[0001] Die Erfindung betrifft einen stehenden zylindrischen Behälter aus Stahlbeton, insbesondere
zur Lagerung von Flüssigkeiten, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Vor allem in der Landwirtschaft und in der Siedlungswasserwirtschaft werden Behälter
mit sehr unterschiedlichem Fassungsvermögen benötigt, z.B. als Wasser- oder Güllebehälter,
als Regenrückhaltebecken oder auch für Kläranlagen. Da solche Behälter nicht beliebig
hoch ausgebildet werden können, besteht nur die Möglichkeit, eine Abstufung über unterschiedliche
Durchmesser herbeizuführen; je nach Nutzinhalt können diese zwischen ca. 5,50 m und
25,00 m schwanken. Oft besteht zusätzlich die Notwendigkeit, Trennwände einzubauen.
[0003] Derartige Behälter können aus Stahlbeton an Ort und Stelle hergestellt werden, dazu
ist jeweils eine eigene Schalung erforderlich. Es ist auch möglich, solche Behälter
aus Betonformsteinen aufzumauern, wobei in die Lagerfugen auch Bewehrungen eingelegt
werden können. Dabei kann zwar durch Eigenleistung des Bauherrn der Kostenaufwand
für die Herstellung gesenkt werden; die Praxis hat aber gezeigt, daß infolge unsachgemäßen
Einbaus und Nichtbeachtung der Bauanleitung die Behälter häufig undicht und damit
teure Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden. Probleme hinsichtlich der Wasserdichtheit
derartiger Behälter sind vor allem bei Güllebehältern und Kläranlagen im Grundwasserbereich
gegeben.
[0004] Es ist weiterhin bekannt, die Wände solcher Behälter aus vorgefertigten Wandelementen
aus Stahlbeton herzustellen, die jeweils über die volle Höhe des Behälters reichen,
entlang des Behälterumfangs nebeneinander aufgestellt und - einander in vertikalen
Fugen berührend - durch erhärtendes Material, z.B. Zementmörtel, miteinander verbunden
werden. In diesem Zusammenhang ist es vor allem bekannt, die Wandelemente an ihren
Längsrändern mit einseitigen, meist innenseitigen Ausnehmungen zu versehen, aus denen
unter Zuhilfenahme von Innenschalungen geschlossene Hohlräume gebildet werden, die
nachträglich mit Zementmörtel ausgefüllt werden. Abgesehen davon, daß dies einen zusätzlichen
Material- und Arbeitsaufwand auf der Baustelle bedingt, der durch die Vorfertigung
der Wandelemente gerade gering gehalten werden soll, liegt das Hauptproblem darin,
daß zur Herstellung unterschiedlich gekrümmter Wandelemente, wie sie für Behälter
unterschiedlichen Fassungsvermögens benötigt werden, eine große Anzahl unterschiedlicher
Schalungen bereit zu halten ist. Damit ist der Aufwand für die Herstellung von unterschiedlich
abgestuften Behältern, wie sie für die einzelnen Bauaufgaben erforderlich sind, unverhältnismäßig
groß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, um mit einem
Minimum an Schalungsaufwand bei der Herstellung und an Arbeitsaufwand auf der Baustelle
Stahlbetonbehälter der eingangs angegebenen Art mit unterschiedlichen Nutzinhalten
und somit unterschiedlichen Durchmessern kostengünstig und universell verwendbar herstellen
zu können.
[0006] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Da die Außenflächen der Wandelemente eben und ihre Innenflächen gekrümmt ausgebildet
sind, besitzen sie zwangsläufig entlang ihrer Längsränder eine größere Dicke als entlang
ihrer Längsmittelachse. Dies hat den Vorteil, daß im Bereich der Längsränder vergleichsweise
große Ausnehmungen angeordnet werden können, die dann, wenn jeweils zwei Wandelemente
nebeneinander und einander mit ihren Längsrändern überlappend angeordnet werden, einen
Hohlraum bilden, in dem die Ringbewehrung mittels einfacher Übergreifung gestoßen
werden kann. Durch in diese Hohlräume eingefüllten Zementmörtel können die Wandelemente
fest und vor allem dicht miteinander verbunden werden. Durch Abschrägung der Fugenflächen
der Wandelemente zu den den Hohlraum bildenden Ausnehmungen hin wird die Druckzone
verbreitert und so der innere Hebelarm der Bewehrung vergrößert, so daß Biegemomente,
wie sie aus Imperfektionen oft auftreten, aufgenommen werden können.
[0009] Die voutenartigen Verdickungen der Wandelemente zu ihren Längsrändern hin wirken
zugleich wie Versteifungsrippen und gewährleisten so die Sicherheit der Behälterwand
gegen Beulen, wenn der Behälter durch z.B. mit SLW 60 befahrbare Decken abgedeckt
werden soll. Im Bereich dieser Verdickungen ist auch eine sehr einfache Möglichkeit
gegeben, Deckenelemente mit der Behälterwand über Dollen zu verbinden, die in das
die Hohlräume ausfüllende erhärtende Material hineinragen. Dadurch wird auch in diesem
Fall eine einfache Schalung anwendbar, da die Stirnschalungen für die Wandelemente
von den Dollen nicht durchdrungen werden.
[0010] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Wandelemente für einen
derartigen Behälter nicht - wie bekannt - stehend in geschlossenen Schalungen hergestellt
werden müssen, sondern infolge ihrer ebenen Außenflächen liegend auf einer ebenen
Unterlage zwischen Seitenschalungen und rechtwinklig dazu verlaufenden Stirnschalungen
betoniert werden können. Wenn die Höhe der Stirnschalungen der Dicke der Wandelemente
entspricht und deren Oberkanten der Innenkrümmung des herzustellenden Behälters entsprechend
gekrümmt sind, dann kann die Innenfläche der Wandelemente auf besonders einfache Weise
durch Abziehen des zwischen diese Schalungen eingefüllten Frischbetons mittels einer
entlang der Oberkanten der Stirnschalungen geführten geraden Abziehbohle erfolgen.
Damit sind zur Erzeugung von Wandelementen mit unterschiedlichen Krümmungen zur Herstellung
von Behältern mit unterschiedlichen Durchmessern lediglich die Stirnschalungsteile
auszutauschen; die die Ausnehmungen bildenden Seitenschalungsteile bleiben für die
unterschiedlichen Durchmesser gleich.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf einen Behälter nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Behälterwand entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 in schematischer Darstellung einen Horizontalschnitt durch die Behälterwand
entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 in schematischer Darstellung den Einbau des letzten Wandelements bei der Herstellung
eines Behälters,
Fig. 5 das Detail V in Fig. 2 in größerem Maßstab,
Fig. 6 im Querschnitt die einander zugewandten Längsränder zweier Wandelemente vor
und
Fig. 7 nach dem Zusammenfügen mit einem Horizontalschnitt durch den dabei im Bereich
einer Fuge gebildeten Hohlraum,
Fig. 8 das Detail VIII in Fig. 7,
Fig. 9 eine teilweise Draufsicht auf einen mit einer Behälterdecke versehenen Behälter,
Fig. 10 einen Schnitt durch die Behälterdecke entlang der Linie X-X in Fig. 9,
Fig. 11 einen Schnitt durch eine Fuge zwischen den Deckenelementen entlang der Linie
XI-XI in Fig. 9,
Fig. 12 einen der Fig. 11 entsprechenden Schnitt durch eine andere Ausführungsform,
Fig. 13 als Detail XIII in Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie XIII-XIII in Fig.
10,
Fig. 14 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung von Wandelementen
nach der Erfindung,
Fig. 15 einen Querschnitt durch den einen Längsrand eines Wandelementes mit der Seitenschalung
in größerem Maßstab,
Fig. 16 einen entsprechenden Querschnitt durch den anderen Längsrand des Wandelementes
und
Fig. 17 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie XVII-XVII in Fig.
14.
[0012] Ein nach der Erfindung ausgebildeter Behälter 1, wie er in Fig. 1 schematisch im
Grundriß und in Fig. 2 im Vertikalschnitt dargestellt ist, besteht aus einer Behälterwand
2, einer Behältersohle 3 und gegebenenfalls einer Behälterdecke 4 (Fig. 9, 10).
[0013] Die Behälterwand 2 mit der Höhe H ist aus einer Anzahl von Wandelementen 5 gebildet,
die als Stahlbetonfertigbauteile werkmäßig vorgefertigt, an die Stelle gebracht werden,
wo ein Behälter errichtet werden soll, dort nebeneinander aufgestellt und im Bereich
ihrer vertikalen Fugen miteinander verbunden werden. Wie vor allem der schematische
Horizontalschnitt der Fig. 3 erkennen läßt, ist die Außenseite 7 der Wandelemente
5, aus ebenen Teilflächen 7′, 7˝, 7‴ und die Innenseite 8 kreisbogenförmig nach dem
Radius R gekrümmt. Diese Ausgestaltung hat zur Folge, daß bei einer vorgegebenen Breite
B der Wandelemente 5 ihre Dicke d₂ an ihren Längsrändern, also im Bereich der Fugen
6, größer ist als ihre den statischen Anforderungen entsprechende Dicke d₁ in ihrem
mittleren Bereich.
[0014] Der Krümmungsradius R der gekrümmten Innenfläche 8 wird in Abhängigkeit vom Durchmesser
D des herzustellenden Behälters 1 gewählt. Im Idealfall entspricht der Krümmungsradius
R der Wandelemente 5 exakt demjenigen des herzustellenden Behälters, also D/2. Um
aber nicht alle einer engen Abstufung der Nutzinhalte entsprechenden Radien realisieren
zu müssen, ist es möglich, mit drei bis vier abgestuften Radien Behälter mit unterschiedlichsten
Durchmessern herzustellen; die Behälterinnenwand besteht dann aus einem Polygonzug
aus Kreisbögen.
[0015] Wie Fig. 3 weiter erkennen läßt, sind die Wandelemente 5 an ihren Längsrändern mit
Ausnehmungen 9 bzw. 10 versehen, die jeweils durch einen Rücksprung der betreffenden
Wandfläche 7 bzw. 8 gebildet sind. So ist an dem in der Darstellung der Fig. 3 linken
Rand des Wandelementes 5 die Ausnehmung 9 durch einen Rücksprung der Außenfläche 7
gebildet, der in Fortsetzung der Innenfläche nur einen vergleichsweise schmalen Flansch
11 bestehen läßt, auf der rechten Seite durch einen Rücksprung der gekrümmten Innenfläche
8 bis auf einen schmalen, die Außenfläche 7 fortsetzenden Flansch 12. Um eine übermäßige
Verdickung der Wand 2 im Bereich der Fugen 6 zu vermeiden, besteht die Außenfläche
7 nach Art eines Polygonzuges aus Teilflächen, neben einer inneren Teilfläche 7′ aus
zwei Randflächen 7˝ am linken und 7‴ am rechten Rand. Dadurch wird gewährleistet,
daß die Flansche 11 bzw. 12 zumindest annähernd parallel zu einer Tangente an die
Fugenachse M der Behälterwand 2 in diesem Bereich verlaufen und im Endzustand jeweils
einen etwa rechteckigen Hohlraum 13 bilden. In diesem Hohlraum 13 wird zur Verbindung
der Wandelemente 5 die Ringbewehrung gestoßen, bevor er mit einem erhärtenden Material,
z.B. Zementmörtel, ausgefüllt wird.
[0016] Diese einem langgestreckten Z ähnelnde Querschnittsgestaltung der Wandelemente 5
erleichtert die Herstellung des Behälters, nämlich das Schließen der Behälterwand
durch Einsetzen des jeweils letzten Wandelementes. Dies ist in Fig. 4 schematisch
dargestellt. Hier ist in einem der Fig. 3 entsprechenden Horizontalschnitt angedeutet,
daß die Behälterwand 2 bis auf das letzte Wandelement 5 geschlossen ist. Dieses wird
in die noch bestehende Lücke schräg eingesetzt und durch einfaches Verschwenken um
seine Längsmittelachse 14 in Richtung der Pfeile 15 eingeklappt. Durch die besondere
Randausbildung der Wandelemente 5 wird weiterhin ermöglicht, daß die in der Innen-
bzw. Außenwandfläche in Erscheinung tretenden Fugen zwischen benachbarten Wandelementen
um die Breite b der Flanschen 11 bzw. 12 gegeneinander versetzt sind, wodurch eine
größere Wasserdichtigkeit beim Auftreten etwaiger Risse im Fugenbereich erreicht wird.
[0017] Die Fig. 6 und 7 zeigen vergrößerte Querschnitte durch die jeweiligen Randbereiche
von Wandelementen vor (Fig. 6) und nach dem Versetzen (Fig. 7); wie in Fig. 2 ist
hier auch die Bewehrung angedeutet. Jedes der Wandelemente 5 bzw. 5′ ist mit einer
zweilagigen Bewehrung 16, z.B. aus Baustahlmatten, versehen. An die Bewehrung 16 sind
im Randbereich Bewehrungsschlaufen 17 bzw. 18 angeschlossen, die parallel zu den Flanschen
11 bzw. 12 in die jeweilige Ausnehmung 9 bzw. 10 hineinragen. Auch diese Bewehrungsschlaufen
17, 18 können aus Baustahlmatten bestehen, die dann allerdings nur an der den Flanschen
11 bzw. 12 zugekehrten Seite mit Längsstäben besetzt sind, um die Bewehrungsschlaufen
17 des einen Wandelements 5′ zwischen die Bewehrungsschlaufen 18 des anderen Wandelements
5 einschieben zu können (Fig. 7). Die Bewehrungsschlaufen 17, 18 benachbarter Wandelemente
sind in der Höhe gegeneinander versetzt, um die Montage zu erleichtern.
[0018] Sowohl im Bereich der Außenfläche 7, wie auch im Bereich der Innenfläche 8, sind
die Fugen 6′, 6˝ zwischen den benachbarten Wandelementen in bestimmter Weise profiliert;
die Ausbildung dieser Fugen ist in einem vergrößerten Querschnitt in Fig. 8 dargestellt.
So ist durch schräge Zusammenführung der Fugenflächen 19, 20 der Fugenspalt 6˝ ausgehend
vom Hohlraum 13 verengt, um sich dann nach einer Verbreiterung 21 mit darauffolgender
Einschnürung 22 zur Außenfläche 7 hin erneut zu verbreitern (23). Dadurch wird die
Möglichkeit geschaffen, nach Schließen des Fugenspaltes 6˝ an seiner engsten Stelle,
z.B. durch einen Streifen 24 aus Dachpappe oder dergleichen, von der jeweiligen Außenfläche
7 her einen schnell erhärtenden Mörtel 25 einzubringen. Die Fuge 6′ im Bereich der
Innenwandfläche 8 ist in analoger Weise ausgebildet.
[0019] Anhand der Fig. 6 und 7 kann auch erläutert werden, wie in einen nach der Erfindung
ausgebildeten Behälter Trennwände eingebaut bzw. Wände außen angebaut werden können.
Hierzu ist es lediglich notwendig, den inneren Schenkel 11 bzw. den äußeren Schenkel
12 eines der in einer Fuge 6 zusammenstoßenden Wandelemente 5, 5′ um die Dicke der
vorzusehenden Wand zu verkürzen und an diese Stelle vor dem Vergießen des Hohlraums
13 mit Mörtel die betreffende Wand zu setzen.
[0020] Zur Errichtung eines Behälters 1 nach der Erfindung wird zunächst auf einem Kiesplanum
26 (Fig. 2), gegebenenfalls nach Zwischenlage einer Trennfolie, eine die Behältersohle
3 bildende Sohlplatte 27 an Ort und Stelle betoniert. Auf diese Sohlplatte 27, die
mit einer Bewehrung 28 versehen ist, werden unter Zwischenlage einer Schicht von Ausgleichsmörtel
29 die Wandelemente 5 aufgestellt und mittels geeigneter Stützen in ihrer aufrechten
Position gehalten. Danach wird der Fußbereich der Wandelemente 5 durch seitliche Konsolen
30 gesichert, die auf die Sohlplatte 27 gegebenenfalls nach Auftragen eines Haftvermittlers
aufbetoniert werden (Fig. 5). Die Konsolen 30 werden mit der Sohlplatte 27 durch eine
Bügelbewehrung 31 verbunden. Zur Erhöhung der Dichtigkeit im Bereich der Arbeitsfugen
kann nachträglich ein Anstrich 32 aufgebracht werden.
[0021] Die in Fig. 5 dargestellte Ausbildung des unteren Anschlusses der Wandelemente 5
an die Sohlplatte 27 ist nicht die einzige Möglichkeit der Ausführung. Es ist auch
möglich, ein Gelenk auszubilden, indem die Wandelemente in eine entsprechende Vertiefung
in der Sohlplatte eingestellt werden oder es ist möglich, den Behälterfuß mit einer
nachträglich an Ort und Stelle herzustellenden Sohlplatte in Form einer Rahmenecke
biegesteif zu verbinden.
[0022] Wie ein solcher Stahlbetonbehälter auf besonders vorteilhafte Weise mit einer Behälterdecke
4 versehen werden kann, ist in den Fig. 9 bis 13 dargestellt. In diesem Fall wird
in die Sohlplatte 3 eine Mittelstütze 40 eingespannt, die mit einer Kopfverbreiterung
41 versehen ist (Fig. 10). Auf diese Kopfverbreiterung 41 sind dreieckförmige Deckenelemente
42 mit ihrem schlanken Ende 43 aufgelegt, die, wie die Wandelemente 5, als Stahlbetonfertigbauteile
ausgebildet sind (Fig. 9). An ihrem breiteren Ende 44 sind die Deckenelemente 42 genau
so breit wie die Wandelement 5, so daß deren Anzahl insgesamt der Anzahl der Wandelemente
5 entspricht. Wie vor allem Fig. 9 erkennen läßt, sind die Deckenelemente 42 gegenüber
den Wandelementen 5 jeweils um eine halbe Breite versetzt, so daß sich die Längsmittelachsen
45 der Deckenelemente 42 jeweils in Deckung mit den Fugenachsen 46 der Wandelemente
5 befinden. Das hat den Vorteil, daß die Deckenelemente 42 gegenüber der Behälterwand
2 durch Dollen 47 fixiert werden können, die jeweils in den Vergußbeton 48 in der
Fuge 6 zwischen zwei Wandelementen 5 eingreift (Fig. 13).
[0023] Die Deckenelemente 42 selbst werden entsprechend den statischen Erfordernissen als
Stahlbetonfertigbauteile konstruiert und ausgeführt. Durch die Querschnittsverdickung
der Wandelemente 5 im Bereich der Fugen 6 wird eine rippenartige Verstärkung der Behälterwand
2 erzielt, die eine ausgezeichnete Beulsicherheit ergibt, so daß eine so ausgebildete
Behälterdecke bei entsprechender Dimensionierung ohne weiteres mit Erdauflasten versehen
und auch durch schwere Fahrzeuge, wie z.B. SLW 60 befahren werden kann.
[0024] Fig. 11 zeigt einen Querschnitt durch eine Fuge zwischen zwei Deckenelementen 42
nach einer Ausführungsform der Erfindung. Die Deckenelemente 42, die in einer radial
verlaufenden Fuge 49 über ihre ganze Höhe aneinanderstoßen, sind mit einer Längsbewehrung
50 und - am Rand - mit einer Bügelbewehrung 51 armiert. Über die Deckenelemente 42
ist eine Schicht 52 aus Ortbeton aufgebracht, die ebenfalls zumindest im Bereich der
Fuge 49 mit einer Querbewehrung 53 versehen ist.
[0025] Eine andere Ausführungsform für die Ausbildung einer Decke ist in Fig. 12 gezeigt.
Hier sind die Deckenelemente 42′ in ihrem oberen, an die Fuge 49 angrenzenden Bereich
ausgespart (54). In entsprechender Weise sind in diesen Randbereichen der Deckenelemente
42′ eine Längsbewehrung 50′, Bügel 51′, 51˝ sowie eine Querbewehrung 53′ angeordnet.
In die Aussparungen 54 wird sodann Ortbeton 55 eingebracht. Zur Verbesserung der Schubkraftübertragung
zwischen den Deckenelementen 42′ und dem Vergußbeton 55 können die vertikalen Wände
der Aussparungen 54 profiliert, z.B. gezahnt, ausgebildet sein.
[0026] Eine Vorrichtung zum Herstellen von Wandelementen nach der Erfindung ist schematisch
in den Fig. 14 bis 17 dargestellt; dabei zeigen Fig. 14 einen Querschnitt und Fig.
17 einen Längsschnitt durch diese Vorrichtung. Die Vorrichtung besteht im Grunde aus
einem an sich bekannten Rütteltisch 60 mit einer ebenen Auflagefläche, auf der Seitenschalungsteile
61 und 62 sowie Stirnschalungsteile 63 und 64 angeordnet werden können. Zunächst werden
die Stirnschalungsteile 63 und 64 positioniert und mit dem Rütteltisch 60 verbunden.
Danach wird auf dem Rütteltisch 60 die Ringbewehrung 16 ausgelegt. Die Seitenschalungsteile
61, 62 sind mit Ausnehmungen 65 versehen, mit denen sie auf die Schlaufen 17 bzw.
18 aufgesteckt werden können. Die Ausnehmungen 65 haben zwar denselben Achsabstand
wie die Bewehrungsstäbe der Ringbewehrung 16, sind aber zur Aufnahme etwaiger Toleranzen
und um ein leichteres Einfädeln zu ermöglichen, etwas breiter als der Durchmesser
der die Schlaufen bildenden Bewehrungsstäbe. Wenn, wie in der Zeichnung dargestellt,
die Außenseite der Wandelemente 5 aus Teilflächen 7′, 7˝ und 7‴ besteht, werden unterhalb
der Seitenschalungsteile 61, 62 Keile 70 angeordnet.
[0027] Nach dem Einfädeln und Fixieren der Seitenschalungsteile 61, 62 auf dem Rütteltisch
60 wird der Beton für ein Wandelement 5 aufgebracht und verdichtet. Die Oberfläche
des Wandelementes 5, die seiner gekrümmten Innenfläche 8 entspricht, wird mittels
einer geraden Abziehbohle 66 abgezogen, die entlang der Oberkanten der Stirnschalungsteile
63 bzw. 64 entlanggezogen wird.
[0028] Nach dem Erhärten des Betons werden die Seitenschalungsteile 61, 62 mittels seitlich
angeordneter Spindeln 67 vom Beton gelöst. Diese Spindeln 67 wirken mit Muttern 68
zusammen, die mit den Seitenschalungsteilen 61, 62 verschweißt sind. Die beim Abdrücken
der Seitenschalungsteile 61, 62 in Richtung der Pfeile 69 (Fig. 14) entstehenden Reibungskräfte
werden im wesentlichen durch die Bewehrung der Flanschen 11, 12 aufgenommen und damit
ein etwaiges Abreißen derselben verhindert. Nach dem Ausfahren der beiden Seitenschalungsteile
61, 62 kann das erhärtete Wandelement 5 vom Rütteltisch 60 abgehoben werden.
1. Stehender zylindrischer Behälter aus Stahlbeton, insbesondere zur Lagerung von
Flüssigkeiten, mit einer Behältersohle, einer Behälterwand und gegebenenfalls einer
Behälterdecke, wobei die Behälterwand aus vorgefertigten, über ihre gesamte Höhe reichenden
Wandelementen aus Stahlbeton besteht, die sich in vertikalen Fugen berührend nebeneinander
angeordnet und mittels in entlang der Fugen verlaufende Hohlräume eingebrachten erhärtenden
Materials, z.B. Zementmörtel, miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandelemente (5) an ihren Außenseiten (7) durch ebene Flächen und an ihren
Innenseiten (8) durch stetig, vornehmlich kreisbogenförmig gekrümmte Flächen begrenzt
sind, derart, daß die Dicke (d₂) der Wandelemente (5) an ihren die Fugen (6) bildenden
Längsrändern größer ist als die Dicke (d₁) in ihrer Längsmittelachse, daß durch Rücksprung
jeweils einer Wandfläche an den Längsrändern um mehr als die Hälfte der Dicke (d₂)
Ausnehmungen (9, 10) gebildet sind und daß die Wandelemente (5) zur Bildung der Behälterwand
(2) einander mit ihren Längsrändern übergreifend derart angeordnet sind, daß die Ausnehmungen
(9, 10) einander benachbarter Wandelemente (5) jeweils einen mit erhärtendem Material
ausfüllbaren Hohlraum (13) bilden.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Rücksprünge
an den beiden Rändern eines Wandelementes (5) gebildeten Ausnehmungen (9, 10) am einen
Rand zur Außenseite (7) und am anderen Rand zur Innenseite (8) der Wandelemente (5)
hin geöffnet sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseiten (7)
der Wandelemente (5) aus nach Art eines Polygonzuges zusammenstoßenden Teilflächen
(7′, 7˝, 7‴) gebildet sind.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Umfangsrichtung
des Behälters (1) gemessene Breite (b) der Ausnehmungen (9, 10) größer ist als die
Dicke (d₂) der Wandelemente (5) an ihren Längsrändern.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ausnehmungen (9, 10)
Teile (17, 18) der Querbewehrung (16) der Wandelemente zur Bildung eines Übergreifungsstoßes
der Ringbewehrung des Behälters (1) hineinragen.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Fugen (6) bildenden Seitenflächen der Wandelemente (5) zumindest über einen Teil ihrer
Breite zu den Ausnehmungen (9 bzw. 10) hin abgeschrägt ausgebildet sind.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Behälterdecke, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälterdecke (4) aus im Grundriß keilförmig ausgebildeten Deckenelementen
42) besteht, die mit ihren schlanken Enden auf einer Mittelstütze und mit ihren breiten
Enden auf der Behälterwandung (2) aufliegen.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente, deren
Breite derjenigen der Wandelemente (5) entspricht, gegenüber den Wandelementen (5)
um deren halbe Breite versetzt angeordnet und mit diesen durch jeweils einen Dollen
verbunden sind, der in einen mit erhärtendem Material ausgegossenen Hohlraum zwischen
den Wandelementen (5) hineinreicht.
9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß über und/oder im Fugenbereich
zwischen den Deckenelementen eine zumindest im Fugenbereich bewehrte Ausgleichsschicht
aus Ortbeton angeordnet ist.
10. Verfahren zur Fertigung von zur Herstellung eines Behälters gemäß den Ansprüchen
1 bis 6 geeigneten Wandelementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandelemente (5)
liegend auf einer ebenen Unterlage zwischen die Ausnehmungen bildenden Seitenschalungen
und Stirnschalungen hergestellt werden, wobei die Oberkanten der Stirnschalungen der
Krümmung der Behälterinnenfläche entsprechend gekrümmt ausgebildet sind und die Innenfläche
(8) der Wandelemente (5) durch Abziehen der Oberfläche des zwischen diese Schalungen
eingebrachten Frischbetons mittels einer entlang der Oberkanten der Stirnschalungen
geführten geraden Abziehbohle erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als ebene Unterlage ein
Rütteltisch verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abziehen der Oberfläche
des Frischbetons eine Rüttelbohle verwendet wird.