[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und Vereinfachung der Maschinenwäsche verschmutzten
Textilgutes in Haushalt und/oder Gewerbe mittels eines Verfahrens, bei dem die wäßrige
Waschflotte in Gegenwart des verschmutzten Textilgutes dadurch gebildet wird, daß
man ein Waschmittelinhaltsstoffe und insbesondere Tenside enthaltendes Konzentrat
unmittelbar dem trockenen oder lediglich angefeuchteten Textilgut zusetzt und dann
durch bevorzugt stufenweisen Zusatz von Wasser und Umwälzen des Textilgutes die Waschflotte
in situ ausbildet. Die nachfolgende Schilderung der Erfindung erfolgt unter Bezugnahme
auf die heute üblichen Haushaltswaschmaschinen, ihre essentiellen Verfahrensparameter
sind aber in gleicher Weise mit Vorteil auch bei der gewerblichen Wäsche in entsprechenden
Waschanlagen bzw. Waschstraßen einsetzbar.
[0002] Nahezu alle heute in der Praxis üblichen Waschmaschinen bzw. Waschmaschinentypen
sehen die Ausbildung der Waschlauge wie folgt vor: Das Waschmittel wird dosiert in
eine Einspülkammer gegeben und hier mittels des in die Maschine einfließenden Wassers
in den Maschinenkörper eingespült. In einer vergleichsweise kurzen Anfangsphase bildet
sich die gewünschte Endkonzentration der Waschmittellauge aus, in der dann der Waschprozeß
vollzogen wird.
[0003] Die heute auf dem Markt befindlichen Waschmittel sind in der Regel feste rieselfähige
Pulver bzw. körnige Substanzen oder gießfähige Flüssigkeiten. Der Einsatz der tensidhaltigen
Flüssigwaschmittel in den in Europa üblichen Haushaltswaschmaschinen kann Schwierigkeiten
bereiten, weil die Einspülkammern zur portionierten Aufnahme von Pulvern brauchbar,
jedoch nicht geignet sind, Flüssigkonzentrate dort solange festzuhalten, bis im gewünschten
Verfahrenszyklus das Einspülen in den Maschinenkörper vorgesehen ist.
[0004] Der Stand der Technik sieht zur Bewältigung dieser Schwierigkeiten zwei grundsätzliche
Lösungswege vor. Das erste Prinzip ist beispielsweise in der europäischen Patentschrift
0 040 931 geschildert. Beschrieben ist hier die portionsweise Zugabe eines flüssigen
Waschmittelkonzentrats derart, daß dieses Konzentrat in verschlossenen Beuteln abgepackt
wird, die dem zu waschenden Textilgut vor Beginn des Waschprozesses zugegeben werden.
Hierbei ist das flüssige Waschmittelkonzentrat in einem wasserunlöslichen und wasserundurchlässigen
Beutel aus thermoplastischem Blattmaterial verpackt, der jedoch durch eine mechanisch
schwache Heißsiegelung derart verschlossen ist, daß sich diese Verschlußstelle unter
mechanischer Einwirkung bei Verwendung in der Waschmaschine öffnet. Dieses Aufgehen
der Sollbruchstelle im portionierten Beutel soll bevorzugt innerhalb der ersten 5
Minuten und insbesondere innerhalb der ersten 2 Minuten nach Beginn des Waschprozesses
stattfinden.
[0005] Der andere Lösungsvorschlag des Standes der Technik wird beispielsweise in der DE-OS
35 12 050 geschildert. Beschrieben ist hier ein Verfahren zum Waschen und Reinigen
von Wäsche in einer Waschmaschine mit einem flüssigen Waschmittel, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß dieses Waschmittelkonzentrat in einen permanente Öffnungen aufweisenden Portionierungsbehälter
- beispielsweise in einen entsprechenden Portionierungs körper in Form einer Kugel
- gegeben wird. Dieser mit Waschmittelkonzentrat gefüllte Portionierungsbehälter
wird dann dem Textilgut vor Beginn des Waschprozesses zugegeben. Wird dann der Waschvorgang
in der Maschine unter Umwälzen des Textils in üblicher Form durchgeführt, dann wird
das flüssige Waschmittelkonzentrat nach und nach in das Waschmedium aus dem Behälter
abgegeben. Der Portionierungsbehälter wird nach Abschluß des Waschvorgangs aus der
Waschmaschine entnommen und kann für den nächsten Waschprozeß wieder mit flüssigem
Waschmittelkonzentrat gefüllt und erneut verwendet werden.
[0006] Beiden hier geschilderten Vorschlägen aus dem Stand der Technik ist gegenüber dem
konventionellen Arbeiten mit der Einspülkammer der Vorteil zu eigen, daß geringere
oder keine Verluste an Waschmittel bzw. Waschmittelkonzentrat im Laugensumpf auftreten,
die sich nach heutigen Kenntnissen der Maschinentechnologie immer dann bilden können,
wenn in der Anfangsphase des Waschprozesses Waschmittelkonzentrat mit wenig Wasser
in die Maschine eingespült wird und in dieser Form zunächst in den Laugensumpf absinkt.
Es bedarf schon zusätzlicher Hilfsmaßnahmen - beispielsweise des gezielten Umpumpens
des Laugensumpfes - um hierdurch auftretende Verluste an Waschmittelkomponenten im
Hauptbereich des maschinellen Prozesses zu verhindern.
[0007] Die Erfindung will den Verfahrenstyp der Maschinenwäsche, bei dem die Waschmittelkonzentrate
dem Textil unmittelbar zugesetzt werden, und die Bildung der Waschlauge in situ durch
Zugabe von Wasser zum Waschmittelkonzentrat enthaltenden, verschmutzten Textilgut
stattfindet, weiter verbessern.
[0008] Die Erfindung will dabei insbesondere die Möglichkeit schaffen, auf Portionierungselemente
wie Verpackungsbeutel oder permanent offene, wieder zu verwendende Portioniereinrichtungen
der zuvor geschilderten Art zu verzichten. Die Lehre der Erfindung geht demgegenüber
von dem Gedanken aus, das Waschmittelkonzentrat als bei Raumtemperatur wenigstens
weitgehend formstabile Masse in das zu waschende Textilgut oder in ein als Dosierhilfsmittel
dienendes Textilstück einzutragen und jetzt durch Wasserzusatz die Waschlauge in situ
auszubilden.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein verbessertes Verfahren zur maschinellen
Reinigung verschmutzten Textilguts mit einer wäßrigen, waschaktive Tenside enthaltenden
Waschflotte unter portionierter Zugabe von tensidhaltigen Waschmittelkonzentraten
unmittelbar in das zu reinigende Textilgut und nachfolgende Ausbildung der Waschflotte
durch bevorzugt stufenweisen Zusatz von Wasser und Umwälzen des Textilguts, wobei
das neue Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man den wenigstens überwiegenden
Anteil der waschaktiven Tenside gewünschtenfalls zusammen mit weiteren Waschmittelinhaltsstoffen
als bei Raumtemperatur wenigstens weitgehend formstabile pasten- bis teigartige Konfektionierung
in das noch trockene und/oder angefeuchtete Textilgut einträgt. In der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung werden wenigstens weitgehend formstabile pasten- bzw.
salbenartige Waschmittelkonzentrate eingesetzt, die unter den nachfolgend beschriebenen
Standardbedingungen eine Auflösegeschwindigkeit in Wasser von wenigstens 40 Gew.-%
und bevorzugt von wenigstens 50 Gew.-% aufweisen:
1 g des pasten- bis teigförmigen Waschmittelkonzentrats wird als kohärente Materialprobe
in ein Becherglas (250 cm³ hohe Form, Durchmesser etwa 5,5 cm) gegeben und mit 100
ml Wasser bei einer Temperatur von 20 ± 2 °C versetzt. In das Becherglas wird ein
Magnetrührstab (Länge 3 cm) gegeben. Der Inhalt des Becherglases wird dann bei der
angegebenen Temperatur für den Zeitraum von 15 min. mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit
von 500 UpM gerührt. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden gel-
bzw. pastenförmige Waschmittelkonzentrate eingesetzt, die unter den angegebenen Bedingungen
innerhalb eines Zeitraums von 5 min. zu mindestens 50 %, bevorzugt zu mindestens
75 % und insbesondere zu mindestens 85 % in eine klare bzw. feinstdisperse Lösung
überführt worden sind. Zu berücksichtigen ist dabei, daß die Waschmittelkonzentrate
in an sich bekannter Weise wasserunlösliche, feinstteilige Wirkstoffe enthalten können,
beispielsweise Builderbestandteile auf Basis von Zeolith NaA, oder feinstteilige
Schichtsilikate natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs, aber auch schwerlösliche
Tensidkomponenten in feinstteiliger Form wie feinstteiliges Talgalkoholsulfat, bei
niederen Temperaturen weitgehend wasserunlösliche Disalze von alpha-Sulfofettsäuren
und dergleichen.
[0010] Entscheidend für die Brauchbarkeit der pasten- bzw. teigförmigen Konfektionierungen
für die Anwendung im erfindungsgemäßen Sinne ist das Aufbrechen der kohärenten Materialprobe
unter den vergleichsweise milden Bedingungen des hier angegebenen Tests zum wenigstens
überwiegenden Anteil zu klaren oder feinstdispersen Lösungen bzw. Aufschlämmungen.
Visuell und meßtechnisch ist diese Voraussetzung im angegebenen Test leicht feststellbar.
Es lassen sich hier insbesondere die weniger oder nicht geeigneten Konfektionierungen
ermitteln, die als weitgehend ungelöste oder nur unzureichend angelöste, üblicherweise
kohärente Materialprobe im Test zurückbleiben und damit Schwierigkeiten bei der Ausbildung
einer homogenen Waschflotte in der textilbeladenen Maschine signalisieren. Entsprechend
unzureichende Konfektionierungsformen sind häufig gekennzeichnet durch einen zu hohen
Gehalt an schwerlöslichen Tensidkomponenten und/oder an Tensidkomponenten mit hoher
Vergelungstendenz. Grundsätzlich sind allerdings auch solche Stoffgemische im Rahmen
des erfindungsgemäßen Handelns in brauchbare Ausführungsform umzuwandeln, wie es im
nachfolgenden noch beschrieben wird.
[0011] In einer Ausführungsform der Erfindung werden Wasser und/oder wasserlösliche Lösungsmittel
enthaltende Waschmittelkonzentrate in streichbarer bis knetbarer Konfektionierung
eingesetzt, deren Tensidgehalt bevorzugt etwa 75 Gew.-%, zweck mäßigerweise etwa
60 Gew.-% und insbesondere etwa 50 Gew.-% nicht überschreitet. Die Gew.-%-Angaben
beziehen sich dabei jeweils auf das Gewicht des eingesetzten Waschmittelkonzentrats.
[0012] Zur Förderung der raschen und gleichmäßigen Lösung des Waschmittels beim Zutritt
von Wasser zum Textilgut in der Maschine kann es zweckmäßig sein, den Waschmittelkonzentraten
Dispergierhilfsmittel zuzusetzen, die zum leichteren Zerfallen der pasten- bzw. teigartigen
Waschmittelkonzentrate beitragen. Der Zusatz solcher Dispergierhilfsmittel kann insbesondere
beim Einsatz von bei Raumtemperatur in Wasser schwer löslichen und/oder zur Vergelung
neigenden Tensiden geraten sein. Beispiele für solche bei Raumtemperatur schwer löslichen
Tenside sind etwa Talgfettalkoholsulfatpasten und andere Pasten auf Basis langkettiger
Fettalkoholsulfate, langkettiger Alkylglykoside, langkettige Ethanolamide, C
16/18-Estersulfonate und gegebenenfalls auch Seifen.
[0013] Schwierigkeiten kann insbesondere aber auch die Auflösung von Waschmittelkonzentraten
der hier behandelten Art auf Basis solcher Tenside bzw. Tensidkombinationen mit sich
bringen, die zur starken Gelbildung neigen. Beispiele hierfür sind etwa hochkonzentrierte
Pasten auf Fettalkoholethersulfat-(FAES)-Basis, etwa entsprechende 70 %-ige FAES-Pasten.
Weitere Beispiele für diese Neigung zur Gelbildung sind langkettige, gesättigte Fettalkoholethoxylate,
die zusätzlich zu der Gelbildungstendenz nur eine mäßige Auflösungsgeschwindigkeit
besitzen. Beispiele sind auch hier wieder Komponenten, die sich von C
16/18 oder längerkettigen Komponenten ableiten.
[0014] Geringere Probleme im Rahmen einer Gelbildung zeigen beispielsweise sekundäre Alkansulfonate,
wie gesättigte C
12/14- bzw. C
12/18-Fettalkoholethoxylate mit wenigstens 10 Mol Ethylenoxid im Durchschnitt, entsprechende
ungesättigte Fett alkoholethoxylate, aber auch solche Komponenten auf Basis ungesättigter
C
16/18-Fettalkohole.
[0015] Vergleichsweise geringfügige Probleme wegen mäßiger Löslichkeit zeigen beispielsweise
Kokos-Fettalkoholsulfat-Pasten, C
12/14-Alkylglykoside, C
12/14-Estersulfonate und Sulfosuccinate.
[0016] Eine Vielzahl von löslichen, aber bei tiefen Temperaturen gegebenenfalls auch unlöslichen
Waschaktivkomponenten sind problemlos in der Einarbeitung und im Auflöseverhalten
der pasten- bis teigförmigen Konfektionierungen. Als Beispiele seien hier genannt
Alkylbenzolsulfonat, Nonylphenolethoxylate, maximal etwa 30 %ige FAES-Lösungen, gesättige
Fettalkoholethoxylate auf Basis C
12/14- oder C
12/18-Fettalkohol mit durchschnittlich 5 bis 7 Mol Ethylenoxid, ungesättigte Fettalkoholethoxylate
auf Basis C
16/18-Fettalkohol mit 5 bis 9 Mol Ethylenoxid, kurzkettige Alkylglykoside, Oxoalkoholethoxylate
auf Basis C
12/15-Oxoalkohole mit 5 bis 9 Mol Ethylenoxid, Amphotenside, aber beispielsweise auch bei
Raumtemperatur weitgehend unlösliche Disalze, insbesondere Natriumdisalze von alpha-Sulfofettsäuren
mit überwiegend C
16/18-Fettsäure im Fettsäurerest.
[0017] Als Dispergierhilfsmittel für Tenside bzw. Tensidkombinationen, die unter dem Gesichtspunkt
der Schwerlöslichkeit und/oder der Vergelung Schwierigkeiten bereiten, eignen sich
leicht wasserlösliche und/oder wasserquellbare organische und/oder anorganische Zuschlagstoffe,
die tensidischer oder nicht-tensidischer Natur sein können. Vergelungstendenzen der
Waschmittelkonzentrate kann beispielsweise häufig leicht durch Mitverwendung begrenzter
Mengen wasserlöslicher anorganischer Salze gegengesteuert werden. Beispiele hierfür
sind Natriumsulfat und/oder Natriumchlorid. Häufig kann durch Kombination von schwerlöslichen
Tensiden in Abmischung mit leichtlöslichen Tensiden das Auflöseverhalten der pasten-
bzw. teigförmigen Konfektionierung substantiell beeinflußt werden.
[0018] Besondere Bedeutung kommt allerdings in diesem Zusammenhang auch einer weitgehend
unlöslichen Komponente zu, die ihrerseits in vielgestaltiger Weise in den Waschprozeß
eingreifen kann. Es handelt sich hierbei um die bekannten Natriumdisalze von alpha-Sulfofettsäuren,
insbesondere überwiegend des Bereichs von C
16/18-Fettsäure. Stoffe dieser Art liegen in Waschmittelgemischen in feindisperser Form
vor. Den Komponenten kommt nicht nur eine eigene Tensidwirkung zu, sie entwickeln
gleichzeitig Buildereigenschaften durch Bindung von Wasserhärte und verleihen - insbesondere
in Kombination mit quellfähigen Schichtsilikaten von der Art des Montmorillonits -
den damit gewaschenen Textilien einen weichen Griff. Es hat sich überraschenderweise
gezeigt, daß Disalzdispersionen auch bereits in der Stufe der Anlösung bzw. Auflösung
von pasten- bis teigförmigen Waschmittelkonfektionierungen eine wichtige Bedeutung
als vielseitig verwendbares Dispergierhilfsmittel zukommen kann. Dabei reichen häufig
bereits beschränkte Mengen an Disalz, die etwa im Bereich von 5 bis maximal 50 Gew.-%,
bevorzugt im Bereich von 5 bis 25 Gew.-% Disalz, bezogen auf das Gemisch aus schwerlöslichem
Tensid + Disalz liegen, aus, um ein deutlich beschleunigtes Löse- bzw. Dispergierverhalten
für die pastenförmige Zubereitung sicherzustellen. Gerade bei schwerlöslichen Tensidkomponenten
- beispielsweise Talgalkoholethoxylat mit 11 Mol Ethylenoxid (Dehydol TA 11) - hat
der Zusatz der an sich bei Raumtemperatur weitgehend wasserunlöslichen Sulfofettsäuredisalze
auf Basis C
16/18-Fettsäure deutlich ausgeprägtere Wirkung als die Verwendung mengengleicher Anteile
an leicht wasserlöslichem anorganischen Salz, beispielsweise Natriumchlorid.
[0019] Erfindungsgemäß bevorzugt verwendbare, formstabile Waschmittelkonzentrate lassen
sich auch durch ihre Viskositäten bestimmen. Geeignet sind insbesondere Materialien,
deren Vis kositäten (Höppler-Viskosimeter) bei 35 °C etwa 350.000 mPas und insbesondere
etwa 250.000 mPas nicht überschreiten. In der Bestimmung bei Raumtemperatur (20 ±
2 °C) liegen obere Viskositätsgrenzwerte bei etwa 1 Million mPas - bestimmt mit dem
Brookfield-Helipath. Materialien mit einer Konsistenz deutlich höherer Viskositäten
- z. B. im Bereich von 2,5 Millionen mPas oder darüber - zeichnen sich durch ein
sehr langsames Auflöseverhalten aus.
[0020] Die Untergrenze liegt im Bereich der gerade noch hinreichend formstabilen Lotionen,
wie sie beispielsweise aus dem Bereich der Handwaschpasten bekannt sind. Zahlenmäßig
ist hier etwa der Wert von 12.000 bis 15.000 mPas (Höppler-Viskosimeter) bei Raumtemperatur
anzugeben. Besonders geeignet sind Pasten, die bei Raumtemperatur (Höppler-Viskosimeter)
Viskositätswerte im Bereich von etwa 15.000 bis 300.000 mPas und vorzugsweise nicht
mehr als etwa 200.000 mPas zeigen.
[0021] Die erfindungsgemäßen Waschmittelzubereitungen auf Basis insbesondere wäßriger Waschmittelkonzentrate
enthalten neben den waschaktiven Tensiden weitere übliche Textilwaschmittelbestandteile
wie organische und/oder anorganische Builderkomponenten, Waschalkalien, Schmutztrageverbindungen,
Enzyme, Aufheller, Duft- und/oder Farbstoffe und dergleichen. Im einzelnen wird
hier auf das umfangreiche Wissen der Fachwelt verwiesen, siehe hierzu beispielsweise
Ullmann "Enzyklopädie der technischen Chemie" 4. Auflage, Band 24, Waschmittel, insbesondere
aaO Seiten 68 bis 102.
[0022] In der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Waschverfahrens wird wie folgt
vorgegangen: Das zu waschende Textilmaterial wird als Trockengut oder auch als angefeuchtetes
bis tropfnasses Material in die Maschine gegeben. Die Bedarfsmenge an pasten- bzw.
teigförmigem Waschmittelkonzentrat wird dem Textilgut beigegeben. Hierbei kann es
vorteilhaft sein, das Waschmittelkonzentrat auf ein weißes und/oder farb echtes Textilstück
aufzutragen, das Markierungen für die richtige Dosierung an Waschmittel in Abhängigkeit
von der Härte des Waschwassers enthält (siehe Figur 1). Gewünschtenfalls kann die
gel- oder pastenförmige Waschmittelkonzentratmenge auch in einem solchen Textilstück
eingeschlagen in die Maschine zum zu waschenden Textilgut gegeben werden. Selbst wenn
auf solche Besonderheiten verzichtet wird, ist aufgrund der weitgehend formstabilen
Konsistenz und der Pasten- bzw. Teigbeschaffenheit der erfindungsgemäß eingesetzten
Konzentrate in aller Regel sichergestellt, daß keine unerwünschte vorzeitige Diffusion
des Waschmittelkonzentrats in begrenzte Textilbereiche stattfindet. Hier liegt für
das erfindungsgemäße Handeln gegenüber der unmittelbaren Dosierung eines Flüssigwaschmittels
in das zu waschende Textilgut ein wichtiger Vorteil. Dieser Vorteil prägt sich noch
dadurch stärker aus, daß beim Zutritt von Wasser auch unter den Bedingungen der Textilmechanik
ein verzögertes Auflösen des pasten- bzw. teigförmigen Waschmittelkonzentrats in der
wäßrigen Phase stattfindet, so daß die Gefahr der Bildung örtlicher Überkonzentrationen
deutlich gemindert ist. Wichtig kann das beispielsweise in solchen Fällen sein, in
denen durch Überkonzentrationen von Waschmittelinhaltsstoffen die Ausbildung von räumlich
begrenzten Fehlstellen befürchtet werden muß.
[0023] In einer wichtigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Aufbau
der Waschflotte durch stufenweisen Zusatz von Wasser zum Waschmittelkonzentrat enthaltenden
Textilgut vorgenommen. Dabei wird insbesondere die Behandlungsdauer des Textilgutes
unter Waschbedingungen in der Maschine in dem Verfahrenszustand ausgedehnt, der durch
die Menge an Wasser bzw. Waschflotte gekennzeichnet ist, der annähernd dem tropfnassen
Textilgut in der Maschinenfüllung entspricht. Die konventionelle Maschinenwäsche arbeitet
bekanntlich mit einer Flüssigkeitsmenge, die dem mehrfachen dieses tropfnassen Zustandes
entspricht. Je nach Textilbeschaffenheit kann dieser tropfnasse Zustand eine Wassermenge
benötigen, die etwa dem 2- bis 3-fachen des Textiltrockengewichtes entspricht. In
der hier diskutierten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann es wünschenswert sein, eine längere Behandlung des zu waschenden Textilgutes
in dieser Verdünnungsstufe einzuschalten, in der wie angegeben die eingetragene
Wassermenge etwa dem 2- bis 4-fache n des Textiltrockengewichtes entspricht. Wird
unter diesen Bedingungen der Netzvorgang insbesondere unter Umwälzen des Textils zeitlich
augedehnt, bevor durch weitere Wasserzugabe die stärker verdünnte Endkonzentration
der Waschmittellauge eingestellt wird, so findet eine starke Beschleunigung der Netzung
und damit eine starke Beschleunigung der Reinigungswirkung statt. Es kann dabei bevorzugt
sein, diesen Verfahrenszeitraum für wenigstens einige Minuten z. B. für den Bereich
von etwa 5 bis 15 min. auszudehnen. Die Behandlung des Textilgutes in dieser Verfahrensstufe
- aber natürlich auch in allen anderen Stufen des erfindungsgemäßen maschinellen Waschverfahrens
- kann bei Raumtemperatur stattfinden oder durch Anwendung erhöhter Temperaturen
gefördert werden.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in allen üblichen Maschinentypen durchgeführt
werden, insbesondere also in den bekannten Haushaltswaschmaschinen mit einer horizontal
angeordneten Trommel, die von vorne zu beladen sind oder in von oben zu beladenden
Waschmaschinen.
[0025] Geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere aber auch für den Einsatz
von Waschmaschinen, bei denen die Aufheizung des feuchten bis tropfnassen Textilguts
durch die Einwirkung von Mikrowellen auf das durchfeuchtete Textilmaterial vorgesehen
ist. Dabei kann diese Aufheizung des nassen Textilguts in der Verfahrensstufe des
Netzens bzw. Waschens mit der in situ gebildeten Waschlauge und/oder zur Förderung
einer oder mehrerer Auswaschstufen Verwendung finden. Für die Durchführung eines solchen
Waschverfahrens unter Einsatz von Mikrowellen eignet sich insbesondere die zuvor geschilderte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der mit stufenweisem Aufbau
der Waschlauge gearbeitet wird und eine wenigstens einige Minuten, vorzugsweise etwa
3 bis 15 Minuten, beanspruchende Behandlungsstufe vorgesehen ist, bei der die Wassermenge
dem etwa 2- bis 4fachen, bevorzugt dem etwa 2- bis 3fachen des Textiltrockengewichts
entspricht. Einzelheiten zu diesem Verfahren sind in der älteren deutschen Patentanmeldung
P 37 07 147.5 (D 7852) "Verfahren zum Waschen und/oder Spülen von Textilmaterialien
sowie hierfür geeignete Vorrichtung" beschrieben, deren Offenbarung hiermit ausdrücklich
zum Gegenstand auch der vorliegenden Erfindungsoffenbarung gemacht wird.
[0026] In einer wichtigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden allerdings
insbesondere während des Netzvorganges des verschmutzten Textilguts mit der vergleichsweise
konzentrierten Waschlauge, deren Wassermenge in der Netzstufe im zuvor angegebenen
Sinne auf höchstens etwa tropfnasses Textil beschränkt ist, dabei gleichwohl die übliche
Solldosierung an Waschmittel bzw. Waschmittelgemisch aus der konventionellen Textilwäsche
vorsieht, Arbeitstemperaturen im Bereich von Raumtemperatur oder nur mäßig erhöhten
Temperaturen vorgesehen. In dieser Ausführungsform kann es also besonders zweckmäßig
sein, die Netzung des verschmutzten Textilguts im Feuchtzustand im Temperaturbereich
von etwa 15 bis maximal 50 °C, insbesondere im Bereich von etwa 18 bis 40 °C vorzunehmen.
Die Anwendung der Mikrowelle ist für diese nur beschränkte Energiemengen benötigende
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eine geeignete Maßnahme, die Erfindung
ist hierauf aber keineswegs beschränkt. Der gegebenenfalls gewünschte Eintrag von
Wärmeenergie kann auch auf andere Weise erfolgen, beispielsweise durch Einführung
von Dampf - und die damit verbundene Freisetzung der latenten Verdampfungswärme bei
der Dampfkondensation - und/oder durch andere Formen der Energieeinstrahlung, z.B.
IR-Strahlung.
[0027] Die erfindungsgemäße Lehre der Anwendung der Waschmittelinhaltsstoffe als bei Raumtemperatur
wenigstens weitgehend formstabile pasten- bis teigartige Konfektionierung bringt gegenüber
der bekannten Verwendung von Flüssigwaschmitteln weitere wichtige Vorteile. So können
in Konfektionierungen der erfindungsgemäßen Konsistenz homogene Mischungszustände
über praktisch beliebige Lagerungszeiträume auch dann erhalten bleiben, wenn die
Komponenten an sich nicht homogen ineinander löslich sind. Ein solche Fall liegt
beispielsweise immer dann vor, wenn neben Flüssigkomponenten - insbesondere entsprechenden
Tensiden - unlösliche feinstteilige Mischungskomponenten - insbesondere Builder,
z.B. auf Basis von Zeolith NaA und/oder quellfähige Schichtsilikate, aber auch anorganische
Salze mit oder ohne Builderwirkung - mitverwendet werden.
[0028] Zur Herstellung lagerstabiler heterogener Waschmittelformulierungen in Pasten-,
Gel- oder Teigform eignen sich insbesondere entsprechende Zubereitungen mit Viskositäten
(Höppler-Viskosität bei Raumtemperatur) von wenigstens etwa 70 000 mPas und vorzugsweise
von wenigstens etwa 100 000 mPas.
[0029] Die Einstellung des Pasten- bzw. Gelzustandes oder des teigartigen Zustandes der
erfindungsgemäß eingesetzten Waschmittelformulierungen erfolgt in an sich bekannter
Weise durch Einsatz von Wasser und/oder organischen, bevorzugt wasserlöslichen Lösungsmitteln,
sofern die Wirkstoffkombination als solche zu fest ist bzw. umgekehrt durch Einschränkung
des Gehalts der Formulierungen an diesen Flüssigkomponenten und/oder durch Mitverwendung
von Eindickungsmitteln, sofern die Waschmittelkomposition zu dünnflüssig ist. Geeignete
Verdickungsmittel sind beispielsweise natürliche Polymerverbindungen wie Carboxymethylcellulose
oder Methylcellulose, Guarverbindungen und dergleichen, ebenso wie synthetische Poly
merkomponenten etwa von der Art der Polyacrylate und/oder Polymethacrylate, die auch
teilvernetzt sein können. Geeignet sind zur Eindickung von zu stark fließfähigen Waschmittelgemischen
insbesondere aber auch ausgewählte tensidische Komponenten mit Verdickungswirkung.
Als Beispiele seien genannt Seifen sowie feste bzw. schwer lösliche Tensidkomponenten,
insbesondere entsprechende anionische und/oder nichtionische Tenside. Gewünschtenfalls
kann auch von der bekannten Vergelungstendenz Gebrauch gemacht werden, die beim Zusatz
geringer Mengen an Elektrolytsalzen zu wäßrigen Lösungen ausgewählter Tenside, insbesondere
solcher auf Basis von Fettalkoholethersulfaten, auftritt. Andere geeignete Verdickungsmittel
sind quellfähige Schichtsilikate natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs, die
bekanntlich auch eine Eigenwirkung im Rahmen der Textilwäsche entfalten können.
[0030] Die erfindungsgemäß eingesetzten, weitgehend formstabilen Waschmittelkonfektionierungen
in Pasten- bzw. Gelform oder auch in teigartiger Beschaffenheit sind bevorzugt auf
pH-Werte im neutralen bis mäßig alkalischen Bereich eingestellt, insbesondere also
auf Werte etwa im Bereich von 7 bis 12, bevorzugt im Bereich von etwa 7 bis 10. Geeignet
sind für die pH-Wert-Regulierung übliche Waschalkalien und/oder Neutralisationsmittel,
z.B. auf Basis der Citronensäure. Die Bestimmung des pH-Werts erfolgt an 1 %igen wäßrigen
Lösungen.
[0031] Eine hinsichtlich der Zusammensetzung des Waschmittels bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Waschmittelkonzentrat
ein Waschmittel auf Basis von nichtionischen und teilchenförmigen Gerüststoffen verwendet,
das eine Tensid-Flüssigkomponente aus
a) Anlagerungsprodukten von 2 bis 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 10 bis
20 Kohlenstoffatomen;
b) Aniontensiden vom Typ der Sulfate, Sulfonate und Seife,
c) Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 200 bis 600,
enthält, mit der Maßgabe, daß die Menge der Bestandteile a) + b) + c) größer als
20 Gew.-%, insbesondere 20 bis 50 Gew.-% des gesamten Waschmittels ist, wobei das
Verhältnis a) : b) im Bereich von über 2 : 1 bis 3 : 1 liegt und eine Dichte von weniger
als 1,4 bis 1,2 hat und praktisch wasserfrei und praktisch gasfrei ist.
[0032] Ein derartiges Waschmittel weist die für die Dosierung mittels Dosiertuch erforderlichen
rheologischen Eigenschaften bei gleichzeitigem Erhalt der erforderlichen hohen Auflösesicherheit
des Waschmittelkonzentrats und ausgezeichneter Waschkraft auf. Vorteilhaft ist zusätzlich
die bequeme Handhabung bei der Dosierung.
[0033] Man trägt das pastenförmige Waschmittelkonzentrat beim Eintrag in das Textilgut
auf ein weißes bzw. farbechtes Textilstück als Dosiertuch mit Markierungen für die
für eine Waschmaschinenfüllung erforderliche Stranglänge der Waschmittelpaste auf
und hüllt das Waschmittel gewünschtenfalls darin ein. Die Markierungen berücksichtigen
erforderlichenfalls die Wasserhärte des Waschwassers und die durch die Tubenaustrittsöffnungen
bedingten Strangquerschnitte. Ein Beispiel für das genannte Dosiertuch zeigt die Abbildung
(Figur 1).
[0034] Zur Literatur über konventionelle Waschmittelgemische und deren Standard-Inhaltsstoffe
wird zusätzlich auf die umfang reiche einschlägige Patentliteratur verwiesen, aus
der lediglich beispielhaft die folgenden US-PSen 3 936 537, 3 664 961, 3 919 678,
4 222 905 und 4 239 659 genannt seien.
Beispiele
Beispiele 1 und 2
[0035] Es werden zwei bei Raumtemperatur nicht mehr fließfähige Waschmittelkonfektionierungen
in Pastenform gemäß den nachfolgenden Angaben zusammengestellt. Die in der nachfolgenden
Tabelle 1 zusammengefaßten Zahlenwerte zu den Pasten 1 und 2 sind dabei Gewichtsprozent,
bezogen auf pastenförmiges Waschmittelgemisch.
Tabelle 1
Beispiel |
Paste 1 |
Paste 2 |
alpha-Sulfo-C16/18-fettsäure-dinatriumsalz |
18,0 % |
25,0 % |
Talgsulfat |
11,0 % |
15,0 % |
Kokosfettsäure |
2,0 % |
4,0 % |
Triethanolamin |
0,5 % |
1,0 % |
MgSO₄ . 7 H₂O |
8,0 % |
10,0 % |
Fettalkohol + Ethylenoxid/Propylenoxid (Dehypon LT 24) |
3,0 % |
3,0 % |
Phosphonat, 33 %ig |
1,5 % |
1,5 % |
Enzym |
0,8 % |
0,8 % |
Ethanol |
- % |
10,0 % |
Propylenglykol-1.2 |
- % |
5,0 % |
Wasser |
Rest % |
Rest % |
% Waschaktive Substanz (WAS) |
34 |
47 |
pH-Wert (1 %ige Lösung) |
8,0 |
8,2 |
[0036] Die Herstellung der Pasten erfolgt im einzelnen wie folgt: Wasser und Triethanolamin
werden vorgelegt, die Fettsäure wird bei ca. 50 °C in der Flüssigphase gelöst, anschließend
werden die Tensidkomponenten eingerührt. Schließlich werden die restlichen Komponenten
einschließlich der im Fall des Beispiels 2 mitverwendeten wassermischbaren organischen
Lösungsmittel zugegeben.
[0037] Die Paste des Beispiels 1 zeigt in der Bestimmung der Viskosität mit dem Brookfield-Helipath
RVF (Spindel T-E, 4 UpM) den Wert von 218 750 mPas.
[0038] In einer europäischen Standardwaschmaschine mit horizontaler Trommelanordnung und
Beladung von der Vorderseite werden vergleichende Waschversuche an Standard-angeschmutzten
Gewebeproben durchgeführt. Die pastenartigen Waschmittelformulierungen der erfindungsgemäßen
Beispiele 1 und 2 werden dabei in Solldosierung unmittelbar auf ein weißes Textilstück
der Maschinenbeladung aufgebracht und in dieser Form dem zu waschenden Textilgut
in der Trommel vor Beginn des Waschprozesses beigegeben.
[0039] Zum Vergleich wird ein Standard-Flüssigwaschmittel des Handels in konventioneller
Weise über die Einspülkammer der Maschine in entsprechenden Waschversuchen eingesetzt.
[0040] In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die erhaltenen Remissionswerte bei der Wäsche
mit den erfindungsgemäßen Pasten der Beispiele 1 und 2 zusammengefaßt und mit den
entsprechenden Werten bei vergleichenden Waschversuchen mit dem flüssigen Standardwaschmitel
zusammengeführt. Die Bedingungen des Waschprozesses sind dabei in allen Fällen wie
folgt: Temperatur 40 °C, Flottenverhältnis 1 : 30, Wasserhärte 16 °dH, Solldosierung
10 g des Waschmittelgemisches/l Waschflotte.
Tabelle 2
Beispiel |
Paste 1 |
Paste 2 |
handelsübliches Flüssigwaschmittel |
% Remission der gewaschenen Testmaterialien |
|
|
|
SW-B |
64,5 |
72,1 |
66,9 |
SH-BV |
66,3 |
70,4 |
71,6 |
SH-PBV |
62,0 |
63,6 |
54,7 |
SH-P |
57,2 |
64,0 |
68,5 |
RO-B |
43,5 |
49,1 |
43,9 |
M-PBV |
62,5 |
63,5 |
63,3 |
MU-PBV |
56,4 |
58,7 |
57,3 |
LS-PBV |
38,7 |
42,6 |
46,2 |
R-BV |
42,5 |
44,5 |
40,0 |
T-BV |
37,2 |
48,6 |
38,2 |
K-BV |
56,6 |
58,5 |
58,3 |
MK-B |
75,5 |
76,7 |
75,0 |
MR-B |
73,6 |
76,1 |
76,6 |
MBR-B |
72,0 |
75,2 |
71,9 |
[0041] Die gewaschenen Testmaterialien sind jeweils identifiziert durch die Anschmutzungsart
und durch den textilen Träger. Dabei gilt der folgende Schlüssel:
Anschmutzungen:
[0042] SW = Staub/Wollfett
SH = Staub/Hautfett
RO = Ruß/Olivenöl
M = Mineralöl
MU = Make-up
LS = Lippenstift
R = Rotwein
T = Tee
K = Kakao
MK = Milch/Kakao
MR = Milch/Ruß
BMR = Blut/Milch/Ruß
Allgemeine Textiltypen:
[0043] B = Baumwolle, BV = Baumwolle veredelt, PBV = Polyester/Baumwolle veredelt, P =
Polyester
[0044] In den nachfolgenden Beispielen 3 bis 11 sind verschiedenartige Pastenzusammensetzungen
und ihre Herstellung beschrieben, die für die Zwecke des erfindungsgemäßen Verfahrens
Verwendung finden können. Im Anschluß an das Beispiel 11 ist in der Tabelle 3 eine
Zusammenstellung der Viskositätswerte für die Pasten aus diesen Beispielen 3 bis 11
angegeben.
Beispiel 3
[0045] 16,0 % Alkylbenzolsulfonat
15,0 % Kokos-Talg (1:1)-sulfat (AS Sulfopon KT115)
25,0 % Natriumtripolyphosphat (NaTPP)
2,0 % Carboxymethylcellulose (CMC)
Rest Wasser
≙ 31 % WAS
weiße, geschmeidige Paste
Herstellung:
[0046] CMC in einem Teil des Wasser vorquellen lassen, ABS zugeben und bei ca. 50 °C lösen.
Fettalkoholsulfat homogen unterrühren. Das restliche Wasser zugeben und zum Schluß
NaTPP homogen einarbeiten.
Beispiel 4
[0047] 13,5 % ABS-Monoethanolamin-Salz
10,0 % Fettalkoholethoxylat (Dehydol LT7)
5,0 % Fettalkoholethoxylat (Dehydol TA5)
1,5 % Comperlan KD (Kokosfettsäurediethanolamid)
10,0 % Wasserglas 58/80
5,0 % CMC
Rest Wasser
≙ 30 % WAS
gelbliche, weiche, trübe Paste
Herstellung:
[0048] CMC in einem Teil des Wassers vorquellen lassen, restliche Komponenten bei ca. 50
°C nacheinander lösen. Das restliche Wasser und danach das Wasserglas zugeben.
Beispiel 5
[0049] 14,0 % C16/18-Estersulfonat (AS Texin ES 68)
5,0 % (Dehydol LT7)
3,0 % (Comperlan KD)
3,5 % CMC
Rest Wasser
≙ 22 % WAS
hellbeige, geschmeidige Paste
Herstellung:
[0050] Wasser vorlegen, CMC quellen lassen, anschließend Texin ES 68, Dehydol LT7 und Comperlan
KD bei ca. 50 °C unterrühren.
Beispiel 6
[0051] 10,0 % Fettsäuren Edenor KPK 1218
2,0 % NaOH-Plätzchen
19,0 % C12/18-Sulfat (Sulfopon K35)
1,0 % CMC
Rest Wasser
≙ 30 % WAS
weiße geschmeidige Paste
Herstellung:
[0052] Wasser und NaOH vorlegen, CMC darin quellen lassen, anschließend Fettsäure bei ca.
70 °C lösen. Zuletzt Sulfopon K35 einrühren.
Beispiel 7
[0053] 5,0 % Kokos-/Palmkernöl-Fettsäuren Edenor KPK 1218
1,0 % NaOH-Plätzchen
21,0 % Kokos-Talg (1:1)-Sulfat (Sulfopon KT 115)
1,0 % CMC
Rest Wasser
≙ 27 % WAS
weiße geschmeidige Paste
Herstellung:
Beispiel 8
[0055] 13,5 % ABS
8,0 % Eumulgin WM 10 (Fettalkoholethoxylat)
3,0 % Na-Sulfat
2,5 % Na-Chlorid
4,0 % CMC
Rest Wasser
≙ 21 % WAS
hellbeige, weiche Paste
Herstellung:
[0056] Wasser vorlegen, CMC quellen lassen, ABS und Niotensid gegebenenfalls unter Erwärmen
lösen, anschließend Salze unterrühren.
Beispiel 9
[0057] 13,5 % ABS
3,0 % Dehydol LT7
0,5 % Comperlan KD
2,0 % Fettsäure Edenor KPK 1218
0,5 % NaOH-Plätzchen
4,0 % CMC
3,0 % NaTPP
Rest Wasser
≙ 20 % WAS
weiße, fließfähige Paste
Herstellung:
[0058] Wasser und NaOH vorlegen, CMC quellen lassen, Fettsäure bei ca. 70 °C lösen, danach
Tenside lösen und zuletzt NaTPP unterrühren.
Beispiel 10
[0059] 10,0 % ABS
12,0 % Dehydol LT7
9,4 % Fettsäure KPK 1218
3,7 % Triethanolamin
2,0 % NaOH-Plätzchen
5,0 % Glycerin
Rest Wasser
≙ 32 % WAS
beige, geschmeidige Paste
Herstellung:
[0060] Wasser und NaOH vorlegen, Fettsäure bei ca. 70 °C lösen, TEA zugeben, ABS und Dehydol
LT7 einrühren, danach Glycerin zugeben.
Beispiel 11
[0061] 14,0 % ABS
16,0 % Dehydol LT7
4,0 % Edenor HTL (Fettsäure)
9,0 % Edenor K 1218
5,0 % Triethanolamin
1,0 % Turpinal 2046 (Phosphonat)
0,5 % Glycerin
Rest Wasser
≙43 % WAS
hellbeige, fließfähige Paste
Herstellung:
[0062] Wasser und TEA vorlegen, Fettsäuren bei 50 °C lösen, ABS und Dehydol LT7 unterrühren,
anschließend Phosphonat und Glycerin einarbeiten.
Tabelle 3
Viskositäten der Waschpasten aus Beispielen 3 bis 11 bei Raumtemperatur:
[0063] Brookfield-Helipath RVF
Speed: 4 UpM
Spindel: T-...
Messung bei 21 °C:
Beispiel 3 |
400 000 mPas (T-E) |
" 4 |
50 500 mPas (T-D) |
" 5 |
66 500 mPas (T-D) |
" 6 |
450 000 mPas (T-E) |
" 7 |
875 000 mPas (T-E) |
" 8 |
55 000 mPas (T-D) |
" 9 |
16 850 mPas (T-C) |
" 10 |
575 000 mPas (T-E) |
" 11 |
16 850 mPas (T-C) |
Beispiel 12
[0064] Ein pastenförmiges Waschmittel der folgenden Zusammensetzung wurde durch Vermischung
der folgenden Bestandteile hergestellt:
35,5 Gew.-% |
C12/14-Fettalkohol + 3 Mol Ethylenoxid |
8,9 Gew.-% |
C12/18-Fettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid |
15,0 Gew.-% |
Alkylbenzolsulfonat-Pulver |
4,0 Gew.-% |
C16/22-Seife |
3,95 Gew.-% |
Polyethylenglykol, Molgewicht 400 |
20,0 Gew.-% |
Natriumtripolyphosphat |
10,0 Gew.-% |
Natriumperborat-Monohydrat |
1,0 Gew.-% |
Phosphonat |
0,2 Gew.-% |
optischer Aufheller |
0,05 Gew.-% |
Farbstoff |
0,5 Gew.-% |
Enzym (Alkalase) |
0,5 Gew.-% |
Silikonentschäumer |
[0065] Das pastenförmige Gemisch wurde naß vermahlen und durch Anlegen eines Vakuums entgast.
Es hatte eine Dichte von 1,3.
[0066] Sowohl aus einer Keilbodentube mit einer kreisrunden Austrittsöffnung von ca. 16
Millimeter Durchmesser als auch aus einer Faltenbalgtube mit einer kreisrunden Austrittsöffnung
von ca. 22 Millimeter Durchmesser ließ es sich mühelos auf ein saugfähiges Tuch ausdrücken.
Der Strang der Waschmittelpaste verlief trotz des saugfähigen Tuchs nicht nach dem
Ausdrücken auf dem Tuch. Das Tuch mit dem Waschmittelstrang ließ sich zusammenfalten
und auf die Wäsche der Waschmaschine legen, ohne daß die Waschmittelpaste sich durchdrückte.
[0067] Kurze Zeit (etwa 10 Minuten) nach Beginn des Waschprogramms der automatischen Trommelwaschmwaschine
war die Paste aufgelöst. Das Waschergebnis war ausgezeichnet.
[0068] Das Dosiertuch enthielt Markierungen für die für eine Waschmaschinenfüllung erforderliche
Stranglänge der Waschmaschinenpaste in Abhängigkeit von der Wasserhärte des Waschwassers
gemäß Figur 1.
1. Verbessertes Verfahren zur maschinellen Wäsche verschmutzten Textilguts mit einer
wäßrigen, waschaktive Tenside enthaltenden Waschflotte unter portionierter Zugabe
eines tensidhaltigen Waschmittelkonzentrats unmittelbar in das zu reinigende Textilgut
und nachfolgende Ausbildung der Waschflotte durch bevorzugt stufenweisen Zusatz von
Wasser und Umwälzen des Textilguts, dadurch gekennzeichnet, daß man den wenigstens
überwiegenden Anteil der waschaktiven Tenside gewünschtenfalls zusammen mit weiteren
Waschmittelinhaltsstoffen als bei Raumtemperatur wenigstens weitgehend formstabile
pasten- bis teigartige Konfektionierung in das noch trockene und/oder angefeuchtete
Textilgut einträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasser und/oder wasserlösliche
Lösungsmittel enthaltende Waschmittelkonzentrate in streichbarer bis knetfähiger
Konfektionierung einsetzt, deren Tensidgehalt bevorzugt etwa 75 Gew.-%, zweckmäßigerweise
etwa 60 Gew.-% und insbesondere etwa 50 Gew.-% nicht überschreitet - Gew.-% bezogen
auf Waschmittelkonzentrat.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit
Dispergierhilfsmittel enthaltenden Waschmittelkonzentraten arbeitet, wobei der Zusatz
dieser Komponenten insbesondere bei dem Einsatz von bei Raumtemperatur in Wasser schwer
löslichen und/oder zur Vergelung neigenden Tensiden vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Dispergierhilfsmittel leicht wasserlösliche und/oder wasserquellbare organische und/oder
anorganische Zuschlagstoffe einsetzt, die auch tensidischer Natur sein können.
5. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man formstabile
Waschmittelkonzentrate einsetzt, deren Viskositäten (Höppler-Viskosimeter) bei 35
°C etwa 350.000 mPas und bevorzugt etwa 250.000 mPas nicht überschreiten, wobei das
Arbeiten mit bei Raumtemperatur leicht portionierbaren, geschmeidigen Pasten bzw.
Salben bevorzugt sein kann, deren Höppler-Viskositäten bei Raumtemperatur insbesondere
etwa 300.000 mPas, bevorzugt etwa 200.000 mPas nicht überschreiten und insbesondere
den Bereich von etwa 15.000 bis 150.000 mPas (20 ± 2 °C) nicht überschreiten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man formstabile
Waschmittelkonzentrate einsetzt, die eine Auflösegeschwindigkeit in Wasser von wenigstens
40 Gew.-%, bevorzugt von wenigstens 50 Gew.-% aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Waschmittelkonzentrat beim Eintrag in das Textilgut auf ein weißes, bzw. farbechtes
Textilstück aufträgt und gewünschtenfalls darin einhüllt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die pasten-
bis teigförmigen Waschmittelkonzentrate neben den waschaktiven Tensiden weitere übliche
Textil-Waschmittelbestandteile wie organische und/oder anorganische Builderkomponenten,
Waschalkalien, Schmutztrageverbindungen, Enzyme, Aufheller, Duft- und/oder Farbstoffe
enthalten.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschmittelkonzentrate
als Dispergierhilfsmittel mit Eigenwaschleistung, insbesondere in Kombination mit
bei Raumtemperatur schwer wasserlöslichen Tensidkomponenten, Disalze von alpha-Sulfofettsäuren
enthalten, wobei bevorzugt entsprechende Komponenten aus Fettsäureschnitten mit überwiegend
C16/18-Fettsäuren eingesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man beim
Aufbau der Waschflotte durch bevorzugt stufenweisen Zusatz von Wasser zum Waschmittelkonzentrat
enthaltenden Textilgut die durch annähernd tropfnasses Maschinenfüllgut bestimmte
Menge der Waschmittellauge und den damit bevorzugt unter Umwälzen ablaufenden Netzvorgang
zeitlich ausdehnt, bevor durch weitere Wasserzugabe die stärker verdünnte Endkonzentration
der Waschmittellauge eingestellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Netzvorgang
mit dem tropfnassen Füllgut für den Zeitraum von wenigstens einigen Minuten z. B.
auf 5 bis 15 min. ausgedehnt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Waschmittelkonzentrat ein Waschmittel auf Basis von nichtionischen und teilchenförmigen
Gerüststoffen verwendet, das eine Tensid-Flüssigkomponente aus
a) Anlagerungsprodukten von 2 bis 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 10 bis
20 Kohlenstoffatomen;
b) Aniontensiden vom Typ der Sulfate, Sulfonate und Seife,
c) Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 200 bis 600,
enthält, mit der Maßgabe, daß die Menge der Bestandteile a) + b) + c) größer als 20
Gew.-%, insbesondere 20 bis 50 Gew.-% des gesamten Waschmittels ist, wobei das Verhältnis
a) : b) im Bereich von über 2 : 1 bis 3 : 1 liegt und eine Dichte von weniger als
1,4 bis 1,2 hat und praktisch wasserfrei und praktisch gasfrei ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man das pastenförmige
Waschmittel-Konzentrat beim Eintrag in das Textilgut auf ein weißes bzw. farbechtes
Textilstück als Dosiertuch mit Markierungen für die für eine Waschmaschinenfüllung
erforderliche Stranglänge der Waschmittelpaste aufträgt und gewünschtenfalls darin
einhüllt.