(19)
(11) EP 0 326 131 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 89101347.6

(22) Anmeldetag:  26.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/88, E06B 3/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.01.1988 DE 8800956 U

(71) Anmelder: NIEMETZ TORSYSTEME
D-96167 Königsfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Niemetz, Hermann
    D-8601 Königsfeld (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Postfach 3055
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gelenk für aus Segmenten bestehende Abdeckungen


    (57) Gelenk für eine auf einer gekrümmten Bahn bewegbare Abdek­kung, die durch die Gelenke quer zur Bewegungsrichtung in um die Gelenkachse (3) gegeneinander verschwenkbare Segmente (1, 2) unterteilt ist. Die Endflächen (4) zweier benachbarter Segmente (1, 2) sind jeweils derart ausgebildet, daß der zwischen diesen vorhandene Spalt (d) während der Verschwenkung der Segmente (1, 2) eine vorgegebenen Maximalwert nicht überschreitet. Der erfindungsgemäße Aufbau mit einem zweiteiligen Segmentmantel (18, 19) und einem eine Dichtung (25) tragenden Kunststoffträgerband (20), das jeweils an den Endflächen (4) der Segmente (1, 2) angeordnet ist, ermöglicht die Anwendung eines rationellen Fertigungsverfah­rens, wobei der Segmenthohlraum (22) vorzugsweise mit einem PUR-­Schaumsystem ausgeschäumt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gelenk für eine aus mehre­ren relativ zueinander verschwenkbaren Segmenten bestehende Abdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie auf ein daran angepaßtes Segment gemäß Patentanspruch 15.

    [0002] Bekannte Abdeckungen dieser Art, die beispielsweise als Sektionaltore für Garagen dienen, werden beim Öffnen auf einer gekrümmten Bahn aus der Öffnungsfläche ausgerollt und dabei aus ihrer vertikalen Lage in eine horizontale Lage gebracht. In der Ausgestaltung der Abdeckung als Falt­tor, Faltfenster, Rolladen oder dgl. ist es erforderlich, einzelne Segmente gegeneinander über einen weiten Winkel verschwenkbar zu lagern. Bei den bekannten hierfür vorgesehe­nen Gelenken zwischen den Segmenten dieser Abdeckungen ent­steht bei der Relativverschwenkung ein Spalt zwischen den Segmenten, der sich beim Schließen der Öffnungsfläche wieder schließt. Dies begründet eine erhebliche Verletzungsgefahr für den Benutzer, wenn dieser während des Schließvorgangs versehentlich in einen solchen sich schließenden Spalt greift. Auch bei automatisch oder sogar ferngesteuert betä­tigten Abdeckungen dieser Art ist diese Quetschgefahr gege­ben.

    [0003] Man hat bereits versucht - AT-PS 167-88 - dieser Quetschge­fahr durch geeignete Gestaltung der Segmente und des Gelenks entgegenzuwirken. Einen der Endflächen der Segmente wurde zu diesem Zweck konvex ausgebildet, wohingegen die gegenüber­liegende Endfläche des benachbarten Segments eine konvexe Endfläche erhalten hatte. BEi dieser Lösung war allerdings der maximale Verschwenkwinkel begrenzt, so daß der Anwen­dungsbereich auf Spezialabdeckungen beschränkt blieb. Bei der Herstellung von Abdeckungen der eingangs genannten Art ergab sich somit der Nachteil, daß unterschiedliche Gelenk­konstruktionen für verschiedene Abdeckungen verwendet werden mußten.

    [0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Gelenk und ein daran angepaßtes Segment für die einschlägigen Ab­deckungen zu schaffen, mit dem für beliebige Verschwenkwinkel eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist, unabhängig davon, von welcher Seite die Abdeckung zugänglich ist, wobei der Aufbau derart getroffen sein soll, daß er für alle realisti­schen Abdeckungsgestaltungen beibehalten werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

    [0006] Durch diese Ausbildung der Endflächen der Segmente und die Anordnung der Gelenkachse in einem Abstand zu der konvexen Endfläche kann der Spalt zwischen den Endflächen beim Ver­schwenken der Segmente praktisch beliebig eng gehalten wer­den, so daß jegliche Quetschgefahr vermieden ist, indem das Eindringen eines Fingers in den Spalt unmöglich wird.

    [0007] Eine einfache Montage der Scharniere des Gelenks ergibt sich dadurch, daß die konvexe Endfläche des einen Segments etwa zylindrisch gekrümmt ist, wobei die Zylinderachse zumin­dest in der Nähe der an der Innenseite dieses Segments ange­ordneten Gelenkachse liegt.

    [0008] Vorzugsweise entspricht der Krümmungsradius der konvexen Endfläche des einen Segments zumindest dem Abstand zwischen der Gelenkachse und der Außenfläche dieses Segments.

    [0009] Vorteilhafterweise ist die Gelenkachse des Scharniers gegen­über der konvexen Endfläche des Segments derart exzentrisch angeordnet, daß sich die Spaltweite während dem Verschwenken leicht vergrößert, jedoch stets unter einem vorgegebenen Maximalabstand bleibt. Durch diese Ausführungsart lassen sich Abweichungen von den Fertigungssollmaßen, insbesondere im Bereich der Endflächen ausgleichen und somit eine mögliche Blockierung der Schwenkbewegung durch die Berührung der benachbarten Endflächen verhindern.

    [0010] Zweckmäßig ist die Endfläche des anderen Segments konkav ausgebildet, wobei es vorteilhaft ist, wenn beide Endflächen in unverschwenktem Zustand konzentrische Flächen sind.

    [0011] Mit dem Deckflügeln gemäß Anspruch 9 wird sichergestellt, daß auch auf der Innenseite der Abdeckung, auf der die Ge­lenkachse angeordnet ist, jegliche Quetschgefahr aufgrund eines sich schließenden Hohlraums sicher ausgeschlossen ist.

    [0012] Durch das Anbringen von Profilsegmentleisten im Bereich der konvexen Endfläche jedes Segments läßt sich der konvexe Abschnitt vergrößern, so daß selbst bei Schwenkwinkeln bis zu 180° der Spalt zwischen der konkaven Endfläche eines Segments und der konvexen Endfläche bzw. der Profilsegment­leiste eines benachbarten Segments nicht größer als ein vorbestimmter Sicherheitsabstand wird.

    [0013] Ein besonders einfacher Aufbau des Anmeldungsgegenstandes ergibt sich, wenn gemäß Patentanspruch 11 die Profilsegment­leisten direkt aneinander angrenzen und deren benachbarte Abschnitte ein einarmiges Scharnier tragen.

    [0014] Zur Verhinderung des Eindringens von Wasser, Staub und der­gleichen auf die Innenseite der Abdeckung kann zumindest auf einer der Endflächen eine Dichtung sitzen, die beispiels­weise nahe der Außenkante der Endfläche angeordnet ist und auch bei voller Verschwenkung der Segmente den zwischen diesen liegenden Spalt abdichtet und sicherstellt, daß sich die Endflächen bei voller Verschwenkung der Segmente an ihren entgegengesetzten Randabschnitten weiterhin überlagern.

    [0015] Die Weiterbildung gemäß dem Patentanspruch 15 ermöglicht die Anwendung eines besonders rationellen Fertigungsverfah­rens, mittels dem sich die Herstellungskosten der Segmente minimieren lassen. Paneele dieser Compoundbauweise zeichnen sich durch eine hohe Materialfestigkeit bei geringem Gewicht und der damit verbundenen leichten Handhabbarkeit aus.

    [0016] Durch thermische Trennung des zweiteiligen Blechmantels mittels eines Kunststoffträgerbandes gemäß den Patentansprü­chen 15 bis 19 und die Verwendung von PUR-Schaum als Träger­material werden hervorragende Isolationseigenschaften er­reicht.

    [0017] Zweckmäßig sind im Bereich der Gelenke Versteifungen vorgese­hen, die den Blechmantel bei der Befestigung der Scharniere stützen, wobei die Befestigungsschrauben in einen Blechsteg eines Kunststoffträgerbands eingreifen. Durch diese Konstruk­tion wird eine Verformung der Segmente beim Anziehen der Befestigungsschrauben zuverlässig verhindert.

    [0018] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen Patentansprüche.

    [0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie­len unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine teilweise Schnittansicht eines Ausführungsbei­spiels des Gelenks,

    Fig. 2 eine Prinzipskizze zur Verdeutlichung der Auswirkun­gen der Exzentrizität der Gelenkachse,

    Fig. 3 eine schematische Darstellung des Ausführungsbei­spiels aus Fig. 1,

    Fig. 4 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausfüh­rungsbeispiels des Gelenks,

    Fig. 5 eine teilweise Draufsicht auf eine vorteilhafte Wei­terbildung des Gelenks aus Fig. 4,

    Fig. 6 eine Darstellung der Schwenkstellungen des Ausfüh­rungsbeispiels aus Fig. 4,

    Fig. 7 eine Schnittansicht eines Segments,

    Fig. 8 eine teilweise Schnittansicht eines dritten Ausfüh­rungsbeispiels und

    Fig. 9 eine Teilansicht eines vierten Ausführungsbeispiels des Gelenks.



    [0020] Die in Fig. 1 dargestellten, einander benachbarten Segmente 1 und 2 einer Abdeckung, beispielsweise eines Garagentors, sind gemäß Fig. 1 (gestrichelt) in der Schließstellung der Abdeckung vertikal übereinander ausgerichtet in einer Ebene angeordnet, wodurch sich ein horizontales Teilungsmuster des Tors ergibt.

    [0021] Eine untere Endfläche 4 des Segments 1 liegt einer oberen Endfläche 5 des Segments 2 gegenüber. Beide Endflächen sind etwa zylindrisch gekrümmt und verlaufen in Schließstellung konzentrisch zu einer Gelenkachse 3, wobei zwischen den Endflächen 4 und 5 ein weitgehend konstanter Abstand d gewahrt ist, der mindestens 1 mm betragen sollte.

    [0022] Die gezeichnete gegenseitige Lage der Segmente 1 und 2 wird durch eine Vielzahl von Scharnieren 11 sichergestellt, die mit Scharnierarmen 9 und 10 entlang der Endflächen 4 und 5 in gegenseitigem Abstand auf der Innenseite, d.h. in Ver­schwenkungsrichtung der Segmente 1 und 2 befestigt sind. Jedes Scharnier 11 besitzt einen längeren Scharnierarm 9 und einen kürzeren Scharnierarm 10, wobei der längere von der Gelenkachse 3 bis zum oberen Segment 1 reicht und auf diesem montiert ist, während der kürzere Arm 10 auf dem unteren Segment 2 montiert ist. Wie Fig. 1 erkennen läßt, sind die Scharniere 11 derart ausgebildet und an den Segmen­ten 1 und 2 befestigt, daß die Schwenkachse 3 an der Innen­seite des unteren Segments 2 und in einem Abstand zur Ober­kante dieses Segments angeordnet ist, der etwa dem Abstand zwischen der Gelenkachse und der Außenseite des Segments 2 entspricht. Der Abstand zwischen der Gelenkachse 3 und der Oberkante des unteren Segments 2 könnte natürlich auch kleiner gewählt werden. Dabei ist darauf zu achten, daß selbst bei voll verschwenkten Segmenten (siehe Fig. 1, 2) kein Spalt zwischen den Endflächen 4 und 5 entsteht, der einen vorgegebenen Maximalwert überschreitet. Die Bewegungs­richtung beim Öffnen oder Schließen des Tors verläuft recht­winklig zur Gelenkachse 3 des Scharniers 11.

    [0023] Die beiden Endflächen 4 und 5 sind an ihren auf der Außen­seite der Abdeckung sitzenden Außenkanten 7 und 8 abgerundet ausgebildet. Des weiteren sind die Außenkanten in einem Abstand e (beispielsweise zumindest 4 mm) voneinander ent­fernt, der derart bemessen ist, daß ein Einklemmen einer Fin­ gerspitze nicht möglich ist und daß das aus Fig. 7 ersicht­liche, an den Seitenflächen der Segmente ausgebildete hori­zontale Ausnehmungsteilungsmuster erhalten bleibt.

    [0024] Vorteilhafterweise werden gemäß Fig. 2 im Bereich der seitli­chen Ränder A,B der konkaven Endfläche 4 Vorsprünge ausgebil­det, die sich in unverschwenktem Zustand in Richtung zur benachbarten konvexen Endfläche 5 erstrecken. Während dem Verschwenken bildet zumindest einer der Vorsprünge A,B mit der Endfläche 5 einen Spalt, der unter der zulässigen Weite d liegt. Durch diese Konstruktion bleibt zwischen den Vor­sprüngen A, B genügend Raum, um dort beispielsweise eine Dichtung 25 anzuordnen.

    [0025] Wenn die Segmente 1 und 2 beim Eintreten der Abdeckung in die gekrümmte Bahn gegeneinander verschwenkt werden, um die in Fig. 1 dargestellte Schwenkstellung zu erreichen, wandert die Endfläche 4 des Segments 1 in Bezug auf die Endfläche 5 des Segments 2 unter teilweiser Freigabe der Endfläche 5, ohne daß die Weite d des Spalts zwischen den Endfläche einen noch zulässigen Mazimalwert überschreitet.

    [0026] Zweckmäßigerweise ist die Gelenkachse 3 exzentrisch zu den Endflächen (4,5) angeordnet, sodaß auf die Spaltweite, die im geschlossenen Zustand der Abdeckung konstant sein kann, während dem Verschwenken gezielt Einfluß genommen werden kann. Gemäß Fig. 2 ist die Spaltweite im Schließzustand in den Endbereichen A und B der Endflächen 4 und 5 minimal. Bei einer horizontalen Verschiebung der Gelenkachse 3 in der mit f gekennzeichneten Richtung aus der Krümmungsachse R der Endflächen 4, 5 öffnet sich der Spalt während dem Verschwenken zwischen der konkaven Endfläche 4 und der ge­dachten Verlängerung der konvexen Endfläche 5 in der Ver­schwenkungsrichtungα, d.h. der Vorsprung B liegt nach dem Verschwenken radial weiter von der gedachten Verlängerung der Endfläche 5 entfernt als der Vorsprung A. Verschiebt man die Gelenkachse 3 dagegen in Richtung zur Oberkante (g), so verjüngt sich der Spalt während dem Verschwenken in der Verschwenkungsrichtungα. Je nachdem, welches Dich­tungsprinzip verwendet wird, kann die eine oder die andere Verschiebungsrichtung vorteilhaft sein, um Zwängungen der Dichtung auszuschließen.

    [0027] Wie Fig. 1 erkennen läßt, entsteht beim Verschwenken des Segments 1 in Bezug auf das Segment 2 ein Zwickelraum 6 zwischen dem Scharnierarm 9 und der Innenseite des Segments 2, der bei dem Zurückschwenken des Segments in die in der Zeichnung gestrichelt gezeichnete Stellung wieder verschwin­det. Um zu verhindern, daß eine Person, die während des Schließens der Abdeckung im Innern des zu schließenden Raums steht, in diesen Zwickelraum hineingreifen kann, sind bei einem Ausführungsbeispiel an dem Seitenkanten des Scharniers 11 Deckflügel 12 befestigt, die den Zwickelraum 6 nach außen abschließen (s. Fig. 3).

    [0028] Zur Erweiterung des Schwenkbereichs der Segmente 1, 2 auf Schwenkwinkel bis zu ungefähr 180° kann gemäß den Fig. 4 bis 6 an der Innenseite jedes konvexen Segmentabschnitts 5 jeweils zwischen zwei benachbarten Scharnieren 11 eine Profilsegmentleiste 13 angebracht werden. Deren konvexe Endfläche 14 schließt derart an die konvexe Endfläche 5 des Segments 2 an, daß auch bei Schwenkwinkeln größer als 90° die konkave Endfläche 4 des benachbarten Segments 1 mit einem Bereich der konvexen Endfläche 14 zumindest teil­weise überlappt. Der Krümmungsradius der Endfläche 14 ist ungefähr gleich demjenigen der Endfläche 5 des Segments 2. Auf diese Weise entsteht selbst bei großen Schwenkwinkeln kein das Maximalmaß überschreitender Spalt (s. Fig. 6). Bei diesem Ausführungsbeispiel wird der Zwickelraum 6 des Scharniers 11 durch die Profilsegmentleisten 13 abgedeckt, so daß keine Deckflügel 12 (s. Fig. 3) angebracht werden müssen.

    [0029] Ein besonders einfacher Aufbau (s. Fig. 5) des erfindungs­gemäßen Gelenks ergibt sich, wenn ein einarmiges Scharnier zwischen zwei Profilsegmentabschnitten 13′, 13˝ angeordnet ist. Der Scharnierarm 9 bewegt sich während dem Verschwenken innerhalb einer an den beiden aneinandergrenzenden Profilseg­mentabschnitten ausgebildeten Ausnehmung 38, an deren Seiten­flächen 37 Aufnahmen 15 zur Lagerung der Gelenkachse 3 vorge­sehen sind. Vorzugsweise wird die Aufnahme 15 gabelförmig ausgebildet, sodaß die Gelenkachse 3 in die Aufnahme 15 ohne Werkzeug seitlich einschiebbar ist. Die Ausnehmung 38 kann in einer einstückigen Profilsegmentleiste 13 oder durch zwei aneinandergefügte Profilsegmentleistenabschnitte 13′, 13˝ (s. Fig. 5) gebildet werden, wobei die Aufnahme 15 einstückig mit der Profilsegmentleiste ausgebildet werden kann.

    [0030] Das in Fig. 8 dargestellte Ausführungsbeispiel ermöglicht die Anwendung des Blechcoilverfahrens, bei dem das Rohmateri­al für einen ersten 18 und einen zweiten Blechmantelteil 19 jeweils zu Rollen (coils) aufgewickelt ist. Die beiden kontinuierlich von den Coils abgezogenen Blechmantelrohlinge werden zunächst durch Profilpressen in das gewünschte Profil gebracht und dann zusammen mit dem ebenfalls als Rollenmate­rial zur Verfügung stehenden Kunststoffträgerband 20 in der Fig. 7 zu entnehmenden Anordnung positioniert, wobei das Kunststoffträgerband 20 am oberen und unteren Ende jedes Segments, jeweils in einer von dem ersten und zweiten Blech­mantel 18, 19 gebildeten V-förmigen Ausnehmung 26 sitzt. Der von dem ersten 18 und zweiten Blechmantel 19 und dem Kunststoffträgerband 20 eingeschlossene Hohlraum 22 wird mit einem PUR-Schaumsystem ausgeschäumt.

    [0031] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion des Segmentmantels ist der Hohlraum in sich vollständig geschlossen, so daß der Druckaufbau beim Schäumen vereinfacht wird. Die im Hohl­raum ausgebildeten Hinterschneidungen an dem zweiteiligen Blechmantel 18, 19 und an dem Kunststoffträgerband 20 im Bereich der Endflächen werden hinterschäumt und tragen so zu einer formschlüssigen Verbindung der Segmentbauteile bei. Nach dem Ausschäumen durchläuft das Bandmaterial eine Aushärtestrecke und wird anschließend auf das gewünschte Maß abgelängt.

    [0032] Der in das Kunststoffträgerband 20 eingelegte Blechsteg 21 dient zur Befestigung der Gelenkschrauben, wobei durch die Distanzhülse 23 eine Verformung des Paneelprofils durch das Anziehen der Schrauben verhindert wird.

    [0033] Die nach diesem Verfahren hergestellten Segmente zeichnen sich durch hohe Festigkeit bei geringem Gewicht aus. Durch die Verwendung von PUR-Schaum als Trägermaterial werden sehr gute Isolationseigenschaften erzielt. Zwischen den beiden Blechmantelteilen 18, 19 sind im Bereich der Endflä­chen 4 , 5 jeweils ein Kunststoffträgerband 20 angeordnet, d.h. die Mantelteile haben untereinander keine direkten Berührungspunkte. Aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Kunststoffmaterials wird dadurch der Wärmeverlust durch Wärmeleitung im Mantelbereich wesentlich verringert (thermi­sche Trennung).

    [0034] In dem Kunststoffträgerband 20 sind Ausnehmungen 24 ausgebil­det, in die Dichtungen 25, vorzugsweise Weichlippendichtun­gen, einführbar sind. Durch diese bleibt der Spalt zwischen zwei benachbarten Paneelen in jeder Verschwenkstellung ge­schlossen. Die Dichtungen 25 sind sowohl in der konvexen 5 als auch in der konkaven Endfläche 4 der Segmente vorgese­hen und liegen jeweils an der korrespondierenden Endfläche der benachbarten Paneele an.

    [0035] Gemäß Fig. 9 bilden die Endabschnitte 27, 28 des zweiteiligen Blechmantels 18, 19 an den konkaven Endfläche eine im wesent­ lichen V-förmige Ausnehmung 26, die sich zur Endfläche 4 hin öffnet. Dabei ist der Endabschnitt 28 des ersten Blech­mantels 18 derart geformt, daß er das freie Ende des Endab­schnitts 27 des zweiten Blechmantels 19 in einem vorbestimm­ten Abstand teilweise umgreift.

    [0036] An dem der Ausnehmung 24 gegenüberliegenden Ende des Kunst­stoffträgerbandes 20 ist eine Verdickung ausgebildet, die einen Stützarm 31 und einen bogenförmigen Schenkel 32 trägt, deren freie Enden sich in Richtung zur Ausnehmung 24 erstrek­ken.

    [0037] Vor dem Ausschäumen werden der zweiteilige Blechmantel 18, 19 und das Kunststoffträgerband 20 derart zusammengefügt, daß das Kunststoffträgerband 20 mit seiner an den Schenkel 32 angrenzenden Seitenfläche an der V-förmigen Ausnehmung 26 anliegt. Der Endabschnitt 27 wird von dem bogenförmigen Schenkel 32 hintergriffen, wobei dessen freies Ende 34 an dem Endabschnitt 27 und der mittlere Abschnitt 33 an dem umgreifenden Endabschnitt 28 abgestützt ist. Der Stützarm 31 des Kunststoffträgerbands 26 liegt am Endabschnitt des ersten Blechmantelteils 18 an. Die Stirnfläche 35 mit der Ausnehmung 24 zur Aufnahme einer Dichtung fluchtet mit der konkaven Endfläche 4, wobei sich eine im Bereich der Stirn­fläche 35 ausgebildete Schulter 36 an dem Übergangsbereich zwischen der V-förmigen Ausnehmung 26 und der Endfläche 4 abstützt. Mittels dem Schenkel 32, dem Stützarm 33 und der Schulter 36 ist das Kunststoffträgerteil 20 damit bereits vor dem Ausschäumen in der Ausnehmung fixiert.

    [0038] In der konvexen Endfläche 5 des Segments ist ebenfalls ein Kunststoffträgerband 20 angeordnet, wobei der Aufbau im Prinzip identisch zu der oben beschriebenen Anordnung ist (s. Fig. 8).

    [0039] Die Dichtungen 25 können auch einstückig mit dem Kunststoff­trägerband 20 und/oder nur an einer Endfläche zweier benach­ barter Segmente ausgebildet werden.

    [0040] Vorstehend wurden nur einige Ausführungsbeispiele der Erfin­dung erläutert. Es liegt jedoch für den Fachmann auf der Hand, daß zahlreiche Änderungen und Abwandlungen ausführbar sind, ohne den Rahmen und den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.

    [0041] Offenbart ist ein Gelenk für eine auf einer gekrümmten Bahn bewegbare Abdeckung. Diese ist durch die Gelenke in um die Gelenkachse gegeneinander verschwenkbare Segmente unterteilt. Die Endflächen zweier benachbarter Segmente sind jeweils derart ausgebildet, daß der zwischen diesen vorhandene Spalt während der Verschwenkung der Segmente einen vorgegebenen Maximalwert nicht überschreitet. Der erfindungsgemäße Aufbau mit einem zweiteiligen Segmentmantel und einem eine Dichtung tragenden Kunststoffträgerband, das jeweils an den Endflächen der Segmente angeordnet ist, ermöglicht die Anwendung eines rationellen Fertigungsverfahrens, wobei der Segmenthohlraum vorzugsweise mit einem PUR-Schaumsystem ausgeschäumt wird.


    Ansprüche

    1. Gelenk für eine aus mehreren relativ zueinander ver­schwenkbaren Segmenten bestehende Abdeckung, insbesondere für eine auf einer gekrümmten Bahn bewegbare Abdeckung, wie z.B. eine Tür, ein Tor, ein Fenster etc., durch das die Abdeckung in Segmente unterteilt ist, die um die Gelenk­achse gegeneinander verschwenkbar sind und die Endflächen aufweisen, die in der Schließstellung der Abdeckung einander gegenüberliegen, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Endflä­chen (4, 5) konvex gekrümmt ist, die Gelenkachse (3) in der Ausbildung als Scharnierachse im Bereich einer Seitenflä che, vorzugsweise der Innenseite, und in einem Abstand zu dieser Endfläche (5) angeordnet ist, wobei sich seitlich neben dem Scharnier eine im wesentlichen kreissegmentförmige Abschirmung (12, 13) befindet, deren Randfläche sich an die konvexe Endfläche (5) anschließt und deren Zentriwinkel ℓ an den jeweils maximalen Verschwenkwinkel angepaßt ist, und daß die andere der Endflächen (4) mindestens mit ihrem, der anderen Seitenfläche in Schließstellung der Abdeckung benachbarten Randbereich (7), derart an die konvexe Endflä­che heranreicht, daß bei der Verschwenkung der Segmente (1, 2) der zwischen den beiden Endflächen vorhandene Spalt (d) eine maximale Spaltweite nicht überschreitet.
     
    2. Gelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konvexe Endfläche (5) des einen Segments (2) etwa zy­lindrisch gekrümmt ist, wobei die Zylinderachse zumindest in der Nähe der Gelenkachse (3) liegt.
     
    3. Gelenk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius der konvexen Endfläche (5) des einen Segments (2) mindestens dem Abstand zwischen der Gelenkachse (3) und der Außenseite dieses Segments entspricht.
     
    4. Gelenk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endfläche (4) des anderen Segments (1) konkav ausge­bildet ist.
     
    5. Gelenk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die konkave und die konvexe Endfläche (4, 5) konzentrische Flächen sind.
     
    6. Gelenk nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Gelenkachse (3) exzentrisch zu der Krüm­mungsachse (R) der Endflächen (4,5) angeordnet ist, wobei die Gelenkachse (3) bezüglich der Krümmungsachse (R) um eine vorbestimmte Strecke senkrecht (f) und/oder parallel (g) zu der Seitenfläche des Segments verschoben ist.
     
    7. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Endflächen (4, 5) ein Ab­stand (d) von mindestens 1 mm vorgesehen ist.
     
    8. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der beiden Endflächen (4, 5) benachbarter Segmente (1, 2) mehrere im Seitenabstand stehen­de zweiarmige Scharniere (11) befestigt sind.
     
    9. Gelenk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung von Deckflügeln (12) gebildet ist, die bei zueinander verschwenkten Segmenten (1, 2) den zwischen den Scharnierarmen entstehenden Zwickelraum (6) in Axialrichtung des Scharniers nach außen abschließen.
     
    10. Gelenk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung von zwischen zwei benachbarten Scharnieren (9) angeordneten Profilsegmentleisten (13) gebildet ist, deren im wesentlichen zylindrisch geformte Endfläche (14) sich an die konvexe Endfläche (5) anschließt, und die etwa den gleichen Krümmungsradius wie diese aufweist.
     
    11. Gelenk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkachse (3) im Bereich der Stirnflächen (37) zweier aneinander angrenzender Profilsegmentleistenabschnitte (13′, 13˝) gelagert ist und daß das Scharnier einarmig ausgebildet ist, dessen Scharnierarm (9) an dem benachbarten Segment (1) befestigt ist.
     
    12. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche (7, 8) der Endflächen (4, 5) auf der der Gelenkachse (3) gegenüberliegenden Seite der Segmente (1, 2) einen Abstand (e) von mindestens 4 mm aufweisen.
     
    13. Gelenk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante (7, 8) der Endflächen (4, 5) in diesen Randberei­chen abgerundet sind.
     
    14. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Endflächen (4, 5) der Seg­mente (1, 2) zumindest eine den Spalt (d) überbrückende Dichtung sitzt.
     
    15. Segment für ein Abdeckungsgelenk, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen zweiteiligen Blechmantel (18, 19), dessen Endabschnitte (27, 28, 29, 30) im Bereich der Endflächen (4, 5) des Seg­ ments zur Ausbildung einer Ausnehmung (26) für die form­schlüssige, bündige Aufnahme eines Kunststoffträgerbandes (20) nach innen gebogen sind, das seinerseits an seiner im Bereich der Endfläche (4, 5) engeordneten Stirnfläche (35) eine Ausnehmung (24) zur Aufnahme einer Dichtung (25), insbesondere einer Weichlippendichtung, hat, wobei der vom zweiteiligen Blechmantel (18, 19) und dem Kunststoffträger­band (20) gebildete Hohlraum (22) von einem Trägermaterial, vorzugsweise einem PUR-Schaumsystem, ausgefüllt ist.
     
    16. Segment nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (26) einen sich zu den Endflächen (4, 5) hin öffnenden, vorzugsweise im wesentlichen V-förmigen Querschnitt haben, wobei jeweils das freie Ende eines End­abschnitts (27, 29) des zweiteiligen Blechmantels (18, 19) von dem freien Ende des entsprechenden anderen Endabschnitts (28, 29) in einem vorbestimmten Abstand zumindestest teilwei­se umgriffen ist.
     
    17. Segment nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeich­net, daß das Kunststoffträgerband (20) mit einer Seitenfläche im wesentlichen an einem Endabschnitt (27, 30) anliegt und daß an einem dieser Seitenfläche gegenüberliegenden Bereich des Kunststoffträgerbands (20) ein Stützarm (31) ausgebildet ist, der seinerseits an dem anderen Endabschnitt (28, 29) des zweiteiligen Blechmantels anliegt.
     
    18. Segment nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeich­net, daß an dem, der Ausnehmung (24) gegenüberliegenden Bereich des Kunststoffträgerbands (20) ein bogenförmiger Schenkel (32) angeordnet ist, der sich mit seinem mittleren Abschnitt (33) an dem umgreifenden Endabschnitt (28, 29) und mit seinem freien Ende (34) an der von dem Kunststoffträ gerband (20) abgewandten Seite des Endabschnitts (27, 30) abstützt.
     
    19. Segment nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in das Kunststoffträgerband (20) ein Blechsteg (21) eingebettet ist.
     
    20. Segment nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechmantel (18) auf der Seite des Gelenks Aussteifungen (23), vorzugsweise in Form von Distanzstücken wie z.B. Distanzhülsen, hat.
     




    Zeichnung