung nach Anspruch 4 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsmittelachsen der Kanalabschnitte zweier un­mittelbar nebeneinander angeordneter Kanäle gegen­einander versetzt sind.
     
    8. Lampenfassung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die inneren Kanalabschnitte dichter beieinander liegen als die äußeren.
     




    Zeichnung