(19)
(11) EP 0 328 716 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.1989  Patentblatt  1989/34

(21) Anmeldenummer: 88102483.0

(22) Anmeldetag:  19.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 11/04, B23K 11/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(71) Anmelder: Thode, Horst
D-7880 Bad Säckingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Thode, Horst
    D-7880 Bad Säckingen (DE)

(74) Vertreter: Feldkamp, Rainer, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Wallach, Koch, Dr. Haibach, Feldkamp Postfach 12 11 20
80035 München
80035 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schweissvorrichtung


    (57) Eine Schweißvorrichtung zum Anschweißen von Kontaktstücken an ein Trägermaterial (50) weist zwei an einem Gehäuse (1,2) ge­halterte Elektroden (26,30) auf, zwischen die die Kontaktstücke und das Trägermaterial (50) mit Hilfe von getrennten Zuführein­richtungen einführbar sind. Synchronisationseinrichtungen (5,6) dienen zur Synchronisation der Vorschubbewegungen der Zuführein­richtungen (7,13,19,20,21) sowie der Bewegungen von zumindestens einer der Elektroden. Zumindestens eine der Elektroden (26) weist einen Elektrodeneinsatz (27) mit Eingriffsteilen für den Eingriff mit einem auf einer Fläche des Trägermaterials (50) aufliegenden Kontaktstück auf und diese Elektrode (26) ist um eine sich im wesentlichen senkrecht zur Fläche des Träger­materials erstreckende Längsachse (26a) drehbar, um das zwischen dem Trägermaterial (50) und dem Elektrodeneinsatz (27) befindliche Kontaktstück in eine beliebige Winkellage be­züglich der Durchlaufrichtung des Trägermaterials (50) zu dre­hen. Drehantriebseinrichtungen (37,38) für die Elektrode (26) sind ebenfalls mit Hilfe der Synchronisationseinrichtungen (5,6) synchronisiert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schweißvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.

    [0002] Derartige Schweißvorrichtungen werden zur Herstellung hochwertiger Kontaktteile für Elektro- und Elektronik­bausteine verwendet.

    [0003] Bei einer bekannten Schweißvorrichtung dieser Art (DE-­0S 32 47 561) wird das Trägermaterial unter einem vor­gegebenen Winkel zur Zuführungsrichtung der Kontakt­stücke zwischen die Elektroden eingeführt, und wenn der relative Winkel zwischen der Kontaktstücken und dem Trägermaterial geändert werden soll, so muß die Schweißvorrichtung in ihrer Lage zur Laufrichtung des Trägermaterials neu eingerichtet werden. Hierdurch entsteht ein relativ großer Raumbedarf und es ist wei­terhin nicht möglich, daß die Kontakstücke mit ihrer Längsrichtung in Bewegungsrichtung des Trägermaterials angeschweißt werden können. Weiterhin ist es bei den bekannten Schweißvorrichtungen schwierig, das Träger­material auf beiden Seiten mit Kontakstücken zu ver­sehen, da hierbei die bereits auf der einen Seite des Trägermaterials angeschweißten Kontakstücke beim An­schweißen der Kontakstücke auf der gegenüberliegen­den Seite über die Elektrode schleifen, wodurch das Material der Kontakstücke beschädigt werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schweißvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die es ermöglicht, ohne Änderung der Lage der Schweißvorrichtung zur Laufrichtung des Trä­ germaterials Kontakstücke unter beliebigen Winkeln an das Trägermaterial anzuschweißen.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Schweiß­vorrichtung ist es möglich, die Kontakstücke mit ih­rer Längsachse unter beliebigen Winkeln zur Laufrich­tung des Trägermaterials auf dieses aufzuschweißen, wobei die Längsachse der Kontaktstücke sogar in Lauf­richtung des Trägermaterials liegen kann, ohne daß eine Umrüstung der Schweißvorrichtung erforderlich ist. Bei der erfindungsgemäßen Schweißvorrichtung kann das Kontakstück mit Hilfe der drehbaren Elek­trode auf eine beliebige Winkelausrichtung gegenüber der Laufrichtung des Trägermaterials gedreht werden. Für diese Drehung der Kontakstücke können am Ende der Elektroden Elektrodeneinsätze vorgesehen sein, die Eingriffsteile, beispielsweise eine Vertiefung für den Eingriff mit den einzelnen Kontaktstücken aufweisen, damit diese auf eine eindeutige Position gedreht werden können.

    [0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind beide Elektroden entlang ihrer Längs­achse verschiebbar gehaltert, so daß die sonst mit einem bereits angeschweißten Kontakstück in Eingriff kommende Elektrode angesenkt werden kann, um auf dem Trägermaterial bereits angeschweißte Kontakstücke ohne Beschädigung passieren zu lassen.

    [0009] Die Zuführeinrichtung für die Kontaktstücke kann vor­zugsweise einen Transportschieber einschließen, der ein erstes stabförmiges Teil, das von einem Steuer­glied angetrieben ist, ein zweites stabförmiges Teil, das mit einem Ende eines Kontakstückes in Eingriff bringbar ist, und ein Mitnehmerstück umfaßt. Das zwei­te stabförmige Teil, das mit dem Ende eines Kontakt­stückes in Eingriff kommt und diese zwischen das Trägermaterial und die eine Elektrode einführt, kann hierbei einen sehr geringen Querschnitt aufweisen, der kleiner oder gleich dem Querschnitt der Kontakt­stücke ist. Aufgrund der im wesentlichen allseitigen Umschließung der stabförmigen Teile und des Mitneh­merstückes besteht die Gefahr eines Ausknickens des zweiten stabförmigen Teils selbst dann nicht, wenn der Bewegung ein Widerstand entgegengesetzt wird.

    [0010] Die Kontaktstücke können gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung aus einem kontinuierlichem drahtförmi­gen Kontaktmaterial hergestellt werden, das ggf. pro­filiert ist. In diesem Falle weist die Schweißvor­richtung eine Schneidvorrichtung zum Abschneiden der Kontaktstücke von dem Kontaktmaterial auf und diese Schneidvorrichtung besteht vorzugsweise aus einer einen Führungskanal für das Kontaktmaterial abdeckenden Messerschiene und einem Schneidstempel, der unter der Steuerung eines Steuergliedes durch den Führungskanal hindurch mit der Messerschiene in Schneideingriff bringbar ist. Auf diese Weise entfällt die Verwendung von sonst üblichen, mit einer Durchgangsöffnung für das Kontaktmaterial versehenen Hubstempeln, die nicht nachschleifbar sind. Der Schneidstempel kann ohne Beeinträchtigung der Maßgenauigkeit nachgeschliffen werden. Das von dem Schneidstempel abgetrennte Kontaktstück kann weiterhin von dem Schneidstempel in die Bewegungsbahn des zweiten stabförmigen Teils des Transportschiebers überführt werden. Weiterhin kann der Schneidstempel mit einem gefederten, ihm auf der Seite der Messerschiene gegenüberliegenden Gegenstück zusammenwirken, das das Kontaktstück in fester Anlage auf der Oberfläche des Schneidstempels hält.

    [0011] Die Synchronisationseinrichtungen können vorzugsweise durch Kurvenscheibensätze gebildet sein, die die Bewegung der einzelnen Teile der Schweißvorrichtung über Steuerglieder bewirken. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind hierbei zwei getrennte Kurvenscheibensätze vorgesehen, die synchron miteinander angetrieben werden, wobei für den Antrieb einer Elektrode jeweils eine Kurvenscheibe vorgesehen ist. Hierdurch ergeben sich vielfältige Steuerungsmöglichkeiten der Elektroden sowie der übrigen Teile der Schweißvorrichtung.

    [0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform noch näher erläutert.

    [0013] In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 eine Längsschnittansicht durch eine Ausführungsform der Schweiß­vorrichtung entlang der Linie I-I nach Fig. 2,

    Figur 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II nach Fig. 1,

    Figur 3 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie III-III nach Fig. 1.



    [0014] Die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform der Schweißvorrichtung weist ein mehrteiliges Gehäu­se mit den Teilen 1,2,3,4 auf, wobei die Teile 1,2 ein oberes Gehäuse bilden, während die Teile 3,4 ein unteres Gehäuse bilden. Wie dies aus Fig. 1 zu erken­nen ist, sind in dem oberen Gehäuse 1,2 bzw. dem un­teren Gehäuse 3,4 jeweilige Kurvenscheibensätze 5 bzw. 6 angeordnet, die den Bewegungsablauf der Schweißvor­richtung steuern. Beide Kurvenscheibensätze sind über einen Riemen- oder Kettentrieb 41 gemäß Fig. 2 mit­einander verbunden und laufen synchron miteinander um.

    [0015] Das Kontaktmaterial 52 wird gemäß Fig. 1 mit Hilfe eines Vorschubschlittens 7 und eines Klemmstückes 8 in einen zwischen den Gehäusen ausgebildeten Führungs­kanal hineinbewegt. Das Klemmstück 8 wird mit Hilfe eines gefederten Schiebers 9 an das Kontaktmaterial 52 gedrückt, so daß dieses Kontaktmaterial in stufen­los einstellbarer Länge in Pfeilrichtung eingezogen wird. Ein Hebel 10, der durch eine Kurvenscheibe des Kurvenscheibensatzes 6 um einen Drehpunkt 12 gegen die Wirkung einer Feder 11 angestrieben wird, kann in einer Aussparung in dem Vorschubschlitten 7 einen mit "X" bezeichneten Leerweg ausführen, ohne daß sich der Vorschubschlitten 7 bewegt.

    [0016] Während dieses Leerweges "X" wird zuerst ein feder­vorgespannter Schieber 9 von einer am Hebel 10 be­findlichen Nase entlastet und klemmt über das Klemm­stück 8 das Kontaktmaterial fest. Bei der Weiterbe­wegung des Hebels 10 im Uhrzeigersinn um den Dreh­punkt 12 wird ein Rückhalteklemmhebel 13 über eine am Hebel 10 befindliche Kurvenbahn vom Kontaktma­terial abgehoben. Am Ende des Leerweges "X" kommt dann der Hebel 10 mit dem Vorschubschlitten 7 in Eingriff und bewegt diesen und damit das Kontakt­material 52 in Pfeilrichtung.

    [0017] Beim Zurückbewegen des Hebels 10 in einer zum Uhr­zeigersinn entgegengesetzten Richtung wird während der Bewegung über den Leerweg "X" zunächst der Klemm­hebel 13 zum Klemmen des Kontaktmaterials freigege­ben, worauf die Klemmung durch das Klemmstück 8 auf­gehoben wird und der Vorschubschlitten 7 in seine An­fangsstellung zurückbewegt wird. Durch dies Ausge­staltung des Vorschubschlittens ist der Antrieb die­ser Vorschubeinrichtung ausgehend von einer einzigen Kurvenscheibe unt mit Hilfe eines einzigen Steuer­gliedes, beispielsweise einer an dem Hebel 10 ange­ordneten Rolle, möglich.

    [0018] Nach dem Vorschieben des Kontaktmaterials 52 wird über eine weitere Kurvenscheibe des Kurvenscheiben­satzes 6 und einen ein Steuerglied bildenden Hebel 14 ein in einem Schieber 15 einstellbar gelagerter Schneidstempel 16 durch den Führungskanal für das Kon­taktmaterial 52 hindurch gegen eine Messerschiene 17 bewegt, wobei der in diesem Teil des Führungskanals befindliche Abschnitt des Kontaktmaterials von die­sem abgetrennt wird, um ein Kontaktstück zu bilden, dessen Länge der Längserstreckung des Schneidstempels 16 in Längsrichtung des Führungskanals für das Kon­taktmaterial 52 entspricht. Sowohl die Messerchie­ne 17 als auch der Schneidstempel 16 können ohne Be­einträchtigung ihrer Maßhaltigkeit leicht nachge­schliffen werden.

    [0019] Beim Abtrennen des Kontaktstückes wird dieses durch den Schneidstempel in die Bewegungsbahn eines Trans­portschiebers mit den Teilen 19 bis 21 gehoben, der noch näher erläutert wird. Hierbei wird das Kontakt­stück mit Hilfe eines Gegenstückes 18, das durch eine Feder beaufschlagft ist, in Anlage an dem Schneidstempel 16 gehalten, wobei dieses Gegenstück 18 einen eigenen genau definierten Anschlag hat. Unabhängig von einem eventuellen Nachschleifen des Schneidstempels 16 er­reicht damit das abgeschnittene Kontaktstück immer eine exakte Lage in der Bewegungsbahn des Transport­schiebers.

    [0020] Dieser Transportschieber wird über eine Kurvenschei­be des in dem oberen Gehäuseteil 1,2 angeordneten Kurvenscheibensatzes 5 mit Hilfe eines Hebelarms 25 angetrieben, wobei diese Hebelarm 25 das Steuerglied für den Transportschieber bildet und gegen einen fe­dervorgespannten Schieber 24 gegen die entsprechende Kurvenscheibe vorgespannt wird. Der Transportschieber besteht aus einem ersten stabförmigen Teil 20, einem Mitnehmerstück 21 und einem zweiten stabförmigen Teil 19, wie dies insbesondere aus Fig. 3 zu erkennen ist. Die Teile des Transportschiebers 19 bis 21 sind im wesentlichen vollständig von einer Führung 22,23 um­schlossen und die Lage des stabförmigen Teils 19 be­züglich des Trägermaterials 50 gemäß Fig. 1 bestimmt, ob die Kontaktstücke oberhalb oder unterhalb dieses Trägermaterials angeschweißt werden.

    [0021] Der Transportschieber ist dreiteilig ausgebildet, um den mit dem abgeschnittenen Kontaktstück in Eingriff kommenden stabförmigen Teil 19 mit einem möglichst geringen Querschnitt ausbilden zu können, damit ge­rade bei Microprofil-Kontakstücken eine Führung dieser Kontakstücke in den Führungen 22,23 nicht durch die Größe des Transportschiebers in Frage ge­stellt wird.

    [0022] Der mit dem Hebel 25 in Eingriff kommende stabför­mige Teil 20 ist demgegenüber größer dimensioniert und weist einen Schlitz für den Eingriff des Hebels 25 auf. Diese Ausgestaltung des Transportschiebers ergibt den Vorteil, daß er durch die Führungen 22, 23 selbst bei irgendwelchen Störungen nicht aus­knicken kann und weiterhin kann der stabförmige Teil 19 ohne nennenswerten Aufwand ersetzt werden.

    [0023] Weiterhin ermöglicht dieser Transportschieber in der bereits angedeuteten Weise den Transport der Kontakt­ stücke 51 unter das Trägermaterial 50 und über die untere Elektrode 30, falls dies erwünscht ist.

    [0024] Wenn der Transportschieber größer ausgebildet wäre, so wäre ein Transport der Kontaktstücke unter das Trägermaterial und über die untere Elektrode und da­mit ein Anschweißen des Kontakstückes von unten an das Trägermaterial 50 nicht möglich.

    [0025] Obwohl im folgenden nur auf eine Drehbarkeit der obe­ren Elektrode 26 Bezug genommen wird, kann auch die untere Elektrode 30 um ihre Längsachse 26a gedreht werden. Die Drehbarkeit der oberen Elektrode 26 er­möglicht es, den von dem Transportschieber 19 bis 21 zwischen die Elektrode 26 und das Trägermaterial 50 eingeführte Kontaktstück bezüglich der Transportrich­tung des Trägermaterials 50 zu drehen. Zu diesem Zweck die Elektrode 26 mit einem Elektroden­einsatz 27 über eine getrennte Kurvenscheibe im Kur­venscheibensatz 5 mit Hilfe eines federbelasteten Hebels 28 soweit über das Trägermaterial abgesenkt, daß das Kontaktstück mit wenigen Hundertstelmilli­meter Spiel Platz hat, aber dennoch optimal geführt ist. Zu diesem Zweck kann der Elektrodeneinsatz 27 mit Eingriffseinrichtungen, beispielsweise einer Vertiefung, versehen sein, deren Form in etwa der Querschnittsform des Kontaktstückes entspricht.

    [0026] Die Drehung der Elektrode 26 wird weiter unten an­hand der Fig. 2 noch näher erläutert.

    [0027] Ebenso wie die obere Elektrode 26 ist auch die un­tere Elektrode 30 mit ihrem Elektrodeneinsatz 31 über eine getrennte Kurvenscheibe im Kurvenschei­bensatz 6, einen federbelasteten Hebel 26 und eine Anstellfeder 33 in Richtung der Längsachse 26a be­weglich. Diese Elektrode kann damit ebenfalls an die Unterseite des Trägermaterials 50 angelegt wer­den.

    [0028] Die Anstellfeder 33 ist bei der hier betrachteten Ausführungsform um ein Mehrfaches stärker als die Schweißkraftfeder 29 am hinteren Ende der Elektro­de 26. Wenn die Kontaktstücke von unten an das Trägermaterial 50 angeschweißt werden sollen, so kann die Anstellfeder 33 durch eine entsprechende Schweißkraftfeder ausgetauscht werden.

    [0029] Wenn nach diesem ersten Anstellen der Elektroden 26,30 das Kontaktstück 51 in der beschriebenen Weise zwischen die Elektrode 26 und das Trägerma­terial 50 eingeschoben wurde, so wird die Elektro­de 26 mit dem Elektrodeneinsatz 27 ganz abgesenkt, der Hebel 28 löst sich von einer Feineinstell­schraube 34 und die Schweißkraft wird ausschließ­lich über die Schweißkraftfeder 29 erzeugt. Zu diesem Zeitpunkt wird ein Schweißimpuls über ent­sprechende Schweißstromkabel gegeben, die mit den Elektroden 26,30 verbunden sind.

    [0030] Wenn der Kontaktabschnitt in einem vorbestimmten Winkel zwischen Null und 90 Grad zur Durchlauf­richtung des Trägermaterials 50 angeschweißt wer­den soll, so wird vor dem endgültigen Absenken der Elektrode 26 diese zusammen mit dem Elektrodenenein­satz 27 über eine getrennte Kurvenscheibe in dem Kurvenscheibensatz 5, einen Schieber 36, eine ein­stellbare Zahnstange 37 und ein mit der Elektrode 26 fest verbundenes, von diesem jedoch isoliertes Zahn­ritzel 38 gedreht, wie dies insbesondere aus Fig. 2 zu erkennen ist, so daß der Elektrodeneinsatz 27 das Kontaktstück in die vorbestimmte Lage dreht, bevor die Schweißkraftfeder zur Wirkung kommt.

    [0031] Nach dem Anschweißen hebt zuerst die Elektrode 26 mit dem Elektrodeneinsatz 27 über die getrennte Kur­venscheibe im Kurvenscheibensatz 5 ab, worauf die Elektrode 26 in ihre Ausgangslage zurückgedreht wird. Der Schieber 36 wird zu diesem Zweck von einem in ihn eingreifenden, jedoch nur teilweise in Fig. 2 darge­stellten Hebel 39 von einen Feder in Richtung auf die Kurvenscheibe beaufschlagt.

    [0032] Bevor das Trägermaterial 50 weiter transportiert wird, wird auch die untere Elektrode 30 mit dem Elektroden­einsatz 31 vom Trägermaterial mit Hilfe eines Hebels 32 über eine entsprechende Kurvenscheibe im Kurven­scheibensatz 6 im unteren Gehäuse 3,4 abgehoben.

    [0033] Wie dies weiterhin in Fig. 2 gezeigt ist, werden beide Elektroden 26,30 in Rollenführungen 40 gelagert, um ei­ne leichte Verschiebbarkeit entlang ihrer Längsachsen 26a zu erzielen.

    [0034] Durch die beschriebene Drehbarkeit der zumindestens eine Elektrode 26 ist es möglich, die Kontaktstücke unter einem beliebigen Winkel zur Durchlaufrichtung des Trägermaterials, die in Fig. 1 senkrecht zur Zei­chenebene steht, anzuordnen, wobei die Längsrichtung der Kontaktstücke sogar parallel zu dieser Durchlauf­richtung verlaufen kann.

    [0035] Durch die Längsbeweglichkeit beider Elektroden 26,30 ist es weiterhin möglich, das Trägermaterial auf bei­den Seiten mit Kontaktstücken zu versehen, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung dieser Kontaktstücke beim Anschweißen der auf der gegenüberliegenden Sei­te des Trägermaterials vorgesehenen Kontaktstücke be­steht.

    [0036] Beide Elektroden sind weiterhin gegen Maße isoliert und sie können ggf. kühlbar ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1.Schweißvorrichtung zum Anschweißen von Kontakt­stücken an ein Trägermaterial, mit zwei an einem Gehäuse gehalterten Elektroden, zwischen die die Kontaktstücke und das Trägermaterial mit Hilfe von getrennten Zuführeinrichtungen einführbar sind, und mit Synchronisationseinrichtungen zur Synchronisation der Vorschubbewegungen der Zuführ­einrichtungen und der Bewegungen von zumindestens einer der Elektroden, dadurch gekenn­zeichnet, daß zumindestens eine (26) der Elektroden (26,30) einen Elektrodeneinsatz (27) mit Eingriffsteilen für den Eingriff mit einem auf einen Fläche des Trägermaterials (50) auflie­genden Kontaktstück (51) aufweist und um eine sich im wesentlichen senkrecht zu dieser Fläche des Trä­germaterials (50) erstreckende Längsachse (26a) drehbar gelagert ist, und daß Drehantriebseinrich­tungen (37,38) für die zumindestens eine Elektrode (26) vorgesehen sind, die ebenfalls durch die Syn­chronisationseinrichtungen (5,6) synchronisiert sind.
     
    2. Schweißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Elektroden (26,30) entlang der Längsachse (26a) verschiebbar gehaltert sind.
     
    3. Schweißvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsteile des Elektrodeneinsatzes (27) durch eine an die Form des Kontaktstückes (51) angepaßte Vertiefung an dem der Fläche des Trägermaterials (50) zugewand­ten Ende des Elektrodeneinsatzes (27) gebildet sind.
     
    4. Schweißvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtungen (7,13,19,20,21) für die Kontaktstücke einen Transportschieber (19,20,21) ein­schließen, der ein erstes stabförmiges Teil (20), das von einem Steurerglied (24,25) angetrieben ist, ein zweites stabförmiges Teil (19), das mit einem Ende eines Kontaktstückes (51) in Eingriff bringbar ist und einem Querschnitt aufweist, der kleiner oder gleich dem Querschnitt des Kontaktstückes (51) ist, und ein die stabförmigen Teile (19,20) verbindendes Mitnehmerstück (21) umfaßt, und daß die stabförmigen Teile (19,20) und das Mitnehmerstück (21) im wesent­lichen allseitig von einer Führung in dem Gehäuse (1, 2) umschlossen sind.
     
    5. Schweißvorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schneidvorrichtung (16,17) zum Abschneiden von Kontaktstücken (51) von einem drahtförmigen Kontakt­material (52) vorgesehen ist, und daß die Schneidvor­richtung aus einer einen Führungskanal für das Kontakt­material (52) abdeckenden Messerchiene (17) und ei­ nem Schneidstempel (16) besteht, der unter der Steu­erung eines Steuergliedes (14) den Führungskanal durchläuft und mit der Messerschiene (17) in Schneid­eingriff bringbar ist, um ein Kontaktstück (51) abzu­trennen, dessen Länge der Längserstreckung des Schneid­stempels (16) in Längsrichtung des Führungskanals ent­spricht.
     
    6. Schweißvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß das von dem Schneid­stempel (16) abgetrennte Kontaktstück von dem Schneid­stempel (16) in die Bewegungsbahn des zweiten stab­förmigen Teils (19) des Transportschiebers überführt wird.
     
    7. Schweißvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schneidstempel (16) ein gefedertes, auf der Seite der Messerschiene (17) genenüberliegendes Gegenstück (18) entgegenwirkt.
     
    8. Schweißvorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Drehantrieb der zumindestens einen Elektrode (26) ein auf dieser Elektrode (26) angeordnetes Ritzel (38) und eine damit zusammenwirkende Zahnstange (37) vor­gesehen ist.
     
    9. Schweißvorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Synchronisationseinrichtungen durch Kurvenschei­bensätze (5,6) gebildet sind, die über getrennte Steu­erglieder (10,14,24,25,28,32,36) die Zuführeinrich­tungen (7,13,19,20,21) für die Kontaktstücke (51), die Bewegungen der Elektrode(n) (26,30) entlang ih­rer Längsachse(n) (26,a) sowie die Drehung der zumin­destens einen Elektrode (26) um ihre Längsachse (26a) steuern.
     
    10. Schweißvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kurvenscheiben­sätze einen ersten Kirvenscheibensatz (5), der den Transportschieber (19 bis 21) und die Längs- und Drehbewegung einer Elektrode (26) steuert, und ei­nen zweiten Kurvenscheibensatz (6) umfassen, der die Zuführung des Kontaktmaterials (52) an den Transportschieber, die Schneidvorrichtung (16 bis 18) und die Längsbewegung der zweiten Elektrode (30) steuert, und daß die beiden Kurvenscheiben­sätze (5,6) synchron miteinander angetrieben sind.
     
    11. Schweißvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beide Elektroden (26,30) gegen Masse isoliert und kühlbar sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht