[0001] Die Erfindung betrifft eine Funksende- und -empfangsantenne nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Es ist eine Funksende- und -empfangsantenne bekannt (GB-PS 1 600 987), bei der die
Leiteranordnung einer Heckscheibenheizung als Sende- und Empfangsantenne ausgenutzt
wird. Die bekannte Antenne setzt verschiedene Anpassungs- und Entkopplungsmittel
voraus.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Funksende- und -empfangsantenne der
gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß sie mit einfachsten Schaltungsmitteln
realisiert werden kann.
Lösung und erzielbare Vorteile
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Funksende- und -empfangsantenne durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der mit der Erfindung erzielbare
Vorteil besteht insbesondere darin, daß im einfachsten Fall nur ein Dipol und eine
Umwegleitung zur Realisierung einer brauchbaren Funksende- und -empfangsantenne für
Fahrzeuge erforderlich sind.
[0005] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäße Funksende- und -empfangsantenne
bilden Funktelefone.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Teilansicht der Heckseite eines Fahrzeuges mit Heckscheibe und erfindungsgemäßer
Funksende- und -empfangsantenne,
Fig. 2 eine Ansicht einer Fahrzeugscheibe mit zwei Dipolen,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Rückseite eines Kraftfahrzeuges mit zwei
Dipolen auf benachbarten Scheiben,
Fig. 4 eine Ansicht einer beheizbaren Kraftfahrzeug-Heckscheibe mit zwei Dipolen,
Fig. 5 eine Teilansicht einer Fahrzeugscheibe mit einem Dipol, dem ein Direktor zugeordnet
ist, und
Fig. 6 eine Ansicht einer Fahrzeugscheibe mit vier Dipolen.
[0007] In Fig. 1 ist mit 10 eine Karosserie eines Fahrzeuges, das ist insbesondere ein Kraftfahrzeug,
bezeichnet. In einer annähernd rechteckigen Öffnung 12 der Karosserie ist unter Zwischenlage
eines elastischen Bandes 13 eine Scheibe 14 eingefügt. In oder auf der Scheibe 14
befindet sich vorzugsweise am Rand der Scheibe ein vorzugsweise vertikal ausgerichteter
Dipol 15 aus einer Schleife 16, deren Enden 17, 18 über eine symmetrische Leitung
19 mit den Enden 20, 21 des Innenleiters einer Umwegleitung 23 verbunden sind.
[0008] Ein mit dem Ende 18 der Schleife 16 verbundener Anschluß 24 de symmetrischen Leitung
19 bildet den Einspeisepunkt der Funksende- und -empfangsantenne 25. Der Anschluß
24 ist weiterhin mit einem Ende 26 des Innenleiters einer Einspeiseleitung 27 verbunden.
Die Außenleiter der Umwegleitung 23 und der Außenleiter der Einspeiseleitung 27 sind
leitend miteinander verbunden.
[0009] Die Einspeiseleitung 27 führt an ein in dem Fahrzeug untergebrachtes Funksende- und
-empfangsgerät 28. Die Schleife 16 hat eine Länge von λ/2, wobei λ die mittlere Betriebswellenlänge
des Sende- und Empfangsfrequenzbandes des Funksende- und -empfangsgerätes 28 ist.
Die symmetrische Leitung 19 hat vorzugsweise eine Länge λ/4 und die Umwegleitung
13 eine Länge von λ/2.
[0010] Die Lage des Dipols 15 bzw. dessen Abstand von den Rändern der Karosserieöffnung
12 bzw. von dem Rand der Scheibe 14 wird vorzugsweise experimentell für jeden Fahrzeugtyp
ermittelt.
[0011] Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Funksende- und -empfangsantenne 25
ist folgende.
[0012] Durch das Verbinden der freien Enden der symmetrischen Leitung 19 mit den Enden 20,
21 des Innenleiters der Umwegleitung 23 kann im Bereich der Antenne 25 auf eine Masseverbindung
zur Karosserie 10 verzichtet werden. Die Funksende- und -empfangsantenne 25 ist bei
entsprechend optimierter Lage des Dipols 15 für den Funksende- und -empfangsbetrieb
gleichermaßen gut geeignet.
[0013] In Fig. 2 ist eine annähernd rechteckige Scheibe 30 eines Fahrzeuges gezeigt, in
bzw. auf der eine Funksende- und -empfangsantenne 31 mit zwei Dipolen 32 und 33 vorhanden
ist. Zu jedem Dipol gehört eine Umwegleitung 34 und 35 und zu einem Dipol, zum Beispiel
dem Dipol 33, eine Einspeiseleitung 36. Die Einspeisepunkte 37 und 38 der Dipole 32
und 33 sind mit Enden 39 und 40 einer Verzögerungsleitung 41 verbunden, die innerhalb
der Karosserie des Fahrzeuges außen um den Rand der Scheibe 30 herumgeführt ist. Die
Länge der Verzögerungsleitung 41 beträgt n . λ/2, wobei n eine ganze Zahl ist. Durch
die Anwendung zweier Dipole 32 und 33 und die Verzögerungsleitung 41 wird eine spürbare
Verbesserung der Sende- und Empfangseigenschaften der Funksende- und -empfangsantenne
erzielt.
[0014] Nach Fig. 3 gehören zu einer Funksende- und -empfangsantenne eines Fahrzeuges 50
zwei Dipole 51 und 52, die abweichend von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in
oder auf zwei benachbarten Scheiben 53 und 54, das sind vorzugsweise eine hintere
Seitenscheibe und eine Heckscheibe, angeordnet sind. Die Dipole 51 und 52 befinden
sich vorzugsweise in den einander zugekehrten Randbereichen der Scheiben 53, 54.
Die Umwegleitungen für die Dipole 51, 52, die Einspeiseleitung und die Verzögerungsleitung
sind in der Fig. 3 der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Diese Leitungen entsprechen
den in Fig. 2 gezeigten Leitungen.
[0015] Die Dipole 51 und 52 müssen nicht, wie in Fig. 3 gezeigt, in oder auf benachbarten
Scheiben 52 und 53 angebracht sein; sie können sich vielmehr auch in oder auf gegenüberliegenden
Scheiben des Fahrzeuges 50 befinden.
[0016] In Fig. 4 ist eine Ausführungsform einer Funksende- und -empfangsantenne gezeigt,
die von einer Anordnung nach Fig. 2 ausgeht, das heißt von zwei auf oder in einer
Scheibe 60 angeordneten Dipolen 61 und 62. Die den Dipolen zugeordneten Umwegleitungen
sind mit 63 und 64 und eine Verzögerungsleitung mit 65 bezeichnet. In oder auf der
Scheibe 60 ist eine Anordnung 66 aus mehreren horizontalen und parallelen Heizleitern
67 angeordnet. Die Enden der Heizleiter sind durch Sammelleiter 68 und 69 miteinander
verbunden. Die Sammelleiter haben vorzugsweise einen Abstand von λ/4 von den seitlichen
Rändern der Scheibe 60. Bei einer Anordnung nach Fig. 4 wird die Anordnung 66 mit
den Heizleitern 67 durch die Dipole 61 und 62 erregt.
[0017] Nach Fig. 5 ist einem Dipol 71, der sich in oder auf einer Scheibe 72 eines Fahrzeuges
befindet, ein Direktor 73 zugeordnet. Auch der Direktor 73 kann in oder auf der Scheibe
72 angeordnet sein, wobei jedoch Direktor 73 und Dipol 71 gegeneinander und gegen
eventuell in oder auf der Scheibe 72 enthaltene Heizleiter (vgl. Fig. 4) isoliert
sein müssen. Die Anwendung eines Direktors 73 erleichtert eine optimale Anpassung
der Funksende- und -empfangsantenne bei verschiedenen Fahrzeugtypen. Bei einer Funksende-
und -empfangsantenne nach den Fig. 2 und Fig. 4 empfiehlt sich die Verwendung je eines
Direktors für jeden Dipol.
[0018] Die Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Funksende- und -empfangsantenne mit
vier auf oder in einer Scheibe 80 angeordneten Dipolen 81, 82, 83 und 84. Während
die Dipole 81 und 83 den Dipolen 32 und 33 in Fig. 2 entsprechen, sind die zusätzlich
vorgesehen Dipole 82 und 84 um 180° versetzt zu den Dipolen 81 und 83 angeordnet.
Von den Einspeisepunkten 85 bis 88 sind die Einspeisepunkte 86 und 88 über eine um
die Scheibe 80 herumgeführt Verzögerungsleitung 89 mit dem Einspeisepunkt 87 des
Dipols 83 verbunden. Die Verzögerungsleitung 89 hat eine Gesamtlänge von n . λ/2,
wobei n eine ganze Zahl ist.
[0019] Für alle Ausführungsbeispiele gilt, daß die Dipole, zum Beispiel 32 und 33 (Fig.
2), mit den symmetrischen Leitungen, zum Beispiel 19 (Fig. 1), die Heizleiter, zum
Beispiel 67 (Fig. 4), und die Direktoren, zum Beispiel 73 (Fig. 5), vorzugsweise in
verschiedenen Schichten einer Mehrschichtscheibe untergebracht sein können.
[0020] Die Einspeiseleitung 36 (Fig. 2) und die Verzögerungsleitung 36 (Fig. 2) haben vorzugsweise
einen Wellenwiderstand Z = 50 Ω.
1. Funksende- und -empfangsantenne mit einer auf oder in einer Scheibe eines Fahrzeuges
angebrachten Leiteranordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteranordnung als
Dipol (15) ausgebildet ist, dessen Anschlüsse (17, 18) durch eine Umwegleitung (23)
der Länge λ/2 überbrückt sind, wobei λ die mittlere Betriebswellenlänge ist, und
dessen einer Anschluß (18) den Einspeisepunkt der Funksende- und -empfangsantenne
(25) bildet.
2. Funksende- und -empfangsantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dipol (15) ein Schleifendipol (16) ist.
3. Funksende- und -empfangsantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dipol isoliert gegenüber einer Heizleiteranordnung (66) aus in oder auf der
Scheibe (60) vorgesehenen Heizleitern (67) angeordnet ist.
4. Funksende- und -empfangsantenne nach Anspruch 1, 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiteranordnung aus zwei Dipolen (32, 33) besteht, deren Anschlüsse paarweise
durch eine λ/2-Umwegleitung (34, 35) verbunden sind und deren einer Anschluß (37,
38) durch eine n . λ/2 lange Verzögerungsleitung (41) verbunden ist, wobei n eine
ganze Zahl ist.
5. Funksende- und -empfangsantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umwegleitung (35) ein koaxiales Kabel ist, dessen Außenleiter an den Kabelenden
miteinander verbunden sind.
6. Funksende- und -empfangsantenne nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungsleitung (41) ein koaxiales Kabel ist, dessen Außenleiter an den
Kabelenden mit den entsprechenden Außenleitern der Umwegleitungen (34, 35) verbunden
ist.
7. Funksende- und empfangsantenne nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dipole (51, 52) in oder auf verschiedenen Scheiben (53, 54) des Fahrzeuges
angeordnet sind.
8. Funksende- und -empfangsantenne nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Dipole (51, 52) tragenden Scheiben (53, 54) rechtwinklig zueinander stehende
Scheiben des Fahrzeuges (50) sind.
9. Funksende- und -empfangsantenne nach Anspruch 4 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß in oder auf zwei oder mehreren Scheiben (80) des Fahrzeuges je
ein Dipolpaar (81, 83; 82, 84) mit je einer Umwegleitung pro Dipol und mit je einer
Verzögerungsleitung pro Dipolpaar angeordnet sind, wobei die Länge der Verzögerungsleitungen
n . λ/2 beträgt und n eine ganze Zahl ist.
10. Funksende- und -empfangsantenne nach einem Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Dipol (71) ein oder mehrere in oder auf der Scheibe (72) angeordnete Direktoren
(73) zugeordnet sind.
11. Funksende- und -empfangsantenne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Anschlüssen (17, 18) des Dipols (15) und den Enden (20, 21) des Innenleiters
der Umwegleitung (23) eine symmetrische λ/4-Leitung (19) vorgesehen ist.