[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Kupplungsvorrichtung für Seil- oder Bowdenzüge ist bekannt (DE-PS
29 05 958). Sie ermöglicht manuelles Trennen der Seelen und der Umhüllungen zweier
Seilzug-Teilstücke bei Überprüfungs- und Inspektionsarbeiten und ebenfalls manuelles
Wiederzusammenfügen der Seilzug-Seelen und -Umhüllungen nach Abschluß dieser Arbeiten.
[0003] Ferner ist es bekannt (DE-0S 21 16 448), bei einer Kraftfahrzeug-Diebstahlsicherung
einen zur Motorhaubenschloß-Fernentriegelung dienenden Seilzug mittels eines durch
Fremdkraft ferngesteuert zu betätigenden Stellantriebes zu blockieren, d.h. so festzulegen,
daß sich der Seilzug nicht mehr zum Entriegeln der Motorhaube bewegen läßt.
[0004] Auch aus der GB-PS 1 434 505 ist bereits eine Blockiervorrichtung für den Entriegelungshebel
und den Entriegelungsseilzug einer Motor- bzw. Gepäckraumhauben-Entriegelung bekannt,
bei welcher aber ein eigener über das Zündschloß mechanisch festlegbarer Sicherungsseilzug
mit dem Entriegelungshebel durch Form-Eingriff zweier korrespondierender und mit dem
Entriegelungshebel zusammen verschiebbarer Formteile gekuppelt ist. Bei Durchtrennung
des festgelegten Sicherungsseilzugs wird das mit diesem fest verbundene erste Formteil
durch eine Schraubenfeder relativ zu dem mit dem Entriegelungshebel verbundenen zweiten
Formteil verschoben, wobei letzteres über eine Gleitkurve des ersten Formteils mit
einer Stufe des beide Formteile umhüllenden und mittelbar führenden Gehäuses in Form-Eingriff
gebracht wird. Durch diesen neuerlichen, anderseitigen Form-Eingriff soll wiederum
eine Verschiebung des Entriegelungshebels und -seilzuges in Entriegelungsrichtung
verhindert werden. Der eigentliche Entriegelungsseilzug wird gemäß der genannten
GB-PS weder direkt blockiert noch vom Entriegelungshebel oder in sich selbst entkuppelt.
[0005] Der übliche Motorhauben-Entriegelungshebel ist vor allem in zwar mit verriegelten
Türen, aber offenem Verdeck abgestellten Cabriolet-Fahrzeugen leicht zugänglich.
Mit den genannten und weiteren, rein mechanisch einzulegenden (DE-OSen 23 14 957,
26 35 505) Seilzug-Blockiereinrichtungen ist es nicht auszuschließen, daß Unbefugte
durch Gewaltanwendung die Blockierung des Seilzuges überwinden und sich Zugang zum
Motorraum verschaffen, um dort z.B. die Bordnetzbatterie abzuklemmen und dadurch eine
eventuell vorhandene Diebstahl-Warnanlage auszuschalten.
[0006] Schließlich ist noch eine Vorrichtung bekannt, die es erlaubt, den Verschiebeweg
einer durchgehenden Seilzugseele in ihrer Umhüllung auf einstellbare Strecken zu
begrenzen (US 3,744,339). Sie dient insbesondere dazu, den Öffnungswinkel einer über
die Seilzugseele betätigten Drosselklappe eines Fahrzeugmotor-Vergasers für einen
bestimmten Benutzerkreis einzuschränken. Zu diesem Zweck ist auf den Seilzug ein Kloben
aufgeschraubt, dessen Bewegung längs der Seilrichtung durch ein in derselben Richtung
verstellbares Anschlagmittel begrenzbar ist.
[0007] Die Erfindung hat die Aufgabe, die Betätigung einer gattungsgemäßen Vorrichtung zu
vereinfachen, um insbesondere ihre vorteilhafte Verwendbarkeit in einer Kraftfahrzeug-Diebstahlsicherung
der genannten Art zu fördern.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
gelöst.
[0009] Die Merkmale der Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0010] Wenn gemäß der Erfindung zwei Seilzug-Teilstücke ferngesteuert entkuppelt werden
können, vereinfacht dies die Betätigung beliebiger Kupplungen für Seilzug-Teilstücke.
Im Rahmen einer zentral steuerbaren Diebstahlsicherung für Kraftfahrzeuge hat die
Unterbrechung des Kraftflusses im Seilzug z.B. einer Motorhauben-Fernentriegelung
gegenüber einer Blockierung des Seilzugs den Vorteil, daß sich eine Gewaltanwendung
am Entriegelungshebel nicht auf das Haubenschloß oder auf den Seilzug selbst auswirken
kann.
[0011] Zwar ist es bekannt (DE-OS 35 00 550), im Zusammenhang mit einer Türverriegelung
zwei Schwenkhebel unter anderem mittels eines Stellelementes in und außer Kupplungsüberdeckung
zu bringen, wobei an einem der Schwenkhebel ein Seilzug zur Schloßbetätigung angelenkt
ist.
[0012] Für die Anordnung in der Bewegungsachse zweier Seilzug-Seelen ist diese Schwenkhebel-Einrichtung
im Gegensatz zu der gattungsgemäßen Seilzug-Kupplungsvorrichtung nicht geeignet.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kuppeln bzw. Entkuppeln
zweier Seilzug-Teilstücke ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
[0014] Die stark schematisierte Schnittzeichnung zeigt zwei Seilzug-Seelen 1 und 2, die
von einander gegenüberliegenden Kopfseiten in ein Gehäuse 3 eingeführt sind. Die Seele
1 ist beispielsweise mit einem Motorhauben-Entriegelungshebel 1′ im Fahrgastraum
eines Kraftfahrzeuges verbunden, während die Seele 2 beispielsweise mit einem nicht
gezeigten Motorhaubenschloß-Öffner im Motorraum des Kraftfahrzeugs verbunden sein
kann. Beide Seelen 1 und 2 sind außerhalb des im wesentlichen zylindrischen Gehäuses
3 in der üblichen Weise von Seilzugführungen 4 längsverschiebbar umhüllt.
[0015] Im Inneren des Gehäuses 3, das an von außen unzugänglicher Stelle im Fahrzeug befestigt
ist, ist mit der Seele 2 ein erstes Formteil 5 verbunden. Dieses besteht aus einer
im Gehäuse 3 in Bewegungsrichtung der Seilzug-Seelen 1 und 2 verschiebbar geführten
Schiebemuffe 5.1 und einer über ein Gelenk 5.2 in der Schiebemuffe angelenkten Klinke
5.3.
[0016] Die Klinke weist ferner noch einen Betätigungshebel 5.4 und eine an diesen angeformte
Gleitfläche 5.5 auf.
[0017] Mit der Seele 1 ist ein zweites Formteil 6 verbunden. Dieses weist ein mit der Klinke
5.3 korrespondierendes, in deren durchgezogen gezeichneter Stellung im Form-Eingriff
stehendes Widerlager 6.1 auf und ist innerhalb der Schiebemuffe 5.1 verschiebbar
geführt. Das zweite Formteil 6 wird von einer Schraubendruckfeder 7, die sich in zur
Seele 1 koaxialer Anordnung zwischen einer Gehäuse-Kopfseite und dem Formteil 6 abstützt,
in die Schiebemuffe 5.1 hinein vorgespannt. Diese wird ferner durch die Kraft der
Schraubendruckfeder 7 gegen einen Anschlag 3.1 des Gehäuses 3 gedrückt. In dieser
definierten Ruhelage der beiden Formteile 5 und 6 ist die Klinke 5.3 gegenüber dem
Widerlager 6.1 freigängig.
[0018] Im Gehäuse 3 ist ferner noch ein pneumatisches Stellelement 8 vorgesehen, dessen
Membrankolben 8.1 mit einem als Stößel ausgebildeten Stellglied 8.2 durch wechselweise
Über- bzw. Unterdruckbeaufschlagung-z.B. durch eine mittels Schlüssels steuerbare
Bidruckpumpe - über einen Anschlußstutzen 8.3 in zwei stabile Endlagen - durchgezogen
bzw. gestrichelt dargestellt - verbracht werden kann.
[0019] Das gegenüber der Membrankolben-Arbeitskammer abgedichtet in das Gehäuse 3 eingeführte
Stellglied 8.2 steht mit der Gleitfläche 5.5 des Klinken-Betätigungshebels 5.4 in
Wirkverbindung, wenn die beiden Formteile 5 und 6 in ihrer Ruhelage stehen. Eine
Schraubendruckfeder 9 spannt zum einen die Klinke 5.3 gegen das Widerlager 6.1 und
zum anderen die Gleitfläche 5.5 gegen das Stellglied 8.2 vor.
[0020] In der durchgezogen gezeichneten Stellung von Klinke 5.3 und Stellelement 8 ist eine
Übertragung von Zugkräften im Kraftfluß
Hebel 1′ - Seele 1 - Formteil 6 / Widerlager 6.1 - Klinke 5.3 / Schiebemuffe 5.1 -
Seele 2 möglich.
[0021] In der gestrichelt gezeichneten Stellung von Klinke 5.3 und Stellelement 8 ist der
Kraftfluß zwischen dem Widerlager 6.1 und der Klinke 5.3 unterbrochen, da die Klinke
durch das Stellglied 8.2 über die Gleitfläche 5.5 bzw. den Betätigungshebel 5.4 angehoben
und der Form-Eingriff beider Formteile aufgehoben ist. Wird jetzt am Hebel 1′ gezogen,
so wird sich lediglich das zweite Formteil 6 aus der Schiebemuffe 5.1 heraus gegen
die rückstellende Schraubendruckfeder 7 bewegen, um nach Loslassen des Hebels 1′ in
die gezeichnete Stellung zurückzukehren.
Der dargestellte Membrankolben 8.1 hat eine einer Übertotpunktfeder ähnliche elastische
Charakteristik und hält die angehobene Klinke 5.3 auch ohne Dauerdruckbeaufschlagung
in ihrer Stellung.
[0022] Nicht dargestellt ist eine einfach realisierbare Variante der Vorrichtung, in welcher
das angehobene Stellglied 8.2 ferner noch eine z.B. mit einer Lasche an das erste
Formteil 5 angeformte Bohrung durchdringt, so daß dieses zusätzlich zu der beschriebenen
Kraftflußunterbrechung auch noch formschlüssig festgelegt wird.
[0023] Im Rahmen einer rein elektrisch gesteuerten zentralen Diebstahlsicherung kann das
Stellelement auch mit einem Elektromagnet-Spulenantrieb ausgeführt werden. Dabei sollte
dann aber das Stellglied unter Einwirkung einer Übertotpunktfeder stehen, damit dessen
Endlagen jeweils festgelegt sind.
1. Vorrichtung zum Kuppeln bzw. Entkuppeln wenigstens der bei Stellbewegungen Zugkräfte
übertragenden Seelen zweier Seilzug-Teilstücke, insbesondere zweier Teilstücke eines
Haubenschloß-Fernentriegelungs-Seilzuges in einem Kraftfahrzeug,
durch Herstellen bzw. Aufheben eines Form-Eingriffs zweier mit einem Ende jeweils
einer Seilzug-Seele wenigstens mittelbar fest verbundener, korrespondierender Formteile,
welche in einer gemeinsamen Bewegungsrichtung beider Seilzug-Seelen geführt gemeinsam
mit letzteren verschiebbar angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Formteile (5, 6) durch Federkraft in eine definierte Ruhelage innerhalb
eines die einander zugewandten Enden der Seilzug-Seelen (1,2) und die Formteile (5,6)
aufnehmenden Gehäuses (3) vorgespannt sind und daß ferner im Gehäuse (3) ein durch
ein Stellelement (8) ferngesteuert mit Fremdkraft in zwei einander entgegengesetzte
Endlagen bewegbares und mit einem ersten (5) der Formteile mindestens in dessen definierter
Ruhelage in wenigstens mittelbarer Wirkverbindung - zum Herstellen und Aufheben des
Form-Eingriffs des ersten Formteils (5) mit dem zweiten Formteil (6) - stehendes Stellglied
(8.2) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement (8) ebenfalls im Gehäuse (3) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement (8) im Gehäuse (3) ortsfest angeordnet ist
und daß das im Gehäuse geführte Stellglied (8.2) mit dem ersten Formteil (5) gleitend
kontaktiert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Federkraft die beiden Formteile (5,6) ferner gegeneinander in einer
das Aufheben ihres Form-Eingriffs erleichternden Richtung vorgespannt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft durch eine konzentrisch zu der - sich insgesamt zwischen dem zweiten
Formteil (6) und einem Seilzug-Betätigungshebel (1′) erstreckenden - ersten Seilzug-Seele
(1) angeordnete, sich zwischen dem Gehäuse (3) und dem zweiten Formteil (6) abstützende
Schraubendruckfeder (7) erzeugt wird, welche das erste Formteil (5) über das zweite
Formteil (6) gegen einen gehäusefesten Anschlag (3.1) drückt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Formteil (5) als im Gehäuse (3) um eine bestimmte Strecke verschiebbar
geführte Schiebemuffe (5.1) mit einer in der Schiebemuffe (5.1) beweglich ange ordneten
und mit dem zweiten Formteil (6) in Form-Eingriff bringbaren Klinke (5.3) ausgeführt
ist, wobei die Klinke (5.3) einen mit dem Stellglied (8.2) kontaktierbaren Betätigungshebel
(5.4) aufweist, und daß das zweite Formteil (6) in der Schiebemuffe (5.1) geführt
ist, ein Widerlager (6.1) für den Form-Eingriff mit der Klinke (5.3) aufweist und
- nach Aufheben des Form-Eingriffs der Klinke (5.3) in das Widerlager (6.1) durch
das Stellglied (8.2) - gegenüber dem ersten Formteil (5) gegen die Federkraft verschiebbar
ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 5 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (5.4) der Klinke (5.3) eine in der definierten Ruhelage der
beiden Formteile (5,6) auf dem linear verschiebbaren, als Stößel ausgebildeten Stellglied
(8.2) aufliegende Gleitfläche (5.5) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinke (5.3) federnd zum Widerlager (6.1) hin und der Betätigungshebel (5.4)
federnd zum Stellglied (8.2) hin vorgespannt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinke (5.3) einstückig über einen elastischen Steg an die Schiebemuffe (5.1)
angeformt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinke (5.3) über ein Gelenk (5.2) fest, aber schwenkbar mit der Schiebemuffe
(5.1) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner am ersten Formteil (5) eine in dessen definierter Ruhelage von dem Stellglied
(8.2) durchdringbare Bohrung vorgesehen ist, mittels welcher das erste Formteil (5)
durch das Stellglied (8.2) im Gehäuse (3) und gegenüber dem verschiebbaren zweiten
Formteil (6) blockierbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement (8) einen pneumatisch stellbaren Membrankolben (8.1) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement (8) über wenigstens eine Verbindungsleitung (8.3) an eine im
Kraftfahrzeug vorhandene, zentral steuerbare Einbruchsicherungsanlage zur Fernsteuerung
des Stellglieds (8.2) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (8.2) mittels einer Übertotpunktfeder-Charakteristik mechanisch
in seiner jeweiligen Endlage gehalten wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement einen elektromagnetischen Doppelspulenantrieb mit einer am Stellglied
angreifenden Übertotpunktfeder aufweist.