[0001] Die Erfindung betrifft einen Selbstfärbestempel mit Oberschlagfärbung, bestehend
aus einem auf die zu stempelnde Fläche aufsetzbaren, ein der Aufsetzfläche gegenüberliegendes
Farbkissen aufnehmenden Unterteil, aus einem im Unterteil angeordneten, zwischen
dem Farbkissen und der Aufsetzfläche unter gleichzeitiger Wendung hin- und herbewegbaren
Druckplattenträger sowie aus einem den Unterteil mit zwei an dessen Schmalseitenwänden
geführten Seitenschenkeln umgreifenden, zur Aufsetzfläche hin gegen Federkraft verschiebbaren
Betätigungsteil, dessen Seitenschenkelenden durch eine die Schmalseitenwände des Unterteiles
in Langlöchern durchsetzende Wendeachse für den Druckplattenträger verbunden sind,
der seitliche Längsführungen für den Eingriff je eines Führungszapfens besitzt, wobei
zwischen dem Druckplattenträger und den Schmalseitenwänden des Unterteiles Steuerlaschen
angeordnet sind, die jeweils eine von der Wendeachse durchsetzte Kulisse aufweisen,
im Bereich der Kulissenmitte den in die Längsführung des Druckplattenträgers eingreifenden
Führungszapfen tragen und mit Hilfe von oberhalb der Kulisse angeordneten Schwenkzapfen
in den Schmalseitenwänden des Unterteiles gelagert sind.
[0002] Derartige Selbstfärbestempel sind aus der Praxis längst bekannt. Wird der Betätigungsteil
gegen die Federkraft relativ zum Unterteil in Richtung zur Aufsetzfläche hin verschoben,
so bewegt sich die die beiden Seitenschenkelenden des Betätigungsteiles verbindende
Wendeachse für den Druckplattenträger in den Langlöchern der Schmalseitenwände des
Unterteiles und zugleich in den Kulissen der beiden Steuerlaschen, die zufolge der
Kurvenform der Kulissen bei der geradlinigen Bewegung der Wendeachse quer zu den
Langlöchern hin- und herschwenken. Da nun aber diese Steuerlaschen im Bereich der
Kulissenmitte Führungszapfen tragen, die in die seitlichen Längsführungen des Druckplattenträgers
eingreifen, wird der auf der Wendeachse schwenkbar gelagerte und selbstverständlich
die zur Aufsetzfläche hin gerichtete Achsenbewegung mitmachende Druckplattenträger
zusätzlich um die Wendeachse so verschwenkt, daß die in der Ruhestellung zunächst
von der Aufsetzfläche abgekehrte und am Farbkissen anliegende Druckplatte der zu stempelnden
Fläche zugewendet und auf diese aufgedrückt wird. Bei der Rückbewegung des Betätigungsteiles
unter der Federwirkung erfolgt zwangsläufig auch wieder eine Rückschwenkung des Druckplattenträgers
um 180°, so daß die Druckplatte neuerlich in Berührung mit dem Farbkissen kommt.
[0003] Bisher sind die beiden Steuerlaschen jeweils Einzelteile, die beträchtliche Montageschwierigkeiten
bereiten. Die beiden Steuerlaschen müssen nämlich jede für sich in den kastenförmigen
Unterteil eingeführt werden, was insofern umständlich ist, als der Unterteil nur im
Bereich der Aufsetzfläche eine Zugangsöffnung aufweist. Dabei muß dafür gesorgt werden,
daß der Schwenkzapfen jeder Steuerlasche in seine Lageröffnung in der Schmalseitenwand
des Unterteiles gelangt. Befindet sich der Schwenkzapfen in seiner Lageröffnung,
so ist damit die betreffende Steuerlasche noch nicht fixiert, sondern muß an die Schmalseitenwand
des Unterteiles von innen solange angehalten werden, bis der Druckplattenträger eingebracht
ist und die beiden Steuerlaschen an einem Abheben von den Schmalseitenwänden hindert.
Dazu kommt noch, daß die beiden Steuerlaschen eines Stempels gegeneinander nicht austauschbar,
sondern immer nur einer der beiden Schmalseitenwände zugeordnet sind, weil sonst die
Kulissen der beiden Seiten gegenläufig gekrümmt wären. Es muß bei der Montage auch
auf die richtige Wahl bzw. Zuordnung der Steuerlaschen geachtet werden, so daß sich
insgesamt ein verhältnismäßig hoher Aufwand für den Zusammenbau des Selbstfärbestempels
ergibt.
[0004] Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen und
den eingangs geschilderten Selbstfärbestempel so zu verbessern, daß sich eine beträchtliche
Montagevereinfachung ergibt.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die beiden Steuerlaschen durch
einen oberhalb des Stempelkissens verlaufenden Steg zu einem einstückigen U-förmigen
Bauteil verbunden und die Schwenkzapfen an durch Schlitze in den Steuerlaschen gebildeten,
in Zapfenachsrichtung federnden Zungen vorgesehen sind.
[0006] Es ist also an Stelle zweier Steuerlaschen nur mehr ein Bauteil vorhanden, der ohne
Schwierigkeit durch die Öffnung des Unterteiles im Bereich der Aufsetzfläche in den
kastenförmigen Unterteil eingeschoben werden kann, wobei die Zungen mit den Schwenkzapfen
zunächst einwärts gebogen sind und dann auswärts federn, sobald die Schwenkzapfen
die für sie vorgesehenen Lageröffnungen in den Schmalseitenwänden des Unterteiles
erreicht haben. In dieser Lage ist dann aber der Bauteil auch schon so weit fixiert,
daß er nicht an die Innenseiten der Schmalseitenwände angehalten zu werden braucht
und das Einbringen des Druckplattenträgers keinerlei Schwierigkeiten mehr bereitet.
Es braucht auch auf die Seitenrichtigkeit beim Einbau des von den beiden Steuerlaschen
gebildeten U-förmigen Bauteiles nicht besonders geachtet zu werden, weil ja die beiden
Kulissen in ihrer Lage zueinander von vornherein festgelegt sind.
[0007] In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Stirnflächen der Schwenkzapfen an den
dem Steg zugekehrten Seiten abgeschrägt, so daß für die Randkanten der Schmalseitenwände
Anlaufflächen gebildet sind, die das Einwärtsdrücken der die Schwenkzapfen tragenden
Zungen und damit das ganze Einführen des Bauteiles erleichtern.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen
Fig. 1 einen Selbstfärbestempel in Druckstellung in Seitenansicht, teilweise aufgebrochen,
Fig. 2 einen zugehörigen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, wobei der Betätigungsteil
etwa bis zur Hälfte seines Weges abwärts gedrückt ist,
Fig. 3 den aus den beiden Steuerlaschen gebildeten Bauteil in Seitenansicht, teilweise
aufgeschnitten, und
Fig. 4 eine zugehörige Stirnansicht in Pfeilrichtung IV gemäß Fig. 3.
[0009] Der Selbstfärbestempel weist einen allgemein mit 1 bezeichneten Unterteil und einen
diesem gegenüber gegen die Kraft zweier Schraubendruckfedern 2 verschiebbaren bzw.
hin- und herbewegbaren Betätigungsteil 3 auf. Der Unterteil 1 besitzt unten eine Aufsetzfläche
4 und ist im übrigen kastenförmig ausgebildet. An den Schmalseitenwänden des Unterteiles
1 sind die Seitenschenkel 5 des Betätigungsteiles 3 geführt. In den Schmalseitenwänden
des Unterteiles ist je ein Langloch 6 ausgespart, das eine die Enden der Seitenschenkel
5 des Oberteiles 3 verbindende Wendeachse 7 für einen Druckplattenträger 8 durchsetzt.
Der Druckplattenträger 8 weist seitliche Längsführungen 9 auf, in die Führungszapfen
10 eingreifen. Im Unterteil 1 ist ein der Aufsetzfläche 4 gegenüberliegendes Farbkissen
11 eingeschoben.
[0010] Die Führungszapfen 10 sind an Steuerlaschen 12 vorgesehen die eine von der Schwenkachse
7 ebenfalls durchsetzte Kulisse 13 aufweisen, wobei der Schwenkzapfen 10 jeweils etwa
in Kulissenmitte angeordnet ist. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, sind die
beiden Steuerlaschen 12 durch einen Steg 14 zu einem U-förmigen Bauteil verbunden,
wobei in den Steuerlaschen 12 durch Schlitze 15 federnde Zungen 16 gebildet sind,
die Schwenkzapfen 17 zur Lagerung des U-förmigen Bauteiles 12, 14 in den Schmalseitenwänden
des Unterteiles 1 tragen. Der Steg 14 verläuft oberhalb des Stempelkissens 11, so
daß er weder die Bewegung der Steuerlaschen 12 noch jene des Druckplattenträgers 8
zu hindern vermag. Die Stirnflächen der Schwenkzapfen 17 sind an den dem Steg 14 zugekehrten
Seiten, also oben mit einer Abschrägung 18 versehen.
[0011] Bei der Montage wird der von den beiden Steuerlaschen 12 und dem Steg 14 gebildete
Bauteil von unten in den Unterteil 1 eingeführt, wobei die Zungen 16 zufolge der
als Anlaufflächen für die Unterkante der Schmalseitenwände dienenden Abschrägungen
18 einwärts gedrückt werden, bis die Schwenkzapfen 17 in die für sie vorgesehenen
Lageröffnungen in den Schmalseitenwänden des Unterteiles 1 einrasten können.
1. Selbstfärbestempel mit Oberschlagfärbung, bestehend aus einem auf die zu stempelnde
Fläche aufsetzbaren, ein der Aufsetzfläche gegenüberliegendes Farbkissen (11) aufnehmenden
Unterteil (1), aus einem im Unterteil (1) angeordneten, zwischen dem Farbkissen (11)
und der Aufsetzfläche (4) unter gleichzeitiger Wendung hin- und herbewegbaren Druckplattenträger
(8) sowie aus einem den Unterteil (1) mit zwei an dessen Schmalseitenwänden geführten
Seitenschenkeln (5) umgreifenden, zur Aufsetzfläche (4) hin gegen Federkraft verschiebbaren
Betätigungsteil (3), dessen Seitenschenkelenden durch eine die Schmalseitenwände
des Unterteiles (1) in Langlöchern (6) durchsetzende Wendeachse für den Druckplattenträger
(8) verbunden sind, der seitliche Längsführungen (9) für den Eingriff je eines Führungszapfens
(10) besitzt, wobei zwischen dem Druckplattenträger (8)und den Schmalseitenwänden
des Unterteiles (1) Steuerlaschen (12) angeordnet sind, die jeweils eine von der Wendeachse
durchsetzte Kulisse (13) aufweisen, im Bereich der Kulissenmitte den in die Längsführung
des Druckplattenträgers (3) eingreifenden Führungszapfen (10) tragen und mit Hilfe
von oberhalb der Kulisse (13) angeordneten Schwenkzapfen (17) in den Schmalseitenwänden
des Unterteiles (1) gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Steuerlaschen
(12) durch einen oberhalb des Stempelkissens (11) verlaufenden Steg (14) zu einem
einstückigen U-förmigen Bauteil verbunden und die Schwenkzapfen (17) an durch Schlitze
(15) in den Steuerlaschen (12) gebildeten, in Zapfenachsrichtung federnden Zungen
(16) vorgesehen sind.
2. Selbstfärbestempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen
der Schwenkzapfen (17) an den dem Steg (14) zugekehrten Seiten abgeschrägt sind.