[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Selbstklebeetiketten
mit einer an ihrer Rückseite mit Klebstoff beschichteten Etikettfolie und mit einer
klebstoffabweisenden Trägerfolie, wobei die Wirkung des Klebstoffs auf der Etikettfolie
örtlich durch ein Mittel aufgehoben wird.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Selbstklebeetikett mit einer klebstoffabweisenden
Trägerfolie und einer klebstoffbeschichteten Etikettfolie mit einem die Klebstoffschicht
örtlich bedeckenden, die Wirkung des Klebstoffs aufhebenden Mittel.
[0003] Unter "Folie" ist hier wie im folgenden ein blattartiges Material allgemein zu verstehen.
Die Folie kann aus Papier oder Kunststoff oder jedem beliebigen anderen Material
hergestellt sein.
[0004] Ein Verfahren zum Herstellen von Selbstklebeetiketten der eingangs und ein nach diesem
Verfahren hergestelltes Selbstklebeetikett sind aus der deutschen Patentschrift 31
22 633 bekannt.
[0005] Bei dem bekannten Verfahren wird die Etikettfolie (Obermaterialbahn) an der haftkleberbeschichteten
Rückseite örtlich mit einem Mittel bedruckt, durch das die Klebewirkung des Haftklebers
ganz oder teilweise aufgehoben wird. Nach dem bekannten Verfahren ist es somit möglich,
ein Selbstklebeetikett herzustellen, das zwei Bereiche mit unterschiedlicher Haftkleberwirkung
aufweist, nämlich einen ersten, unbedruckten Bereich, in dem sich die Haftkleberwirkung
voll entfaltet und einen zweiten, bedruck ten Bereich, in dem die Haftkleberwirkung
aufgehoben oder herabgesetzt ist. Der Grad der Herabsetzung der Haftkleberwirkung
in dem zweiten Bereich hängt von der chemischen Zusammensetzung und der Verarbeitung
des die Klebstoffschicht bedeckenden Mittels ab und kann daher für das Etikett nur
einheitlich gewählt werden. Darüber hinaus ist bei dem bekannten Verfahren vorgesehen,
daß das Mittel zur Aufhebung der Klebewirkung des Haftklebers auf die Rückseite der
haftkleberbeschichteten Obermaterialbahn gedruckt wird. Dieses Verfahren ist aufwendig
und nur für bestimmte Druckverfahren durchführbar. Insbesondere ist es nicht durchführbar
beispielsweise für das Siebdruckverfahren oder das Tiefdruckverfahren.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Selbstklebeetiketten
zu schaffen, deren Klebekraft in praktisch beliebig vielen Bereichen steuerbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch erreicht,
daß dem Mittel zum Aufheben der Wirkung des Klebstoffs zumindest in einem Teilbereich
des Etiketts die Form eines feinen Musters aus Streifen oder Punkten verliehen wird.
[0007] Ein Selbstklebeetikett gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
zumindest in einem Teilbereich des Etiketts die Form eines feinen Streifen- oder Punktmusters
aufweist.
[0008] Die erfindungsgemäß vorgesehenen Streifenmuster müssen nicht aus geradlinig verlaufenden
Streifen bestehen. Vielmehr können auch Wellenlinien und Zickzacklinien zur Herstellung
des Streifenmusters verwendet werden. Auch das vorgesehene Punktmuster muß keineswegs
aus Punkten mit runder Begrenzungslinie bestehen, vielmehr sind alle Punktformen,
beispielsweise Vierecke, Sechsecke oder dgl. denkbar. Mit dem Verfahren nach der Erfindung
kann die Klebkraft des Etiketts durch die Wahl des Druckmusters, in dem das Mittel
zum Aufheben der Wirkung des Klebstoffes angeordnet wird, praktisch beliebig gesteuert
werden. Bei Verwendung eines entsprechenden Klebstoffes können Bereiche erzeugt werden,
die hochpermanent kleben und die von Papier oder Pappe nur durch Zerstörung des Untergrundes
abgetrennt werden können. Daneben können in praktisch beliebiger Abstufung leicht
klebende Bereiche erzeugt werden, die sich ohne weiteres von ihrem Untergrund, insbesondere
auch von einem Papieruntergrund ohne Zerstörung desselben wieder lösen lassen. Dies
ist außerordentlich überraschend, da für den hochpermanent klebenden Bereich wie auch
für den leichtklebenden Bereich derselbe Klebstoff verwendet wird. Lediglich durch
die Wahl des Flächenverhältnisses zwischen dem bedruckten Bereich zu dem unbedruckten
Bereich innerhalb des feinen Punkt- oder Streifenmusters, kann die Klebeeigenschaft
des Klebstoffs gesteuert werden.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß die Streifen
oder Punkte des Musters sowie deren gegenseitige Abstände kleiner als zwei Millimeter
sind. Besonders vorteilhafte Ergebnisse wurden jedoch mit Streifen- oder Punktmustern
zwischen 0,5 und 1 mm erzielt. Auch feinere Muster liefern gute Ergebnisse bei der
Klebkraftsteuerung.
[0010] Nach einer erfinderischen Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß das Mittel zum Aufheben der Wirkung des Klebstoffs auf die klebstoffabweisende
Trägerfolie aufgedruckt wird und danach die Etikettfolie auf diese auflaminiert wird.
Nach dem Delaminieren oder Abziehen des Etiketts von der Trägerfolie wird das Mittel
ohne Veränderung seiner Struktur auf die Klebstoff beschichtete Seite der Etikettfolie
übertragen. Bei dieser Verfahrensweise ist es möglich, praktisch alle bekannten Druckverfahren
einzusetzen. Das Verfahren ist leicht steuerbar, da das Druckwerkzeug nicht mit der
klebstoffbeschichteten Seite in Berührung kommt und somit keiner Verschmutzungsgefahr
unterliegt.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß das Aufdrucken in mehreren Stufen erfolgt. Hierdurch kann insbesondere auch zusätzlich
zu dem Streifen- oder Punktmuster ein Mehrfarbendruck angebracht werden, was insbesondere
für Transparentetikettfolien von Bedeutung ist.
[0012] Durch den Einsatz des Siebdruckverfahrens werden gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung weitere Möglichkeiten zum Bedrucken der Trägerfolie
erschlossen.
[0013] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Druckfarbe als Mittel zum
Aufheben der Wirkung des Klebstoffes erwiesen. Aber auch Wachs kann nach einer anderen
Ausführungsform zu diesem Zweck verwendet werden, wobei die Klebkraftwirkung zusätzlich
durch Wärmezufuhr oder auch zeitabhängig gesteuert werden kann.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Selbstklebeetiketts sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1: Die Etikettfolie eines Selbstklebeetiketts mit drei Bereichen unterschiedlicher
Klebkraftwirkung.
Figur 2: Eine weitere Ausführungsform eines Etiketts mit Bereichen unterschiedlicher
Klebkraftwirkung.
Figur 3: Ein Anwendungsbeispiel des Etikettes gemäß Figur 2.
Figur 4: Das Anwendungsbeispiel gemäß Figur 3 in perspektivischer Darstellung.
Figur 5: Ein weiteres Beispiel eines Etiketts mit zwei Bereichen unterschiedlicher
Klebkraftwirkung.
Figur 6: Ein Anwendungsbeispiel des Etiketts gemäß Figur 5.
[0016] In Figur 1 ist ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Selbstklebeetikett
1 zu erkennen. Das Selbstklebeetikett weist drei Bereiche unterschiedlicher Klebkraftwirkung
auf, nämlich einen hochpermanent klebenden Bereich 2, einen Bereich mittlerer Klebkraft
3 und einen nichtklebenden Bereich 4. Der Bereich 4 ist flächendeckend mit Druckfarbe
überzogen, der Bereich 2 ist vollkommen frei von Druckfarbe. Im Bereich 3 befindet
sich zur Herabsetzung der Klebkraftwirkung auf einen Zwischenwert ein Streifenmuster.
Die mit dem Mittel zur Aufhebung der Klebkraftwirkung bedruckten Streifen weisen eine
Breite von 0,6 mm und einen gegenseitigen Abstand von 0,4 mm auf. Die Schraffierung
in der Zeichnung ist nicht maßstabsgetreu sondern lediglich symbolisch zu verstehen.
Das in Figur 1 gezeigte Etikett kann beispielsweise als Verschlußlasche für ein Behältnis
verwendet werden. Der von dem Mittel zur Aufhebung der Klebwirkung freie Bereich 2
klebt dauerhaft auf dem zu verschließenden Behältnis, während der Bereich mit reduzierter
Klebkraft 3 die Öffnung des Behältnisses überdeckt. An der Trennlinie zwischen den
beiden Bereichen wird das Etikett beim Öffnen umgebogen. Zum Anfassen des Etikettes
beim Öffnen dient der mit Druckfarbe vollständig überzogene Bereich 4, der nicht klebend
ist und somit als Grifflasche dient. Zur Herstellung des Etiketts gemäß Figur 1 wurde
ein der Druckfarbenverteilung in den Bereichen 2, 3 und 4 entsprechendes Muster auf
die silikonisierte Trägerfolie gedruckt und danach die klebstoffbeschichtete Etikettfolie
auf diese auflaminiert. Nach dem Austanzen und Abziehen des Gitters sowie nach dem
Abheben des Etiketts von der Trägerfolie wird die auf die Trägerfolie aufgedruckte
Druckfarbe in der beschriebenen Musterung von der klebstoffbeschichteten Seite der
Etikettfolie übernommen.
[0017] Figur 2 zeigt ein weiteres Selbstklebeetikett 5 mit einem hochpermanent klebenden
Bereich 2, einem Bereich reduzierter Klebkraft 3 und einem nichtklebenden Bereich
4.
[0018] Figur 3 zeigt das Etikett 5, angebracht auf einem Behältnis 6. Das Behältnis 6 weist
an seiner oberen Fläche eine Perforation 8 auf. Das Etikett 5 kann auf dem Behältnis
6 im Zuge einer automatischen Verarbeitung angebracht werden, wobei der hochpermanent
klebende Bereich 2 eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Etikett und der Oberseite
des Behältnisses 6 gewährleistet. Wird das Etikett an der nichtklebenden Grifflasche
4 angezogen, so löst sich der Bereich 3 leicht von seinem Untergrund ab. Infolge der
speziellen Formgebung des hochpermanent klebenden Bereiches, der die durch die Perforierung
umgrenzte Fläche 6a teilweise bedeckt, wird jedoch durch Anheben des Etiketts die
Perforation 8 an der Oberseite des Behältnisses 6 aufgerissen, so daß eine Öffnung
in dem Behältnis 6 geschaffen wird. Der Vorgang des Anhebens des Etiketts 5 ist jedoch
dann beendet, wenn der Bereich 3 mit verminderter Klebkraft vollkommen abgehoben ist,
da dann der hochpermanent klebende Bereich 2 eine weitere Trennung von Etikett und
Behältnis verhindert. Nach Gebrauch kann das Behältnis wieder in umgekehrter Reihenfolge
leicht verschlossen werden.
[0019] Figur 4 veranschaulicht in perspektivischer Darstellung den oben beschriebenen Öffnungsvorgang.
Durch Anheben des Etiketts 5 wurde die Perforierung 8 des Behältnisses 6 aufgerissen.
Der von der Perforierung umgebene zungenförmige Bereich 6a wird zusammen mit dem
Etikett abgehoben, so daß in dem Behältnis eine Öffnung entsteht.
[0020] Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Selbstklebeetikettes mit Bereichen
unterschiedlicher Klebkraft. Der in der Figur erkennbare schraffierte Bereich 3 stellt
wiederum einen Bereich mit reduzierter Klebkraft dar, während es sich bei dem Bereich
2 um einen solchen von hoher Klebkraft handelt. Bei dem in Figur 5 gezeigten Etikett
wird die Trägerfolie so angstanzt, daß bei dem Abziehen des Etiketts von seiner Trägerfolie
ein Teil 10 wie in Figur 6 gezeigt an dem Etikett haften bleibt. Der Teil 10 der mitgenommenen
Trägerfolie bedeckt den hochpermanent klebenden Bereich 2 vollständig. Darüber hinaus
ragt der ausgestanzte Teil 10 der Trägerfolie über den Rand des Etiketts 9 hinaus.
Das so aufgebaute Etikett 9 kann vorübergehend an einem Gegenstand oder einer Ware
angebracht sein. Infolge der reduzierten Klebwirkung im Bereich 3 kann das Etikett
9 von der Ware leicht abgezogen werden, da der hochpermanent klebende Bereich 2 durch
die Ausstanzung 10 der Trägerfolie bedeckt wird. Beim Abziehen ist das über den Rand
des Etikettes 9 vorstehende Teil der Trägerfolie 10 hilfreich, da dort die Trägerfo
lie leicht ergriffen und das Etikett angehoben werden kann. Der Benutzer hat die Möglichkeit,
das Etikett danach hochpermanet klebend anzubringen, wozu er lediglich das ausgestanzte
Teil 10 der silikonisierten Trägerfolie von dem Etikett abziehen muß. Dadurch wird
der hochpermanent klebende Bereich 2 frei, so daß sich eine sichere Verbindung zwischen
dem Etikett 9 und einem Objekt, bei dem es sich beispielsweise um eine Dokumentationskartei
handeln kann, sichergestellt wird.
1. Verfahren zum Herstellen von Selbstklebeetiketten mit einer an ihrer Rückseite
mit Klebstoff beschichteten Etikettfolie und mit einer klebstoffabweisenden Trägerfolie,
wobei die Wirkung des Klebstoffs auf der Etikettfolie örtlich durch ein Mittel aufgehoben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mittel zum Aufheben der Wirkung des Klebstoffs zumindest in einem Teilbereich
(3) des Etiketts (1; 5; 9) die Form eines feinen Musters aus Streifen oder Punkten
verliehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen oder Punkte
des Musters sowie deren gegenseitige Abstände kleiner als 2 mm sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Aufheben
der Wirkung des Klebstoffs auf die klebstoffabweisende Trägerfolie aufgedruckt wird
und danach die Etikettfolie auf diese auflaminiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufdrucken in mehreren
Stufen erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufdrucken im
Siebdruckverfahren erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel
zum Aufheben der Wirkung des Klebstoffs Druckfarbe verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel
zum Aufheben der Wirkung des Klebstoffs Wachs verwendet wird.
8. Selbstklebeetikett mit einer klebstoffabweisenden Trägerfolie und einer klebstoffbeschichteten
Etikettfolie und mit einem die Klebstoffschicht örtlich bedeckenden, die Wirkung
des Klebstoffs aufhebenden Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zumindest in einem Teilbereich (3) des Etiketts (1; 5; 9) die Form
eines feinen Streifen- oder Punktmusters aufweist.
9. Selbstklebeetikett nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen oder
die Punkte des Musters sowie deren gegenseitige Abstände kleiner als 2 mm sind.
10. Selbstklebeetikett nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel Druckfarbe ist.
11. Selbstklebeetikett nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel Wachs ist.