(19)
(11) EP 0 328 783 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.1989  Patentblatt  1989/34

(21) Anmeldenummer: 88121745.9

(22) Anmeldetag:  28.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 13/02, B65H 23/188
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.02.1988 CH 622/88

(71) Anmelder: ASEA BROWN BOVERI AG
CH-5401 Baden (CH)

(72) Erfinder:
  • Schroeder, Thomas, Dr.
    CH-8037 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Schnittlagebestimmung für Druckmaschinen


    (57) Um bei einer Druckmaschine für Rollenoffset- oder Rollen­hochdruck einen Gleichlauf der zu Zeitungen (16) zu faltenden und zu schneidenden Papierbahnen (P1 - P4) zu gewährleisten, werden Haupt- und Nebenregister (5, 7) mittels Stellmotoren (M1 - M4) in Abhängigkeit von Stellsignalen (SM1 - SM4) in ihrer Position geregelt. Ueber jeder Trichtereinlaufleitwalze (10) sind in gleichem Abstand nebeneinander 4 Photozellen (11) angerodnet, die von der bedruckten Oberfläche dieser Papierbahnen mit einer Abtastfrequenz von 20 kHz Helligkeits­signale (HA1 - HD4) detektieren. Diese Helligkeitssignale werden in einem Mikroprozessor einer Fourier-Analyse unter­worfen. Ausgewertet wird die Grundschwingung, wobei von den 4 Grundschwingungen je Papierbahn diejenige mit der grössten Amplitude ausgewählt wird. Das zu der ausgewählten Grundschwin­gung zugehörige Phasenlagesignal wird zur Berechnung eines der Stellsignale (SM1 - SM4) verwendet. Damit lässt sich die Schnittlage der Papierbahnen (P1 - P4) ohne darauf ange­brachte sogenannte Passer- oder Registerhaltungsmarkenbestim­men.




    Beschreibung

    TECHNISCHES GEBIET



    [0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Verfahren zur Schnittlagebestimmung für Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    STAND DER TECHNIK



    [0002] Mit dem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen Stand der Technik Bezug, wie er von der DE-A1-37 07 866 bekannt ist. Dort ist ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Steuerung und Einstellung der Organe von Druckerei- und Kartoniermaschinen beschrieben, bei der Informationen, die sich auf den Durchlauf einer Papierbahn beziehen, mittels einer Recheneinheit ver­glichen werden. Als Durchlaufinformationen werden Register­haltungsmarken, die auf der Papierbahn aufgebracht sind, von beweglichen und festen Leseköpfen detektiert, die oberhalb und unterhalb der Papierbahn angeordnet sind. Die beweglichen Leseköpfe detektieren Registerhaltungsmarken für den Druck und die festen Leseköpfe Registerhaltungsmarken für die Fertig­macherei. Ein Bildschirm ermöglicht die direkte Steuerung und Einstellung der Maschinenorgane.

    [0003] Nachteilig dabei ist, dass Registerhaltungsmarken oder sogenann­te Passermarken auf die Papierbahn aufgedruckt werden müssen, deren Lage dann auszuwerten ist. Insbesondere im Zeitungsdruck ist es unerwünscht, derartige Registerhaltungsmarken aufzu­drucken, da sie das Produkt verändern. Die gewünschte Genauig­keit solcher Regelungen erfordert sowohl beim Aufbringen als auch beim Erkennen der möglichst kleinen Marken einen erhebli­chen technischen und wirtschaftlichen Aufwand.

    [0004] Zum einschlägigen Stand der Technik wird zusätzlich auf das Buch: E. Oran Brigham, Schnelle Fourier-Transformation, 2. Aufl., München, Wien, Oldenbourg, 1985, S. 195, 199 und 200 verwiesen, aus dem ein Flussdiagramm und ein FORTRAN-Programm für eine schnelle Fourier-Transformation bekannt sind.

    DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



    [0005] Die Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 definiert ist, löst die Aufgabe, ohne Registerhaltungsmarken die Schnitt­lage einzelner Papierbahnen zu bestimmen.

    [0006] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass zur Durchführung des Verfahrens keine beweglichen Teile erforderlich sind. Das Verfahren ist bei allen markenüblichen Druckereileitsystemen anwendbar. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann ohne grossen Aufwand bei schon bestehenden Druckmaschinen nachgerüstet werden. Das Ergebnis der Schnittstellenbestimmung kann über eine standardisierte Schnittstelle für das Nachstellen der Schnittregister zur Verfügung gestellt werden.

    KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



    [0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Druckmaschine in schematischer Darstellung,

    Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Schnittlagebestimmung für eine Papierbahn der Druck­maschine gemäss Fig. 1,

    Fig. 3 eine Auswertvorrichtung zur Bestimmung der Schnittlage,

    Fig. 4 zeitabhängige Helligkeitswerte, wie sie von der Vorrich­tung zur Schnittlagebestimmung gemäss Fig. 2 geliefert werden,

    Fig. 5 eine mittels Fourier-Analyse aus den Helligkeitswerten gemäss Fig. 4 abgeleitete Grundschwingung,

    Fig. 6 ein vereinfachtes Flussdiagramm zur Implementierung in der Auswertvorrichtung gemäss Fig. 3 und

    Fig. 7 eine schematische Darstellung der Papiergeschwindigkeit innerhalb der Druckmaschine gemäss Fig. 1.


    WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



    [0008] In der in Fig. 1 schematisch dargestellten Druckmaschine sind mit RW1 und RW2 Rollenwechsler mit je 2 unbedruckten Papierrol­len bezeichnet, von denen jeweils eine Papierbahn Pa bzw. Pb einem Druckwerk 1, 2 mit einem Gegendruckzylinder 1 und 4 Druck­walzen 2 zugeführt wird. Von dort wird das nun bedruckte Papier über feste Rollen bzw. Leitwalzen 3 und 4 einem bezüglich der Transportrichtung des Papiers verschieblichen Hauptregister bzw. einer Registerspindel 5 zugeführt, welche in ihrer Position mittels eines Stellmotors M2 bzw. M4 einstellbar bzw. regelbar ist. Von dem Hauptregister 5 gelangt die Papierbahn Pa bzw. Pb zu einem Messer für das Längsschneiden der Papierbahn bzw. zu einem Schneidwerk 8, in dem die Papierbahn Pa in 2 gleich­breite Papierbahnen P1 und P2 und die Papierbahn Pb in 2 gleich­breite Papierbahnen P3 und P4 geteilt wird.

    [0009] Die Papierbahnen P2 und P4 werden über je eine Trichtereinlauf­leitwalze 10, eine gemeinsame Rolle bzw. Leitwalze 12 und einen Falztrichter 13 zu einem Falzklappenzylinder mit Quer­schneidwerk 14 transportiert, der einen Impulsgeber für einen Synchronisierimpuls bzw. ein Synchronisiersignal Ssyn aufweist. Mittels eines Impulsdetektors 15 wird das vom Impulsgeber gelieferte Synchronisiersignal Ssyn detektiert, vorzugsweise-­ein Impuls pro Umdrehung des Falzklappenzylinders.

    [0010] Die Papierbahnen P1 und P3 werden über je eine Wendestange 9 und je eine Rolle 4 über ein bezüglich einer Transportrichtung 6 des Papiers verschiebliches Nebenregister 7, je eine Trichter­einlaufleitwalze 10, die gemeinsame Rolle 12 und den Falz­trichter 13 zu dem Falzklappenzylinder 14 transportiert. Die Nebenregister 7 werden in ihrer Position mittels Stellmotoren M1 bzw. M3 eingestellt bzw. geregelt. Mit SM1 - SM4 sind Stell­signale für die Stellmotoren M1 - M4 bezeichnet.

    [0011] Im Abstand weniger Millimeter über jeder Trichtereinlaufleit­walze 10 sind hintereinander 4 Photodetektoren bzw. Photozellen 11 in gleichem Abstand zueinander auf einem Photozellenträger 20 angeordnet, vgl. Fig. 2, von denen in Fig. 1 jeweils nur eine Photozelle 11 zu sehen ist. Von den 4 Photozellen 11 oberhalb der Papierbahn P1 werden Helligkeitssignale HA1 ... HD1, von denen oberhalb der Papierbahn P2 Helligkeitssignale HA2 ... HD2, von denen oberhalb P3 Helligkeitssignale HA3 ... HD3 und von denen oberhalb P4 Helligkeitssignale HA4... HD4 abgeleitet bzw. detektiert.

    [0012] Die Papierbahnen P1 - P4 liegen ab der gemeinsamen Rolle 12 übereinander. Sie werden im Falztrichter 13 gefalzt und im Falzklappenzylinder mit Querschneidwerk 14 zu Zeitungen 16 gefaltet und geschnitten. Die Zeitungen 16 gelangen über eine Makulaturweiche 17 bei der ausgezogen dargestellten Position in ein Makulaturfach 18 und gemäss der gestrichelt dargestellten Position, in der ein elektrisches bzw. logisches Gutsignal SG = 1, andernfalls SG = 0 abgegeben wird, in ein Gutfach 19. Ein Umschalten der Makulaturweiche 17 vom Makulaturfach 18 auf das Gutfach 19 erfolgt dann, wenn beim Anlauf der Druck­maschine die Haupt- und Nebenregister 5 und 7 sowie andere, nicht dargestellte einstellbare Elemente richtig positioniert sind.

    [0013] Fig. 2 zeigt die Anordnung von 4 Photozellen 11 auf dem Photo­zellenträger 20 in einer Reihe quer zur Papierbahn P1. Die Photozellen 11 haben nicht dargestellte 4 mm - 5 mm breite Spalte, durch welche sie Helligkeitsinformationen auf der Oberfläche der Papierbahn P1 längs gedachter Abtastzeilen A1 - D1 in Papierlaufrichtung detektieren und in Abhängigkeit davon Helligkeitssignale HA1 - HD1 liefern.

    [0014] Fig. 3 zeigt eine Auswertvorrichtung zur Schnittlagebestimmung bzw. zur Erzeugung des Stellsignals SM1 für den Stellmotor M1 in Abhängigkeit von den Helligkeitssignalen HA1 - HD1, dem Gutsignal SG und dem Synchronisiersignal Ssyn Die Hellig­keitssignale HA1 - HD1 werden über Analog-Digitalwandler 21 den 1. Rechnern bzw. Mikroprozessoren 22 zugeführt, in denen die digitalisierten Helligkeitssignale zwischengespeichert und, gestartet durch das Synchronisiersignal Ssyn, einer schnellen Fourier-Transformation unterzogen werden. Daraus wird die Grundfrequenz ausgewählt und die in goniometrischer Form er­haltene komplexe Zahl, z.B. RA1+ j·IA1 (RA1 = Realteil, IA1 = Imaginärteil) in Exponentialform aA1 · ej·φA1 umgerechnet, wobei aA1 die Amplitude und φA1 das Argument oder die Phase der komplexen Zahl, bezogen auf die Abtastzeile A1, bedeuten. Eine gleiche Auswertung erfolgt bezüglich der Abtastzeilen B1 - D1.

    [0015] Die Grössen aA1 , φA1 ... aD1, φD1 werden einem 2. Rechner bzw. Mikroprozessor 23 zugeführt, in dem die 4 Amplituden aA1 ... aD1 miteinander verglichen werden. Es wird die grösste Amplitude max (aA1 ... aD1) ausgewählt und mit ihr das zugehörige Argument bzw. die zugehörige Phase, die mit φx bezeichnet werden soll. Dieses aktuelle φx wird als Referenzphasenlage φRef gespeichert. Die weiteren Rechnungen erfolgen nur für diesen ausgewählten Kanal x, solange bis das Gutsignal nicht mehr ansteht, vgl. Fig. 6. Dann wird gewartet, bis das nächste Synchronisiersignal Ssyn = 1 anliegt. Falls immer noch das Gutsignal SG = 1 vor­handen ist, wird die Phasendifferenz Δφ1 = φRefx berechnet. In Abhängigkeit von Δφ1 wird ein Stellsignal SM1 für den Stell­motor M1 berechnet und anschliessend auf das nächste Synchroni­siersignal Ssyn = 1 gewartet. Falls kein Gutsignal SG = 1 vorlag, d.h., falls SG = 0 war, wird zum Start zurückgekehrt, vgl. Fig. 6. Dort ist der beschriebene Ablauf schematisch in einem Flussdiagramm dargestellt, wobei n für einen der Werte 1 - 4 steht, d.h., für einen der Mess- und Auswertungs­kanäle 1 - 4, zugeordnet den Papierbahnen P1 - P4.

    [0016] Das Nebenregister 7 wird in Abhängigkeit vom Stellsignal SM1 so geregelt, dass die Phasendifferenz Δφ1 gegen eine 0 geht. Da alle Register 5 und 7 derart geregelt werden, kann damit während des Betriebes ein automatisches Nachstellen dieser Register erreicht werden. Dies ist insbesondere dann erforder­lich, wenn die Druckmaschine nach dem Schliessen der Makulatur­weiche 17 von einer niedrigen auf eine hohe Produktionsge­schwindigkeit gebracht wird. Durch diese Beschleunigung ändert sich die Papierbahnspannung und damit die Papierbahnlänge, so dass die Haupt- und Nebenregister nachgestellt werden müssen.

    [0017] Fig. 4 zeigt als Beispiel Helligkeitssignale HA1 in Abhängigkeit von der Zeit t in willkürlichen Einheiten.

    [0018] Fig. 5 gibt eine den Helligkeitssignalen HA1 von Fig. 4 ent­sprechende und mittels Fourier-Analyse berechnete Grundschwin­gung a mit einer Amplitude aA1, der Frequenz f1 und der Phasen­ lage φA1 in Abhängigkeit von der Zeit t an, wobei a und t in willkürlichen Einheiten angegeben sind. Die beiden senk­rechten Pfeile deuten das Auftreten der Synchronisiersignale Ssyn = 1 an, bezüglich der die Phasenlagen φA1 bestimmt werden, welche andererseits auf den Nulldurchgang der Grundschwingung bezogen sind, wie gestrichelt angedeutet.

    [0019] Das Verfahren zur Schnittlagebestimmung soll nun näher anhand des in Fig. 7 dargestellten Papiergeschwindigkeitsdiagramms erläutert werden, in dem eine der Papiergeschwindigkeit pro­portionale Drehzahl ω einer Druckwalze 2 in Umdrehungen/Stunde bzw. U/h in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen ist.

    [0020] Zu einem Zeitpunkt t0 wird die Druckmaschine gestartet. Die relative Lage der Papierbahnen P1 - P4 zueinander wird durch Schnittregister, d.h. die Haupt- und Nebenregister 5 und 7, gesteuert. Das Einstellen der Schnittregister erfolgt am Anfang jeder Produktion von Hand durch Drucker bei niedrigen Drehzahlen der Druckmaschine zwischen den Zeitpunkten t1 - t3, mit steilem Anstieg zwischen t1 und dem Zeitpunkt t2, um möglichst wenig Makulatur zu erzeugen. Im Zeitpunkt t3 schliesst der Drucker die Makulaturweiche 17 (gestrichelte Position in Fig. 1), nachdem die Schnittregister richtig positioniert sind. Danach wird die Druckmaschine bis zu einem Zeitpunkt t4 auf volle Geschwindigkeit gebracht. Durch die Beschleunigung ändert sich die Papierbahnspannung und damit die Papierbahn­länge, so dass die Schnittregister 5 und 7 mittels Stell­signalen SM1 - SM4 nachgestellt werden müssen.

    [0021] Danach bleibt die Papiergeschwindigkeit konstant bis zu einem angenommenen Papierriss im Zeitpunkt t5. Innerhalb von ca. 10 s geht die Geschwindigkeit auf 0 zurück im Zeitpunkt t6. Im Zeitpunkt t7 wird erneut gestartet, wobei in einem Zeit­intervall t8 - t9 die Druckmaschine wieder auf volle Geschwin­digkeit gebracht wird.

    [0022] Auf einer bedruckten Papierbahn, Z.B. P1 in Fig. 2, folgen gleichbedruckte Seiten entweder direkt aufeinander in der Produktionsart "doppel" mit der Seitenfolge cccc... oder in periodischen Abständen in der Produktionsart "sammeln" mit der Seitenfolge cdcdcd... Die Helligkeitswerte auf jeder Papierbahn werden mittels 4 stationärer Photozellen 11 längs 4 gleich beabstandeten Abtastzeilen A1 - D1 in einem genügend feinen zeitlichen Raster abgetastet, vgl. Fig. 4, so dass sich je Abtastzeile ein zeitlich periodisches Muster aus Helligkeitswerten HA1 - HD1 ergibt. Mittels einer Fourier-­Analyse kann je Abtastzeile A1 - D1 zyklisch die Amplitude, z.B. aA1, die Frequenz f1 und die Phasenlage φA1 der Grund­schwingung dieses periodischen Musters ermittelt werden, vgl. Fig. 5.

    [0023] Da sich mit der Produktionsart die Seitenfolge und damit die Frequenz f1 der Grundschwingung ändert, wird zur Berech­nung der Stellsignale SM1 - SM4 für die Schnittregister 5 und 7 die Phasendifferenz Δφn = φRef - φx, n = 1 ... 4, gewählt. Die aktuelle Phasenlage φx wird zyklisch zwischen dem Synchronisiersignal Ssyn des Falzklappenzylinders 14 und dem nächstfolgenden Nulldurchgang der Grundschwingung gemessen, vgl. Fig. 5. Die Referenzphasenlage φRef ist die Phasenlage φx zu einem Zeitpunkt t3, an dem die Stellung des zugehörigen Schnittregisters 5, 7 vom Drucker als optimal empfunden wird, d.h., an dem die Schnittlagebestimmung durch das Schliessen der Makulaturweiche 17 extern aktiviert wird.

    [0024] Von einer Produktion zur anderen kann sich die Breite der Papierbahn und ihre seitliche Lage ändern. Um die als Hellig­keitsdetektoren verwendeten Photozellen 11 für jede Produktion nicht seitlich neu verstellen zu müssen, wird über der Mitte (Abtastzeilen A1 - D1) jeder von 4 gedachten Zonengruppen der Papierbahn, vgl. Fig. 2 eine Photozelle angebracht. Es wird dann diejenige Photozelle als aktiv betrachtet bzw. zur Bestimmung des Stellsignals SM1 usw. herangezogen, welche die Grundschwingung mit der grössten Amplitude a erzeugt. Damit werden nur solche Zonengruppen berücksichtigt, auf denen auch tatsächlich Papier läuft. Falls längs einer oder mehrerer Abtastzeilen A1 - D1 kein Druck erfolgt sein sollte, liefern die zugehörigen Photozellen 11 ein konstantes Hellig­keitssignal, d.h. die Amplitude a ist dort Null.

    [0025] Da die relative Lage der Papierbahnen P1 - P4 wegen des Papier­schnittes im Falzklappenzylinder 14 konstant bleiben muss, werden die Photozellen 11 möglichst nahe vor dem Falzklappen­zylinder 14 angeordnet, am besten bei den Trichtereinlaufleit­walzen 10.

    [0026] Das zur Schnittlagebestimmung verwendete Gerät weist eine zentrale Energieversorgung und je Abtastzeile A1 - D1 jeder Papierbahn P1 - P4 einen Erfassungskanal auf. Die Schnitt­stellen sind galvanisch getrennt und entsprechen markenübli­chen Standardschnittstellen für Druckleitsysteme.

    [0027] Das Gutsignal SG = 1 wird erst dann gegeben, wenn die in wenigstens einem Kanal detektierte Grundfrequenz f1 einen vorgebbaren Mindestfrequenzwert fmin überschreitet, wenn gleichzeitig der Betrag der Phasendifferenz |Δφn| kleiner als eine vorgebbare Maximaldifferenz Δφmax und die Amplitude aA1 ... der Grundschwingung grösser als eine vorgebbare Mini­malamplitude amin ist. Ansonsten könnte ein Algorithmus- oder ein Abtastfehler vorliegen.

    [0028] Die Abtastfrequenz für die Helligkeitssignale HA1 - HD4 beträgt 20 kHZ. Sie soll bei einer maximalen Drehzahl einer Druck­werkwalze von < 50000 U/h und ± 0,25° Genauigkeit grösser sein als 50000 · 360°/(3600 · 0,25°) Hz. Die Genauigkeit eines Schnittes beträgt ± 0,2° vom Umfang einer Druckwerk­walze. Bei einem Umfang der Druckwerkwalze von 1400 mm beträgt damit die Genauigkeit etwa ± 1 mm.

    [0029] Die Zykluszeit ist = 72 ms, bei einer Drehzahl von < 50000 U/h bei einer maximalen Grundfrequenz von 14 Hz.

    [0030] Es versteht sich, dass je Papierbahn P1 - P4 mindestens 2 Photozellen 11 nebeneinander angeordnet sein müssen, es können jedoch auch mehr als 4 verwendet werden. Das Verfahren eignet sich für Rollenoffset- und Rollenhochdruck mit einer beliebigen Anzahl Papierbahnen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Schnittlagebestimmung für Druckmaschinen mit mindestens einer synchron zu führenden, bedruckten Papierbahn (P1 - P4), wobei auf jeder Papierbahn gleiche Druckerzeugnisseiten direkt oder in periodischen Abständen nacheinander folgen,
    dadurch gekennzeichnet,

    a) dass von mindestens 2 Photodetektoren (11), die je Papierbahn (P1 - P4) bezüglich deren Transportrichtung (6) nebeneinander angeordnet sind, druckabhängige Hellig­keitssignale (HA1 - HD4) abgeleitet werden,

    b) dass in Abhängigkeit von jedem dieser Helligkeitssignale mindestens ein 1. Schwingungssignal definierbarer Fre­quenz (f1) abgeleitet wird, sofern diese Helligkeits­signale nicht konstant sind,

    c) dass in Abhängigkeit von jedem dieser 1. Schwingungs­signale die Amplitude (aA1 - aD1) bestimmt wird,

    d) dass von den 1. Schwingungssignalen dasjenige mit der grössten Amplitude ausgewählt wird,

    e) dass von diesem ausgewählten 1. Schwingungssignal die aktuelle Phasenlage (φx, φA1 - φD1) bezüglich eines vorgebbaren Synchronisiersignals (Ssyn) bestimmt und als Referenzphasenlage (φRef) gespeichert wird,

    f) dass die Phasendifferenz (Δφn) zwischen der aktuellen Phasenlage (φx) und der Referenzphasenlage (φRef) in Abstand mindestens einer Druckerzeugnisseite ermittelt wird und

    g) dass in Abhängigkeit von dieser Phasendifferenz (Δφn) mindestens ein Register (5, 7) der Druckmaschine so geregelt wird, dass die Phasendifferenz wenigstens annähernd = 0 wird.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das 1. Schwingungssignal definierbarer Frequenz (f1) mit­tels einer Fourier-Analyse aus den Helligkeitssignalen (HA1 - HD4) gewonnen wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als 1. Schwingungssignal das Grundschwingungssignal mit der kleinsten Frequenz verwendet wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Synchronisiersignal (Ssyn) in Abhängig­keit von einem Querschneidwerk (14) der Druckmaschine detektiert wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Regelung mindestens eines Registers (5, 7) der Druckmaschine erst dann freigegeben wird, wenn ein von einer Makulaturweiche (17) dieser Druckmaschine abgeleitetes Gutsignal (SG = 1) vorliegt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gutsignal (SG = 1) abgegeben wird, wenn wenigstens eine von einem Helligkeitssignal (HA1 - HD4) abgeleitete Grundschwingung eine Grundfrequenz (f1) aufweist, die eine vorgebbare Mindestfrequenz (fmin) überschreitet.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gutsignal (SG = 1) abgegeben wird, wenn der Betrag der Phasendifferenz (Δφn) kleiner ist als eine vorgebbare maximale Phasendifferenz (Δφmax).
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gutsignal (SG = 1) abgegeben wird, wenn die Amplitude (aA1 - aD1) der Grundschwingung grösser ist als eine vorgeb­bare Minimalamplitude (amin).
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass die in Hertz gemessene Abtastfrequenz der Helligkeitssignale (HA1 - HD4) grösser ist als die Drehzahl einer in Umdrehungen/Stunde gemessenen Druckwerkwalze (2), dividiert durch den l0fachen Wert der Ungenauigkeit der Schnittlage, gemessen in Winkelgraden eines Druckwerk­walzenumfangs.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht