[0001] Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftbearbeitungsmaschine für die mechanische Bearbeitung,
z.B. Schleifen, Polieren, Reinigen und Entgraten von Werkstücken, mit einem zur Aufnahme
der Werkstücke und der Bearbeitungsmittel dienenden Bearbeitungsbehälter, der einen
im wesentlichen zylindrischen Mantel und einen zu diesem koaxial gelagerten rotierenden
Boden in Form eines Tellers od.dgl. hat, welcher mit seinem Umfangsrand an den zylindrischen
Mantel unter Bildung eines schmalen Spaltes heranragt. Dabei können der Behältermantel
und der rotierende Boden auf einer gemeinsamen Trageinrichtung oder auf getrennten
Trageinrichtungen gelagert sein. Bei der die Erfindung betreffenden Maschine ist ferner
der Mantel gegenüber dem Boden zur Feineinstellung der Weite des Spaltes über den
gesamten Behälterumfang heb- und senkbar.
[0002] Eine Maschine mit zur Spalteinstellung gegenüber dem rotierenden Boden heb- und senkbaren
Behältermantel ist bereits bekannt (EP-B1-0 171 527). Bei ihr kann die Spaltweite
auf das gewünschte Maß ein- bzw. nachgestellt werden. Eine Nachstellung ist höchst
zweckmäßig oder erforderlich, wenn sich die Spaltweite im Betrieb der Maschine durch
Verschleiß der den Spalt begrenzenden Wände oder durch Quellung oder thermale Ausdehnung
des Materials des Behältermantels bzw. des rotierenden Bodens verändert hat.
[0003] So kann sich der Spalt durch Wärmedehnung des Behältermantels und insbesondere des
Behälterbodens je nach deren Materialbeschaffenheit um mehr als 1 mm verringern, wenn
sich der Werkstückaufnahmebehälter von Raumtemperatur vor Inbetriebsetzung der Maschine
bis auf über 80°C während des Betriebs durch die dabei eintretenden Schleif- und Reibungsverhältnisse
erwärmt. Auch der Verschleiß der den Spalt begrenzenden Wände des Behälters ist nicht
unbeträchtlich, der durch die während der Bearbeitung erfolgende ständige Abführung
des im Werkstückaufnahmebehälters verwendeten Schleifmittels zusammen mit der Bearbeitungsflüssigkeit
durch den Spalt hindurch entsteht.
[0004] Insbesondere bei zu bearbeitenden Werkstücken von geringen Abmessungen ist jedoch
eine bestimmte Spaltweite von großer Bedeutung, um einerseits ein Eindringen der Werkstücke
in den Spalt mit der Folge der Beschädigung der der Werkstücke sowie der den Spalt
begrenzenden Wände des Behälters und andererseits einen zu starken Flüssigkeits- und
Schleifmittelablauf durch den Spalt hindurch zu vermeiden.
[0005] Bei der vorgenannten bekannten Maschine geschieht die Spaltfeineinstellung dadurch,
daß zum Heben und Senken des Behältermantels Stellschrauben vorgesehen sind, über
welche sich der Behältermantel uaf seiner Trageinrichtung abstützt. Diese manuelle
Nachstellung kann jedoch nur dann eine genau gleichbleibende Spaltweite gewährleisten,
wenn sie genauestens entsprechend der erfolgten Veränderung der Spaltweite durchgeführt
wird, was eine ständige Beobachtung oder Registrierung der Spaltweite bzw. ihrer Veränderung
einerseits und eine häufige und genaue Nachstellung erforderlich macht.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bei den bisher bekannten Maschinen
mit manueller Einstellung der Spaltweite gegebenen Probleme zu vermeiden, d.h. eine
Maschine zu konzipieren, bei der eine gleichbleibende Spaltweite gewährleistet ist,
ohne daß es dazu einer ständigen Kontrolle bedarf. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß das Heben und Senken des Behältermantels gegenüber dem Boden automatisch
in Abhängigkeit von der gegebenen bzw. sich verändernden Spaltweite erfolgt, wozu
eine mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektronisch arbeitende zum Messen
der Weite des Spaltes bestimmte Meßeinrichtung vorgesehen ist, die mit einer Einrichtung
für das automatische Heben und Senken des Mantels verbunden ist, welche durch die
Meßergebnisse der Meßeinrichtung so steuerbar ist, daß die Spaltweite auf einen bestimmten
Wert eingestellt bzw. auf diesem Wert gehalten wird. Mit einer solchen Einrichtung
wird eine gewünschte Spaltweite über den gesamten Arbeitsprozeß der Maschine hinweg
automatisch konstant gehalten, wodurch gewährleistet wird, daß relativ dünne Werkstücke
mit einer Abmessung von weniger als 0,5 mm bearbeitet werden können, ohne daß ein
Eindringen und Festsetzen der Werkstücke im Spalt mit der Folge einer Zerstörung oder
Beschädiung der den Spalt begrenzenden Ränder des Behältermantels oder rotierenden
Bodens erfolgt.
[0007] Die vorgenannte, bei der erfindungsgemäßen Maschine vorgesehene Meßeinrichtung kann
von einem hydraulischen oder pneumatischen Staudruckmesser gebildet sein, der in einer
ein flüssiges oder gasförmiges Medium dem Spalt zuführenden Leitung angeordnet ist
und den sich bei verändernder Spaltweite ändernden Staudruck dieses Mediums in dieser
Zuleitung mißt. Die Messung des Staudrucks kann durch einen Drucksensor, beispielsweise
einen induktiven oder piezoresistiven Druckmeßumformer handelsüblicher Bauart (z.B.
Fabrikat "Jumo" der Firma M.K. Juchheim GmbH & Co., Fulda/BRD) vorgenommen werden,
wodurch der gemessene Druck oder die gemessenen Druckveränderungen in elektrische
Signale für die Steuerung der Heb- und Senkeinrichtung umgewandelt werden. Weitere
mögliche Meßeinrichtungen sind in den Patentansprüchen angegeben.
[0008] Die Einrichtung für das automatische Heben und Senken des Behältermantels kann vorteilhaft
von einem oder mehreren elastisch zusammendrückbaren pneumatisch oder hydraulisch
betätigbaren Kissen gebildet sein, das bzw. die am Behälterumfang auf einer in unveränderlicher
Höhenlage gegenüber dem rotierenden Boden festgelegten Trageinrichtung aufliegen und
den Behältermantel tragen. Das oder die Kissen können dabei von einem Schlauch oder
von entsprechenden Schlauchabschnitten gebildet sein, der bzw. die am Behälterumfang
zwischen der Trageinrichtung und dem Behältermantel angeordnet ist bzw. sind. Die
Kissen können aber auch aus mehreren Bälgen oder sogenannten Luftfedern oder aber
auch aus pneumatischen oder hydraulischen Hubzylindern bestehen, deren pneumatische
oder hydraulische Füllung von der die Spaltweite messenden Meßeinrichtung steuerbar
ist. Auch können hierfür vertikal arbeitende Gewindespindeln verwendet werden, die
über an die Meßeinrichtung angeschlossene und von dieser gesteuerte Motore antreibbar
sind.
[0009] Im folgenden werden besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Fliehkraftbearbeitungsmaschine anhand der Zeichnung näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt das erste Ausführungsbeispiel im Axialschnitt durch den Werkstückaufnahmebehälter
und seine Trag- und antriebseinrichtung;
Fig. 2 veranschaulicht die bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehene Meßeinrichtung
für die Spaltweite im Schnitt in größerer Darstellung;
Fig. 3 zeigt den bei diesem Ausführungsbeispiel zum Heben und Senken des Behältermantels
vorgesehenen hydraulischen oder pneumatischen Schlauch im Schnitt in zwei unterschiedlichen
Positionen;
Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Maschine in gleicher
Darstellungsweise wie Fig. 1;
Fig. 5 ist ein Schnitt durch einen Balg der Heb- und Senkeinrichtung dieses Ausführungsbeispiels;
Fig. 6 veranschaulicht das dritte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Maschine
in gleicher Darstellungsweise wie Fig. 1;
Fig. 7 zeigt eine Einzelheit von Fig. 6 in vergrößerter Schnittdarstellung.
[0010] Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Bearbeitungsbehälter von einem
oberen zylindrischen Mantel 1 und einem unteren zu diesen koaxial gelagerten rotierenden
tellerförmigen Boden 2 gebildet, der mit seinem Umfangsrang an den unteren Rand des
Mantels unter Bildung eines Spaltes 3 heranragt. Unterhalb des tellerförmigen Bodens
ist ein Auffangbehälter 4 für die durch den Spalt 3 hindurch ablaufende Bearbeitungsflüssigkeit
angeordnet, durch dessen Boden hindurch die Antriebswelle 5 des tellerförmigen Bodens
hindurchgreift, welcher über den unter dem Auffangbehälter 4 angeordneten Antriebsmotor
6 antreibbar ist.
[0011] Der untere Auffangbehälter 4 bildet gleichzeitig die Trageinrichtung für den Behältermantel
1. Zu diesem Zwecke besitzt dieser in Draufsicht kreisrunde Behälter beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 bis 3 an seinem oberen Rand einen radial abstehenden, um den gesamten
Behälterrand umlaufenden Flansch 7, auf dessen Oberseite eine umlaufende Einsenkung
angeordnet ist, in der ein ringförmig umlaufender hydraulischer oder pneumatischer
elastischer Druckschlauch 8 gelagert ist, der in seinem Querschnitt im wesentlichen
radial zusammendrückbar ist. An diesen Druckschlauch ist eine Leitung 9 für die Zu-
und Abfuhr des zu seiner Füllung und Unterdrucksetzung dienenden flüssigen oder gasförmigen
Mediums vorgesehen. Auf diesem Druckschlauch 8 liegt der Behälter 1 mit einem an seinem
unteren Rand angeordneten und ebenfalls radial abstehenden Flansch 10 auf, der ebenso
wie der Flansch 7 des unteren Behälters 4 an seiner dem Schlauch zugewandten Seite
eine Einsenkung aufweist, in welche der Schlauch eingreift.
[0012] Durch das Eigengewicht des Behältermantels 1 unterliegt der Schlauch 8 einer an seiner
Oberseite einwirkenden Belastung, welche ihn aus seiner in Fig. 3 gezeigten kreisrunden
Querschnittsform in eine ebenfalls in dieser Figur gezeigte flachgedrückte Querschnittsform
mit geringerer Querschnittshöhe zusammenzudrücken sucht. Je nach Druckhöhe des im
Schlauch befindlichen hydraulischen oder pneumatischen Druckmediums kann dieses Zusammenpressen
verhindert oder in seinem Ausmaß gesteuert werden. Mit dem dadurch möglichen Heben
und Senke des Behältermantels 1 wird die Weite des Spaltes 3 verändert, welcher Spalt
sich bei dem dargestellten
[0013] Ausführungsbeispiel etwa in einem Winkel von 45° zur Behälterachse erstreckt. Es
sind aber auch andere Winkelstellungen des Spaltes gegenüber der Behälterachse möglich,
wobei die Veränderung der Höhenlage des Behältermantels durch die von dem Druckschlauch
8 gebildete Heb- und Senkeinrichtung um so geringer wird, je geringer der Neigungswinkel
des Spaltes zur Behälterachse ist.
[0014] Aus Gründen eines möglichst geringen Abriebs der Ränder des rotierenden Bodens 2
und des Behältermantels 1 an der Innenseite des Spaltes 3 dürfte es zweckmäßig sein,
die Neigung des Spaltes 3 zur Behälterachse X so zu wählen, daß möglichst keine scharfen
Kanten an den vorgenannten Rändern entstehen.
[0015] Es ist möglich, daß sich der Druckschlauch 8 nicht über den gesamten Behälterumfang
erstreckt, sondern nur über einen großen Teil desselben. Es ist auch möglich, mehrere
sich nur jeweils über einen Teil des Behälterumfangs erstreckende Schlauchabschnitte
vorzusehen, von welchen jeder über eine Leitung 9 mit der Druckquelle für die Speisung
dieser Abschnitte mit Druckmittel verbunden ist. In diesen Fällen sollte allerdings
eine eigene Abdichtung zwischen den beiden Flanschen 7, 10 des Auffangbehältrs 4 und
des Mantels 1 des Bearbeitungsbehälters vorgesehen sein.
[0016] Zur Aufrechterhaltung der zentrischen Lage des Behältermantels 1 gegenüber dem rotierenden
Boden 2 sind über den Umfang des Behältermantels 1 gleichmäßig verteilt angeordnete
Führungsbolzen 11 vorgesehen, die sich achsparallel zur Behälterachse X erstrecken
und mit ihrem Ende am Flansch 7 der Trageinrichtung 4 durch Schraubung befestigt sind.
Diese Führungsbolzen greifen durch Bohrungen im Flansch 10 des Behältermantels 1 hindurch,
wodurch dieser an den Führungsbolzen auf- und abbewegbar geführt ist. Die Führungsbolzen
sind an ihrem oberhalb des Flansches 10 befindlichen Ende mit einer Druckfeder 12
versehen ist, die sich einerseits am Kopf 13 des Führungsbolzens und andererseits
an der Oberseite des Flansches 10 abstützt und den Behältermantel 1 unter Zusammendrückung
des Schlauches 8 gegen die Trageinrichtung 4 zu drücken sucht.
[0017] Die zum Heben und Senken des Behältermantels dienende Meßeinrichtung besteht bei
diesem Ausführungsbeispiel aus einem Druckmeßumformer 14, der in einer hydraulischen
oder pneumatischen Zuleitung 15 angeordnet ist, die am unteren Rand des Behältermantels
1 in den Spalt 3 hinein ausmündet. Durch diese Zuleitung wird flüssiges oder gasförmiges
Medium in den Spalt eingeleitet, und zwar so, daß dieses Medium etwa senkrecht auf
den den Spalt 3 begrenzenden Rand des Bodens 2 auftrifft. Das Abströmen dieses Mediums
aus dem Spalt heraus ist abhängig von der Spaltweite. Der dadurch in der Zuleitung
15 im Medium entstehende Staudruck wird bei dessen gleichbleibender Zufuhr geringer,
wenn der Spalt 3 weiter wird, und größer, wenn der Spalt schmäler wird. Diese Staudruckänderung
wird durch den Druckmeßumformer gemessen und in elektrische Signale umgewandelt, welche
über elektrische Leitungen 18 an eine in der Zeichnung nicht dargestellte elektronische
Steuerungseinrichtung weitergegeben werden. Diese Steuerung regelt z.B. über ein in
der Zeichnung nicht dargestelltes Druckregelventil, das in der von der Mediumquelle
zum Schlauch 8 führenden Leitung 9 angeordnet ist, die Höhe des Mediumdruckes im Schlauch
8. Damit können die vom Druckmeßumformer 14 ermittelten Staudruckwerte in der Zuleitung
15, welche die Spaltweite anzeigen, zur automatischen Auf- und Abbewegung des Behältermantels
1 und damit zur automatischen Einstellung der Weite des Spaltes 3 dienen.
[0018] Der bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehene, sich um den gesamten Behälterumfang
herumerstreckende Druckschlauch 8 dient nicht nur zum Heben und Senken des Behältermantels
1, sondern hat außerdem noch die vorteilhafte Wirkung einer guten Abdichtung zwischen
dem Behältermantel und des ihn tragenden Auffangbehälters 4, was dazu führt, daß die
aus dem Bearbeitungsbehälter durch den Spalt 3 hindurch ablaufende Bearbeitungsflüssigkeit
vollständig in dem Auffangbehälter 4 aufgefangen wird.
[0019] Das in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich hinsichtlich
Ausbildung und Anordnung des Mantels 1 und des tellerförmigen Bodens 2 des Bearbeitungsbehälters,
des dazwischen befindlichen Spaltes 3, des als Trageinrichtung für den Mantel dienenden
Auffangbehälters 4, der Lagerung und des Antriebs des Bodens 2 und der Führung des
Behältermantels nicht oder im wesentlichen nicht vom Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 bis 3, so daß in der Zeichnung für jeweils gleiche Teile die gleichen Bezugsziffern
verwendet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Einrichtung zum Heben und
Senken des Mantels 1 des Bearbeitungsbehälters jedoch nicht von einem umlaufenden
Druckschlauch, sondern von über den Behälterumfang gleichmäßig verteilt angeordneten
Druckbälgen 19 gebildet, die in gleicher Weise, wie der Druckschlauch 8 beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 bis 3 an eine Zuleitung 20 für hydraulisches oder pneumatisches Druckmittel
angeschlossen sind. Anstelle dieser Druckbälge können auch anders ausgebildete Druckkissen
vorgesehen sein. Zum Messen der Spaltweite dient in diesem Falle eine Temperaturmeßeinrichtung
21, die einen in den Auffangbehälter 4 hineinragenden Temperaturfühler 22 besitzt,
welcher die Temperatur der in diesem Behälter 4 befindlichen Flüssigkeit mißt. Die
dabei von der Temperaturmeßeinrichtung 21 ermittelten Meßwerte werden elektrisch über
Signalleitungen 23 an die zur Steuerung des pneumatischen oder hydraulischen Drucks
in den Druckbälgen 19 bzw. Druckkissen dienende Einrichtung weitergegeben.
[0020] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird also die Spaltweite nicht direkt abgetastet,
sondern nur indirekt über die Temperatur der Flüssigkeit gemessen, die durch den Spalt
3 hindurch in den Auffangbehälter 4 abläuft, von welcher Temperatur die Wärmedehnung
der Teile des Bearbeitungsbehälters abhängt, welche die Weite des Spaltes beeinflußt.
[0021] Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 sind der Bearbeitungsbehälter mit Mantel
1 und Boden 2, der Spalt 3, der die Trageinrichtung für den Mantel 1 bildende Auffangbehälter
4 und der Antrieb für den Behälterboden 2 sowie die Führung für die Auf- und Abbewegung
des Behältermantels 1 in gleicher Weise wie bei demjenigen gemäß Fig. 1 bis 3 ausgebildet
und mit gleichen Bezugsziffern versehen. Als Heb- und Senkeinrichtung dienen bei diesem
Ausführungsbeispiel pneumatische oder hydraulische Hubzylinder 24, die am Flansch
7 des Auffangbehälters 4 gleichmäßig über dessen Umfang verteilt angeordnet sind und
nach oben gegen den Flansch 10 des Mantels 1 des Bearbeitungsbehälters ragende Kolben
25 haben, auf deren Stirnfläche der Mantel 1 mit seinem Flansch 10 aufliegt. Über
pneumatische oder hydraulische Leitungen 26 sind diese Zylinder mit einer Druckmittelquelle
verbunden, welche die Speisung der vorgenannten Hubzylinder 24 mit Druckmittel steuert.
Diese Steuerung wird über eine Meßeinrichtung durchgeführt, die bei diesem Ausführungsbeispiel
von einem mechanischen, in den Spalt hineinbewegbaren Fühler 27 gebildet wird. Dieser
Fühler ist in dem den Spalt 3 begrenzenden unteren Rand des Mantels 1 in Richtung
der Spaltweite in einem in den Mantel 1 eingesetzten Gehäuse 32 verschiebbar gelagert
und kann mit seinem Kopf durch eine ggfs. von Zeit zu Zeit auf ihn einwirkende Kraft
bis zur Anlage an den Rand den Bodens 2 vorgeschoben werden. Die bei dieser vorgeschobenen
Stellung befindliche Lage des Fühlers 27 wird durch einen induktiven Meßtaster 28
gemessen und auf einer Meßuhr 29 angezeigt. Das Meßergebnis wird über Signalleitungen
30 an die Steuerung der Druckmittelquelle für die Speisung der Hubzylinder 24 weitergegeben.
[0022] Wenn der Fühler 27 während des Betriebs der Bearbeitungsmaschine nicht ständig an
der Wandung des rotierenden Bodens 2 anliegt, wird ein starker Verschleiß verhindert.
Durch automatische Steuerung kann dieser Fühler in jeweils einstellbaren oder festgelegten
Zeitabständen, beispielsweise alle 15 oder 30 Minuten, während des Betriebs der Maschine
kurzzeitig in den Rand des rotierenden Bodens 2 herangeschoben und sofort nach erfolgter
Messung der Spaltweite in eine Ausgangsstellung zurückgezogen werden, in der der Fühler
nicht am Bodenrand anliegt.
[0023] Um auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine ausreichende Abdichtung zwischen dem
Mantel 1 des Bearbeitungsbehälters und em darunter befindlichen Auffangbehälter 4
zu gewährleisten, ist zwischen deren beiden Flanschen 7, 10 ein elastischer Dichtungsring
31 angeordnet.
[0024] Es ist auch möglich, im wesentlichen vertikal arbeitende Gewindespindeln od.dgl.
als Heb- und Meßeinrichtung vorzusehen, die vorzugsweise an der Trageinrichtung für
den Mantel 1 des Bearbeitungsbehälters, beispielsweise bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
am Flansch 7 des Auffangbehälters 4, gelagert sind und den Mantel 1 tragen, welche
Gewindespindeln über an die Meßeinrichtung angeschlossene und von dieser gesteuerte
Motore antreibbar sind.
[0025] Es ist auch möglich, die Meßeinrichtung außerhalb des unteren Randes des Behältermantels
1 anzuordnen und außerhalb des Spaltes 3 auf eine in dieser Richtung vorgesehene Verbreiterung
des Randes des rotierenden Bodens 2 wirken zu lassen.
[0026] Ist die erfindungsgemäße Heb- und Senkeinrichtung von pneumatischer oder hydraulischer
Art, wie beispielsweise bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 5, kann es
zweckmäßig sein, daß in den pneumatischen oder hydraulischen Zuleitungen von Hand
steuerbare Organe zur individuellen Einstellung des Heb- und Senkdrucks dieser Einrichtung
unabhängig von den Meßergebnissen der Meßeinrichtung vorgesehen sind, um ein Heben
und Senken des Mantels 1 des Bearbeitungsbehälters auch unabhängig von den Meßergebnissen
der Meßeinrichtung durchführen zu können.
1. Fliehkraftbearbeitungsmaschine für mechanische Bearbeitung, z.B. Schleifen, Polieren,
Reinigen und Entgraten von Werkstücken, mit einem zur Aufnahme der Werkstücke und
der Bearbeitungsmittel dienenden Bearbeitungsbehälter, der einen im wesentlichen zylindrischen
Mantel und einen zu diesem koaxial gelagerten rotierenden Boden in Form eines Tellers
od.dgl. hat, welcher mit seinem Umfangsrand an den zylindrischen mantel unter Bildung
eines schmalen Spaltes heranragt, wobei der Mantel gegenüber dem Boden zur Feineinstellung
der Weite des Spaltes über den gesamten Behälterumfang heb- und senkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektronisch arbeitende
Meßeinrichtung (14; 27, 28) zum Messen der Weite des Spaltes (3) vorgesehen ist, die
mit einer Einrichtung (8, 9; 19, 20; 24, 25, 26) für das automatische Heben und Senken
des Mantels (1) verbunden ist, die durch die Meßergebnisse der Meßeinrichtung so steuerbar
ist, daß die Spaltweite auf einen bestimmten Wert eingestellt bzw. auf diesem Wert
gehalten wird.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (14) von
einem hydraulischen oder pneumatischen Staudruckmesser gebildet ist, der in einer
hydraulischen oder pneumatischen Zuleitung (15) angeordnet ist, die an einer der beiden
den Spalt (3) begrenzenden Wände etwa senkrecht zur gegenüberliegenden Spaltwand gerichtet
in den oder nahe am Spalt einmündet.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische oder pneumatische
Zuleitung (15) in dem den Spalt (3) begrenzenden unteren Rand des Behältermantels
(1) angeordnet ist.
4. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Staudruckmesser einen
seine Meßergebnisse elektrisch abgebenden Druckmeßumformer besitzt.
5. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (27, 28)
mindestens einen mechanischen Fühler (27) umfaßt, welcher an oder nahe dem den Spalt
(3) begrenzenden unteren Rand des Mantels (1) so verschiebbar gelagert ist, daß er
zur Anlage an den gegenüberliegenden Umfangsrand des Bodens (2) heranbewegbar ist.
6. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung eine Temperaturmeßeinrichtung
(21) ist, welche mit dem Antrieb bzw. der Einrichtung für das Heben und Senken des
Behältermantels verbunden ist und einen Temperaturfühler (22) besitzt, der in einem
Auffangraum (4) unterhalb des Bodens (2) oder Behältermantels (1) angeordnet ist und
die Temperatur der im Auffangraum oder im Behälterinnenraum befindlichen Flüssigkeit
mißt.
7. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (8, 9; 19,20)
für das automatische Heben und Senken das Behältermantels von einem oder mehreren
elastisch zusammendrückbaren pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kissen (8;
19) gebildet ist, das bzw. dim am Behälterumfang auf einer in unveränderlicher Höhenlage
gegenüber dem Boden (2) festgelegten Trageinrichtung (4) aufliegen und den Mantel
(1) tragen.
8. Maschien nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (8) von einem
elastischen ringförmig umlaufenden Schlauch oder von entsprechenden Schlauchabschnitten
gebildet ist, der bzw. die zwischen Trageinrichtung (4) und Behältermantel (1) angeordnet
ist bzw. sind.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Schlauch bzw.
die Schlauchabschnitte einen Innendurchmesser von 15 bis 30 mm hat bzw. haben.
10. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (19) von einem
oder mehreren pneumatischen oder hydraulischen Federn oder Bälgen gebildet ist.
11. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (24) für
das automatische Heben und Senken des Behältermantels (1) von über den Behälterumfang
verteilten Kolben-Zylindereinheiten (24, 25) gebildet ist.
12. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung für das
automatische Heben und Senken des Behältermantels (1) von über den Behälterumfang
verteilten, im wesentlichen vertikal arbeitenden und motorisch angetriebenen Gewindespindeln
gebildet ist.
13. Maschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Zuleitungen (9, 20) der pneumatischen oder hydraulischen Heb- und Senkeinrichtung
(8, 9; 19, 20) von Hand steuerbare Organe zur individuellen Einstellung des Heb- und
Senkdruckes unabhängig von den Meßergebnissen der Meßeinrichtung (14; 27, 28) vorgesehen
sind.