[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Gerät zur kontinuierlichen Abgabe eines Haarfärbemittels
auf die Kopfhaare von Menschen mit einem Speicher für das Haarfärbemittel aus einem
ersten saugfähigen Material innerhalb eines rohrförmigen Elements und in das Element
eingesetzten Zinken aus einem zweiten saugfähigen Material.
[0002] Ein Kamm zur kontinuierlichen Abgabe eines flüssigen Stoffes auf die Haare und Kopfhaut
von Tieren oder Menschen ist bekannt (EP 0 157 032). Der Kamm weist einen Hohlraum
auf, in dem sich ein erstes saugfähiges Material zur Aufnahme und Speicherung des
flüssigen Stoffes befindet. Eine Vielzahl von durch Öffnungen im Hohlraum in das erste
saugfähige Material eingreifenden Zinken aus einem zweiten saugfähigen Material steht
mit dem den flüssigen Stoff speichernden ersten saugfähigen Material im Hohlraum in
Kapillarverbindung. Dadurch kann der flüssige Stoff über die Spitzen und Seitenflächen
der Zinken auf die Haare und vor allem die Haut aufgetragen werden. Dieser Kamm ist
insbesondere zur Behandlung von Tieren mit Insektiziden od. dgl. geeignet.
[0003] Bei der Behandlung von Kopfhaaren von Menschen mit haarkos metischen Produkten,
wie Haarfärbemitteln und dgl., kommt es in erster Linie darauf an, das Behandlungsmittel
angepaßt an die jeweilige Haarlänge und Haardichte gleichmäßig an die Haare abzugeben,
um eine einheitliche Färbung aller Haare zu gewährleisten. Es hat sich aber herausgestellt,
daß der in der EP 0 157 032 beschriebene Kamm diesen Anforderungen nicht genügt,
eine gleichmäßige Haarfärbung kann mit diesem Kamm nicht erreicht werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit welcher die Abgabemenge
des Behandlungsmittels angepaßt an die Haarlänge und Haardichte des zu behandelnden
Menschen geregelt werden kann, wobei außerdem eine möglichst vollständige Entleerung
des Speichermaterials erreicht werden soll.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Gerät der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäße
dadurch gelöst, daß zur Abgabe des Haarfärbemittels vom Speicher an die mit diesem
nicht in Kontakt stehenden Zinken der Speicher mit einem Rotationsmechanismus verbunden
ist.
[0006] Durch diese Ausbildung wird gewährleistet, daß die Zinken jederzeit ausreichend mit
Haarfärbemittel vom Speicher versorgt werden. Dabei kann die notwendige Behandlungsmenge
über die Rotationsgeschwindigkeit genau gesteuert werden.
[0007] Gegenüber der bekannten Kapillar-Leitverbindung, die nur bei einer vollständigen
Berührung der Zinken mit dem Speichermaterial gewährleistet ist, sind die Zinken
völlig unabhängig vom Speichermaterial getrennt angeordnet, und das Haarfärbemittel
wird allein aufgrund der Zentrifugalkraft aus dem Speicher ausgetrieben und gegen
die Zinken bzw. die Innenwand des rohrförmigen Elements geschleudert. Außerdem ist
durch die Rotationsbewegung eine vollständige Entleerung des Speichermaterials möglich.
[0008] Vorteilhaft sieht die Erfindung vor, daß der Rotationsmechanismus von einem Motor,
einem Getriebe und einer Speicherhalterung gebildet ist. Dabei wird die eigentliche
Rotationsbewegung im Motor erzeugt, die über das Getriebe in die gewünschte Geschwindigkeit
umgesetzt werden kann.
[0009] Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Motor mit einer Elektronik ausgerüstet ist.
Über diese Elektronik kann die Rotationsgeschwindigkeit und damit die aus dem Speicher
ausgetriebene Flüssigmenge exakt geregelt werden, so daß jederzeit die genau benötigte
Haarfärbemittelmenge von den Zinken abgegeben wird.
[0010] Die Handhabbarkeit des Gerätes wird besonders einfach, wenn der Rotationsmechanismus
in einem an das rohrförmige Element anschließenden Gehäuse angeordnet ist.
[0011] Es kann vorgesehen sein, daß der Speicher aus einer Mehrzahl von außerhalb der Rotationssachse
angeordneten Einzelspeichern aus dem ersten saugfähigen Material gebildet ist. Durch
diese Ausgestaltung kann bei der Rotationsbewegung eine größere Flüssigmenge aus
den Speichern gegenüber einem Einzelspeicher austreten.
[0012] Schließlich ist es zweckmäßig, daß zwischen dem rohrförmigen Element und der Speicherhalterung
eine ringförmige Abdichtung angeordnet ist. Durch diese Abdichtung ist gewährleistet,
daß kein flüssiges Haarfärbemittel in das Gehäuse des Rotationsmechanismus eindringen
kann.
[0013] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in schematischer Darstellung in
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt und in
Fig. 2 dasselbe Ausführungsbeispiel wie in Fig. 1 in einem Schnitt gemäß der Linie
A - B in Fig. 1.
[0014] In Fig. 1 ist ein Gerät 1 dargestellt, das ein Gehäuse 2 für einen Rotationsmechanismus
3 aufweist. Der Rotationsme chanismus 3 besteht aus einem Motor 4 mit Elektronik
5 sowie einem Getriebe 6 und einer am Getriebeaustritt angeordneten Speicherhalterung
7. Der Motor 4 und die Elektronik 5 sind mit einer Energiezufuhrleitung 8 versehen,
die aus dem Gehäuse 2 austritt. Am offenen Ende 9 Gehäuses 2 ist ein rohrförmiges
Element 10 angeordnet, dessen Außenfläche mit der Außenfläche des Gehäuses 2 fluchtet.
Das freie Ende 11 des rohrförmigen Elementes 10 ist geschlossen.
[0015] Im rohrförmigen Element 10 sind vier den Speicher für flüssige Harfärbemittel bildende
Einzelspeicher 12 aus einem ersten saugfähigen Material angeordnet, die in die Speicherhalterung
7 münden. In Öffnungen 13 des rohrförmigen Elementes 10 senkrecht zur Ausrichtung
der Einzelspeicher 12 sind Zinken 14 aus einem zweiten saugfähigen Material eingesetzt.
In das rohrförmige Element 10 in einem Bereich 15 zwischen dem rohrförmigen Element
10 und der Speicherhalterung 7 ist eine ringförmige Abdichtung 16 um die Einzelspeicher
12 herum eingesetzt.
[0016] Vor Beginn des Haarfärbevorganges sind die Einzelspeicher 12 aus dem erten saugfähigen
Material vollständig mit flüssigem Haarfärbemittel gefüllt. Sollen nun die Kopfhaare
eines Menschen gefärbt werden, so wird der Rotationsmechanismus 3 des Gerätes 1 in
Gang gesetzt, so daß die Ein zelspeicher 12 in Rotationsbewegung geraten. Durch die
Zentrifugalkraft wird das flüssige Haarfärbemittel aus den Einzelspeichern 12 ausgetrieben
und gegen die Innenwandung des rohrförmigen Elementes 10 geschleudert. An der Innenwandung
läuft das Haarfärbemittel ab und gelangt in die in den Gehäuseöffnungen 13 sitzenden
dochtartigen Zinken 14. Die kammartig angeordneten Zinken 14 dienen zur Übertragung
des Haarfärbemittels auf die Kopfhaare. Werden nämlich die Zinken 14 durch die Kopfhaare
gezogen, so wird das flüssige Haarfärbemittel über die Seitenflächen der Zinken 14
an die Haare abgegeben.
[0017] Um zu vermeiden, daß das aus den Einzelspeichern 12 ausgetriebene flüssige Haarfärbemittel
in das Gehäuse 2 mit dem Rotationsmechanismus 3 gelangt, ist die Abdichtung 16 im
Bereich 15 zwischen dem rohrförmigen Element 10 und der Speicherhalterung 7 angeordnet.
[0018] Die Regelung der Rotationsgeschwindigkeit erfolgt über die Elektronik 5 des Motors
4. Je nach der benötigten Menge an Haarfärbemittel in den Zinken 14 wird die Drehzahl
des Motors 4 eingestellt. Drehen sich die Einzelspeicher 12 nämlich zu schnell,
so tritt zuviel Haarfärbemittel aus, das von den Zinken 14 nicht abgegeben werden
kann. Durch Verringerung der Drehgeschwindigkeit wird dann die Abgabe aus den Einzelspeichern
12 verhindert, so daß das überschüssig im rohrförmigen Element 10 vorhandene Haarfärbemittel
dann über die Zinken 14 abgegeben wird.
[0019] Natürlich ist die Erfindung nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken
zu verlassen.
1. Gerät zur kontinuierlichen Abgabe eines Haarfärbemittels auf die Kopfhaare von
Menschen mit einem Speicher für das Haarfärbemittel aus einem ersten saugfähigen Material
innerhalb eines rohrförmigen Elements und in das Element eingesetzten Zinken aus
einem zweiten saugfähigen Material, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abgabe des Haarfärbemittels vom Speicher (12) an die mit diesem nicht in Kontakt
stehenden Zinken (14) der Speicher (12) mit einem Rotationsmechanismus (3) verbunden
ist.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotationsmechanismus (3) von einem Motor (4), einem Getriebe (6) und einer
Speicherhalterung (7) gebildet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichent,
daß der Motor (4) mit einer Elektronik (5) ausgerüstet ist.
4. Gerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotationsmechanismus (3) in einem an das rohrförmigge Element (10) anschließenden
Gehäuse (2) angeordnet ist.
Gerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicher aus einer Mehrzahl von außerhalb der Rotationsachse angeordneten
Einzelspeichern (12) aus dem ersten saugfähigen Material gebildet ist.
6. Gerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem rohrförmigen Element (10) und der Speicherhalterung (7) eine ringförmige
Abdichtung (16) angeordnet ist.