(19)
(11) EP 0 326 003 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 89100778.3

(22) Anmeldetag:  18.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 1/241
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 26.01.1988 DE 3802200

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Horst, Dipl.-Ing.
    D-7321 Albershausen (DE)

(74) Vertreter: Schieschke, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
D-80796 München
D-80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit einer Anzahl von über die Maschinenlänge verteilten Arbeitsaggregaten, welche je­weils mittels ungeschränkter Tangentialriemen 2 von mehre­ren, über die Maschine verteilten Antriebsvorrichtungen 3, 4 felderweise angetrieben sind, wobei ein über den ganzen, mit Arbeitsaggregaten bestückten Bereich der Maschine laufender, von mehreren Antriebsvorrichtungen der Maschine angetriebe­ner Tangentialriemen vorgesehen ist. Erfindungsgemäß sind die Antriebsvorrichtungen gegen die Maschinenlängsachse ge­rückt und umfassen je eine mit einem Elektromotor 3 verbun­dene Antriebsscheibe 4 und zwei Umlenkscheiben 5 und 6, die den Tangentialriemen 2 von seinem Lauf entlang einer Reihe von wirteln 1 der Arbeitsaggregate zu den zugeordneten An­triebsscheiben 4 bzw. von diesen zurück zu seinem Lauf ent­lang der gleichen Reihe von Wirteln 1 umlenken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit einer Anzahl von über die Maschinenlänge verteilten Arbeitsaggregaten, welche je­weils mittels ungeschränkter Tangentialriemen von mehreren, über die Maschine verteilten Antriebsvorrichtungen felder­weise angetrieben sind, wobei ein über den ganzen, mit Ar­beitsaggregaten bestückten Bereich der Maschine laufender, von mehreren Antriebsvorrichtungen der Maschine angetriebe­ner Tangentialriemen vorgesehen ist.

    [0002] Es ist bereits allgemein bekannt, die Arbeitsaggregate einer Spinnereimaschine, beispielsweise einer oder beider Reihen einer Ringspinnmaschine durch einen einzigen Tangentialrie­men anzutreiben und diesen Tangentialriemen an mehreren, über seine Länge verteilten Stellen seinerseits durch Einzelmotoren anzutreiben. Es kann damit ein wesentlich dün­nerer und schmälerer Tangentialriemen verwendet werden, wel­cher erheblich weniger Walkverluste aufweist als bei Einsatz nur eines einzigen Antriebsmotors.

    [0003] Für den Antrieb dieses Tangentialriemens ist es weiterhin bekannt, ihn neben seinen Umlenkstellen auch an seinem ge­rade verlaufenden Trum durch eine, mit einem Antriebsmotor verbundene Treibrolle zu beaufschlagen, an welche der Tan­gentialriemen über eine Gegenrolle angedrückt wird (WO 84/02932). Es hat sich hierbei jedoch gezeigt, daß die An­ordnung des Antriebsmotors im Spindelbereich Platzprobleme mit sich bringt.

    [0004] Es zählt darüber hinaus zum Stand der Technik, die Einzelan­triebsmotoren zwischen den Spindelreihen anzuordnen und ihre Antriebskraft über Vorgelegeriemen auf den Tangentialriemen beaufschlagende Treibrollen zu übertragen (DE-OS 35 00 322). Dies erfordert jedoch besondere Vorgelegeriemen und darüber hinaus Klemmwalzen für den Tangentialriemen, zwischen denen er eine Walkwirkung erfährt.

    [0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Maschine zum Herstellung gedrehter oder ge­zwirnter Fäden der eingangs genannten Art zu schaffen, wel­che eine Verbesserung des Antriebs der Arbeitsaggregate bei raumsparender Anordnung der Antriebsvorrichtungen aufweist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfingungsgemäß dadurch gelöst, daß die Antriebsvorrichtungen von Lauf des Tangentialriemens entlang den Wirteln der Arbeitsaggregate weg ins Innere der Maschine gegen die Maschinenlängsachse gerückt sind und je eine, mit einem Elektromotor verbundene Antriebsscheibe und zwei Um­lenkscheiben umfassen, welche den Tangentialriemen von sei­nem Lauf entlang einer Reihe von Wirteln der Arbeitsaggre­gate zu den zugeordneten Antriebsscheiben bzw. von diesen zurück zu seinem Lauf entlang der gleichen Reihe von Wirteln umlenken. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß ein einzi­ger Tangentialriemen vorgesehen ist, welcher auf seinem Um­lauf sämtliche oder nahezu sämtliche Spindeln einer Ring­spinnmaschine mindestens einer Maschinenseite berührt und in Abständen schleifenförmig über zwischen den Spindelreihen angeordnete, mit Einzelmotoren verbundene Antriebsscheiben geführt ist. Die Umlenkung des Tangentialriemens aus seinem geraden, tangential an dem Spindelwirtel vorbeiführenden Trum zu den Antriebsscheiben erfolgt hierbei über vorzugs­weise koaxial und höhenversetzt angeordnete Umlenkscheiben. Diese Umlenkscheiben sind vorteilhafterweise frei gegenein­ander drehbar.

    [0007] Die Anordnung kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung so getroffen sein, daß der Tangentialriemen von einer unten­liegenden Umlenkscheibe zur Antriebsscheibe, von dieser zur obenliegenden Umlenkscheibe und von dieser entlang zu den Spindelwirteln der nächsten obenliegenden Umlenkscheibe ge­führt ist. Von dieser läuft er über die Antriebsscheibe zur untenliegenden Umlenkscheibe und von dieser entlang der Spindelwirteln zur nächsten untenliegenden Umlenkscheibe. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Maschine eine geradzah­lige Anzahl von Antriebsscheiben aufweist.

    [0008] Es ist jedoch auch möglich, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung bei ungeradzahliger Anzahl von Antriebsscheiben, den Tangentialriemen auf seinem von einer Maschinenseite zur anderen Maschinenseite laufenden Trum von einer obenliegen­den zu einer untenliegenden Umlenkrolle oder umgekehrt zu führen.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Tangential­riemen jeweils von einer oberen Umlenkscheibe zu einer unte­ren Umlenkscheibe der nächsten Antriebsstelle geführt sein. Hierbei spielt vorteilhafter Weise die geradzahlige oder un­geradzahlige Anzahl von Antriebsscheiben keine Rolle.

    [0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Ach­sen der Umlenkscheiben gegeneinander geneigt sein, wobei in Abhängigkeit von der Laufrichtung des Tangentialriemens die Neigung der Umlenkscheiben in Bezug auf die Achsen der Wir­tel und die Höhenlage der Antriebsscheiben veränderbar sind.

    [0011] Andererseits besteht auch die Möglichkeit, daß die Achsen der Umlenkscheiben zu den Achsen der Wirtel parallel verlau­fen, wobei in Abhängigkeit von der Laufrichtung des Tangen­tialriemens die Neigung und die Höhenlage der Antriebsschei­ben veränderbar sind.

    [0012] Nach einer anderen Ausführungsmöglichkeit der Erfindung kön­nen die beiden Umlenkscheiben einer Antriebsvorrichtung ne­beneinander angeordnet sein, wobei die Anordnung derart ge­troffen ist, daß sie den Tangentialriemen unter Auslassung von mindestens einer Arbeitsstelle zur Antriebsscheibe um­lenken und über die beiden Umlenkscheiben ein weiterer, die ausgelassenen Arbeitsaggregate antreibender Tangentialriemen geführt ist.

    [0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf einen Felderantrieb einer Ringspinnmaschine mit geradzahliger Anzahl der Antriebsvorrichtungen:

    Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf einen Felderantrieb einer Ringspinnmaschine mit ungeradzahliger Anzahl der Antriebsvorrichtungen;

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 2 im Schnitt;

    Fig. 4 eine Vorderansicht zweier Antriebsvorrichtung mit gerade verlaufendem Tangentialriemen zwischen den beiden Antriebsvorrichtungen;

    Fig. 5 eine Vorderansicht analog Fig. 4 mit schräg verlau­fendem Tangentialriemen zwischen zwei Antriebsvor­richtungen;

    Fig. 6 und 7 zwei Ausführungsmöglichkeiten des Verlaufs des Tan­gentialriemens zwischen der Antriebsvorrichtung und den Umlenkscheiben mit höhenversetzter Antriebsvor­richtung, in Seitenansicht;

    Fig. 8 und 9 zwei weitere Ausführungsmöglichkeiten des Verlaufs des Tangentialriemens zwischen den Umlenkscheiben und den Antriebsvorrichtung und deren Schrägstellung, in Seitenansicht;

    Fig. 10 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsmöglich­keit des Antriebs der Arbeitsaggregate, teils ge­schnitten;

    Fig. 11 eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 10, teils gebrochen;

    Fig. 12 eine Draufsicht auf einen Antrieb einer Maschine un­ter Verwendung der Antriebsvorrichtung nach Fig. 10 und 11 in schematischer Ansicht;

    Fig. 13 eine andere Ausführungsform der Erfindung in Seiten­ansicht, teils gebrochen.



    [0014] Fig. 1 stellt einen Felderantrieb von Arbeitsaggregaten, beispielsweise über Wirtel 1 angetriebene Spindeln einer Ringspinnmaschine in Draufsicht dar. Hierbei sind eine An­zahl derartiger Wirtel 1 über die Maschinenlänge verteilt und werden jeweils mittels eines ungeschränkten Tangential­riemens 2 von mehreren, über die Maschine verteilten An­triebsvorrichtungen felderweise angetrieben. Jede dieser An­triebsvorrichtungen besteht aus einem Elektromotor 3 mit ei­ner koaxial angeordneten Antriebsscheibe 4. Der Tangential­riemen 2 läuft nun über die Antriebsscheibe 4 sowie zwei übereinander angeordnete Umlenkscheiben 5 und 6, wobei die Umlenkscheiben 5 und 6 den Tangentialriemen 2 von seinem Lauf entlang einer Reihe von Wirteln 1 der Arbeitsaggregate zu den zugeordneten Antriebsscheiben 4 bzw. von diesen zu­rück zu seinem Lauf entlang der gleichen Reihe von Wirteln 1 umlenken.

    [0015] Aus den Figuren 4 bis 9 ist die übereinanderliegende Anord­nung der beiden Umlenkscheiben 5 und 6 zur Führung des Tan­gentialriemens 2 näher dargestellt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist eine gerade Felderanzahl vorhanden, d.h. es sind vier Antriebsvorrichtung mit Elektromotoren 3 und An­triebsscheiben 4 vorhanden. Hierbei läuft der Tangentialrie­men 2 im Bereich I analog Fig. 4 oben, wird über Umlenkrol­len 7 auf die andere Maschinenseite geführt und läuft im nachfolgenden Feld im Bereich II unten, im Bereich III wie­derum oben und im Bereich IV unten.

    [0016] Aus Fig. 1 und 4 ist also der Verlauf des Tangentialriemens wie folgt erkennbar: Er läuft aus dem untenliegenden Bereich IV von einer untenliegenden Umlenkscheibe 5 zur zugeordneten Antriebsscheibe 4, von dieser zur zugeordneten obenliegenden Umlenkscheibe 6, von dieser entlang den Wirteln 1 im oben­liegenden Bereich I zur nächsten obenliegenden Umlenkscheibe 6, von dieser zur zugeordneten Antriebsscheibe 4 und von dieser wiederum zur zugeordneten unteren Umlenkscheibe 5 und sofort in den nächstfolgenden untenliegenden Bereich II.

    [0017] In Fig. 2 ist ein Felderantrieb mit ungeradzahligen An­triebsvorrichtungen, bestehend aus Elektromotor 3 und An­triebsscheibe 4 dargestellt. Hier verläuft der Tangential­riemen beispielsweise im Bereich II unten, im anschließenden Bereich I′ oben, wird von Umlenkrollen 7 vom oberen Bereich gemäß Fig. 3 in den unteren Bereich über die Umlenkrolle 7′ geführt und liegt nun im Bereich I˝ auf der anderen Maschi­nenlängsseite unten. Über die andere Antriebsvorrichtung mit dem Elektromotor 3 und der Antriebsscheibe 4 sowie den bei­den Umlenkscheiben 5 und 6 wird der Tangentialriemen wieder nach oben geführt und liegt im Bereich I oben, wo er über die beiden Umlenkrollen 7 bis auf die andere Maschinenlängs­seite geführt wird. Infolge der ungeraden Felderzahl, bei­spielsweise im vorliegenden Fall dreier Felder, ist also in einem Bereich eine Überführung des Tangentialriemens von oben nach unten erforderlich, beispielsweise mit Hilfe der Umlenkrollen 7 und 7′.

    [0018] In der Ausführungsform nach Fig. 4, welche eine Vorderan­sicht zweier Antriebsvorrichtung mit gerade verlaufendem Tangentialriemen zwischen zwei Antriebsvorrichtungen dar­stellt, ist ersichtlich, daß dieser Tangentialriemen 2 von der oberen Umlenkscheibe 6 einer Antriebsvorrichtung zur oberen Umlenkscheibe 6 der nachfolgenden Antriebsvorrichtung läuft.

    [0019] Nach Fig. 5 besteht die Möglichkeit, statt dessen den Tan­gentialriemen von der oberen Umlenkscheibe 6 einer Antriebs­vorrichtung zur unteren Umlenkscheibe 5 der nachfolgenden Antriebsvorrichtung zu führen. Der Tangentialriemen 2 ver­läuft damit in einem geringen Winkel schräg über die Wirtel 1, wobei das ankommende Trum des Tangentialriemens auf die untere Umlenkscheibe aufläuft, über die Antriebsscheibe 4 seinen Antrieb erhält und von dort zur oberen Umlenkscheibe 6 geführt wird und nun wieder im Schrägverlauf zur nächsten unteren Umlenkscheibe geführt ist.

    [0020] Hierdurch liegen die Umlenkscheiben 5 und 6 und die An­triebsscheibe 4 unvermeidlich in verschiedenen Ebenen. Um hierbei eine Führung des Tangentialriemens zu den verschie­denen Scheiben ohne Borde an den Scheiben oder besondere, den Tangentialriemen stark verschleißende Führungen zur ver­meiden, ist vorgesehen, die Scheiben so zueinander anzuord­nen, daß eine zur Achse einer Scheibe senkrechte, die Mitte der Riemenlauffläche dieser Scheibe enthaltende Ebene auch durch die Mitte der Lauffläche derjenigen Scheibe geht, von der aus der Tangentialriemen der genannten Scheibe zuläuft.

    [0021] Dabei kann die Achse dieser Scheibe zu der genannten Ebene geneigt sein. Da sich der Lauf des Tangentialriemens zu den Scheiben bei einer Umkehr der Laufrichtung des Tangential­riemens verändert, muß diese Zuordnung der Scheiben dem an­paßbar sein. Zwei hierfür geeignete Ausführungsformen sind in den Figuren 6 und 7 bzw. 8 und 9 in jeweils den beiden entgegengesetzten Laufrichtungen des Tangentialriemens dar­gestellt

    [0022] In der Ausführungsform der Fig. 6 läuft der Tangentialriemen von der Umlenkscheibe 6 zur Antriebsscheibe 4 und von dieser zur Umlenkscheibe 5. Daher ist die Antriebsscheibe 4 zur Um­lenkscheibe 6 so positioniert, daß ihre Mittelebene durch die Mitte der Lauffläche der Umlenkscheibe 6 geht; die Um­lenkscheibe 5 ist zur Antriebsscheibe 4 so positioniert, daß ihre Mittelebene durch die Mitte der Lauffläche der An­triebsscheibe 4 geht.

    [0023] Bei umgekehrtem Lauf des Tangentialriemens 4 gemäß Fig. 7 läuft dieser von der Umlenkscheibe 5 zur Antriebsscheibe 4 und von dieser Antriebsscheibe 4 zur Umlenkscheibe 6. Daher muß die Positionierung der Scheiben zueinander so geändert werden, daß die Mittelebene der Antriebsscheibe 4 die Mitte der Lauffläche der Umlenkscheibe 5 und die Mittelebene der Umlenkscheibe 6 die Mitte der Lauffläche der Antriebsscheibe 4 enthält.

    [0024] Um dies zu erreichen, ist vorgesehen, die Achsen der Umlenk­scheibe 5 und der Umlenkscheibe 6 so gegeneinander zu nei­gen, daß sich ihre Mittelebenen in der Achse der Antriebs­scheibe 4 schneiden und die Antriebsscheibe 4 in ihrer Nei­gung so verstellbar ausgeführt ist, daß ihre Mittelebene entweder durch die Mitte der Lauffläche der Umlenkscheibe 5 oder der Umlenkscheibe 6 geht. Dies kann dadurch erfolgen, daß die Antriebsscheibe 4 mit ihrem Antriebsmotor 3 in einer nicht näher dargestellten, schwenkbaren Halterung gelagert ist.

    [0025] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 sind die Umlenk­scheiben 5 und 6 koaxial und parallel zu den Achsen der Wir­tel 1 angeordnet; die Antriebsscheibe 4 ist zusammen mit ih­rem Antriebsmotor 3 in einer nicht näher dargestellten, in ihrer Neigung und in ihrer Höhenlage verstellbaren und auf einem entsprechenden Bogen verlagerbaren Halterung befe­stigt; in Abhängigkeit von der Laufrichtung des Tangential­riemens 2 ist hierbei die Neigung und die Höhenlage der An­triebsscheiben 4 veränderbar; während nach Fig. 8 der Tan­gentialriemen 2 von der oberen Umlenkscheibe 6 über die An­triebsscheibe 4 zur unteren Umlenkscheibe läuft, die Umlenk­scheibe 4 also so positioniert ist, daß ihre zu ihrer Drehachse senkrechte Mittelbene durch die Mitte der Lauf­fläche der Umlenkscheibe 6 und die zu ihrer Drehachse senk­rechte Mittelebene der Umlenkscheibe 5 durch die Mitte der Lauffläche der Antriebsscheibe 4 geht, ist bei umgekehrter Laufrichtung des Tangentialriemens 2 gemäß Fig. 9 die An­triebsscheibe 4 so positioniert, daß ihre Mittelbene durch die Mitte der Lauffläche der Umlenkscheibe 5 und die Mittel­ebene der Umlenkscheibe 6 durch die Mitte der Lauffläche der Antriebsscheibe 4 geht.

    [0026] Die beschriebene Ausführungsform hat den Vorteil, daß für eine Maschine nur ein einziger Tangentialriemen erforderlich ist, der alle Arbeitselemente der Maschine antreiben kann. Dabei ist allerdings notwendig, daß der Tangentialriemen ab­wechselnd in verschiedenen Höhen läuft, was eine Verlänge­rung der Spindel um etwa Riemenbreite erfordert und wobei der Tangentialriemen nicht - wie es wünschenswert wäre - in der Ebene des Halslagers der Spindeln laufen kann.

    [0027] Diese Nachteile können vermieden werden, wenn gemäß der Aus­führungsform nach den Figuren 10 bis 12 die beiden Umlenk­ scheiben 5′ und 6′ einer Antriebsvorrichtung in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind. Sie liegen hierbei derart ne­beneinander, daß sie den Tangentialriemen 2 unter Auslassung mindestens einer Arbeitsstelle zur zugeordneten Antriebs­scheibe 4 umlenken. Über die beiden Umlenkscheiben 5′ und 6′ ist bei dieser Ausführungsform ein weiterer, den aus-­gelassenen Wirtel 1′ antreibender Hilfs-Tangentialriemen 8 geführt. Dieser Hilfs-Tangentialriemen 8 läuft neben dem Tangentialriemen 2 auf ihm zugeordneten Bereichen der Um­lenkscheiben 5′ und 6′, wobei eine der beiden Umlenkscheiben einen frei drehbaren Bereich und die andere Umlenkscheibe einen mit dem vom allgemeinen Tangentialriemen 2 beauf­schlagten Bereich fest verbundenen Bereich aufweist. Damit wird der Hilfs-Tangentialriemen 8 über eine der beiden Um­lenkscheiben 5′ und 6′ angetrieben.

    [0028] Hierbei läuft also der Tangentialriemen stets in gleicher Höhe in der Ebene der Halslager der Spindeln, nur an den we­nigen "ausgelassenen" Arbeitselementen ist ein Hilfs-Tangen­tialriemen erforderlich.

    [0029] In Fig. 12 ist diese Bauform in Draufsicht schematisch bei einer Ringspinnmachine dargestellt.

    [0030] Gemäß Fig. 13 besteht auch die Möglichkeit, die Antriebs­scheibe 4 und den Motor 3 so in Längsrichtung der Maschine geneigt anzuordnen, daß der Anlaufpunkt auf die Scheibe 4 in der Laufebene des zulaufenden Trums des Tangentialriemens 2 liegt. Auch hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, den Tan­gentialriemen 2 von einer Laufebene I in die andere Lauf­ebene II bzw. IV zu verlegen.

    [0031] Es ergibt sich durch die vorliegenden Erfindung in jedem Fall ein einfach aufgebautes Antriebssystem mit einem einzigen Tangentialriemen, wobei infolge der besonderen Anordnung der Antriebseinheiten und der Umlenkrollen eine erhebliche Raum­ ersparnis erzielt wird. Selbstverständlich ist der Tangen­tialriemen bei jeder Ausführungsform der Erfindung mit einer an sich bekannten Riemenspannvorrichtung verbunden.


    Ansprüche

    1. Maschine zum Herstellung gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit einer Anzahl von über die Maschinenlänge verteilten Arbeitsaggregaten, welche jeweils mittels ungeschränkter Tangentialriemen von mehreren, über die Maschine verteil­ten Antriebsvorrichtungen felderweise angetrieben sind, wobei ein über den ganzen, mit Arbeitsaggregaten bestück­ten Bereich der Maschine laufender, von mehreren An­triebsvorrichtungen der Maschine angetriebener Tangen­tialriemen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtungen gegen die Maschinenlängsachse gerückt sind und je eine, mit einem Elektromotor (3) ver­bundene Antriebsscheibe (4) und zwei Umlenkscheiben (5, 6; 5′, 6′) umfassen, die den Tangentialriemen (2; 8) von seinem Lauf entlang einer Reihe von Wirteln (1) der Ar­beitsaggregate zu den zugeordneten Antriebsscheiben (4) bzw. von diesen zurück zu seinem Lauf entlang der glei­chen Reihe von Wirteln (1) umlenken.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umlenkscheiben (5, 6) einer Antriebsvorrichtung übereinander derart angeordnet sind, daß sie den Tangen­tialriemen (2) zwischen zwei benachbarten Arbeitsaggrega­ten zur Antriebsscheibe (4) ablenken bzw. von der An­triebsscheibe (4) zum tangentialen Lauf umlenken.
     
    3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkscheiben (5, 6) gegeneinander drehbar gelagert sind.
     
    4. Maschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tangentialriemen (2) von einer untenliegenden Um­lenkscheibe (5) zur zugeordneten Antriebsscheibe (4), von dieser zur zugeordneten, obenliegenden Umlenkscheibe (6), von dieser entlang den Wirteln (1) zur nächsten oben­liegenden Umlenkscheibe (6), von dieser zur zugeordneten Antriebsscheibe (4), von dieser zur zugeordneten unteren Umlenkscheibe (5) und so fort geführt sind (Fig. 4).
     
    5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine gerade Anzahl von Antriebsvorrichtung (3, 4) vor­gesehen ist (Fig. 1).
     
    6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit ungerader Anzahl von Antriebsvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Tangentialriemen (2) auf seinem von einer Maschi­nenseite zur anderen Maschinenseite laufenden Trum von einer obenliegenden zu einer untenliegenden Umlenkrolle (7, 7′) oder umgekehrt geführt ist (Fig. 3).
     
    7. Maschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tangentialriemen (2) jeweils von einer oberen Um­lenkscheibe (6) zu der unteren Umlenkscheibe (5) der nächsten Antriebsstelle (3, 4) geführt ist (Fig. 5).
     
    8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Umlenkscheiben (5, 6) gegeneinander geneigt sind und in Abhängigkeit von der Laufrichtung des Tangentialriemens (2) die Neigung der Umlenkscheiben (5, 6) in Bezug auf die Achsen der Wirtel (1) und die Höhenlage der Antriebsscheiben (4) veränder­bar sind (Fig. 6, 7).
     
    9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Achsen der Umlenkscheiben (5, 6) zu den Achsen der Wirtel (1) parallel sind und in Abhängig­keit von der Laufrichtung des Tangentialriemens (2) die Neigung und die Höhenlage der Antriebsscheiben (4) verän­derbar sind (Fig. 8, 9).
     
    10. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umlenkscheiben (5′, 6′) einer Antriebsvor­richtung (3, 4) nebeneinander angeordnet sind (Fig. 10 bis 12).
     
    11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umlenkscheiben (5′, 6′) einer Antriebsvor­richtung (3, 4) derart angeordnet sind, daß sie den Tan­gentialriemen (1) unter Auslassung von mindestens einer Arbeitsstelle zur Antriebsscheibe (4) umlenken und daß über die beiden Umlenkscheiben (5′, 6′) ein weiterer, die ausgelassenen Arbeitsaggregate antreibender Tangen­tialriemen (8) geführt ist (Fig. 10 bis 12).
     
    12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Tangentialriemen (8) auf einer der beiden Umlenkscheiben (5′, 6′) auf einem mit dem voll allgemei­nen Tangentialriemen (2) beaufschlagten Bereich fest verbundenen Bereich und auf der anderen Umlenkscheibe über einen frei drehbaren Bereich geführt ist.
     
    13. Maschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsscheibe (4) derart in Längsrichtung der Maschine geneigt angeordnet ist, daß der Anlaufpunkt des Tangentialriemens (2) auf die Antriebsscheibe (4) in der Laufebene des zulaufenden Trums des Tangentialriemens (2) und der Ablaufpunkt des Tangentialriemens (2) von der Antriebsscheibe (4) in der Laufebene des ablaufenden Trums des Tangentialriemens (2) liegt.
     




    Zeichnung