[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Zweikammer-Druckpackung
mit einem Außenkörper, der einen druckbeaufschlagbaren Innenraum umschließt und eine
Öffnung ausbildet, durch die ein Innenkörper aus faltenbildendem bzw. knautschbarem
Material eingesetzt wird.
[0002] Derartige Zweikammer-Druckpackungen werden heute in der Regel als Ersatz für die
bekannten Druckbehälter mit Treibgas verwendet. Das Ausbringen des Mediums aus dem
Innenkörper geschieht durch die Druckbeaufschlagung des Innenraums des Außenkörpers.
Das auszubringende Medium gelangt deshalb nicht in Kontakt mit diesem Druckmedium,
sondern wird durch Veränderung des Innenkörpers durch ein Ventil ausgedrückt.
[0003] Diese bekannten Zweikammer-Druckpackungen bestehen im wesentlichen aus drei Teilen,
nämlich dem Außenkörper, beispielsweise einer Aluminiumhülse mit Boden, dem Innenkörper,
beispielsweise einer sehr dünnen Aluminiumhülse sowie einem Trichter, welcher auf
den Mündungsrand von Innen- und Außenkörper aufgesetzt ist und diesen abdichtend
umschließt. In diesen scheibenförmigen Trichter ist dann mittig das entsprechende
Ventil eingesetzt.
[0004] Gerade das Anbringen des Trichters auf die Mündungsränder von Innen- und Außenkörper
bedeutet einen erheblichen Arbeitsaufwand, da dieses von Hand geschehen muß. Der
Trichter wird zusammen mit den Mündungsrändern gerollt oder gebördelt. Deshalb benötigt
er einen bestimmten Platz. Da das Ventil selbst ebenfalls in der Regel 25 mm Durchmesser
benötigt, müssen die Öffnungen der heutigen Zweikammer-Druckpackungen insgesamt etwa
40-65 mm Durchmesser aufweisen. Dazwischen finden lediglich Zweikammer-Druckpackungen
mit abgestuften Bemaßungen Anwendung.
[0005] Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt, ein Verfahren der oben genannten Art zu entwickeln,
mittels welchem das Anbringen des zusätzlichen Trichters überflüssig wird, bei welchem
der Innenraum des Außenkörpers absolut dicht gehalten werden kann und bei welchem
Zweikammer-Druckpackungen mit unterschiedlichen Öffnungsdurchmessern bereits ab 1
Zoll, d. h. ab 25,4 mm hergestellt werden können.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß der Außenkörper und Innenkörper vor einem Bördeln
od. dgl. der Öffnung, einem Befüllen des Innenkörpers und einem Anbringen eines Ventils
im Mündungsbereich in einem vorbestimmten Bereich miteinander verbunden und sodann
zusammen zu einem Bördelrand umgelegt werden.
[0007] Dies bedeutet, daß bereits vor der Erzeugung des Bördelrandes eine leckagenfreie
Verbindung zwischen Innenkörper und Außenkörper hergestellt und somit der druckbeaufschlagbare
Innenraum absolut dicht gehalten wird.
[0008] Bevorzugt erfolgt die Verbindung durch Schweißen, Kleben, Verformen od. dgl.. Am
besten hat sich hier eine Beschichtung erwiesen, welche entweder dem Außenkörper oder
dem Innenkörper oder beiden in dem Verbindungsbereich vor dem Einsetzen des Innenkörpers
in den Außenkörper aufgebracht wird. Diese Beschichtung, beispielsweise ein geeigneter
Klebstoff, kann dann trocknen, so daß ohne Veränderung der Beschichtung der Innenkörper
in den Außenkörper eingesetzt wird. Nach dem Einsetzen durchläuft die Zweikammer-Druckpackung
bevorzugt einen Ofen, in welchem die Beschichtung verflüssigt wird. Hierdurch wird
bereits eine gewisse Verbindung zwischen Innenkörper und Außenkörper hergestellt.
Da aber in der Regel der Innenkörper einen bestimmten Abstand vom Außenkörper einhält,
um in Gebrauchslage von genügendem Druckmedium umgeben zu sein, hat es sich als ratsam
erwiesen, in die Öffnung der Zweikammer-Druckpackung ein Werkzeug einzuführen, über
welches der Innenkörper in dem entsprechenden Verbindungsbereich gegen den Außenkörper
gedrückt wird. Dieses Werkzeug kann geheizt sein, damit über diese Wärme die Verflüssigung
der Beschichtung erfolgt bzw. in Gang gehalten wird.
[0009] Nach dem Herstellen der Verbindung zwischen Innenkörper und Außenkörper erfolgt dann
ein Umbördeln der Mündungsränder, wobei dies bevorzugt durch Rollen geschieht.
[0010] Nunmehr ist der Innenraum absolut dicht. Sollten wider Erwarten Leckagen im Bereich
der Verbindung auftreten, so kann zusätzliches Dichtungsmaterial durch die Öffnung,
welche auch zur Druckbeaufschlagung des Innenraums dient, eingefüllt werden, welche
dann an den Innenwänden des Außenkörpers entlangfließt und so die Beschichtung des
Verbindungsbereiches ergänzt.
[0011] Im letzten Arbeitsgang braucht nunmehr die Zweikammer-Druckpackung nur noch mit
dem auszubringenden Medium gefüllt und das Ventil aufgesetzt zu werden, durch welches
jetzt auch der Raum des Innenkörpers abgedichtet ist, sowie über ein Bodenloch das
Treibgas zugeführt zu werden.
[0012] Dieses erfindungsgemäße Verfahren hat ferner den Vorteil, daß sowohl Außenkörper
wie auch Innenkörper bereits vor dem Bördeln fertig bedruckt, lackiert od. dgl. sein
können. Außerdem können im Gegensatz zu den bisher üblichen Trichtern sämtliche Standard-Innenschutzlacke
Verwendung finden. Das Bördeln kann mittels eine Automaten erfolgen, so daß erhebliche
Arbeitskräfte eingespart werden.
[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Zwekammer-Druckpackung in einem
Vorstadium der Herstellung;
Fig. 2 einen weiteren Längsschnitt durch die Zweikammer-Druckpackung nach Fig. 1
in einem weiteren Stadium der Herstellung.
[0014] Eine erfindungsgemäße Zweikammer-Druckpackung P besitzt einen hülsenförmigen Außenkörper
1, welcher im wesentlichen im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Zylindermantel
2 sowie einem Bodendeckel 3 besteht. Dieser Außenkörper 1 kann beispielsweise im Fließpreß-
oder Tiefziehverfahren aus einer Aluminiumronde hergestellt sein. Der Bodendeckel
3 besitzt eine Bohrung 4, über welche der Innenraum I unter Druck gesetzt werden kann.
Nach diesem Vorgang kann die Bohrung 4 verschlossen werden.
[0015] In eine Zylinderöffnung 5 jenseits des Bodendeckels 3 des Außenkörpers 1 ist ein
Innenkörper 6 eingesetzt. Dieser Innenkörper 6 besitzt ebenfalls einen Zylindermantel
7 sowie einen geschlossenen Bodendeckel 8. Insgesamt besteht dieser Innenkörper 6
aus einem verhältnismäßig dünnen Aluminium, so daß er unter Faltenbildung knautschbar
ist.
[0016] Zylindermantel 7 und Bodendeckel 8 umfangen einen Raum R, welcher in Gebrauchslage
zur Aufnahme eines auszubringenden Mediums dient.
[0017] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hält der Innenkörper 6 von dem Zylindermantel
2 des Außenkörpers 1 über weite Strecken einen Abstand a ein. Zur Zylinderöffnung
5 hin, d. h. im Mündungsbereich von Außenkörper 1 und Innenkörper 6 ist jedoch der
Innenkörper 6 bzw. dessen Zylindermantel 7 mit dem Zylindermantel 2 im Bereich b verbunden.
Die Verbindung erfolgt beispielsweise über Schweißen, Kleben, Laserschweißen, Verformen
od. dgl..
[0018] Die Herstellung dieses erfindungsgemäßen Vorstadiums einer Zweikammer-Druckpackung
geschieht folgendermaßen:
[0019] Aus einer Aluminiumronde wird der Außenkörper 1 gezogen. In den Bodendeckel 3 wird
die Bohrung 4 eingebracht und der Zylindermantel 2 über den Bereich b mit einer Beschichtung
9 eines Klebstoffes belegt oder geschweißt.
[0020] Danach erfolgt das Einsetzen des Innenkörpers 6, wobei die Beschichtung 9 verfestigt
ist, so daß sie ein Einsetzen nicht behindert.
[0021] Nun durchläuft die Zweikammer-Druckpackung P einen Ofen, in welchem die Beschichtung
9 verflüssigt wird. Hierdurch wird bereits eine Verbindung zwischen Zylindermantel
2 und Zylindermantel 7 eingeleitet. Die ordnungsgemäße Verbindung erzeugt jedoch ein
geheiztes Werkzeug, welches durch die Zylinderöffnung 5 eingeführt wird und den Zylindermantel
7 im Bereich b gegen den Zylindermantel 2 drückt.
[0022] Die nächste Bearbeitungsstufe ist in Fig. 2 gezeigt. In dieser Bearbeitungsstufe
wird zum einen der Bodendeckel 3 verformt, so daß er einem Innendruck in dem Innenraum
I widerstehen kann und sich nicht auswölbt.
[0023] Des weiteren werden Zylindermantel 2 und Zylindermantel 7 im Bereich der Zylinderöffnung
5 nach außen umgebördelt, so daß ein Bördelrand 10 entsteht. Hierbei werden gleichzeitig
Zylindermantel 2 und Zylindermantel 7 in einem bestimmten Bereich nach innen gezogen.
[0024] In einem weiteren Stadium der Herstellung wird nun der Raum R des Innenkörpers 6
mit dem auszubringenden Stoff gefüllt und die Zylinderöffnung 5 durch einen nicht
gezeigten Deckel mit Ventil verschlossen. Dieser Deckel dichtet den Bördelrand 10
ab. Danach wird der Innenraum I des Außenkörpers 1 durch die Bohrung 4 unter Druck
gesetzt, wobei anschließend die Bohrung 4 verschlossen wird. Gleichzeitig ist aber
auch der Innenkörper 6 unter Druck gesetzt, so daß bei einer Betätigung des Ventils
das Medium aus dem Raum R des Innenkörpers 6 durch das Ventil ausgebracht wird, während
der Innenkörper 6 im gleichen Umfang dem Druck im Innenraum des Außenkörpers 1 nachgibt
und zusammenknautscht.
[0025] Sollte sich herausstellen, daß im Bereich der Beschichtung 9 Leckagen bei Druckbeaufschlagung
des Innenraums I des Außenkörpers 1 entstehen, so besteht die Möglichkeit, durch
die Bohrung 4 weiteres Dichtungsmaterial in den Innenraum I einzubringen. Dieses fließt
entlang dem Zylindermantel 2 zu der Beschichtung 9, so daß Leckagen auch nachträglich
beseitigt werden können.
1. Verfahren zum Herstellen einer Zweikammer-Druckpackung mit einem Außenkörper,
der einen druckbeaufschlagbaren Innenraum umschließt und eine Öffnung ausbildet, durch
die ein Innenkörper aus faltenbildendem bzw. knautschbarem Material eingesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß Außenkörper und Innenkörper vor einem Bördeln od. dgl. der Öffnung, einem Befüllen
des Innenkörpers und einem Anbringen eines Ventils im Mündungsbereich in einem vorbestimmten
Bereich miteinander verbunden und sodann zusammen zu einem Bördelrand umgelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung durch Schweißen,
Kleben, Verformen od. dgl. erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenkörper
und/oder der Innenkörper im Verbindungsbereich vor dem Einsetzen des Innenkörpers
mit einer Beschichtung versehen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweikammer-Druckpackung
nach dem Einsetzen des Innenkörpers jedoch vor dem Bördeln einen Ofen durchläuft,
in welchem die Beschichtung verflüssigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Öffnung der
Zweikammer-Druckpackung ein geheiztes Werkzeug eingeführt wird, welches den Innenkörper
im Verbindungsbereich gegen den Außenkörper preßt.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß vor oder während der Druckbeaufschlagung des Innenraumes des Außenkörpers in diesen
Dichtungsmaterial eingefüllt wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bördelbereich durch Verformen hergestellt wird.
8. Zweikammer-Druckpackung aus einem Außenkörper, der einen druckbeaufschlagbaren
Innenraum umschließt und eine Öffnung ausbildet, durch die ein Innenkörper aus faltenbildendem
bzw. knautschbarem Material eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß Innenkörper
(6) und Außenkörper (1) in einem Bereich (b) miteinander abdichtend verbunden sind.
9. Zweikammer-Druckpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich
(b) zwischen Innenkörper (6) und Außenkörper (1) eine Beschichtung (9) vorgesehen
ist.
10. Zweikammer-Druckpackung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
(9) ein Klebstoff ist.