[0001] Die Erfindung betrifft ein Antennensystem für den Rundfunkempfang. mit wenigstens
zwei zueinander unterschiedliche Horizontal-Antennendiagramme aufweisenden Antennen.
[0002] Antennen-Empfangssysteme für mobilen Empfang mit mehreren einzelnen Empfangsantennen
sind beispielsweise aus der Zeitschrift "Funkschau", 1986, Seiten 43 bis 46, der EP-A2-0
201 977 und der DE-A2-33 34 725 bekannt. Derartige, auch als Antennen-Diversity-Systeme
bekannte Antennenanordnungen werden insbesondere für den Rundfunkempfang in Kraftfahrzeugen
konzipiert, um unzureichende Empfangsverhältnisse durch Störungen auf Grund von Mehrwegeempfang
zu vermeiden. Erforderlich sind dabei wenigstens zwei am Fahrzeug an unterschiedlichen
Stellen angeordnete Antennen, die unterschiedliche Horizontal-Antennendiagramme aufweisen.
Wenn eine vorgegebene Schwelle der Empfangsqualität unterschritten wird, wird bei
diesem Verfahren von einer Antenne zur anderen oder von einer Linearkombination aus
Antennenspannungen auf eine andere Linearkombination umgeschaltet.
[0003] Der Nachteil herkömmlicher Antennensysteme dieser Art für die Verwendung in Kraftfahrzeugen
besteht insbesondere darin, daß die Montage der Antennen an verschiedenen Karosseriestellen
vorgenommen werden muß. Dabei sind Karosseriedurchbrüche erforderlich, die auf Grund
der Korrosionsanfälligkeit und des Montageaufwandes unbefriedigend sind. Weiterhin
sind durch die an unterschiedlichen Stellen des Kraft fahrzeugs angeordnete Antennen
viele und lange Leitungen erforderlich, die wiederum den Aufwand für die Installation
derartiger Systeme am Kraftfahrzeug erhöhen und die bei heutigen Kraftfahrzeugen bereits
erheblichen Leitungsinstallationen weiter aufblähen, wobei letzteres insbesondere
im Zusammenhang mit dem Kundendienst und die Suche bei auftretenden Fehlern nachteilig
ist. Schließlich ist es zumeist erforderlich, daß unmittelbar in der Nähe der einzelnen
Antennen ein Verstärker vorgesehen ist, so daß zusätzlich die Montage mehrerer Verstärkermodule
an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs nötig ist. Auch bei der Verwendung von Scheibenantennen
muß außer diesen jeweils ein Verstärker und damit ein zusätzlicher Kasten in der Nähe
jeder Scheibenantenne montiert werden; das heißt, die Antenne selbst ist kein komplettes
System, sondern besteht aus den die Scheibenantennen enthaltenden Scheiben und unabhängig
davon zu montierenden Verstärkerkästen. Auf Grund der Vielzahl von Bauelementen und
der unterschiedlichen Zusammenstellung derselben bestehen Nachteile insbesondere
im Zusammenhang mit der Fließbandmontage, da verschiedene Teile angeliefert werden
müssen und erst am Fließband entschieden werden kann, welche Teile an welchem Fahrzeugteil
angebracht bzw. montiert werden sollen.
[0004] Aus der DE-Al 35 36 826 ist eine zwei Antennenteile aufweisende Stabantenne zwar
nicht für den Kraftfahrzeug-Rundfunkempfang, jedoch für Funkgeräte bekannt. Diese
aus zwei Antennenteilen aufgebaute Stabantenne für ein Diversity-Verfahren weist
zwar einen kleinen, kompakten räumlichen Aufbau auf, bei der Verwendung einer derartigen
Antenne als Empfangsantenne für Kraftfahrzeuge müßten jedoch wiederum Karosseriedurchbrüche
vorgenommen werden und auch die Leitungen sind relativ lang. Außerdem stehen die Spannungen
der beiden Antennenteile nicht gleichzeitig zur Verfügung, so daß Verfahren zur phasenrichtigen
Spannungsaddition nicht möglich sind.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Antennensystem für den Rundfunkempfang
in Kraftfahrzeugen unter Verwendung des Diversity-Verfahrens zu schaffen, das mit
weniger und kürzeren Leitungen und weniger zusätzlich zu montierenden Verstärkerkästen
auskommt, einen geringeren Aufwand für die Herstellung erfordert und insbesondere
die Antennenmontage erheblich vereinfacht.
[0006] Ausgehend von dem eingangs genannten Antennensystem wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Antennen Teil einer Stoßstange sind.
[0007] Die Unterbringung der Antennen in einer Stoßstange bzw. die Verwendung der Stoßstange
bzw. von Stoßstangenteilen als Antenne ermöglicht es, das gesamte Antennensystem in
einem einzigen kompakten Fahrzeugteil unterzubringen, so daß das gesamte in der Stoßstange
integrierte Antennensystem auf einfache Weise lediglich durch die Stoßstangenmontage
am Fahrzeug sowohl bei der Erstmontage als auch nachträglich in einfacher Weise angebracht
werden kann. Durch die kompakte Anordnung der Antennen bzw. des ganzen Antennensystems
in der Stoßstange ist es möglich, mit weniger Leitungen und weniger Verstärkerkästen
auszukommen, was den Montageaufwand weiterhin verringert und insbesondere bei Auftreten
von Fehlern oder Störungen des Systems eine einfachere Fehlersuche ermöglicht. Abgesehen
von dem wesentlich geringeren Aufwand bei der Herstellung des Antennensystems ist
es insbesondere von Vorteil, daß das gesamte System unabhängig vom Fahrzeughersteller
komplett gefertigt werden kann, d. h., der Fahrzeughersteller hat mit der Antennenmontage
an sich nicht mehr zu tun und es sind vor allem auch keine Karosseriedurchbrüche mehr
erforderlich. Die Einsparung an Montageaufwand ist beträchtlich und insbesondere
für die Fließbandmontage besteht der Vorteil, daß dann, wenn ein Fahrzeug mit dem
Antennensystem ausgerüstet werden soll, lediglich eine andere Stoßstange, nämlich
die mit dem integrierten Antennensystem montiert werden muß.
[0008] Für die Ausbildung der Stoßstange als Antennensystem für das Diversity-Verfahren
sind verschiedene Ausführungsformen möglich. Gemäß einer Ausführungsform sind die
wenigstens zwei Antennen jeweils voneinander mechanisch getrennt und elektrisch isoliert.
Dadurch können gleichzeitig zwei Signale abgegriffen und verarbeitet werden. Da eine
Stoßstange relativ groß ist, ergibt sich für die einzelnen Antennen eine gute Dekorrelation,
was für eine gute Funktion des Diversity-Verfahrens wichtig ist. Als Antennen eignen
sich alle bekannten Gebilde, die sich im zur Verfügung stehenden Raum unterbringen
lassen, z.B. Dipole, magnetische Schleifen, Wanderwellenantennen usw.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn die Stoßstange aus einem Metall besteht, und die Antennen
aus voneinander isolierten Stoßstangenteilen bestehen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung besteht auch darin, daß die Stoßstange aus einem Kunststoff besteht,
und die Antennen daran als voneinander isolierte Metallteile befestigt sind
[0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung besteht die Stoßstange aus
einem Metall, das über wenigstens eine Metallstütze mit der Karosserie leitend verbunden
ist, wobei die Antennensignale jeweils an voneinander beabstandeten Anschlüssen der
Stoßstange abgegriffen werden. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Anschlüsse wenigstens
um λ/8 voneinander beabstandet sind, wobei λ die mittlere Wellenlänge des Empfangsfrequenzbereichs
ist. Auf diese Weise wird eine gute Dekorrelation der Antennensignale sichergestellt.
Vorteilhaft ist es dabei, die Antennensignale jeweils an den Stoßstangenenden abzugreifen,
wobei insbesondere die Länge des Stoßstangebereiches zwischen Metallstütze und Stoßstangenende
wiederum wenigstens λ/8 ist.
[0011] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Antennensystems besteht
darin, daß die aus einem Metall bestehende Stoßstange an der Karosserie elektrisch
isoliert befestigt ist, und die Antennensignale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten
Anschlüssen der Stoßstange abgegriffen werden. Während in den vorgenannten Fällen
die als Antennen dienenden Stoßstangenteile einseitig bereits mit der Karosserie elektrisch
verbunden sind, werden die Antennensignale in der letztgenannten Ausführungsform
von den isolierten Stoßstangenteilen abgegriffen.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Stoßstange
aus einem Kunststoff besteht und an ihr wenigstens ein Metallteil befestigt ist, und
daß die Antennensignale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten Anschlüssen
abgegriffen werden. Hierbei ist es wieder vorteilhaft, wenn die Anschlüsse wenigstens
um λ 8 voneinander beabstandet sind, wodurch sich eine gute Dekorrelation der Antennensignale
sicherstellen läßt.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein Differential-Übertrager
vorgesehen, der aus einem Antennensignal wenigstens zwei durch Summen- und/oder Differenzbildung
erzeugte Signale bereitstellt. Auf diese Weise lassen sich nur mit einer Antenne
lediglich durch schaltungstechnische Meßnahmen zwei Signale erzeugen, die gemäß dem
Diversity-Empfangsverfahren ausgewertet werden können. Der Differential-Übertrager
führt also die Funktion einer Addiermatrix aus, wie sie beispielsweise im Zusammenhang
mit einem Diversity-System gemäß der EP-A2-0 201 977 beschrieben ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Antenne bezüglich des Differential-Übertragers
symmetrisch angeordnet ist, oder anders ausgedrückt, wenn der Differential-Übertrager
zwischen zwei symmetrischen Teilen einer Antenne angeordnet ist. Auf diese Weise ergibt
sich eine optimale Dekorrelation der Ausgangssignale des Differential-Übertragers,
so daß eine Dekorrelationsmatrix nicht erforderlich ist.
[0015] Sehr vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Erfindung, wonach steuerbare Schalter
zwischen Antennenteilen vorgesehen sind, die diese steuerbar in Antennen mit unterschiedlichen
Diagrammen ändern. Durch die steuerbaren Schalter lassen sich Antennenteile zu Antennen
mit unterschiedlichen Antennendiagrammen kombinieren, so daß die Richtwirkung einer
an einem Verstärker angeschlossenen Antennenkonfiguration geändert wird, beispielsweise
durch Übergang von Gleichtakt in Gegentakt. Auf diese Weise läßt sich die Zahl der
Hochfrequenz-Umschalter und Verstärker innerhalb des Antennensystems erheblich reduzieren.
Es ergibt sich dadurch ein in der Stoßstange zusammengefaßtes dezentrales Antennenuntersystem,
von dem eine Hochfrequenz-Leitung zu einem Zentralprozessor und eine oder mehrere
Steuerleitungen von diesem zu dem in der Stoßstange integrierten Untersystem führen.
Auf diese Weise läßt sich die Anzahl der zu verlegenden Leitungen, insbesondere bei
entsprechender Codierung, erheblich verringern. Gemäß dieser Ausführungsform umfaßt
die Stoßstange also mehrere Antennen und ein Addiernetzwerk, das vom Prozessor aus
gesteuert wird. An diesem Netzwerk liegt die jeweils zur Synthese des gewünschten
Richtdiagramms benötigte Teilspannung.
[0016] Vorzugsweise werden Schaltdioden als steuerbare Schalter eingesetzt.
[0017] Neben einer gleichzeitigen Bereitstellung und Verarbeitung von Antennensignalen
nach dem Phased-Array-Diversity-Verfahren sind gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
bei wenigstens einer Antenne mehrerer Anschlüsse an voneinander beabstandeten Stellen
vorzusehen, an denen zeitlich nacheinander Antennensignale abgegriffen werden, so
daß die nacheinander erfolgte Antennenabtastung gemäß dem sogenannten Scanning-Diversity-Verfahren
durchgeführt werden kann. Vorteilhaft ist es auch hierbei wieder, Steuerdioden zur
zeitlichen aufeinanderfolgenden Aktivierung der Anschlüsse vorzusehen. Auch ist es
möglich, das Phased-Array- und das Scanning-Diversity-Verfahren kombiniert anzuwenden,
etwa dadurch, daß ein Differenz-Übertrager einer Antenne gleichzeitig zwei durch Summen-
und/oder Differenzbildung erzeugte Signale bereitstellt, wobei diese Antenne z.B.
mittels Schaltdioden in andere Antennenkonfigurationen umgeschaltet wird, wie dies
nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels noch im einzelnen erläutert wird.
[0018] Die Stoßstange weist vorteilhaft ein integriertes Steckersystem auf, das die Hochfrequenz-Steuer-
und/oder Versorgungsleitungen bei der Stoßstangenmontage automatisch mit den ensprechenden
karosserieseitigen Leitungen verbindet. Auf diese Weise wird die Montage noch weiter
vereinfacht und automatisiert. Der Verstärker kann dabei in der Stoßstange integriert
aber auch im karosserieseitigen Steckerteil vorgesehen sein. Vorteilhafterweise erfolgt
die Hochfrequenz- und Steuerleitung über ein einziges Kabel, wobei die Steuersignale
den Hochfrequenz-Signalen in Form von Gleichströmen überlagert sind. Auf diese Weise
ist ein Steuerleitungskabel entbehrlich.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Kontaktierung der
Hochfrequenz-Leitung über eine kapazitive Kopplung erfolgt. Dabei ist es möglich,
daß die Koppelkapazität die feste, resonanzbestimmende Kapazität der Anpaßschaltung
des Verstärkers ist.
[0020] Bei Verwendung einer Kunststoffstoßstange ist das Metallteil bzw. sind die Metallteile
in bzw. an ihr eingespritzt, eingegossen, eingeklipst und/oder angeklebt. Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn die Metallteile möglichst weit von der Karosserie beabstandet
angebracht sind, damit eine möglichst große Signalstärke erreicht wird. Dieser Vorteil
wird auch dadurch erreicht, daß das Metallteil bzw. die Metallteile als Zierleiste
bzw. als Zierleisten an der Stoßstange befestigt ist bzw. sind.
[0021] Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine der Antennen das Nummernschild
ist. Dieses ist vorzugsweise an der Stoßstange befestigt und kann eine Antennenkonfiguration
darstellen.
[0022] Das zuvor beschriebene Stoßstangen-Antennensystem kann ausschließlich, aber auch
als Untersystem in einem übergreifenden System verwendet werden, beispielsweise in
Kombination mit weiteren Antennen, die beispielsweise als Scheibenantennen oder in
sonstiger Weise am Kraftfahrzeug vorgesehen sind.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antennensystems
unter Verwendung von Schaltern zur Erzeugung unterschiedlicher Antennenkonfigurationen
und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform unter Verwendung
eines Differential-Übertragers.
[0024] An der Karosserie 1 eines Kraftfahrzeuges ist eine Stoßstange 2 mit Stoßstangenhaltern
3 befestigt. Die Stoßstange 2 besteht aus einem Kunststoff, in dem im dargestellten
Beispiel ein als Antenne wirkendes Metallteil 4 eingegossen ist. Selbstverständlich
sind auch andere Möglichkeiten der Anbringung des Metallteils in oder an der Kunststoffstoßstange
möglich. Das Metallteil, beispielsweise ein Metalldraht, kann über entsprechende
Klipsbefestiger angebracht oder als Metallband oder -streifen auf die Außenseite der
Kunststoffstoßstange - gegebenenfalls in einer entsprechend ausgeformten Nut - aufgeklebt
sein.
[0025] Die Antenne 4 ist an ihren beiden Enden 5 mit dem Fahrzeug-Massepotential verbunden.
In der Antenne 4 sind steuerbare Schalter 6 vorgesehen, die je nach der Schalterstellung
eine andere Antennenkonfiguration ermöglichen.
[0026] Ein Verstärker 7 ist mit der Antenne Verbunden und verstärkt das Antennensignal,
das über ein Hochfrequenz-Kabel 8 entweder einem zentralen Prozessor oder dem Rundfunkempfänger
direkt zugeleitet wird. Eine weitere Leitung 9 dient als Steuerkabel und/oder Versorgungsleitung.
Die darüber laufenden Steuersignale kommen von einem zentralen Prozessor und bewirken
die Schaltung der steuerbaren Schalter 6 in gewünschter Weise. Vorzugsweise sind
diese steuerbaren Schalter Diodenschalter.
[0027] Zur Vereinfachung der Anschlüsse können die Steuersignale auch als Gleichströme der
Hochfrequenzleitung überlagert werden, so daß eine separate Leitung für die Steuersignale
entbehrlich ist. Der Verstärker 8 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in
der Stoßstange integriert. Er kann als Kästchen entweder miteingespritzt bzw. eingegossen
sein oder auch an der Stoßstange angeklipst oder angeschraubt sein. Es ist jedoch
auch möglich, den Verstärker auf der Karosserieseite anzubringen und die Verbindung
des Verstärkers mit der Antenne über Leitungen vorzunehmen.
[0028] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der entsprechende
Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen sind. Wiederum ist an einer
Karosserie 1 über Stoßstangenhalter 3 eine Stoßstange 2 aus Kunststoff befestigt,
in der die Antenne 4 als Leiter schematisch dargestellt ist. Die Enden der Antenne
4 sind wiederum mit dem Fahrzeugmassepotential verbunden. Als steuerbare Schalter
6 sind Schaltdioden 10 vorgesehen, die über eine Steuerleitung 11 mit Steuersignalen
in den leitenden oder nicht leitenden Zustand gebracht werden. Die Induktivität 12
in der Steuerleitung dient als Hochfrequenz-Signalsperre. Vorzugsweise in der räumlichen
Mitte der Antenne 4 ist eine Wicklung 13 mit Mittelanzapfung eines Differential-Übertragers
14 vorgesehen, dessen schematisch dargestellte Schaltungselemente gestrichelt umrandet
sind. Über eine weitere zur Wicklung mit Mittelanzapfung parallele Wicklung 15 wird
ein Signal abgegriffen, das der Differenz der an den beiden Anschlüssen der Wicklung
13 mit Mittelanzapfung anliegenden Spannungen entspricht. Dieses Differenz-Signal
wird in einem ersten Verstärker 16 verstärkt und als ein erstes Signal für die Diversity-Verarbeitung
bereitgestellt. Die Mittelanzapfung der Wicklung 13 ist über eine Wicklung 17 und
einen Kondensator 18 mit dem Massepotential des Kraftfahrzeugs verbunden. Der Kondensator
18 dient der Sperrung von Gleichstromsignalen wie etwa den Diodensteuersignalen.
Über eine mit der Wicklung 17 verkoppelte Wicklung 19 wird ein zweites Signal abgegriffen,
das der Summe der an den Anschlüssen der Wicklung 13 mit Mittelanzapfung anliegenden
Spannungen entspricht. Dieses zweite Signal wird in einem zweiten Verstärker 20 verstärkt
und der Diversity-Auswerteschaltung zusammen mit dem Ausgangssignal des ersten Verstärkers
16 zugeleitet.
[0029] Ohne Diodensteuerung liefert der Differential-Übertrager 14 also von einer einzigen
Antennenanordnung zwei Signale, die einmal die Differenz und zum anderen die Summe
der an den Anschlüssen der in der Antenne 4 eingeschalteten Wicklung 13 mit Mittelanschluß
anliegenden Spannung wiedergibt. Mit einer einzigen Antennenordnung lassen sich damit
lediglich durch schaltungstechnische Maßnahmen zwei Signale für die Signalverarbeitung
in einem Diversitysystem gewinnen.
[0030] Die Wicklung 13 mit Mittelanzapfung des Differential-Übertragers 14 kann grundsätzlich
an einer beliebigen Stelle der Antenne 4 vorgesehen sein. Im Hinblick auf eine möglichst
gute Dekorrelation der beiden Ausgangssignale, nämlich des Summen- und des Differenzsignals
des Differential-Übertragers 14, sollte die Wicklung 13 mit Mittelanzapfung jedoch
möglichst in der Mitte der Antenne 4, d.h. symmetrisch angeordnet sein. Die Ausgangssignale
des Differential-Übertragers 14 bzw. des ersten und zweiten Verstärkers 16 bzw. 20
treten dabei gleichzeitig auf, so daß sie für die Auswertung mit einem Phased-Array-Diversity-Verfahren
herangezogen werden können.
[0031] Zusätzlich ist es jedoch möglich, durch Steuerung der Schaltdioden 10 die Konfiguration
der Antennen 4 zu ändern. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Signalpaare an den
Ausgängen des ersten und zweiten Verstärkers 16 bzw. 20 des Differential-Übertragers
14. Durch die Umschaltung ist es möglich, zeitlich nacheinander unterschiedliche
Antennensignale zu erhalten und das sogenannte Scanning-Diversity-Verfahren anzuwenden.
[0032] Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben und erläutert.
Dem Fachmann sind zahlreiche Ausgestaltungen und Abwandlungen möglich, ohne daß dadurch
der Erfindungsgedanke verlassen wird. Beispielsweise ist es möglich, in der Kunststoffstoßstange
wenigstens zwei voneinander isolierte, unabhängige Antennen vorzusehen, die jeweils
wiederum mit zusätzlichen steuerbaren Schaltern zur Änderung der Antennenkonfiguration
und/oder mit jeweils zugehörigen Differential-Übertragern ausgerüstet sind, so daß
sich eine Vielzahl von Antennensignalen ergibt, die mit Hilfe des Diversity-Verfahrens
einen optimalen Rundfunkempfang in Kraftfahrzeugen ermöglichen.
1. Antennensystem für den Rundfunkempfang in Kraftfahrzeugen mit wenigstens zwei
zueinander unterschiedliche Horizontal-Antennendiagramme aufweisenden Antennen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antennen Teil einer Stoßstange sind.
2. Antennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei
Antennen (4) jeweils voneinander mechanisch getrennt und elektrisch isoliert sind.
3. Antennensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange
(2) aus einem Metall besteht und die Antennen (4) aus voneinander isolierten Stoßstangenteilen
bestehen.
4. Antennensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange
(2) aus einem Kunststoff besteht, und die Antennen (4) daran als voneinander isolierte
Metallteile befestigt sind.
5. Antennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange aus
einem Metall besteht, das über wenigstens eine Metallstütze (3) mit der Karosserie
(1) leitend verbunden ist, und daß die Antennensignale jeweils an voneinander beabstandeten
Anschlüssen der Stoßstange (2) abgegriffen werden.
6. Antennensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse wenigstens
um /8 voneinander beabstandet sind, wobei die mittlere Wellenlänge des Empfangsfrequenzbereichs
ist.
7. Antennensystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennensignale
jeweils an den Stoßstangenenden abgegriffen werden.
8. Antennensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Stoßstangenbereichs
zwischen Metallstütze (3) und Stoßstangenende wenigstens /8 ist.
9. Antennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Metall
bestehende Stoßstange (2) an der Karosserie (1) elektrisch isoliert befestigt ist,
und daß die Antennensignale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten Anschlüssen
der Stoßstange (2) abgegriffen werden.
10. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoßstange (2) aus einem Kunststoff besteht und an ihr wenigstens ein Metallteil
(4) befestigt ist, und daß die Antennensignale an wenigstens zwei voneinander beabstandeten
Anschlüssen des Metallteils (4) abgegriffen werden.
11. Antennensystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse
wenigstens um λ/8 voneinander beabstandet sind, wobei die mittlere Wellenlänge des
Empfangsfrequenzbereichs ist.
12. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Differential-Übertrager (14) vorgesehen ist, der aus einem Antennensignal
wenigstens zwei durch Summen- und/oder differenzbildung erzeugte Signale bereitstellt.
13. Antennensystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antenne (4)
vorgesehen und diese bezüglich des Differential-Übertragers (14) symmetrisch angeordnet
ist.
14. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß steuerbare Schalter (6) zwischen Antennenteilen vorgesehen sind, die diese steuerbar
in Antennen mit unterschiedlichen Antennendiagrammen ändern.
15. Antennensystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren Schalter
(6) Schaltdioden (10) sind.
16. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4 und 7 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Antenne mehrere Anschlüsse an voneinander beabstandeten
Stellen aufweist, an denen zeitlich nacheinander Antennensignale abgegriffen werden.
17. Antennensystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerdioden zur
zeitlich aufeinanderfolgenden Aktivierung der Anschlüsse vorgesehen sind.
18. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoßstange ein integriertes Steckersystem aufweist, das die Hochfrequenz-,
Steuer- und/oder Versorgungsleitungen bei der Stoßstangenmontage automatisch mit den
entsprechenden karosserieseitigen Leitungen verbindet.
19. Antennensystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenz-
und Steuerleitung über ein einziges Kabel erfolgt, wobei die Steuersignale den Hochfrequenzsignalen
in form von Gleichströmen überlagert sind.
20. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktierung der Hochfrequenzleitung über eine kapazitive Kopplung erfolgt.
21. Antennensystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelkapazität
die feste resonanzbestimmende Kapazität der Anpaßschaltung ist.
22. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 10 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallteil (4) bzw. die Metallteile in bzw. an der Kunststoffstoßstange
(2) eingespritzt, eingegossen, eingeklipst und/oder angeklebt ist bzw. sind.
23. Antennensystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 10 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallteil (4) bzw. die Metallteile als Zierleiste bzw. als
Zierleisten an der Stoßstange (2) befestigt ist bzw. sind.
24. Antennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Antenne das Nummerschild ist.