(19)
(11) EP 0 326 051 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 89101071.2

(22) Anmeldetag:  23.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G07F 3/04, G07F 17/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 27.01.1988 DE 3802253

(71) Anmelder: NSM AKTIENGESELLSCHAFT
D-55411 Bingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulze, Ullrich
    D-6200 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Becker, Bernd, Dipl.-Ing. 
Hauptstrasse 10
55411 Bingen
55411 Bingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Münzbetätigter Unterhaltungsautomat


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen münzbetätigten Unterhaltungsautomat (3), insbesondere Sportautomat, mit einem Münzprüfer (6) und einer dem Münzprüfer (6) über einen Münzdurchlaufkanal (8 ) nachgeordneten Münzkassette (13). Der Gegenstand der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß neben der Münzkassette (13) mindestens eine zusätzliche Münzkassette (14) vorgesehen ist, und daß zur wahlweisen Einleitung der Münzen in die eine (13) oder die andere Münzkassette (14) der Münzdurchlaufkanal (8) verschwenkbar ausge­bildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen münzbetätigten Unterhaltungsautomaten, insbesondere Sportautomaten, mit einem Münzprüfer und einer den Münzprüfer über einen Münzdurchlaufkanal nachgeordneten Münzkassette.

    [0002] Derartige Unterhaltungsautomaten sind in vielfachen Ausführungsformen bekannt. So ist es beispielsweise bei einem als Wurfpfeil-Spielgerät ausgebildeten Unterhal­tungsautomaten üblich, einen Spiel-Wahl-Schalter vorzu­sehen, welcher die Wahl von verschiedenen Spielen mit unterschiedlichen Geschicklichkeitsniveaus ermöglicht. Als Beispiel für die verschiedenen Spiele seien hier die Spielarten "High Score", "501", "301", "Shanghai" und "Scram" genannt. Um die Unterhaltung bei der Durch­führung dieser Spiele weiter zu erhöhen, schließen sich häufig mehrere Spieler zu einer Spielergemeinschaft in einem Club zusammen. Die Spieler des Clubs treffen sich regelmäßig zur Abhaltung von Wettkampfspielen. Darüber hinaus finden auch in bestimmten zeitlichen Abständen Wettkampfspiele zwischen verschiedenen Clubs statt. Zur Förderung des Clublebens erhält die Spielergemeinschaft in der Regel von dem Aufsteller eines Unterhaltungsau­tomaten und/oder von dem Gastwirt, in dessen Gaststätte der Unterhaltungsautomat steht, Präsente der unter­schiedlichsten Art.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Unter­haltungsautomaten der eingangs genannten Art insoweit zu verbessern, als einer Spielergemeinschaft ein noch weitergehender zusätzlicher Anreiz zum Spiel geboten wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neben der Münzkassette mindestens eine zusätzliche Münzkassette vorhanden ist, und daß zur wahlweisen Ein-leitung der Münzen in die eine oder die andere Münzkassette der Münzdurchlaufkanal verschwenkbar ausgebildet ist.Durch diese Maßnahmen ist es möglich, die eine Münzkassette als Hauptkasse für den Aufsteller und den Gastwirt und die andere Münzkassette als Clubkasse für die Spielergemeinschaft zu verwenden, wobei beispielsweise jede dritte in den Automaten eingeworfene Münze oder der Gesamtbetrag für jedes dritte am Automaten durchgeführte Spiel nicht in die Hauptkasse sondern in die Clubkasse durch entsprechende Steuerung der Schwenkbewegung des Münzdurchlaufkanals eingegeben wird. Das auf diese Weise in der Clubkasse angesammelte Geld wird der Spielergemeinschaft zur Verfügung gestellt, was nicht nur die Spieler der Spielergemeinschaft reizt, häufiger an dem Unterhal­tungsautomaten zu spielen, sondern auch zur Bildung von neuen Spielergemeinschaften anregt. Damit wird die Benutzungsfrequenz des Unterhaltungsautomaten wesentlich erhöht.

    [0005] Um die Zuordnung des Münzdurchlaufkanals entsprechend den Erfordernissen zu der Hauptkasse oder der Clubkasse auf einfache Weise bewerkstelligen zu können, ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung die Verschwenkbewe­gung des Münzdurchlaufkanals mittels eines Mehrfach­stellungs-Schlüsselschalters, der mit einem an den Münzdurchlaufkanal angreifenden Elektromagenten elek­trisch gekoppelt ist, durchführbar. Zweckmäßigerweise ist der Mehrfachstellungs-Schlüsselschalter von außen zugänglich in das Gehäuse des Unterhaltungsautomaten eingesetzt. Dadurch kann die die Aufsicht über den Unterhaltungsautomaten führende Person durch entspre­chende Verstellung des Mehrfachstellungs-Schlüssel­schalters bestimmen, wann das für die einzelnen Spiele notwendige Entgeld in die Hauptkasse oder in die Club­kasse eingeleitet wird. Zur Vermeidung langer Wege für die die Aufsicht über den Unterhaltungsautomaten füh­rende Person ist bei einer anderen vorteilhaften Ausge­staltung des Erfindungsgegenstandes der Mehrfachstel-­lungs-Schlüsselschalter in der Nähe des Arbeitsplatzes der die Aufsicht über den Unterhaltungsautomaten füh­renden Person angeordnet.

    [0006] Bei einer alternativen Ausführung der erfindungsgemäßen Lösung ist der Münzdurchlaufkanal mit einem innerhalb des Gehäuses des Unterhaltungsautomaten liegenden Verstellhebel gelenkig verbunden, der eine der Anzahl der Münzkassetten entsprechende Anzahl an Raststellun­gen aufweist. In diesem Falle muß die die Aufsicht über den Automaten führende Person durch einen Eingriff in das Automatengehäuse den Verstellhebel in die gewünsch­te Rastposition bringen, um die eingeworfenen Münzen entweder in die Hauptkasse oder in die Clubkasse ein­zuleiten. Zweckmäßigerweise sind hierbei die Raststel­lungen des Verstellhebels über an seiner Unterseite angebrachte Ausnehmungen, die mit einem gehäuseseitigen Bolzen in Eingriff bringbar sind, einstellbar.

    [0007] Damit die notwendige Verschwenkbewegung des Münzdurch­laufkanals möglichst gering ist, ist nach einer vor­teilhaften Weiterbildung der Erfindung jede Münzkas­sette an ihrer Oberseite mit einem Einleitkanal ver­ sehen, wobei die mit der Ausgabeöffnung des Münzdurch­laufkanals korrespondierenden Eingabeöffnungen der Einleitkanäle der Münzkassetten dicht nebeneinander liegen.

    [0008] Häufig kommt es vor, daß der zwischen dem Münzprüfer und den Münzkassetten angeordnete Münzdurchlaufkanal relativ lang ist. In einem solchen Falle ist bevorzugt nur der untere, den Münzkassetten zugewandte Bereich des Münzdurchlaufkanals verschwenkbar ausgeführt. Bei einer weiteren Alternativausführung des Erfindungsge­genstandes sind die Münzkassetten in einem gemeinsamen Gehäuse durch Anordnung einer Trennwand oder mehrerer Trennwände ausgebildet. Hierdurch ergibt sich eine ver­einfachte konstruktive Anordnung der Münzkassetten.

    [0009] Im Rahmen der Erfindung liegt es, den münzbetätigten Unterhaltungsautomaten in analoger Weise auch mit pa­pierenen Zahlungsmitteln und/oder Wertmarken zu be­treiben.

    [0010] Der der Erfindung zurundeliegende Gedanke wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbei­spieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung stellt eine perspektivische Rückansicht eines Unterhaltungsauto­maten im geöffneten Zustand mit zwei alternativen Verstellmöglichkeiten des Münzdurchlaufkanals dar.

    [0011] In dem Innenraum 1 des Gehäuses 2 des Unterhaltungs­automaten 3 ist eine Münzanlage 4 untergebracht. Hinter einem Einwurfschlitz in der Vorderwand 5 befindet sich ein Münzprüfer 6, der über einen Mikroschalter 7 einer nicht dargestellten Steuereinheit des Unterhaltungs­ automaten 3 die Annahme einer zulässigen Münze signa­lisiert. Die Steuereinrichtung und die sonstigen tech­nischen Einrichtungen finden in dem Freiraum des Innen­raumes 1 des Gehäuses 2 ihren Platz. Unterhalb des Münzprüfers 6 ist ein Münzdurchlaufkanal 8 angeordnet, dessen Eingabeöffnung 9 mit der Ausgabeöffnung 10 des Münzprüfers 6 übereinstimmt. Dem im oberen Bereich in einem gehäuseseitigen Lager 11 schwenkbeweglich gela­gerten Münzdurchlaufkanal 8 sind an seiner Ausgabeöff­nung 12 drei nebeneinanderstehende Münzkassetten zu­geordnet, von denen die mittlere Münzkassette die Funk­tion einer Hauptkasse für den Aufsteller hat und die beiden anderen Münzkassetten 14 jeweils die Funktion einer Clubkasse für eine Spielergemeinschaft überneh­men. Jede Münzkassette 13, 14 besitzt auf ihrer Ober­seite einen Einleitkanal 16. Die in ihrer Größe mit der Ausgabeöffnung 12 des Münzdurchlaufkanals 8 überein­stimmenden Eingabeöffnungen 17 der Einleitkanäle 16 liegen dicht unterhalb des Schwenkkreisabschnittes des Münzdurchlaufkanals 8 äußerst nahe beieinander, um die notwendige Schwenkbewegung des Münzdurchlaufkanal 8 für das wahlweise Einleiten der Münzen in eine der Münzkas­setten 13, 14 möglichst gering zu halten.

    [0012] Eine gelenkig mit dem Münzdurchlaufkanal 8 verbundene Lasche 18 verbindet diesen mit einem gehäusefesten Elektromagenten 19, der seinerseits mit einem in der Vorderwand 5 des Gehäuses 2 angebrachten, von auBen zugänglichen Mehrfachstellungs-Schlüsselschalter 20 gekoppelt ist. Dieser Schalter 20 weist soviele Funk­tionsstellungen auf, wie Münzkassetten 13, 14 vorhanden sind. Jeder Stellung des Schlüsselschalters 20 ist über den Elektromagneten 19 eine bestimmte Stellung des Münzdurchlaufkanals 8 und damit eine bestimmte Münz­ kassette 13 bzw. 14 zugeordnet. Mit Hilfe des Schlüs­selschalters 20 kann also bestimmt werden, in welche der Münzkassetten 13, 14 die in den Unterhaltungsauto­maten 3 eingeworfenen Münzen eingeleitet werden.

    [0013] Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Münzdurch­laufkanal 8 über einen an ihn angelenkten Verstellhebel 21 in die den Münzkassetten 13, 14 zugeordneten Posi­tionen zu bringen. Die Raststellungen des Verstellhe­bels 21 können durch an der Unterseite des Verstellhe­bels 21 im bestimmten Abstand zueinander angebrachte Ausnehmungen 22, die wahlweise mit einem gehäusefesten Bolzen 23 in Eingriff bringbar sind, eingestellt werden.

    [0014] Die in der vorstehenden Zeichnungsbeschreibung, der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in belie­biger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.


    Ansprüche

    1. Münzbetätiger Unterhaltungsautomat, insbesondere Sportautomat, mit einem Münzprüfer und einer dem Münzprüfer über einen Münzdurchlaufkanal nachgeord­neten Münzkassette, dadurch gekennzeichnet, daß ne­ben der Münzkassette (13) mindestens eine zusätzli­che Münzkassette (14) vorgesehen ist, und daß zur wahlweisen Einleitung der Münzen in die eine (13) oder die andere Münzkassette (14) der Münzdurch­laufkanal (8) verschwenkbar ausgebildet ist.
     
    2. Münzbetätiger Unterhaltungsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschwenkbe­wegung des Münzdurchlaufkanals (8) mittels eines Mehrfachstellungs-Schlüsselschalters (20), der mit einem an den Münzdurchlaufkanal (8) angreifenden Elektromagneten (19) elektrisch gekoppelt ist, durchführbar ist.
     
    3. Münzbetätiger Unterhaltungsautomat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mehrfach­stellungs-Schlüsselschalter (20) von außen zugäng­lich in das Gehäuse (2) des Unterhaltungsautomaten (3) eingesetzt ist.
     
    4. Münzbetätiger Unterhaltungsautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Mehrfachstellungs-Schlüssel­schalter (20) in der Nähe des Arbeitsplatzes der die Aufsicht über den Unterhaltungsautomaten (3) führenden Person angeordnet ist.
     
    5. Münzbetätigter Unterhaltungsautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Münzdurchlaufkanal (8) mit einem innerhalb des Gehäuses (2) des Unterhaltungsauto­maten (3) liegenden Verstellhebel (21) gelenkig verbunden ist, der eine der Anzahl der Münzkas­setten (13, 14) entsprechende Anzahl an Raststel­lungen aufweist.
     
    6. Münzbetätigter Unterhaltungsautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Raststellungen des Verstellhebels (21) über an seiner Unterseite angebrachte Ausneh­mungen (22), die mit einem gehäusefesten Bolzen (23) in Eingriff bringbar sind, einstellbar sind.
     
    7. Münzbetätigter Unterhaltungsautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß jede Münzkassette (13, 14) an ihrer Oberseite mit einem Einleitkanal (16) versehen ist, wobei die mit der Ausgabeöffnung (12) des Münz­durchlaufkanals (8) korrespondierende Eingabeöff­nungen (17) der Einleitkanäle (16) der Münzkas­setten (13, 14) dicht nebeneinanderliegen.
     
    8. Münzbetätigter Unterhaltungsautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß nur der untere, den Münzkassetten (13, 14) zugewandte Bereich des Münzdurchlaufkanals (8) verschwenkbar ausgeführt ist.
     
    9. Münzbetätigter Unterhaltungsautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Münzkassetten (13, 14) in einem gemeinsamen Gehäuse durch Anordnung einer Trennwand oder mehrerer Trennwände ausgebildet sind.
     
    10. Münzbetätigter Unterhaltungsautomat nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß er in analoger Weise auch papierene Zahlungsmittel und/oder Wertmarken verarbeitet.
     




    Zeichnung