[0001] Die Erfindung betrifft eine druckmittelbetriebene Stell- oder Arbeitsvorrichtung,
mit zumindest einem über Anschlußeinrichtungen mit einem Druckmittel beaufschlagbaren,
endseitig durch Zylinderdeckelmittel verschlossenen Zylinder und wenigstens einem
darin längsverschieblichen, Dichtungseinrichtungen tragenden Kolben, sowie mit wenigstens
einem mit dem Kolben verbundenen und abgedichtet aus dem Zylinder herausgeführten,
länglichen Kraftübertragungselement.
[0002] Solche Stell- oder Arbeitsvorrichtungen sind in Gestalt von einfach oder doppelt
wirkenden pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylindern weit verbreitet. Beim
Einsatz solcher Arbeitszylinder, deren Zylinderraum im Prinzip von einem die Zylinderwand
bildenden Rohr umschlossen ist, auf das endseitig Zylinderdeckel aufgesetzt sind,
sind gewisse konstruktionsbedingte Beschränkungen zu beachten. So kann bei längeren
Zylindern die Kolbenstange nur verhältnismäßig geringe Seitenbelastungen aufnehmen,
weil ein Ausbiegen der ausgefahrenen Kolbenstange in der Regel unzulässig ist. Es
müssen deshalb in Fällen, in denen mit einer solchen Seitenbelastung zu rechnen ist,
durchweg eigene Führungseinrichtungen für das von der Kolbenstange angetriebene Element
vorgesehen werden, wobei gelegentlich sogar noch zusätzliche konstruktive Maßnahmen
ergriffen werden müssen, um die notwendige Steifigkeit der Führung und deren Verbindung
mit dem Zylinder zu gewährleisten. Durch den Einsatzzweck vorgegebene Forderungen
hinsichtlich der Stabilität und der Festigkeit machen es nicht selten auch notwendig,
einen relativ großen Zylinderdurchmesser zu wählen, was wiederum zu einem hohen Luftverbrauch
bzw. Hydrauliköldurchsatz und damit zu hohen Betriebskosten führt. Schließlich gibt
es Anwendungsfälle, bei denen zusätzlich zu der von der Kolbenstange erzeugten Hubbewegung
noch weitere rotative oder translatorische Antriebsbewegungen für das mit der Kolbenstange
gekuppelte Element oder Gerät notwendig sind. In solchen Fällen müssen dann eigene
zusätzliche Antriebsaggregate eingesetzt werden, die als von dem Arbeitszylinder unabhängige
Einheiten außen an die Zylinderwand oder an den Zylinderdeckeln angebaut werden und
damit einen erheblichen Platzbedarf und gelegentlich auch Konstruktionsaufwand für
dazwischenliegende Bewegungsübertragungseinrichtungen und dergl. mit sich bringen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine druckmittelbetriebene Stell- oder Arbeitsvorrichtung
zu schaffen, die sich durch große Stabilität und Festigkeit sowie Steifigkeit auszeichnet
und im Vergleich zu einem einfachen Arbeitszylinder herkömmlicher Bauart sich durch
eine wesentlich vergrößerte Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten auszeichnet.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte druckmittelbetriebene Stell-
oder Arbeitsvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
als Ringzylinder mit einer äußeren und einer dazu im radialen Abstand stehenden koaxialen
inneren Zylinderwand ausgebildet ist und eine wenigstens einen als Ringkolben ausgebildeten
Kolben aufweisende Kolbenanordnung enthält, deren Ringkolben die innere Zylinderwand
umschließt.
[0005] Bei dieser Vorrichtung besteht somit der Zylinder im Prinzip aus zwei konzentrisch
ineinanderliegenden Rohren, die endseitig verschlossen sind und zwischen denen die
ringförmige Kolbenanordnung längsverschieblich geführt ist. Dadurch ergibt sich die
Stabilität und Festigkeit eines Zylinders mit verhältnismäßig großem Durchmesser,
während andererseits wegen der ringförmigen Zylinderkammer der Luftverbrauch bzw.
der Hydrauliköldurchsatz relativ nieder bleibt. Die Vorrichtung kann für Luft oder
Hydraulikflüssigkeit als Druckmittel ausgelegt werden, ohne daß sich an ihrem grundsätzlichen
Aufbau Wesentliches ändert.
[0006] Der von der inneren Zylinderwand begrenzte freie Raum führt nicht nur zu einer erheblichen
Gewichtsersparnis, sondern er kann auch praktisch genutzt werden. Dazu ist in einer
bevorzugten Ausführungsform die Anordnung derart getroffen, daß durch die mit den
ringförmigen Zylinderdeckeln verbundene innere Zylinderwand ein koaxialer Durchgang
begrenzt ist. Dieser freie Durchgang kann zur Aufnahme verschiedener Zusatzelemente
und -teile verwendet werden, die damit ohne Vergrößerung des gesamten Platzbedarfs
der Vorrichtung untergebracht sind und es gestatten, die Vorrichtung an die Gegebenheiten
des jeweiligen Einsatzzweckes in vielfältiger Weise anzupassen.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Stell- oder Arbeitsvorrichtung als
Kraftübertragungselemente mit dem Ringkolben verbundene, achsparallele Kolbenstangen
aufweisen, die durch einen oder beide Zylinderdeckel abgedichtet durchgeführt und
auf der jeweiligen Kolbenseite miteinander verbunden sind. Die Kolbenstangen liegen
dabei zweckmäßigerweise auf jeder Kolbenseite zumindest gruppenweise jeweils auf
einem gemeinsamen Teilkreis um die Ringzylinderlängsachse verteilt angeordnet. Sie
können auf jeder Kolbenseite jeweils mit einem Träger oder Führungselement, bspw.
in Gestalt einer Montageplatte, verbunden sein, die auch gleichzeitig als Werkzeugträger
benutzt werden kann.
[0008] Die Verwendung mehrerer rings um die Zylinderlängsachse verteilt angeordneter Kolbenstangen
erlaubt die Aufnahme hoher Seitenbelastungen, da die gemeinsam mit der erwähnten
Montageplatte sich ergebende käfigartige Struktur auch unter hohen seitlichen Belastungen
nur ein geringes Ausbiegen der ausgefahrenen Kolbenstangen auftreten läßt. Der eigensteife
Verbund mit der Montageplatte gewährleistet hohe Stabilität und Festigkeit.
[0009] In einer anderen Ausführungsform kann die Stell- oder Arbeitsvorrichtung als Kraftübertragungselement
auch ein mit dem Ringkolben verbundenes, zu diesem koaxiales Rohr aufweisen, das durch
wenigstens einen Zylinderdeckel abgedichtet durchgeführt ist. Auch ein solches Rohr
weist wegen seines beträchtlichen Durchmessers eine große Biegesteifigkeit auf und
erlaubt deshalb ebenfalls die Aufnahme beträchtlicher seitlicher Belastungen. Das
Rohr kann dabei entweder unmittelbar die innere Zylinderwand bilden, oder aber es
kann die Vorrichtung derart ausgebildet sein, daß das durch einen Zylinderdeckel
durchgeführte Rohr die mit dem anderen Zylinderdeckel verbundene innere Zylinderwand
umschließend angeordnet und gegebenenfalls an dieser geführt oder gelagert ist.
[0010] Im übrigen kann die Vorrichtung in dem ringförmigen Zylinderraum angeordnete elastische
Endlagendämpfungsmittel für den Ringkolben aufweisen, was den Vorteil mit sich bringt,
daß für die Endlagendämpfung keine eigenen außenliegenden Anbauten oder Konstruktionsmittel
erforderlich sind.
[0011] In dem von der inneren Zylinderwand begrenzten Durchgang können Energie- oder Signal-Versorgungseinrichtungen
für zumindest ein mit dem oder den Kraftübertragungselement(en) verbundenes Gerät
oder Element angeordnet sein, wobei diese Versorgungseinrichtungen zylinderfeste
Anschlußmittel und von diesen ausgehende, zu dem Gerät oder Element führende,Abstandsänderungen
aufnehmende Zuleitungsmittel aufweisen, so daß das an die Versorgungseinrichtungen
angeschlossene Gerät oder Element die ihm von der Stell- oder Arbeitsvorrichtung
erteilte Hubbewegung unbehindert ausführen kann. Zweckmäßig ist es dabei, wenn die
Zuleitungsmittel teleskopisch gebildete Zuleitungselemente verstellbarer Länge aufweisen.
[0012] Zusätzlich oder alternativ kann in dem von der inneren Zylinderwand begrenzten -
gegebenenfalls auch einseitig verschlossenen - Durchgang eine eine Drehbewegung erzeugende
Antriebsvorrichtung mit wenigstens einem zu der Ringzylinderlängsachse koaxialen,
angetriebenen Antriebsglied angeordnet sein. Damit wird die Stell- oder Arbeitsvorrichtung
zu einer Dreh-Vorschubeinheit, die für viele Einsatzgebiete, bspw. beim Schleifen,
Honen, Polieren, Bürsten, Bohren, Senken etc., um nur einige zu nennen, verwendbar
ist.
[0013] Das umlaufende Antriebsglied kann in seiner Länge verstellbar ausgebildet und an
zumindest einem Kraftübertragungselement oder einem mit diesem verbundenen Teil, bspw.
einer Montageplatte, gelagert sein. Damit läßt sich erreichen, daß auf der durch
die Stellvorrichtung längsverstellbare Montageplatte unmittelbar eine Antriebsquelle
für eine Drehbewegung zur Verfügung steht, ohne daß dadurch eine Vergrößerung des
Platzbedarfes der gesamten Einheit erforderlich wäre. Einfache konstruktive Verhältnisse
ergeben sich auch, wenn die Antriebsvorrichtung eine in dem freien Raum drehbar gelagerte
und mit einer Antriebsquelle kuppelbare Antriebswelle aufweist, mit der das Antriebsglied
drehfest und axial verschieblich verbunden ist. Die Antriebswelle und/oder das Antriebsglied
können mit Vorteil als keilverzahnte Hohlwelle ausgebildet sein, doch sind auch andere
zweckentsprechende Ausführungsformen denkbar.
[0014] Die die Drehbewegung erzeugende Antriebsvorrichtung kann auch eine durch den innenliegenden
Durchgang des Zylinders verlaufende Antriebswelle aufweisen, die sich zwischen einer
Antriebsquelle und einer Kupplungsstelle für ein angetriebenes Element erstreckt,
wobei die Antriebsquelle und die Kupplungsstelle auf gegenüberliegenden Zylinderseiten
liegend mit dem oder den durch beide Zylinderdeckel durchgeführten Kraftübertragungselement(en)
verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform macht die Antriebsquelle für die Drehbewegung
die Hubbewegung mit. Ist sie bspw. durch einen Elektromotor gebildet, so bringt
diese Ausführungsform mit dem außerhalb des Durchganges des Zylinders liegenden Motor
den Vorteil besserer Verlustwärmeabfuhrverhältnisse mit sich.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann die neue Stell- oder Arbeitsvorrichtung auch derart
ausgebildet sein, daß der von der inneren Zylinderwand begrenzte Durchgang eine lineare
Hubvorrichtung mit zumindest einem unabhängig von dem Ringkolben verstellbaren Hubglied
aufweist. Auf diese Weise ergibt sich eine Lineareinheit in Gestalt eines Doppel-Hubzylinders,
der es erlaubt, zusätzlich zu der eigentlichen Stellbewegung noch eine Hubverlängerung
vorzunehmen, die pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch erzeugt werden kann.
[0016] Dazu ist zu erwähnen, daß diese lineare Hubvorrichtung auch noch zusätzlich mit
einer eine Drehbewegung erzeugenden Antriebsvorrichtung kombiniert sein kann, was
zu einer Dreh-Vorschub-Einheit mit der Möglichkeit der Hubverlängerung führt. Die
Hubvorrichtung selbst kann in einer pneumatischen oder hydraulischen Ausführung einen
in dem als Hubzylinder ausgebildeten, von der inneren Zylinderwand begrenzten Durchgang
oder in einem in den Durchgang eingesetzten Hubzylinder verschieblichen Kolben aufweisen,
der mit dem zumindest einen Hubglied verbunden ist, das durch wenigstens eine der
beiden stirnseitigen Verschlußteile des Hubzylinders abgedichtet durchgeführt ist.
Eine solche Vorrichtung eignet sich insbesondere als Vorschubeinheit, doch kann die
Anordnung auch derart getroffen sein, daß das Hubglied mit wenigstens einem Stellglied
verbunden ist, das bezüglich dem bzw. den Kraftübertragungselement(en) längsverschieblich
geführt ist und das damit über das Hubglied eine zusätzliche, zu seiner Betätigung
dienende Bewegung erhält.
[0017] Beispielsweise zum Einsatz als Vorschubeinheit für genaues Positionieren kann die
Hubvorrichtung auch einen Spindeltrieb aufweisen, dessen Gewindespindel oder -mutter
wenigstens ein Hubglied bildet oder mit einem solchen verbunden ist.
[0018] Unabhängig von der Ausführungsform können in dem von der inneren Zylinderwand begrenzten
Durchgang auch den Hub des Ringkolbens begrenzende Anschlagmittel angeordnet sein,
wie dies bspw. beim Einsatz der Vorrichtung als Kurzhubzylinder-Einheit mit einstellbarem
Festanschlag mit oder ohne zusätzlicher Antriebsvorrichtung für eine Drehbewegung
und mit oder ohne Hubverlängerung zweckmäßig sein kann. Eine solche Vorrichtung kann,auch
ausgerüstet mit einer Spannzange und einem einstellbaren Festanschlag,als Stangen-Vorschubeinheit
für Sägen, Drehmaschinen etc. eingesetzt werden.
[0019] Bei Einsatzfällen, bei denen höhere seitliche Belastungen an dem oder den ausgefahrenen
Kraftübertragungselement(en) zu erwarten sind, kann es von Vorteil sein, wenn das
oder die Kraftübertragungselement(e) in dem jeweils zugeordneten Zylinderdeckel
längsverschieblich geführt ist. bzw. sind. Für Roboter,Handhabungsgeräte und dergl.
kann die neue Stell- oder Arbeitsvorrichtung wegen ihrer Vielfältigkeit mit besonderem
Vorteil eingesetzt werden. Zum Beispiel für diesen Zweck ist eine Ausführungsform
zweckmäßig, bei der mit dem oder den Kraftübertragungselement(en) Greifermittel verbunden
sind, deren Betätigungseinrichtung mit dem Hub- oder Antriebsglied der bereits erläuterten
Hub- oder Antriebsvorrichtung gekuppelt ist.
[0020] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer Draufsicht,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II der Fig. 1,
in einer Seitenansicht und in schematischer Darstellung,
Fig. 3 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer zweiten Ausführungsform
und in einer schematischen Schnittdarstellung ähnlich jener nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer dritten Ausführungsform
und in einer schematischen Schnittdarstellung, ähnlich jener nach Fig. 2,
Fig. 5 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer vierten Ausführungsform
und in einer schematischen Schnittdarstellung, ähnlich jener nach Fig. 2,
Fig. 6 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer fünften Ausführungsform
und in einer Schnittdarstellung ähnlich jener nach Fig. 2,
Fig. 7 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer sechsten
Ausführungsform und in einer schematischen Schnittdarstellung ähnlich jener nach
Fig. 2,
Fig. 8 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer siebten Ausführungsform
und in einer schematischen Schnittdarstellung ähnlich jener nach Fig. 2,
Fig. 9 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer achten Ausführungsform
und in einer schematischen Schnittdarstellung ähnlich jener nach Fig. 2,
Fig. 10 eine Stell- oder Arbeitsvorrichtung gemäß der Erfindung, in einer Ausbildung
als Greifereinheit, in einer schematischen Prinzipdarstellung und in einer Seitenansicht.
[0021] Die in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsformen dargestellte Stell- oder
Arbeitsvorrichtung gestattet es, lineare Stell- oder Betätigungsbewegungen begrenzter
Länge zu erzeugen, wobei bei einzelnen Ausführungsformen noch zusätzlich eine Drehbewegung
oder eine weitere lineare Stell- oder Betätigungsbewegung an dem von der Vorrichtung
verstell- oder betätigbaren Gerät oder allgemeiner "Elemente" erzeugt werden kann.
[0022] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß sie zumindest einen mit einem gasförmigen
oder flüssigen Druckmittel beaufschlagbaren Ringzylinder 1 (Fig. 2) aufweisen, der
mit einer äußeren Zylinderwand 2 und einer im radialen Abstand dazu stehenden, koaxialen
inneren Zylinderwand 3 ausgebildet ist und dessen ringförmige Zylinderkammer 4 stirnseitig
durch zwei im wesentlichen ringförmige Zylinderdeckel 5,6 abgedichtet verschlossen
ist. In der ringförmigen Zylinderkammer 4, die von zwei koaxial ineinandergesteckten
und die Zylinderaußenwand 2 sowie die Zylinderinnenwand 3 bildenden zylindrischen,
glattwandigen Rohren begrenzt ist, ist eine Kolbenanordnung 7 längsverschieblich
geführt, die wenigstens einen Ringkolben 8 aufweist, der die innere Zylinderwand
3 umschließt und an seinem Umfang mit der jeweiligen Zylinderwand 2 bzw. 3 zusammenwirkende
Dichtungsmittel trägt. Mit dem Ringkolben 8 ist wenigstens ein Kraftübertragungselement
verbunden, das unterschiedlich ausgebildet sein kann und das in jedem Falle aber zumindest
durch einen der beiden Zylinderdeckel 5,6 abgedichtet nach außen geführt ist.
[0023] Gleiche Teile sind bei allen Ausführungsformen mit gleichen Bezugszeichen versehen
und lediglich einmal anhand der Fig. 1,2 erläutert:
[0024] Die beiden ringförmigen Zylinderdeckel 5,6 weisen eine aus Fig. 1 ersichtliche quadratische
Querschnittsgestalt auf, so daß sich ebene Aufstell- oder Anbauflächen für die Vorrichtung
ergeben. Angeformte zylindrische Ringschultern 10,11 tragen in entsprechende Ringnuten
eingesetzte elastische Dichtringe 12, die im Zusammenwirken mit der Zylinderaußenwand
2 und der Zylinderinnenwand 3 die druckmitteldichte Abdichtung der Zylinderkammer
4 bewirken. Die beiden Zylinderdeckel 5,6 sind durch in der Zeichnung nicht weiter
dargestellte Zuganker axial miteinander verspannt. Außerdem sind in den beiden Zylinderdeckeln
5,6 Anschlußgewinde 13 aufweisende, auf beiden Seiten des Ringkolbens 8 in die Zylinderkammer
4 mündende Druckmittelanschlußkanäle 14,15 ausgebildet.
[0025] Der Ringkolben 8 ist bei der dargestellten Ausführungsform mehrteilig ausgebildet.
Er besteht aus zwei koaxialen,starren Ringscheiben 16, die durch einen inneren und
einen äußeren, vorzugsweise aus Kunststoffmaterial hergestellten zylindrischen Führungsring
17 bzw. 18 tragen und durch einen ringplattenförmigen Kolbenkörper 34 starr miteinander
verbunden sind. Elastische Kolbendichtringe 19,20 sind in entsprechende Ringnuten
eingesetzt und bewirken die Abdichtung des Ringkolbens 8 gegenüber der äußeren und
der inneren Zylinderwand 2 bzw. 3.
[0026] Mit dem Ringkolben 8 sind zu der Ringzylinderlängsachse 21 (Fig. 2) parallele, zylindrische
Kolbenstangen 22 über beidseitig des Ringkolbens 8 aufgesetzte Federringe 23 starr
verbunden, die durch den Zylinderdeckel 5 abgedichtet nach außen geführt und an ihren
äußeren Enden mit einer gemeinsamen starren Montageplatte 24 fest verbunden, bspw.
verschraubt, sind. Die die Kraftübertragungselemente bildenden Kolbenstangen 22 liegen
mit ihrer Achse 25 auf einem gemeinsamen Teilkreis 26 (Fig. 1), wobei die drei Kolbenstangen
22 in gleichen Winkelabständen angeordnet sind. Dadurch wird ein eigensteifer Verbund
mit der Montageplatte 24 hergestellt, der es gestattet, auch hohe seitliche Beanspruchungen
der Montageplatte 24 und der Kolbenstange 22 aufzunehmen. Abhängig von den zu erwartenden
Belastungen kann die Zahl der Kolbenstangen 22 auch größer als drei gewählt werden,
wobei auch Ausführungsformen denkbar sind, bei denen mit lediglich zwei diametral
einander gegenüberliegenden Kolbenstangen 22 das Auslangen gefunden wird. In entsprechende
Ausnehmungen des Zylinderdeckels 5 sind Kugellagerbüchsen 27 eingesetzt, in denen
die Kolbenstangen 22 zusätzlich seitlich geführt sind, wodurch eine weitere Erhöhung
der Seitensteifigkeit der Montageplatte 24 erzielt wird, auf der nicht weiter dargestellte
Geräte, bspw. mittels der in Fig. 1 bei 280 veranschaulichten Bohrungen, befestigt
werden können.
[0027] Zur Abdichtung der Kolbenstangen 22 dienen in entsprechende Nuten der Zylinderdeckel
5,6 eingelegte elastische Dichtringe 28, denen zu der Zylinderkammer 4 hin elastische
Druckmittelabstreifringe 29 vorgeordnet sind.
[0028] Falls der jeweilige Einsatzzweck der beschriebenen Stell- oder Arbeitsvorrichtung
dies als zweckmäßig erscheinen läßt, können die Kolbenstangen 22 auch durchgehend
ausgebildet sein, wie dies in Fig. 2 auf der linken Seite gestrichelt angedeutet ist.
Die Kolbenstangen 22 sind in diesem Falle auf der dem anderen Zylinderdeckel 6 zugewandten
Seite, bspw. über eine zweite Montage- oder Trägerplatte 240,starr miteinander verbunden,
die ähnlich der Montageplatte 24 ausgebildet sein kann und bei einer Stellbewegung
des Ringkolbens 8 gemeinsam mit dieser bewegt wird. Die verlängerten Kolbenstangen
22 sind in diesem Falle auch im Bereiche des Zylinderdeckels 6 durch Kugellagerbüchsen
270 seitlich geführt; die zugeordneten Dicht- und Druckmittelabstreifringe sind wieder
mit 28 bzw. 29 bezeichnet.
[0029] Die anhand der Fig. 1,2 beschriebene Stell- oder Arbeitsvorrichtung kann für alle
Zwecke eingesetzt werden, bei denen es auf die Erzeugung einer begrenzten linearen
Hubbewegung ankommt, wie sie von der Kolbenstange eines normalen Arbeitszylinders
herkömmlicher Bauart abgeleitet werden kann.
[0030] Von der inneren Zylinderwand 3 und den beiden ringförmigen Zylinderdeckeln 5,6 ist
ein zu der Ringzylinderlängsachse 21 koaxialer,zylindrischer, freier Durchgang 30
begrenzt, der zur Aufnahme von Versorgungs- oder Signalleitungen für auf der Montageplatte
24 oder 240 angeordnete Geräte oder aber zur Unterbringung von Zusatzaggregaten verwendet
werden kann, wie dies im einzelnen noch erläutert werden wird.
[0031] Während bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1,2 in der Zylinderkammer
4 lediglich ein Ringkolben 8 angeordnet ist, kann, abhängig von dem Verwendungszweck,
die Anordnung auch derart getroffen sein, daß die Kolbenanordnung 7 mehr als einen,
bspw. zwei Ringkolben 8 aufweist, die durch Abstandsmittel im gegenseitigen Abstand
miteinander verbunden oder voneinander unabhängig sind und denen in entsprechender
Weise Kraftübertragungselemente, bspw. in Gestalt der erläuterten Kolbenstangen 22,
zugeordnet sind. In dem letztgenannten Falle erfolgt die Druckmittelbeaufschlagung
der Ringkolben 8 über die Kolben bzw. rohrförmigen Kraftübertragungselemente selbst,
z.B. über die rohrförmigen Kolbenstangen 22. Die beiden unabhängigen Ringkolben 8
können dann eine voneinander weg und aufeinander zu gerichtete Bewegung ausführen.
[0032] Bei der in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsform ist der Ringkolben 8 der
Kolbenanordnung 7 mit einem das Kraftübertragungselement bildenden, zu der Ringzylinderlängsachse
21 koaxialen zylindrischen Rohr 31 über die Federringe 23 starr verbunden. Das Rohr
31, das endseitig wieder die in diesem Falle ringförmig ausgebildete Montageplatte
24 trägt, umschließt die von einem zylindrischen, glattwandigen Rohr gebildete Zylinderinnenwand
3, auf der es druckmitteldicht längsverschieblich geführt ist. Die Zylinderinnenwand
3 begrenzt wiederum den freien Durchgang 30; sie ist in diesem Falle in eine glattwandige,zylindrische,
mittige Durchgangsbohrung 32 des Zylinderdeckels 6 eingepreßt und gegen diesen durch
Dichtringe 12 abgedichtet. Die Abdichtung der Zylinderkammer 4 gegen die Zylinderaußenwand
2 besorgen ebenfalls in entsprechende Nuten eingelegte Dichtringe 12, die gleichzeitig
in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise auch die Abdichtung der Durchführung des Rohres
31 durch den anderen Zylinderdeckel 5 herstellen.
[0033] Ein Dichtring 33, der in eine entsprechende Ringnut eines zwischen den beiden Ringscheiben
16 des Ringkolbens 8 liegenden Ringkolbenkörpers 34 eingesetzt ist, dichtet die beiden
beidseitig des Ringkolbens 8 liegenden Zylinderräume im Bereiche des Rohres 31 gegeneinander
ab.
[0034] Auch diese Ausführungsform zeichnet sich durch eine hohe Seitenstabilität der Montage-
oder Trägerplatte 24 aus, die durch die teleskopartige Anordnung des einen verhältnismäßig
großen Durchmesser aufweisenden Rohres 31 und des die Zylinderinnenwand 3 bildenden
Rohres gegeben ist. Von Vorteil ist für spezielle Anwendungsfälle auch der Umstand,
daß der Durchgang 30 sich über die mittige Öffnung 35 der Montageplatte 24 fortsetzt.
Im übrigen kann das Rohr 31 im Bereiche des Zylinderdeckels 5 längs der zylindrischen
Innenfläche 36 der Durchgangsbohrung auch durch eigene Lagermittel, bspw. Gleitlagerschalen
etc., längsgeführt sein.
[0035] In den Zylinderdeckel 6 sind schließlich auf der der Zylinderkammer 4 zugewandten
Seite stöpsel- oder kissenartige elastische Endlagenpuffer 37 eingesetzt, die die
Hubbewegung des Ringkolbens 8 begrenzen und denen auf der gegenüberliegenden Seite
in entsprechender Weise in den Zylinderdeckel 5 eingesetzte elastische Endlagendämpfungselemente
zugeordnet sein können. Eine solche elastische Endlagendämpfung kann im übrigen bei
allen Ausführungsformen der neuen Stell- oder Arbeitsvorrichtung vorgesehen sein,
wobei auch Ausführungsformen denkbar sind, bei denen die Dämpfungselemente 37 in
Gestalt eines oder mehrerer umlaufender Ringe ausgebildet sind.
[0036] Für Einsatzzwecke, bei denen ein durchgehendes Kraftübertragungselement erforderlich
ist, kann bspw. die abgewandelte Ausführungsform nach Fig.4 Verwendung finden:
[0037] Bei dieser Ausführungsform bildet das durchgehende Rohr 31 gleichzeitig die Innenwand
des Ringzylinders. Beide Zylinderdeckel 5,6 sind mit Dichtringen 120 ausgerüstet,
die auf der Außenwand des zylindrischen Rohres 31 anliegen und die Zylinderkammer
4 nach außen hin abdichten. Auch bei dieser Ausführungsform können im Bereiche der
Zylinderdeckel 5,6 zusätzliche Längslager für das Rohr 31 vorgesehen sein. Ein an
diesem angeordneter Ringflansch 38 dient zur Befestigung einer Montageplatte 24 (Fig.3),
die auf der anderen Rohrseite bspw. aufgeschraubt werden kann. Der von dem Rohr 31
umschlossene Innenraum bildet wiederum den freien Durchgang 30.
[0038] Die in Fig. 5 dargestellte vierte Ausführungsform entspricht im wesentlichen jener
nach den Fig. 1,2. In diesem Falle sind aber in dem von der inneren Zylinderwand 3
begrenzten freien Durchgang 30 Versorgungseinrichtungen für auf der Montageplatte
24 anzuordnende, in der Figur nicht weiter dargestellte Elemente oder Geräte untergebracht.
Diese Versorgungseinrichtungen, bspw. für Schmieröl oder Druckluft, weisen eine auf
den hinteren Zylinderdeckel 6 außen aufgesetzte und den Durchgang 30 abschließende
Montageplatte 39 auf, die mit Bohrungen 40 versehen ist, in welche Zuleitungsrohre
41 mit zugeordneten Anschlußnippeln 42 starr eingesetzt sind. Die Zuleitungsrohre
erstrecken sich parallel zueinander ausgerichtet im wesentlichen über die gesamte
Länge des Durchgangs 30; in ihnen sind mit der Montageplatte 24 verbundene Rohre
43 teleskopartig verschieblich geführt, die gegen die Zuleitungsrohre 41 durch Ringdichtungen
44 mediumsdicht abgedichtet sind. Die Rohre 43 münden in Anschlußnippel 45 an der
Montageplatte 24.
[0039] Die Anordnung ist ersichtlich derart getroffen, daß durch die beschriebene Versorgungseinrichtung
der auf der Montageplatte 24 befindlichen Geräte oder Elemente praktisch keine Vergrößerung
des Gesamtplatzbedarfes der ganzen Vorrichtung bedingt ist. Auf entsprechende Weise
können naturgemäß auch elektrische Versorgungseinrichtungen in dem Raum 30 untergebracht
sein. In jedem Falle sind aber in ihrer Länge veränderliche Zuleitungselemente vorhanden,
die sicherstellen, daß die Hubbewegung der Montageplatte 24 nicht behindert wird.
Auch bei Verwendung durchgehender Kraftübertragungselemente 22 (Fig.2) können in
dem Raum 30 solche Versorgungseinrichtungen untergebracht sein, was im übrigen auch
für alle anderen Ausführungsformen gilt.
[0040] Die in Fig. 6 dargestellte weitere Ausführungsform entspricht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau auch jener nach den Fig. 1,2. Bei ihr ist der von der inneren Zylinderwand
3 begrenzte Durchgang 30 zur Aufnahme einer Antriebsvorrichtung benutzt, die es gestattet,
einen bspw. auf der Montageplatte 24 angeordneten, in der Figur nicht weiter dargestellten
Gerät unabhängig von der von dem Ringkolben 8 bewirkten linearen Stellbewegung eine
Drehbewegung um die Ringzylinderlängsachse 21 zu erteilen. Zu diesem Zwecke ist in
dem zylindrischen, glattwandig begrenzten Durchgang 30 über Nadellager 46 eine zylindrische
Hohlwelle 47 drehbar gelagert, die an ihrem über den Zylinderdeckel 6 vorragenden
Ende einen Anschlußflansch 48 für eine nicht weiter dargestellte Antriebsquelle, bspw.
einen auf den Zylinderdeckel 6 aufgesetzten Motor trägt. Die Hohlwelle 47 ist innen
bei 49 mit einer Keilverzahnung versehen, in die eine entsprechend keilverzahnte und
in der Hohlwelle 47 teleskopartig verschiebliche Antriebswelle 50 mit ihrer Keilverzahnung
51 eingreift. Die Antriebswelle 50 ist an der ringförmigen Montageplatte 24 über ein
Radial-Wälzlager 52 und ein Axial-Wälzlager 53 drehbar und axial unverschieblich
gelagert. Von einem auf der Vorderseite der Montageplatte 24 vorragenden Wellenstummel
54 kann die übertragene Drehbewegung abgenommen werden. In bestimmten Fällen kann
der Wellenzapfen 54 auch eine Wellenkupplung tragen oder ebenfalls mit einer Keilverzahnung
versehen sein, so daß es die Stellvorrichtung mit dem Ringkolben 8 erlaubt, als Kupplungsbetätigungsvorrichtung
die so gebildete Kupplung ein- oder auszurücken.
[0041] Selbstverständlich kann die geschilderte rotative Antriebsvorrichtung auch in entsprechender
Weise bei den Ausführungsformen nach den Fig.3,4 Verwendung finden.
[0042] In Fig. 7 ist eine abgewandelte Ausführungsform der neuen Stell- oder Arbeitsvorrichtung
dargestellt, bei der, ausgehend von der Ausführungsform nach Fig. 2, die die Antriebs-Drehbewegung
im Bereiche der Montageplatte 4 erzeugende Antriebsvorrichtung konstruktiv anders
gestaltet ist:
[0043] Durch den von der Zylinderinnenwand 3 begrenzten Durchgang 30 erstreckt sich in diesem
Falle eine massive Antriebswelle 55, die an der Montageplatte 24 wiederum, ähnlich
wie in Fig. 6, durch das Radialwälzlager 52 und das Axialwälzlager 53 drehbar und
axial unverschieblich gelagert ist. Ihr die Abnahme der Drehbewegung gestattender
vorstehender Wellenstummel ist wiederum mit 54 bezeichnet.
[0044] Auf der gegenüberliegenden Seite verläuft die Antriebswelle 55 aber durch eine zentrische
Bohrung 56 der auf die durchgehenden Kolbenstangen 22 starr aufgesetzten zweiten Montageplatte
240, wobei sie im Bereiche der Bohrung 56 auch radial und/oder axial gelagert sein
kann. Endseitig trägt die Antriebswelle 54 ein bei 57 angedeutetes Kupplungselement
einer vorzugsweise schaltbaren Wellenkupplung 58, deren anderes Kupplungselement 59
mit dem Rotor 60 eines auf die zweite Montageplatte 240 aufgesetzten, schematisch
angedeuteten Elektromotors 61 drehfest gekuppelt ist. Da der Abstand der beiden Montageplatten
24, 240 durch die Kolbenstangen 22 festgelegt und damit unveränderlich ist, erübrigt
sich bei dieser Ausführungsform die teleskopartige Ausbildung der Antriebswelle 55.
Dafür macht aber der Elektromotor 61 die Stellbewegung der Montageplatte 24 mit;
er ist deshalb mit flexiblen Zuleitungen 62 ausgerüstet.
[0045] Für Einsatzzwecke, bei denen zusätzlich zu der von dem Ringkolben 8 erzeugten Stellbewegung
der Montageplatte 24 noch eine von dieser unabhängige, eine Hubverlängerung bewirkende
lineare Stellbewegung erforderlich ist, können die Ausführungsformen nach den Fig.
8,9 Verwendung finden:
[0046] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist der von der Zylinderinnenwand 3 begrenzte
Durchgang 30 im Bereiche des Zylinderdeckels 6 durch eine Abschlußwand 63 druckmediumsdicht
verschlossen. Er bildet unmittelbar einen zu der Ringzylinderlängsachse 21 koaxialen
Zylinderraum für einen Hubzylinder, dessen längsverschieblich geführter Kolben 64
gegen die Innenwand dieses Zylinderraums durch eine in eine entsprechende Ringnut
eingelegte Kolbendichtung 65 abgedichtet ist. Mit dem Kolben 64 ist eine koaxiale
Kolbenstange 67 verbunden, die endseitig mit einer Trägerplatte 68 verschraubt ist.
Die Trägerplatte 68 liegt vor der mit den Kolbenstangen 22 starr verbundenen Montageplatte
24, die ringförmig ausgebildet und mittig mit einer Führungsbuchse 69 versehen ist,
in der die Kolbenstange 67 durch einen elastischen Führungsring 70 radial geführt
ist.
[0047] Außerdem sind die mit dem Ringkolben 8 verbundenen Kolbenstangen 22 als Rohre ausgebildet;
in ihnen sind zylindrische Führungsstangen 71 längsverschieblich geführt, die parallel
zueinander ausgerichtet an der Trägerplatte 68 befestigt sind und diese gemeinsam
mit der Kolbenstange 67 seitlich führen.
[0048] Wird die Montageplatte 24 durch eine entsprechende Druckmittelbeaufschlagung der
Zylinderkammer 4 mit Druckmittel, bezogen auf Fig. 8, nach rechts verschoben, so
nimmt sie die Trägerplatte 68 mit, so daß die darauf angeordneten Einrichtungen eine
entsprechende lineare Hubbewegung ausführen. Anschließend kann über einen Druckmittelanschluß
72 in der Verschlußwand 63 der Kolben 64 mit Druckmittel beaufschlagt werden, mit
dem Ergebnis, daß die Trägerplatte 68 bezüglich der Montageplatte 24 einen Überhub
ausführt. Die Rückstellbewegung kann durch nicht weiter dargestellte elastische Rückstellelemente,
bspw. eine Feder, erzeugt werden, doch ist es auch ohne weiteres möglich, den Kolben
64 doppelwirkend auszubilden. Dazu braucht lediglich die Kolbenstange 64 auch gegen
den Zylinderdeckel 5 abgedichtet zu werden; die zugehörigen, in den Durchgang 30 eingesetzten
ringförmigen Verschlußteile und Dichtmittel sind in Fig. 8 mit 74 bzw. 75 bezeichnet
und gestrichelt angedeutet.
[0049] Ein zusätzlicher Druckmittelzuleitungskanal 76 in dem Zylinderdeckel 5 dient zur
Druckmittelversorgung der auf der der Trägerplatte 68 zugewandten Kolbenseite liegenden
Zylinderkammer.
[0050] Selbstverständlich können auch bei dieser Ausführungsform die Kolbenstangen 22 durchgehend
ausgebildet und endseitig mit einer zweiten Montageplatte 240 auf der anderen Zylinderseite
verbunden sein. Dies ist in Fig. 8 gestrichelt veranschaulicht. Für spezielle Fälle
könnte auch die Kolbenstange 67 durchgehend sein.
[0051] Alternativ könnte in den Durchgang 30 auch ein handelsüblicher Arbeitszylinder mit
zugeordneter Kolbenstange eingesetzt sein.
[0052] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 wird die Hubverlängerung auf mechanische Weise
erzeugt. Dazu ist in dem von der Zylinderinnenwand 3 begrenzten zylindrischen Durchgang
30 eine Spindelmutter 77 über einen Gleitlagerring 78 längsverschieblich radial
geführt, die gemeinsam mit einer koaxialen Gewindespindel 79 einen in dem Durchgang
30 liegenden Spindeltrieb bildet. Die mit dem Ringkolben 8 verbundenen Kolbenstangen
22 sind durchgehend; auf die zweite Montageplatte 240 ist ein Elektromotor 80 aufgesetzt,
der mit der Gewindespindel 79 gekuppelt ist und diese in Umdrehung versetzt. Mit
der Spindelmutter 77 ist ein koaxiales Antriebsrohr 81 drehfest verbunden, welches
sich durch eine entsprechende zentrische Durchgangsbohrung der Montageplatte 24 erstreckt
und in dieser bei 82 längsverschieblich, aber unverdrehbar gelagert ist.
[0053] Wird die Gewindespindel 79 von dem Antriebsmotor 80 in Umdrehung versetzt, so verschiebt
die Spindelmutter 77 das Antriebsrohr 81 in dem Durchgang 30, womit unabhängig von
der Stellbewegung der Montageplatte 24 bspw. einer mit dieser verbundenen Einrichtung
eine lineare Stell- oder Betätigungsbewegung übermittelt werden kann.
[0054] Die Anordnung kann im übrigen auch umgekehrt getroffen sein, derart, daß das Antriebsrohr
81 von dem etwa auf der Montageplatte 24 angeordneten Elektromotor 80 angetrieben
und die Gewindespindel 79 mit der zweiten Montageplatte 240 drehfest verbunden ist.
[0055] Für Einsatzfälle, bei denen es darauf ankommt, außer der von dem Ringkolben 8 erzeugten
Hubbewegung und der beschriebenen zusätzlichen linearen Stell- oder Betätigungsbewegung
an einem bewegten oder betätigten Element noch eine Drehbewegung zur Verfügung zu
stellen, können die konstruktiven Maßnahmen der Ausführungsformen nach den Fig. 8,9
mit jenen der Ausführungsformen nach den Fig. 5,6 kombiniert werden. Dies kann bspw.
derart geschehen, daß die Antriebswelle 55 der Fig. 7 durch die rohrförmig ausgebildete
Gewindespindel 79 der Fig. 9 verlaufend ausgebildet ist, um nur eine Möglichkeit zu
erwähnen.
[0056] Die Ausführungsformen, bei denen zusätzlich zu der von dem Ringkolben 8 hervorgerufenen
Hubbewegung noch eine lineare Stell- oder Betätigungsbewegung erzeugt wird, eignen
sich insbesondere auch zum Einsatz beim Bau von Robotern oder Handhabungsgeräten.
In diesen Fällen können mit dem oder den Kraftübertragungselement(en) 31,22 unmittelbar
Greifermittel verbunden sein, deren Betätigung bspw. von der Kolbenstange 67, dem
Antriebsrohr 81 oder dem Antriebsglied 54 oder auch von dem bzw. den Kraftübertragungselement(en),
d.h. den Kolbenstangen 22 oder dem Rohr 31, abgeleitet ist.
[0057] Ein Beispiel für diesen Einsatzzweck ist, ausgehend von der Ausführungsform nach
Fig. 9, in Fig. 10 veranschaulicht:
[0058] Auf das Antriebsrohr 81 sind Greiferbacken 84 um eine gemeinsame Querachse 85 gegeneinander
verschwenkbar aufgesetzt, derart, daß sie durch den Antriebsmotor 80 gemeinsam in
Richtung eines Pfeiles 86 hin- und herverschieblich sind. Mit der ringförmigen Montageplatte
24 sind an der Außenseite von lediglich schematisch veranschaulichten, zu der Schwenkachse
85 zu zusammenlaufenden Greiferbackenschenkeln 87 angreifende Betätigungskeile 88
verbunden, womit auf einfache Weise erreicht wird, daß die durch eine Druckfeder
89 im Öffnungssinn beaufschlagten Greiferbacken 84 bei einer Linearverschiebung der
Montageplatte 24 über die mit dem Ringkolben verbundenen Kolbenstangen 22 im Sinne
des Doppelpfeiles 90 geöffnet oder geschlossen werden.
[0059] Auf ähnliche Weise können auch Spannzangen, Parallelgreifer, Dreipunktgreifer etc.
betätigt werden, was nebenbei bemerkt auch auf pneumatischem oder hydraulischem Wege
bei der Ausführungsform nach Fig. 8 möglich ist.
1. Druckmittelbetriebene Stell- oder Arbeitsvorrichtung, mit zumindest einem über
Anschlußeinrichtungen mit einem Druckmittel beaufschlagbaren, endseitig durch Zylinderdeckelmittel
verschlossenen Zylinder und mit wenigstens einem darin längsverschieblichen und Dichteinrichtungen
tragenden Kolben, sowie mit wenigstens einem mit dem Kolben verbundenen und abgedichtet
aus dem Zylinder herausgeführten länglichen Kraftübertragungselement, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder als Ringzylinder (1) mit einer äußeren (2) und einer dazu im radialen
Abstand stehenden koaxialen inneren Zylinderwand (3) ausgebildet ist und eine wenigstens
einen als Ringkolben (8) ausgebildeten Kolben aufweisende Kolbenanordnung (7) enthält,
deren Ringkolben (8) die innere Zylinderwand (3) umschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die mit ringförmigen
Zylinderdeckeln verbundene innere Zylinderwand (3) ein koaxialer Durchgang (30)
begrenzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Kraftübertragungselemente
mit dem Ringkolben (8) verbundene achsparallele Kolbenstangen (22) aufweist, die
durch einen oder beide Zylinderdeckel (5,6) abgedichtet durchgeführt und auf der jeweiligen
Kolbenseite miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen (22)
auf jeder Kolbenseite zumindest gruppenweise jeweils auf einem gemeinsamen Teilkreis
(26) um die Ringzylinderlängsachse (21) verteilt angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen
(22) auf jeder Kolbenseite jeweils mit einem Träger oder Führungselement (24; 240)
verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Kraftübertragungselement
ein mit dem Ringkolben (8) verbundenes, zu diesem koaxiales Rohr (31) aufweist, das
durch wenigstens einen Zylinderdeckel (5,6) abgedichtet durchgeführt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das durch einen Zylinderdeckel
(5) durchgeführte Rohr (31) die mit dem anderen Zylinderdeckel (6) verbundene innere
Zylinderwand (3) umschließend angeordnet und gegebenenfalls an dieser geführt und/oder
gelagert ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
in dem von den beiden Zylinderwänden (2,3) begrenzten ringförmigen Zylinderraum (4)
angeordnete elastische Endlagendämpfungsmittel (37) für den Ringkolben (8) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Durchgang (30)
Energie- oder Signal-Versorgungseinrichtungen für zumindest ein mit dem oder den
Kraftübertragungselement(en) (31, 22) verbundenes Gerät oder Element angeordnet sind
und daß die Versorgungseinrichtungen zylinderfeste Anschlußmittel (42) und von diesen
ausgehende, zu dem Gerät oder Element führende sowie Abstandsänderungen aufnehmende
Zuleitungsmittel (41,43) aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungsmittel
teleskopisch ausgebildete Zuleitungselemente (41,43) verstellbarer Länge aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Durchgang (30)
eine eine Drehbewegung erzeugende Antriebsvorrichtung mit wenigstens einem zu der
Ringzylinderlängsachse (21) koaxialen, angetriebenen Antriebsglied (47,50, 55, 54)
angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsglied (47,50)
in seiner Länge verstellbar ausgebildet und an zumindest einem Kraftübertragungselement
oder an einem mit diesem verbundenen Teil (24) gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung
eine in dem Durchgang (30) drehbar gelagerte und mit einer Antriebsquelle kuppelbare
Antriebswelle (47) aufweist, mit der das Antriebsglied (50,54) drehfest und axial
verschieblich verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (47)
und/oder das Antriebsglied (50,54) als keilverzahnte Hohlwelle ausgebildet ist bzw.
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung
eine durch den Durchgang (30) verlaufende Antriebswelle (55) aufweist, die sich zwischen
einer Antriebsquelle (61) und einer Kupplungsstelle (54) für ein angetriebenes Gerät
oder Element erstreckt und daß die Antriebsquelle (61) und die Kupplungsstelle auf
gegenüberliegenden Kolbenseiten liegend mit dem oder den durch beide Zylinderdeckel
(5,6) durchgeführten Kraftübertragungselement(en) verbunden sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgang (30) eine
lineare Hubvorrichtung (64;77,79) mit zumindest einem unabhängig von dem Ringkolben
(8) verstellbaren Hubglied (67,81) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung einen
in dem als Hubzylinder ausgebildeten Durchgang (30) oder in einem in den Durchgang
(30) eingesetzten Hubzylinder verschieblichen Kolben (64) aufweist, der mit dem zumindest
einen Hubglied (67) verbunden ist und das gegebenenfalls durch ein stirnseitiges
Verschlußteil (74) des Hubzylinders abgedichtet durchgeführt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubglied
(67) mit wenigstens einem Stellglied (68) verbunden ist, das bezüglich dem bzw. den
Kraftübertragungselement(en) (31, 36; 22) längsverschieblich geführt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung
einen Spindeltrieb (77, 79) aufweist, dessen Gewindespindel (79) oder -mutter (77)
wenigstens ein Hubglied bildet oder mit einem solchen (81) verbunden ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Durchgang (30)
den Hub des Ringkolbens (8) begrenzende Anschlagmittel (55,24,240) angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das oder die Kraftübertragungselement(e) (31, 22) in dem jeweils zugeordneten Zylinderdeckel
(5,6) durch eigene Lagermittel (27) längsverschieblich geführt ist bzw. sind.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrteilige Ringkolben (8) wenigstens einen mit der inneren oder der äußeren
Zylinderwand (3,2) in Eingriff stehenden Führungsring (17,18) trägt.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem oder den Kraftübertragungselement(en) (31,22) Greifermittel (84) verbunden
sind, deren Betätigung von dem Hubglied (67,81) oder dem Antriebsglied (54) oder
dem bzw. den Kraftübertragungselement(en) abgeleitet ist.