(19)
(11) EP 0 326 675 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.08.1989  Patentblatt  1989/32

(21) Anmeldenummer: 88120174.3

(22) Anmeldetag:  02.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E21D 11/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL

(30) Priorität: 02.02.1988 DE 3803060

(71) Anmelder: Alfred Kunz GmbH & Co.
D-80336 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Haas, Jürgen
    D-8137 Leoni (DE)

(74) Vertreter: Gossel, Hans K., Dipl.-Ing. et al
Lorenz-Seidler-Gossel Widenmayerstrasse 23
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dichtungsband


    (57) Ein Dichtungsband dient zum Abdichten der Fugen von aufeinander­folgend hergestellten gewölbeartigen Abschnitten oder der­gleichen aus Stahlbeton. Es besteht aus einem Folienstreifen mit auf einer Seite angeordneten Verankerungsprofilen aus einem flexiblen und/oder elastischen Kunststoff oder Kunstkautschuk. Damit ein derartiges Dichtungsband auch dann die Fugen zwischen benachbarten Abschnitten aus Stahlbeton abzudichten vermag, wenn sich im Bereich des Dichtungsbandes Hohlräume in den Stahlbeton­abschnitten ausbilden sollten, besteht das Band aus einem flach­liegenden Schlauch (1) mit auf der Außenseite einer Lage (5) befindlichen Verankerungsprofilen (6). Die mit den Verankerungs­profilen (6) versehene Lage (5) des Schlauches ist mit Perfora­tionen (7) und im Bereich ihrer Längsmittellinie mit einem Schlauch (8) oder im Abstand voneinander mit mehreren Schläuchen versehen (einzige Figur).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungsband zum Abdichten der Fugen von aufeinanderfolgend hergestellten gewölbeartigen Abschnitten o.dgl. aus Stahlbeton, bestehend aus einem Folienstreifen mit auf einer Seite angeordneten Verankerungsprofilen aus einem flexiblen und/oder elastischen Kunststoff oder Kunstkautschuk.

    [0002] Bei der Herstellung von Tunneln werden die Wandungen der vorge­triebenen Tunnelröhren zunächst durch Spritzbeton gesichert, bevor abschnittweise eine Stahlbetonröhre erstellt wird. Die die endgültige Tunnelröhre bildende Stahlbetonröhre besteht aus einzelnen gewölbeartigen Stahlbetonabschnitten, zwischen denen umlaufende Fugen vorhanden sind, die abgedichtet werden müssen, um ein Eindringen von Wasser zu verhindern. Zur Abdichtung die­ser Fugen zwischen den einzelnen gewölbeartigen Stahlbeton­abschnitten werden auf die üblicherweise durch Spritzbeton gesicherte Wandung der Tunnelröhre Dichtungsbänder der eingangs angegebenen Art im Bereich der späteren Fugen der gegossenen gewölbeartigen Stahlbetonabschnitte angeheftet. Das Fixieren der Dichtungsbänder kann beispielsweise durch Kleben erfolgen. Werden nun aufeinanderfolgend die Abschnitte aus Stahlbeton der Tunnelröhre erstellt, greifen die Verankerungsprofile des Dichtungsbandes in den Beton und gehen mit diesem eine dichte Verbindung ein.

    [0003] Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß die üblichen Dichtungs­bänder eine sichere Abdichtung nicht zu gewährleisten vermögen, weil häufig im Bereich der Tunnelfirste keine vollständige Ein­bettung der Verankerungsprofile in den Beton erfolgt, da sich im Bereich der Tunnelfirste aufgrund der aufsteigenden Luft Hohl­räume ausbilden können, in die dann die Dichtungsbänder umflies­sendes Wasser eindringen kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Dichtungsband der ein­gangs angegebenen Art zu schaffen, das auch dann die Fugen zwischen benachbarten Abschnitten aus Stahlbeton abzudichten vermag, wenn sich im Bereich des Dichtungsbandes Hohlräume in den Stahlbetonabschnitten ausbilden sollten.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Dichtungsband der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß das Band aus einem flach­liegenden Schlauch mit auf der Außenseite einer Lage befind­lichen Verankerungsprofilen besteht und daß die mit Verankerungs­profilen versehene Lage des Schlauches mit Perforationen und im Bereich ihrer Längsmittellinie mit einem Schlauch oder im Ab­stand voneinander mit Schläuchen versehen ist.

    [0006] Das erfindungsgemäße Dichtungsband wird derartig an die auszu­betonierende Tunnelröhre geheftet, daß die Schläuche im Bereich der Fugen der zu erstellenden Stahlbetonabschnitte liegen und sich durch die späteren Fugen in der Weise hindurch erstrecken, daß durch diese hindurch eine Nachverpressung erfolgen kann.

    [0007] Gegebenenfalls reicht es aus, jedes zwischen zwei Fugen vorge­sehene Dichtungsband nur mit einem Schlauch zu versehen, der dann im Bereich des Firstes liegen sollte. Nach dem Erstellen zweier betonierter Tunnelabschnitte wird dann durch den oder die Schläuche eine Betonschlempe oder ein Kunststoff oder ein kunst­ stoffverbesserter Mörtel oder ein anderes Dichtungsmittel ein­gepreßt, das die aufeinanderliegenden Lagen des Schlauches trennt und den Zwischenraum zwischen diesen ausfüllt und aus den Perforationen wieder austritt und etwa vorhandene Hohlräume aus­füllt und die Dichtungsprofile dichtend einbettet. Das erfin­dungsgemäße Dichtungsband ermöglicht somit durch Nachverpressung eine sichere Abdichtung der Fugen zwischen zwei Abschnitten der betonierten Tunnelröhre. Die Verankerungsprofile bestehen zweck­mäßigerweise aus längsverlaufenden Rippen mit endseitigen der Verankerung dienenden T-Stegen.

    [0008] Das erfindungsgemäße Dichtungsband kann nur in seinem mittleren Bereich doppellagig als Schlauch ausgebildet sein, so daß der mittlere Schlauchförmige Bereich an seinen Seitenrändern durch einlagige Folienstreifen verlängert ist.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur ein Querschnitt durch den Firstbereich einer Tunnelröhre mit einem die Fuge zwischen zwei gewölbeartigen Stahlbetonabschnitten abdichtenden Dichtungsband dargestellt ist, näher erläutert.

    [0010] Das Dichtungsband besteht aus einem Folienschlauch 1, der im Bereich der seitlichen Verbindungen 2, 2′ seiner oberen Lage 4 mit seiner unteren Lage 5 mit diesen verbreiternden Randstreifen 3, 3′ versehen ist. Die untere Lage 5 ist auf ihrer Außenseite mit zueinander parallelen längsverlaufenden T-förmigen Profil­stegen 6 versehen. Zwischen den Profilstegen 6 ist die untere Lage im Abstand voneinander mit Perforationen 7 versehen. Im Bereich der Längsmittellinie ist die untere Lage 5 der Schlauch­folie mit einem oder mehreren Anschlußschläuchen 8 versehen, durch den oder die sich dichtendes Material in den Schlauch einpressen läßt, das dann aus den Perforationen 7 austritt und eine Nachdichtung bewirkt, falls beim Betonieren der gewölbe­ artigen Stahlbetonabschnitte 10 Hohlräume entstanden sein soll­ten.

    [0011] Das schlauchförmige Dichtungsband kann beispielsweise als Strang­profil aus einem elastischen und/oder plastischen Kunststoff- oder Kautschukmaterial hergestellt werden.


    Ansprüche

    Dichtungsband zum Abdichten der Fugen von aufeinander­folgend hergestellten gewölbeartigen Abschnitten o.dgl. aus Stahlbeton, bestehend aus einem Folienstreifen mit auf einer Seite angeordneten Verankerungsprofilen aus einem flexiblen und/oder elastischen Kunststoff oder Kunstkautschuk,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Band aus einem flachliegenden Schlauch (1) mit auf der Außenseite einer Lage (5) befindlichen Verankerungs­profilen (6) besteht und daß die mit den Verankerungs­profilen (6) versehene Lage (5) des Schlauches mit Per­forationen (7) und im Bereich ihrer Längsmittellinie mit einem Schlauch (8) oder im Abstand voneinander mit mehreren Schläuchen versehen ist.
     
    2. Dichtungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band nur in seinem mittleren Bereich doppellagig als Schlauch (1) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht