[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Laserbeschriftung von hochmolekularem
organischem Material mit bunter Kontrastmarkierung, sowie das beschriftete Material.
[0002] Das Lasermarkieren von Kunststoffgegenständen durch Bildung einer Farbkontrastmarkierung
an den bestrahlten Stellen ist bekannt.
[0003] So wird beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung Nr. 0036680 vorgeschlagen,
einen Gegenstand, von dem wenigstens ein Oberflächenteil aus einem synthetischen Kunstharzmaterial
besteht, mit einem Laserstrahl einer bestimmten Intensität zu markieren. Das zu markierende
Material enthält einen Farbstoff und eine siliziumhaltige anorganische Verbindung
oder einen siliziumhaltigen Farbstoff, wobei sich der Farbstoff durch Laserbestrahlung
zersetzt, was an den bestrahlten Stellen zur Bildung einer weissen Markierung mit
gutem Farbkontrast gegenüber dem nicht bestrahlten farbigen Teil des Materials führt.
[0004] Es ist weiterhin auch bekannt, Kunststoffteile mit einer bunten Kontrastmarkierung
zu beschriften. So werden gemäss der europäischen Patentanmeldung Nr. 0190997 hochmolekulare,
organische Materialien in Form von Teilen, Folien oder Filmen beschriftet, wobei ein
eine Verfärbung durch Laserbestrahlung verursachender Zusatzstoff, z.B. ein anorganisches
und/oder organisches Pigment, verwendet wird. Dabei entsteht an der bestrahlten Stelle
des Materials ein Farbumschlag, meistens nach schwarz oder weiss.
[0005] Auch die japanische Patentanmeldung Sho 60-155493 befasst sich mit der Laserbeschriftung
von Kunststoffteilen oder -filmen mit bunter Kontrastmarkierung, wobei dem Kunststoff
ein gelbes Eisenoxid, gegebenenfalls in Abmischumg mit einem gelben, gelbstichig grünen
oder rotem Pigment, beigemischt wird. Durch Laserbestrahlung verfärbt sich das gelbe
Eisenoxid an den bestrahlten Stellen rot, so dass rote, orange oder braune Markierungen
entstehen.
[0006] Schliesslich werden in der japanischen Patentanmeldung No. 58-210937 Kunststoffzusammensetzungen
für die Laserbeschriftung vorgeschlagen, wobei dem Kunststoff zwei verschiedene Farbmittel
beigemischt werden, von denen das eine bei der Laserbestrahlung abdampft, sich verfärbt
oder ausbleicht und das andere unverändert bleibt, so dass eine farbige Kontrastmarkierung
entsteht. Als Beispiele für sich verändernde Farbmittel sind dort einige organische
Pigmente und Farbstoffe aufgeführt, währenddem als stabile Verbindungen einige anorganische
Pigmente erwähnt sind. Welche Lasergeräte, -energie, -leistung, -wellenlänge und Pulsdauer
hierfür anzuwenden sind, ist diesem Dokument nicht zu entnehmen.
[0007] Die oben aufgeführten Verfahren bzw. Zusammensetzungen vermögen jedoch den heutigen
Anforderungen der Praxis nicht immer zu genügen; meistens wird die Oberfläche des
beschrifteten Materials an den bestrahlten Stellen beschädigt, was zu unerwünschten
Rillen, Vertiefungen oder Verätzungen führt und darüber hinaus zu Markierungen ungenügender
allgemeiner Qualitäten, wie ungenügende Abrieb- und Kratzfestigkeit, schlechte Beständigkeit
gegen Chemikalien und Verschmutzung sowie Deformation, und unsaubere Randzonen, führt.
[0008] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Laserbeschriftung
von hochmolekularem organischem Material in Form von Gegenständen, Folien und Filmen,
wonach das mindestens einen strahlungsempfindlichen ausbleichbaren Zusatzstoff und
mindestens eine weniger strahlungsempfindliche nicht ausbleichende Verbindung enthaltende
Material einem Laserstrahl ausgesetzt ist, wobei die Energie des Laserstrahls entsprechend
der Form der aufzubringenden Markierung auf die Oberfläche des zu markierenden Materials
gerichtet wird, so dass an den bestrahlten Stellen eine visuelle bunte Kontrastmarkierung
entsteht, ohne dass die Oberfläche des beschrifteten Materials von Auge erkennbar
beschädigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass man gepulstes Laserlicht, dessen Wellenlänge
im nahen UV- und/oder sichtbaren Bereich liegt, verwendet, und dass man als ausbleichbaren
Zusatzstoff mindestens ein Azo- und/oder ein Indanthronpigment und als nicht ausbleichende
Verbindung mindestens ein anorganisches und/oder organisches Pigment und/oder einen
polymerlöslichen Farbstoff verwendet.
[0009] Das hochmolekulare organische Material kann natürlicher oder künstlicher Herkunft
sein. Es kann sich z.B. um Naturharze, trocknende Oele oder Kautschuk handeln. Es
kann sich aber auch um abgewandelte Naturstoffe handeln, beispielsweise um Chlorkautschuk,
um ölmodifizierte Alkydharze oder um Cellulosederivate, wie Celluloseester oder Celluloseäther,
und besonders um vollsynthetische organische Polyplaste, das heisst um Kunststoffe,
die durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition hergestellt sind. Aus
der Klasse dieser Kunststoffe seien besonders folgende genannt: Polyäthylen, Polypropylen,
Polyisobutylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylacetale,
Polyacrylnitril, Polyacrylsäure- und Polymethacrylsäureester oder Polybutadien, sowie
Copolymerisate davon, insbesondere ABS oder EVA; Polyester, insbesondere hochmolekulare
Ester aromatischer Polycarbonsäuren mit polyfunktionellen Alkoholen; Polyamide, Polyimide,
Polycarbonate, Polyurethane, Polyäther wie Polyphenylenoxid, Polyacetale, die Kondensationsprodukte
von Formaldehyd mit Phenolen, die sogenannten Phenoplaste, und die Kondensationsprodukte
von Formaldehyd mit Harnstoff, Thioharnstoff und Melamin, die sogenannten Aminoplaste;
die unter dem Namen "Epoxyharze" bekannten Polyadditions- bzw. Polykondensationsprodukte
von Epichlorhydrin mit Diolen oder Polyphenolen und ferner die als Lackharze verwendeten
Polyester, und zwar sowohl gesättigte, wie z.B. Alkydharze als auch ungesättigte,
wie beispielsweise Maleinatharze. Es sei betont, dass nicht nur die einheitlichen
Verbindungen, sondern auch Gemische von Polyplasten, sowie Mischkondensate und Mischpolymerisate,
wie z.B. solche auf Basis von Butadien, erfindungsgemäss verwendet werden können.
[0010] Hochmolekulare organische Materialen in gelöster Form als Filmbildner oder Bindemittel
für Lacke oder Druckfarben kommen auch in Frage, wie z.B. Leinölfirnis, Nitrocellulose,
Alkydharze, Phenolharze, Melaminharze, Acrylharze und Harnstoff-Formaldehydharze,
wobei die daraus erhaltenen Filme erfindungsgemäss beschriftet werden können.
[0011] Für das erfindungsgemässe Verfahren besonders geeignete Materialien sind Polyvinylester,
wie Polyvinylacetale, ferner Polyacrylsäure-und Polymethacrylsäureester, Polyester,
Polyamide, Polyimide, Polycarbonate, Polyurethane, Polyäther, insbesondere Polyphenylenoxide,
ferner Polyacetale wie Polyoxymethylen, Phenoplaste, Aminoplaste oder Epoxyharze.
[0012] Ganz besonders geeignete Materialien sind Polyacrylsäure- und Polymethacrylsäureester,
Polyester, Polyamide, Polycarbonate, Polyphenylenoxide oder ein Epoxyharz.
[0013] Ganz besonders bevorzugt sind Polymethacrylsäureester, insbesonders Polymethacrylsäuremethylester,
und Epoxyharze.
[0014] Als strahlungsempfindlicher ausbleichbarer Zusatzstoff kommen Azopigmente in Frage,
welche vorzugsweise im nahen UV- und/oder sichtbaren Bereich absorbieren.
[0015] Unter sichtbarem Bereich versteht man den Bereich zwischen 0,38 µm und 0,78 µm und
unter nahem UV-Bereich den Bereich zwischen 0,25 µm und 0,38 µm.
[0016] Erfindungsgemäss in Frage kommende Azopigmente sind z.B. Mono- und Disazopigmente,
wie z.B. Mono- oder Disazoverbindungen der Acetoacetarylid-, Pyrazolon-, 2,3-Oxynaphthoesäurearylid-,
Barbitursäure-, Thiobarbitursäure-, 2,4,6-Triamino-pyrimidin-1,3- und 3-Cyano-4-methylpyridon-Reihe,
sowie die Metallsalze von Azoverbindungen.
[0017] Besonders geeignete Azopigmente sind Disazopigmente der Acetoacetarylid-, Pyrazolon-
und 2,3-Oxynaphthoesäurearylidreihe. Beispiele von Azopigmenten sind C.I. Nr. Pigment
Braun 23, Pigment Orange 31, Pigment Orange 60, Pigment Orange 64, Pigment Scharlach
160, Pigment Rot 220 und Pigment Rot 221, sowie ®Cyan Blau 2C (Ilford).
[0018] Ein Beispiel eines Indanthronpigments ist das Handelsprodukt ®Cromophtal Blau A3R
(C.I. Pigment Blau 60; Ciba-Geigy AG).
[0019] Beispiele von erfindungsgemäss nicht ausbleichenden anorganischen Pigmenten sind
Metalloxide, wie Titandioxid, Nickel-antimon-titanat, Chrom-antimon-titanat, Manganblau,
Manganviolett, Kobaltblau, Kobaltchromblau, Kobaltnickelgrau oder Ultramarinblau,
ferner Berlinerblau, Bleichromate, Bleisulfochromate und Zirkonsilikate, wie Zirkonvanadiumblau
und Zirkonpräseodymgelb.
[0020] Beispiele von organischen Pigmenten als erfindungsgemäss nichtausbleichende Verbindungen
sind Anthrachinon-, Flavanthron-, Phthalocyanin-, Perinon-, Perylen-, Dioxazin-, Thioindigo-,
Isoindolin-, Isoindolinon-, Chinacridon-, Pyrrolopyrrol- oder Chinophthalonpigmente,
ferner Metallkomplexe von z.B. Azo-, Azomethin-oder Methinfarbstoffen, sowie das
Azokondensationspigment Pigment Gelb C.I. Nr. 93 und das Azopigment Pigment Gelb 116.
Beispiele von Anthrachinonpigmenten sind Pigment Rot C.I. Nr. 177 und Pigment Gelb
C.I. Nr. 147, ein Beispiel für ein Flavanthronpigment ist Pigment Gelb C.I. Nr. 24,
Beispiele für Phthalocyanine sind Pigment Blau C.I. Nr. 15:3 und Pigment Grün C.I.
Nr. 7, und ein Beispiel für ein Perylenpigment ist Pigment Rot C.I. Nr. 149.
[0021] Als erfindungsgemäss nicht ausbleichende polymerlösliche Farbstoffe eignen sich beispielsweise
Dispersionsfarbstoffe, wie solche der Anthrachinonreihe, beispielsweise Hydroxy-,
Amino-, Alkylamino-, Cyclohexylamino-, Arylamino-, Hydroxyamino- oder Phenylmercapto-anthrachinone,
sowie Metallkomplexe von Azofarbstoffen, insbesondere 1:2-Chrom- oder Kobaltkomplexe
von Monoazofarbstoffen, ferner Fluoreszenzfarbstoffe, wie solche aus der Cumarin-,
Naphthalimid-, Pyrazolin-, Acridin-, Xanthen-, Thioxanthen-, Oxazin-, Thiazin- oder
Benzthiazolreihe. Beispiele hierfür sind Solvent Gelb C.I. Nr. 163 (Anthrachinonderivat),
Solvent Schwarz C.I. Nr. 29 (1:2-Chromkomplex), und Pigment Gelb C.I. Nr. 147 (Anthrachinonderivat).
[0022] Erfindungsgemäss bevorzugte polymerlösliche Farbstoffe sind die Anthrachinonderivate.
Als organische Pigmente sind Kupferphthalocyanin und chloriertes Kupferphthalocyanin
und als anorganische Pigmente die Metalloxide, insbesonders Titandioxid, Berlinerblau,
die Bleichromate und Bleisulfochromate sowie die Zirkonsilikate bevorzugt.
[0023] Zweckmässig verwendet man als nicht ausbleichende Verbindung ein anorganisches oder
organisches Pigment oder einen polymerlöslichen Farbstoff, und als ausbleichbaren
Zusatzstoff ein Azo- oder Indanthronpigment.
[0024] Die obigen, erfindungsgemäss in Frage kommenden anorganischen und organischen Pigmente
sowie die polymerlöslichen Farbstoffe können auch in Kombination mit Füllern und/oder
Weisspigmenten, wie Titandioxide (Anatas, Rutil), Zinkoxid, Antimontrioxid, Zinksulfid,
basisches Bleicarbonat oder basisches Bleisilikat, eingesetzt werden.
[0025] Sie können aber auch mit anderen, dem Fachmann geläufigen Zusätzen verwendet werden.
Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass diese Zusätze mit dem erfindungsgemäss
verwendeten hochmolekularen organischen Material verträglich sind und dessen mechanische
oder sonstige Eigenschaften nicht beeinträchtigen. Geeignete Zusätze sind beispielsweise
Fettsäuren mit mindestens 12 C-Atomen, wie Stearinsäure oder Behensäure, deren Amide,
Salze oder Ester, wie Magnesiumstearat, Zinkstearat, Aluminiumstearat oder Magnesiumbehenat,
ferner quartäre Ammoniumverbindungen, wie Tri-(C₁-C₄)-alkylbenzylammoniumsalze, Wachse,
wie Polyäthylenwachs, Harzsäuren, wie Abietinsäure, Kolophoniumseife, hydriertes oder
dimerisiertes Kolophonium, C₁₂-C₁₈-Paraffindisulfonsäuren oder Alkylphenole.
[0026] Der erfindungsgemäss ausbleichbare Zusatzstoff und die nicht ausbleichende Verbindung
können im erfindungsgemäss in Frage kommenden hochmolekularen organischen Material
z.B. in Mengen von 0,001 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf das hochmolekulare organische Material, vorliegen.
[0027] Die Zugabe des ausbleichbaren Zusatzstoffes und der nicht ausbleichenden Verbindung
zu dem zu Gegenständen (Formteilen), Folien oder Filmen zu verarbeitenden hochmolekularen
organischen Material erfolgt nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise derart,
dass man diese beiden Komponenten gegebenenfalls in Form von Masterbatches, dem organischen
Material unter Verwendung von Extrudern, Walzwerken, Misch- oder Mahlapparaten zumischt.
Das erhaltene Material wird hierauf nach an sich bekannten Verfahren wie Kalandrieren,
Pressen, Strangpressen, Streichen, Schleudern, Giessen, Extrudieren oder durch Spritzguss
in die gewünschte endgültige Form gebracht. Oft ist es erwünscht, zur Herstellung
von nicht starren Formlingen oder zur Verringerung ihrer Sprödigkeit, den hochmolekularen
organischen Verbindungen vor der Verformung sogenannte Weichmacher einzuverleiben.
Als solche können z.B. Ester der Phosphorsäure, Phthalsäure oder Sebacinsäure dienen.
Die Weichmacher können vor oder nach der Einverleibung des erfindungsgemäss in Frage
kommenden Zusatzstoffes bzw. der nicht ausbleichenden Verbindung in die Polymeren
eingearbeitet werden.
[0028] Je nach Verwendungszweck können ferner dem hochmolekularen organischen Material noch
weitere Stoffe zugefügt werden, wie beispielsweise Füllstoffe wie Kaolin, Glimmer,
Feldspate, Wollastonit, Aluminiumsilikat, Bariumsulfat, Calciumsulfat, Kreide, Calcit
und Dolomit, ferner Lichtschutzmittel, Antioxidantien, Flammschutzmittel, Hitzestabilisatoren,
Verstärkungsmittel, wie Glasfasern, oder Verarbeitungshilfsmittel, welche bei der
Verarbeitung von Kunststoffen üblich und dem Fachmann bekannt sind.
[0029] Zur Herstellung von Lacken und Druckfarben werden die hochmolekularen organischen
Materialien und die obigen beiden Farbkomponenten [ausbleichbarer Zusatzstoff/nicht
ausbleichende Verbindung] gegebenenfalls zusammen mit weiteren Lack- und Druckfarbenzusätzen,
in einem gemeinsamen organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch fein dispergiert
bzw. gelöst. Man kann dabei so verfahren, dass man die einzelnen Komponenten für
sich oder auch mehrere gemeinsam dispergiert bzw. löst, und erst hierauf alle Komponenten
zusammenbringt. Der homogenisierte Lack bzw. die Druckfarbe wird dann auf einem Substrat
nach an sich bekannten Verfahren aufgetragen und eingebrannt bzw. getrocknet, und
der erhaltene Lack- bzw. Druckfarbenfilm dann erfindungsgemäss beschriftet.
[0030] Es ist auch möglich, jede dieser Farbkomponenten in einen getrennten Lack- oder Druckfarbenfilm
einzuarbeiten, wobei vorzugsweise die untere auf dem Substrat aufgebrachte Schicht
die nicht ausbleichende Komponente enthält.
[0031] Zur Beschriftung der erfindungsgemäss in Frage kommenden hochmolekularen organischen
Materialien werden energiereiche Laser-Quellen verwendet. Dabei wird die Energiestrahlung
entsprechend der Form des aufzubringenden Schriftzeichens z.B. nahezu auf die Oberfläche
des zu markierenden Materials senkrecht gerichtet, gegebenenfalls fokussiert, wobei
an den bestrahlten Stellen eine Verfärbung entsteht, ohne dass die Oberfläche des
beschrifteten Materials von Auge erkennbar beschädigt wird.
[0032] Beispiele für solche Laser-Quellen sind Festkörper-Pulslaser, wie Rubinlaser oder
frequenzvervielfachte Nd:YAG-Laser, gepulste Laser mit Zusatzeinrichtung, wie gepulste
Farbstofflaser oder Ramanshifter, weiter Dauerstrichlaser mit Pulsmodifikationen (Q-Switch,
Mode-Locker), beispielsweise auf Basis von CW Nd:YAG-Lasern mit Frequenzvervielfacher,
oder CW Ionen-Laser (Ar, Kr), ferner gepulste Metalldampflaser, wie beispielsweise
Cu-Dampflaser oder Au-Dampflaser, oder allenfalls leistungsstarke gepulste Halbleiter-Laser,
die durch Frequenzverdopplung sichtbares Licht emittieren, ferner gepulste Gaslaser,
wie Excimer- und Stickstofflaser.
[0033] Je nach eingesetztem Laser-System sind Pulsenergien bis einige Joule, Leistungsdichten
bis Terawatt pro cm², Pulsbreiten von Femto-Sekunden bis Micro-Sekunden und Repetitionsraten
bis Gigahertz möglich. Vorteilhafterweise werden Pulsenergien von Microjoule bis
Joule, Leistungsdichten von Kilowatt pro cm² bis 100 Megawatt pro cm², Pulsbreiten
von Micro-Sekunden bis Pico-Sekunden und Repetitionsraten von Hertz bis 250 Megahertz
eingesetzt.
[0034] Bevorzugt werden gepulste oder pulsmodifizierte frequenzverdoppelte Nd:YAG-Laser
oder Metalldampf-Laser, wie Au- oder insbesonders Cu-Dampflaser, sowie Excimer-Laser
verwendet.
[0035] In der folgenden Tabelle sind einige handelsübliche Laser aufgeführt, die erfindungsgemäss
in Frage kommen können.

[0036] Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren wird beispielsweise mit einem gepulsten frequenzverdoppelten
Nd:YAG-Laser zwischen 0,01 und 1 Joule pro cm² Pulsenergie, etwa 40 Megawatt Spitzenleistung,
6-8 Nano-Sekunden Pulsbreite und 20 Hertz Repetitionsrate (Modell Quanta Ray DCR-2
A der Firma Spectra Physics, Mountain View, California) gearbeitet.
[0037] Verwendet man einen Cu-Dampflaser (Plasma Kinetics Modell 151) mit Fokussieroptik,
so wird beispielsweise mit 250 Millijoule pro cm² Pulsenergie, etwa 10 Kilowatt Spitzenleistung,
30 Nano-Sekunden Pulsbreite und 6 Kilohertz Repetitionsrate belichtet.
[0038] Laser mit guter Einstellbarkeit ihrer Laserparameter, wie beispielsweise Pulsenergie
und Einwirkzeit, erlauben eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse der zu beschriftenden
Materialien.
[0039] Die optimale, zur Bestrahlung auszuwählende Wellenlänge ist diejenige, bei welcher
der strahlungsempfindliche ausbleichbare Zusatzstoff am meisten, die nicht ausbleichende
Verbindung und das zu beschriftende organische Material dagegen am wenigsten absorbieren.
Bei richtiger Wahl des ausbleichbaren Zusatzstoffes und der nicht ausbleichenden Verbindung
ist aber auch eine deutliche Farbänderung möglich, wenn beide die eingestrahlte Wellenlänge
absorbieren.
[0040] Zur Beschriftung mit Lasern kommen im allgemeinen drei verschiedene Verfahren in
Frage: das Maskenverfahren, die linienförmige Beschriftung und das Punkt-Matrix-Verfahren.
Bei den zwei letztgenannten Beschriftungsarten (dynamische Strahlführung) wird der
Laser bevorzugt mit einem Laserbeschriftungssystem gekoppelt, so dass das anorganische
Material mit beliebigen, beispielsweise in einem Computer programmierten Ziffern,
Buchstaben und Sonderzeichen beschriftet werden kann.
[0041] Die Wahl des Lasersystems bezüglich Leistung und Repetitionsrate richtet sich grundsätzlich
nach dem zur Anwendung gelangenden Beschriftungsverfahren. Hohe Leistung und niedere
Repetitionsrate, wie beim Festkörper-Pulslaser und Excimerlaser, werden bevorzugt
für Maskenbelichtungen angewandt. Mittlere bis kleine Leistungen und schnelle Repetitionsraten
beim gepulsten Metalldampflaser oder beim Dauerstrichlaser mit Pulsmodifikationen
werden bevorzugt für Beschriftungen angewandt, die eine dynamische Strahlführung erfordern.
Die Strahlablenkung kann beispielsweise akustooptisch, holographisch, mit Galvo-Spiegeln
oder Polygon-Scannern erfolgen. Die dynamische Strahlführung erlaubt eine äusserst
flexible Beschriftung oder Markierung, da die Zeichen elektronisch erzeugt werden
können.
[0042] Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können die verschiedensten Beschriftungsarten
erhalten werden. Beispiele hierfür sind: Variable Textprogrammierung von numerischen
Zeichen mittels Texteingabe über ein Bildschirmterminal, Textprogramme von Standardzeichen
oder Sonderzeichen, wie Namenszüge, ferner Initialen und Widmungen, Identitätskarten,
Signete oder sich oft wiederholende Daten, fortlaufende Stückzahlnumerierung, Eingabe
von Messgrössen, Eingabe eines gespeicherten Programms, Linienbeschriftung oder auch
Dekorationen.
[0043] Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können die verschiedensten Kunststoff-Gegenstände,
-Formen oder -Folien sowie Lack- und Druckfarben-Filme beschriftet werden. Beispiele
hierfür sind Bänder, Tafeln, Rohre und Profile, Tasten und mit Kunststoff umhüllte
elektronische Bauteile oder im Zweiphasen-Spritzgussverfahren hergestellte Teile mit
unterschiedlichen Einfärbungen.
[0044] Typische Anwendungsbeispiele sind die Beschriftung von Schaltern, Leiterplatten,
gedruckten Schaltungen, aktiven und passiven elektronischen Komponenten, enkapsulierten
Hochspannungstransformatoren, Stecker und Steckdosen, Gehäusen, mechanischen Bestandteilen
aus der Feintechnik und der Uhrenindustrie, Fahrzeugbestandteilen, Tastaturen, elektronischen
Bauteilen, Kabeln, Rohren, Lacken, Folien, Filmen und Verpackungsfolien, Banknoten,
Kreditkarten und Wertschriften, sowie Anzeigefenster und Zifferblätter.
[0045] Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht eine bunte Kontrast-Markierung, welche
nicht verwischt werden kann und daher abrieb- und kratzfest ist. Die erfindungsgemäss
erhaltenen Markierungen sind ferner korrosionsbeständig, dimensionsstabil, deformationsfrei,
licht-, hitze- und wetterbeständig, und gut lesbar und haben saubere Randzonen. Ferner
werden die mechanischen und physikalischen Eigenschaften des so beschrifteten Materials
praktisch nicht beeinträchtigt, wie beispielsweise die mechanische Festigkeit und
die chemische Resistenz. Die Eindringtiefe der Markierung hängt vom beschrifteten
Material ab. Sie beträgt üblicherweise weniger als 1 mm. Das hochmolekulare organische
Material wird dabei weitgehendst geschont. Es sind somit Beschriftungen möglich, die
keinen von Auge erkennbaren Verlust am Oberflächenglanz bewirken und die Festigkeitseigenschaften
des Werkstückes nicht beeinträchtigen.
[0046] Gemäss dem vorliegenden Verfahren tritt unter Laserbestrahlung an den bestrahlten
Stellen des Materials ein Farbumschlag mit einem ausgeprägten Kontrast ein. Dabei
verändert sich die durch das Einfärben des organischen Materials mit den zwei verschiedenen,
erfindungsgemäss in Betracht gezogenen Farbstoffkomponenten (= ausbleibarer Zusatzstoff
und nicht ausbleichende Verbindung) erhaltene Mischfarbe derart, dass eine Farbkomponente
(bestehend aus einer einzelnen oder mehreren Farbstoffkomponenten) an den bestrahlten
Stellen teilweise oder ganz ausbleicht, so dass für den Beobachter nur noch eine andersfarbige
Kontrastmarkierung entsprechend der Farbe der resistenten zweiten Farbkomponente
(bestehend aus einer einzelnen oder mehreren Farbstoffkomponenten) sichtbar wird.
[0047] In den folgenden Beispielen bedeuten Teile, sofern nicht anders angegeben, Gewichtsteile.
Beispiel 1:
[0048] 45 g Epoxidharz ®Araldit GY 250 (Diglycidylaether von Bisphenol A mit einem Epoxidgehalt
zwischen 5,25-5,4 VAL pro kg, Firma Ciba-Geigy AG, Schweiz) werden mit 5 g ®Cromophtal
Rot G (Disazokondensationspigment, C.I. Pigment Rot 220, Firma Ciba-Geigy AG) vermischt
und in einem Scheibenrührer zusammen mit 100 g Glaskugeln während 100 Minuten bei
45°C gut dispergiert (=Farbpaste 1). Ein Lack bestehend aus 9,85 g Epoxidharz ®Araldit
GY 250 (Ciba-Geigy AG), 2,4 g Härter ®HY 956 (flüssiges modifiziertes aliphatisches
Polyamin, Ciba-Geigy AG), 0,15 g obiger Farbpaste 1, 0,1 g Farbpaste DWO135 (Epoxidharz-Paste
auf Diglycidylaether-Bisphenol-A-Basis mit einem Epoxidgehalt zwischen 5,25-5,4 VAL
pro kg und enthaltend 15 Gew.% ®Cromophtal Blau A3R, Indanthron, C.I. Pigment Blau
60, Ciba-Geigy AG) und 2 Tropfen eines Netzmittels (®FC 430, fluorierter Alkylester,
Firma 3M, Schweiz) wird bei 45°C homogen vermischt und von Gasblasen befreit. Der
dickflüssige Lack wird mit einem Ziehstab für 100 µm Nassfilmdicke auf eine gereinigte,
fettfreie Glasplatte (Mikroskop-Objektträger) aufgetragen und im Trockenschrank während
4 Stunden bei 100°C ausgehärtet.
[0049] Die fertige Schicht wird mit einem über zwei orthogonale bewegliche Spiegel abgelenkten
Laserstrahl entsprechend der Form der aufzubringenden Markierung beschriftet. Als
Laserquelle wird ein Nd:YAG Pulslaser (®Quanta Ray DCR 2, Spectra Physics) mit Frequenzverdoppler
(Harmonic Generator) und Frequenzfilter (Harmonic Separator) verwendet. Der Laser
wird so eingestellt und mit Neutralfiltern abgeschwächt, dass der über eine Linse
(Brennweite 200 mm) senkrecht fokussierte Strahl auf der Schicht eine Puls-Energie
von 0,2 mJ bei einer Pulsbreite von 10 Nano-Sekunden erreicht. Die Ablenkeinheit
mit den orthogonalen, beweglichen Spiegeln ist Bestandteil eines ®GRETAG 6210 Laserbeschriftungssystems
(GRETAG AG, Schweiz). Die so erzielte Beschriftung erscheint grün auf dem dunkelblau
eingefärbten Lack.
Beispiel 2:
[0050] Ein Lack bestehend aus 9,8 g Epoxidharz ®Araldit GY 250 (gemäss Beispiel 1), 2,4
g Härter ®HY 956 (gemäss Beispiel 1), 0,15 g Farbpaste ®DWO132 (Epoxidharz-Paste auf
Diglycidylaether-Bisphenol-A-Basis mit einem Epoxidgehalt zwischen 5,25-5,4 VAL pro
kg und enthaltend 15 Gew% ®Cromophtal Gelb 3G, Disazokondensationspigment, C.I. Pigment
Gelb 93, Ciba-Geigy AG), 0,1 g Farbpaste ®DWO133 (Epoxidharz-Paste auf Diglycidylaether-Bisphenol-A-Basis
mit einem Epoxidgehalt zwischen 5,25-5,4 VAL pro kg und enthaltend 13,5 Gew% ®Cromophtal
Rot G, Disazokondensationspigment, C.I. Pigment Rot 220, und 1,5 Gew% ®Cromophtal
Gelb 30, Disazokondensationspigment, C.I. Pigment Gelb 93, Ciba-Geigy AG) und 2 Tropfen
Netzmittel (®FC 430, gemäss Beispiel 1) wird bei 45°C homogen vermischt und von Gasblasen
befreit. Der dickflüssige Lack wird mit einem Ziehstab für 100 µm Nassfilmdicke auf
eine gereinigte, fettfreie Glasplatte (Mikroskop-Objektträger) aufgetragen und im
Trockenschrank während 4 Stunden bei 100°C ausgehärtet.
[0051] Die Laserbeschriftung erfolgt analog zu Beispiel 1; es entsteht eine gelbe Beschriftung
auf dem orange eingefärbten Hintergrund.
Beispiel 3:
[0052] Eine Lacklösung wird durch Auflösen von 75 g Polymethylmethacrylat (PMMA, ®LUCITE
von DuPont) in 425 g Methyl-Ethyl-Keton (MEK) unter Rühren bei Raumtemperatur während
48 Stunden auf einem Magnetrührer hergestellt. Ein erster Farblack wird durch intensive
Mischung von 50 g der obigen Lacklösung mit 79 mg ®Cromophtal Rot G (Disazokondensationspigment,
C.I. Pigment Rot 220, Ciba-Geigy AG) im Ultraschallbad hergestellt; ein zweiter Farblack
wird auf die gleiche Weise aus 50 g der gleichen Lacklösung und 413 mg ®Cromophtal
Grün GFN (halogeniertes Kupfer-Phthalocyanin, C.I. Pigment Grün 7, Ciba-Geigy AG)
hergestellt. Gleiche Teile des ersten und zweiten Farblackes werden homogen vermischt,
dann mit einem Ziehstab für 100 µm Nassfilmdicke auf einen Objektträger aufgezogen.
Der Film wird während einer Stunde bei 50°C im Trockenschrank getrocknet, dann wie
im Beispiel 1 beschriftet; es entsteht eine grüne Beschriftung auf dem violetten Hintergrund.
[0053] In Analogie zum obigen Beispiel 3 kann ®Cromophtal Rot G auch in anderen Systemen,
wie in einem PVB- oder PES-Film, als ausbleichbare Verbindung eingesetzt werden. PVB
steht für Polyvinylbutyral (z.B. ®Movital B30H, Hoechst AG), PES für einen Polyester
(z.B. ®Dynapol L206, Dynamit Nobel). Zur Filmbildung können ®Movital B3OH z.B. in
2-Methoxy-ethanol und ®Dynapol L206 z.B. in Tetrahydrofuran gelöst werden.
Beispiel 4:
[0054] 100 Teile Polyethylen (®Lupolen, BAYER), 2 Teile Calciummetasilikat, 0,6 Teile Glycerin-Monostearat
(Gleitmittel), 1 Teil ®Cromophtal Rot G (Disazokondensationspigment, C.I. Pigment
Rot 220, Ciba-Geigy AG) und 3 Teile Titandioxyd werden trocken gemischt und dann mit
einem Schneckenextruder bei 180-190°C zu Bändern mit einem Querschnitt von 2 x 21
mm geformt. Die Laserbeschriftung erfolgt analog zu Beispiel 1; es entsteht eine hellgraue
Beschriftung auf dem roten Hintergrund. Wird die Beschriftung mit einer Wellenlänge
von 355 nm anstelle von 532 nm durchgeführt, so entsteht eine grauschwarze Beschriftung
auf dem roten Hintergrund.
Beispiel 5:
[0055] 100 g Polyacetal-Copolymer ®Ultraform N 2320 (Polyoxymethylenbasis, BASF) werden
mit 0,24 g ®Cromophtal Braun 5R (Disazokondensationspigment, C.I. Pigment Braun 23,
Ciba-Geigy AG), 0,08 g ®Cromophtal Rot BRN (Disazokondensationspigment, C.I. Pigment
Rot 144, Ciba-Geigy AG), 0,18 g ®Cromophtal Blau A3R (Indanthronpigment, C.I. Pigment
Blau 60, Ciba-Geigy AG) und 2 g Titandioxid trocken gemischt und bei 180-190°C extrudiert.
Das so erhaltene granulierte Compound wird bei 180-190°C zu Formteilen (Breite: 5
cm; Länge: 6 cm; Dicke; 2 mm) verspritzt.
[0056] Die zu markierenden grauen Flächen werden mit einem Beschriftungssystem ®Gretag 6411-System
2 (Gretag AG, Schweiz) markiert. Als Laserquelle dient ein kontinuierlich gepumpter,
gütegeschalteter Nd:YAG-Laser, der frequenzverdoppelt wird, wobei die Energie des
Laserstrahls entsprechend der Form der aufzubringenden Markierung auf die Oberfläche
des zu markierenden Materials gerichtet wird.
[0057] Der Laserstrahl mit einer Energie von 0,1-1,0 mJ und einer Pulsbreite von 100-400
ns (Nano-Sekunden) wird über eine Linse mit einer Brennweite von 160 mm auf die zu
markierende Fläche fokussiert. Die erzielte Beschriftung erscheint weiss auf grauem
Untergrund.
Beispiel 6:
[0058] 100 g Polyacetal-Copolymer ®Ultraform N 2320 (BASF) werden mit 0,08 g ®Cromophtal
Scharlach RN (Disazokondensationspigment, C.I. Pigment Rot 166, Ciba-Geigy AG), 0,09
g ®Cromophtal Grün GFN (Kupferphthalocyaninpigment, C.I. Pigment Grün 7) und 0,5 g
Titandioxid trocken gemischt. Das erhaltene Granulat wird wie in Beispiel 5 extrudiert,
zu Formteilen verspritzt und markiert. Die Markierung erscheint auf dem grauen Untergrund
grün.
Beispiel 7:
[0059] 100 g Polyacetal-Copolymer ®Ultraform N 2320 (BASF) werden mit 0,1 g ®Cromophtal
Braun 5R (Disazokondensationspigment, C.I. Pigment Braun 23, Ciba-Geigy AG), 0,05
g ®Cromophtal Blau 4GNP (β-Kupferphthalocyaninpigment, C.I. Pigment Blau 15:3, Ciba-Geigy
AG), 0,04 g ®Cromophtal Rot BRN (Disazokondensationspigment, CI Pigment Rot 144, Ciba-Geigy
AG) und 1 g Titandioxid trocken gemischt, und das erhaltene Granulat wird wie unter
Beispiel 5 beschrieben extrudiert, zu Formteilen verspritzt und markiert. Die Markierung
erscheint auf dem grauen Untergrund blau.
Beispiel 8:
[0060] 100 g Polypropylen glasgefüllt (®PROCOM GC 3OH 251, ICI) werden mit 0,74 g eines
Masterbatch aus 75 Gew.% LDPE und 25 Gew.% ®Cromophtal Braun 5R, 0,56 g eines Masterbatch
aus 75 Gew.% LDPE und 25 Gew.% ®Cromophtal Blau A3R, und 1,43 g eines 70%igen TiO₂-LDPE-Masterbatch
gemischt und bei 180-190°C extrudiert, um maximale Dispergierung zu erreichen. Nach
dem Granulieren wird das so erhaltene Granulat zu Formteilen verarbeitet und wie unter
Beispiel 5 beschrieben markiert. Die Markierung erscheint weiss auf grauem Untergrund.
[LDPE = "low density" Polyethylen].
1. Verfahren zur Laserbeschriftung von hochmolekularem organischem Material in Form
von Gegenständen, Folien und Filmen, wonach das mindestens einen strahlungsempfindlichen
ausbleichbaren Zusatzstoff und mindestens eine weniger strahlungsempfindliche nicht
ausbleichende Verbindung enthaltende Material einem Laserstrahl ausgesetzt ist, wobei
die Energie des Laserstrahls entsprechend der Form der aufzubringenden Markierung
auf die Oberfläche des zu markierenden Materials gerichtet wird, so dass an den bestrahlten
Stellen eine visuelle bunte Kontrastmarkierung entsteht, ohne dass die Oberfläche
des beschrifteten Materials von Auge erkennbar beschädigt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass man gepulstes Laserlicht, dessen Wellenlänge im nahen UV- und/oder sichtbaren
Bereich liegt, verwendet, und dass man als ausbleichbaren Zusatzstoff mindestens ein
Azo- und/oder ein Indanthronpigment und als nicht ausbleichende Verbindung mindestens
ein anorganisches und/oder organisches Pigment und/oder einen polymerlöslichen Farbstoff
verwendet.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man gepulstes Laserlicht
mit einem gepulsten oder pulsmodifizierten, frequenzverdoppelten Nd:YAG-Laser oder
einem Metalldampf-Laser oder einem Excimer-Laser erzeugt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als hochmolekulares
organisches Material Polyvinylester, Polyacrylsäure- und Polymethacrylsäureester,
Polyester, Polyamide, Polyimide, Polycarbonate, Polyurethane, Polyäther, Polyacetale,
Phenoplaste, Aminoplaste oder Epoxyharze verwendet.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyacrylsäure- und
Polymethacrylsäureester, Polyester, Polyamide, Polycarbonate, Polyphenylenoxide oder
ein Epoxyharz verwendet.
5. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Polymethacrylsäureester
oder ein Epoxyharz verwendet.
6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Polymethacrylsäureester
Polymethacrylsäuremethylester verwendet.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Azopigmente Mono-
oder Disazoverbindungen der Acetoacetarylid-, Pyrazolon-, 2,3-Oxynaphthoesäurearylid-,
Barbitursäure-, Thiobarbitursäure-, 2,4,6-Triamino-pyrimidin-1,3- und 3-Cyan-4-methylpyridon-Reihe,
sowie Metallsalze von Azoverbindungen, verwendet.
8. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Disazopigment
der Acetoacetarylid-, Pyrazolon- oder 2,3-Oxynaphthoesäurearylidreihe verwendet.
9. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als nicht ausbleichende
Verbindung einen polymerlöslichen Farbstoff verwendet.
10. Verfahren gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als polymerlöslichen
Farbstoff ein Anthrachinonderivat verwendet.
11. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als anorganisches
Pigment Metalloxide, Berlinerblau, Bleichromate, Bleisulfochromate oder Zirkonsilikate
verwendet.
12. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als organisches
Pigment Kupferphthalocyanin oder chloriertes Kupferphthalocyanin verwendet.
13. Das nach Anspruch 1 beschriftete Material.
14. Verfahren zur Laserbeschriftung von hochmolekularem organischem Material in Form
von Gegenständen, Folien und Filmen, wonach das mindestens einen strahlungsempfindlichen
ausbleichbaren Zusatzstoff und mindestens eine weniger strahlungsempfindliche nicht
verfärbbare Verbindung enthaltende Material einem Laserstrahl ausgesetzt ist, wobei
die Energie des Laserstrahls entsprechend der Form der aufzubringenden Markierung
auf die Oberfläche des zu markierenden Materials gerichtet wird, so dass an den bestrahlten
Stellen eine visuelle bunte Kontrastmarkierung entsteht, ohne dass die Oberfläche
des beschrifteten Materials von Auge erkennbar beschädigt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass man gepulstes Laserlicht, dessen Wellenlänge im nahen UV- und/oder sichtbaren
Bereicht liegt, verwendet, und dass man als ausbleichbaren Zusatzstoff mindestens
ein Azo- und/oder ein Indanthronpigment und als nicht verfärbbare Verbindung mindestens
ein anorganisches und/oder organisches Pigment und/oder einen polymerlöslichen Farbstoff
verwendet.