(19)
(11) EP 0 326 138 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1989  Patentblatt  1989/31

(21) Anmeldenummer: 89101364.1

(22) Anmeldetag:  26.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B22D 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.01.1988 DE 3802383

(71) Anmelder: "F.u.K." Frölich & Klüpfel Drucklufttechnik GmbH & Co. KG
D-42285 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fünfhausen, Dieter
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)
  • Heppel, Günter, Dipl.-Kfm.
    D-5630 Remscheid (DE)
  • Ruppert, Harry
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)
  • Schmidt, Dieter
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dr. Solf & Zapf 
Postfach 13 01 13
42028 Wuppertal
42028 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entkernen von Gussstücken


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Innenkernen aus Gußstücken nach dem Erhärten des Gießmetalls mit einer Klopfvorrichtung, die zwei auf Abstand parallel zueinander vertikal angeordnete Säu­len (3 und 4) aufweist, wobei an der einen Säule (4) ein horizontal ausgerichteter Klopfhammer (20) und an der anderen Säule (3) ein Puffer (23) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Innenkernen aus Gußstücken nach dem Erhärten des Gießmetalls.

    [0002] Es ist eine Vorrichtung zum Entfernen von Innenkernen aus Gußstücken nach dem Erhärten des Gießmetalls vorgeschlagen worden, die einen Klopftisch aufweist, über dem ein Preßlufthammer mit einem Stößel angeordnet ist. Das Gußstück wird auf den Klopftisch gesetzt und gehaltert. Anschließend wird mit dem Stößel des Preßlufthammers auf die Rückwandung des Gußstücks eine vorbestimmte Schlag- bzw. Klopfenergie aufgebracht. Die Impulse der Klopfenergie werden über die Wandung des Gußstücks auf den Kern, der an der Innen­wandung des Gußstücks haftet, übertragen, und erzeugen Risse im Kern, so daß der Kern in mehrer Teilstücke zerlegt wird. Gleichzeitig erfolgt aber auch wegen der unterschiedlichen Eigenresonanz von Gußstück und Kern ein Ablösen des Kernmaterials von der Innenwandung des Gußstücks, wobei Abrieb (loser Formsand) gebildet wird.

    [0003] Aus der DE-OS 32 19 390 ist eine Vorrichtung zum Entfer­nen des Kernsandes aus Gußstücken bekannt, wobei das Gußstück zwischen einem Vibrator und einer verstellbaren Auflage einspannbar ist. Der Vibrator ist ein Druckluft­hammer, der sich an einem Rahmenträger der Vorrichtung über eine stoß- und schwingungsdämpfende Zwischenlage ortsfest abstützt. Die Hammerspitze des Drucklufthammers bildet mit einem am Rahmenträger über eine weitere stoß­und schwingungsdämpfende Zwischenlage abgestützten Amboß eine Einspanneinheit für das Gußstück. Bei dieser bekannten Vorrichtung können auch zwei oder mehr Hammereinrichtungen nebeneinander auf dem gleichen Maschinengestell zur Bearbei­tung des gleichen Gußstücks gleichzeitig durch alle Hammer­einrichtungen oder mehrerer Gußstücke durch je eine Hammer­einrichtung angeordnet sein. Die Möglichkeiten der Anordnung mehrerer Hammereinrichtungen ist jedoch räumlich begrenzt.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine Klopfvorrichtung zu schaffen, die an die Raumform eines Gußstücks und/oder an unterschied­liche Raumformen von Gußstücken anpaßbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in einer Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Frontansicht der Klopfvorrichtung;

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Klopfvorrichtung;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Klopfvorrichtung;

    Fig. 4. einen Klopfhammer-Halter im Längsschnitt;

    Fig. 5. den Halter gemäß Fig. 4 in ausgefahrener Stellung des Klopfhammers;

    Fig. 6 einen Klopfhammer-Halter im Längsschnitt als zweites Ausführungsbeispiel;

    Fig. 7 den Halter in der Seitenansicht von rechts;

    Fig. 8 den Halter im Schnitt VIII-VIII in Fig. 7 in ausgefahrener Stellung des Klopfhammers.



    [0007] Die Klopfvorrichtung weist zwei auf Abstand voneinander und parallel zueinander angeordnete, auf dem Boden ru­hende Fußbalken 1, 2 auf. In der Längsmitte der Fußbalken ist je eine aufrechtstehende Säule 3, 4 angeordnet. Die Säulen 3, 4 stehen oben über eine Traverse 5 miteinander in fester Verbindung. Parallel zur Traverse 5 ist eine Traverse 6 zwischen den Fußbalken 1, 2 angeordnet.

    [0008] Benachbart zur Säule 4 ist parallel zum Fußbalken 2 aus­gerichtet ein Gestellrahmen 7 auf dem Boden stehend vor­gesehen, der etwa halb so hoch ist wie die Säulen 3, 4. Der Gestellrahmen 7 trägt zwei im Abstand voneinander angeordnete Schienen 8, 9, die parallel zu den Fußbalken 1,2 verlaufen und etwa so lang sind wie die Fußbalken. Anschlußschienen 11 befinden sich vor einer Öffnung 12 der Kabine 10, in der die Klopfvorrichtung vorzugsweise untergebracht ist. Auf die Schienen 8, 9 ist ein Wagen 13 gesetzt, der ein Gußstück 14 trägt.

    [0009] Der Wagen 13 weist ein Chassis 15 auf. Das Chassis 15 verfügt über eine Vorderachse 16 und eine Hinterachse 17, an denen jeweils zwei Räder 18 sitzen, die auf den Schienen 8, 9 geführt werden. Im Innern des Chassis 15 ist eine Lagerplatte 19 angeordnet, unter der um quer zu den Achsen 17, 18 sich erstreckende Achsen 21a drehende Rollen 20a in den Eckbereichen der Lagerplatte 19 ange­ordnet sind, die auf den Achsen 17, 18 abrollen, so daß die Lagerplatte 19 quer zur Richtung der Schienen 8, 9 versetzbar auf dem Chassis 15 lagert. Vorzugsweise sind jeweils zwei übereinander im Abstand voneinander ange­ordnete Rollen 20a vorgesehen, die die jeweilige Achse 17 oder 18 von oben und unten umgreifen und schienenartig geführt werden.

    [0010] Durch diese Konstruktion kann die Lagerplatte 19 in Richtung der Achsen 17, 18 verschoben werden. Mit je­weils geeigneten Arretiermitteln (nicht dargestellt) können der Wagen 13 auf den Schienen 8, 9 sowie die Lagerplatte 19 in der Mittelstellung zwischenden Ach­sen 17, 18 arretiert werden.

    [0011] Erfindungsgemäß ist an der Säule 3 etwa in halber Höhe und höhenverstellbar ein Halter 20 für einen sich hori­zontal erstreckenden Klopfhammer, bei der vorliegenden Ausführung ein Drucklufthammer 21, angeordnet, der gegen das Gußstück 14 fahrbar ist. Dem Drucklufthammer 21 gegen­überliegend ist an der Säule 4 höhenverstellbar ein ela­stischer Puffer 23 angeordnet. Wird der Drucklufthammer 21 ausgefahren und die Arretierung der Rollen 20a aufge­hoben, drückt der Stößel 21.1 des Drucklufthammers 21 das Gußstück 14 gegen den Puffer 23. Es kann dann der Stößel 21.1 in oszillierende Klopfbewegungen versetzt werden, so daß die erforderliche Klopfenergie auf das Gußstück über­tragen werden kann. Nach Beendigung des Klopfens wird der Klopfhammer 21 zurückgefahren, die Lagerplatte 19 in ihre Ausgangsstellung gebracht und der Wagen 13 kann dann aus der Kabine 10 gefahren werden.

    [0012] Für besondere Klopfbeaufschlagungen des Gußstücks wie z.B. bei Gußstücken mit schräg verlaufenden Außenflächen ist es vorteilhaft, den Drucklufthammer 21 so zu halten, daß er im wesentlichen rechtwinklig zur zu beaufschlagenden Fläche des Gußstücks ausrichtbar und ggf. in dieser Posi­tion feststellbar ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Halter 20 horizontal sowie parallel zum Gestell­rahmen 7 bzw. den Schienen 8, 9 verstellbar und horizontal sowie vertikal oder raumgelenkig schwenkbar, vorzugsweise an der Säule 3, gelagert ist.

    [0013] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist am Gestell 7 eine Kolbenzylinderanordnung 24 im Bereich der Achse 17 unter dem Wagen 13 eines sich in der Kabine 10 be­findenden Wagens angeordnet, dessen Kolbenstange 25 beim Ausfahren den Wagen im Bereich der Achse 17 anheben kann, so daß der Wagen um die Achse 16 drehend hochgeschwenkt wird. Durch schnelles Zurückziehen der Kolbenstange 25 fällt der Wagen stoßartig wieder auf die Schiene 7, 8 zurück, woraus eine Schlagenergie resultiert, die auf das Gußstück übertragen wird, das sich auf dem Wagen befindet. Diese Schlagenergie ergänzt die Zerstörung des Innenkerns des Guß­stücks.

    [0014] Eine erste besonders zweckmäßige Ausführungsform eines Hal­ters 20 zeigen die Fig. 4 und 5.

    [0015] Der Halter 20 weist einen Hohlzylinder 28 auf, in dem ein Kolben 29 geführt wird. Der Kolben 29 ist hohlzylindrisch und steht vorderendig mit einer hohlzylindrischen Kolben­stange 40 in Verbindung, die einen kleineren Durchmesser hat, als der Innendurchmesser des Hohlzylinders beträgt, so daß ein Zylinderringraum 41 verbleibt. Hinterendig weist der Kol­ben 29 eine massive Kolbenstange 38 auf. Die Kolbenstange 38 ist als gesondertes Teil ausgebildet und in ein Innengewinde des Kolbens 29 eingeschraubt, wobei das das Außengewinde 42 tragende Ansatzstück 37 der Kolbenstange 38 ebenfalls hohl­zylindrisch ist. Unmittelbar hinter dem Gewinde 42 ist eine nach außen abstehende Ringstufe auf der Kolbenstange 38 vor­gesehen. Auf dem Kolben 29, auf der Kolbenstange 38 oder auf der Ringstufe 31 ist ein Dichtring 32 in einer entsprechen­den Nut 33 angeordnet, der an der Innenzylinderfläche 34 des Hohlzylinders 28 anliegt. Die Ringstufe 31 bildet eine vor­dere, an der Endfläche des Hohlzylinders 29 anliegende Ring­fläche 35 und eine radial tieferspringende hintere Ring­kolbenfläche 36.

    [0016] Die hintere Ringkolbenfläche 36 wird von einer auf der Kolbenstange 38 aufsitzenden, radial ausgerichteten, im Hohl­zylinder 28 angeordneten Ringstufe 30 hintergriffen, wobei unmittelbar hinter der Ringstufe 30 ein Dichtring 39 in einer entsprechenden Ringnutz 43 sitzt.

    [0017] Die Kolbenstange 38 schließt den Zylinder 28 nach hinten ab. Eine radial ausgerichtete Bohrung 44 am freien Ende der Kolbenstange 38 geht in eine axial ausgerichtete Bohrung 45 über, die in den Innenraum 46, 46.1 des Kolbens 29 bzw. der Kolbenstange 28 mündet. Durch die Bohrungen 44 und 45 kann ein Druckmittel in den Innenraum 46.1 der Kolbenstange 38 geleitet werden. In die Bohrung 44 kann ein Anschluß­element 47, z.B. ein Druckmittelschlauch, gesteckt werden, der eine achsparallele, schlitzförmige Ausnehmung 47.1 im Zylinder 28, die bis etwa zum Dichtring 39 reicht, durch­greift.

    [0018] Die hohlzylindrische Kolbenstange 40 wird formschlüssig in einem Zylinderdeckelring 48 gelagert, der auf dem Zylinder 28 sitzt und in einer Ringnut 49 einen Dichtring 50 lagert, der auf der Außenmantelfläche der Kolbenstange 40 aufsitzt. In den Ringraum 41 kann durch eine Bohrung 51 oder 52 ein auf die Kolbenfläche 53 oder 36 wirkendes Druckmedium, hier Druckluft, gegeben werden, so daß der Kolben 29 mit den Kolbenstangen 40 und 38 im Zylinder 28 verfahren werden kann, bis er gegen den Zylinderdeckelring 48 oder die Ringstufe 30 stößt. Im Innenraum 46, 46.1 des Kolbens 29 bzw. der Kolben­stange 38 lagert in an sich bekannter Weise der Druckluft­hammer 21 mit einer flanschförmigen Ringstufe 54 geringfügig längs beweglich, dessen Hub nach vorne durch eine Hubbegren­zungsfläche 55 im Kolben 29 und nach hinten durch die vom vorderen Ende der Kolbenstange 38 gebildete Hubbegrenzungs­fläche 56 im Innenraum 46 begrenzt ist.

    [0019] Rückseitig am Drucklufthammer 21 bzw. an der Ringstufe 54 ist koaxial ein Ansatz 57 angeordnet, in dem in nicht dar­gestellter Weise die Steuerung für die eine oszillierende Bewegung bzw. Schlagbewegung des Stößels 21.1 hervorrufende Beaufschlagung des Stößels 21.1 untergebracht ist. Zwischen dem rückseitigen Ende des Ansatzes 57 und dem Grund 65 des Innenraums 47.1 ist einem Puffer 66 eine Scheibe aus Gummi oder elastischem Kunststoff angeordnet, das am Ansatz 57 oder am Grund 65 befestigt sein kann.

    [0020] Das über die Bohrung 44, 45 in den Innenraum 46 eingeleitete Druckmedium wirkt gegen einen doppelt beaufschlagbaren Kol­ben (nicht dargestellt) im Drucklufthammer 21 und treibt die­sen nach vorn, wobei der Kolben auf die Schlagfläche des Stößels 21 schlägt. Danach wirkt das Druckmedium auf die an­dere Kolbenfläche und treibt den Kolben zurück, bis er wieder durch einen Schieber, insbesondere Rohrschieber, umgesteuert wird. Die Steuerung bzw. Umlenkung der Luft wird in an sich bekannter Weise durch den vor- und rückbewegbaren Rohrschie­ber gewährleistet, wobei entsprechende Luftkanäle (nicht dar­gestellt) vorgesehen sind, die zur Zylinderkammer des Druck­lufthammers 21 führen. Die Rückprall- oder Rückschlagenergie bzw. die vom Stößel 21.1 auf den Kolben 29 übertragenen Schläge werden durch einen elastischen Puffer 58, der sich vor der Ringstufe 54 befindet und sich gegen die durch die Hubbegrenzungsfläche 55 gebildete Ringstufe abstützt, und den Puffer 66 teilweise vernichtet bzw. gedämpft.

    [0021] Der Führungsschaft 60 des Drucklufthammers 21 ragt zentral aus der Mündung 59 des Zylinders 28 heraus, wobei er einen geringeren Durchmesser hat als der Innendurchmesser der zylindrischen Kolbenstange 40 und der Mündung 59 beträgt. Ein radial ausgerichteter, im Mündungsbereich angeordneter Stütz­ring 61 stützt den Führungsschaft 60 radial formschlüssig ab. Die hintere Abstützung des Führungsschaftes 61 übernimmt die Ringstufe 54.

    [0022] Die Abluft des Drucklufthammers 21 strömt durch radiale Ka­näle 67 in den Ringraum 68 zwischen der Kolbenstange 40 und dem Führungsschaft 60 und von dort durch axiale Kanäle 69 im Stützring 61 nach vorn ins Freie.

    [0023] Die Fig. 5 zeigt den bis zum vorderen Anschlag 62 am Zylin­derdeckelring ausgefahrenen Kolben 29. Zwischen diesen bei­den dargestellten Stellungen kann der Kolben 29 jede Zwischen­stellung einnehmen. Die jeweilige Zwischenstellung ist mit geeigneten Mitteln arretierbar. In der jeweiligen Stellung des Kolbens 29 kann dann auf den Stößel 21.1 die oszillie­rende Bewegung übertragen werden, die als Klopfenergie auf das Gußstück einwirken soll.

    [0024] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 6 bis 8 ist der Drucklufthammer 21 in einem Kolben 72 gelagert, der nur frontseitig eine Kolbenstange 73 aufweist, so daß die hin­tere Arbeitskammer 74 des Arbeitszylinders 75 durch eine geschlossene hintere Stirnwand 76 begrenzt werden kann. Hierdurch ist nicht nur eine kürzere Bauweise vorgegeben, sondern auch ein besserer Schutz für den Kolben 72, und zwar sowohl hinsichtlich Verschmutzung als auch Schlag- oder Stoß­beschädigungen.

    [0025] Der Beaufschlagungskanal 77 für das vorzugsweise pneumati­sche Druckmedium zur Beaufschlagung des Stößels 21.1 er­streckt sich zur Mantelfläche des Kolbens 72 und ist hier mit einer Ausnehmung, vorzugsweise eine Ringausnehmung 78, in der Mantelfläche des Kolbens 72 verbunden. Die Länge l der Ringausnehmung 78 entspricht der Hublänge H, den der Kolben 72 auszuführen vermag.

    [0026] Die Länge L des Kolbens 72 ist größer bemessen als die Hub­länge H, so daß zwischen der Ringausnehmung 78 und den En­den des Kolbens 72 genügend Platz für Dichtringe vorhanden ist, wobei auf jeder Seite zwei Dichtringe 81, 82 nebenein­ander angeordnet sind, um jeweils eine Abdichtung zwischen der Ringausnehmung 78 und der vorderen und hinteren Arbeits­kammer 82, 74 des Arbeitszylinders 75 zu gewährleisten. In der Umfangswand 84 des Arbeitszylinders 75 ist ein radiales Anschlußloch 85 für eine nicht dargestellte Beaufschlagungs­ leitung so angeordnet, daß es in jeder Stellung des Kol­bens 72 mit der Ringausnehmung 78 in Verbindung steht. Bei dieser Ausgestaltung läßt sich somit eine bezüglich des Arbeitszylinders 75 ortsfeste Beaufschlagungsleitung zur Be­aufschlagung des Drucklufthammers 21 verwirklichen, die im wesentlichen wie beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5 ausgebildet ist.

    [0027] Der rückseitig der Ringstufe 54 des Drucklufthammers 21 an­geordnete Innenraum 46.1 ist rückseitig durch ein topfförmi­ges, vorzugsweise in eine rückseitige Ausnehmung des Kol­bens 72 eingeschraubtes, Einsatzteil 92 mit einem den Innen­raum 46.1 bildenden zylindrischen Hohlraum 93 begrenzt, in den der Ansatz 57 eintaucht. Der Puffer 66 liegt hier am Grund 65 der Ausnehmung im Einsatzteil 92 an.

    [0028] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Länge e der Kolbenstange 73 des Kolbens 72 so groß bemessen, daß in der in Fig. 6 dargestellten hinteren Position des Kolbens 72 die Kolbenstange 73 um das Maß f aus dem vorderen Ende des Arbeitszylinders 75 herausragt. In diesem herausragen­den Bereich ist eine radiale Öffnung 106 in der hohlzylin­drischen Umfangswand der Kolbenstange 73 vorgesehen, durch die der zwischen der Umfangswand und dem Führungsschacht befindliche Ring-Hohlraum 108 belüftet ist. Hierdurch wird ein geräuscharmer Abluftaustritt erreicht. Es ist auch mög­lich, durch eine Verbindung der Öffnung 106 mit einer fle­xiblen Leitung die Abluft zur Außenatmosphäre abzuführen. Wie schon beim ersten Ausführungsbeispiel wird auch bei die­sem Ausführungsbeispiel im Betrieb der Kolben 72 soweit vor­geschoben, daß der Stößel 21.1 das zu beaufschlagende Werk­stück, insbesondere ein Gußstück, erreicht, und dann erfolgt dessen Beaufschlagung mit Druckluft.

    [0029] Das gezielte Vorschieben und Zurückschieben des Kolbens 72 erfolgt durch Beaufschlagung der Arbeitskammern 82, 74 des Arbeitszylinders 75 durch ein pneumatisches oder hydrauli­sches Medium, das durch nicht dargestellte, an Anschluß­ öffnungen 109, 111 anschließbare Leitungen zu den Arbeits­kammern 82, 74 zuführbar und wieder abführbar ist. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich die der hin­teren Arbeitskammer 74 zugehörige Anschlußöffnung 109 am Umfang der hinteren Stirnwand 76 des Arbeitszylinders 75, und sie ist durch einen radialen und axialen Kanal 110 mit der hinteren Arbeitskammer 74 verbunden. Die der vorderen Arbeitskammer 82 zugehörige Anschlußöffnung 111 befindet sich in der Umfangswand 84 des Arbeitszylinders 75, benach­bart zur vorhandenen vorderen Stirnwand 112, die die Kolben­stange 73 in einer Führungsbohrung 113 radial stützt und axial führt, wobei ein Dichtungsring 114 in einer Nut in der Führungsbohrung 113 zwecks Abdichtung der vorderen Arbeits­kammer 82 angeordnet ist.

    [0030] Zur radialen Abstützung des vorderen Endes des Druckluft­hammers 21 bzw. Führungsschafts 60 dient eine Führungsbohrung 115 in der Stirnwand 116 der Kolbenstange 73, in der die zylindrische Kolbenstange 73 radial gestützt und längs geführt ist.

    [0031] Zur intermittierenden Beaufschlagung des Stößels 21.1 des Drucklufthammers 21 nach dem ersten und zweiten Ausführungs­beispiel dient die vorhandene Druckerzeugungseinrichtung für das pneumatische Druckmedium und eine an sich bekannte Niet­hammersteuerung, die dem Druckluftzylinder 21 vorzugsweise im Ansatz 57 zugeordnet ist.

    [0032] Wie insbesondere aus Fig. 7 zu entnehmen ist, weist der Mantelabschnitt des Arbeitszylinders 75 einen viereckigen, vorzugsweise quadratischen Außenquerschnitt auf, in dem sich der runde Innenquerschnitt erstreckt. Hierdurch wird nicht nur die Stabilität des Arbeitszylinders 75 erhöht, sondern es lassen sich auch vorteilhaft vier axial in die Umfangswand 84 einfassende Befestigungsschrauben 117, 118 für die Stirnwände 76, 112 im Bereich der Ecken des vier­eckigen Querschnitts anordnen.

    [0033] In der Praxis sind oft unterschiedlich große Massenbeauf­schlagungen für zu behandelnde Gußstücke gefordert, z.B. bei Gußstücken unterschiedlicher Art oder unterschiedlichen Materials. Hierzu ist es vorteilhaft, dem Klopfhammer 20 zwei oder mehrere Drucklufthämmer 21 unterschiedlichen Ge­wichtes oder unterschiedlicher Masse als Austauschteile zu­zuordnen. Durch Einbau des vorbestimmten Drucklufthammers 21 kann somit die Klopfleistung angepaßt werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Entfernen von Innenkernen aus Guß­stücken nach dem Erhärten des Gießmetalls mit einer Klopfvorrichtung, dadurch gekennzeich­net, daß die Klopfvorrichtung zwei auf Abstand parallel zueinander vertikal angeordnete Säulen (3 und 4) aufweist, wobei an der einen Säule (4) ein Klopfhammer (20) und an der anderen Säule (3) ein Puffer (23) angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Klopfvorrichtung zwei auf Abstand voneinander und parallel zueinander angeord­nete, auf dem Boden ruhende Fußbalken (1 und 2) auf­weist, in deren Längsmitte jeweils eine der aufrecht­stehenden Säulen (3, 4) angeordnet sind, wobei die Säulen (3, 4) oben über eine Traverse (5) miteinander in fester Verbindung stehen und parallel zur Traverse (5) eine Traverse (6) zwischen den Fußbalken (1 und 2) angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zur Säule (4) parallel zum Fußbalken (2) ausgerichtet ein Gestellrahmen (7) auf dem Boden stehend ange­ordnet ist, der etwa halb so hoch ist wie die Säulen (3, 4), wobei der Gestellrahmen (7) zwei im Abstand voneinander angeordnete Schienen (8, 9) trägt, die parallel zu den Fußbalken (1, 2) verlaufen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet,daß sich Anschlußschienen (11) vor einer Öffnung (12) einer Kabine (10) befinden, in der die Klopfvorrichtung untergebracht ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Schienen (8, 9) ein Wagen (13) gesetzt ist, der ein Gußstück (14) trägt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Wagen (13) ein Chassis (15) aufweist, das über eine Vorderachse (16) und eine Hinterachse (17) verfügt, an denen jeweils zwei Räder (18) sitzen, die auf den Schienen (8, 9) geführt wer­den.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Innern des Chassis (15) eine Lagerplatte (19) angeordnet ist, unter der um quer zu den Achsen (17, 18) sich erstreckende Achsen (21a) drehende Rollen (20a) in den Eckbereichen der Lager­platte (19) angeordnet sind, die auf den Achsen (17, 18) abrollen, so daß die Lagerplatte (19) quer zur Richtung der Schienen (8, 9) versetzbar auf dem Chassis (15) lagert.
     
    8.Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß jeweils zwei übereinander im Abstand voneinander angeordnete Rollen (20a) vorge­sehen sind, die die jeweilige Achse (17 oder 18) von oben und unten umgreifen und schienenartig geführt sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Säule (3) etwa in halber Höhe und höhen­verstellbar der sich horizontal erstreckende Klopf­hammer (20) sitzt, dessen Stößel (21) gegen das Gußstück (14) fahrbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß dem Stößel (21) gegenüberliegend an der Säule (4) höhenverstellbar ein elastischer Puffer (23) angeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Gestellrahmen (7) eine Kolbenzylinderanordnung (24) im Bereich der Achse (17) unter dem Wagen (13) eines sich in der Kabine (10) befindlichen Wagens angeordnet ist, dessen Kolbenstange (25) beim Aus­fahren den Wagen(13) im Bereich der Achse (17) an­heben kann, so daß der Wagen um die Achse (16) drehend hochgeschwenkt wird.
     
    12. Vorrichtung insbesondere für eine Klopfvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einem Klopf­hammer (21), vorzugsweise einen Drucklufthammer, der in oder an einem Halter (20) vor- und zurück­verfahrbar lagert.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Halter (20) einen Hohl­zylinder (28, 84) aufweist, in dem ein Kolben (29) geführt wird, der den Klopfhammer (21) trägt, vorzugs­weise in seinem Innenraum 46) aufnimmt.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Kolben (29, 72) hohlzylin­drisch ist und vorderendig mit einer hohlzylindrischen Kolbenstange (40, 73) in Verbindung steht, die einen kleineren Durchmesser hat, als der Innendurchmesser des Hohlzylinders (28,84) beträgt, so daß ein Zylinderring­raum (41) verbleibt und daß vorzugsweise hinterendig der Kolben (29) eine massive Kolbenstange (38) aufweist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kolbenstange (38) als ge­sondertes Teil ausgebildet ist und ein Innenge­winde des Kolbens (29) eingeschraubt ist, wobei ein ein Außengewinde (42) tragendes Ansatzstück (37) der Kolbenstange (38) ebenfalls hohlzylindrisch ist.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn­zeichnet, daß unmittelbar hinter dem Gewinde (42) eine nach außen abstehende Ringstufe (31) auf der Kolbenstange (38) vorgesehen ist, die einen Dicht­ring (32) in einer entsprechenden Nut (33) trägt, wobei der Dichtring (32) an der Innenzylinderfläche (34) des Hohlzylinders (28) anliegt und die Ring­stufe (31) eine vordere, an der Endkante des Hohl­zylinders (29) anliegende Ringkante (35) und eine radial tieferspringende, hintere Ringkante (36) bildet.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn­zeichnet, daß die hintere Ringkante (36) von einer auf der Kolbenstange (38) aufsitzenden, radial ausgerichteten, im Hohlzylinder (28) angeordneten Ringstufe (30) hintergriffen wird, wobei unmittelbar hinter der Ringstufe (30) ein Dichtring (39) in einer entsprechenden Ringnut (43) sitzt.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kolbenstange (38) den Zy­linder (28) nach hinten abschließt, eine radial aus­gerichtete Bohrung (44) am freien Ende aufweist, die in eine axial ausgerichtete Bohrung übergeht, die in den Innenraum (46) des Kolbens (29) mündet, und daß im Zylinder (28) im Bereich der Bohrung (44) eine schlitzförmige Ausnehmung (48) im Zylinder (28) angeordnet ist, die bis etwa zum Dichtring (39) reicht.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn­zeichnet, daß die hohlzylindrische Kolben­stange (40, 73) formschlüssig in einem Zylinderdeckel­ring (48, 112) lagert, der auf dem Zylinder (28, 84) sitzt.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zylinderdeckelring (48, 112) in einer Ringnut (49) einen Dichtring (50, 114) lagert, der auf der Außenmantelfläche der Kolbenstange (40, 73) aufsitzt.
     
    21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ringraum (41) Bohrungen (51 und/oder 52) münden.
     
    22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum (46) des Kolbens (29, 72) der Druck­lufthammer (21) mit einer Ringstufe (54) lagert, dem nach vorne eine Hubbegrenzungsfläche (55) und nach hinten eine Hubbegrenzungsfläche (56, 67) im Innen­raum (46) zugeordnet ist, und daß zwischen den Be­grenzungsflächen (55, 56 und/oder 67) und dem Druck­lufthammer (21) Puffer (58, 66) vorgesehen sind.
     
    23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucklufthammer (21) zentral aus der Mündung (59) des Zylinders (28, 84) herausragt, wobei ein Führungsschaft (60) einen geringeren Durchmesser hat, als der Innendurchmesser der zylindrischen Kolbenstange (40, 73) und der Mündung (59) beträgt, und daß ein radial ausgerichteter, im Mündungsbereich angeordneter Stützring (61, 116) den Führungsschaft (60) form­schlüssig abstützt, wobei die hintere Abstützung des Führungsschaftes (60) die Ringstufe (54) übernimmt.
     
    24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Kolben (72) ein einseitig mit einer Kolbenstange (73) versehener Kolben ist, wo­bei die Kolbenstange (73) sich vom Kolben (72) nach vorn erstreckt.
     
    25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kolbenstange (73) als Hohl­körper ausgebildet ist, und der die Kolbenstange (73) längs durchfassende, frontseitig aus der Kolbenstange (73) herausragende Führungsschaft (60) des Luftdruck­hammers (21) in einem im vorderen Bereich der Kolben­stange (73) angeordneten radialen Stützlager (115) gelagert ist.
     
    26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Länge (L) des Kol­bens (72) größer ist als dessen Hublänge (H), daß am Umfang des Kolbens (72) eine vorzugsweise sich über die gesamte Umfangsfläche erstreckende Ausnehmung (78) angeordnet ist, deren Länge (L) etwa der Hublänge (H) entspricht, daß die Ausnehmung (78) durch eine Verbin­dungsleitung (77, 46.1) mit der Beaufschlagungskammer des Drucklufthammers (21) verbunden ist und daß in der Umfangswand (84) des Arbeitszylinders (75) der Zylin­derkolbenanordnung eine Anschlußöffnung (85) für das Druckmedium so angeordnet ist, daß sie in jeder Hub­stellung des Kolbens (72) mit der Ausnehmung (78) in Verbindung steht.
     
    27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekenn­zeichnet, daß der oder die Puffer (58, 66) durch eine Druckfeder oder ein Teil aus elastischem Material wie Gummi oder Kunststoff gebildet ist bzw. sind.
     
    28. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 22 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der rückseitige Puffer (66) zwischen dem rück­seitigen Ende des Drucklufthammers (21) und der ihm zugewandten Wand des Innenraums (46.1) im Kolben (72) angeordnet ist.
     
    29. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 28, dadurch gekennzeichnet, rückseitig vom Drucklufthammer (21) ein mit Druck­luft beaufschlagbarer Raum (46.1, 93) im Kolben (72) vorgesehen ist, und daß dieser Raum (46.1, 93) durch ein in eine rückseitige Ausnehmung im Kolben (72) eingesetztes, vorzugsweise eingeschraubtes Einsatz­teil (92) begrenzt ist, das topfförmig nach innen geformt ist.
     
    30. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß dem Klopfhammer (21) mehrere Stößel (21.1) oder Teile desselben unterschiedlichen Gewichtes als Austauschteile zugeordnet sind.
     




    Zeichnung