[0001] Die Erfindung betrifft den Bereich der Rundfunkempfänger, der im Anspruch 1 näher
bestimmt ist.
[0002] Rundfunkempfänger für Warnsendungen sind z. B. in dem Prospekt PINS der Anmelderin
beschrieben. In dem Prospekt sind daneben weitere Geräte eines Personen-, Informations-
und Notfall-Warnsystems enthalten. In einem solchen System soll eine zentral ausgelöste
Warnsendung gleichzeitig über eine möglichst große Anzahl von Warnrufsendern an die
Bevölkerung weitergeleitet werden. Dabei ist es für das Alarmzentrum unerheblich,
welches Programm die einzelnen Sendeanstalten über die ihr zugeordneten Sender und
deren Trägerfrequenzen im Fall einer Warnsendung gerade ausstrahlen. Da es nicht möglich
ist, in den Alarmzentren alle Sender des Systems auf ihre Betriebsbereitschaft in
der Weise zu kontrollieren, daß alle Programme laufend abgehört werden, ergibt sich
die Frage der Überwachung der Betriebsbereitschaft der Sender. Diese ist für das
Alarmzentrum jedoch erst in dem Augenblick von Bedeutung, wenn tatsächlich eine Warnsendung
ausgestrahlt werden soll.
[0003] Für die Übermittlung der Warnsendungen an die Bevölkerung muß aber nicht nur die
Betriebsbereitschaft der Sender gegeben sein. Vielmehr muß auch die Übertragungsstrecke
zwischen dem Alarmzentrum und den Studios der Sender stehen, damit die Warnsendung
über jeden der angeschlossenen Sender verbreitet wird.
[0004] Es besteht in einem solchen System somit die Aufgabe, für das Alarmzentrum sich
davon zu überzeugen, ob die Übertragungsstrecke für die Warnsendung zum Empfänger
ungestört ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem im Anspruch 1 näher beschriebenen Rundfunkempfänger
gelöst. Dieser Rundfunkempfänger kann auch Bestandteil der Anlage nach Anspruch 3
sein.
[0006] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Blockschaltbildes näher
erläutert.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Empfänger 1 gehört zu einer Systemanlage zur vorrangigen Übermittlung
von Warnsendungen. Der Empfänger ist in einem Alarmzentrum installiert und neben dem
Empfänger 1 umfaßt das Alarmzentrum einen Warnrufgeber 2, der mit einem Rundfunksender
3 zusammenschaltbar ist. Der Rundfunksender 3 ist in der Regel nicht in dem Alarmzentrum
untergebracht. Der Empfänger 1 ermöglicht dem Personal in dem Alarmzentrum die Kontrolle
über die Betriebsbereitschaft der gesamten Warnrufstrecke, denn die Sicherheit der
Übermittlung der Warnsendungen an die Hörer aller angeschlossenen Sender ist gewährleistet,
wenn der Warnrufgeber im Augenblick seines Einschaltens ein Steuersignal, z. B. ein
digitales Warndatentelegramm im Radiodatensystem, abgibt und dieses Signal im Modulator
des Senders einem Hilfsträger aufmoduliert wird und der eingangs genannte Empfänger
1 mit einer Hilfsträger-Empfangsstufe 4 und einem Decoder 5 für das Steuersignal
den Empfang des Warndatentelegramms anzeigt. Dazu ist der Ausgang dieses Decoders
5 mit einem ersten Eingang 7 einer Koinzidenzschaltung 6 verbunden. Der zweite Eingang
8 der Koinzidenzschaltung 6 ist über eine Verzögerungsleitung 9 mit dem Ausgang 11
des Steuersignalgenerators 10 im Warnrufgeber 2 verbindbar.
[0008] Mit der Verzögerungsleitung 9 wird die Laufzeit nachgebildet, die das Steuersignal
vom Ausgang 11 des Steuersignalgenerators 10 über die Übertragungsstrecke zum Studio
des Senders 3 und die Antennenanlage 12 des Senders bis zur Antennenbuchse 13 des
erfindungsgemäßen Empfängers und dem Ausgang des Decoders 5 im Empfänger benötigt.
Diese Verzögerungsleitung 9 bedarf somit für jeden vom Empfänger aufgenommenen Trägerfrequenz
einer Justierung.
[0009] Der Ausgang 14 der Koinzidenzschaltung 6 ist mit einer Freigabeschaltung 15 für
den eigentlichen Warnrufgeber verbunden, dessen Sendung nach Freigabe jeweils im Basisband
der angeschlossenen Sender übertragen wird.
[0010] So ist sichergestellt, daß die Warnsendung nicht eher ausgestrahlt wird, bis die
gesamte Übertragungsstrecke steht.
[0011] Zweckmäßigerweise werden in den Warnrufzentralen für jeden angeschlossenen Sender
weitere Empfänger 1′ installiert, die fest auf deren Trägerfrequenzen abgestimmt sind
und deren Verzögerungsleitungen entsprechend justiert sind.
[0012] Verbindet man die Ausgänge 14, 14′ der jeweiligen Koinzidenzschaltungen 6 über eine
Undschaltung 16 mit der Freigabeschaltung 15, dann wird gewährleistet, daß die Warnsendung
erst abgeht, wenn alle Übertragungsstrecken stehen.
[0013] Dies ist bei Alarmzentren von erheblicher Wichtigkeit, da die Warnung nur eines
Teiles der Bevölkerung als Hörer bestimmter Rundfunkanstalten, zu denen die Übertragungsstrecken
stehen und die Nichtwarnung anderer Bevölkerungsteile als Hörer von Rundfunkanstalten,
zu denen die Übertragungsstrecken nicht haben aufgebaut werden können, eher zur Verwirrung
führen kann. Es kann in einem solchen Fall der Entscheidung der Leitung des Alarmzentrums
überlassen bleiben, ob sie die Freigabeschaltung, z. B. manuell steuert und damit
die Warnsendung mit dem dargestellten Mangel freigibt.
1. Rundfunkempfänger für ein System zur vorrangigen Übermittlung von insbesondere
vorgespeicherten Warnsendungen aus einem Alarmzentrum über Rundfunksender, gekennzeichnet
durch,
einen Decoder (5) für ein den Warnsendungen vorausgesandtes Steuersignal, dessen Ausgang
mit dem ersten Eingang (7) einer Koinzidenzschaltung (6) verbunden ist, deren zweiter
Eingang (8> an einer Verzögerungsleitung (9) angeschlossen ist, die ihrerseits mit
dem Ausgang des Steuersignalgenerators (10) verbunden ist und deren Ausgang (14) mit
dem Eingang einer Freigabeschaltung (15) für die Warnsendungen verbindbar ist.
2. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Undschaltung (16) getrennte Empfänger für jeden von dem Alarmzentrum auszusteuernden
Rundfunksender angeschlossen sind.
3. Anlage zur Steuerung von Warnsendungen in Alarmzentren, die im Bedarfsfall mit
Rundfunksendern zusammenschaltbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuersignal für die Zusammenschaltung auch über die Antenne des Rundfunksenders
zur Ausstrahlung gebracht wird und von einem der Decoder (5) in dem Alarmzentrum aufgenommen
und mit dem verzögerten, ursprünglichen Steuersignal verglichen wird und daß bei Koinzidenz
beider Steuersignale eine Freigabeschaltung (15) für die Warnsendung ausgelöst wird.