(19)
(11) EP 0 326 630 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.08.1989  Patentblatt  1989/32

(21) Anmeldenummer: 88101463.3

(22) Anmeldetag:  02.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08C 15/12, G08C 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB LU NL

(71) Anmelder: Theimeg Elektronikgeräte GmbH & Co. KG
D-41748 Viersen (DE)

(72) Erfinder:
  • Plum, Bernhard, Dipl.-Ing.
    D-4060 Viersen 1 (DE)
  • Wunderer, Hans-Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-4056 Schwalmtal (DE)

(74) Vertreter: Puschmann, Heinz H. et al
Patentanwalt, Puschmann & Borchert, Patentanwälte, European Patent Attorneys, Postfach 10 12 31
80086 München
80086 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Übertragung von Fernsteuersignalen mittels einer einzigen Trägerfrequenz zwischen im Zeitmultiplex arbeitenden Geber- und autonomen Empfangsstationen


    (57) Mit einer einzigen Trägerfrequenz arbeitende Funkfernsteuer-­Einrichtung zur Übertragung von Befehlstelegrammen von autonomen Geberstationen (S1 bis Sn) an Empfangsstationen (L1 bis Ln), bei der zwecks Reichweitenerhöhung eine Repeater-Station MEREP (3) vorgesehen ist, die das jeweils ausgesendete Befehlstelegramm ebenfalls empfängt und zeitlich versetzt aussendet;




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Fernsteuersignalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru­ches 1 sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 3.

    [0002] Verfahren zur Fernsteuerung von mobilen Objekten, bei denen Befehlstelegramme mittels einer einzigen Trägerfrequenz zwischen den Geberstationen und den mobilen Objekten übertragen werden, sind vielfach bekannt. Beispielsweise können die einzelnen Geberstationen zyklisch nacheinander an die adressierten Empfangsstationen senden, wobei die einzelnen Geberstationen sich selbsttätig auf das Zeitraster des vorgegebenen Multiplex-Übertragungsrahmens synchronisie­ren und solche Geberstationen, deren Sendezeiten im Zeitraster noch nicht erreicht sind, vom Senden ausgeschlos­sen sind; vgl. DE 23 54 067.

    [0003] Es kann aber auch bei asynchroner Arbeitsweise in jeder Geberstation ein Zufallsgenerator vorgesehen sein, der für die betreffende Geberstation den Zeitablauf der Aussendung der Befehlstelegramme bestimmt; vgl. DE 25 51 013.

    [0004] Selbstverständlich sind auch andere auf einer Trägerfrequenz arbeitende Funkfernsteuer-Systeme bekannt.

    [0005] Zwar haben sich derartige Funkfernsteuersysteme, insbesondere für die Fernsteuerung von Lokomotiven, in der Praxis überaus bewährt. Jedoch treten in letzter Zeit verstärkt Reichweiten­probleme auf, da die Sendeleistungen solcher Systeme von den zuständigen Behörden infolge der Vielzahl der zugelassenen Systeme stark reduziert worden sind, um auf diese Weise die gleiche Sendefrequenz in räumlich kürzeren Abständen erneut vergeben zu können.

    [0006] Die vorhandenen Sendefrequenzen und die Anzahl der in Betrieb befindlichen Fernsteueranlagen lassen es daher nicht mehr zu, jeder zu steuernden Lokomotive eine getrennte Übertragungs­frequenz zuzuordnen; zum Beispiel sollen bei der deutschen Bundesbahn mehr als 400 Lokomotiven unter Benutzung einer einzigen Trägerfrequenz mit einer zulässigen Sendeleistung von nur ca. 140 mW ferngesteuert werden. Auf der anderen Seite werden aber die fernzusteuernden Züge immer länger, was an sich eine Reichweitenvergrößerung der Fernsteueranlagen erfordert.

    [0007] Wie die Erfahrung gezeigt hat, können durch Optimierungen des Aufbaues und der Schaltungsausbildung der Funkfernsteuerungen sowie der Sende- und Empfangsantennen die Reichweiten zwar vergrößert werden, jedoch nicht verhindern, daß bei größeren Reichweiten unerwünschte Funkunterbrechungen im Übertragungs­system auftreten, die aus Erfordernissen der bestehenden Sicherheitsbestimmungen zur Zwangsabschaltung der fernzusteu­ernden Lokomotiven führen. Zu entsprechenden Erfahrungen führte die versuchsweise Verwendung von sogenannten aktiven/passiven Antennenreflektoren anstelle der üblichen Stabantennen.

    [0008] Nach einem nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlage sollen für die Fernsteuerung von Lokomotiven im Gelände zusätzliche Verstärkerstationen nach Art von Relaisstationen aufgebaut werden. Diese Verstärkerstationen sollen die Signale der tragbaren Funkfernsteuersender - Frequenz F1 - empfangen und diese auf einer anderen Frequenz - Fre­quenz F2 - zusätzlich absenden. Hierzu müssen für jeden Empfänger auf den fernzusteuernden Lokomotiven zwei getrennte Hochfrequenz-Empfänger vorgesehen werden, damit die nachge­schaltete Empfänger-Auswerteschaltung gleichzeitig die Signale des tragbaren Funkfernsteuersenders - F1 - und die Signale - F2 - der Verstärkerstation-Station - empfangen können.

    [0009] Zwar ist sofort einzusehen, daß sich hierdurch die Anruf­wahrscheinlichkeit und damit die Reichweite insbesondere in unübersichtlichem Industriegelände erhöht. Dieser Vorschlag ist jedoch insofern nachteilig, als zwei Sendefrequenzen benötigt werden, was in aller Regel infolge gesetzlicher Bestimmungen nicht durchführbar ist und ein relativ hoher Material- und Schaltungsaufwand auf der Empfängerseite betrieben werden muß, da zwei Sendefrequenzen getrennt zu verarbeiten sind.

    [0010] Es besteht also ein hoher Bedarf an einer Funkfernsteuerung, die die geschilderten Nachteile vermeidet.

    [0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, durch einfache technische Maßnahmen unter Verwendung einer einzigen Sendefrequenz die Reichweite zwischen den Sendern und Empfängern solcher Funkfernsteuereinrichtungen zu erhöhen.

    [0012] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß für das Verfahren gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 und für die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 3 gelöst.

    [0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0014] Nach der Erfindung sind also eine oder mehrere sogenannte Empfangs-Sende-(Repeater)-Stationen, im Nachfolgenden mit MEREP bezeichnet, im Gelände verteilt vorgesehen, innerhalb dessen die fernzusteuernden Lokomotiven bewegt werden können. Eine Repeater-Station empfängt die Signale der Funk­fernsteuersender und sendet diese auf der gleichen Frequenz zeitverzögert wieder aus. Die tragbaren Funkfernsteuersender und die Repeater-Station gehören einem gemeinsamen Zeitmulitplex-System an, so daß sich die Sendungen der Funkfernsteuersender nicht stören können und die einzelnen Befehlstelegramme zeitlich versetzt nach einem vorgegebenen Schema ausgesendet werden. Entsprechendes gilt für die Repeater-Station, die sich in dieses Zeitmultiplex-System selbsttätig einordnet und ihre Sendezeit für die wiederholte Aussendung eines empfangenen Befehlstelegrammes darauf abstimmt, daß dieses in einer Zeitlücke innerhalb dieses Zeitmulitplexsystems zur Aussendung gelangt.

    [0015] Obzwar der Abstand zwischen zwei Sendungen theoretisch verdoppelt werden müßte, wenn alle Befehlstelegramm-­Übertragungen der tragbaren Geberstationen durch eine zu­sätzliche Repeater-Station wiederholt werden sollen, haben Untersuchungen jedoch gezeigt, daß bei der Fernsteuerung mehrerer Lokomotiven auf einem größeren Gelände, wie zum Beispiel einem Verschiebebahnhof, unter Benutzung einer einzigen Frequenz lediglich bei einer bis zwei Lokomotiven-­Reichweitenprobleme auftreten. Es reicht also vollkommen aus, wenn in der Repeater-Station jeweils nur wenige Lokomotiven für die zusätzliche Aussendung der zugehörigen Befehlstele­gramme berücksichtigt werden. Hierdurch wird die Sendewieder­holzeit nur um maximal 10 bis 20 % erhöht, wenn beispiels­weise die Anzahl der fernzusteuernden Lokomotiven die Zahl 10 nicht übersteigt.

    [0016] Aus der US-PS 31 60 711 ist es zwar bekannt, bei einem Zeitfrequenz-Multiplex-Übertragungssystem eine sogenannte Repeater-Sendestation vorzusehen. Diese Repeater-Sendestation hat aber die Aufgabe, die Synchronisation der auf einer ersten gemeinsamen Frequenz unsynchronisiert gesendeten Nachrichten zwischen den einzelnen Stationen dadurch sicherzustellen, daß diese Nachrichten auf einer zweiten gemeinsamen Frequenz erneut ausgesendet werden. Dies hat mit einer Reichweitenerhöhung in der vorstehend beschriebenen Weise nichts zu tun, da die Erfindung anstelle zweier Sende- oder Trägerfrequenzen nur eine Sendefrequenz benutzt und die Wiederholung des gesendeten Befehlstelegrammes auf der gleichen Sendefrequenz im gleichen Sendezyklus lediglich im Zeitschema des im Zeitmultiplex arbeitenden Senderahmens zeitlich versetzt durchgeführt wird.

    [0017] Die Erfindung ist nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung mehr oder weniger schematisch dargestellter Ausführungsbei­spieles beschrieben.

    [0018] Es zeigen:

    Figur 1 eine Übersicht über die Funkfern­steuerungseinrichtung gemäß der Erfindung,

    Figur 2 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform einer Repeater-­Sendestation einer Funkfernsteuer­einrichtung gemäß Figur 1,

    Figur 3 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform der Repeater-­Sendestation für eine Funkfern­steuer-Einrichtung gemäß Figur 1,

    Figur 4 ein Pulsdiagramm für die Funkfern­steuer-Einrichtung gemäß Figur 1 und 2 unter Verwendung zweier Geber­stationen, und

    Figur 5 ein Pulsdiagramm entsprechend Fi­gur 4 für die Funkfernsteuerungs einrichtung gemäß den Figuren 1 und 3.



    [0019] In Figur 1 sind übersichtsweise die Komponenten eines Funk­fernsteuerungssystems für das Fernsteuern von Lokomotiven mit einer Empfangs-Sende-(Repeater)-Station MEREP gezeigt. Von einer Anzahl tragbarer Geberstationen S1 bis Sn können anstehende Steuerbefehle in Form von Befehlstelegrammen zu Lokomotiv-Empfängern L1 bis Ln gefunkt werden, die dort empfangen und in Steuersignale zur Steuerung der Lokomotive umgesetzt werden. Gleichzeitig werden diese Signale von der Repeater-Station MEREP empfangen, die diese Signale zeitversetzt innerhalb einer Zeitlücke nochmals zu den Lokomotiv-Empfängern L1 bis Ln sendet. Die mobilen Empfangsstationen sind also hier durch die auf den fernzusteuernden Lokomotiven angeordneten Funkempfänger verkörpert.

    [0020] In Figur 2 ist die mit der Bezugsziffer 3 bezeichnete erfindungsgemäße Empfangs-Sende-Station, auch mit Repeater-­Station MEREP bezeichnet, gezeigt, die einen Empfänger 4 zum Auswerten der über eine Antenne 7 aufgenommenen und von einer der Geberstationen ausgesendeten Befehlstelegramme aufweist. Mit dem Empfänger ist eine Verzögerungsschaltung 6 und eine Auwerteschaltung 9 verbunden, an denen das NF-Ausgangssignal des Hochfrequenz-Empfängers 4 anliegt. Über diese Schaltglie­der wird das NF-Ausgangssignal zeitverzögert und dann über einen HF-Sender 5 wieder ausgesendet, wobei die Verzögerungs­zeit der Verzögerungsschaltung 6 mindestens der Sendezeit für das auszusendende Befehlstelegramm in der betreffenden Geberstation entspricht.

    [0021] Bei dieser Ausführungsform wird also das am Ausgang des HF-­Empfängers 4 anstehende Befehlstelegramm dem Verzögerungs­glied 6 und der Auswerteschaltung 9 gleichzeitig zugeführt und dort ausgewertet. Wird in der Auswerteschaltung 9 festgestellt, daß das empfangene Befehlstelegramm eine noch zu beschreibende Kennung S aufweist, so erkennt die Repeater-­Station, daß das empfangene Befehlstelegramm wieder ausgesendet werden soll. Über die Auswerteschaltung 9 erfolgt dann die Freigabe des HF-Senders 5 in der für das erneute Aussenden dieses Befehlstelegrammes vorgesehenen, durch das Verzögerungsglied 6 bestimmten Zeitlücke im Zeitschema des Zeitmultiplex-Systems.

    [0022] Die Zusatzkennung S kann in den Geberstationen z.B. in der Weise erzeugt werden, daß in dem hier nicht dargestellten Tastenfeld der Befehlstelegramm-Eingabevorrichtung ein Schalter S-MEREP
    vorgesehen ist, der vom Bediener dann zu betätigen ist, wenn dieser Reichweitenprobleme feststellt.

    [0023] Es kann aber auch die Zusatzkennung durch bestimmte Befehlskombinationen erzeugt werden. In einem solchen Falle entfällt dann der Schalter S-MEREP.

    [0024] Auf diese Weise wird erreicht, daß nur die Geberstation mit "Reichweitenproblemen" über die Repeater-Station MEREP innerhalb des Sendeschemas die Sendezeit zweifach belegt.

    [0025] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform der Repeater-Sta­tion MEREP dargestellt. Diese umfaßt neben dem HF-Empfänger 4 und -Sender 5 eine Sende-Zeitpunktsteuerung 10, die einen Befehlstelegrammspeicher 8 steuert.

    [0026] Bei dieser Ausführungsform wird das am Ausgang des HF-Empfängers 4 anstehende Befehlstelegramm in dem Speicher 8 abgespeichert und gleichzeitig der Sende-Zeitpunktsteuerung 10 zugeführt. Dort wird der Sende-Zeitpunkt des MEREP-Senders 5 bestimmt und die Sendung eingeleitet, indem gleichzeitig die Sendefreigabe an den HF-Sender 5 und der Befehl zum Auslesen des gespeicherten Befehlstelegrammes an den Speicher 8 gegeben wird.

    [0027] Die Sende-Zeitpunktsteuerung wählt den Sende-Zeitpunkt so, daß das Zeitmultiplexsystem, dem die Sender S1 bis Sn angehören, nicht gestört wird.

    [0028] Im folgenden sei das Arbeiten der Einrichtung nach den Figuren 1 und 2 anhand des Pulsdiagrammes gemäß der Figur 4 erläutert, der ein asynchrones Funkfernsteuerverfahren gemäß der eingangs genannten DE 23 51 013 zugrundegelegt ist. Entsprechendes gilt auch für andere Funkfernsteuerverfahren, wie z. B. dem synchronen gemäß der ebenfalls eingangs erwähnten DE 23 54 067.

    [0029] Ein solches Zeitmulitplex-System weist in jeder Geber-­Station einen Zufallsgenerator auf, der für die betreffende Geber-Station den Zeitablauf der Aussendung der Befehlstele­gramme bestimmt. In Figur 4 ist das Impuls-Diagramm über den zeitlichen Verlauf der Rechteckschwingungen von Pseudo-Zu­fallsgeneratoren PZRG von zwei Geberstationen sowie die Sendezeitpunkte der Befehlstelegramme S1 und S2 dargestellt. Die Sendungen ts erfolgen dort nur, wenn nach einem unmittelbar vorher erfolgten 0-1-Übergang der Pseudo-Zufalls­rechteckfolge PZRG zwei logische EINSEN erscheinen. Für die Zeit t BLOCKIERUNG ist eine weitere Aussendung gesperrt.

    [0030] Es sei nun angenommen, daß die Geber-Station S2 im Befehlstelegramm eine Zusatzkennung S aufweist, die Station S1 dagegen nicht.

    [0031] In der MEREP-Station 3 gemäß Figur 2 wird nun das von der Geber-Station S2 empfangene Befehlstelegramm ausgewertet. Infolge der vorhandenen Zusatzkennung S, die aus dem Befehlstelegramm decodiert wurde, wird die Verzögerungsschal­tung 6 ausgelöst, die eine feste Verzögerungszeit verkörpert. Nach Ablauf der Verzögerungszeit der Verzögerungsschaltung 6 wird das Befehlstelegramm dem Sender 5 zur Aussendung zur Verfügung gestellt und abgesendet, sobald die Auswerteschal­tung 9 die Freigabe gegeben hat. Die zusätzlichen Sendungen sind in Figur 4 mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet und erfolgen unmittelbar hinter den Sendungen tsj und tsj + 1, d.h. die Verzögerungszeit der Verzögerungsschaltung 6 ist nur etwas größer als die Sendezeit von S2.

    [0032] Nunmehr sei anhand des Pulsdiagrammes gemäß Figur 5 die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Funkfernsteuer-Einrich­tung mit einer Ausbildung der Empfangs-Sende-Station 3 gemäß der Figur 3 beschrieben, wozu des gleiche Zeitmultiplex-­System-Beispiel wie in Figur 4 zugrundegelegt wird.

    [0033] Die beiden Impuls-Sendediagramme der Sender S1 und S2 in Figur 5 entsprechen denen der Figur 4. Zusätzlich ist ein Impuls-Sendediagramm der Empfangs-Sende-Station MEREP 1 gezeigt, wobei auch hier die Station MEREP 1 im Einflußgebiet der beiden Sender S1 und S2 des Beispieles nach der Figur 4 arbeiten soll.

    [0034] Die Sende-Zeitpunktsteuerung der Empfangs-Sende-Station arbeitet nach dem gleichen Zeitmultiplex-Grundschema, dem die beiden Sender gehorchen, d. h. die Sende-Zeitpunkt-Steuerung 10 enthält prinzipiell ebenfalls einen Pseudo-Zufallsgenera­tor PZRGM 2 mit der Funktion, wie vorher zur Erläuterung der Figur 4 beschrieben. Die zugehörige Impuls-Rechteckkurve PZRGM 2 ist in Figur 5 dargestellt. Die Befehlstelegramme tsj und tsj+1 werden in der Sende-Zeitpunktsteuerung 10 ausgewertet und zur Sendewiederholung über den Sender 5 der Empfangs-Sende-Station MEREP freigegeben (tsM und tsM+1), da im dargestellten Beispiel das Befehlstelegramm die Zusatzkennung S aufweist. Die Impuls-Sende-Diagramme tsM und tsM+1 sind in Figur 5 mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet.

    [0035] Die Sendezeitpunkte tsM und tsM+1 bestimmt also die Sende-Zeitpunktsteuerung 10 anhand des Pseudo-Zufallsgenera­tors gemäß dem Impulsdiagramm PZRGM 2. Nach Empfang von tsj bzw. tsj+1 erfolgt eine Wiederaussendung, wenn unmittelbar nach erfolgtem 0-1-Übergang des Impulsdiagrammes PZRGM 2 zwei logische Einsen vorhanden sind, wie bereits eingangs beschrieben.

    [0036] Hier wird also -im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel­der Sendezeitpunkt der Wiederholung durch die Empfangs-Sende-­Station durch das Zeitmultiplex-System der Sende-Zeitpunkt­steuerung und nicht durch eine Verzögerungsschaltung mit fester Zeitverzögerung wie bei der Ausführung gemäß Figur 2 bestimmt und kann sich daher dem verwendeten Zeitmultiplex-­Schema selbsttätig anpassen.

    [0037] Selbstverständlich kann die Sende-Zeitpunktsteuerung 10 auch nach anderen Prinzipien als nach dem Zeitmultiplex-Grund­schema der Sender S1 bis Sn durchgeführt werden, wie statistische Verfahren, mathematische Verfahren, Überwachung des Funkkanales usw. Andere Verfahren sind insbesondere dann sinnvoll, wenn das Zeitmultiplex-Grundschema der Funkfern­steuersender im Einflußbereich der Empfangs-Sende-Station MEREP nicht bekannt ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Übertragen von Fernsteuersignalen in Form von auf der gleichen Sendefrequenz übermittelten Befehlstelegrammen zwischen im Zeitmultiplex arbeitenden, autonomen Geberstationen und einer oder mehreren Empfangssta­tionen, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Geberstationen ausgesandten Befehlstelegramme von mindestens einer weiteren, gegenüber den sendenden Geberstationen örtlich versetzten Sendestation, die gleichzeitig mit der oder den Empfangsstationen diese Befehlstelegramme empfängt, gegenüber der aussendenden Geberstation im Zeitraster zeitlich versetzt nochmals ausgesendet werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß den zu wiederholenden Befehlstele­grammen in der sendenden Geberstation eine besondere Kennung aufgeprägt wird.
     
    3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit HF-Sender aufweisenden Geberstationen und je einen HF-Empfänger aufweisenden Empfangsstationen, wobei jede Geberstation eine Befehlseingabe-Vorrichtung und eine Steuerschaltung zur Informationsverarbeitung und zur Bestimmung der Sendezeit und die Empfangsstationen Steuerschaltungen zwecks Aufnahme der ihnen aufgrund von Identifikationsmerkmalen zugeordneten Befehlstelegrammen innerhalb des vorgegebenen Zeitrasters aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß örtlich zwischen Geberstationen (S1 bis Sn) und Empfangsstationen (L1 bis Ln) mindestens eine die gesendeten Befehlstelegramme aufnehmende und jeweils im Zeitraster zeitlich versetzt wieder aussendende Empfangs-Sende-Station (MEREP) vorgesehen ist, die einen HF-Empfänger (4) und -Sender (5) sowie eine verzögernde Auswerteschaltung (9, 10) aufweist, um die empfangenen Befehlstelegramme der Geberstationen zeitverzö­gert versetzt auszusenden.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Auswerteschaltung (9) in der Empfangs-Sende-Station (MEREP) eine Verzögerungsschaltung (6) zugeordnet ist, die beim Vorhandensein eines zusätzlichen Kennmerkmales (S) im Befehlstelegramm den HF-Sender (5) zur versetzten Aussendung des empfangenen Befehlstelegrammes nach einer konstanten zeitlichen Verzögerung freigibt.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Empfangs-Sende-Station (MEREP) eine Informationen des Befehlstelegrammes auswertende Sendezeit­punktsteuerung (10) aufweist, die in Abhängigkeit der Informationsauswertung den HF-Sender (5) zur systemange­paßten, zeitlich versetzten Aussendung des empfangenen Befehlstelegrammes freigibt.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Empfangs-Sende-Station (MEREP) einen mit der Sendezeitpunktsteuerung (10) zusammenwirkenden, das jeweils empfangene Befehlstelegramm aufnehmenden Befehlstelegrammspeicher (8) aufweist.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Befehlseingabe-Vorrichtung einer jeden Geberstation (S1 bis Sn) eine Sondertaste (MEREP) zuge­ordnet ist zwecks Kennzeichnung des auszusendenden Befehls­telegrammes für dessen zeitverzögerte Übertragung durch die Empfangs-Sende-Station (MEREP).
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Zusatzkennung (S) durch eine Befehlskombination im Befehlstelegramm verkörpert ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht