[0001] Die Erfindung betrifft eine strömungsgünstige Schutzvorrichtung für wenigstens eine
vertikal verfahrbare Informationseinrichtung für Unterseeboote, bestehend aus einer
vertikal verfahrbaren Rohreinrichtung für den sich in ihrem Innern erstreckenden
Träger der Informationseinrichtung.
[0002] Eine allgemein praktisch bekannte Schutzvorrichtung der vorstehenden Art für beispielsweise
die Periskopeinrichtung besteht aus einer hydraulisch vertikal verfahrbaren Rohreinrichtung
größerer Länge, die an im Turmaufbau des Unterseebootes ortsfest gelagerten Säulen
vertikal geführt ist und deren unterer Abschnitt beim Einziehen der Periskopeinrichtung
in den Rumpf des Unterseebootes eintaucht, so daß sich deren oberer Abschnitt, der
strömungsgünstig ausgebildet und im Betriebszustand der Wasserströmung ausgesetzt
ist, in Nichtbetriebsstellung im Turmaufbau befindet. Durch die Rohreinrichtung erstreckt
sich der stangenförmige Geräteträger der Periskopeinrichtung,an dessen Oberende der
aus der Rohreinrichtung herausragende, drehbare Periskopkopf befestigt ist.
[0003] Nachteilig bei dieser bekannten Schutzvorrichtung ist, daß das Unterseeboot leichter
geortet werden kann, weil bei ausgefahrener Periskopeinrichtung außer dem Periskopkopf
auch der obere Endbereich der schützenden Rohreinrichtung aus dem Wasser herausragt,
der wegen seiner strömungsgünstigen Ausbildung relativ große Seitenflächen aufweist,
wodurch die Reflexionsfläche für das gegnerische Radar vergrößert ist. Dies gilt für
alle Fahrgeschwindigkeiten des Unterseebootes.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Schutzvorrichtung der einleitend
angeführten Art, bei der die Detektierbarkeit des Unterseebootes bei geringer Fahrgeschwindigkeit
verringert ist.
[0005] Die Lösung der Aufgabe geht von der einleitend angeführten Schutzvorrichtung aus
und kennzeichnet sich dadurch, daß die Rohreinrichtung mit einem zusätzlichen, äußeren,
sie oben umgebenden, strömungsgünstigen Schutzrohr versehen ist, das im ausgefahrenen
Zustand der Informationseinrichtung der Wasserströmung ausgesetzt ist, und daß das
zusätzliche Schutzrohr teleskopisch ausgebildet ist.
[0006] Mit dieser Lösung ist die Detektierbarkeit des Unterseebootes mit ausgefahrener Informationseinrichtung
bei niedriger Fahrgeschwindigkeit wesentlich verringert, weil das zusätzliche und
teleskopisch ausgebildete Schutzrohr nicht teleskopiert ist, so daß es nur insoweit
der Wasserströmung ausgesetzt ist, als es im zusammengefahrenen Zustand aus dem Turmaufbau
des Unterseebootes herausragt. Es hat sich gezeigt, daß es bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten
nicht erforderlich ist, daß der der Wasserströmung ausgesetzte Längenabschnitt der
die Informationseinrichtung schützenden Rohreinrichtung stromlinienförmig ausgebildet
ist, weil dann keine nennenswerte Verwirbelung der Wasseroberfläche eintritt. Der
obere Abschnitt der Rohreinrichtung, die den Geräteträger für das Informationsgerät
unmittelbar umgibt, kann daher kreisrund und im Durchmesser so klein sein, wie es
der Durchmesser des Geräteträgers gerade noch zuläßt. Dadurch bietet der aus dem Wasser
herausragende, im Durchmesser nunmehr kleine Endbereich der Rohreinrichtung dem gegnerischen
Radar nur eine minimale Reflexionsfläche, die schwer zu detektieren ist. Ferner sind
wegen der minimalen Fläche des herausragenden Endbereichs der Rohreinrichtung auch
die Auswirkungen des Seeschlages auf z. B. Optronikgeräte geringer, so daß deren Funktion
sicherer ist. Ferner sind bei der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung auch die Vorteile
der bekannten Rohreinrichtung vorhanden, indem das strömungsgünstige, teleskopische
Schutzrohr zu diesem Zweck teleskopiert wird, um den Strömungswiderstand im Wasser
und die Verwirbelung der Wasseroberfläche zu minimieren, wenn das Unterseeboot eine
relativ schnelle Fahrgeschwindigkeit hat.
[0007] Gemäß den Ausgestaltungen nach den Unteransprüchen ergibt sich eine einfache Lagerung
und Hubbetätigung des teleskopierbaren Teils des erfindungsgemäßen Schutzrohres.
[0008] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Figuren 1 bis 4 zeigen das Ausführungsbeispiel
im wesentlichen in Seitenansicht mit einigen oberen Teilen in Schnittdarstellung,
wobei das Ausführungsbeispiel ferner in verschiedenen Höhenstellungen dargestellt
ist. Die im Schnitt gezeigten Teile sind zur besseren Darstellung der übrigen Teile
um 90° verdreht gezeichnet. Figur 5 zeigt eine Aufsicht auf das Ausführungsbeispiel
mit weggelassener Periskopeinrichtung, wobei die genannten oberen Teile hier in der
richtigen Lage gezeichnet sind.
[0009] Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht die gezeigte Schutzvorrichtung zum einen aus einer
Rohreinrichtung 1, die sich aus einem oberen Rohrabschnitt 2 und aus einem unteren
Rohrabschnitt 3 zusammensetzt, und zum anderen aus einem teleskopischen Schutzrohr
4, das den oberen Rohrabschnitt 2 umgibt. Die Rohreinrichtung 1 trägt in ihrem Innern
eine bekannte Periskopeinrichtung 5, die sich aus einem länglichen Trägerelement 6,
das sich durch die Rohreinrichtung hindurcherstreckt, und aus dem Periskopkopf 7 zusammensetzt,
der oben aus der Rohreinrichtung herausragt. Die Periskopeinrichtung ist mit der Rohreinrichtung
1 in üblicher Weise axial ortsfest, jedoch drehbar verbunden. An der Rohreinrichtung
1 greifen ferner mittels einer Traverse 8 zwei hydraulische Zylinder 9 und 10 an,
wobei an der Traverse ebenfalls auch die Rohreinrichtung 1 befestigt ist, wie es
in den Figuren 3 und 4 angedeutet ist, wobei die Zylinder und die Rohreinrichtung
den Rumpf 11 des Unterseebootes mit ihrem Unterende abgedichtet durchdringen und sich
sonst im wesentlichen in dem mit 12 angedeuteten Turmaufbau des Unterseebootes befinden.
Ferner befinden sich im Turmaufbau 12 des Unterseebootes zwei übliche Führungssäulen
13 und 14, die zwischen sich die Rohreinrichtung 1 aufnehmen, wie es aus den Figuren
1 bis 4 hervorgeht, so daß die Rohreinrichtung und damit auch die Periskopeinrichtung
sicher vertikal verfahren werden können, und zwar durch die Beaufschlagung der beiden
hydraulischen Zylinder 9 und 10. Die Figuren 1, 2 und 4 zeigen die Rohreinrichtung
1 und damit die Periskopeinrichtung 5 in voll ausgefahrener Stellung, in welcher
der obere Abschnitt 2 der Einrichtung 1 vollständig aus dem Turmaufbau 12 des Unterseebootes
herausragt. Figur 3 zeigt dagegen die voll eingefahrene Stellung der Einrichtungen
1, 4 und 5.
[0010] Gemäß den Figuren 1 bis 4 besteht das im oberen Abschnitt 2 der Rohreinrichtung 1
vorgesehene und den oberen Abschnitt umgebende, teleskopische Schutzrohr 4 aus zwei
Teleskopabschnitten 15 und 16, wobei der untere Abschnitt 15 in Bezug auf die Rohreinrichtung
1 ortsfest ausgebildet ist. An dem oberen Abschnitt 16 greift über ein Querteil 17
ein Hydraulikzylinder 18 an, der seinerseits mit seinem anderen Ende an der Rohreinrichtung
1 angreift, so daß der obere Abschnitt 16 bei Beaufschlagung des Zylinders 18 ausgefahren
und eingefahren werden kann.
[0011] Der obere Teleskopabschnitt 16 des zusätzlichen Schutzrohres 4 ist an der Rohreinrichtung
1 geführt, und zwar mittels eines Rohrstückes 19, das wiederum mittels des Mittelteiles
17 und weiterer Querteile 20 und 21 am Teleskopabschnitt 16 befestigt ist. Das Rohrstück
19 umgibt den oberen Rohrabschnitt 2 der Rohreinrichtung 1 im wesentlichen koaxial.
Die Figuren 1 und 3 zeigen das zusätzliche Schutzrohr 4 in vollständig eingefahrenem
Zustand, während das Schutzrohr in den Figuren 2 und 4 in vollständig ausgefahrenem
Zustand gezeigt ist.
[0012] Aus Figur 5 ist zu erkennen, daß das zusätzliche Schutzrohr 4 strömungsgünstig ausgebildet
ist,das in seinem ausgefahrenen Zustand, und zwar auch dann, wenn es nicht teleskopiert
ist, der Wasserströmung ausgesetzt ist. Es sind daher beide Tele skoparme 15 und
16 des Schutzrohres 4 strömungsgünstig ausgebildet.
[0013] In Ergänzung kann so vorgegangen werden, daß in dem oberen Teleskopabschnitt 16 ein
weiteres Informationsgerät untergebracht ist, z.B. eine Antenneneinrichtung. Weiterhin
ist es möglich, daß anstelle der Periskopeinrichtung 5 in der Rohreinrichtung 1 auch
eine Masteinrichtung verwendet werden kann, an deren Oberende andere Informationsgeräte,
z.B. Optronikgeräte, und/oder eine oder mehrere Antenneneinrichtungen vorgesehen sind.
1. Strömungsgünstige Schutzvorrichtung für wenigstens eine vertikal verfahrbare Informationseinrichtung
für Unterseeboote, bestehend aus einer geführt vertikal verfahrbaren Rohreinrichtung
für den sich in ihrem Innern erstreckenden Träger der Informationseinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohreinrichtung (1) zusätzlich mit einem äußeren, sie oben
umgebenden, strömungsgünstig ausgebildeten Schutzrohr (4) versehen ist, das im ausgefahrenen
Zustand der Informationseinrichtung (5) der Wasserströmung ausgesetzt ist, und daß
das äußere Schutzrohr (4) teleskopisch ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der teleskopierbare Teil
(16) des äußeren Schutzrohres (4) an dem oberen Abschnitt (2) der Rohreinrichtung
(1) vertikal gleitend abgestützt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des äußeren
Schutzrohres (4) eine hydraulische Hubeinrichtung (18) für dessen teleskopierbaren
Teil (16) vorgesehen ist.