(19)
(11) EP 0 325 946 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 89100398.0

(22) Anmeldetag:  11.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01Q 1/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.01.1988 DE 3802131

(71) Anmelder: Richard Hirschmann GmbH & Co.
73726 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Funk, Bernhard
    D-7340 Geislingen/Eybach (DE)
  • Krejci, Milan
    D-7012 Fellbach-Öffingen (DE)
  • Gräter, Wolfgang
    D-7151 Burgstetten 2 (DE)
  • Pilz, Karl-Heinz
    D-7300 Esslingen a.N. (DE)
  • Fischer, Jürgen
    D-7334 Süssen (DE)
  • BUCK,Walter
    7000 Stuttgart 70 (DE)
  • SCHENKYR,Dieter
    7312 Kirchheim (DE)

(74) Vertreter: Geyer, Ulrich F., Dr. Dipl.-Phys. 
WAGNER & GEYER, Patentanwälte, Gewürzmühlstrasse 5
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antennensystem für den Rundfunk-Empfang in Kraftfahrzeugen


    (57) Das Antennensystem für den Rundfunkempfang in Kraftfahrzeugen weist wenigstens zwei Antennen auf, die unterschiedliche Horizontal-Antennendiagramme besitzen, wobei diese Antennen Teil einer Stoßstange sind. Es ergibt sich dadurch ein kompaktes abgeschlossenes Antennensystem für Diversity-Empfangsverfahren, wobei die Montage in einfachster Weise ohne Karosseriedurch­brüche und ohne Montage an verschiedenen Karosseriestellen er­forderlich ist. Vorzugsweise sind steuerbare Schalter vorgesehen, mit denen die Antennen unterschiedliche Konfigurationen und damit unterschiedliche Horizontal-Antennendiagramme zur Ableitung unter­schiedlicher Antennensignale erhalten. Weiterhin sind alternativ oder zusätzlich Differential-Übertrager zur dezentralen Summierung und/oder Differenzbildung der Antennensignale vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Antennensystem für den Rundfunkempfang. mit wenigstens zwei zueinander unterschiedliche Horizontal-Antennendia­gramme aufweisenden Antennen.

    [0002] Antennen-Empfangssysteme für mobilen Empfang mit mehreren einzelnen Empfangsantennen sind beispielsweise aus der Zeitschrift "Funkschau", 1986, Seiten 43 bis 46, der EP-A2-0 201 977 und der DE-A2-33 34 725 bekannt. Derartige, auch als Antennen-Diversity-Systeme bekannte An­tennenanordnungen werden insbesondere für den Rundfunkempfang in Kraft­fahrzeugen konzipiert, um unzureichende Empfangsverhältnisse durch Störungen auf Grund von Mehrwegeempfang zu vermeiden. Erforderlich sind dabei wenigstens zwei am Fahrzeug an unterschiedlichen Stellen angeordnete Antennen, die unterschiedliche Horizontal-Antennendia­gramme aufweisen. Wenn eine vorgegebene Schwelle der Empfangsquali­tät unterschritten wird, wird bei diesem Verfahren von einer Antenne zur anderen oder von einer Linearkombination aus Antennenspannungen auf eine andere Linearkombination umgeschaltet.

    [0003] Der Nachteil herkömmlicher Antennensysteme dieser Art für die Verwen­dung in Kraftfahrzeugen besteht insbesondere darin, daß die Montage der Antennen an verschiedenen Karosseriestellen vorgenommen werden muß. Dabei sind Karosseriedurchbrüche erforderlich, die auf Grund der Korrosionsanfälligkeit und des Montageaufwandes unbefriedigend sind. Weiterhin sind durch die an unterschiedlichen Stellen des Kraft­ fahrzeugs angeordnete Antennen viele und lange Leitungen erforderlich, die wiederum den Aufwand für die Installation derartiger Systeme am Kraftfahrzeug erhöhen und die bei heutigen Kraftfahrzeugen bereits erheblichen Leitungsinstallationen weiter aufblähen, wobei letzteres insbesondere im Zusammenhang mit dem Kundendienst und die Suche bei auftretenden Fehlern nachteilig ist. Schließlich ist es zumeist er­forderlich, daß unmittelbar in der Nähe der einzelnen Antennen ein Verstärker vorgesehen ist, so daß zusätzlich die Montage mehrerer Ver­stärkermodule an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs nötig ist. Auch bei der Verwendung von Scheibenantennen muß außer diesen jeweils ein Verstärker und damit ein zusätzlicher Kasten in der Nähe jeder Schei­benantenne montiert werden; das heißt, die Antenne selbst ist kein komplettes System, sondern besteht aus den die Scheibenantennen ent­haltenden Scheiben und unabhängig davon zu montierenden Verstärker­kästen. Auf Grund der Vielzahl von Bauelementen und der unterschied­lichen Zusammenstellung derselben bestehen Nachteile insbesondere im Zusammenhang mit der Fließbandmontage, da verschiedene Teile an­geliefert werden müssen und erst am Fließband entschieden werden kann, welche Teile an welchem Fahrzeugteil angebracht bzw. montiert werden sollen.

    [0004] Aus der DE-Al 35 36 826 ist eine zwei Antennenteile aufweisende Stab­antenne zwar nicht für den Kraftfahrzeug-Rundfunkempfang, jedoch für Funkgeräte bekannt. Diese aus zwei Antennenteilen aufgebaute Staban­tenne für ein Diversity-Verfahren weist zwar einen kleinen, kompakten räumlichen Aufbau auf, bei der Verwendung einer derartigen Antenne als Empfangsantenne für Kraftfahrzeuge müßten jedoch wiederum Karosse­riedurchbrüche vorgenommen werden und auch die Leitungen sind relativ lang. Außerdem stehen die Spannungen der beiden Antennenteile nicht gleichzeitig zur Verfügung, so daß Verfahren zur phasenrichtigen Spannungsaddition nicht möglich sind.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Antennensystem für den Rundfunkempfang in Kraftfahrzeugen unter Verwendung des Diversity-Verfahrens zu schaffen, das mit weniger und kürzeren Leitungen und weniger zusätzlich zu montierenden Verstärkerkästen auskommt, einen geringeren Aufwand für die Herstellung erfordert und insbesondere die Antennenmontage erheblich vereinfacht.

    [0006] Ausgehend von dem eingangs genannten Antennensystem wird diese Auf­gabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Antennen Teil einer Stoßstange sind.

    [0007] Die Unterbringung der Antennen in einer Stoßstange bzw. die Verwen­dung der Stoßstange bzw. von Stoßstangenteilen als Antenne ermöglicht es, das gesamte Antennensystem in einem einzigen kompakten Fahrzeug­teil unterzubringen, so daß das gesamte in der Stoßstange integrierte Antennensystem auf einfache Weise lediglich durch die Stoßstangen­montage am Fahrzeug sowohl bei der Erstmontage als auch nachträglich in einfacher Weise angebracht werden kann. Durch die kompakte Anord­nung der Antennen bzw. des ganzen Antennensystems in der Stoßstange ist es möglich, mit weniger Leitungen und weniger Verstärkerkästen auszukommen, was den Montageaufwand weiterhin verringert und insbe­sondere bei Auftreten von Fehlern oder Störungen des Systems eine einfachere Fehlersuche ermöglicht. Abgesehen von dem wesentlich geringeren Aufwand bei der Herstellung des Antennensystems ist es insbesondere von Vorteil, daß das gesamte System unabhängig vom Fahrzeughersteller komplett gefertigt werden kann, d. h., der Fahr­zeughersteller hat mit der Antennenmontage an sich nicht mehr zu tun und es sind vor allem auch keine Karosseriedurchbrüche mehr er­forderlich. Die Einsparung an Montageaufwand ist beträchtlich und ins­besondere für die Fließbandmontage besteht der Vorteil, daß dann, wenn ein Fahrzeug mit dem Antennensystem ausgerüstet werden soll, lediglich eine andere Stoßstange, nämlich die mit dem integrierten Antennen­system montiert werden muß.

    [0008] Für die Ausbildung der Stoßstange als Antennensystem für das Diver­sity-Verfahren sind verschiedene Ausführungsformen möglich. Gemäß einer Ausführungsform sind die wenigstens zwei Antennen jeweils von­einander mechanisch getrennt und elektrisch isoliert. Dadurch können gleichzeitig zwei Signale abgegriffen und verarbeitet werden. Da eine Stoßstange relativ groß ist, ergibt sich für die einzelnen An­tennen eine gute Dekorrelation, was für eine gute Funktion des Diversity-Verfahrens wichtig ist. Als Antennen eignen sich alle be­kannten Gebilde, die sich im zur Verfügung stehenden Raum unterbrin­gen lassen, z.B. Dipole, magnetische Schleifen, Wanderwellenantennen usw.

    [0009] Vorteilhaft ist es, wenn die Stoßstange aus einem Metall besteht, und die Antennen aus voneinander isolierten Stoßstangenteilen be­stehen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, daß die Stoßstange aus einem Kunststoff besteht, und die An­tennen daran als voneinander isolierte Metallteile befestigt sind

    [0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung besteht die Stoßstange aus einem Metall, das über wenigstens eine Metallstütze mit der Karosserie leitend verbunden ist, wobei die Antennensignale jeweils an voneinander beabstandeten Anschlüssen der Stoßstange ab­gegriffen werden. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Anschlüsse wenigstens um λ/8 voneinander beabstandet sind, wobei λ die mittlere Wellenlänge des Empfangsfrequenzbereichs ist. Auf diese Weise wird eine gute Dekorrelation der Antennensignale sichergestellt. Vorteil­haft ist es dabei, die Antennensignale jeweils an den Stoßstangen­enden abzugreifen, wobei insbesondere die Länge des Stoßstangebe­reiches zwischen Metallstütze und Stoßstangenende wiederum wenig­stens λ/8 ist.

    [0011] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Antennen­systems besteht darin, daß die aus einem Metall bestehende Stoßstange an der Karosserie elektrisch isoliert befestigt ist, und die Antennen­signale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten Anschlüssen der Stoßstange abgegriffen werden. Während in den vorgenannten Fällen die als Antennen dienenden Stoßstangenteile einseitig bereits mit der Karosserie elektrisch verbunden sind, werden die Antennensig­nale in der letztgenannten Ausführungsform von den isolierten Stoß­stangenteilen abgegriffen.

    [0012] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Stoßstange aus einem Kunststoff besteht und an ihr wenigstens ein Metallteil befestigt ist, und daß die Antennensignale an wenig­stens zwei voneinander beabstandeten Anschlüssen abgegriffen werden. Hierbei ist es wieder vorteilhaft, wenn die Anschlüsse wenigstens um λ 8 voneinander beabstandet sind, wodurch sich eine gute Dekorre­lation der Antennensignale sicherstellen läßt.

    [0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein Differential-Übertrager vorgesehen, der aus einem Antennensignal wenigstens zwei durch Summen- und/oder Differenzbildung erzeugte Sig­nale bereitstellt. Auf diese Weise lassen sich nur mit einer Antenne lediglich durch schaltungstechnische Meßnahmen zwei Signale erzeugen, die gemäß dem Diversity-Empfangsverfahren ausgewertet werden können. Der Differential-Übertrager führt also die Funktion einer Addiermatrix aus, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit einem Diversity-System gemäß der EP-A2-0 201 977 beschrieben ist.

    [0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Antenne bezüglich des Diffe­rential-Übertragers symmetrisch angeordnet ist, oder anders ausge­drückt, wenn der Differential-Übertrager zwischen zwei symmetrischen Teilen einer Antenne angeordnet ist. Auf diese Weise ergibt sich eine optimale Dekorrelation der Ausgangssignale des Differential-­Übertragers, so daß eine Dekorrelationsmatrix nicht erforderlich ist.

    [0015] Sehr vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Erfindung, wonach steuer­bare Schalter zwischen Antennenteilen vorgesehen sind, die diese steuerbar in Antennen mit unterschiedlichen Diagrammen ändern. Durch die steuerbaren Schalter lassen sich Antennenteile zu Antennen mit unterschiedlichen Antennendiagrammen kombinieren, so daß die Richt­wirkung einer an einem Verstärker angeschlossenen Antennenkonfigu­ration geändert wird, beispielsweise durch Übergang von Gleichtakt in Gegentakt. Auf diese Weise läßt sich die Zahl der Hochfrequenz-­Umschalter und Verstärker innerhalb des Antennensystems erheblich reduzieren. Es ergibt sich dadurch ein in der Stoßstange zusammenge­faßtes dezentrales Antennenuntersystem, von dem eine Hochfrequenz-­Leitung zu einem Zentralprozessor und eine oder mehrere Steuerlei­tungen von diesem zu dem in der Stoßstange integrierten Untersystem führen. Auf diese Weise läßt sich die Anzahl der zu verlegenden Lei­tungen, insbesondere bei entsprechender Codierung, erheblich verringern. Gemäß dieser Ausführungsform umfaßt die Stoßstange also mehrere Anten­nen und ein Addiernetzwerk, das vom Prozessor aus gesteuert wird. An diesem Netzwerk liegt die jeweils zur Synthese des gewünschten Richt­diagramms benötigte Teilspannung.

    [0016] Vorzugsweise werden Schaltdioden als steuerbare Schalter eingesetzt.

    [0017] Neben einer gleichzeitigen Bereitstellung und Verarbeitung von An­tennensignalen nach dem Phased-Array-Diversity-Verfahren sind gemäß einer Ausführungsform der Erfindung bei wenigstens einer Antenne mehre­rer Anschlüsse an voneinander beabstandeten Stellen vorzusehen, an denen zeitlich nacheinander Antennensignale abgegriffen werden, so daß die nacheinander erfolgte Antennenabtastung gemäß dem sogenannten Scanning-Diversity-Verfahren durchgeführt werden kann. Vorteilhaft ist es auch hierbei wieder, Steuerdioden zur zeitlichen aufeinander­folgenden Aktivierung der Anschlüsse vorzusehen. Auch ist es möglich, das Phased-Array- und das Scanning-Diversity-Verfahren kombiniert anzuwenden, etwa dadurch, daß ein Differenz-Übertrager einer Antenne gleichzeitig zwei durch Summen- und/oder Differenzbildung erzeugte Signale bereitstellt, wobei diese Antenne z.B. mittels Schaltdioden in andere Antennenkonfigurationen umgeschaltet wird, wie dies nach­folgend anhand eines Ausführungsbeispiels noch im einzelnen erläutert wird.

    [0018] Die Stoßstange weist vorteilhaft ein integriertes Steckersystem auf, das die Hochfrequenz-Steuer- und/oder Versorgungsleitungen bei der Stoßstangenmontage automatisch mit den ensprechenden karosseriesei­tigen Leitungen verbindet. Auf diese Weise wird die Montage noch weiter vereinfacht und automatisiert. Der Verstärker kann dabei in der Stoßstange integriert aber auch im karosserieseitigen Steckerteil vor­gesehen sein. Vorteilhafterweise erfolgt die Hochfrequenz- und Steuer­leitung über ein einziges Kabel, wobei die Steuersignale den Hoch­frequenz-Signalen in Form von Gleichströmen überlagert sind. Auf diese Weise ist ein Steuerleitungskabel entbehrlich.

    [0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Kontaktierung der Hochfrequenz-Leitung über eine kapazitive Kopplung erfolgt. Dabei ist es möglich, daß die Koppelkapazität die feste, resonanzbestimmende Kapazität der Anpaßschaltung des Verstärkers ist.

    [0020] Bei Verwendung einer Kunststoffstoßstange ist das Metallteil bzw. sind die Metallteile in bzw. an ihr eingespritzt, eingegossen, ein­geklipst und/oder angeklebt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Metallteile möglichst weit von der Karosserie beabstandet angebracht sind, damit eine möglichst große Signalstärke erreicht wird. Dieser Vorteil wird auch dadurch erreicht, daß das Metallteil bzw. die Metallteile als Zierleiste bzw. als Zierleisten an der Stoßstange befestigt ist bzw. sind.

    [0021] Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine der Antennen das Nummernschild ist. Dieses ist vorzugsweise an der Stoßstange be­festigt und kann eine Antennenkonfiguration darstellen.

    [0022] Das zuvor beschriebene Stoßstangen-Antennensystem kann ausschließlich, aber auch als Untersystem in einem übergreifenden System verwendet werden, beispielsweise in Kombination mit weiteren Antennen, die bei­spielsweise als Scheibenantennen oder in sonstiger Weise am Kraftfahr­zeug vorgesehen sind.

    [0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 die schematische Darstellung einer Ausführungsform des er­findungsgemäßen Antennensystems unter Verwendung von Schaltern zur Erzeugung unterschiedlicher Antennenkonfigurationen und

    Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform unter Verwendung eines Differential-Übertragers.



    [0024] An der Karosserie 1 eines Kraftfahrzeuges ist eine Stoßstange 2 mit Stoßstangenhaltern 3 befestigt. Die Stoßstange 2 besteht aus einem Kunststoff, in dem im dargestellten Beispiel ein als Antenne wirken­des Metallteil 4 eingegossen ist. Selbstverständlich sind auch ande­re Möglichkeiten der Anbringung des Metallteils in oder an der Kunst­stoffstoßstange möglich. Das Metallteil, beispielsweise ein Metall­draht, kann über entsprechende Klipsbefestiger angebracht oder als Metallband oder -streifen auf die Außenseite der Kunststoffstoßstange - gegebenenfalls in einer entsprechend ausgeformten Nut - aufgeklebt sein.

    [0025] Die Antenne 4 ist an ihren beiden Enden 5 mit dem Fahrzeug-Massepoten­tial verbunden. In der Antenne 4 sind steuerbare Schalter 6 vorgesehen, die je nach der Schalterstellung eine andere Antennenkonfiguration er­möglichen.

    [0026] Ein Verstärker 7 ist mit der Antenne Verbunden und verstärkt das An­tennensignal, das über ein Hochfrequenz-Kabel 8 entweder einem zen­tralen Prozessor oder dem Rundfunkempfänger direkt zugeleitet wird. Eine weitere Leitung 9 dient als Steuerkabel und/oder Versorgungslei­tung. Die darüber laufenden Steuersignale kommen von einem zentralen Prozessor und bewirken die Schaltung der steuerbaren Schalter 6 in ge­wünschter Weise. Vorzugsweise sind diese steuerbaren Schalter Dioden­schalter.

    [0027] Zur Vereinfachung der Anschlüsse können die Steuersignale auch als Gleichströme der Hochfrequenzleitung überlagert werden, so daß eine separate Leitung für die Steuersignale entbehrlich ist. Der Ver­stärker 8 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in der Stoß­stange integriert. Er kann als Kästchen entweder miteingespritzt bzw. eingegossen sein oder auch an der Stoßstange angeklipst oder ange­schraubt sein. Es ist jedoch auch möglich, den Verstärker auf der Karosserieseite anzubringen und die Verbindung des Verstärkers mit der Antenne über Leitungen vorzunehmen.

    [0028] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen sind. Wiederum ist an einer Karosserie 1 über Stoßstangen­halter 3 eine Stoßstange 2 aus Kunststoff befestigt, in der die An­tenne 4 als Leiter schematisch dargestellt ist. Die Enden der Antenne 4 sind wiederum mit dem Fahrzeugmassepotential verbunden. Als steuerbare Schalter 6 sind Schaltdioden 10 vorgesehen, die über eine Steuerleitung 11 mit Steuersignalen in den leitenden oder nicht leitenden Zustand gebracht werden. Die Induktivität 12 in der Steuerleitung dient als Hochfrequenz-Signalsperre. Vorzugsweise in der räumlichen Mitte der Antenne 4 ist eine Wicklung 13 mit Mittelanzapfung eines Differen­tial-Übertragers 14 vorgesehen, dessen schematisch dargestellte Schaltungselemente gestrichelt umrandet sind. Über eine weitere zur Wicklung mit Mittelanzapfung parallele Wicklung 15 wird ein Signal abgegriffen, das der Differenz der an den beiden Anschlüssen der Wicklung 13 mit Mittelanzapfung anliegenden Spannungen entspricht. Dieses Differenz-Signal wird in einem ersten Verstärker 16 verstärkt und als ein erstes Signal für die Diversity-Verarbeitung bereitge­stellt. Die Mittelanzapfung der Wicklung 13 ist über eine Wicklung 17 und einen Kondensator 18 mit dem Massepotential des Kraftfahrzeugs verbunden. Der Kondensator 18 dient der Sperrung von Gleichstrom­signalen wie etwa den Diodensteuersignalen. Über eine mit der Wick­lung 17 verkoppelte Wicklung 19 wird ein zweites Signal abgegriffen, das der Summe der an den Anschlüssen der Wicklung 13 mit Mittelan­zapfung anliegenden Spannungen entspricht. Dieses zweite Signal wird in einem zweiten Verstärker 20 verstärkt und der Diversity-Auswerte­schaltung zusammen mit dem Ausgangssignal des ersten Verstärkers 16 zugeleitet.

    [0029] Ohne Diodensteuerung liefert der Differential-Übertrager 14 also von einer einzigen Antennenanordnung zwei Signale, die einmal die Differenz und zum anderen die Summe der an den Anschlüssen der in der Antenne 4 eingeschalteten Wicklung 13 mit Mittelanschluß anliegenden Spannung wiedergibt. Mit einer einzigen Antennenordnung lassen sich damit lediglich durch schaltungstechnische Maßnahmen zwei Signale für die Signalverarbeitung in einem Diversitysystem gewinnen.

    [0030] Die Wicklung 13 mit Mittelanzapfung des Differential-Übertragers 14 kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle der Antenne 4 vorgesehen sein. Im Hinblick auf eine möglichst gute Dekorrelation der beiden Ausgangssignale, nämlich des Summen- und des Differenzsignals des Differential-Übertragers 14, sollte die Wicklung 13 mit Mittelanzapfung jedoch möglichst in der Mitte der Antenne 4, d.h. symmetrisch angeordnet sein. Die Ausgangssignale des Differential-Übertragers 14 bzw. des ersten und zweiten Verstärkers 16 bzw. 20 treten dabei gleichzeitig auf, so daß sie für die Auswertung mit einem Phased-Array-Diversity-Verfahren herangezogen werden können.

    [0031] Zusätzlich ist es jedoch möglich, durch Steuerung der Schaltdioden 10 die Konfiguration der Antennen 4 zu ändern. Dadurch ergeben sich unter­schiedliche Signalpaare an den Ausgängen des ersten und zweiten Ver­stärkers 16 bzw. 20 des Differential-Übertragers 14. Durch die Umschal­tung ist es möglich, zeitlich nacheinander unterschiedliche Antennen­signale zu erhalten und das sogenannte Scanning-Diversity-Verfahren an­zuwenden.

    [0032] Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben und erläutert. Dem Fachmann sind zahlreiche Ausgestaltungen und Abwand­lungen möglich, ohne daß dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird. Beispielsweise ist es möglich, in der Kunststoffstoßstange wenigstens zwei voneinander isolierte, unabhängige Antennen vorzusehen, die jeweils wiederum mit zusätzlichen steuerbaren Schaltern zur Änderung der Anten­nenkonfiguration und/oder mit jeweils zugehörigen Differential-Übertra­gern ausgerüstet sind, so daß sich eine Vielzahl von Antennensignalen ergibt, die mit Hilfe des Diversity-Verfahrens einen optimalen Rundfunk­empfang in Kraftfahrzeugen ermöglichen.


    Ansprüche

    1. Antennensystem für den Rundfunkempfang in Kraftfahrzeugen mit wenig­stens zwei zueinander unterschiedliche Horizontal-Antennendiagramme aufweisenden Antennen,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Antennen Teil einer Stoßstange sind.
     
    2. Antennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Antennen (4) jeweils voneinander mechanisch getrennt und elektrisch isoliert sind.
     
    3. Antennensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange (2) aus einem Metall besteht und die Antennen (4) aus voneinander isolierten Stoßstangenteilen bestehen.
     
    4. Antennensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange (2) aus einem Kunststoff besteht, und die Antennen (4) daran als voneinander isolierte Metallteile befestigt sind.
     
    5. Antennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange aus einem Metall besteht, das über wenigstens eine Metall­stütze (3) mit der Karosserie (1) leitend verbunden ist, und daß die Antennensignale jeweils an voneinander beabstandeten Anschlüssen der Stoßstange (2) abgegriffen werden.
     
    6. Antennensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse wenigstens um /8 voneinander beabstandet sind, wobei die mittlere Wellenlänge des Empfangsfrequenzbereichs ist.
     
    7. Antennensystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennensignale jeweils an den Stoßstangenenden abgegriffen werden.
     
    8. Antennensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Stoßstangenbereichs zwischen Metallstütze (3) und Stoßstan­genende wenigstens /8 ist.
     
    9. Antennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Metall bestehende Stoßstange (2) an der Karosserie (1) elektrisch isoliert befestigt ist, und daß die Antennensignale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten Anschlüssen der Stoßstange (2) abgegriffen werden.
     
    10. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange (2) aus einem Kunststoff besteht und an ihr wenigstens ein Metallteil (4) befestigt ist, und daß die Antennensignale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten Anschlüssen des Metallteils (4) abgegriffen werden.
     
    11. Antennensystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse wenigstens um λ/8 voneinander beabstandet sind, wobei die mittlere Wellenlänge des Empfangsfrequenzbereichs ist.
     
    12. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, da­durch gekennzeichnet, daß ein Differential-Übertrager (14) vorgesehen ist, der aus einem Antennensignal wenigstens zwei durch Summen- und/­oder differenzbildung erzeugte Signale bereitstellt.
     
    13. Antennensystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antenne (4) vorgesehen und diese bezüglich des Differential-Übertra­gers (14) symmetrisch angeordnet ist.
     
    14. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, da­durch gekennzeichnet, daß steuerbare Schalter (6) zwischen Antennentei­len vorgesehen sind, die diese steuerbar in Antennen mit unterschied­lichen Antennendiagrammen ändern.
     
    15. Antennensystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren Schalter (6) Schaltdioden (10) sind.
     
    16. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4 und 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Antenne mehrere Anschlüsse an voneinander beabstandeten Stellen aufweist, an denen zeitlich nacheinander Antennensignale abgegriffen werden.
     
    17. Antennensystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerdioden zur zeitlich aufeinanderfolgenden Aktivierung der An­schlüsse vorgesehen sind.
     
    18. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, da­durch gekennzeichnet, daß die Stoßstange ein integriertes Steckersystem aufweist, das die Hochfrequenz-, Steuer- und/oder Versorgungsleitungen bei der Stoßstangenmontage automatisch mit den entsprechenden karosserieseitigen Leitungen verbindet.
     
    19. Antennensystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenz- und Steuerleitung über ein einziges Kabel erfolgt, wo­bei die Steuersignale den Hochfrequenzsignalen in form von Gleich­strömen überlagert sind.
     
    20. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18, da­durch gekennzeichnet, daß die Kontaktierung der Hochfrequenzleitung über eine kapazitive Kopplung erfolgt.
     
    21. Antennensystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelkapazität die feste resonanzbestimmende Kapazität der Anpaß­schaltung ist.
     
    22. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallteil (4) bzw. die Metall­teile in bzw. an der Kunststoffstoßstange (2) eingespritzt, eingegossen, eingeklipst und/oder angeklebt ist bzw. sind.
     
    23. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallteil (4) bzw. die Metall­teile als Zierleiste bzw. als Zierleisten an der Stoßstange (2) be­festigt ist bzw. sind.
     
    24. Antennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekenn­zeichnet, daß eine Antenne das Nummerschild ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht