(19)
(11) EP 0 326 091 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 89101232.0

(22) Anmeldetag:  25.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G09F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 27.01.1988 DE 3802341

(71) Anmelder: Hermann, Klaus-Dieter
D-69434 Hirschhorn (DE)

(72) Erfinder:
  • Hermann, Klaus-Dieter
    D-69434 Hirschhorn (DE)

(74) Vertreter: KOHLER SCHMID + PARTNER 
Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Etikettenband


    (57) Ein Etikettenband mit auf einem Trägerband haftenden Selbst­klebeetiketten, die durch im wesentlichen quer zur Längsrichtung des Etikettenbands verlaufende Schnitte voneinander getrennt sind und durch mindestens zwei in Längsrichtung des Etiket­tenbands verlaufende Schnittlinien in Form von periodischen Kurven jeweils in Abschnitte unterteilt sind, wobei die in Langsrichtung des Etikettenbandes gemessene Höhe der Etiketten größer ist als die Periodenlänge der Schnittlinien, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe eines Etiketts teilerfremd ist mit der Periodenlänge der Schnittlinien, daß die Kurvenform der Schnittlinien derart gewählt ist, daß Teile der Schnittlinie miteinander einen Winkel einschließen, der höchstens 90° be­trägt, und daß mindestens zwei Kurven in Längsrichtung des Eti­kettenbandes gegeneinander versetzt sind. Dadurch wird die Fälschungssicherheit erhöht.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Etikettenband mit auf einem Träger­band haftenden Selbstklebeetiketten, die durch im wesentlichen quer zur Längsrichtung des Etikettenbands verlaufende Schnitte voneinander getrennt sind und durch mindestens zwei in Längs­richtung des Etikettenbands verlaufende Schnittlinien in Form von periodischen Kurven jeweils in Abschnitte unterteilt sind, die durch von Lücken in den Schnittlinien bewirkte Brücken miteinander verbunden sein können.

    [0002] Derartige Etikettenbänder dienen dazu, die einzelnen Etiketten mittels geeigneter Geräte beispielsweise auf Verkaufsartikel aufzubringen, wobei die periodischen Kurven jedes Einzeletikett in mindestens drei Abschnitte zerteilen, die sich dann, wenn versucht wird, ein Einzeletikett von einem Artikel, auf dem es haftet, abzulösen, leicht voneinander lösen, so daß das unbe­fugte Übertragen eines Etiketts von einem Artikel auf einen anderen erschwert ist. In der US-PS 3 221 427 werden "selbst­zerstörende" Klebebänder mit zwei in Längsrichtung des Bandes verlaufenden, durchgehenden, periodischen Schnittlinien be­schrieben, die teilweise quer zur Längsrichtung des Bandes verlaufen und deren Krümmungen Winkel von weniger als 90° ein­schließen. Allerdings sind diese Bänder nicht in Etikettenab­schnitte aufgeteilt.

    [0003] Wie z.B. aus der DE-AS 1 217 769 bekannt, bei der jedoch jeweils nur eine einzige periodische Kurve pro Etikettenband verwirk­licht ist, sind die periodischen Kurven meist nicht als durch­gehende Schnittlinien ausgebildet, sondern sie weisen verhält­nismäßig kleine Unterbrechungen auf, so daß Papierbrücken be­stehen bleiben, die die Abschnitte zusammenhalten und das Spen­den des Etiketts ermöglichen, also das Ausgeben und das Auf­bringen mittels eines Geräts, wobei das Etikett von dem Träger­band, in das die Schnittlinien nicht hinreichen, gelöst wird. Die Schnittlinien können auch durchgehend ausgebildet sein, die Abschnitte der Etiketten halten dann beim Ausgeben des Etikettes durch Leimbrücken zusammen.

    [0004] Bei Etikettenbandern nach der DE-OS 1 761 575 sind die perio­dischen Kurven als Sinuskurven ähnlichen wellenförmige Kurven ausgebildet, die quer zur Längsrichtung des Etikettenbandes jeweils eine maximale Ausdehnung von nur etwa 8 % der quer zur Längsrichtung des Etikettenbandes gemessenen Breite eines Ein­zeletiketts haben und daher relativ flach sind. Die Kurven, die die Schnittlinien bilden, verlaufen bei diesen bekannten Bändern zueinander völlig parallel und die Schnittlinienmuster in Längsrichtung des Etikettenbands gesehen) wiederholen sich bei jedem vierten Etikett. Es besteht daher immer noch die Möglichkeit, daß ein Abschnitt eines auf einen Gegenstand auf­gebrachten Etiketts unbefugt gelöst wird und in ein anderes Etikett eingefügt wird, ohne daß diese Fälschung leicht bemerkt wird.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fälschungssicher­heit der erwähnten Etiketten zu erhöhen.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Höhe eines Etiketts teilerfremd ist mit der Periodenlänge der Schnittlinien, daß die Kurvenform der Schnittlinien derart gewählt ist, daß Teile der Schnittlinien miteinander einen Winkel einschließen, der höchstens 90° beträgt, und daß die Kurven der Schnittlinien in Längsrichtung des Etikettenbands gegeneinander versetzt sind.

    [0007] Vorteile der Erfindung liegen darin, daß deswegen, weil die Teilung der periodischen Schnittlinien und der die Etiketten voneinander trennenden Schnitte voneinander abweicht, insbeson­dere teilerfremd ist, sehr viele Etiketten zwischen zwei hin­sichtlich der Schnittlinien völlig gleichen Etiketten liegen. Insbesondere dann, wenn die Schnittlinien nahezu quer zur Längs­richtung des Etikettenbands verlaufende Teile haben, können trotz lediglich geringfügiger Abweichung der Lage der Schnitt­linien auf unmittelbar aufeinander folgenden Etiketten eines einzigen Etikettenbandes Versuche, ein neues Etikett aus nicht zueinander gehörenden Teilen anderer Etiketten zusammenzusetzen, leicht erkannt werden, insbesondere wenn das Etikett auf einem Gegenstand aufgebracht ist, der sich in seiner Farbe von der Etikettenfarbe deutlich unterscheidet. Da die Etikettenhöhe größer ist als die Periodenlänge der Schnittkurven, vorzugsweise mindestens 1,5 mal so groß, weiter vorzugsweise aber nicht größer als die zehnfache Periodenlänge, ergibt sich bei nicht genau zueinander passenden Etikettenabschnitten eine leichte Erkennbarkeit einer Fälschung.

    [0008] Weiterhin ist von Vorteil, daß sich für einen beidseits durch gegeneinander versetzte kurvenförmige Schnittlinien begrenzten Abschnitt des Etiketts eine stark unregelmäßige, bizarre Form ergibt, die das Austauschen gegen einen anderen Abschnitt zum Zweck der Fälschung weiter erschwert. Selbst ein genau passender Abschnitt kann nur mit Mühe passend ins aufgeklebte Etikett eingesetzt werden.

    [0009] Beim Ausgeben der einzelnen Etiketten bekannter Etikettenbänder mittels der Etikettiergeräte besteht die Möglichkeit, daß sich die einzelnen Abschnitte des Etiketts voneinander lösen, sofern nicht ausreichend kräftige Papierbrücken vorhanden sind. Kräf­tige Papierbrücken steigern allerdings die Wahrscheinlichkeit, daß ein Etikett unbefugt von einem etikettierten Gegenstand als Ganzes abgelöst und auf einen anderen Gegenstand aufgebracht werden kann.

    [0010] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß deswegen, weil die perio­dischen Schnittlinien, von denen im allgemeinen lediglich zwei vorhanden sein werden, nicht parallel zueinander verlaufen, die Stabilität des Etiketts beim Spenden mittels herkömmlicher Geräte verbessert ist. Dadurch ist es möglich, verhältnismäßig schmale Papierbrücken (im Vergleich zur Länge der Schnittlinie) vorzusehen, und dennoch kann das Etikett in unversehrtem Zustand auf einen zu etikettierenden Gegenstand aufgebracht werden.

    [0011] Bei der Ausführungsform nach den Ansprüchen 2 und 3 ist von Vorteil, daß die Falschungssicherheit noch weiter verbessert werden kann, insbesondere wenn Teile der Schnittlinien gegenüber der Längsrichtung des Etikettenbands und somit der Vorschub­richtung beim Spenden des Etiketts einen verhältnismäßig steil geneigten Verlauf haben.

    [0012] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 4 ist von Vorteil, daß die Schnittlinien Bereiche aufweisen, die unter stark verschie­denen Winkeln angeordnet sind, so daß das Zerreißen des Etiketts beim unbefugten Ablösen von einer Unterlage mit großer Sicher­heit erfolgt, unabhängig davon, von welcher Richtung her das Ablösen des Etiketts versucht wird.

    [0013] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 5 ist von Vorteil, daß wegen der relativ großen Breite in Längsrichtung des Etiket­tenbands, die eine einzelne Schnittlinie infolge ihres hin­und hergehenden Verlaufs einnimmt, das Zerreißen des Etiketts in seine einzelnen Abschnitte beim unbefugten Ablösen weiter begünstigt wird. Auch werden insbesondere hierbei senkrechte Teile von aufgebrachten Schriftzeichen, insbesondere von Preis­angaben, beim Zerreißen des Etiketts in seine einzelnen Ab­schnitte in senkrechter Richtung unterteilt, so daß das Zusam­mensetzen eines neuen Etiketts aus nicht zusammengehörenden Teilen anderer Etiketten erschwert ist.

    [0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche Ein­ zelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kom­bination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.

    [0015] Die einzige Figur zeigt in einer Draufsicht einen Abschnitt eines Etikettenbands, auf dem drei unmittelbar aufeinander folgende Etiketten angeordnet sind.

    [0016] Das Etikettenband 1 besteht aus einem Trägerband 2, auf dem Etiketten 4 unmittelbar aufeinander folgend angeordnet sind. Die Etiketten 4 weisen auf ihrer Rückseite eine selbstklebende Klebeschicht auf, mit der sie leicht lösbar an dem Trägerband 2 haften und auf eine zu etikettierende Unterlage aufgebracht werden. Die Etiketten 4 sind dadurch gebildet, daß ausgehend von einem Band, bei dem auf dem Trägerband 2 eine durchgehende Papierbahn haftet, diese in einem ersten Stanzwerkzeug mit kurvenförmigen, in der Figur im wesentlichen von oben nach unten verlaufenen Schnittlinien 6 versehen wird und in einem zweiten Stanzvorgang mit quer zur Längsrichtung des Bandes verlaufenden, im Beispiel geraden Schnitten 8 versehen wird, die die Einzeletiketten bilden. Die Schnittlinien 6 weisen einen sägezahnförmigen Verlauf auf, mit einem zur Längsrichtung des Bandes unter einem Winkel von etwa 45° verlaufenden Abschnitt 10 und unter einem Winkel von etwa 70° verlaufenden Abschnitt 12. Diese Abschnitte sind im wesentlichen gerade, die Übergänge zwischen den Abschnitten 10 und 12 sind leicht abgerundet.

    [0017] Die Abschnitte 10 weisen jeweils eine durch eine Lücke in dem Stanzwerkzeug gebildete Papierbrücke 14 auf.

    [0018] Im Ausführungsbeispiel hat das einzelne Etikett 4 eine Breite von 37 mm und eine Höhe von 19 mm. Der Etikettenhöhe entsprechen etwas mehr als zwei volle Perioden der kurvenförmigen Schnitt­linien 6. Die Papierbrücken 14 haben eine Länge von etwa 1,0 mm.

    [0019] Die Breite 16, die jede der Schnittlinien 6 quer zur Längsrich­tung des Etikettenbands 1 einnimmt, beträgt im Beispiel etwa 5,5 mm und somit etwa 26% der in Längsrichtung des Etikettenband bemessenen Höhe des Etiketts 4 und 15% der Breite des Etiketts.

    [0020] Die beiden periodischen Schnittlinien 6, die völlig gleich sind, sind in Längsrichtung des Etikettenbands gegeneinander versetzt, so daß eine jeweils zur anderen Schnittlinie weisende Spitze 18 bzw. 18′ dem etwa unter einem Winkel von 45° zur Längsrichtung verlaufenden Abschnitt 14 der jeweils anderen Schnittlinie 6 gegenübersteht, und zwar in der Nähe deren Spitze 18′ bzw. 18.

    [0021] Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung sind die beiden Schnittlinien in ihrer Form und/oder Periodenlänge voneinander verschieden. Bei verschiedener Periodenlänge ergibt sich eine ständig wechselnde Konstellation der Schnittlinien zueinander.


    Ansprüche

    1. Etikettenband (1) mit auf einem Trägerband (2) haftenden Selbstklebeetiketten (4), die durch im wesentlichen quer zur Längsrichtung des Etikettenbands verlaufende Schnitte (8) voneinander getrennt sind und durch mindestens zwei in Längsrichtung des Etikettenbands verlaufende Schnitt­linien (6) in Form von periodischen Kurven jeweils in Abschnitte unterteilt sind, wobei die in Längsrichtung des Etikettenbands (1) gemessene Höhe der Etiketten (4) größer ist als die Periodenlänge der Schnittlinien (6), dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe eines Etiketts (4) teilerfremd ist mit der Periodenlänge der Schnittlinien (6), daß die Kurvenform der Schnittlinie (6) derart gewählt ist, daß Teile der Schnittlinie (6) miteinander einen Winkel einschließen, der höchstens 90° beträgt und daß die Kurven der Schnittlinien (6) in Längsrichtung des Etikettenbands (1) gegeneinander versetzt sind.
     
    2. Etikettenband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven bezüglich einer quer zur Längsrichtung des Etikettenbands verlaufenden Geraden unsymmetrisch sind.
     
    3. Etikettenband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven einen sägezahnförmigen Verlauf haben.
     
    4. Etikettenband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven einen gegenüber der Längsrichtung des Etikettenbands etwa um 45° und einen etwa um 70° oder mehr geneigt verlaufenden Kurventeil haben.
     
    5. Etikettenband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven quer zur Längs­richtung des Etikettenbands mindestens etwa 10 % der Breite des Etikettenbands einnehmen, vorzugsweise etwa 15%.
     




    Zeichnung