[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bremsung eines laufenden fadenartigen
Gebildes, insbesondere an Textilmaschinen, und eine Fadenbremse als Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei bisher bekannten Fadenbremsen und Fadenbremsverfahren, beispielsweise nach der
DE OS 31 48 151 - LOEPFE, wird der laufende Faden oder das fadenartige Gebilde klemmend
gebremst und zwischen eines festen und einer beweglichen Bremsbacke hindurchgeführt,
wobei die bewegliche Bremsbacke von einem von einer Fadenbrems-Steuereinrichtung angesteuerten
Elektromagneten betätigt, d.h. gegen die feste Bremsbacke gedrückt und so der Faden
zwischen beiden geklemmt wird. Als feste Bremsbacke wurde auch ein etwas nachgiebiges
Stahlband vorgeschlagen. Zum lösen der Fadenbremse wird bei stromlosem Elektromagneten
als Rückzugselement eine Feder verwendet, die die bewegliche Bremsbacke in ihre Ruhe-
oder Ausgangslage zurückbringt.
[0003] Eine solche Fadenbremse, basierend auf dem Klemmprinzip, und in solcher Ausgestaltung
weist wesentliche Nachteile auf, welche insbesondere bei Fäden aus Polypropylen oder
Jute innert kürzester Zeit zur Betriebsuntauglichkeit führten. Beispielsweise wurden
beim Fadenmat erial Polypropylen die als feste Bremsbacken verwendeten Stahlbänder
innert weniger Arbeitsschichten zerstört. Ausserdem bauten sich nach relativ wenigen
Betriebsstunden durch den Abrieb von Faserbestandteilen und der Faserveredelungsstoffe
seitlich der Fadenlaufbahn Wälle auf, an welchen sich die Bremsbacken abstützten,
ohne den Faden wirksam abzubremsen. Dies führt zu losen Schussfäden und damit zu gewebefehlern.
Die Schäden sind aber wegen des Umständes besonders gross, dass ein falsch oder nicht
eingebrachter Faden die Konfektionierung des Erzeugnisses, eine gewisse,grössere
Anzahl Meter, z.B. 100 m, fehlerfreien Gewebes zerstört und damit ein einziger fehlerhaft
eingetragener Faden viele Produktionsstunden und eine grosse Menge des Produktes vernichtet,
denn die so entstandenen kurzen Gewebestücke sind oft nicht äquivalent weiterverwertbar.
Diese Schäden kommen zu den Umrüstverlusten hinzu, sind aber im allgemeinen viel bedeutender
als diese. Dazu kommen auch noch die Materialkosten und die ebenfalls sehr hohen Produktionsausfallkosten.
Darüberhinaus sind die sehr hohen Schaltfrequenzen, bedingt durch die zunehmenden
Arbeitsgeschwindigkeiten der Textilmaschinen mit den bekannten Fadenbremsen nicht
erreichbar. Mit diesen kann der Faden bei den nun üblichen Geschwindigkeiten nicht
mehr im richtigen Zeitpunkt und so genau abgebremst werden, um fehlerfreie Gewebe
zu ergeben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahresn und einer Fadenbremse zur
Abbremsung von laufenden Fäden, insbesondere an Textilmaschinen, mit welchen auch
sehr harte und fasrige Fäden bei kurzen Bremszeiten und bei höheren Schaltfrequenzen
und Schaltzahlen als bisher zuverlässig und genau bezüglich dem vorgegebenen Verwendungszweck
des Fadens abgebremst werden können und dass ein Selbstreinigungseffekt auftritt
bzw. Verschmutzung keinen wesentlichen Einfluss auf die Wirksamkeit der Bremsung hat.
Ausserdem soll der hohe Grundstörpegel reduziert werden und dessen Einfluss verringert
werden.
[0005] Diese Aufgabe lässt sich erfindungsgemäss lösen durch das Verfahren gemäss dem Kennzeichen
des Anspruchs 1 und durch die Vorrichtung gemäss dem Kennzeichen des Anspruchs 9.
Darüberhinaus kann das Verfahren die Merkmale der Ansprüche 2 bis 8 und die Vorrichtung
die Merkmale der Ansprüche 10 bis 37 aufweisen.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung des Verfahrens
und von Ausführungsbeispielen der Vorrichtung anhand der Zeichnung. In dieser zeigt
Fig. 1 das Bremsaggregat einer Fadenbremse im Schrägriss
Fig. 2 das Bremsaggregat nach Fig. 1 mit einer angeschlossenen Fadensensor- und Fadenwächtereinrichtung
sowie einer Fadenbrems-Steuereinrichtung
[0007] Beim erfindungsgemässen Verfahren zur Abbremsung eines laufenden Fadens oder fadenartigen
Gebildes wird der Faden entlang von Bremselementen geführt, wobei seine normale Fadenlaufbahn
von diesen im gelüfteten Zustand der Bremse nicht beeinflusst wird. Beim Abbremsvorgang
werden Bremselemente, welche zwei Bremselementgruppen angehören und die entlang der
Fadenachse miteinander abwechselndangeordnet sind,gegen den Faden bewegt und der
Faden durch diese in eine mäanderförmige Bahn ausgelenkt, wodurch zufolge der Reibung
an den Bremselementen der Faden gebremst oder völlig abgebremst wird und zum Stillstand
kommt, ohne geklemmt zu werden. Die Bremswirkung wird durch eine Veränderung der Mäanderform
der Fadenachse bzw. Fadenbahn und damit die Umschlingung der Bremselemente vorgenommen,
wobei dies mit einer Positioniervorrichtung, welche die eine Gruppe der Bremselemente
gegenüber der anderen Gruppe der Bremselemente bzw. gegenüber der Normalfadenachse
verstellt, erreicht wird. Die Bremswirkung kann auch, ev. zusätzlich zur oben beschriebenen
Veränderungsmöglichkeit,durch eine intermittierende Bewegung der einen Bremselementgruppe
gegen die andere Bremselementgruppe vorgenommen werden, d.h. die eine Bremselementgruppe
führt eine Art vibrierende Bewegung für die Vornahme der Fadenbremsung durch, welche
von der Fadenbrems-Steuereinrichtung gesteuert wird. Es ist aber auch möglich, den
Abbremsvorgang mit der Fadenüberwachung zu kombinieren und dabei nur die durch ihn
definierten Fenster zu überwachen, um Störmeldungen weitgehend auszuschalten. Dabei
wird die Fadenwächtereinrichtung nur dann aktiviert, wenn auch die Fadenbremse aktiv
ist.
[0008] Die Fadenbremse weist einen Bremsträger 1 (oder ein Gehäuse) auf, an dem eine schlittenartige
Positioniereinrichtung 2 verschiebbar geführt und mittels einer Positionierschraube
14 feststellbar sitzt. Die Positioniereinrichtung 2 trägt einerseits den als ein auslenkbar
gelagertes Organ ausgebildeten Bremskörper, welches als Wippe 3 gestaltet ist und
andererseits eine Verstelleinrichtung 4 für ein Kraftelement 5. Dieses ist als verschiebbare
Brücke 6, welche einen Teil von paarweise zugeordneten Kraftelementmagneten 7 trägt,
ausgebildet, wobei der andere Teil der Kraftelementmagnete 7 in der Wippe angeordnet
ist und beide Teile durch ihre entgegengesetzte Polung einander abstossen, sich also
wirkungsmässig aneinander abstützen. Die Brücke 6 ist mit einer in der Verstelleinrichtung
4 für das Kraftelement sitzenden Brückenverstellschraube 9 gegenüber der Wippe 3
verstellbar. Diese trägt Bremselemente, welche ösenartig ausgebildete Fadenleitorgane
10 sind. Auf der Positioniereinrichtung 2 sind darüberhinaus einerseits für die Wippe
3 zwei als zylindrische Stifte ausgebildete Wippenanschläge 11 geeignet angeordnet,
welche mit einem Wippenstift 12 zusammenwirken und andererseits ist ein Bremsblockanschlag
13 vorgesehen, wobei sowohl die Wippenanschläge 11 wie auch der Bremsblockanschlg
13 für beide Organe einen geeigneten Bewegungsbereich in Bezug auf den Faden F in
dessen Normallage begrenzen. Auch sind an den senkrecht zur Fadenachse liegenden stirnseitigen
Enden der Positioniereinrichtung 2 je ein fest angeordnetes Fadenleitorgan 15, welches
ebenfalls ösenartig ausgebildet ist, für eine bessere Fadenführung vorgesehen. Am
Bremsträger 1 ist ausserdem ein Bremsblock, welcher die Form eines schwenkbaren Bügels
16 besitzt, angelenkt. An diesem Bügel 16 ist ein Permanentmagnet 17 und an diesem
ein die magnetische Kraftwirkung verbesserndes Eisenplättchen 18 montiert. Ausserdem
ist am freien Ende des Bügels 16 eine der Anzahl der ösenartigen Fadenleitorgane 10
entsprechende Anzahl Bremskörper, welche als in einem Rahmen 19 sitzende, stabartige
Fadenleitorgane 20 des Bremsblockes ausgebildet sind, angeordnet. Die Abstände der
stabartigen Fadenleitorgane 20 zueinander sind so gewählt, dass sie entlang der Fadenachse
mit den ösenartigen Fadenleitorganen 10 einander abwechselnd liegen.
[0009] Gegenüber dem schwenkbaren Bügel 16 ist am Bremsträger 1 ein erster Elektromagnet
21 befestigt, der mit dem Permanentmagneten 17 ja nach Stromzuführ von der Fadenbrems-Steuereinrichtung
24 und entsprechender Polarisierung abstossend oder anziehend zusammenwirkt. Die Fadenbrems-Steuereinrichtung
24 liegt an einem Projektilsensor 26 und einem Opentrigger 27 der Maschine, welche
Maschinensignale liefern, die zur Generierung der Signale für die Fabenbremse erforderlich
sind.
[0010] Durch entsprechende Signale des Opentriggers 27 und des Projektilsensors 26 erzeugt
die Fadenbremssteuereinrichtung 24 einen Stromimpuls von bestimmter Dauer für den
ersten Elektromagneten 21, welcher dadurch so polarisiert wurde, dass er den Permanentmagneten
17 anzieht. Dadurch schwenkt der Bügel 16 mit den stabartigen Fadenleitorganen 20
gegen den Faden F und zwischen die ösenförmigen Fadenleitorgane 10 der Wippe. Der
Faden wird gegen die ösenförmigen Fadenleitorgane 10 gedrückt, wodurch diese gegen
die Kraft der Kraftelementmagnete 7 gegen die Brücke 6 der Verstelleinrichtung 4 aus
ihrer Grundposition geschwenkt wird. Der Faden F schlingt sich mäanderförmig um die
Bremselemente von Bügel und Wippe und wird durch die Reibung an ihnen gebremst oder
völlig bis zum Stillstand abgebremst. Je nach dem Arbeitsprogramm der Maschineschaltet
die Fadenbrems-Steuereinrichtung 24 den Strom für den ersten Elektromagneten 21 ab,
wodurch der Faden dzufolge der Kraft des Permanentmagneten 17 in geeignetem Mass
festgehalten wird. Bei einem anderen Arbeitsprogrammschritt der Maschine legt die
Fadnebrems-Steuereinrichtung 24 einen umgekehrt gepolten Stromimpuls geeigneter Grösse
an den ersten Elektromagneten 21, wodurch dieser den Permanentmagneten 17 abstösst
und so die Fabenbremse gelüftet wird.
[0011] Bei einer zweiten Ausführungsform der Fadenbremse kann entweder in einem der Fadenleitorganelo
bzw 15 bzw. 20 ein Fadensensor für einen Fadenwächter oder Fadenlaufwächter eingebaut
oder angebaut sein, wobei die letzte Variante die kostengünstigste Lösung darstellt
und in Fig. 2 gezeigt ist. Dieser Fadensensor 23 ist mit einer Fadenwächtereinrichtung
25 verbunden, welche von der Fadenbrems-Steuereinrichtung 26 angesteuert wird. Diese
ist ihrerseits wieder mit den Maschinensensoren Open-Trigger 27 und Projektil-Sensor
26 verbunden.
[0012] Die Wirkungsweise der Fadenbremse und der Fadenbrems-Steuereinrichtung ist bei dieser
Ausführungsform gleich wie bei der ersten Ausführungs form. Zusätzlich mitgesteuert
wird von der Fadenbrems-Steuereinrichtung 24 noch die Fadnewächtereinrichtung in
der Weise, dass das Signal des Fadensensors 23 nur bei offener Fadenbremse (Stellung
3) ausgewertet wird; in den beiden anderen Fällen, also bei stromlosem ersten Elektromagneten
21 und bei gegenüber der Offenstellung umgepoltem ersten Elektromagneten 21, wenn
also die Fadenbremse geschlossen ist, wird das Signal des Fadensensors 23 nicht ausgewertet.
Das Signal des Fadensensors wird also nur in einem von der Maschinensteuerung herleitbaren
offenen Bremsfenster ausgewertet.
[0013] Diese Variante hat den wesentlichen Vorteil, dass der normalerweise sehr hohe Grundstörpegel
zufolge der hohen Drehzahlen der Textilmaschinen und dementsprechend der hohen Schlagzahl
der Bremsbetätigungen einerseits durch die neue Wirkungsweise der Fadenbremse, welche
nicht schlagartiges Klemmen bewirkt, reduziert und andererseits auf die unumgänglich
notwendigen Ueberwachungsphasen in seinem Einfluss be schränkt wird, wobei dennoch
die verfahrensmässig ideale Ueberwachungsstelle fürden Fadenlauf, nämlich in unmittelbarer
Nachbarschaft der Fadenbremse, erhalten bleibt. Insbesondere werden auch somit Fehlermeldungen
vom ruhenden Faden, die i.a. durch den Grundstörpegel ausgelöst werden und die bisher
eine häufige Störung darstellten, vermieden, da bei ruhendem Faden ein eventuell auftretendes
Fadensensorsignal nicht an die Fadenwächtereinrichtung weitergeleitet wird. Also
kein Störungssignal verursachen kann. Dazu besteht die Möglichkeit bei der Variante
mit dem Permanentmagneten, den Faden leicht zu halten und das Störsignal des ruhenden
Fadens zusätzlich zu verringern.
[0014] Ganz besonders vorteilhaft ist diese erfindungsgemässe Anordnung aber bei Mehrfarbenmaschinen.
Bei diesen werden die Fadensensoren aller Fäden auf eine Auswerteeinrichtung angeschlossen
und bilden gemeinsam das Signal. Dies ist möglich, da ja immer nur einer der Fäden
läuft und dieser anders identifizierbar ist. Geben,beispielsweise bei vier Fäden,
drei ruhende Fäden gemeinsam ein Ruhegrundstörsignal auf die Auswerteeinrichtung,
dann ist dieses drei mal so gross als ein Grundstörsignal eines einzelnen Fadens,
womit der Abstand vom Grundstörpegel zum Signalpegel des vierten, laufenden, Fadens
so klein werden kann, dass eine Auswertung des Laufsignals nicht mehr möglich oder
nue mit sehr wesentlich erhöhtem technichen Aufwand möglich wird. Eine solche Situation
tritt insbesondere dann ein, wenn die drei ruhenden Fäden dicke Fäden und der laufende
Faden ein dünner Faden ist. Der dünne Faden wird dann nicht mehr wirksam überwacht.
[0015] Bei einer weiteren Variante der Fadenbremse kann diese ev. zusätzlich zur kontinuierlichen
Bremsung der beiden bisher beschriebenen Varianten von der Fadenbremssteuereinrichtung
in bestimmten, arbeitszyklusabhängigen Intervallen mit dis kontinuierlichen Stromimpulsen
für den ersten Elektromagneten 21 angesteuert werden, wodurch der Bügel 16 und entsprechend
die stabförmigen Fadenleitorgane 20 und folglich auch die ösenförmigen Fadenleitorgane
10 hin und her vibrieren, d.h. die Wirkung eines wechselweisen stärkeren oder schwächeren
Lüftens bzw. Anziehens der Bremse eintritt. Dadurch kann erreicht werden, dass der
Faden praktisch permanent etwas abgebremst wird und somit immer gespannt läuft, beispielsweise
bei einer Webmaschine leicht gespannt eingetragen wird. Andererseits kann mit einer
solchen Fadenbremse in vordefinierten Intervallen des Arbeitszyklus der Maschine
der Faden in voreinstellbarer Stärke gebremst ohne vollständig abgebremst zu werden
und in anderen vordefinierten Intervallendes Arbeitszyklus der Maschine vollständig
abgebremst werden. Ein solches intervallkonformes Bremsen ist insbesondere bei Greiferwebmaschinen
für das Intervall der Fadenübergabe von einem Greifer zum anderen und dem Eintragsendintervall
vorteilhaft. Dadurch kann der Faden zwischen diesen Intervallen frei und ungebremst
laufen. Dies ist insbesondere bei vielen Fadenmaterialien erwünscht oder nahezu notwendig.
Dabei ist mit dieser vorgeschlagenen Einrichtung eine intervallkonforme Bremsung
auch bei den heute extrem hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten aufgrund der wesentlich
höher gewordenen Maschinendrehzahlen möglich. Dies trotz einer Steigerung der Lebensdauer
der Fadenbrems-Verschliesselemente.
[0016] Bei einer weiteren Variante der oben beschriebenen Fadenbremse kann statt dem Permanentmagneten
17 ein zweiter Elektromagnet 22 vorgesehen werden, welcher auf dem Bügel 16 montiert
wird. Die Wirkung ist entsprechend gleich, nur dass bei stromloser Fadenbremse der
Faden nicht selbsttätig gehalten wird. Die Fadenbremse ist a lso nicht selbstbremsend.
[0017] Bei wieder einer anderen Variante der Fadenbremse kann das Kraftelement 5 eine Feder
sein, welche mit der verstellbaren Brücke 6 und der Wippe 3, welche dann beide keine
Kraftelementmagnete 7 aufweisen, zusammenwirkt.
[0018] Bei einer zusätzlichen Variante der Fadenbremse können die ösenartigen Fadenleitorgane
10 des Bremskörpers Fadeneinführöffnungen (nicht dargestellt) aufweisen, sodass der
Faden F nicht in Richtung der Fadenachse mit Hilfsmitteln eingezogen, sondern quer
zu ihr ohne Hilfsmittel eingelegt werden kann.
[0019] Bei einer weiteren besonderen Variante ist es möglich, die Verstelleinrichtung 4
motorisch während des Abbremsvorganges in Abhängigkeit vom Arbeitszyklus der Maschine
durch die Fadenbrems-Steuereinrichtung 24 zu verstellen und so die Bremswirkung noch
spezifischer an Material und Manschinen dynamik anzupassen.
[0020] Die wesentlichsten und bedeutungsvollsten Vorteile dieser Fadenbremsverfahren und
Fadenbremsvorrichtungen sind eine ganz wesentlich erhöhte Standzeit auch bei schwierigen,
harten und fasrigen Fadenmaterialien, eine wesentlich schonungsvollere und gleichzeitig
wirksamere Abbremsung bis zum Fadenstillstand, die Möglichkeit von dosiertem Bremsen
ohne den Faden zum Stillstand zu bringen, die Möglichkeit von intervallkonformem Bremsen
entsprechend den Arbeitszyklen auch bei höchsten Drehzahlen, die Möglichkeit der Ausschaltung
des Grundstörpegels für den Fadenwächter in bestimmten Arbeitsabschnitten und damit
Reduzierung der Störungsmeldungen ohne Einbusse der günstigen Fadenwächterposition
an der Maschine, der Vermeidungvon grossen Verlusten an Produktionszeit und Produkten
bei der Forderung nach langbahnigen, fehlerfreien Chargen usw.
BEZUGSZEICHEN
[0021]
F ... Faden
1 ... Bremsträger
2 ... Positioniereinrichtung
3 ... Wippe / auslenkbar gelagertes Organ
4 ... Verstelleinrichtung für Kraftelement
5 ... Kraftelement
6 ... Brücke
7 ... Kraftelementmagnete
8 ...
9 ... Brückenverstellschraube
10 ... ösenartige Fadenleitorgane / Bremselemente Bremskörper
11 ... Anschläge der Wippe
12 ... Wippenstift
13 ... Bremsblockanschlag
14 ... Positionierschraube
15 ... festes Fadenleitorgan / Bremselement
16 ... schwenkbarer Bügel
17 ... Permanentmagnet
18 ... Eisenplättchen
19 ... Rahmen
20 ... stabartige Fadenleitorgane / Bremselemente Bremsblock
21 ... 1. Elektromagnet
22 ... 2. Elektromagnet
23 ... Fadensensor
24 ... Fadenbrems-Steuereinrichtung
25 ... Fadenwächtereinrichtung
26 ... Projektilsensor
27 ... Opentrigger
1. Verfahren zur Abbremsung eines laufenden, fadenartigen Gebildes, dadurch gekennzeichnet, dass der Abbremsvorgang des fadenartigen Gebildes ohne Klemmung desselben vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abbremsvorgang des
fadenartigen Gebildes durch wenigstens eine Teilumschlingung von wenigstens zwei
Bremselementen mit dem fandenartigen Gebilde vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschlingung während
des Abbremsvorganges variabel vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Variabilität der Umschlingung
vorwählbar eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abbremsvorgang
nur in einem von der Maschinensteuerung definierbaren Bremsfenster vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dassder Abbremsvorgang
des fadenartigen Gebildes kontinuierlich durch einmaliges anziehen der Bremse vorgenommen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abbremsvorgang
des fadenartigen Ge bildes diskontinuierlich durch während dem Bremsvorgang intermittierendes
lüften und anziehen der Bremse vorgenommen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das fadenartige Gebilde
in vordefinierbaren Bremsfenstern teilweise oder ganz abgebremst wird.
9. Fadenbremse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Bremsträger,
mit dem ein Bremskörper und ein mit diesem zusammenwirkender Bremsblock zur Bremsung
eines fadenartigen Gebildes verbunden ist, wobei eine Fadenbrems-Steuereinrichtung
die Bewegung des Bremsblockes steuert, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskörper (2-12,14,15) ein unter einer vom Faden (F) übertragenen Querkraft
gegen die Kraft eines Kraftelementes (5) auslenkbar gelagertes Organ (3) und wenigstens
ein Bremselement (10) aufweist, welches im Zusammenwirken mit dem von einer Fadenbrems-Steuervorrichtung
angesteuerten Bremsblocks (13, 16-20), welcher ebenfalls wenigstens ein Bremselement
(20) aufweist, in in einer Bremsphase in eine von einer Grundposition ausgelenkte
Bremsposition übergeführt ist und in der Grundposition vom Kraftelement (5) in einer
wenigstens annähernd der Fadenachse entsprechenden Position gehalten ist.
10. Fadenbremse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl das Bremselement
des Bremskörpers (2-12, 14, 15) als auch des Bremsblockes (13, 16-20) je als wenigstens
ein Fadenleitorgan (10 bzw. 20) ausgebildet ist und beide in einer Bremsstellung in
beidseitigem Zusammenwirken wenigstens eine Fadenumlenkung aus der normalen Fadenachse
ergeben.
11. Fadenbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Fadenleitorganen
(10) des Bremskörpers und den Fadenleitorganen (20) des Dremsblockes wenigstens ein
an einer auf dem Bremsträger (1) verschiebbaren Positioniereinrichtung (2) fest angeordnetes
Fadenleitorgan (15) als Bremselement vorgesehen ist.
12. Fadenbremse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Fadenleitorgan (10) des Bremskörpers neben wenigstens einem Fadenleitorgan (20)
des Bremsblockes in Fadenrichtung in einer Reihe angeordnet ist.
13. Fadenbremse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenleitorgan
(10) des Bremskörpers wenigstens annähernd ösenartig ausgebildet ist.
14. Fadenbremse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenleitorgan
(20) des Bremsblockes wenigstens annähernd stabartig ausgebildet ist.
15. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fadenleitorgan (10) des Bremskörpers auf einer schwenkbaren Wippe (3) angeordnet
ist.
16. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 11, 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
dass das Fadenleitorgan (20) des Bremsblockes auf einem schwenkbaren Bügel (16) sitzt.
17. Fadenbremse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Wippe
(3) auf einer Positioniereinrichtung angeordnet ist.
18. Fadenbremse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dassjedes Fadenleitorgan
(10) des Bremskörpers eine Fadeneinführöffnung aufweist, welche so angeordnet ist,
dass der eingelegte Faden nicht mehr von selbst das Fadenleitorgan (10) verlassen
kann.
19. Fadenbremse nach den Ansprüche 13 bis 17.
20. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 17 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass
die Positioniereinrichtung (2) das Kraftelement (5) aufweist und die Wippe (3) einerseits
mit dem Kraftelement (5) in einer Grundposition gehalten ist und nach Auslenkung durch
den Faden (f) beim Bremsvorgang aus dieser Grundposition wieder in diese zurückgeführt
wird, sowie andererseits gegenüber der Fadenachse verschiebbar positioniert.
21. Fadenbremse nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung
(2) Anschläge für die Schwenkbewegung der Wippe (3) aufweist.
22. Fadenbremse nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge für die
Schwenkbewegung der Wippe (3) zylindrische Stifte (11) sind.
23. Fadenbremse nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung
(2) Anschläge (13) für die Schwenkbewegung des Bremsblockes aufweist.
24. Fadenbremse nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung
(2) ein auf dem Bremsträger (1) verstellbarer und feststellbarer Schlitten ist.
25. Fadenbremse nach Anspruch 20 oder 24, dadurch ge kennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung
(2) eine Verstelleinrichtung (4) für das Kraftelement (5) zur Veränderung der auf
die Wippe wirkenden Kraft aufweist.
26. Fadenbremse nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(4) eine Brücke (6) aufweist, welche auf der Positioniereinrichtung (2) gegenüber
der Wippe (3) verschiebbar aber feststellbar angeordnet ist und zur Aufnahme des
Kraftelementes (5) eingerichtet ist.
27. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 20, 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftelement (5) eine Feder ist, die die Wippe in ihrer Grundposition auslenkbar
hält.
28. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 20, 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftelement (5) wenigstens ein Paar Kraftelementmagnete (7), von welchen
einer auf der Wippe (3) und einer auf der Brücke (6) der Verstelleinrichtung (4) angeordnet
ist, die die Wippe (3) anziehen oder abstossen und sie so gegen die Auslenkkraft des
Fadens (F) in ihre Grundposition bewegen.
29. Fadenbremse nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der schwenkbare Bügel
(16) einen Permanentmagneten (17) trägt und mit einem ersten steuerbaren Elektromagneten
( 21) des Bremsträgers (1) zusammenwirkt.
30. Fadenbremse nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der schwenkbare Bügel
(16) einen zweiten steuerbaren Elektromagneten (22) trägt, der mit einem ersten steuerbaren
Elektromagneten (21) des Bremsträgers (1) zusammenwirkt.
31. Fadenbremse nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass der Permanentmagnet
(17) zum Halten des Bügels (16) in der Bremsstellung eingerichtet ist.
32. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 29 oder 31, dadurch gekennzeichnet, dass
am Permanentmagneten (17) wenigstens ein Eisenplättchen (18) zur Verbesserung der
Kraftwirkung vorgesehen ist.
33. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 9 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass der
Bremsblock (13, 16-20) oder der Bremskörper (2-12, 14, 15) oder der Bremsträger (1)
oder die Positioniereinrichtung (2) einen Fadensensor (23) enthält, der an eine Fadenwächtereinrichtung
und/oder an die Fadenbrems-Steuereinrichtung angeschlossen ist.
34. Fadenbremse nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenbrems-Steuereinrichtung
für wenigstens eine Fadenbremse und/oder Fadenwächtereinrichtung je ein Bremsfenster
im Arbeitszyklus der Maschine in Abhängigkeit von ihren Lauf- oder Steuerimpulsen
erzeugt.
35. Fadenbremse nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass während dem offenen
Bremsfenster die Fadenbremse aktiv gelöst oder aktiv angezogen und entsprechend die
Fadenwächtereinrichtung aktiv ist und bei geschlossenem Bremsfenster die Fadenbremse
in der durch den Permanentmagneten definierten angezogenen Ruhestellung und die Fadenwächtereinrichtung
inaktiv ist.
36. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fadenbrems-Steuereinrichtung (24) wenigstens eine der an sie angeschlossenen Fadenbremsen
mit intermittierenden, kurzzeitigen Bremssignalen während des Bremsvorganges zur
Erzielung einer vorgebbaren Bremsstärke und damit auch der Fadenspannung ansteuert.
37. Fadenbremse nach einem der Ansprüche 33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, dassdie
Fadenbremssteuereinrichtung (24) wenigstens eine der an sie angeschlossenen Fadenbremsen
mit nur einem kontinuierlichen Bremssignal während des Bremsvorganges ansteuert.