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EP 0 327 672 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.08.1989 Patentblatt 1989/33 |
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Anmeldetag: 06.09.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B64C 27/41 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT NL |
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Priorität: |
11.02.1988 DE 3804203
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Anmelder: Messerschmitt-Bölkow-Blohm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
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D-81663 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Mautz, Karlheinz
D-8012 Ottobrunn (DE)
- Schwarz, Alois
D-8011 Putzbrunn (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Rotor mit einem schlaggelenkigen Blattanschluss im Rotorzentrum |
(57) Bei einem Rotor mit einem schlaggelenkigen Blattanschluß (2) sämtlicher Rotorblätter(1)
im Rotorzentrum und mit einem Rotorantrieb über ein Mitnehmergestänge zwischen einer
Antriebswelle (3) und einer die Rotorblätter (1) vereinigenden Rotornabe (4) ist
jenes mindestens ein Lenker (5) aus zwei durch ein allseitig winkelbewegliches Gelenklager
(6) verbundenen Stangen (5.1, 5.2) gleicher Länge, wobei die eine Stange (5.1) antriebswellenseitig
und die andere Stange (5.2) rotornabenseitig in Blattschlagrichtung winkelbeweglich
gelagert ist jeweils um einen Drehpunkt auf der Mittelachse (3.1) der Antriebswelle
(3) oder auf einer hierzu Parallelen (3.1.1) und mit jeweils gleichem Abstand (a)
vom Zentrum des schlaggelenkigen Blattanschlusses . Hierdurch ist Gleichlauf zwischen
der Antriebswelle (3) und dem Rotor sichergestellt.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einem derartigen sog. halbstarren Rotor erfolgt bisher der Rotorantrieb mittels
der Antriebswelle über sog. Schleppstangen. Hiermit läßt sich beim Blattschlagen eine
gleichförmige Drehmitnahme des Rotors, d.h. Gleichlauf desselben mit der Antriebswelle
nicht erreichen. Demzufolge muß u.a. mit Massekräften aus Drehbeschleunigungen des
Rotors gerechnet werden, welche nicht nur dessen Struktur, sondern auch das Getriebe
der Antriebswelle zusätzlich belasten. Außerdem kann es zu Zwangsverformungen im
Mitnehmergestänge (Schleppstangen) kommen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Rotor der eingangs genannten
Art Gleichlauf desselben mit seiner Antriebswelle sicherzustellen.
[0004] Diese Aufgabe ist für einen gattungsgemäßen Rotor mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Damit stellt sich unter Blattschlagwinkelbewegungen
des Rotors zwangsläufig eine Lageveränderung des Gelenklagers des Lenkers jeweils
um den halben Blattschlagwinkel ein mit der Folge einer gleichförmigen Rotorbeschleunigung
in Bezug auf die Rotor-Antriebswelle, d.h. zwischen dieser und dem angetriebenen Rotor
werden Winkelbeschleunigungen unterbunden. Voraussetzung hierfür ist bei der Verwendung
mehrerer Lenker die im Anspruch 2 gekennzeichnete Weiterbildung der Erfindung. Schließlich
hat die Erfindung noch den Vorteil, daß sie durch die im Anspruch 3 gekennzeichnete
Ausgestaltung der drehwinkelbeweglichen Lagerung der einzelnen Lenker-Stange der dynamischen
bzw. Laufstabilität des Rotors förderlich sein kann durch aus Blattschlagwinkelbewegungen
resultierende Rückstellmomentenwirkungen der Biegefedern.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
Dabei zeigt die Zeichnung die Antriebsmittel von halbstarren Rotoren, und zwar in
Fig. 1 und 3 jeweils in der Seitenansicht bei einem Dreiblattrotor entsprechend der
in
Fig. 2 bzw. 4 dargestellten Draufsicht,
Fig. 5 in der Seitenansicht bei einem Vierblattrotor entsprechend der in
Fig. 6 dargestellten Draufsicht.
[0006] Die dargestellten Rotoren, z.B. für ein Kippflügelflugzeug, sind solche der sog.
halbstarren Bauweise mit einem schlaggelenkigen Blattanschluß sämtlicher Rotorblätter
1 im Rotorzentrum mittels eines allseitig winkelbeweglichen Gelenklagers 2 vorzugweise
in Form eines Elastomerlagers. Dessen inneres kugelförmiges Lagerteil 2.1 ist mit
einer Rotor-Antriebswelle 3 verbunden, wogegen das äußere Lagerteil 2.2 in einer
die Rotorblätter 1 vereinigenden biegesteifen Rotornabe 4 eingebettet ist. Beispielsweise
bestehen beide Lagerteile 2.1, 2.2 aus Metall und sind über ein elastomeres Zwischenteil
2.3 aus abwechselnden Gummi- und Metallschichten verbunden.
[0007] Der Umlauf der Rotorblätter 1 wird mittels der Antriebswelle 3 durch Drehen der Rotornabe
4 über einen (Fig. 1, 2) oder mehrere (Fig. 3, 4, 5, 6) Mitnehmer jeweils in Form
eines Lenkers 5 bewirkt. Damit hierbei Winkelbeschleunigungen (bzw. -verzögerungen)
zwischen der Antriebswelle 3 und der Rotornabe 4 beim Blattschlagen ausgeschlossen
sind, besteht der einzelne Lenker 5 aus zwei durch ein allseitig winkelbewegliches
Gelenklager 6 verbundenen Stangen 5.1, 5.2 gleicher Länge, von denen die eine Stange
5.1 mit der Antriebswelle 3 und die andere Stange 5.2 mit der Rotornabe 4 in Blattschlagrichtung
drehwinkelbeweglich verbunden ist. Dabei muß gemäß Fig. 1 der Drehpunkt der betreffenden
beiden Drehgelenke 7 je Lenker 5 auf der Mittelachse 3.1 der Rotor-Antriebswelle
3 liegen oder gemäß Fig. 3, 5 auf einer hierzu Parallelen 3.1.1. Außerdem muß jeweils
der gleiche Abstand a zwischen dem Drehpunkt des einzelnen Drehgelenkes 7 und dem
Zentrum des Rotors bzw. Gelenklagers 2 bestehen. Bei den Rotoren gemäß Fig. 3, 4 und
5, 6 jeweils mit mehreren Lenkern 5 sind zudem die Drehpunkte der Drehgelenke 7 mit
jeweils gleichem Abstand b von der Mittelachse 3.1 der Rotor-Antriebswelle 3 angeordnet.
Diese Mitnehmeranordnungen haben gegenüber derjenigen gemäß Fig. 1, 2 mit nur einem
Lenker 5 den Vorteil einer querkraftfreien Drehmomentenübertragung bezüglich des Gelenklagers
2 des Rotors.
[0008] Schließlich hat die in Fig. 3, 4 dargestellte Ausbildung des einzelnen Drehgelenkes
7 je Lenker-stange 5.1 bzw. 5.2 in Form einer Biegefeder den bereits erwähnten Vorteil,
daß solche federnden Drehgelenke 7 beim Blattschlagen als Rückstellfedern wirksam
sind. Außerdem können die Lenker 5 durch diese federnden Drehgelenke 7 zu integralen
Bestandteilen der Rotornabe 4 werden, deren Aufbau dann zweckmäßig aus faserverstärktem
Kunststoff besteht.
1. Rotor, insbesondere eines Drehflügelflugzeugs, mit einem schlaggelenkigen Blattanschluß
sämtlicher Rotorblätter im Rotorzentrum und mit einem Rotorantrieb über ein Mitnehmergestänge
zwischen einer Antriebswelle und einer die Rotorblätter vereinigenden Rotornabe,
gekennzeichnet durch ein Mitnehmergestänge in Form mindestens eines Lenkers (5) aus zwei durch ein
allseitig winkelbewegliches Gelenklager (6) verbundenen Stangen (5.1, 5.2) gleicher
Länge, wobei die eine Stange (5.1) antriebswellenseitig und die andere Stange (5.2)
rotornabenseitig in Blattschlagrichtung winkelbeweglich gelagert ist jeweils um einen
Drehpunkt auf der Mittelachse (3.1) der Antriebswelle (3) oder auf einer hierzu Parallelen
(3.1.1) und mit jeweils gleichem Abstand (a) vom Zentrum des schlaggelenkigen Blattanschlusses
(Gelenkager 2).
2. Rotor nach Anspruch 1 mit mehreren Lenkern, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehpunkte der Lenker-Stangen (5.1, 5.2) mit jeweils gleichem Abstand (b)
von der Mittelachse (3.1) der Rotor-Antriebswelle (3) angeordnet sind.
3. Rotor nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch winkelbewegliche Lagerungen (Drehgelenke 7) der Lenker-Stangen (5.1, 5.2)
in Form von Biegefedern.