(19)
(11) EP 0 328 992 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.1989  Patentblatt  1989/34

(21) Anmeldenummer: 89102073.7

(22) Anmeldetag:  07.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR IT NL

(30) Priorität: 17.02.1988 DE 8802047 U

(71) Anmelder: Schaar, Gerhard
D-76337 Waldbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Trappenberg, Hans 
Trappenberg u. Dimmerling, Postfach 21 13 75
76163 Karlsruhe
76163 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Steckverbinder


    (57) Beim Konfektionieren von elektrischen Strakstromleitun­gen, bestehend aus einem Leitungsstück an dessen einem Ende ein umspritzter Steckkontakt angebracht ist, besteht die Schwierigkeit, die Litzenenden in die an einer Steckerbrücke angeordneten Kontaktstiften sowie die Krimphülse einer Erdungsfeder einzuführen. Bisher war dies nur auf manuellem Wege möglich.
    Um auch diesen Vorgang automatisieren zu können, wird ein über die Krimphülse der Erdungsfeder reichender Haltebock vorgeschlagen, der eine trichterförmige Einführöffnung für ein Litzenende aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckver­binder mit einer Kontaktstifte und eine Erdungsfeder haltenden Steckerbrücke, die nach Anschluß der Adern einer zugeführten elektrischen Leitung unlösbar mit einem Griffkörper umspritzt wird, wobei die Stecker­brücke zwei seitliche Halteböcke zum Halten und Füh­ren der sie umgreifenden Erdungsfeder aufweist und die Erdungsfeder mit einer Krimphülse verbunden ist, die neben einem der Halteböcke angeordnet ist.

    [0002] Derartige elektrische Steckverbinder, wie sie bei­spielsweise das DE-GM 69 95 96 zeigt, werden in sehr großer Anzahl benötigt. Die Steckerstifte dieser Steckverbinder weisen endseitig eine Längsbohrung zur Aufnahme der Adern der Leitung, im allgemeinen aus Kupferlitze bestehend, auf. Nach Einschieben der Kup­ferlitze werden die Längsbohrungen dann angequetscht, so daß eine sichere Verbindung gegeben ist. Gleiches gilt auch für den Erdungskontakt, der durch eine Er­dungsfeder gebildet ist.

    [0003] Sämtliche Vorgänge bei der Herstellung solcher konfek­tionierter Anschlußleitungen können automatisiert werden, bis auf das Einführen der Litzenenden in die Einführöffnungen der Steckerstifte beziehungsweise des Erdungskontaktes. Um das Anquetschen durchführen zu können, können die Einführöffnungen nur unwesent­lich größer sein als der Durchmesser der einzufügen­den Leitung, die flexible Leitung muß also sehr genau und gleichachsig in diese Einführöffnung eingeführt werden. Erschwerend wirkt hierbei nicht nur die Flexi­bilität dieser Leitung wie auch der Umstand, daß meh­rere Leitungen in einem Arbeitsgang in die Einführöff­nungen einzuführen sind, sondern insbesondere, daß es sich bei diesen Leitungen um aus einer Vielzahl von Einzeldrähten gebildete Litzen handelt. Wird dieses Litzenende nicht äußerst exakt in die Einführöffnung eingeführt, stößt sich immer einer oder auch mehrere dieser Litzendrähte an der Kante des Steckerstiftes, so daß sie nicht nur nicht in die Einführöffnung ge­langen, sondern nach außen abstehen. Dies bringt die Gefahr mit sich - und das Bestehen dieser Gefahr ist auch bereits durch Todesfälle nachgewiesen - daß die­ser abstehende Draht beziehungsweise diese Drähte an die Außenseite des danach kunststoffumspritzten Steck­verbinders gelangt, wodurch die einen solchen Steck­verbinder ergreifende Person mit dem spannungsführen­den Draht in Berührung kommt. Um diese Gefahr zu ver­meiden ist auch bereits bekannt geworden, eine die Steckerstifte umschließende Kappe vorzusehen, die nach außen abstehende Litzendrähte in das Innere des Steckverbinders zurückdrängen soll, um auf jeden Fall das Durchdringen der Kunststoffummantelung durch einen abstehenden Litzendraht zu vermeiden. Das Auf­bringen der Kappe ist jedoch wiederum nur manuell mög­lich und daher teuer. Außerdem können dann immer noch einzelne, von den dicht beieinanderliegenden Stecker­stiften abstehende Drähte sich gegenseitig berühren und einen Kurzschluß und damit zumindest einen Aus­fall der Anschlußleitung verursachen.

    [0004] Um diesem Mißstand abzuhelfen, ist es bereits bekannt­geworden, die abisolierten Litzenenden zu verdrillen. Durch dieses Verdrillen der Litzendrähte besteht we­sentlich weniger die Gefahr, daß einzelne Litzen­drähte abstehen und beim Einführen in die Einführöff­nung der Steckerstifte nach außen abgebogen werden können. Diese Maßnahme hat jedoch den Nachteil, daß die Quetschverbindung nicht mit genügender Festigkeit durchgeführt werden kann. Um zu einer sicheren und festen Quetschverbindung zu kommen, sollten die Lit­zendrähte unverdrillt sein.

    [0005] Eine Erleichterung beim Einführen der Litzenenden ist durch das DE-GM 85 11 857 gegeben, das Einführöffnun­gen der Steckerstifte zeigt, die an der Einführmün­dung mit einem kleinen angeprägten Trichter versehen sind. Diese trichterförmige Einführöffnung ist jedoch so kurz und die Trichterwandung so steil zur Einführ­richtung geneigt, daß die oben beschriebene Gefahr keinesfalls damit behoben ist.

    [0006] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das auto­matische Einführen von aus vielen Einzeldrähten be­stehenden Litzen in die Krimphülse der Erdungsfeder zu ermöglichen. Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß der an der Steckerbrücke befindliche Haltebock einstückig mit einem über die Krimphülse der Erdungsfeder ausladenden Quersteg verbunden ist, der gleichachsig mit der Krimphülse eine zur Außen­seite offene, konusförmige Aussparung aufweist. Vor­teilhafterweise wird die Aussparung nach der Erfin­dung doppelkonusförmig ausgeführt, so daß die Krimp­hülse in den ihr benachbarten Konus eingreifen kann.

    [0007] Beim Eindrücken der Erdungsfeder in die Steckerbrücke gelangt die Krimphülse dieser Erdungsfeder in den Be­reich des der Steckerbrücke benachbarten Konus und wird durch diesen Konus zentriert und gehalten. Über dieser nun in eindeutiger Lage fixierten Krimphülse befindet sich sodann der jenseitige Konus, der als Einführungstrichter für das Litzenende gilt, also die Einzeldrähte dieser Litze beim Einführen sicher in diese Krimphülse hineinführt. Da der Quersteg über den einen Haltebock direkt mit der Steckerbrücke, in der die Steckerstifte eingespritzt sind, verbunden ist, liegt die relative Lage dieser Einführöffnungen von den Steckerstiften und der Krimphülse der Erdungs­feder zueinander fest, so daß nunmehr ohne Schwierig­keiten die abisolierten Litzenenden beziehungsweise Leitungsadern in diese festliegenden Einführungsöff­nungen eingeführt und nach dem Einführen angequetscht werden können. Zum Stande der Technik ist hier das DE-GM 70 13 139 zu nennen, das einen in einem Stecker­unterteil eingefügten Steckerstift zeigt, der durch ein Steckeroberteil, das Stromleitereinführbohrungen aufweist, abgedeckt ist. Diese Einführbohrungen die­nen aber keinesfalls dazu, das Einführen der Adern zu erleichtern, sondern sind durch das Aufsetzen des Steckeroberteils bedingt.

    [0008] Der Quersteg hat jedoch nicht nur den Vorteil, daß er die Krimphülse der Erdungsfeder in eine eindeutige Lage relativ zu den Einführöffnungen der Steckerstif­ te bringt, sondern daß nunmehr auch diese Krimphülse in ihrer Lage fixiert ist. Dies ist deshalb wichtig, weil beim Umspritzen des Steckverbinders die ein­schießende Kunstsstoffmasse die aus verhältnismäßig dünnem Material bestehende Krimphülse der Erdungs­feder, obwohl sie bereits mit ihrer Litze verbunden ist, umdrücken und somit in eine nicht mehr kontrol­lierbare Lage bringen kann. Diese Gefahr ist nunmehr behoben, da die Krimphülse sicher in ihrem Konus des Querstegs fixiert ist. Besteht die Gefahr des Um­drückens der Krimphülse nicht, und ist gewährleistet, daß die Krimphülse tatsächlich gleichachsig zu der Aussparung liegt, so kann selbstverständlich auf die der Krimphülse benachbarte konusförmige Aussparung verzichtet werden.

    [0009] Um auf jeden Fall zu vermeiden, daß sich Litzendrähte an der Stirnfläche der in ihrem Konus festgelegten Krimphülse der Erdungsfeder stoßen können, soll der Durchmesser der Engstelle zwischen den beiden Konen geringfügig kleiner sein als der Innendurchmesser der Krimphülse. Außerdem empfiehlt es sich, da die Krimp­hülse aus gegenüber der Litze verhältnismäßig festem Material ist, den Konus, in den die Krimphülse ein­greift, kürzer und mit einem steileren Flankenwinkel zu formen als den jenseitigen Konus, der als Einfüh­rungstrichter für die Litzenenden dient.

    [0010] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.

    [0011] In eine Steckerbrücke (1) sind Steckerstifte (2) ein­geformt, die jenseits mit ihren Einführöffnungen (3) über die Steckerbrücke (1) hinausragen. Angeformt an die Steckerbrücke (1) sind zwei Halteböcke (4, 5), die eine Erdungsfeder (6) halten und führen. Der eine Haltebock (5) kann noch, wie strichpunktiert (7) ange­deutet, eine Erdungs-Kontakthülse aufweisen.

    [0012] Am Haltebock (4) ist ein Quersteg (8) angeformt mit einer doppelkonusförmigen Aussparung (9, 10). Beim Eindrücken der Erdungsfeder (6) durch einen Durch­bruch in der Steckerbrücke (1) gelangt eine Krimp­hülse (11) der Erdungsfeder (6) in den Bereich des Konus (10), wodurch sie zentriert und gehalten wird.

    [0013] In diesen so vormontierten Steckverbinder können nun die Litzenenden eingeführt werden. Hinsichtlich der in die Krimphülse (11) des Erdungskontaktes (6) einzu­führenden Litzen ist festzustellen, daß die Litzen durch den Konus (9), der hier als Einführungstrichter dient, sicher in die Krimphülse (11) hineingeführt und dort angequetscht werden können. Außerdem ist nun­mehr die Lage dieser Krimphülse (11) festgelegt, so daß auch durch starken Druck der einschießenden Kunst­stoffmasse zum Umspritzen dieses so gebildeten Steck­verbinders ein Verschieben der Krimphülse nicht mehr zu befürchten ist.


    Ansprüche

    1. Elektrischer Steckverbinder mit einer Kontakt­stifte und eine Erdungsfeder haltenden Steckerbrücke, die nach Anschluß der Adern einer zugeführten elek­trischen Leitung unlösbar mit einem Griffkörper um­spritzt wird, wobei die Steckerbrücke zwei seitliche Halteböcke zum Halten und Führen der sie umgreifenden Erdungsfeder aufweist und die Erdungsfeder mit einer Krimphülse verbunden ist, die neben einem der Halte­böcke angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dieser Haltebock (4) einstückig mit einem über die Krimphülse (11) ausladenden Quersteg (8) verbunden ist, der gleichachsig mit der Krimphülse (11) eine zur Außenseite offene, konusförmige Aussparung (9) aufweist.
     
    2. Steckverbinder nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Aussparung doppelkonusförming (9, 10) ist und daß die Krimphülse (11) in den ihr benachbarten Konus (10) eingreift.
     
    3. Steckverbinder nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Krimphülsenkonus (10) kürzer als der jensei­tige Konus (9) ist und einen steileren Flankenwinkel aufweist.
     
    4. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Durchmesser der Engstelle zwischen den beiden Konen (9, 10) geringfügig kleiner ist als der Innen­durchmesser der Krimphülse (11).
     




    Zeichnung