[0001] Die Erfindung betrifft einen Zünder für drallarme und für Drallgeschosse mit einem
Rückschießbolzensystem aus zwei über eine Kugel miteinander gekoppelte Rückschießbolzen,
mit einem Rotor oder Schieber zur Aufnahme eines Detonators und mit einem die Scharfstellung
des Rotors oder Schiebers steuernden Hemmwerk in einem Gehäuse des Zünders.
[0002] Ein Zünder der eingangs genannten Art ist durch die DE-PS 31 07 110 bekannt. Hierbei
handelt es sich um eine Sicherheitsvorrichtung für einen Zünder von Drallgeschossen
mit einem Rückschießbolzensystem, welches innerhalb des Rotors angeordnet ist. Durch
die Abschußbeschleunigung eines Geschosses wird ein Rückschießbolzen gegen den Druck
einer Feder nach hinten bewegt. Die an einem Konus des zweiten Rückschießbolzens gelagerte
Kugel wird aufgrund der Translationsbeschleunigung an einen gegenläufigen Konus des
ersten Rückschießbolzens geschoben. Die Feder am ersten Rückschießbolzen bewirkt
über dessen Konus und die eingesetzte Kugel eine Arretierung des Rückschießbolzensystems
in entsicherter Position, wodurch der Rotor durch den zweiten Rückschießbolzen schließlich
entriegelt ist.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, die grundsätzliche
Forderung eines solchen Zünders zu erfüllen, keine potentielle Energie für die Beseitigung
der Zündkettensperreinrichtung zu verwenden.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Feder vorgesehen ist,
deren erster Schenkel in Sicherstellung am unteren Ende eines Konus eines axial bewegbaren
Rückschießbolzens anliegt und deren zweiter Schenkel mit seinem Ende an einem Stift
oder in einer Ausnehmung in Mantelfläche des Schiebers oder Rotors eingreift.
[0005] Dabei ist in vorteilhafter Ausführung der Erfindung die Feder eine um den Bolzen
U-förmig gebogene Schenkelfeder. Der zweite Schenkel dieser Feder liegt gegen eine
auf dem Radius des Rotors liegende, kürzere Wand der Ausnehmung in Drehantriebsrichtung
an.
[0006] Durch diese Erfindung wird für die Rotorscharfstellung an einem Zünder beim Abschuß
des Geschosses ein Federspannsystem zur Verfügung gestellt, welches eine Feder vorspannt,
die den Rotor nach seiner Freigabe in die Scharfstellung dreht. Damit wird in vorteilhaft
einfacher Weise die grundsätzliche Forderung an einem solchen Zünder erfüllt, keine
potentielle Energie für die Beseitigung der Zündkettensperreinrichtung zu verwenden.
Die Feder befindet sich in der Sicherstellung des Systems in vollkommen entspannter
Lage und erhält erst dann ihre Betriebsenergie, wenn durch die axiale Bewegung des
zweiten Rückschießbolzens der erste Federarm gespannt wird.
[0007] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 das Rückschießbolzensystem innerhalb des Zündergehäuses in Ansicht;
Fig. 2 den Zünder in der Ansicht nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1.
[0008] Zwischen zwei im festen Abstand zueinander angeordneten Platten 14 und 15 ist das
Rückschießbolzensystem 1 gelagert. Dieses Rückschießbolzensystem besteht aus einem
ersten Rückschießbolzen 5, der mit seinem oberen Schaft 16 in der oberen Platine 14
eingesetzt ist und axial gegen eine sich an der unteren Platine 15 abstützende Feder
17 ansteht. Dieser Rückschießbolzen 5 weist ferner einen Konus 4 auf, der sich zwischen
einem oberen Bund 18 und einem unteren Bund 19 befindet. Parallel zu diesem Rückschießbolzen
5 ist im Gehäuse ein weiterer Rückschießbolzen 20 eingesetzt, welcher wiederum axial
gegen eine sich an der unteren Platine 15 abstützende Feder 21 abstützt.
[0009] Die beiden Rückschießbolzen 5 und 20 sind durch eine Kugel 11 miteinander gekoppelt.
Um einen im Gehäuse angeordneten Bolzen 12 ist eine U-förmig gebogene Schenkelfeder
2 eingesetzt, deren erster Federschenkel 3 in der Sicherstellung des Zünders mit seinem
Ende am unteren Teil des Konus 4 des Rückschießbolzens 5 anliegt. Der zweite Federschenkel
6 der Schenkelfeder liegt in einer Ausnehmung 7 an der Mantelfläche des Rotors 8 an.
Dieser Federschenkel 6 stützt sich dabei insbesondere an der kürzeren, auf dem Radius
des Rotors 8 liegenden Wand 13 ab. Der Rotor 8 besitzt ferner eine Scharfstellarretierung
9 und steht mit einem aus mehreren Rädern gebildeten Hemmwerk 10 in Antriebsverbindung.
[0010] Anstelle des Rotors 8 kann ebenso auch ein Schieber eingesetzt sein. Außerdem kann
auch anstelle der Ausnehmung 7 am Rotor bzw. an einem Schieber 8 ein entsprechend
angeordneter Stift vorgesehen sein, gegen den der Federschenkel 6 der Schenkelfeder
2 anliegt.
[0011] In der Sicherstellung des Zünders ist die Schenkelfeder 2 ungespannt und wird durch
die Absicherung des Rückschießbolzensystems 1 gegen eine unbeabsichtigte Spannung
geschützt. Es liegt demzufolge keinerlei Federkraft am Rotor 8 an. Damit wird die
Forderung der STANAG 3525 erfüllt, keine potentielle Energie für die Beseitigung der
Zündkettensperreinrichtung zu verwenden.
[0012] Bei einer axialen Beschleunigung bei Abschuß des Zünders mit einem Geschoß löst das
Rückschießbolzensystem 1 aus und der Rückschießbolzen 5 spannt bei seiner Abwärtsbewegung
durch den Konus 4 den Federschenkel 3 der U-förmigen Schenkelfeder 2 vor. Nach der
Freigabe des Rotors 8 durch die übrigen Sicherungselemente bewegt sich der Federschenkel
6 der U-förmigen Schenkelfeder 2 gegen die Wand 13 in der Ausnehmung 7 des Rotors
8. Damit wird der Rotor 8 in die Scharfstellung gedreht, wo er über die Scharfstellarretierung
9 fixiert wird.
[0013] Das mit dem Rotor verbundene Hemmwerk 10 steuert die Drehbewegung des Rotors in Scharfstellung.
[0014] Das Hemmwerk 10 selbst besteht aus dem Anker 22, der auf der Welle 23 drehbar angeordnet
ist und mit dem Sternrad 24 in Eingriff steht. Das mit dem Sternrad 24 auf gleicher
Welle drehfeste Ritzel 25 kämmt mit dem Zwischenrad 26, welches wiederum auf einer
gleichen Welle mit dem zweiten Ritzel 27 drehfest angeordnet ist. Das Ritzel 27 ist
mit dem Zahnsegment 28 wirkverbunden, wodurch die auf gleicher Welle mit dem Zahnsegment
drehfeste Scheibe 29 eine begrenzte Drehbewegung durchführt. Bei Drehung der Scheibe
29 wird der Rotor 8 von dem Hemmwerk 10 entkuppelt, wenn der abgeflachte Bereich der
Scheibe 29 über der Ausnehmung 30 des Rotors steht. Danach schwenkt der Rotor in seine
Scharfstellung, wobei der Federschenkel 6 als Antrieb dient.
[0015] Mit diesem Zünder wird insgesamt mehr Sicherheit erzielt, da im Sicherheitszustand
keine vorgespannte Rotordrehfeder vorhanden ist.
1. Zünder für drallarme und für Drallgeschosse, mit einem Rückschießbolzensystem
aus zwei über eine Kugel miteinander gekoppelte Rückschießbolzen, mit einem Rotor
oder Schieber zur Aufnahme eines Detonators und mit einem die Scharfstellung des Rotors
oder Schiebers steuernden Hemmwerk in einem Gehäuse des Zünders,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Feder (2) vorgesehen ist, deren erster Schenkel (3) in Sicherstellung am
unteren Ende eines Konus (4) eines axial bewegbaren Rückschießbolzens (5) anliegt
und deren zweiter Schenkel (6) mit seinem Ende an einem Stift oder in einer Ausnehmung
(7) in der Mantelfläche des Schiebers oder Rotors (8) eingreift.
2. Zünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (2) eine um einen Bolzen (12) U-förmig gebogene Schenkelfeder ist.
3. Zünder nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Schenkel (6) der Feder (2) gegen eine auf dem Radius des Rotors (8)
liegende, kürzere Wand (13) der Ausnehmung (7) in Drehantriebsrichtung anliegt.