[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation
bestehend aus einer Trennzelle mit einem Austrag für die Flotationsabgänge und mit
einer Schaumfangrinne und zugeordnetem Austrag sowie aus wenigstens einem mit der
Trennzelle verbundenen Begasungsreaktor für die zu flotierende Trübe.
[0002] Eine gattungsgemäße Flotationsanlage ist in der Veröffentlichung "5 Jahre Betriebserfahrung
mit der pneumatischen Flotation in der Steinkohlenaufbereitung", Aufbereitungs-Technik
Nr. 1/1987, Seite 1 - 9, erwähnt; hierbei wird die in den Begasungsreaktoren belüftete
Trübe über im unteren Teil des spitzkegelförmigen Trenngefäßes in dessen Wandung
eingelassene Einläufe in das Trenngefäß eingeleitet, wobei die Trübe in freiem Strahl
in das Trenngefäß einströmt.
[0003] Bei der pneumatischen Flotation kommt es bei der Zustellung der Trübe besonders darauf
an, durch die Bildung von kleinen Blasen und eine gute Dispergierung der Blasen in
der zugestellten Trübe eine gute Anlagerung der in der Trübe befindlichen Wertfeststoffe
an die Blasen sicherzustellen. Hierzu sind bekanntermaßen hohe Fluidgeschwindigkeiten
und hohe spezifische Energieeinträge Voraussetzung.
[0004] Mit der bekannten Anlage ist in diesem Zusammenhang nun der Nachteil verbunden, daß
sich im Bereich der Einläufe für die begaste Trübe in das Trenngefäß eine entsprechend
große Austrittsgeschwindigkeit der Trübe ergibt. Die damit verbundenen Turbulenzen
bewirken in nachteiliger Weise, daß mit Luftbläschen behaftete Feststoffteilchen sich
nicht an der Schaumschicht anlagern, sondern unmittelbar oder nach turbulenzbedingtem
Abreißen der Luftbläschen in den Sinkstrom der Flotationsabgänge gelangen. Hiermit
ist eine Verschlechterung des Sortierergebnisses verbunden.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und eine
Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation zur Verfügung zu stellen,
mittels derer das Sortierergebnis von pneumatischen Flotationsanlagen deutlich verbessert
wird.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
[0007] Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß in der zwischen Begasungsreaktor
und Trenngefäß eingeschalteten Beruhigungsstrecke ein Abbau der Strömungsenergie
erfolgt, so daß die Trübe am Übergang der Beruhigungsstrecke in das Trenngefäß ohne
nennenswerte Turbulenzen in das Trenngefäß eintritt, weswegen dort der Sortiervorgang
ohne eine Beeinträchtigung statt finden kann. Bei der Bemessung der Beruhigungsstrecke
ist im Rahmen der Erfindung dafür Sorge zu tragen, daß eine ausreichende Strömungsgeschwindigkeit
zum Transport der konditionierten Trübe in das Trenngefäß gewährleistet ist.
[0008] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Beruhigungsstrecke
als Steigrohr ausgeführt, welches bis in das Trenngefäß hinein und in demselben mit
seinem Trübeaustritt bis dicht unter die Unterseite der beim Flotationsvorgang sich
ausbildenden Schaumschicht hochgeführt ist. Auf diese Weise kann sich der luftbehaftete
Wertstoff am besten in die Schaumschicht einordnen, ohne daß es zu Abrissen der Bläschen
kommt; die mitgetragenen Flotationsabgänge sinken nach Austritt aus dem Steigrohr
von der beruhigten Trübe sofort zum Austrag für die Flotationsabgänge am Boden der
Trennzelle ab.
[0009] Um die Flotationsanlage im einzelnen besser einstellbar zu halten, kann nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, das Steigrohr bezüglich seines
Trübeaustritts regulierbar einzustellen, um eine diesbezügliche Anpassung des Abstandes
des Trübeaustrittes von der Schaumunterkante vornehmen zu können. Hierbei kann entweder
das gesamte Steigrohr verschiebbar oder dieses aus zwei nach Art eines Teleskops ineinander
eingeschobenen Rohrteilen gebildet sein.
[0010] Die Erfindung bringt weiterhin Vorteile im Hinblick auf die Verbesserung des Sortierergebnisses
mit sich, wenn bestimmte Abmessungsverhältnisse zwischen Steigrohr und Trenngefäß
eingehalten werden, da die über das Steigrohr eingespeiste Trübe eine möglichst große
Schaumfläche bestreichen soll, um einen guten Wirkungsgrad der Flotationsanlage zu
gewährleisten. In diesem Zusammenhang hat sich herausgestellt, daß das Verhältnis
der Querschnittsfläche des Steigrohres zur Querschnittsfläche der Phasentrennzelle
einen Wert von 1,25 unterschreiten sollte.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches
nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht,
Fig. 2 den Gegenstand der Figur 1 in Vorderansicht.
[0012] Die Flotationsanlage 10 weist eine Trennzelle 11 auf, deren Bodenwand 12 trichterförmig
schräg nach unten gestellt ist, wobei am Fußpunkt der dort damit zusammenkommenden
Seitenwandung 13 eine Austragsöffnung 14 für die abgesunkenen Flotationsabgänge angeordnet
ist. Am oberen Ende mündet die Trennzelle 11 in eine umlaufende Schaumfangrinne 15
mit einem Schaumproduktaustrag 16. In Figur 2 sind beispielsweise zwei Trennzellen
11 in einer Schaumfangrinne 15 zusammengefaßt.
[0013] Jeder Trennzelle 11 ist ein Begasungsreaktor 17 zugeordnet, der mit Abstand zur Trennzelle
unterhalb derselben angeordnet ist. Den Abstand zwischen Trennzelle 11 und zugeordnetem
Begasungsreaktor 17 überbrückend ist ein Steigrohr 18 als Beruhigungsstrecke angeordnet,
welches mit seinem oberen Trübeaustritt 19 in die Trenn zelle 11 hinein - und in
dieser bis nahe an die Unterkante einer im einzelnen nicht dargestellten, im Betrieb
der Flotationsanlage 10 sich aber im oberen Bereich der Trennzelle 11 einstellenden
Schaumschicht hochgeführt.
[0014] Je nach Ausbildung des Flotationsgutes ist es zweckmäßig, die Lage des Trübeaustrittes
19 regulierbar zu halten, beispielsweise durch eine verschiebbare Anordnung des Steigrohres
18 insgesamt oder durch dessen Ausbildung als teleskopisch bewegbares Rohr; letzteres
ist aber im einzelnen nicht dargestellt. Am unteren Ende des Steigrohres 18 befindet
sich ein Notablaß 20.
[0015] Im Betrieb wird zu flotierende Trübe im Begasungsreaktor 17 belüftet und tritt aufgrund
des dabei erforderlichen hohen spezifischen Energieeintrages mit einer vergleichsweise
großen Geschwindigkeit in das Steigrohr 18 ein. Auf der so gebildeten Beruhigungsstrecke
baut sich die Strömungsenergie so weit ab, daß die konditionierte Trübe am Trübeaustritt
19 ohne nennenswerte Turbulenzen in die Trennzelle 11 eintritt. Hierbei ist es nach
der Erfindung besonders vorteilhaft, wenn dabei die Entfernung zwischen Trübeaustritt
19 und der Untergrenze der Schaumschicht so bemessen ist, daß einerseits die nicht
mit Luftbläschen behafteten schwereren Abgangsteilchen sich vom Schaum trennen und
zur Austragsöffnung 14 absinken, daß andererseits die mit Wertstoff behafteten Bläschen
sich möglichst rasch in die bestehende Schaumschicht einbinden können, ohne daß es
zu Zerstörungen der Bläschen oder Beeinträchtigung der Haftung zwischen Bläschen
und Wertstoff kommt.
[0016] In einen Zusammenhang mit der vorteilhaften Wirkung der erfindungsgemäßen Flotationsanlage
stehen auch die Abmessungen des Steigrohres 18 im Verhältnis zur Oberfläche der Trennzelle
11, da aufgrund der sich flächenhaft ausbreitenden Trübe nach Verlassen des Trübeaustritts
19 die auch in Abhängigkeit vom Abstand des Trübeaustritts 19 von der Schaumuntergrenze
gegebene Größe der Schaumfläche in etwa mit der Ausbreitungsfläche der Trübe übereinstimmen
sollte. Die Bemessungsregeln dazu im einzelnen sind in Abhängigkeit von den Kapazitätsverhältnissen
der Trennzelle sowie den Flotationsvorgaben jeweils abzustimmen.
[0017] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung
und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können
einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation bestehend aus einer
Trennzelle mit einem Austrag für die Flotationsabgänge und mit einer Schaumfangrinne
und zugeordnetem Austrag sowie aus wenigstens einem außerhalb der Trennzelle angeordneten
und mit der Trennzelle verbundenen Begasungsreaktor für die zu flotierende Trübe,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Begasungsreaktor (17) und Trennzelle (11) zum Abbau der Strömungsenergie
der belüfteten Trübe eine Beruhigungsstrecke (18) eingeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beruhigungsstrecke als zwischen dem unterhalb der Trennzelle (11) angeordneten
Begasungsreaktor (17) und der Trennzelle (11) angeordnetes Steigrohr (18) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steigrohr (18) mit seinem Trübeaustritt (19) in die Trennzelle (11) hineingeführt
und bis nahe an die im oberen Bereich der Trennzelle (11) eingestellte Schaumschicht
hochgeführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trübeaustritt (19) des Steigrohres (18) in dessen Längsachse verschiebbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steigrohr (18) als solches verschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steigrohr (18) aus mindestens zwei teleskopisch ineinandergeschobenen Einzelrohren
besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis des Steigrohrquerschnitts zum Querschnitt der zugeordneten Trennzelle
kleiner als 1,25 ist.