[0001] Die Erfindung betrifft eine Kathodenanordnung für eine flache Elektronenstrahl-Bildwiedergabevorrichtung.
Speziell geht es um eine Kathodenanordnung mit einer Mehrzahl von Kathodendrähten
zwischen einer Gegenelektrode und einer Zuganode.
[0002] Eine Kathodenanordnung mit Gegenelektrode, Kathodendrähten und Zuganode ist aus JP
60-185343 A bekannt. Die Gegenelektrode ist segmentiert, um mit Hilfe einer ortsabhängigen
Gegenelektrodenspannung ortsabhängige Emissionsunterschiede ausgleichen zu können,
wie sie entlang eines jeden Kathodendrahtes aufgrund eines Potentialabfalls vom Rand
zur Mitte des Drahtes hin auftreten.
[0003] Aus EP-A-0 079 607 ist eine Kathodenanordnung mit Gegenelektrode, Kathodendrähten
und Zuganode bekannt, bei der von der Gegenelektrode Rippen hochstehen. Zwischen jeweils
zwei benachbarten Rippen verläuft jeweils ein Kathodendraht. Die Rippen wirken als
Fokussieranordnung.
[0004] Bie beiden bekannten Kathodenanordnungen ist jedem Kathodendraht in der Zuganode
eine einzige durchlassende Zeile zugeordnet. Bei der zunächst genannten Anordnung
sind entlang jeweils einer Zeile in der Zuganode zahlreiche Löcher angeordnet. Bei
der anderen Anordnung ist jede Zuganodenzeile durch einen Schlitz gebildet.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Kathodenanordnung ist die Zuganode so aufgebaut, daß sie
zu jedem Heizdraht nicht mehr nur noch eine Durchlaßzeile, sondern jeweils mehrere
Durchlaßzeilen aufweist. Zu jedem Kathodendraht verlaufen jeweils zwei benachbarte
Ziehdrähte und zwei benachbarte Fokussierdrähte in unterschiedlichen Ebenen. Mit
Hilfe dieser Drähte werden Elektronen aus einem jeweiligen Kathodendraht gezogen und
sie werden so abgelenkt, daß sie zeitlich nacheinander durch unterschiedliche Durchlaßzeilen
in der Zuganode hindurchtreten.
[0006] Mit der genannten Anordnung ist es somit möglich, Elektronen bereits innerhalb der
Kathodenanordnung mehreren Durchlaßzeilen zuzuordnen. Dies bedeutet, daß dann, wenn
die Anzahl der Durchlaßzeilen festliegt, die Anzahl an Kathodendrähten in der Kathodenanordnung
gegenüber der bisher erforderlichen Anzahl verringert werden kann. Dies wiederum
hat verminderte Heizleistung zur Folge. Vorzugsweise sind in einer Ebene zwischen
den Ziehdrähten und der Zuganode noch Formdrähte vorhanden. Auch diese Formdrähte
werden zum Ablenken und Formen des von einem Kathodendraht abgestrahlten Elektronenbündels
herangezogen.
[0007] Im Betrieb werden jeweils zwei Ziehdrähte auf positive Spannung gegenüber einem Heizdraht
gelegt, damit dieser Elektronen emittiert. Um die Elektronen zu fokussieren, wird
an die Fokussierdrähte einen negative Spannung gelegt. Das Fokussieren muß im Bereich
des Austretens der Elektronen aus dem Heizdraht erfolgen, weswegen die Fokussierdrähte
wie die Heizdrähte hinter den Ziehdrähten liegen.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand von einem durch eine Figur veranschaulichten Ausfürungsbeispiel
näher erläutert. Die Figur zeigt einen schematischen Schnitt durch eine Bildwiedergabevorrichtung
in Zeilenrichtung (Blickrichtung ist die Spaltenrichtung).
[0009] In der Figur ist von der flachen Bildwiedergabevorrichtung nur ein Teilstück dargestellt.
Eine Frontplatte 1 bildet mit einer auf ihrer Rückseite angeordneten Wanne 2 ein geschlossenes
Gehäuse, welches evakuiert ist. Auf der Innenseite der Frontplatte ist eine Beschichtung
aus Phosphor vorhanden, von der nur sechs Bildpunkte 3 dargestellt sind. Mit Abstand
von der Frontplatte 1 ist eine Steueranordnung 4 angebracht, auf die hier im einzelnen
nicht eingegangen wird. Darauf folgt eine Zuganode 5, die entsprechend den Bildpunkten
auf der Frontplatte 1 gelocht ist. Auf der Innenseite der Wanne 2 ist eine Gegenelektrode
6 aufgebracht. Davor befinden sich in einer periodischen Anordnung mit Oxid beschichtete
Heizdrähte 7. Diese liegen alle in einer Ebene parallel zur Gegenelektrode 6. Die
Längsausdehnung der Heizdrähte 7 verläuft rechtwinklig zur Zeichenebene. In weiteren
Ebenen zwischen den Heizdrähten 7 und der Zuganode 5 sind Fokussierdrähte 8, Ziehdrähte
9 und Formdrähte 10 vorhanden. Alle Heizdrähte 7, Fokussierdrähte 8, Ziehdrähte 9
und Formdrähte 10 verlaufen zueinander parallel.
[0010] Mit dem in der Figur dargestellten Aufbau kann man eine flächenhafte Kathode für
eine flache Bildwiedergabevorrichtung simulieren. Dazu sei angenommen, daß die Gegenelektrode
6 und die Heizdrähte 7 auf einem Potential von 0 Volt liegen. Um dieses Potential
von 0 Volt während der Emission von Elektronen zu realisieren, werden die Heizdrähte
7 nur für die Zeit des Zeilenrücklaufs bestromt und emittieren dann in der Zeit des
Zeilenhinlaufes Elektronen. Die Bestromung der Heizdrähte kann auch nur während der
Bildwechselzeit erfolgen. An den Ziehdrähten 9 liegt eine positive Spannung im Bereich
von 150 - 500 V, wodurch die Elektronen in Richtung der Ziehdrähte 9 beschleunigt
werden. An der nachfolgenden Zuganode 5 liegt eine positive Spannung im Bereich von
5 - 40 V, so daß ein bestimmtes Bremsfeld aufgebaut wird, und die Elektronen beim
Durchgang durch die Löcher der Zuganode 5 eine geringe Geschwindigkeit aufweisen.
An den Fokussierdrähten 8 liegt eine negative Spannung mit einem Absolutwert von etwa
1/3 der an den Ziehdrähten 9 liegenden Spannung. Dadurch wird die aus den Heizdrähten
7 ausgetretene Wolke der Elektronen geformt, wie in der Figur am zweiten von links
gezeichneten Heizdraht dargestellt.
[0011] Dieser blattförmige Elektronenstrahl tritt durch die zeilenweise angeordneten Löcher
in der Zuganode 5 und durch die Steueranordnung 4 und trifft danach auf die in einer
Zeile liegenden Bildpunkte 3. Zur weiteren Formung der Elektronenwolke liegt an den
Formdrähten 10 eine Spannung an, die gegenüber der Spannung an den Ziehdrähten 9 negativ
ist und beispielsweise - 40 V beträgt.
[0012] Zusätzlich zur negativen Spannung an den Fokussierdrähten 8 werden diese und/oder
die Formdrähte 10 mit Ablenkspannungen beaufschlagt, die sich derart verändern, daß
der blattförmige Elektronenstrahl jedes Heizdrahtes 7 nacheinander auf aufeinanderfolgende
Zeilen trifft. Hierdurch ist es möglich, nur aus jeweils einem Heizdraht Elektronen
zu ziehen und die Elektronenemission aus den anderen Heizdrähten zu sperren. Dies
wird dadurch erreicht, daß nur die zum jeweiligen Heizdraht beiden benachbarten Ziehdrähte
9 mit der positiven Spannung versorgt werden und die anderen Ziehdrähte auf Nullpotential
liegen. Ist die letzte Zeile im Bereich des jeweiligen Heizdrahtes 7 erreicht, so
wird auf den nächstfolgenden Heizdraht 7 umgeschaltet. Die Ablenkspannung an den
Fokussierdrähten 8 und/oder Formdrähten 10 wird nun so verändert, daß der jetzt erzeugte
blattförmige Elektronenstrahl die für diesen Heizdraht 7 erste Zeile trifft. Das
Weiterschalten des Elektrondenstrahles erfolgt von Zeile zu Zeile wie beschrieben.
Durch das Entnehmen von Elektronen aus jeweils nur einem Heizdraht 7 wird eine sehr
große Reduzierung der Verlustleistung erreicht. Durch die impulsförmige Bestromung
des jeweils eingeschalteten Heizdrahtes wird die Potentialfreiheit der Heizdrähte
während der Bildwiedergabe erreicht.
[0013] Der Abstand zwischen den Heizdrähten 7 und der Gegenelektrode 6 sollte so groß wie
möglich gewählt werden, damit eine Lageänderung der Heizdrähte den geringstmöglichen
Einfluß zeigt. Je größer dieser Abstand ist, um so größer muß auch der Absolutwert
der negativen Spannung an der Gegenelektrode sein.
[0014] Die Helligkeitssteuerung für einzelne Bildpunkte kann entweder mit Hilfe einer segmentierten
Gegenelektrode erfolgen, wie in DE 35 29 041 A1 beschrieben, oder dadurch, daß die
von der Kathodenanordnung ausgegebenen Elektronenstrahlen durch eine anschließende
Elektrode in ihrer Helligkeit variiert werden, wie in der eingangs genannten EP-A-0
079 607 beschrieben.
1. Kathodenanordnung für eine flache Elektronenstrahl-Bildwiedergabevorrichtung,
mit
- einer hinten liegenden Gegenelektrode (6),
- einer zur Gegenelektrode parallelen Zuganode (5) und
- einer Mehrzahl Kathodendrähte (7) zwischen Gegenelektrode und Zuganode, die zueinander
und zur Gegenelektrode parallel laufen,
gekennzeichnet durch
- einen solchen Aufbau der Zuganode, daß die zu jedem Heizdraht jeweils mehrere Durchlaßzeilen
aufweist,
- je zwei zu jedem Kathodendraht benachbarte Ziehdrähte (9), die in einer Ebene zwischen
der Ebene der Kathodendrähte und der Zuganodenebene parallel zu den Kathodendrähten
verlaufen,
- und je zwei zu jedem Kathodendraht benachbarte Fokussierdrähte (8), die in einer
Ebene, die hinter der Ziehdrahtebene liegt, parallel zu den Kathodendrähten verlaufen.
2. Kathodenanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch je zwei zu jedem Kathodendraht benachbarte Formdrähte (10), die in einer Ebene zwischen
der Ziehdrahtebene und der Zuganodenebene parallel zu den Kathodendrähten (7) verlaufen.
3. Kathodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Spannungsverhältnisse im Betrieb der Anordnung:
- Bezugspotential an einem emittierenden Heizdraht (7),
- negatives Potential an der Gegenelektrode (6),
- positive Spannung an den dem emittierenden Heizdraht benachbarten Ziehdrähten (9),
- geringere positive Spannung an der Zuganode (5), um Elektronen, die durch das Potential
an den Ziehdrähten aus dem Heizdraht gezogen wurden, wieder abzubremsen,
- und negative Spannung an den Fokussierdrähten (8).
4. Kathodenanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch positive Spannung an den Formdrähten (10), welche Spannung jedoch gegenüber der
Spannung an den Ziehdrähten (9) negativ ist.