[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestücken eines Tintenstrahldruckkopfes
mit Piezokristallen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Bei einem bekannten Spritzkopf (DE-A1 21 64 614) sind die flüssigkeitsgefüllten
Kammern durch einzelne Membranen abgedeckt, welche aus dünnen Metallplatten bestehen.
An diesen Metallplatten sind wiederum einzelne als elektromechanische Wandlereinrichtungen
ausgebildete piezoelektrische Kristalle befestigt. Ein derartiger Schreibkopf mit
z. B. sieben Schreibeinheiten weist viele Einzelteile auf, die in mehreren Arbeitsgängen
montiert werden müssen. Hierbei ist auch eine gewisse Geschicklichkeit von der die
Montage ausführenden Bedienperson erforderlich, zumal die Abmessungen der aus piezoelektrischem
Material bestehenden Plättchen sehr klein sind. Außerdem müssen die leicht zerbrechlichen
Plättchen sehr genau montiert und justiert werden.
[0003] Die oben angeführten Nachteile werden durch die DE-A1 22 56 667 dadurch vermieden,
daß die Membranplatte mit einer einstückigen Piezokeramikplatte verbunden ist, welche
auf ihrer Oberfläche im Bereich der einzelnen Druckkammern angeordnete Elektroden
gezielt örtlich aktivierbar ist. Hierbei weist die Piezokeramikplatte im Bereich der
einzelnen Fluidkammern Erhebungen mit Elektroden auf. Die jeweiligen Erhebungen der
Piezokeramikplatte besitzen dabei ebene Abmessungen, die den Abmessungen der unter
ihnen in einer Grundplatte angeordneten Druckkammern entsprechen. Werden diese Abmessungen
verringert, so daß auf diese Weise die Dichte der im Grundkörper vorhandenen Tintenkanäle
bzw. Druckkammern erhöht werden kann, so treten bei der Kontaktierung der Elektrodenschichten
mittels elektrischer Drähte starke Beeinflussungen des Schwingungsverhaltens der piezokeramischen
Erhebungen auf. Diese bekannte Piezokeramikplatte ist auch leicht zu montieren, aber
ihre Herstellung ist sehr teuer. Da die einzelnen Piezokristalle außerdem alle noch
mit der Piezokeramikplatte fest verbunden sind, ist zur Erzeugung der Volumenverringerung
in den Druckkammern eine entsprechend hohe Spannung erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bestücken eines Tintenstrahldruckkopfes
mit Piezokristallen zu schaffen, das einfach und schnell durchführbar ist und dabei
eine sichere und genaue Positionierung der Piezokristalle gewährleistet. Diese Aufgabe
wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Piezokristalle
nicht mehr einzeln justiert und montiert werden, sondern daß sie bei der Montage als
ein Teil zu handhaben sind. Erst nach der Befestigung der Piezokeramikplatte mit der
Membranplatte erfolgt die endgültige Trennung der Piezokristalle von der Piezokeramikplatte.
Jedes Piezokristall ist dann allein frei schwingend angeordnet.
[0006] Durch die vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch
8 wird die Gefahr der falschen Polung durch die asymmetrische Form der Piezokristallplatte
ausgeschlossen. Durch das bündige Aufbringen der Piezokeramikplatte auf die Membranplatte
des Tintenstrahldruckkopfes entfallen jegliche Positionierprobleme.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand des Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 eine Draufsicht auf einen plattenförmigen Grundkörper mit Tintenkanälen und
Druckkammern,
Figur 2 Einzelteile des Tintenstrahldruckkopfes und
Figur 3 eine Draufsicht auf den Tintenstrahldruckkopf nach Trennung der Piezokristalle
von der Piezokeramikplatte.
[0009] In der Figur 1 ist ein plattenförmiger Grundkörper 1 eines im Schnitt dargestellten
Tintenstrahldruckkopfes 2 dargestellt, in welchem mehrere mit Tinte gefüllte Druckkammern
3 und diese mit Austrittsöffnungen 4 und mit einer Tintenversorgungskammer 5 verbindende
Tintenkanäle 6, 7 angeordnet sind. An den Übergangsstellen der Tintenkanäle 7 zu
der Tintenvorratskammer 5 sind jeweils Filter 8 angeordnet, welche ein Eindringen
von Luft in die Druckkammern 3 verhindern. Mit dem Grundkörper 1 ist eine ebenfalls
aus Glas bestehende Membranplatte 9 fest verbindbar, welche die Druckkammern 3, die
Tintenkanäle 6, 7 und die Vorratskammer 5 flüssigkeitsdicht abdeckt. Die ebenfalls
plattenförmig ausgebildete Membranplatte 9 ist auf der mit einer Piezokeramikplatte
10 zu verbindenden Seite mit einer Zinkoxydschicht 13 versehen. Die Piezokeramikplatte
10 wird z. B. mittels einer Klebeverbindung fest mit der Membranplatte 9 verbunden.
Danach werden einzelne Piezokristalle 11 mittels durch eine Trennvorrichtung erzeugte
Trennfugen von der Piezokeramikplatte 10 getrennt und dadurch freischwingend.
[0010] Die Trennvorrichtung kann z. B. aus einer Laserstrahlvorrichtung, z. B. aus einem
CO₂-Laser bestehen. Diese Trennvorrichtung hat den Vorteil, daß das aus den Trennfugen
zu entfernende Material verdampft wird. Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich
auch möglich, entsprechende Trennschleifmaschinen einzusetzen. Allerdings ist eine
Laserstrahlvorrichtung z. B. über eine numerische Steuervorrichtung derart ansteuerbar,
daß jede beliebige geometrische Form der Piezokristalle 11 erzeugbar ist.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung werden die Piezokristalle 11 vor ihrer Befestigung
mit der Piezokeramikplatte 10 mit der Membran platte 9 bis auf mindestens je einen
Verbindungssteg 12 von der Piezokeramikplatte (10) bereits getrennt. Die endgültige
Trennung der Piezokristalle 11 erfolgt dann nach der Befestigung der Piezokeramikplatte
10 mit der Membranplatte 9 durch Durchtrennen der Verbindungsstege mittels einer Trennvorrichtung.
Dies hat den Vorteil, daß die als Leitschicht dienende Zinkoxydschicht 13 auf der
Membranplatte 9 nicht so zerstört wird, daß die elektrische Leitverbindung zu den
einzelnen Piezokristallen 11 unterbrochen ist.
[0012] Der Grundkörper 1, die Membranplatte 9 und die Piezokeramikplatte 10 weisen teilweise
die gleiche Außenkontur auf, derart, daß sie bündig montiert und miteinander verbunden
werden können. Dieses hat den Vorteil, daß eine getrennte Positionierung der einzelnen
Kristalle nicht mehr erforderlich ist. Bevor der Tintenstrahlkopf 2 mit Piezokristallen
bestückt wird, werden der plattenförmige Grundkörper 11 und die Membranplatte 9 z.
B. mittels einer Klebeverbindung fest miteinander verbunden. Vor dieser Klebeverbindung
wurde die Membranplatte 9 noch mit einer elektrisch leitenden Schicht, z. B. einer
Nickeloxydschicht 13 versehen. Danach wird die bereits mit Laserschnitten versehene
Piezokeramikplatte 10 ebenfalls mittels einer Klebeverbindung mit der Membranplatte
9 fest verbunden. Danach werden die Verbindungsstege 12 in den Trennfugen mittels
einer Laserstrahlvorrichtung durchgetrennt, wodurch die über jede Druckkammer 3 angeordneten
Piezokristalle 11 von der Piezokeramikplatte 10 abgetrennt und damit frei schwingend
werden. Alle Piezokristalle 11 des Tintenstrahldruckkopfes 2 werden also als ein
Montagenteil zusammenmontiert und mit der Membranplatte 9 verklebt. Eine gute Klebedosierung
wird mittels Rakel, Siebdruck oder durch ein Schleuderverfahren gewährleistet. Das
erfindungsgemäße Bestückungsverfahren gewährleistet auch die für gleiche Betriebsspannungen
erforderliche Planlage der Piezokristalle 11 zur Membranplatte 9. Die Druckkammern
3 und die Tintenkanäle 6, 7 und die Tintenvorratskammer 5 werden z. B. durch ein Ätzverfahren
in den Grundkörper 1 eingearbeitet. Die Verbindung der als Glasplanscheibe ausgebildeten
Membranplatte 9 mit dem Grundkörper kann auch durch ein Sinterverfahren erfolgen.
1. Verfahren zum Bestücken eines Tintenstrahldruckkopfes mit Piezokristallen, wobei
der Tintenstrahldruckkopf mindestens einen plattenförmigen Grundkörper, in welchem
mehrere mit Tinte gefüllte Druckkammern und diese mit Austrittsöffnungen und mit einer
Tintenversorgungskammer verbundene Tintenkanäle angeordnet sind, und eine Membranplatte
aufweist, die mit der Grundplatte fest verbunden ist und zur Volumenminderung der
Druckkammern durch über den Druckkammern auf der Membranplatte angeordnete Piezokristalle
beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem plattenförmigen Grundkörper (1) verbundene Membranplatte (9) eine
Piezokristallplatte (10) z. B. mittels einer Klebeverbindung fest angeordnet wird
und daß danach je ein frei schwingendes Piezokristall (11) über jede Druckkammer (3)
mittels durch eine Trennvorrichtung erzeugte Trennfugen von der Piezokeramikplatte
(10) abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Piezokristalle (11) vor der Befestigung der Piezokeramikplatte (10) mit der
Membranplatte (9) bis auf mindestens je einen Verbindungssteg (12) von der Piezokeramikplatte
(10) getrennt werden und daß die Verbindungsstege (12) nach der Befestigung der Piezokeramikplatte
(10) mit der Membranplatte (9) durch eine Trennvorrichtung durchtrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung aus einer Laserstrahlvorrichtung, z. B. aus einem CO₂-Laser
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung über eine numerische Steuervorrichtung derart ansteuerbar
ist, daß jede beliebige geometrische Form der Piezokristalle (11) erzeugbar ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durchzutrennenden Verbindungsstege (12) so angeordnet werden, daß unterhalb
dieser Verbindungsstege (12) keine Hohlräume in dem Grundkörper (1) vorhanden sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Piezokristalle (11) rechteckig oder rautenförmig ausgebildet sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmige Membranplatte (9) aus Glas besteht und auf der mit der Piezokeramikplatte
(10) zu verbindenden Seite eine Zinkoxydschicht (13) aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1), die Membranplatte (9) und die Piezokeramikplatte (10) teilweise
die gleiche Außenkontur aufweisen, derart, daß sie bündig montiert und miteinander
verbunden werden können.