[0001] Die Erfindung betrifft eine Submunition mit einem Stabilisierungsschirm und einer
Auszieheinrichtung zum Ausbringen des Stabilisierungsschirmes aus seiner Packstellung
in einem Aufnahmeraum der Submunition.
[0002] Der Stabilisierungsschirm dient der Lageorientierung und Abbremsung der Submunition
nach deren Ausstoßen aus einem Trägergeschoß.
[0003] In der DE-PS 36 08 107 ist eine Submunition beschrieben. Bei dieser ist der Stabilisierungsschirm
mittels einer Ausziehleine mit einem auszustoßenden Boden des Trägergeschosses verbunden.
Der Boden selbst ist mit einem Bremssegel versehen, das unter der Wirkung des Dralls
aufgespannt wird. Das Ausziehen des Stabilisierungsschirmes der Submunition ist somit
vom Flug des Bodens abhängig.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Submunition der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
bei der die Funktion der Auszieheinrichtung unabhängig von Teilen eines Trägergeschosses
ist, aus dem die Submunition ausgestoßen wird, und unabhängig von dessen Drall ist.
[0005] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Submunition der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Auszieheinrichtung von einem mittels eines Gasgenerators aufblasbaren
Ballon gebildet ist, der an der Submuniton befestigt und in Packstellung in dem Aufnahmeraum
verstaut ist, daß der Stabilisierungsschirm innerhalb des Ballons angeordnet und im
aufgeblasenen Ballon in diesem ausgezogen ist und daß der Ballon nach dem Aufblasen
platzt.
[0006] In der Packstellung sind der Ballon und der Stabilisierungsschirm in der Submunition
verstaut. Der zusätzliche Platzbedarf des Ballons ist gering.
[0007] Nach dem Ausstoßen der Submunition aus einem Trägerprojektil wird zu einem geeigneten
Zeitpunkt der Gasgenerator ausgelöst. Dieser bläst den Ballon auf. Dies ist unabhängig
von dem Drall des Trägerprojektils bzw. dessen ausgestoßenen Boden. Mit dem Aufweiten
des Ballons wird der in ihm liegende Stabilisierungsschirm eusgezogen. Besonders günstig
ist, daß der aufgeblasene Ballon selbst zur Stabilisierung der Fluglage der Submunition
beiträgt.
[0008] Der Ballon platzt dann, so daß danach der Stabilisierungsschirm angeströmt wird und
die Submunition stabilisiert und bremst.
[0009] Insgesamt ist ein sicherer Funktionsablauf gewährleistet.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Submunition nach dem Ausstoß aus einem Trägerprojektil,
Figur 2 die Submunition mit aufgeblasenem Ballon und ausgezogenem Stabilisierungsschirm
und
Figur 3 die Submunition mit geplatztem Ballon und aufgespanntem Stabilisierungsschirm.
[0011] Eine Submunition(1) weist einen Aufnahmeraum(2) auf. In diesem ist ein Ballon(3)
befestigt. Innerhalb des Ballons(3) ist ein Stabilisierungsschirm(4) angeordnet, dessen
Halteleinen(5) ebenfalls im Aufnahmeraum(2) befestigt sind.
[0012] Eine Scheitelstelle(6) des Stabilisierungsschirms(4) ist mit einer Scheitelstelle(7)
des Ballons(3) fest verbunden. Am Umfang des Ballons(3) ist eine Sollbruchlinie(8)
zwischen einem Ballonoberteil(9) und einem Ballonunterteil(10) ausgebildet. Die Sollbruchlinie(8)
liegt so, daß das Ballonoberteil(9) ein Auffalten des Stabilisierungsschirms(4) nicht
behindert.
[0013] Die Submunition(1) weist einen Gasgenerator(11) auf, mit welchem der Ballon(3) bis
zum Zerplatzen aufblasbar ist.
[0014] In der Packstellung (vgl. Figur 1) sind der Ballon(3) und der in ihm liegende Stabilisierungsschirm(4)
in dem Aufnahmeraum(2) verstaut. Nach dem Ausstoß der Submunition(1) wird nach einer
gewissen Zeit ein Impuls an den Gasgenerator(11) gegeben. Dieser bläst den Ballon(3)
dann auf. Die Submunition(1) ist dabei einer Anströmung(A) ausgesetzt (vgl. Figur
2). Beim Aufblasen des Ballons(3) wird der Stabilisierungsschirm(4) vom Ballon(3)
aus dem Aufnahmeraum(2) mit ausgezogen (vgl. Figur 2). Der aufgeblasene Ballon(3)
stabilisiert die Fluglage der Submunition(1) in der Anströmung(A).
[0015] Unter der weiteren Wirkung des Gasgenerators (11) reißt das Ballonoberteil(9) an
der Sollbruchlinie(8) vom Ballonunterteil(10). Es ist nun der Stabilisierungsschirm(4)
selbst der Anströmung(A) ausgesetzt, so daß er sich entfaltet (vgl. Figur 3) und den
Flug der Submunition(1) stabilisiert und bremst. Bei der beschriebenen Einrichtung
ist das Ausziehen und Auffalten des Stabilisierungsschirms(4) sicher gewährleistet.
1. Submunition mit einem Stabilisierungsschirm und einer Auszieheinrichtung zum Ausbringen
eines Stabilisierungsschirmes aus seiner Packstellung in einem Aufnahmeraum der Submunition,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auszieheinrichtung von einem mittels eines Gasgenerators(11) aufblasbaren
Ballon(3) gebildet ist, der an der Submunition(1) befestigt ist und in Packstellung
in dem Aufnahmeraum(2) verstaut ist, daß der Stabilisierungsschirm(4) innerhalb des
Ballons(3) angeordnet und im aufgeblasenen Ballon(3)in diesem ausgezogen ist, und
daß der Ballon(3) nach dem Aufblasen platzt.
2. Submunition nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ballon(3) und der Stabilisierungsschirm(4) an Scheitelstellen(6,7) miteinander
verbunden sind.
3. Submunition nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ballon(3) eine Sollbruchstelle aufweist.
4. Submunition nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollbruchstelle als Sollbruchlinie(8) um den Ballon(3) verläuft und so angeordnet
ist, daß das Ballonoberteil(9) oberhalb der Sollbruchlinie(8) ein Entfalten des Stabilisierungsschirms(4)
zuläßt.
5. Submunition nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasgenerator(11) den Ballon(3) zum Platzen bringt.