[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Standbeutel aus einer heißsiegelfähigen Folie,
mit einer Vorderseite und einer Rückseite, die an ihren Rändern miteinander verbunden
sind, wobei in der Vorder- oder der Rückseite ein wiederverschließbarer Schraubverschluß
vorgesehen ist, der einen Stutzen aufweist, an dem ein Gewinde aufgebracht ist, das
sich mit einem Gewinde einer lösbaren Schraubkappe in Eingriff befindet.
[0002] Sogenannte Einweg-Beutel sind aus der Praxis mehrfach bekannt. Sie werden beispielsweise
zum Abfüllen von Getränken eingesetzt, wobei es sich dabei häufig um Portionsbeutel
handelt, d.h. mit einer Inhaltsmenge, die von dem Konsumenten bei einer Gelegenheit
verzehrt wird. Solche Beutel weisen in der Regel an ihrer Vorderseite eine Schwächungsstelle
auf, die mit einem Trinkhalm durchstochen werden kann, wobei der Inhalt des Beutels
auch über den Trinkhalm entnommen wird. Es ist auch üblich, je nach Fülssigkeitsinhalt
der Beutel, diese Beutel aufzuschneiden, um so den Inhalt entleeren zu können. Beutel
dieser Art können leicht entsorgt werden da sie nur ein geringes Volumen beanspruchen.
Der Konsument ist jedoch gezwungen, stets den ganzen Beutel leerzutrinken oder im
Falle des Abfüllens von nicht trinkbarer Flüssigkeit den Beutel zu entleeren, da Beutel
dieser Art nicht wiederverschließbar sind.
[0003] Ein Standbeutel der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 17 86 019 bekannt. Dieser
Beutel weist einen auf der Flachseite angebrachten Schraubverschluß auf, der mit seinem
Flansch auf der Außenseite des Beutels befestigt ist. Bei solchen Standbeuteln kann
es zu Undichtigkeiten am Verschluß kommen; die beim Wiederverschließen des Schraubverschlusses
auftretenden , mitunter hohen Momente können zu einer Beschädigung führen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Standbeutel der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem der Stutzen derart an dem Beutel befestigt ist, daß die Befestigung
den durch das Aufschrauben und Abschrauben der Schraubkappe hervorgerufenen Kräften
wiedersteht, ohne daß der Beutel undicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stutzen des Schraubverschlusses
den Beutel durchsetzt und an seinem inneren Ende mit einem Siegelflansch an der Innenseite
des Beutels befestigt ist, daß der Siegelflansch einen abgeschrägten äußeren Rand
aufweist, der zusammen mit der zugehörigen Beutelseite eine sich radial nach außen
öffnende, V-förmige Umlaufnut bildet, die zumindest teilweise durch die beim Siegeln
aufgeschmolzene Siegelschicht geschlossen ist.
[0006] Zwar ist aus der US-PS 45 42 530 ein flexibler Behälter mit einem Zapfhahn bekannt,
bei dem der Stutzen für den Zapfhahn von der Innenseite des Beutels her an einer Beutelwand
befestigt ist. Gleichwohl ist auch diese Art der Befestigung nicht geeignet, die beim
Aufschrauben bzw. Abschrauben einer Schraubkappe auftretenden Kräfte aufzunehmen,
was bei dem Beutel dieser gattungsfremden Entgegenhaltung auch nicht nötig ist, da
dort ein Dosierhahn vorgesehen ist, bei dem wesentlich geringere Kräfte wirken. Durch
die erfindungsgemäß Lösung konnte auf überraschende Weise eine besonders gute Stabilität
der durch das Aufschrauben bzw. Abschrauben der Schraubkappe verursachten Drehmomente
in die Vorder- bzw. Rückseite des Beutels erreicht werden. Durch den abgeschrägten
Rand und die daduch gebildete V-förmige Nut wird beim Aufsiegeln des Siegelflansches
an die Verbundfolie des aufgeschmolzene Material in der Nut gesammelt, so daß besonders
an dem Rand des Siegelflansches eine gute Verbindung zum Beutel hergestellt wird.
Das ist besonders deswegen wichtig, da über den Rand des Siegelflansches die durch
den Schraubverschluß erzeugten Drehmomente sauber in die Vorder- bzw. Rückseite des
Folienbeutels eingeleitet werden. Günstig ist auch, wenn die Folienstärke und die
Flanschgröße aufeinander abgestimmt sind.
[0007] Als besonders günstig hat sich herausgestellt, wenn der Neigungswinkel der Abschrägung
etwa 45° beträgt.
[0008] Insbesondere für dünnere Verbundfolien ist es von Vorteil, wenn der Durchmesser des
Siegelflansches mindestens doppelt so groß ist wie der Durchmesser des Stutzens, um
das von dem Schraubverschluß ausgeübte Drehmoment problemlos zu verkraften.
[0009] Ferner ist es günstig, wenn der Beutel mit einem eingesetzten, unteren Boden ausgebildet
ist und der Schraubverschluß im oberen Bereich des Beutels angeordnet ist. Neben der
einfacheren Entnahmemöglichkeit hat diese Anordnung des Schraubverschlusses den Vorteil,
daß der Schraubverschluß an einer Stelle angeordnet ist, an dem die jeweilige Beutelseite
an drei Seiten, nämlich den Längsseiten und der Oberkante durch das Widerstandsmoment
der betreffenden Beutelseite erhöhende Siegelnähe eingefaßt ist. Auch bei hohen Drehmomenten,
die beispielsweise beim erstmaligen Öffnen des Schraubverschlusses auftreten können,
neigt die Verbundfolie nicht, oder nur in einem noch erträglichen Maße dazu, sich
zu verwerfen. Je nach Abstand der Siegelnähte zum Siegelflansch des Schraubverschlusses
läßt sich daher die Folienstärke der Verbundfolie weiter verringern.
[0010] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig.1 einen erfindungsgemäßen Standbeutel in einer perspektivischen Ansicht auf dessen
Vorderseite und
Fig.2 eine Schnittansicht durch die Vorderseite des Beutels entlang der Linie II-II
aus Fig.1.
[0012] In Figur 1 ist in einer perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßer Standbeutel
dargestellt. Der Standbeutel besteht aus einer heißsiegelfähigen Verbundfolie 1, in
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer beidseitig kunststoffbeschichteten
Aluminiumfolie. Die innere, siegelfähige Kunststoffschicht ist mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet, während die Aluminiumschicht die Bezugsziffer 11 und die äußere Kunststoffschicht
die Bezugsziffer 12 trägt. Der Beutel weist eine Vorderseite 2 und eine in Figur 1
nicht näher dargestellte Rückseite auf. Am unteren Ende des Beutels ist ein Boden
3 eingesetzt, der mit der Vorderseite 2 und der Rückseite über Siegelnähte 4 verbunden
ist. Oberhalb des Bodens 3 sind die Vorderseite 2 und die Rückseite ebenfalls über
Siegelnähte 5 miteinander verbunden. Das Aneinandersiegeln der Vorderseite 2, des
Bodens 3 und der Rückseite geschieht in herkömmlicher Weise unter Wärme- und Druckeinwirkung.
[0013] Wie aus Fig.1 gut erkennbar ist, ist in dem oberen Bereich des Beutels eine wiederverschließbare
Entnahmeöffnung 6 vorgessehen, die, wie besser Figur 2 zeigt, einen den Beutel bzw.
dessen Vorderseite 2 durchsetzenden und nach außen ragenden Stutzen 7 aufweist, der
an seinem inneren Ende mit einem Siegelflansch 8 an der Innenseite 9 des Beutels befestigt
ist.
[0014] Aus Figur 2 ist erkennbar, daß die Entnahmeöffnung 6 als Schraubverschluß ausgebildet
ist, wobei der Stutzen 7 ein Außengewinde aufweist, das mit einem Innengewinde einer
Lösbaren Schraubkappe 13 in Eingriff bringbar ist.
[0015] In Figur 2 ist die Schraubkappe im gelösten, d.h. von dem Stutzen 7 abgenommenen
Zustand dargestellt.
[0016] Der Schraubverschluß ist an der Vorderseite 2 des Beutels dadurch befestigt, daß
die Verbundfolie 1 mit ihrer siegelfähigen Kunststoffschicht 10 auf den Siegelflansch
8 des Schraubverschlusses aufgesiegelt ist.
[0017] Der äußere Rand 14 des Siegelflansches 8 ist in der Weise abgeschrägt ausgebildet,
daß er zusammen mit der zugehörigen Beutelseite, d.h. der Vorderseite 2 eine sich
radial nach außen öffnende, V-förmige Umlaufnut 15 bildet. Der Neigungswinkel α des
Randes 14 beträgt in bevorzugter Weise 45°.
[0018] Beim Aufsiegeln der Verbundfolie 1 auf den Siegelflansch 8 wird die Kunststoffschicht
10 aufgeschmolzen. Ein Teil der aufgeschmolzenen Kunststoffschicht gelangt radial
nach außen und füllt die Umlaufnut 15 auf. Aufgrund der V-Form der Umlaufnut 15 entsteht
ein konvergierender Spalt, von dem das aufgeschmolzene Kunststoffmaterial angesaugt
wird. Dadurch entsteht ein besonders innige Verbindung zwischen dem äußeren Rand 14
des Siegelflansches 8 und der Verbundfolie 1.
[0019] Der Durchmusser D des Siegelflansches 8 ist mindestens doppelt so groß wie der Durchmesser
d des Stutzens 7. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser
D sogar etwa 2,5 Mal so groß.
[0020] Im Folgenden wird die Wirkungsweise der Erfindung beim Öffnen und Schließen des Schraubverschlusses
des Standbeutels näher erläutert.
[0021] Wenn, ausgehend von dem in Figur 2 gezeigten Zustand, der Schraubverschluß geschlossen
wird, indem die Schraubkape 13 auf den Stutzen 7 aufgeschraubt wird, wird ein Drehmoment
erzeugt, das durch den Siegelflansch 8 auf die Vorderseite 2 des Standbeutels übertragen
werde muß. Um möglichst wenig Verwerfungen in dem Beutel hervorzurufen, und dadurch
auftretende Undichtigkeiten zu vermeiden, kommt es besonders darauf an, daß der radiale
Abstand des äußeren Randes des Siegelflansches zur Mitte des Schraubverschlusses 6
möglichst groß ist. Das kann zum einen dadurch erreicht werden, daß der Durchmesser
D des Siegelflansches 8 groß gewählt wird, wobei ein wirksamer Effekt jedoch nur erzielt
wird, wenn gewährleistet werden kann, daß der Siegelflansch 8 auch an seinem äußeren
Rand 15 fest mit der Verbundfolie 1 verbunden ist. Ansonsten nutzt die Wahl eines
großen Durchmessers D nicht viel.
[0022] Durch das Vorsehen der Abschrägung an dem Rand 14 und der dadurch entstehenden Umlaufnut
15 wird erreicht, daß das Kunststoffmaterial der Kunststoffschicht 10 im aufgeschmolzenen
Zustand in diese Nut 15 eindringt und dort zu einer innigen Verschweißung zwischen
dem äußeren Rand 14 des Siegelflansches 8 und der Kunststoffschicht der Verbundfolie
1 führt. Durch diese Maßnahme wird es wirtschaftlich interessant, Schraubverschlüsse
in Standbeuteln vorzusehen, da mit geringem Aufwand ein hohes Maß an Zuverlässigkeit
in bezug die Dichtheit des Verschlusses und an Drehmomentfestigkeit der Verbindung
zwischen der Verbundfolie 1 und dem Schraubverschluß 6 erreicht wird.
[0023] Die beim Öffnen des Schraubverschlusses entstehenden Drehmomente werden auf gleiche
Weise von der Vorderseite 2 des Beutels aufgenommen.
[0024] Standbeutel dieser Art lassen sich insbesondere zur Abfüllung von Flüssigkeiten aller
Art verwenden.
[0025] Die Schraubkappe des Schraubverschlusses kann selbstverständlich in bekannter Weise
auch noch einen Sicherheitsring aufweist, so daß erkannt werden kann, ob der Schraubverschluß
bereits geöffnet worden ist.
1. Standbeutel aus einer heißsiegelfähigen Folie, mit einer Vorderseite und einer
Rückseite, die an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei in der Vorder- oder
in der Rückseite ein wiederverschließbarer Schraubverschluß vorgesehen ist, der einen
Stutzen aufweist, an dem ein Gewinde aufgebracht ist, das sich mit einem Gewinde einer
lösbaren Schraubkappe in Eingriff befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stutzen des Schraubverschlusses den Beutel durchsetzt und an seinem inneren
Ende mit einem Siegelflansch (8) an der Innenseite des Beutels befestigt ist, daß
der Siegelflansch (8) einen abgeschrägten äußeren Rand (14) aufweist, der zusammen
mit der zugehörigen Beutelseite (2) eine sich radial nach außen öffnende, V-förmige
Umlaufnut (15) bildet, die zumindest teilweise durch die beim Siegeln aufgeschmolzene
Siegelschicht (10) geschlossen ist.
2. Standbeutel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (α) des abgeschrägten äußeren Randes (14) etwa 45° beträgt.
3. Standbeutel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser (D) des Siegelflansches (8) mindestens doppelt so groß ist wie
der Durchmesser (d) des Stutzens (7).
4. Standbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beutel mit einem eingesetzten, unteren Boden (3) ausgebildet ist und der Schraubverschluß
(6) im oberen Bereich des Beutels angeordnet ist.