[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein beispielsweise aus der FR-A-2 553 634 bekannt gewordener Skischuh dieser Art
weist eine Heckklappe und eine Manschette auf, die beide verschwenkbar sind. Um einen
Zug auf den Ristbereich des Fußes ausüben zu können, ist im Ristbereich ein innerer,
beweglicher Andruckschild vorgesehen, der mittels eines Seilzuges bei Verschwenken
der Heckklappe nach vorne im Sinne einer Bewegung nach hinten und unten auf den Fuß
drückbar ist.
[0003] Bei bekannten Skischuhen dieser Art treten Probleme in jenem Bereich auf, in dem
der untere, vordere Rand der schwenkbaren Manschette an dem Oberteil der Schale,
etwa im Ristbereich aufliegt. Die Vorwärtsbewegung der Manschette sollte gegen einen
federnden, meist auch gedämpften Widerstand erfolgen, für den auch die Reibung zwischen
Manschette und Schale maßgeblich ist, sodaß eine Anpassung des Verlaufs der Schalenoberfläche
an die Schwenkbewegung angestrebt wird. Da diese Anpassung aus verschiedenen Gründen
nicht ideal sein kann, treten auch Dichtungsprobleme auf, d.h. Schnee oder Wasser
können unter Umständen zwischen Manschette und Schale bis zu dem Innenschuh vordringen.
[0004] Zur Lösung dieser Probleme hat man z.B. versucht, im Bereich des Überganges zwischen
Manschette und Schale ein äußeres, seitlich an der Schale befestigtes Band anzuordnen,
das einerseits zur Abdichtung und andererseits zur Kraftaufnahme dient. Eine andere
Lösung sieht eine Zunge vor, die in dem genannten kritischen Bereich zwischen Schale
und Manschettenrand liegt und sich dann innerhalb der Manschette nach oben erstreckt.
Eine so angeordnete Zunge hilft gleichfalls bei der Abdichtung und kann auch gezielt
als federndes Mittel nach Art einer Rohrfeder gegen die Vorwärtsbewegung der Manschette
bzw. des Rohrschaftes wirken. Da eine Gleitbewegung zwischen Manschette und Zunge
bzw. auch zwischen Zunge und Schale möglich ist, können die entsprechenden Gleitflä
chen durch geeignete Formgebung zur Dämpfung der Bewegung herangezogen werden. In
Hinblick auf die extremen Betriebsbedingungen hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit
etc. ist es jedoch nicht möglich, eine definierte und langzeitstabile Federung bzw.
Dämpfung zu erreichen.
[0005] Ziel der Erfindung ist es, bei einem Skischuh mit Heckklappe und Manschette die Schale
durch einen Längsschlitz in zwei Lappen zu teilen, wobei diese mittels einer Verstelleinrichtung
zusammengezogen und gegen den Fuß gepreßt werden können. Hiebei werden die oben genannten
Dichtungsprobleme besonders akut, zumal die Schale nun wegen des Längsschlitzes im
Ristbereich eine Öffnung aufweist.
[0006] Dieses Ziel läßt sich mit einem gattungsgemäßen Skischuh erreichen, der die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 aufweist.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung bietet den zusätzlichen Vorteil, daß gegebenenfalls in
der Kammer auch noch die Verstelleinrichtung oder Teile dieser Einrichtung, zusätzliche
Verstelleinrichtungen oder federnde bzw. dämpfende Mittel untergebracht werden können.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung samt ihren Merkmalen und Vorteilen ist im folgenden an Hand beispielsweiser
Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In
dieser zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Skischuhes nach der Erfindung, Fig.
2 einen Skischuh nach der Erfindung mit seinen wesentlichen Teilen in einer Seitenansicht
in Explosionsdarstellung, teilweise geschnitten, Fig. 3 eine andere Ausführungsform
eines längenänderbaren Zwischenteils, Fig. 4 in schematischer, teilweise geschnittener
Seitenansicht eine weitere Ausführungsform eines Skischuhes nach der Erfindung mit
einer Zunge, die Fig. 6 und 7 in schematischer Draufsicht zwei Verstelleinrichtungen
für eine Zunge, Fig. 5 eine weitere Ausführung, gleichfalls in schematischer teilweise
geschnittener Seitenansicht, Fig. 8 in schematischer, perspektivischer Ansicht die
Schale eines Skischuhes nach der Erfindung mit einer dazugehörigen Verstelleinrichtung,
Fig. 9 in schematischer, geschnittener Seitenansicht eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, Fig. 10 in einem Schnitt nach der Linie X-X der Fig. 9 eine mögliche
Ausführung einer Verstellschnalle für die Schale und Fig. 11 eine letzte Ausführungsform
eines Skischuhes nach der Erfindung in schematischer, geschnittener Seitenansicht.
[0010] Den Fig. 1 und 2 ist ein Skischuh nach der Erfindung zu entnehmen, der eine Schale
1 aufweist, die eine Sohle 2 und hinten einen hochgezogenen Fersenteil 3 besitzt.
Von der Spitze des Schuhes weg erstreckt sich die Schale 1 bis etwa in den Ristbereich,
wobei sie der Fußform vorzugsweise angepaßt ist. Der Skischuh besitzt weiters eine
Heckklappe 4, die bezüglich der Schale nach vorne und hinten verschwenkbar und zu
diesem Zweck beispielsweise in beidseitigen Schwenklagern 5 an der Schale angelenkt
ist. Ferner ist eine Manschette 6 vorgesehen, die ebenfalls bezüglich der Schale
verschwenkbar ist und zu diesem Zweck mit seitlich heruntergezogenen Lappen in beidseitigen
Schwenklagern 7 an der Schale angelenkt ist. Die Heckklappe 4 kann mit der Manschette
6 mittels einer Verschlußeinrichtung 8, die in bekannter Weise z.B. als Riemen mit
Schnalle ausgebildet sein kann, lösbar verbunden werden, wobei ein Teil der Heckklappe
4 und der Manschette 6 zumindest einen Teil des Schaftrohres bildet, welches das Bein
des Skiläufers aufnimmt. In bekannter Weise kann die Heckklappe 4 weit nach hinten
verschwenkt werden, um einen bequemen Einstieg in den Schuh zu ermöglichen. Da üblicherweise
sämtliche beschriebenen Teile aus verhältnismäßig hartem Kunststoff bestehen, ist
noch ein nicht dargestellter Innenschuh aus weichem flexiblen Material vorgesehen,
der zwischen dem Fuß des Skiläufers und Schale 1, Heckklappe 4 und Manschette 6 liegt.
Wie in den Fig. 1 und 2 strichliert angedeutet und beispielsweise auch Fig. 4 entnehmbar,
ist oberhalb und seitlich des Vorderfußes unter Bildung einer nach außen im wesentlichen
abgedichteten Kammer 9 eine Zusatzwandung 10 vorgesehen, die im Sinne der Verschwenkbarkeit
der Manschette 6 längenänderbar ist, sodaß eine gewisse Bewegung der Manschette 6
zusammen mit der Heckklappe 4 nach vorne bzw. nach hinten möglich ist. Wie in Fig.
1 und Fig. 2 gezeigt, besteht die Zusatzwandung 10 beispielsweise aus einem im Zehenbereich
mit der Schale 1 verbundenen, im vorliegenden Fall einstückigen vorderen Wandteil
11, einem mit der Manschette 6 verbundenen, hier einstückigen hinteren Wandteil 12
und einem längenänderbaren Zwischenteil 13. Bei der Ausführung nach Fig. 2 besteht
der Zwischenteil 13 seinerseits aus einem längenänderbaren Einsatz 14 und aus einem
Haltebügel 15, der mit Seitenlappen seitlich an der Schale, vorzugsweise zusammen
mit der Manschette 6 angelenkt ist und der vorne und seitlich einen Randbereich des
längenänderbaren Einsatzes 14, der hier nach Art eines Faltenbalges ausgebildet ist,
umfaßt.
[0011] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann der Zwischenteil 13 jedoch auch ohne Haltebügel
15 ausgebildet sein, wobei die Möglichkeit einer Längenänderung im Sinne der Verschwenkbarkeit
der Manschette 6 gegeben sein muß, was auch, wie in Fig. 3 gezeigt, z.B. durch eine
faltenbalgähnliche Ausführung möglich ist. Bei den Ausführungen nach Fig. 1 bis 3
ist vorgesehen, daß der Faltenbalg bzw. Faltenbalgteil des Zwischenteils 13 elastisch
verformbar ist, sodaß eine Schwenkbewegung des Beines und damit der Manschette 6 nach
vorne gegen die solcherart erzeugte Federkraft erfolgen kann. Eine Dämpfung dieser
abgefederten Bewegung kann durch eine entsprechende Anpassung der miteinander in Berührung
stehenden Flächen der Manschette bzw. der Schale erfolgen, wobei durch diese Anpassung
für eine bestimmte Reibungskraft zwischen diesen gegeneinander bewegbaren Teilen
gesorgt wird.
[0012] Die Bildung der Kammer 9 durch die Zusatzwandung 10 ergibt einerseits ohne wesentliche
Gewichtserhöhung eine bedeutende Erhöhung der Verwindungssteifigkeit des Skischuhes
und ergibt andererseits eine aerodynamisch zweckmäßige Form. Durch Variationen des
Zwischenteils 13 hinsichtlich seiner Feder- und/oder Dämpfungseigenschaften kann die
Bewegung von Heckklappe 4 und Manschette 6 individuell gestaltet werden.
[0013] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführung der Erfindung besitzt einen einstückigen, zum
Teil faltenbalgartig ausgebildeten Zwischenteil 13, ähnlich wie in Fig. 3, wobei der
gesamte Zwischenteil, ebenfalls wie nach Fig. 3, zusammen mit der Manschette 6 in
seitlichen Schwenklagern 7 an der Schale 1 angelenkt ist. Bei dieser Ausführungsform
ist noch eine Zunge 16 vorgesehen, die hier mittels zweier seitlicher Lappen in Gelenkpunkten
17 an der Schale angelenkt ist und somit eine gewisse Verschwenkbewegung durchführen
kann. In der Gegend des Ristes liegt die Zunge 16 oberhalb der Schale 1 und begrenzt
somit zum Teil die Kammer 9 nach unten hin. In dem von der Zunge abgedeckten Bereich
der Schale 1 ist ein Längsschlitz 18 vorgesehen, an den ein Querschlitz 19 anschließt,
wobei der Längsschlitz 18 die Schale in zwei beidseitige Lappen 20 teilt. Der Längsschlitz
18 weist weiter eine sich von dem Querschlitz 19 nach vorne erstreckende Verlängerung
21 auf, in welcher der Vorderteil der Zunge 16 mittels eines diese Verlängerung 21
des Längsschlitzes 18 durchsetzenden, an seiner Unterseite, unterhalb der Schale pilzartig
verbreiterten Vorsprunges 22 gleitend geführt ist.
[0014] Für die Zunge 16 kanne eine in Fig. 4 nur angedeutete Verstelleinrichtung 23 vorgesehen
sein. Gemäß Fig. 5 besteht diese Verstelleinrichtung aus einer im vordersten Bereich
der Kammer 9 angeordneten, quer zum Schuh verlaufenden doppelten Gewindespindel 24,
die mit einem Ende durch die Kammer nach außen tritt und mittels eines angelenkten
Hebels 25 händisch verdrehbar ist. Auf der Gewindespindel 24 sitzen zwei Muttern 26,
and die Laschen 27 angelenkt sind, welche an ihrem hinteren Ende gemeinsam an dem
vordersten Ende der Zunge 16 angreifen. Es ist ersichtlich, daß durch Verdrehen der
Spindel 24 mittels des Hebels 25 die beiden Muttern 26 eine Bewegung voneinander weg
oder zueinander zu ausführen, wodurch sich der gemeinsame Verbindungspunkt der beiden
Laschen 27 und damit auch die Zunge 16 nach vorne oder nach hinten bewegen. Auf diese
Weise kann die Vorspannung der als Rohrfeder wirkenden Zunge geändert werden, sodaß
eine Anpassung der Federungseigenschaften des Skischuhes an verschiedene Fahrstile
bzw. an verschiedenes Können des Läufers möglich ist.
[0015] Eine alternative Verstellmöglichkeit für die Zunge ist in Fig. 6 gezeigt. Hier wird
die Bewegung der Zunge 16 nach vorne durch einen verschiebbaren Keil 28 begrenzt,
der auf einer einfachen Gewindespindel 29 sitzt. Auch die Gewindespindel 29 kann
im vordersten Teil der Kammer 9 gelagert und mit einem Ende nach außen geführt werden,
sodaß, ähnlich wie bei Fig. 5, ein Verdrehen der Gewindespindel 29 mittels eines
an das freie Ende angelenkten Hebels 30 von außen möglich ist. Wie ersichtlich, kann
auch das vorderste Ende der Zunge 16 keilförmig ausgebildet sein, damit sich eine
gute Abstützung auf der Keilfläche des Keils 28 ergibt. Dieser Keil 28 stellt somit
einen veränderbaren vorderen Anschlag für die Zunge 16 dar, wobei durch Veränderung
dieses Anschlages gleichfalls eine Möglichkeit der Anpassung an Fahrkönnen und/oder
Fahrverhältnisse möglich ist. Die Zunge ist bei diesem Ausführungsbeispiel in einem
eigenen, kurzen Längsschlitz 31 der Schale mit Hilfe einer Niete 32 od.dgl. geführt,
wobei die Länge des Schlitzes 31 so bemessen sein kann, daß sein vorderes Ende einen
Anschlag für die Niete 32 und damit für die Zunge 16 im Sinne einer Bewegung der Zunge
nach hinten darstellt.
[0016] Zurückkommend auf Fig. 4 ist dort auch ersichtlich, daß unterhalb der Zunge 16 im
Ristbereich ein Spannband 33 über die beiden, durch den Längsschlitz 18 geschaffenen
Lappen 20 der Schale verläuft. Dieses Spannband 33 (siehe auch Fig.9) ist an einer
Seite, im Ausführungsbeispiel an der linken Seite, an der Schale befestigt, überquert
den Längsschlitz 18 zwischen den beiden Lappen 20 und ist durch einen Schlitz in der
Zusatzwandung 10 (nicht gezeigt) zu einer außen am Schuh angebrachten Spanneinrichtung
34 geführt. Diese Spanneinrichtung 34 kann beispielsweise eine verstellbare Schnalle
sein. Weitere Ausbildungsmöglichkeiten für eine solche Spanneinrichtung 34 sind später
anhand der Fig. 9, 10 und 11 noch näher erläutert. Damit das Spannband 33 gut geführt
ist, kann in der Schale 1 im Bereich der beiden Lappen 20 eine versenkte Führung,
z.B. eine Rinne (nicht gezeigt) ausgebildet sein. Auf diese Weise wird auch die Bewegung
der Zunge 16 bezüglich der Schale 1 nicht behindert. Es leuchtet ein, daß mit Hilfe
des Spannbandes 33 bzw. der Spanneinrichtung 34 die beiden Lappen 20 der Schale 1
im Ristbereich mehr oder weniger zusammengezogen werden können, wodurch eine Anpassung
an unterschiedliche Fußgrößen und/oder Sockenstärken bzw. ein den individuellen Wünschen
des Skifahrers mehr oder weniger strengerer Sitz des Schuhes erreicht werden können.
[0017] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Skischuh nach der Erfindung ist, ähnlich wie nach
Fig. 3, ein einstückiger, faltenbalgartig ausgebildeter Zwischenteil 13 vorgesehen,
der die Kammer 9 nach außen hin begrenzt. In die Kammer 9 ist hier ein elastisch
verformbarer Körper 35 eingelegt, der z.B. aus Polyester- oder Polyätherschaum bzw.
aus einem Polyester-Polyäther-Schaumgemisch oder aus einem anderen kältebeständigen
Kunststoffschaum besteht und bewegungsdämpfende Eigenschaften aufweist. Ein Teil
der Kammer 9 wird von einem Verstellstab 36 durchsetzt, der mit seinem vorderen Ende
an dem vordersten Ende der Kammer 9 abgestützt ist und an seinem hinteren Ende einen
Querstab 37 oder sonst eine Verbreiterung besitzt. Die Länge des Verstellstabes 36
ist mittels einer Mutter 38 und eines von außen bestätigbaren Rändelrades 39 änderbar,
wobei die buchsenartig ausgebildete Mutter 38 mit entsprechenden, gegenläufigen Gewinden
auf den beiden Teilen des Verstellstabes 36 zusammenwirkt. Durch Verdrehen des Rändelrades
39 kann die Länge des Verstellstabes 36 geändert werden, wobei es zu einem mehr oder
weniger starken Zusammenpressen des vordersten Teiles des Körpers 35 kommt, da sich
der Querstab 37 gegen diesen vordersten Teil des Körpers 35 abstützt. Hierdurch lassen
sich die Federungs- und Dämpfungseigenschaften des Körpers 35 verändern. Eine solche
zusätzliche Beeinflussung des Körpers 35 ist jedoch nicht zwingend erforderlich, vielmehr
kann durch geeignete Wahl des Materials und der Struktur des Körpers 35 ein breiter
Bereich von auf die Bewegung der Manschette 6 wirkenden Federungsbzw. Dämpfungseigenschaften
erfaßt werden, sodaß in einfacher Weise bereits werksseitig eine diesbezügliche Anpassung
möglich ist, wobei die Grundkonstruktion des Skischuhes gleich bleibt. Selbstverständlich
kann auch dafür Sorge getragen werden, daß ein solches Auswechseln des Körpers 35
nachträglich möglich ist, beispielsweise dadurch, daß die Schwenklager 7 lösbar und
somit der Zwischenteil 13 zum Auswechseln des Körpers 35 vorübergehend entfernbar
ist.
[0018] In Fig. 8 ist eine weitere Möglichkeit der Verstellung der Schale 1 im Ristbereich
gezeigt. Auch hier ist die Schale 1 durch einen Längsschlitz 18 und einen Querschlitz
19 in zwei Lappen 20 geteilt. An einem Lappen, im vorliegenden Fall an dem linken
Lappen 20 ist, z.B. mittels einer Niete, eine Ende eines Drahtseiles 40 befestigt.
Das Drahtseil 40 ist über einen Pilz 41 an dem anderen Lappen 20 oder durch eine Öse
zu einer Zugeinrichtung 42 geführt. Diese Zugeinrichtung besteht beispielsweise aus
einer im vorderen Teil der Kammer 9 untergebrachten und dort gelagerten Wickelachse
43, deren eines Ende durch eine Bohrung nach außen zu einem Betätigungshebel 44 geführt
ist. Mittels dieser Wickelachse kann der Benutzer das Drahtseil 40 mehr oder weniger
spannen und hiedurch ein Annähern bzw. auch Überlappen der beiden Lappen 20 der Schale
1 erreichen. Ein gegensinniges Verdrehen der Wickelachse führt hingegen aufgrund
der Elastizität der Schale zu einer entsprechenden Lockerung. Zur Fixierung der Wickelachse
43 ist an dieser ein Klinkenrad 45 befestigt, in welches eine Sperrklinke 46 eingreift,
die mittels einer Taste 47 von außen lösbar ist. Die Zugeinrichtung 42 mit dem Drahtseil
40 dient somit den selben Zweck wie die Spanneinrichtung 34 in Verbindung mit dem
Spannband 33 nach Fig. 4.
[0019] In Fig. 9 ist ein Skischuh nach der Erfindung mit einer Zunge 16 gezeigt, der eine
Verstelleinrichtung 23, z.B. nach Fig. 5 oder 6 zugeordnet ist. Der Zwischenteil 13
besteht wie bei der Ausführung nach Fig. 2 aus einem elastisch verformbaren, faltenbalgartig
ausgebildeten Einsatz 14 und einem Haltebügel 15. An der Oberseite des Haltebügels
ist eine Verstelleinrichtung 48 vorgesehen, die aus einem außen liegenden Hebel 49,
der über eine Welle 50 mit einer innenliegenden Exzenterscheibe 51 verbunden ist,
besteht. Die Exzenterscheibe 51 greift an dem vorderen, unteren Rand des Einsatzes
14 an, sodaß durch Verdrehen des Hebels 49 seitens des Benutzers die Vorspannung des
Faltenbalges einstellbar ist. Wenngleich nicht gezeigt, kann auch bei dieser Ausführungsform
die Kammer 9 mit einem elastisch verformbaren bzw. dämpfenden Körper 35 gefüllt sein.
Wie auch bei der Ausführung nach Fig. 7 und Fig. 11 kann die Verschwenkbewegung der
Manschette 6 nach vorne und/oder nach hinten durch eine Schlitz 52- Zapfen 53-Führung
zwischen Manschette 6 und Schale 1 begrenzt sein, wobei üblicherweise der Schlitz
52 in der Schale und der Zapfen 53 an der Manschette vorgesehen sind. Ebenso wie die
Schwenklager 5 und 7 sind diese Schlitz-Zapfen-Führungen 52, 53 beidseits des Skischuhes
vorgesehen. Aus Fig. 9 geht auch ein senkrecht verlaufender Schlitz 54 am oberen Ende
der Manschette hervor, der mit der oberen und äußeren Fläche der Zunge 16 zusammenwirkt,
wobei je nach Breite und Länge des Schlitzes 54 eine Vorwärtsbewegung des oberen
Teiles der Zunge 16 bezüglich der Manschette 6 möglich ist. Diese Bewegung wird durch
seitliche Einschnitte 55 im oberen Zungenbereich erleichtert. Im Gegensatz zu der
Ausführung nach Fig. 4, bei welcher die Zunge 16 mit Seitenlappen an der Schale 1
in Gelenkpunkten 17 befestigt ist, weist die Zunge 16 bei der Ausführung nach Fig.9
keine solche Seitenlappen zur Befestigung auf, wodurch ihre Eigenschaft als Rohrfeder
betont wird.
[0020] Wie bei der Ausführung nach Fig. 4 sind auch hier ein Spannband 33 mit einer Spanneinrichtung
34 vorgesehen, wobei diese Spanneinrichtung 34 in Fig. 10 näher dargestellt ist.
Das Ende des Spannbandes 33 ist z.B. mittels einer Niete 56 an einem Endstück 57 befestigt.
Dieses Endstück 57 ist mittels eines Ringes 58 mit einem hohlen, einseitig offenen
Hebel 59 verbunden, wobei der Ring 58 z.B. die Seitenflächen des Hebels 59 durchsetzt
und sowohl in dem Hebel 59 als auch in dem Endstück 57 schwenkbar gehalten ist. Oberhalb
der Lagerung des Ringes 58 ist in einer Achse 60 ein Bolzen 61 gelagert, der bei
geschlossenem Hebel 59 innerhalb des Hebels liegt und mit einem Gewinde versehen ist.
Das untere, mit dem Gewinde versehene Ende durchsetzt ein Winkelstück 62, das z.B.
mittels Nieten, Schrauben od.dgl. im Sohlenbereich des Schuhes befestigbar ist. Zu
diesem Zweck sind Bohrungen 63 in dem Mittelteil des Winkelstücks 62 ausgebildet.
In Spannrichtung ist der Bolzen 61 bezüglich des Winkelstücks 62 mittels einer verdrehbaren
Mutter 64 gehalten. Es ist ersichtlich, daß durch Aufklappen des Hebels in Richtung
des Pfeiles A eine Entlastung des Spannbandes 33 und somit ein Verstellen der nunmehr
zugänglichen Mutter 64 möglich ist. Durch Einstellen der Mutter 64 kann demnach die
gewünschte Spannung des Bandes 33 eingestellt und durch Anspannen des Hebels 59 gegen
den Pfeil A realisiert werden. Die Mutter 64 kann eine solche Außenfläche besitzen,
daß sie bei geschlossenem Hebel 59 unverdrehbar ist, sodaß sich eine selbsttätige
Sicherung der Mutter 64 gegen unbeabsichtigtes Verdrehen ergibt.
[0021] In Fig. 11 ist eine Ausführungsform gezeigt, die im Prinzip jener nach Fig. 9 gleicht,
jedoch ist hier die gesamte Kammer 9 von einem elastisch verformbaren Körper 35 ausgefüllt,
wobei die Außenfläche dieses Körpers einen Bereich 65 der Zusatzwandung bildet, der
zwischen dem mit der Manschette 6 einstückigen hinteren Wandteil 12 und der Außenfläche
des Haltebügels 15 liegt. Der Körper 35 weist außerdem ein oder mehrere zylindrische
Querbohrungen 66 auf. Durch Einschieben von Einsätzen 67 in eine oder mehrere dieser
Querbohrungen kann die Feder- und/oder Dämpfungswirkung des Körpers 35 nach Wunsch
geändert werden, soferne die Einsätze 67 aus einem anderen Stoff bestehen als der
Körper 35. Im allgemeinen wird der Körper 35 aus einem Schaumkunststoff bestehen und
die Einsätze 67 werden aus demgegenüber relativ hartem Material bestehen. In Fig.
11 ist weiters eine einfache Spanneinrichtung für das Spannband 33 gezeigt. Zu diesem
Zweck ist in dem nach außen geführten Ende des Spannbandes 33, das z.B. aus relativ
hartem, dennoch flexiblen Kunststoff bestehen kann, eine ovale Öffnung ausgebildet
und an der Außenfläche der Schale 1 ist ein Exzenter 69 drehbar und durch den Benutzer
verstellbar gelagert, wobei dieser Exzenter 69 die Öffnung 68 durchsetzt. Durch Verdrehen
des Exzenters 69, der an dem unteren Ende der ovalen Öffnung 68 anliegt, kann die
Spannung des Bandes 33 geändert werden.
[0022] In den Ausführungsbeispielen wurde gezeigt, daß die Außenwandung des Zwischenstückes
13 ganz oder zum Teil als Faltenbalg ausgebildet sein kann, sodaß Längenänderungen
im Sinne der Verschwenkbewegung der Manschette möglich sind. Es ist jedoch auch möglich,
den Zwischenteil 13 oder den Einsatz 14 lamellen- bzw. schuppenartig auszubilden,
sodaß er in sich verschieblich ist. Soferne in diesem Fall die Kammer 9 hohl ausgebildet
ist, bringt der Zwischenteil 13 bzw. der Einsatz 14 keine zusätzlichen federnden und/oder
dämpfenden Eigenschaften. Jedoch kann in diesem Fall, wie bereits weiter oben beschrieben,
der Hohlraum mit einem Körper 35 ausgefüllt werden, der entsprechende Eigenschaften
aufweist. Je nach den gewünschten Anforderungen können verschiedene der gezeigten
Verstell- bzw. Spannvorrichtungen in einem einzigen Skischuh kombiniert werden, wodurch
sich ein breites Spektrum von Anpassungsmöglichkeiten ergibt. Soferne eine Zunge 16
Verwendung findet, kann diese, wie in Fig. 4 gezeigt, auch an der Schale 1 angelenkt
sein. Ebenso kann jedoch eine Verbindung mit der Schale durch eine Zapfen-Schlitzführung
erfolgen, wodurch eine begrenzte Verschieblichkeit der Zunge in ihren Seitenbereichen
ermöglicht ist. Auch ist es erwähnenswert, daß in der erfindungsgemäß vorgesehenen
Kammer 9 ein mit dem Vorderteil der Schale 1 einerseits und mit der Manschette 6 andererseits
verbundener, an sich bekannter Stoßdämpfer, z.B. ein Gasdruckstoßdämpfer, untergebracht
werden kann.
[0023] Der verwendete Begriff "Zusatzwandung 10" bedeutet, daß um die Schale 1 eine Hülle
gelegt ist, welche die Kammer 9 bildet, wobei diese Hülle ein- oder mehrteilig sein
kann. Es schließt nicht aus, daß diese Hülle auch eine untere, an der Schale 1 anliegende
Wand besitzt und somit ganz oder teilweise als eigene Kapsel ausgebildet ist, in
der sich die Kammer 9 oder Teile dieser Kammer befinden.
1. Skischuh mit einer eine Sohle aufweisenden Schale, die hinten einen Fersenteil
besitzt und sich vorne - vorzugsweise der Fußform angepaßt - von der Spitze bis etwa
in den Ristbereich erstreckt, mit einer bezüglich der Schale verschwenkbaren Heckklappe,
die mit einer gleichfalls bezüglich der Schale verschwenkbaren, mit der Heckklappe
mittels einer Verschlußeinrichtung lösbar verbindbaren Manschette bei geschlossenem
Skischuh zumindest einen Teil des Schaftrohres bildet, sowie mit einem Innenschuh
aus weichem flexiblen Material, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und seitlich
des Vorderfußes unter Bildung mindestens einer nach außen im wesentlichen abgedichteten
und nach unten von der Schalenwandung begrenzten Kammer (9) eine im Sinne der Verschwenkbewegung
der Manschette (6) längenänderbare Zusatzwandung (10) vorgesehen ist, wobei die Wandung
der Schale (1) im Ristbereich durch einen Längsschlitz (18) in zwei Lappen (20) geteilt
ist, die mittels einer Verstelleinrichtung (34, 42) in Querrichtung zusammenziehbar
sind.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzwandung (10) aus
einem im Zehenbereich mit der Schale (1) verbundenen vorderen Wandteil (11), einem
mit der Manschette (6) verbundenen hinteren Wandteil (12) und einem längenänderbaren
Zwischenteil (13) besteht.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (9)
zwischen Zusatzwandung (10) und Schale (1) eine von außen betätigbare Verstelleinrichtung
(23, 42, 48) oder ein Teil einer Verstelleinrichtung für den Ristteil der Schale (1)
und/oder für eine Zunge (16) untergebracht ist.
4. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Verstelleinrichtung
(23) ein Anschlag (28) verstellbar ist, der die Vor- und/oder Rückwärtsbewegung der
Zunge (16) begrenzt.
5. Skischuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (23)
einen mittels einer Spindel (29) verschiebbaren Keil (28) aufweist, dessen Keilfläche
mit dem vorderen Ende der Zunge (16) zusammenwirkt.
6. Skischuh nach einem der Ansprüche 3 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß der vordere
Teil der Zunge (16) an der Schale (1) verschiebbar geführt ist, z.B. mittels eine
Zapfens in einem Längsloch.
7. Skischuh nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge
(16) mit Seitenlappen an der Schale (1) angelenkt ist, vorzugsweise in Anlenkpunkten,
die oberhalb der Anlenkung der Manschette an der Schale liegen.
8. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) mit in seitlichen
Gleitschlitzen der Schale (1) geführten Zapfen angelenkt ist.
9. Skischuch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) mittels der
Verstelleinrichtung (23) vor- und rückwärts bewegbar ist.
10. Skischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Endbereich der
Zunge (16) ein Stellglied (27-27) befestigt, vorzugsweise angelenkt ist, das mittels
der Verstelleinrichtung (23) hin- und herbewegbar ist.
11. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an das
vordere Ende des Längsschlitzes (18) ein die Lappen (20) vorne und unten begrenzender
Querschlitz (19) anschließt.
12. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
eine von außen verstellbare Zugeinrichtung (42) für zumindest ein Drahtseil (40) od.dgl.
aufweist, das über Pilze (41), Ösen od.dgl. der Schalenlappen (20) geführt ist.
13. Skischuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugeinrichtung als
drehbare Wickelachse (43) ausgebildet ist.
14. Skischuh nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelachse (43) mit
einer Sperrklinke (46) zusammenwirkt, die von außen lösbar ist.
15. Skischuh nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein,
mit einem Ende an der Schale (1) verankertes Spannband (33), Kabel od.dgl. im Inneren
der Kammer (9) etwa im Bereich der beiden Lappen (20) über die Schale (1) verläuft,
sodann durch die Zusatzwandung (10) herausgeführt und mit seinem anderen Ende zu
einer Spanneinrichtung (34), z.B. einer verstellbaren Schnalle, einer Gewindespindel
od.dgl. geführt ist.
16. Skischuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schale (1) im Bereich
der beiden Lappen (20) für eine definierte und versenkte Führung des Spannbandes
(33), Kabels od.dgl. eine Rinne ausgebildet ist.
17. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenteil
(13) aus einem längenänderbaren Einsatz (14) und aus einem diesen Einsatz (14) haltenden
Haltebügel (15) besteht, welcher mit der Schale (1) verbunden, vorzugsweise zusammen
mit der Manschette (6) an der Schale (1) angelenkt ist.
18. Skischuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltebügel (15) einen
Randbereich des längenänderbaren Einsatzes (14) vorne und seitlich umfaßt.
19. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16 oder 17 und 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzwandung (10) bzw. der Zwischenteil (13) oder der längenänderbare Einsatz
(14) einen verformbaren Faltenbalg od.dgl. aufweist.
20. Skischuh nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg elastisch
verformbar ist.
21. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16 od. 17 und 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzwandung (10) bzw. der Zwischenteil (13) oder der längenänderbare Einsatz
(14) lamellen- bzw. schuppenartig in sich verschieblich ausgebildet ist.
22. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer
(9) zumindest teilweise von einem elastisch verformbaren Körper (35), z.B. einem Schaumkunststoffkörper,
ausgefüllt ist.
23. Skischuh nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche des Körpers
(35) zumindest einen Bereich (65) der Zusatzwandung (10) bildet.
24. Skischuh nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (35)
bewegungsdämpfende Eigenschaften aufweist, z.B. aus Polyäther-Polyester-Schaum besteht.
25. Skischuh nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Körper (35) oder einem Teil des Körpers ein mittels einer Verstelleinrichtung im
Sinne der Verschwenkbewegung der Manschette (6) verstellbarer Anschlag (37) zugeordnet
ist.
26. Skischuh nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
aus zwei mittels einer Gewindebuchse (38) gegeneinander bewegbaren Gewindebolzen (36)
besteht, wobei ein Gewindebolzen (36) an seinem freien Ende den Anschlag (37) für
den Körper (35) trägt, der andere Gewindebolzen (36) mit seinem freien Ende an der
Schale (1) bzw. dem vorderen Wandteil (11) abgestützt bzw. verankert ist und die
Gewindebuchse (38) von außen, z.B. mittels eines nach außen ragenden Rändelrades (39)
od.dgl. verdrehbar ist.
27. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Kammer (9) ein mit dem Vorderteil der Schale (1) bzw. mit der Manschette (6) verbundener
Stoßdämpfer z.B. ein Gasdruckstoßdämpfer, vorgesehen ist.