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EP 0 326 068 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.08.1989 Patentblatt 1989/31 |
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Anmeldetag: 24.01.1989 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB LI NL |
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Priorität: |
27.01.1988 DE 3802287
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Anmelder: WESTFORM PLASTIKWERKE GMBH |
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D-51789 Lindlar (DE) |
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Erfinder: |
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- Heinzelmann, Friedrich
D-5067 Kürten - Engeldorf (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung |
(57) Die Erfindung betrifft einen Behälterdeckel (2) mit unter den Behälterrand (1a) untergreifenden
Rastern (3), welche über einen Drehpunkt (5a) mit Hebel (4) und Hebelfortsatz (5)
verbunden sind und Teilungen (8) haben. Öffnen und Schließen erfolgt über Kippbewegung der Raster (3) und Hebel (4).
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel aus Kunststoff für Behälter mit einer Vorrichtung
bzw. einem System, welches ein leichtes und wiederholtes Öffnen und Schliessen von
Behältern mit Deckein ermöglicht.
[0002] Die Anforderungen von hohen Belastungen im Transport und Verkehr mit Kunststoffverpackungen
führte zu stabilen und hochbelastbaren Packeinheiten. Hierzu werden teilweise neue
und verstärkte Rohstoffe sowie dickwandige Behälter und Deckel eingesetzt. Von Verschlüssen
wie Deckel, Kappen und Hauben wird dabei ausreichende Belastbarkeit beim Stapeln und
gute Dichtigkeit gefordert. Das Handling in teils vollautomatischen Abfüllbetrieben
und letztlich der Endverbraucher verlangen sichere und einfache Handhabung, was die
Verschlußtechnik betrifft. Hierzu sind viele Behältnisse, wie Dosen, Flaschen und
dergleichen mit Abreiß- oder Öffnungsstreifen im Handel, welche ein leichtes Öffnen
ermöglichen. Nachteilig bei diesen Deckeln ist teilweise das Fehlen eines nach Abriß
vorhandenen und dichten Wiederverschlusses. Auch ist durch den Abriß und evtl. Kerben
und Schwächungslinien die Belastbarkeit und Dichtigkeit eingeschränkt. Es sind Deckel
mit daran angebrachten Abzugslaschen oder Stegen bekannt, bei welchen die sogenannten
Stege und Laschen als Abnahmehilfe dienen. Bei notwendigen dichten und stabilen Verschlüssen
ist jedoch mit diesen geringen Hilfsmitteln ein leichtes Öffnen und Schließen nicht
möglich.
[0003] Aus der britischen Patentschrift GB 2091701 ist ein Containerdeckel bekannt. Dieser
Deckel hat einen äusseren Flansch, welcher durch Umklappen und Überdehnen des Kunststoffmaterials
eine lösbare Verbindung mit dem Behälter bildet. Nachteilig ist die hohe auf den Flansch
anzubringende Kraft mittels Finger oder auch teils nur Fingerkuppen oder zusätzlichem
Werkzeug. Außerdem muß der Flansch um den gesamten Umfang des Behälters gelöst bzw.
umgeklappt werden. Dies erfordert einiges Geschick und ist zeitraubend. Ein Wiederverschließen
ist durch die Überdehnung des Kunststoffes nur bedingt und nicht mehr zum ursprünglichen
Maß hin möglich. Dichtigkeit und Belastbarkeit sind herabgesetzt.
[0004] Die vorliegende Erfindung beinhaltet einen Kunststoffdeckel mit Öffnungsvorrichtung,
der die oben angegebenen Nachteile vermeidet. Bei dem erfindungsgemässen Ausführungsbeispiel
hat der Deckel an seinem äusseren Rand Hebel und Rasterelemente, welche als Einzelteile,
verbunden über einen Drehpunkt, wirken. Der Drehpunkt liegt in der geringen und sicheren
Kraftaufwendung der Einzelelemente. Die Erfindung wird anhand eies Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0005] Es zeigt:
Figur 1 einen Behälterdeckel in Draufsicht.
Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel in Draufsicht.
Figur 3 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Deckel entsprechend den Linien
AA in Figur 1.
Figur 4 einen Schnitt durch einen Deckel eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Erfindung.
[0006] Deckel der vorliegenden Erfindung können von Hand manuell und/oder auch maschinell
auf Behälter aufgebracht werden. Beim Aufsetzen des Deckels 2 auf den Behälter 1
arretieren sich beide Teile mit dem Behälterrand 1a und dem Hebel 4 sowie der Schräge
3a. Der eigentliche Verschlußvorgang erfolgt durch achsialen Druck auf die Deckfläche
7 und den Rand 6. Durch die konische Schräge 3a wird der Raster 3 nach außen gedrückt.
Dies erfolgt mit geringstem Kraftaufwand, weil die Teilung 8 ein Federn nach außen
ermöglicht. Bei Anlage der Deckelfläche 7 am Behälter 1 schnappen die Raster 3 unter
die Deckelwand 1a und der Behälter ist dicht und sicher verschlossen. Durch die rechtwinklige
Anordnung des Hebels 4 zum Hebelfortsatz 5 und die gegenüber dem Drehpunkt 5a vervielfachte
Wandung des Hebels 4 und Hebelfortsatzes 5 ist eine hochbelastbare und dichte Verschlußstellung
gegeben. Stöße und Drücke werden von der stabilen Winkelform abgefangen.
[0007] Beim Öffnen wirkt die stabile Winkelform andererseits als feste Hebelform mit Hebel
4 und Hebelfortsatz 5. Der Drehpunkt 5a erzeugt bei Zug und/oder Druck am Hebel 4
ein Wegschwenken des Rasters 3. Damit wird die Verschlußstellung des Rasters 3 aufgegeben.
Ein Abnehmen des Deckels ist locker und leicht möglich. Bei runden und ovalen Behältern
wirkt die Wölbung des Hebels 4 und Deckelfortsatzes 5 in gelöster und hochgestellter
Lage als Sperre. Der hochgestellte Hebel 4 und Hebelfortsatz 5 haben beide leichte
innere Zug- und/oder Druckspannungen und halten sich dadurch in der eingenommenen
Lage. Ein Wiederverschliessen ist durch leichtes Umlegen möglich, da bei Krafteinwirkung
am Hebel 4 zum Behälter hin der Raster 3, Hebel 4 und Hebelfortsatz 5 über Drehpunkt
5a umklippsen und der Raster 3 verriegelt. Bei eckigen Behältern ist dies ebenfalls
möglich. Die Anordnung des Hebels 4 und Hebelfortsatzes 5 kann an den äusseren Ecken
und/oder an den Längs- oder Querseiten sein.
[0008] Eine sogenannte Original- bzw. Gütesicherung ist gegeben, wenn an den Teilungen
8 dünne Verbindungen 8a vor handen sind. Beim Aufdeckeln bleiben diese erhalten.
Bei der Bewegung zum Öffnen am Hebel 4 und Hebelfortsatz 5 gehen die Verbindungen
8a zu Bruch. Es wird damit festgestellt, ob der Deckel gelöst und der Behälter geöffnet
wurde.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Deckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung ist ein sicheres
und wiederholtes Öffnen und Verschliessen von Behältern möglich. Es sind keine aufwendigen
maschinellen Vorrichtungen und zusätzliche Hilfsmittel erforderlich. Die erfindungsgemässe
Ausführungsform ist auf alle Behältergrößen und Behälterformen anwendbar.
1. Behälter aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung, bestehend aus einem den Behälter
(1) überdeckenden Deckel (2) mit Deckfläche (7) und Rand (6) und den Behälterrand
(1a) untergreifenden Raster (3) und damit über Drehpunkt (5a) verbundenen Hebelfortsatz
(5) und Hebel (4) dadurch gekennzeichnet, daß die achsiale Länge des Hebels (4) größer
ist als die radiale Breite des Hebelfortsatzes (5) und daß die Wandung des Hebels
(4) und Hebelfortsatzes (5) sowie des Rasters (3) und des Randes (6) ein Doppeltes
oder Mehrfaches des Drehpunktes (5a) beträgt, und daß der Hebel (4) und Hebelfortsatz
(5) und Raster (3) durch Teilungen (8) durchbrochen sind und nur über Drehpunkt (5a)
verbunden sind.
2. Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung nach Anspruch (1) dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebel (4) und der Hebelfortsatz (5) nahezu rechtwinklig zueinander
angeordnet sind und der Raster (3) sich als plane Verlängerung zum Hebelfortsatz
(5) in geschlossenem Zustand unter dem Behälterrand (1a) befindet.
3. Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung nach Anspruch (1 - 2) dadurch
gekennzeichnet, daß bei Zug oder Druck in radialer und/oder achsialer Richtung am
Hebel (4) der Raster (3) über dem Drehpunkt (5a) eine gelöste Rastverstellung vom
Behälterwulst (1a) einnimmt und der Deckel (2) vom Behälter (1) gelockert und gelöst
ist.
4. Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung nach Anspruch (1 - 3) dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebel (4), der Hebelfortsatz (5) und Raster (3) Teilungen
(8) hat und dadurch bei Betätigung nur geringere innere Spannungen hat und damit über
den Drehpunkt (5a) ohne bleibende Verformung in die Schließ- und/oder Öffnungsstellung
bringbar ist.
5. Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung nach Anspruch (1 - 4) dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilungen (8) Verbindungen zum Hebel (4) haben und diese beim
Öffnen zu Bruch gehen und daß dadurch eine Original- bzw. Öffnungssicherung vorhanden
ist.
6. Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung nach Anspruch (1 - 5) dadurch
gekennzeichnet, daß durch die erfindungsgemäße maßliche und richtungsorientierte
Ausführungsform eine lose bzw. feste Rasterverbindung des Rasters (3) mit dem Eimerrand
(1a) einnehmbar ist.
7. Behälterdeckel aus Kunststoff mit Öffnungsvorrichtung nach Anspruch (1 - 6) dadurch
gekennzeichnet, daß der Raster (3) eine konische, sich nach unten erweiternde Schräge
(3a) hat und dadurch ein Vorzentrieren von Behälter (1) und Deckel (2) und ein Wegschwenken
der Raster (3) nach außen beim Schließen möglich ist.