[0001] Die Erfindung betrifft ein Dreh-Kipp-Getriebe für einen Fenster- oder Türflügel mit
einem Gehäuse für ein darrin gelagertes Zahnrad, das mit einer Treibstange in Eingriff
steht.
[0002] Derartige Getriebe sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie ermöglichen das
Öffnen eines Fensters oder einer Tür in eine Drehstellung oder eine Kippstellung.
Das Zahnrad wird mit einem Handgriff verdreht. Wird der Handgriff um 90° geschwenkt,
dann befindet sich das Getriebe in Drehstellung, und der Flügel kann gedreht werden.
Wird der Handgriff um weitere 90° verschwenkt, dann kann der Flügel gekippt werden.
Fehlbedienungen sind allerdings dann möglich, wenn bei einem in eine Offenstellung
gedrehten Flügel der Handgriff aus der 90°-Stellung in die 180°-Stellung verschwenkt
wird, weil dabei das obere Drehlager des Flügels freigegeben wird. Um das zu verhindern,
sind Fehlbedienungssperren bekannt, die das weitere Verschwenken des Handgriffs aus
der 90°-Stellung in die 180°-Stellung nur bei geschlossenem Flügel zulassen. Diese
Fehlbedienungssperren sind gesonderte Aggregate, die neben oder auf dem Dreh-Kipp-Getriebe
am Flügel befestigt werden müssen. Das ist aufwendig und erfordert zusätzlich Platz.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Dreh-Kipp-Getriebe mit integrierter Fehlbedienungssperre
anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Gehäuse eine Fehlbedienungssperre untergebracht
ist, die eine gegen Federwirkung verschiebliche und mit einem auf der Treibstange
befestigten Sperrbolzen zusammenwirkende Sperrplatte mit einem über das Gehäuse vorstehenden
Anschlag aufweist. Dieses Dreh-Kipp-Getriebe kann wie üblich am Flügelrahmen befestigt
werden. Es enthält neben den Bauteilen für die üblichen Funktionen auch die Fehlbedienungssperre,
die über den Anschlag der Sperrplatte betätigt wird. Bei geschlossenem Flügel wirkt
der Anschlag der Sperrplatte mit einem zugeordneten Anschlag am Flügelrahmen zusammen,
wodurch die Sperrplatte gegen Federwirkung so weit verschoben wird, daß die Treibstange
mit dem darauf befestigten Sperrbolzen sich frei bewegen kann. Dementsprechend kann
das Getriebe in die Dreh- oder in die Kippstellung gebracht werden. Befindet sich
der Flügel allerdings in Drehstellung und ist er geöffnet, dann wird der Sperrbolzen
von der Sperrplatte gesperrt und ein weiteres Verschwenken des Handgriffs aus der
90°-Stellung in die 180°-Stellung ist nicht möglich.
[0005] Vorzugsweise weist das Gehäuse eine Kammer für die darin geführte Sperrplatte auf,
wobei die Kammer zu einer benachbarten Treibstangenkammer für den Durchtritt des Sperrbolzens
offen ist. Die gesonderte Kammer für die Sperrplatte hat den Vorteil, daß die Sperrplatte
dann an den Wandungen der Kammer geführt sein kann.
[0006] Die Sperrplatte kann auf ihrer dem Sperrbolzen zugewandten Seite einen mit dem Sperrbolzen
zusammenwirkenden Verriegelungssteg aufweisen, der bei gegen die Federwirkung verschobener
Sperrplatte den Sperrbolzen und damit die Treibstange freigibt und der bei in Ruhestellung
befindlicher Sperrplatte den Sperrbolzen sperrt.
[0007] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
senkrecht zur Ebene der Sperrplatte zweigeteilt ist, wobei die beiden Gehäusehälften
mit Befestigungsbolzen zusammengehalten sind, und daß die Sperrplatte auf den Befestigungsbolzen
geführte Lageraugen aufweist. Damit übernehmen die Be festigungsbolzen eine Doppelfunktion.
Sie halten nicht nur die beiden Hälften des Gehäuses zusammen, sondern führen auch
die Sperrplatte und verhindern dadurch, daß die Sperrplatte sich verkantet. Zusätzlich
können die Befestigungsbolzen auch von Schraubenfedern umgeben sein, auf denen die
Lageraugen der Sperrplatte abgestützt sind. Das alles ermöglicht eine sehr kompakte
Konstruktion mit zuverlässiger Funktion der Bauteile.
[0008] Damit das Dreh-Kipp-Getriebe auch bei Flügelrahmen mit begrenzten Abmessungen einsetzbar
ist, sollte das Gehäuse neben der Treibstangenkammer eine Zahnradkammer aufweisen,
die auf der der Treibstangenkammer abgewandten Seite eine Öffnung aufweist, in die
der Zahnkranz des Zahnrades eingreift. Vorzugsweise kann die Außenkontur des Gehäuses
im Bereich der Öffnung im wesentlich mit dem achsfernen Umfangspunkt des Zahnrades
in der Teilungsebene des Gehäuses fluchten. Dann ist das Zahnrad zwar vollständig
in das Gehäuse eingebettet, die Abmessungen des Gehäuses erstrecken sich jedoch nur
so weit, wie unbedingt nötig .
[0009] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 schematisch und teilweise geschnitten eine Draufsicht auf ein Dreh-Kipp-Getriebe
für den Flügel eines Fensters oder einer Tür,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung II - II durch den Gegenstand nach Figur 1,
Fig. 3 eine andere Ansicht des Gegenstandes nach Figur 1, teilweise geschnitten in
Richtung II - III.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Dreh-Kipp-Getriebe ist für einen Fenster- oder
Türflügel bestimmt und weist eine integrierte Fehlbedienungssperre auf.
[0011] Das Getriebe ist in einem geteilten Gehäuse untergebracht, dessen Gehäusehälften
1, 2 an einer mittigen Teilungsebene 3 zusammengefügt und mit zwei Befestigungsbolzen
4 zusammengehalten werden. Die Befestigungsbolzen 4 befinden sich im Bereich der
Enden des Gehäuses. Wie man insbesondere aus Figur 2 entnimmt, sind die Gehäusehälften
1, 2 weitgehend identisch aufgebaut. Beide Gehäusehälften 1, 2 bilden zunächst eine
Zahnradkammer 5 mit Ausnehmungen 6 als Lager für Naben 7 des Zahnrades 8. Das Zahnrad
besitzt eine Vierkantöffnung 9 für einen entsprechenden Vierkant eines nicht dargestellten
Handgriffes. Der Zahnkranz 10 erstreckt sich in eine zwischen den beiden Gehäusehälften
1, 2 gebildete Öffnung 11, wobei im Bereich dieser Öffnung 11 die Außenkontur der
beiden Gehäusehälften 1, 2 etwa mit dem achsfernsten Umfangspunkt des Zahnrades 8
fluchten.
[0012] Der Zahnkranz 10 erstreckt sich außerdem bis in eine neben der Zahnkammer 5 angeordnete
Treibstangenkammer 12, in der eine gezahnte Treibstange 13 geführt ist, die mit dem
Zahnrad 8 in Eingriff steht. Durch Betätigen des Handgriffes und Verdrehen des Zahnrades
8 wird die Treibstange 12 in Richtung ihrer Längsachse verstellt.
[0013] Die Treibstange 13 trägt einen Sperrbolzen 14, der bei der dargestellten Ausführung
als Vierkant ausgebildet ist. Dieser Sperrbolzen 14 erstreckt sich in eine neben
der Treibstangenkammer 12 angeordnete und von den beiden Gehäusehälften 1, 2 gebildete
Kammer 15, in der eine Sperrplatte 16 geführt ist. Die Sperrplatte 16 ist parallel
zur Ebene der Treibstange 12, jedoch senkrecht zur Bewegungsrichtung der Treibstange
12, in der Kammer 15 verschieblich, wie das durch den Doppelpfeil 17 angedeutet ist.
Die Sperrplatte 16 liegt an einer Wan dung der Kammer 15 an und mit Stegen 18 an
der gegenüberliegenden Kammerwandung geführt. Außerdem weist die Sperrplatte 16 einen
Verriegelungssteg 19 auf, der etwa mittig auf der Sperrplatte 16 angeordnet ist (Figur
3) und der sich in Verschieberichtung der Sperrplatte 16 nur so weit erstreckt, daß
zwischen dem Ende des Verriegelungssteges 19 und dem gegenüberliegenden Steg eine
Durchgangsöffnung 20 für den Sperrbolzen 14 verbleibt (Figur 2).
[0014] Die Sperrplatte weist an ihren Enden Lageraugen 21 auf, die auf den Befestigungsbolzen
4 geführt sind. Die Befestigungsbolzen 4 sind von Schraubenfedern 22 umgeben, auf
denen sich die Lageraugen 21 abstützen. Dementsprechend kann die Sperrplatte 16 gegen
die Wirkung dieser Schraubenfedern 22 in der Kammer 15 verschoben werden. Die Kammer
15 besitzt eine Öffnung 23, durch die sich ein Anschlag 24 der Sperrplatte 16 erstreckt.
[0015] Der Dreh-Kipp-Beschlag wird in üblicher Weise in den in Figur 2 angedeuteten Flügelrahmen
25 eingesetzt und daran über Befestigungslaschen 26 befestigt. Der die Kammer 15 für
die Sperrplatte 16 bildende Gehäuseteil erstreckt sich über den Flügelrahmen 25 hinaus
und befindet sich bei geschlossenem Flügel im Bereich des in Figur 2 angedeuteten
Blendrahmens 27, der ein Widerlager 28 für den Anschlag 24 der Sperrplatte 16 bildet.
Bei geschlossenem Flügel ist also die Sperrplatte 16 gegen Federwirkung in die Kammer
15 hineingedrückt. Dieser Zustand ist in Figur 2 dargestellt. Der Sperrbolzen 14
an der Treibstange 13 kann in seine verschiedenen Funktionsstellungen zum Drehen
oder Kippen des Flügels bewegt werden.
[0016] Wird der Sperrbolzen 14 mit der Treibstange 13 in Drehstellung bewegt und wird der
Flügel geöffnet, dann verschiebt sich die Sperrplatte 16 unter der Wirkung der Schraubenfedern
22 aus der in Figur 2 dargestellten Funktionsstellung nach links, wobei der Verriegelungssteg
19 den Sperrbolzen 14 hinterfaßt und ihn gegen weitere Bewegung sperrt. Insbesondere
wird damit verhindert, daß durch weiteres Drehen des auf das Zahnrad 8 einwirkenden
Handgriffs das Getriebe in die Kippstellung gebracht werden kann. Das ist erst möglich,
wenn der Flügel wieder geschlossen wird, so daß für den Sperrbolzen 14 wieder die
volle Durchgangsöffnung 20 zur Verfügung steht.
1. Dreh-Kipp-Getriebe für einen Fenster- oder Türflügel mit einem Gehäuse für ein
darin gelagertes Zahnrad, das mit einer Treibstange in Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1, 2) eine Fehlbedienungssperre (16, 19) untergebracht ist, die
eine gegen Federwirkung verschiebliche und mit einem auf der Treibstange (13) befestigten
Sperrbolzen (14) zusammenwirkende Sperrplatte (16) mit einem über das Gehäuse (1,
2) vorstehenden Anschlag (24) aufweist.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 2) eine Kammer (15) für die darin geführte Sperrplatte (16) aufweist,
wobei die Kammer (15) zu einer benachbarten Treibstangenkammer (12) für den Durchtritt
des Sperrbolzens (14) offen ist.
3. Getriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrplatte (16) auf ihrer dem Sperrbolzen (14) zugewandten Seite einen mit
dem Sperrbolzen (14) zusammenwirkenden Verriegelungssteg (19) aufweist, der bei gegen
die Federwirkung verschobener Sperrplatte (16) den Sperrbolzen (14) und damit die
Treibstange (13) freigibt und der bei in Ruhestellung befindlicher Sperrplatte (16)
den Sperrbolzen (14) sperrt.
4. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 2) senkrecht zur Ebene der Sperrplatte (16) zweigeteilt ist,
wobei die beiden Gehäusehälften (1, 2) mit Befestigungsbolzen (4) zusammengehalten
sind, und daß die Sperrplatte (16) auf den Befestigungsbolzen (4) geführte Lageraugen
(21) aufweist.
5. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageraugen (21) auf die Befestigungsbolzen (4) umgebenden Schraubenfedern
(22) abgestützt sind.
6. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 2) neben der Treibstangenkammer (12) eine Zahnradkammer (5) aufweist,
die auf der der Treibstangenkammer (12) abgewandten Seite eine Öffnung (11) aufweist,
in die der Zahnkranz (10) des Zahnrades (8) eingreift.
7. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur des Gehäuses (1, 2) im Bereich der Öffnung (11) im wesentlichen
mit dem achsfernen Umfangspunkt des Zahnrades (8) in der Teilungsebene (3) des Gehäuses
(1, 2) fluchtet.