[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuführen von Streifen
zu einer Verpackungsmaschine, insbesondere einer Siegelmaschine, an der die Streifen
einzeln verpackt, insbesondere in Folie eingesiegelt werden.
[0002] Die Streifen können aus verschiedenen Materialien bestehen, beispielsweise aus Papier,
Pappe oder Kunststoff, so daß sie nicht vollkommen starr sind sondern eine gewisse
Flexibilität aufweisen und entsprechende Schwierigkeiten bei der Handhabung bieten.
Die Streifen können mit unterschiedlichen Materialien beschichtet sein, z.B. mit
einem einzigen oder mit mehreren verschiedenen Reagenzmaterialien. Insbesondere handelt
es sich um Diagnose-Teststreifen.
[0003] Bisher wurden solche Teststreifen überwiegend in größerer Zahl in Sammelpackungen,
z.B. Gläsern oder Metallröhrchen, untergebracht und für den Gebrauch einzeln daraus
entnommen. Hierbei sind jedoch die Teststreifen nicht über eine längere Zeitdauer
einwandfrei hygienisch sauberzuhalten. Man hat daher bereits die Teststreifen einzeln
mit Hilfe einer entsprechenden Maschine in Folie eingepackt, insbesondere zwischen
zwei Folienzuschnitten eingesiegelt. Diese Folien bestehen im allgemeinen aus einer
Metallschicht (Aluminium), die auf der Außenseite beschichtet und bedruckt sein kann
und die auf der Innenseite, mindestens über einen Teil der Fläche, die später den
Versiegelungsbereich bildet, mit Polyäthylen oder einem heißseigelfähigen Lack beschichtet
ist. Die einzelnen Streifen sind in einer solchen Verpackung gegen Einwirkungen von
außen geschützt, lange Zeit lagerfähig und benutzerfreundlich, wobei der Preis der
Streifen nicht oder kaum höher ist als derjenige der in den Sammelpackungen enthaltenen
Streifen. Das Herausnehmen der Streifen wird durch geeignete Aufreißhilfen erleichtert.
[0004] Für die Herstellung solcher einzelner Streifenpackungen sind geeignete Verpackungsmaschinen,
insbesondere Siegelmaschinen, bekannt. Diesen werden einerseits die einzelnen Streifen
und andererseits zwei Folienbahnen zugeführt, zwischen denen die Streifen eingesiegelt
werden, wobei die versiegelte Folie dann in die einzelnen Folienpackungen zerschnitten
wird. Die Leistung solcher Verpackungsmaschinen war bisher dadurch beschränkt, daß
die Zuführung der einzelnen Streifen zu der Verpackungsmaschine nur mit einer begrenzten
Geschwindigkeit bzw. mit einer begrenzten Streifenanzahl pro Zeiteinheit möglich
war. Die Streifen wurden hierbei einbahnig quer zur Laufrichtung zugeführt, wobei
die Leistung etwa auf 300 Streifen pro Minute begrenzt war, wenn die Streifen der
Verpackungsmaschine einwandfrei ausgerichtet zur Bildung ordnungsgemäßer Einzelpackungen
zugeführt werden sollten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, mit dem bzw. der es möglich ist, gleichzeitig eine große Anzahl von Streifen
mit hoher Taktfrequenz einer Verpackungsmaschine genau zuzuführen, um dadurch eine
hohe Verpackungsleistung bei guter Genauigkeit zu erreichen. Wenn beispielsweise die
Verpackungsmaschine mit einer Taktfrequenz von 60/min. arbeitet und wenn für jeden
Takt gleichzeitig 25 Streifen zugeführt werden können, würde sich eine Verpackungsleistung
von 1.500/min. ergeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen.
[0007] Prinzipiell ist also das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
so gestaltet, daß für jeden einzelnen der Verpackungsmaschine zuzuführenden Streifen
eine Zwangsführung beginnend beim Schneiden der Streifen aus einem kartenförmigen
Material bis zum Einlauf und Ergreifen der einzelnen Streifen in der Verpackungsmaschine
gewährleistet ist, wobei eine große Anzahl von Streifen gleichzeitig parallel nebeneinander
geschnitten und mit hoher Taktfrequenz der Verpackungsmaschine zugeführt werden kann.
[0008] Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung
mit einer Verpackungsmaschine für die Streifen;
Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht zu Fig.1;
Fig. 3 veranschaulicht schematisch in perspektivischer Darstellung wesentliche Teile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren Arbeitsweise;
Fig. 4 ist ein Arbeitsablauf-Diagramm;
Fig. 5 ist ein schematischer lotrechter Schnitt durch die Schneidvorrichtung und
ein darunter angeordnetes Verschiebemagazin;
Fig. 6 ist eine abgebrochene Draufsicht auf das Verschiebemagazin;
Fig. 7 ist ein schematischer Längsschnitt eines Schwenkmagazins sowie der zur Verpackungsmaschine
führenden Führungsbahnen;
Fig. 7a zeigt im Längsschnitt eine Einzelheit von Fig. 7 in vergrößertem Maßstab;
Fig.8 ist ein schematischer Querschnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig.7.
[0009] Zunächst wird an Hand der Fig. 1 und 2 die Gesamtanordnung einer Verpackungsmaschine
für einzelne Streifen beschrieben. Die einzelnen Streifen sind in Fig. 1 und 2 nicht
dargestellt. Zur Herstellung der Streifen wird ein geeignetes Ausgangsmaterial in
Form einzelner Karten K einem Kartenmagasin 11 zugeführt, in dem die Karten K lotrecht
stehend einen Stapel bilden. An dem Kartenmagazin 11 ist seitlich eine Füllstandskontrolle
13 sowie gfs. ein Schalter zum Stillsitzen der Verpackungsmaschine bei ausbleibendem
Kartennachschub vorgesehen. Aus dem Kartenmagazin 11 gelangen einzelne Karten K mit
Hilfe eines Einschiebers 18 in lotrechte Stellung über die Schneidwalzen 17 einer
Schneidvorrichtung 19. In der Schneidvorrichtung 19 werden aus den Karten K einzelne
Streifen hergestellt, die mit Hilfe einer allgemein mit 14 bezeichneten Übergabevorrichtung,
die später im einzelnen beschrieben wird, der Einlaufseite der Verpackungsmaschine
zugeführt werden. Hierbei laufen die einzelnen Streifen unter einer Kontrollvorrichtung
12 hindurch in den Bereich zweier Siegelwalzen 25. Den beiden Siegelwalzen 25 wird
jeweils eine Verpackungsfolie von einer Folienrolle 10 zugeführt, wobei die Folie
an einer Kontrolleinrichtung 21 vorbei zu den Siegelwalzen 25 läuft. An den Kon trolleinrichtungen
21 ist jeweils ein Klebetisch 22 angeordnet, auf dem der Anfang einer neuen Folienrolle
10 mit dem Ende der verbrauchten Folie verbunden wird. Die der unteren Siegelwalze
25 zulaufende Folie läuft außerdem über ein Druckwerk 24, an dem sie mit einem für
die einzelnen Streifenpackungen gewünschten Aufdruck versehen wird.
[0010] Zwischen den Siegelwalzen 25 werden die einzelnen zugeführten Streifen zwischen
den beiden von oben und unten zugeführten Folien eingesiegelt. Das so hergestellte
Produkt gelangt anschließend zu einer Abzugseinrichtung 26, durch die es zunächst
in Längsstreifen zerschnitten wird, die anschließend durch einen Querschneider 27
in einzelne Produktstreifen 28 zerschnitten werden. In diesen Produktstreifen 28 ist
also jeweils ein aus den Karten K geschnittener Materialstreifen zwischen zwei Folienabschnitten
eingesiegelt. Sofern die Produktstreifen 28 nicht brauchbar sind, gelangen sie über
eine Ausschußrutsche 29 aus der Maschine heraus. Die ordnungsgemäß eingesiegelten
Produktstreifen 28 laufen über eine Übergabestation 31 zu einer Kartonierstation
32, in der mehrere Produktstreifen 28 gemeinsam in einen Karton eingepackt werden.
[0011] Die Schneidvorrichtung 19 ist in Fig. 5 mit mehr Einzelheiten veranschaulicht. Die
Schneidwalzen 17 haben Schneidmesser, die kammartig ineinandergreifen und zwischen
sich jeweils eine zugeführte Karte K ergreifen und in einzelne Streifen S zerschneiden.
Statt dem Kartenmagazin 11 einzelne Karten K zuzuführen, könnte vor dem Kartenmagazin
11 auch eine nicht dargestellte Materialrolle angeordnet sein, die in einem zusätzlichen
Schneidwerk zunächst in einzelne Karten K geschnitten werden könnte. Beim Zerschneiden
der einzelnen Karten K in die einzelnen Streifen S zwischen den Schneidwalzen 17 ergibt
sich wegen der kammartigen Ausbildung der Schneidwalzen eine Tendenz, daß sich die
einzelnen gebildeten Streifen S abwechselnd nach der einen Seite und nach der anderen
Seite der Zuführebene der Karten K aufspreizen. Damit diese sich spreizenden Streifen
nicht zwischen den Schneidwalzen 17 hängenbleiben, sind zwischen den kammartig angeordneten
umlaufenden Schneidzähnen der Schneidwalzen 17 jeweils Abstreifer 36 angeordnet,
durch welche die sich bildenden Streifen S lotrecht nach unten geführt werden. Im
dem Zwickel unterhalb des Auslaufs der beiden Schneidwalzen 17 ist ein Spreizkeil
angeordnet, der die sich bildenden Streifen S nach außen gegen die Abstreifer 36 führt,
so daß die Streifen S in dem Zwischenraum zwischen dem Spreizkeil 37 und den beiden
Abstreifern 36 in zwei parallelen Bahnen nach unten geführt werden. Dort werden die
Streifen S von elastischen Transportwalzen 38 weiter nach unten geführt und am unteren
Ende des Spreizkeils 37 soweit gegeneinander aufgespreizt, daß die Streifen S anschließend
in ein Verschiebemagazin 41 eintreten. Dabei werden die Streifen S an ihren hinteren
Enden solange in der Schneidvorrichtung 19 bzw. zwischen den Schneidwalzen 17 oder
den Transport walzen 38 geführt, bis die vorderen, vorauslaufenden Enden der Streifen
S sicher in Das Verschiebemagazin 41 eingetreten sind, so daß vom Beginn der Streifenbildung
an den Schneidwalzen 17 an eine zwangsweise Führung für die Streifen S gegeben ist.
[0012] Fig. 3 veranschaulicht perspektivisch den Schneidvorgang der Karten K mittels der
Schneidwalzen 17, wobei ersichtlich ist, daß die sich bildenden Streifen S sich seitlich
von der Ebene der Karten K wegspreizen.Zwei nebeneinanderliegende Streifen sind also
nach entgegengesetzten Richtungen abgespreizt.
[0013] Das Verschiebemagazin 41 hat einzelne lotrechte Aufnahmefächer 43, von denen jeweils
eines je einem Streifen S zugeordnet ist. Wegen der gespreizten Anordnung der Streifen
S sind in dem Verschiebemagazin 41 zwei parallel zueinanderliegende Reihen von Aufnahmefächern
43 vorgesehen, die zueinander jeweils um den Abstand zwischen zwei benachbarten Streifen
S versetzt sind. Dadurch ergibt sich die in Fig. 3 und in Fig. 6 veranschaulichte
Anordnung der Aufnahmefächer 43. Die Aufnahmefächer 43 erstrecken sich jeweils in
Richtung der Bewegungsbahnen der durch den Schneidvorgang gegeneinander gespreizten
Streifen S, die durch die beschriebene Schneidvorrichtung 19 in eine im wesentlichen
lotrecht nach unten gerichtete Bahn geführt werden. Das Verschiebemagazin 41 bzw.
dessen Aufnahmefächer 43 haben eine lotrechte Länge, die mindestens der Länge des
längsten aufzunehmenden Streifens S entspricht. Wie insbesondere Fig. 5 und Fig.
6 zeigen, sind die Aufnahmefächer 43 an ihren oberen, den ankommenden Streifen S zugekehrten
Enden mit Abschrägungen 45 versehen, die insgesamt etwa trichterartig ausgebildet
sind, um den Eintritt der Streifen S zu erleichtern.
[0014] Wie insbesondere die Fig. 3 und 6 zeigen, besteht das Verschiebemagazin 41 aus zwei
parallel zueinander angeordneten Teilen 41a und 41b, von denen jedes mit einer Reihe
von Aufnahmefächern 43 zur Aufnahme je einer Reihe der aus einer Karte K geschnittenen
Streifen S bestimmt ist. Beide Teile 41a und 41b des Verschiebemagazins 41 haben also
die gleiche Anzahl von Aufnahmefächern 43, die jeweils der halben Anzahl der aus
einer Karte K zu schneidenden Streifen S entspricht. Die Trennebene zwischen den
beiden Teilmagazinen 41a und 41b liegt in der Schnittebene der Schneidwalzen 17.
Aus dieser, in Fig. 3 mit Position d bezeichneten Stellung sind die beiden Teilmagazine
41a und 41b in Richtung der Schnittebene um eine Magazinlänge gegeneinander quer verschiebbar,
wie es durch die Pfeile P1 und P2 in Fig. 3 veranschaulicht ist. Für diese Verschiebung
sind die Teilmagazine 41a und 41b in einer Verschiebestation 47 frei verschiebbar
gelagert. Während der Querverschiebung längs der Pfeile P1 und P2 führen die Teilmagazine
41a und 41b gleichzeitig eine Längsverschiebung in Richtung des Pfeils P3 aus, und
außerdem sind die Teilmagazine 41a und 41b am Ende dieser Verschiebebewegung zusätzlich
noch derart senkrecht zu der Schnittebene der Schneidwalzen 17, die der Ebene der
Karten K entspricht, derart bewegbar, daß die Aufnahmefächer 43 der beiden Teilmagazine
41a und 41b auf eine gerade Linie nebeneinander zu liegen kommen, wie es in Fig. 3
in Position c veranschaulicht ist.
[0015] Wie die Fig. 1 und 3 zeigen, ist an beiden Enden der Verschiebestation 47 unterhalb
des Verschiebemagazins 41 ein weiteres Magazin 51 zur Aufnahme der Streifen S angeordnet,
das aus der Position b in eine Position a um 90° entsprechend dem Pfeil P5 verschwenkt
werden kann und das demgemäß im folgenden als Schwenkmagazin 51 bezeichnet wird.
Dieses Schwenkmagazin 51 ist mit einzelnen Übergabefächern 53 versehen, die den Aufnahmefächern
43 des Verschiebemagazins 41 bzw. dessen beiden teilen 41a und 41b zugeordnet sind.
Die Aufnahmefächer 43 des Verschiebemagazins 41 sind unten offen, jedoch mittels
insbesondere hydraulisch bewegbarer Abdeckleisten (nicht dargestellt) verschlossen.
In der Position b bilden die Übergabefächer 53 des Schwenkmagazins 51 somit jeweils
praktisch eine untere Verlängerung der in einer Ebene nebeneinander angeordneten Aufnahmefächer
43 des Verschiebemagazins 41. Wenn sich die Teile 41a und 41b des Verschiebemagazins
41 in der Position c lotrecht über dem Schwenkmagazin 51 in der Position b befinden,
können somit die Streifen S aus den Aufnahmefächern 43 in die Übergabefächer 53 nach
unten fallen bzw. überführt werden. Dabei ist die Anzahl der Übergabefächer 53 des
Schwenkmagazins 51 gleich der Anzahl der aus einer Karte K zu schneidenden Streifen
S und damit doppelt so groß wie die Anzahl der Aufnahmefächer 43 eines Teils 41a oder
41b des Verschiebemagazins 41.
[0016] Ähnlich wie die abgeschrägten Einlaufenden 45 der Aufnahmefächer 43 sind auch die
Einlaufenden der Übergabefächer 53 trichterförmig abgeschrägt. Diese Abschrägung 55
der Übergabefächer 53 ist in der Fig. 7a dargestellt.
[0017] Der quer zur Längsrichtung der Streifen S gesehene Querschnitt der Aufnahmefächer
43 und der übergabefächer 53 ist so gestaltet, daß die einzelnen Streifen S darin
jeweils unter Reibungseingriff beweglich gehalten sind, der sich z.B. auch dadurch
ergibt, daß die einzelnen Streifen S schräg oder verkantet in den Fächern 43 oder
53 stehen. Auch bei lotrecht stehenden Aufnahmefächern 43 bzw. Übergabefächern 53
fallen die Streifen S also nicht unbedingt frei oder von selbst nach unten, sondern
sie werden durch besondere Mittel aus diesen Fächern entfernt, so daß auch in diesem
Bereich der Vorrichtung die Zwangsführung der Streifen S aufrechterhalten ist. Vor
dem Entfernen der Streifen S aus den Aufnahmefächern 43 werden deren untere Abdeckleisten
wegbewegt.
[0018] Um ein gruppenweises Ausstoßen oder Ausschieben der Streifen S aus den Aufnahmefächern
43 der beiden Teilmagazine 41a und 41b zu ermöglichen, haben diese Aufnahmefächer
43 auf beiden Seiten offene Schlitze 49 (Fig. 3 und 6), die über die Höhe der Teilmagazine
41a und 41b durchgehen. In diese Schlitze 49 können nicht dargestellte Ausstoßorgane
eingreifen, die sich längs der Schlitze 49 und damit längs der Aufnahmefächer 43 bewegen
können. Diese nicht dargestellten Ausstoßorgane können seitlich der Teilmagazine 41a
und 41b unterhalb der Schneidvorrichtung 19 angeordnet sein und beispielsweise aus
drehbar gelagerten Ausstoßfingern bestehen, die von oben nach unten durch die Schlitze
49 und die Aufnahmefächer 43 laufen, um die darin enthaltenen Streifen S nach unten
in die Übergabefächer 53 auszustoßen.
[0019] Wie Fig. 3 und 6 zeigt, sind in der Position d die Schlitze 49 für die Ausstoßorgane
sowohl an den aufeinander zu weisenden Seiten der beiden Teilmagazine 41a und 41b
als auch auf den entgegengesetzten Seiten angeordnet. Nach Verschiebung der Teilmagazine
41a und 41b in die Position c , in der die Aufnahmefächer 43 auf einer geraden Linie
nebeneinander angeordnet sind, liegen dann die Schlitze 49 ebenfalls auf beiden Seiten
der beiden Teilmagazine 41a und 41b nebeneinander. In entsprechender Weise können
dann auch die in die Schlitze 49 eingreifenden Ausstoßorgane auf entgegengesetzten
Seiten der Teilmagazine 41a und 41b oder nur auf einer Seite angeordnet werden.
[0020] Wie Fig. 3 ferner zeigt, haben die Übergabefächer 53 des Schwenkmagazins 51 entsprechende
seitlich offene Schlitze 59, die in der waagerechten Stellung des Schwenkmagazins
51 gemäß Position a (Fig. 7, 7a) an der Unterseite des Schwenkmagazins 51 liegen.
In diese Schlitze 59 und damit in die Übergabefächer 53 greifen von unten gruppenweise
angeordnete Ausstoßschieber 61 ein, die sich gemeinsam in Richtung des Pfeils P7 bewegen,
um die Streifen S gruppenweise aus dem Schwenkmagazin 51 zu entfernen.
[0021] Unmittelbar unterhalb des in der Position a befindlichen, waagerecht liegenden Schwenkmagazins
51 befindet sich ein Führungstisch 67 mit einzelnen, parallel zueinander angeordneten
Führungsbahnen 68, die durch mehrere Führungsflächen 69 gebildet sind (Fig. 3). Die
Führungsflächen 69 sind zu den Übergabefächern 53 des in waagerechter Stellung gemäß
Position a befindlichen Schwenkmagazins 51 ausgerichtet, so daß die Führungsflächen
69 jeder Führungsbahn 68 jeweils einen Streifen S aus den Übergabefächern 53 des Schwenkmagazins
51 übernehmen können. Die Führungsflächen 69 sind am Boden mit einem durch den Führungstisch
67 hindurchgehenden Schlitz 71 versehen. Durch die Schlitze 71 ragen von unten her
die Ausstoßschieber 61 nach oben, die gleichzeitig weiter nach oben in die offenen
Schlitze 59 und in die Übergabefächer 53 des Schwenkmagazins 51 hineinragen, um so
bei Bewegung der Ausstoßschieber 61 in Richtung des Pfeils P7 die einzelnen Streifen
S aus den Übergabefächern 53 gruppenweise auf die Führungsbahnen 68 zu überführen.
Hierdurch wird die Zwangsführung für die Streifen S auch bei der Übergabe von dem
Schwenkmagazin 51 an die Führungsbahnen 68 aufrechterhalten.
[0022] Die Fig. 7 und 7a veranschaulichen diesen Übergabevorgang von der Seite her gesehen
in weiteren Einzelheiten. Dabei ist zunächst zu erkennen, daß das Schwenkmagazin 51
an der Einlaufseite für die Streifen S, die gleichzeitig auch das Austrittsende für
die Streifen S darstellt, die trichterförmige Abschrägung 55 aufweist, die in Fig.
3 nicht gezeigt ist. Fig. 8 zeigt die Führungsbahnen 68 des Führungstischs 67 im Querschnitt.
Die Führungsbahnen 68 sind an der Oberseite durch entsprechende Teilflächen der Führungsflächen
69 teilweise abgedeckt, um ein Entweichen der Streifen S nach oben zu verhindern.
Andererseits ist für den Durchtritt der Ausstoßschieber 61 (in Fig. 8 nicht dargestellt)
der Schlitz 71 der Führungsbahnen 68 nach oben zwischen den Führungsflächen 69 hindurch
verlängert. Um den Eintritt der einzelnen Streifen S in die Führungsbahnen 68 hinein
zu ermöglichen, haben die Führungsflächen 69 an ihrer Oberseite eine Aufnahmeöffnung
73 (Fig. 7a), an der also die obere Abdeckung der Führungsbahnen 68 unterbrochen ist.
Durch diese Aufnahmeöffnung 73 können die Streifen S in die Führungsbahnen 68 eintreten.
Wie Fig. 7a zeigt, ist das von dem waagerecht liegenden Schwenkmagazin 51 entfernt
liegende Ende der Aufnahmeöffnung 73 mit einer nach unten und innen weisenden Abschrägung
74 versehen, um den Eintritt und die Führung des Streifens S in die Führungsbahn 68
hinein zu erleichtern. Zusätzlich ist gemäß Fig. 7a zwischen dem Austrittsende des
Schwenkmagazins 51 und der Abschrägung 74 der Führungsbahn 68 eine obere Abdeckung
75 über der Aufnahmeöffnung 73 vorgesehen, wobei die Abdeckung 75 ebenfalls mit einer
unteren abgeschrägten Führungsfläche 77 versehen ist, die an ihrem gemäß Fig.7a rechten
äußeren Ende etwa eine Verlängerung des Übergabefachs 53 des Schwenkmagazins 51 bildet
und von dort nach unten zu der Abschrägung 74 der Führungsbahn 68 hin geneigt ist.
Diese Anordnung bildet also praktisch eine Weiche an der Übergangsstelle für die Streifen
S zwischen dem Schwenkmagazin 51 und den Führungsbahnen 68. Durch den Ausstoßschieber
61 wird jeweils ein Streifen S aus dem Schwenkmagazin 51 in die Führungsbahn 68 überführt,
wie es in Fig. 7a veranschaulicht ist.
[0023] Fig. 7 zeigt, daß sich an das Ende der Führungsbahnen 68 die Verpackungsmaschine
mit ihren Siegelwalzen 25 anschließt. Zwischen den Siegelwalzen 25 werden also die
einzelnen, von den Ausstoßschiebern 61 vorgeschobenen Streifen gruppenweise erfaßt
und zwischen den den Siegelwalzen 25 zugeführten Folienbahnen 10 eingesiegelt.
[0024] Fig. 7 und Fig. 7a veranschaulichen außerdem, daß die Ausstoßschieber 61 auf einer
hin und her sowie auf und ab beweglichen Hubförderschiene 63 angeordnet sind und
von dieser nach oben durch die Schlitze 71 des Führungstischs 67 ragen. Die Hubförderschiene
63 ist unterhalb des Führungstischs 67 mit den Führungsbahnen 68 angeordnet, und sie
arbeitet mit dem Arbeitstakt der Verpackungsmaschine. Für jeden Verpackungsvorgang
bzw. Siegelvorgang zwischen den Siegelwalzen 25 wird also durch die Hubförderschiene
61 jeweils eine Gruppe von parallel nebeneinander liegenden Streifen S zugeführt.
[0025] Wie Fig. 3 zeigt, ist die Anzahl der Führungsbahnen 68 gleich der Hälfte der Zahl
der aus einer Karte K geschnittenen Streifen S und gleich der Hälfte der Zahl der
Übergabefächer 53 in dem Schwenkmagazin 51, weil jeweils nur jedem zweiten Übergabefach
53 Führungsbahn 68 zugeordnet ist. Die Anzahl der Führungsbahnen 68 ist also gleich
der Anzahl der Aufnahmefächer 43 eines der beiden Teilmagazine 41a und 41b des Verschiebemagazins
41. Der gegenseitige Abstand der Führungsbahnen 68 quer zur Vorschubrichtung der Streifen
S ist durch die Breite der fertig verpackten Streifen 28 bestimmt. Durch die beschriebene
Anordnung lassen sich in dem Schwenkmagazin 51 jedoch doppelt so viel Streifen S nebeneinander
unterbringen wie Gleichzeitig von der Verpackungsmaschine nebeneinander verarbeitet
werden können.
[0026] Wenn gemäß Fig. 3 der Abstand zwischen benachbarten Führungsbahnen 68 gleich 2a ist,
welcher Abstand gleichzeitig der Breite der fertig verpackten Produktstreifen 28
entspricht, dann ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Übergabefächern 53 in
dem Schwenkmagazin 51 gleich a. Um auch die Streifen S aus denjenigen Übergabefächern
53 ausstoßen zu können, die gemäß Fig. 3 nicht von den Ausstoßschiebern 61 bedient
werden, ist daher das Schwenkmagazin 51 in Richtung des Pfeiles P8 um den Abstand
a quer zu den Führungsbahnen 68 verschiebbar angeordnet.
[0027] Die Fig. 1 und 3 zeigen schließlich, daß unter der Schneidvorrichtung 19 mit den
Schneidwalzen 17 in der Verschiebestation 47 zwei gleichartige Verschiebemagazine
41 mit einem Längsabstand in Richtung des Pfeiles P3 voneinander angeordnet sind.
Wenn sich gemäß Fig. 3 das erste Verschiebemagazin 41 in der Mittelstellung in der
Verschiebestation 47 befindet, liegt gleichzeitig das andere Verschiebemagazin 41′
am hinteren Ende der Verschiebestation 47 an der Position e. Der Abstand zwischen
den beiden Verschiebemagazinen 41 und 41′ ist unveränderlich. Wenn sich also das zweite
Verschiebemagazin 41′ in der Mittelstellung gemäß Position d befindet, dann befindet
sich zur gleichen Zeit das erste Verschiebemagazin 41 in der Position c. Die beiden
Verschiebemagazine 41 und 41′ sind also wechselweise nach dem einen oder dem anderen
Ende der Verschiebestation 47 hin gleichzeitig miteinander verschiebbar.Auch das
zweite Verschiebemagazin 41′ hat zwei Teilmagazine 41a′ und 41b′, die in gleicher
Weise arbeiten wie die Teilmagazine 41a und 41b.
[0028] Entsprechend den beiden Verschiebemagazinen 41 und 41′ ist unter jedem Ende der Verschiebestation
47 jeweils ein Schwenkmagazin 51 angeordnet, also in der Position b das erste Schwenkmagazin
51 und in der Position f am anderen Ende der Verschiebestation 47 ein zweites Schwenkmagazin
51′, das aus der Position f um 90° in die Position g verschwenkbar ist. Die Position
g entspricht der Position a des ersten Schwenkmagazins 51. Nach dem Entleeren der
Schwenkmagazine 51 und 51′ in den Positionen a und g sind die Schwenkmagazine 51
und 51′ wieder in die lotrechten Positionen b und f zurückschwenkbar, um aus den Verschiebemagazinen
41 und 41′ neue Streifen S aufnehmen zu können.
[0029] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, erstrecken sich demgemäß die Führungsbahnen 68 unter
den beiden Schwenkmagazinen 41 und 41′ hindurch vom hinteren Ende der Verschiebestation
47 (Position f) über das vordere Ende der Verschiebestation 47 (Position b) hinaus
bis zu der Verpackungsmaschine hin.
[0030] Die Betriebsweise der beschriebenen Vorrichtung soll nunmehr beispielsweise an Hand
des Ablaufdiagramms der Fig. 4 noch näher erläutert werden.
[0031] Es sei angenommen, daß aus einer Materialkarte K 50 Streifen 1 bis 50 gleicher Breite
geschnitten werden, wobei an den beiden Enden der Karte K jeweils schmale Randstreifen
als Abfall anfallen. Infolge des Schneidvorgangs spreizen sich die Streifen, wie
oben erläutert, so daß sich zwei parallel nebeneinander liegende Gruppen von jeweils
25 Streifen ergeben, die zur Veranschaulichung mit den in Fig. 4 angegebenen Zahlen
gekennzeichnet werden. Die eine Reihe der Streifen mit den Nummern 1, 26, 2, 27, ...
gelangt in den einen Teil 41a des Verschiebemagazins 41, und die andere Reihe von
Streifen mit den Nummern 38, 14, 39, 15, ... gelangt in den anderen Teil 41b des Verschiebemagazins
41 (Position d).
[0032] Mit den beiden Magazinteilen 41a und 41b werden die beiden Reihen von Streifen in
Längsrichtung der Magazinteile 41a und 41b auseinandergezogen (Position c₁), wobei
der gegenseitige Abstand der einzelnen Streifen unverändert bleibt. Aus der Position
c₁ werden durch Verschiebung der Teilmagazine 41a und 41b gegeneinander senkrecht
zu der Schnittebene die beiden Reihen von Streifen auf eine Linie nebeneinander liegend
gebracht (Position c). Aus dieser Position fallen die einzelnen Streifen aus den Teilmagazinen
41a und 41b heraus nach unten bzw. werden sie aus diesen Magazinen nach unten durch
Ausstoßorgane herausgestoßen und gelangen in das darunter angeordnete Schwenkmagazin
51 (Postion b). Das Schwenkmagazin 51 verschwenkt nunmehr um 90° in die Position a,
was sich in dem Ablaufdiagramm gemäß Fig. 4 nicht durch eine Änderung der Darstellung
äußert. Bis hierher bleibt der gegenseitige Abstand der Streifen unverändert.
[0033] In der Position a wird nunmehr eine erste Gruppe von Streifen 1 bis 25 durch die
Ausstoßschieber 61 in die Führungsbahnen 68 überführt, und zwar wird jeder zweite
Streifen aus dem Schwenkmagazin 51 in die Führungsbahn 68 eingestoßen, so daß die
Streifen 26 bis 50 noch in dem Schwenkmagazin 51 verbleiben. Da die ausgestoßenen
Streifen 1 bis 25 einen gegenseitigen Abstand von 2a haben, haben auch die in dem
Schwenkmagazin 51 verbleibenden Streifen 26 bis 50 gegenseitig den gleichen Abstand
2a. Sie sind jedoch gegenüber den ausgestoßenen Streifen 1 bis 25 um den Abstand
a seitlich versetzt. Demgemäß wird nunmehr das Schwenkmagazin um diesen Abstand a
in die Position a₁ quer zur Ausstoßrichtung der Streifen verschoben, worauf die nächste
Gruppe von Ausstoßschiebern 61 des Führungstischs 67 die zweite Gruppe von Streifen
26 bis 50 in die Führungsbahnen 68 ausstößt. Es gelangen also nacheinander zwei Gruppen
von Streifen 1 bis 25 und 26 bis 50 in die Führungsbahnen 68 und aus diesen zu den
Siegelwalzen 25 der Verpackungsmaschine. Das leere Schwenkmagazin 51 wird dann um
den Abstand a aus der Position a₁ in die Position a zurückverschoben und um 90° in
die Position b nach oben geschwenkt. Hierauf kann das Schwenkmagazin 51 erneut mit
einer Reihe von 50 Streifen gefüllt werden, die aus der Position c kommen.
[0034] Die gleichzeitig aus einer Karte geschnittenen 50 Streifen gelangen also in zwei
Gruppen von je 25 Streifen nacheinander in die Führungsbahnen 68 und zu den Siegelwalzen
25 der Verpackungsmaschine. Wenn die Maschine mit einem Arbeitstakt von 60/min arbeitet,
müssen demnach durch die Hubförderschiene 63 mit den Ausstoßschiebern 61 60x25, also
1.500 Streifen/min der Verpackungsmaschine zugeführt werden. Dies entspricht einer
Schneidleistung der Schneidvorrichtung 19 von 30 Karten/min zu je 50 Streifen. Hierdurch
ist der Arbeitstakt der Verschiebemagazine 41 und 41′ sowie der Schwenkmagazine 51
und 51′ bestimmt. Das Schneiden der Karte K in die einzelnen Streifen S sowie die
Weiterleitung der Streifen bis in die Führungsbahnen 68 kann nicht mit dem gleich
hohen Arbeitstakt wie an der Verpackungsmaschine erfolgen, weil einmal das Aufspreizen
der Streifen S beim Schneiden nicht mit dieser hohen Geschwindigkeit möglich ist und
weil andererseits auch bei zu hoher Fördergeschwindigkeit die einzelnen Streifen sich
zu stark elektrostatisch aufladen können. Hierdurch würden zusätzliche Maßnahmen
zur elektrischen Entladung der Streifen erforderlich. Fig. 5 zeigt eine zu diesem
Zweck vorgesehene Entladungselektrode 39 an der Schneidvorrichtung 19.
[0035] Das Verschiebemagazin 41 und das Schwenkmagazin 51 können also mit einem Arbeitstakt
von 30/min bei jeweils einfacher Anordnung dieser Magazine arbeiten. Da jedoch für
die Hin- und Herbewegung der Magazine, für das Einführen der Streifen in die Magazine
und für das Ausstoßen der Streifen aus den Magazinen ein gewisser Zeitbedarf erforderlich
ist, ist es zweckmäßig, jeweils zwei Verschiebemagazine 41 und 41′ sowie zwei Schwenkmagazine
51 und 51′ vorzusehen und parallel zueinander arbeiten zu lassen, wodurch deren Arbeitsfrequenz
vermindert werden kann, wobei aber trotzdem die erwünschte hohe Leistung erbracht
wird.
[0036] In den Magazinen befinden sich somit immer einige Gruppen von Streifen in Reserve.
Es ist nur erforderlich, die Ausstoßschieber 61 für die beiden Positionen a und g
synchron derart laufen zu lassen, daß z.B. durch die Ausstoßschieber 61 an der Position
g nur jedes zweite Feld zwischen hintereinander folgenden Ausstoßschiebern 61 belegt
wird, so daß das dort freibleibende Feld anschließend in der Position a noch mit Streifen
belegt werden kann.
[0037] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die Breite der einzelnen Streifen
S=5mm. Der Abstand zwischen benachbarten Aufnahmefächern 43 im Verschiebemagazin
41 sowie der Abstand zwischen benachbarten Übergabefächern 53 im Schwenkmagazin 51
beträgt dann a = 10mm. Der Abstand zwischen benachbarten Führungsbahnen 68 beträgt
hiernach 2a = 20mm. In der Verpackungsmaschine werden demnach also fertig verpackten
Streifen 28 mit einer Packungsbreite von 2a = 20mm hergestellt. Das Verhältnis zwischen
Breite des Materialstreifens S und Breite der fertigen Siegelpackung 28 beträgt somit
1 : 4. Bei diesen Angaben handelt es sich nur um ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel.
[0038] Zusammenfassen läßt sich feststellen, daß die Vereinzelung der einzelnen Streifen
S schon in der Schneidvorrichtung 19 während des Schneidvorgangs durch Aufspreizen
der einzelnen Streifen S an der Karte K beginnt. Während des Schneidens und unmittelbar
danach sind die Streifen S in einer geometrisch genau definierten Lage festgehalten.
Die Streifen treten bereits in das Verschiebemagazin 41 ein und werden dort geführt,
bevor die Streifen am hinteren Ende fertiggeschnitten sind bzw. bevor sie die Transportwalzen
38 der Schneidvorrichtung 19 verlassen. In den Verschiebemagazinen 41, 41′ und in
den Schwenkmagazinen 51, 51′ sind die Streifen ständig gehalten und zwangsgeführt,
so daß sie in geometrisch genauer Anordnung in die Führungsbahnen 68 gelangen. Hier
wird die Zwangsführung durch die Ausstoßschieber 61 übernommen, die sich taktweise
bewegen und die die Streifen S taktweise in Gruppen der Verpackungsmaschine zuführen.
[0039] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Übergabevorrichtung 14 aus
mindestens je einem Verschiebemagazin 41 und einem davon getrennt angeordneten und
getrennt steuerbaren Schwenkmagazin 51. Damit ist es möglich, die Bewegungsbahn der
etwa lotrecht aus der Schneidvorrichtung 19 austretenden, einzelnen Streifen S mit
Hilfe des Schwenkmagazins 51 um etwa 90° in die waagerechte Richtung der Führungsbahnen
68 umzulenken. Wenn die Schneidebene der Schneidvorrichtung 19 nicht senkrecht zu
den Führungsbahnen 68 steht, müßte der Schwenkwinkel der Schwenkmagazine 51 entsprechend
verändert werden. Vorstellbar ist jedoch auch eine technische Lösung, bei der das
Verschiebemagazin 41 mit dem Schwenkmagazin 51 ein einheitliches Bauteil bildet,
so daß also das Verschiebemagazin 41 selbst um den erforderlichen Schwenkwinkel verschwenkbar
wäre. Dabei müßte das Verschiebemagazin 41 noch nicht einmal in Richtung der Förderbahnen
68 in Richtung des Pfeils P3 verschiebbar sein, sondern die Schwenkbewegung des Magazins
könnte unmittelbar in einer Stellung unterhalb der Schneidvorrichtung 19 erfolgen.
[0040] Zum anderen könnte bei entsprechender Zuordnung der Schneidebene der Schneidvorrichtung
19 zu der Ebene des Führungstischs 67 mit den Führungsbahnen 68 auf eine Verschwenkbewegung
verzichtet werden, wenn also die Schneidebene praktisch parallel zur Ebene der Führungsbahnen
68 liegen oder gar mit dieser zusammenfallen würde.
[0041] In diesen zuletzt genannten Fällen könnte die Konstruktion der Vorrichtung vereinfacht
werden, wobei u.U. eine Leistungsminderung in Kauf genommen werden müßte. Wesentlich
ist jedoch immer, daß für die einzelnen geschnittenen Streifen S vom Augenblick des
Schneidens bis zur Übergabe an die Verpackungsmaschine eine geometrisch genau definierte
Zwangsführung gegeben ist.
1. Verfahren zum Zuführen von Streifen zu einer Verpackungsmaschine, insbesondere
einer Siegelmaschine, an der die Streifen einzeln verpackt, insbesondere in Folie
eingesiegelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- zunächst aus einem kartenförmigen Material (K) gleichzeitig mehrere einzelne, parallel
zueinander liegende Streifen (S) geschnitten werden,
- die unmittelbar im Anschluß an den Schneidvorgang lotrecht stehend in einer Übergabevorrichtung
(14) aufgenommen werden,
- die anschließend derart verschwenkt wird, daß die einzelnen Streifen (S) waagerecht
nebeneinander liegen,
- worauf die Streifen (S) unter Zwangsführung gruppenweise auf Führungsbahnen (68)
übergeben werden,
- von denen aus schließlich die nebeneinander liegenden Streifen (S) einer Gruppe
jeweils gleichzeitig unter Aufrechterhaltung der Zwangsführung bis zum Ergreifen
durch die Verarbeitungsorgane, insbes. bis zum Einschieben zwischen die Siegelwalzen
(25) der Verpackungsmaschine weitergeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Enden der geschnittenen Streifen (S) bereits während des Schneidvorgangs
in der Übergabevorrichtung (14) aufgenommen werden, während die hinteren Enden der
Streifen (S) noch nicht voneinander getrennt oder zumindest noch zwangsweise in der
Schneidvorrichtung (19) geführt sind.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß eine Schneidvorrichtung (19) zum Zerschneiden eines kartenförmigen Materials
(K) in einzelne, parallel zueinander liegende Streifen vorgesehen ist,
- daß unter der Schneidvorrichtung (19) eine Übergabevorrichtung (14, 41, 51) mit
einzelnen, insbesondere lotrecht stehenden Fächern (43, 53) angeordnet ist, von denen
jeweils eines einem geschnittenen Streifen (S) zugeordnet ist,
- daß mindestens ein Teil (51) der Übergabevorrichtung (14, 41, 51) derart um vorzugsweise
90° verschwenkbar gelagert ist, daß nach dem Verschwenken einzelne Fächer (53) waagerecht
liegen,
- daß eine Ausstoßeinrichtung (61) zum gruppenweisen Ausstoßen der einzelnen Streifen
(S) aus den waagerecht liegenden Fächern (53) der Übergabevorrichtung (14, 41, 51)
vorgesehen ist,
- daß sich an das Austrittsende der einzelnen Fächer (53) Führungsbahnen (68) für
die einzelnen Streifen (S) anschließen,
- und daß am Ende der Führungsbahnen (68) die Verpackungsmaschine zum Ergreifen und
Verpacken der einzelnen Streifen (S) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabevorrichtung (14, 41, 51) ein erstes Magazin (Verschiebemagazin 41)
mit einzelnen lotrechten Aufnahmefächern (43) sowie ein darunter angeordnetes, um
90° hin und her schwenkbares zweites Magazin (Schwenkmagazin 51) aufweist, das mit
einzelnen Übergabefächern (53) versehen ist, die den Aufnahmefächern (43) des Verschiebemagazins
(41) zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Schneidvorrichtung (19) zwei kammartig ineinander greifende Schneidwalzen
(17) mit dazwischen liegenden lotrechten Abstreifern (36) aufweist,
- daß unter der Eingriffsstelle der Schneidwalzen (17) ein Spreizkeil (37) für die
geschnittenen Streifen (S) vorgesehen ist,
- und daß gegebenenfalls im Bereich des Spreizkeils (37) Transportwalzen (38) für
den Transport der geschnittenen Streifen (S) vorgesehen sind (Fig. 5).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifeneintrittsseite der Übergabevorrichtung (14, 41, 51) bzw. deren erstes
Magazin (Verschiebemagazin 41) unmittelbar unter der Schneidvorrichtung (19) mit einem
geringen Abstand gegenüber den Schneidwalzen (17) oder den Transportwalzen (38) angeordnet
ist, der kürzer ist als die Länge der zu schneidenden und zu verarbeitenden einzelnen
Streifen (S) (Fig. 5).
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
- daß das Verschiebemagazin (41) aus zwei parallel hintereinander angeordneten Teilmagazinen
(41a, 41b) besteht, die jeweils eine Anzahl von Aufnahmefächern (43) aufweisen, die
halb so groß ist wie die Zahl der gleichzeitig aus einem Materialstück (K) zu schneidenden
Streifen (S), wobei die Trennebene zwischen den beiden Teilmagazinen (41a, 41b) in
der Schnittebene liegt,
- und daß die Aufnahmefächer (43) der Teilmagazine (41a, 41b) sich jeweils etwa in
Richtung der Bewegungsbahn der durch den Schneidvorgang gegeneinander gespreizten
Streifen (S) erstrecken, wobei einander benachbarte Aufnahmefächer (43) der beiden
Teilmagazine (41a, 41b) in Richtung der Schnittebene jeweils um den Abstand zwischen
zwei benachbarten Streifen (S) zueinander versetzt sind (Fig. 3, 6).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilmagazine (41a, 41b) aus der Stellung parallel hintereinander in
Richtung der Schnittebene um eine Magazinlänge gegeneinander längsverschiebbar und
senkrecht zur Schnittebene derart bewegbar sind, daß die Aufnahmefächer (43) der beiden
Teilmagazine (41a, 41b) auf eine gerade Linie nebeneinander zu liegen kommen (Fig.
3).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Aufnahmefächer (43) des Verschiebemagazins (41) unten zu öffnen und die
Übergabefächer (53) des Schwenkmagazins (51) oben offen sind,
- und daß die Übergabefächer (53) des Schwenkmagazins (51) eine untere Verlängerung
der in einer geraden Linie nebeneinander angeordneten Aufnahmefächer (43) des Verschiebemagazins
(41) bilden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Übergabefächer (53) des Schwenkmagazins (51) gleich der Anzahl
der aus einem Materialstück (K) zu schneidenden Streifen (S) und damit doppelt so
groß ist wie die Anzahl der Aufnahmefächer (43) eines der beiden Teile (41a, 41b)
des Verschiebemagazins (41).
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufenden der Aufnahmefächer (43) des Verschiebemagazins (41) und/oder
die Einlaufenden der Übergabefächer (53) des Schwenkmagazins (51) mit einer trichterförmigen
Abschrägung (45, 55) versehen sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Aufnahmefächer (43) und der Übergabefächer (53) so gestaltet
ist, daß die einzelnen Streifen (S) darin unter Reibungseingriff beweglich gehalten
sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmefächer (43) des Verschiebemagazins (41) seitlich offene Schlitze
(49) für den gruppenweisen Eingriff von Ausstoßorganen aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (49) für die Ausstoßorgane an beiden Seiten der beiden Teilmagazine
(41a, 41b) angeordnet sind, so daß nach Verschiebung der Teilmagazine (41a, 41b)
und Anordnung der Aufnahmefächer (43) auf einer geraden Linie nebeneinander die Schlitze
(49) der beiden Teilmagazine (41a, 41b) ebenfalls nebeneinander liegen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabefächer (53) des Schwenkmagazins (51) an der bei waagerecheter Stellung
unteren Seite offene Schlitze (59) für den gruppenweisen Eingriff von Ausstoßschiebern
(61) aufweisen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Führungsbahnen (68) durch einen Führungstisch (67) mit auf diesem parallel
nebeneinander angeordneten Führungsflächen (69) für die einzelnen Streifen (S) gebildet
sind,
- daß die Führungsbahnen (68) bei waagerechter Stellung des Schwenkmagazins (51)
zu dessen Übergabefächern (53) ausgerichtet sind,
- und daß die Führungsbahnen (68) am Boden einen Schlitz (71) aufweisen, durch den
von unten her die Ausstoßschieber (61) eingreifen, die gleichzeitig nach oben in
die unten offenen Schlitze (59) der Übergabefächer (53) zum gruppenweisen Überführen
der einzelnen Streifen (S) aus den Übergabefächern (53) auf die Führungsbahnen (68)
hineinragen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an der Übergabestelle für die Streifen (S) zwischen dem waagerecht liegenden
Schwenkmagazin (51) und den Führungsbahnen (68) die Führungsflächen (69) an der Oberseite
keilförmig nach innen abgeschrägte Aufnahmeöffnungen (73) für die Streifen (S) mit
einer oberen Abdeckung (75) mit einer Führungsfläche (77) nach Art einer Weiche aufweisen
(Fig. 7, 7a).
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßschieber (61) von einer hin und her sowie auf und ab beweglichen Hubförderschiene
(63) nach oben ragen, die unter den Führungsbahnen (68) für die Streifen (S) angeordnet
ist und die im Takt der Verpackungsmaschine arbeitet.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Führungsbahnen (68) gleich der Hälfte der Zahl der aus einem Materialstück
(K) zu schneidenden Streifen (S) und gleich der Hälfte der Zahl der Übergabefächer
(53) in dem Schwenkmagazin (51) und somit gleich der Anzahl der Aufnahmefächer (43)
eines Teils (41a, 41b) des Verschiebemagazins (41) ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkmagazin (51) um einen Betrag (a) quer zur Förderrichtung der Führungsbahnen
(68) verschiebbar ist, der gleich der Hälfte des der Breite der verpackten Streifen
(S) entsprechenden Abstands (2a) zwischen zwei Führungsbahnen (68) ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- daß unter der Schneidvorrichtung (19) in einer Verschiebestation (47) zwei gleichartige
Verschiebemagazine (41, 41′) mit Abstand voneinander angeordnet sind, die von der
Mitte der Verschiebestation (47) aus wechselweise nach dem einen oder dem anderen
Ende der Verschiebestation (47) hin gleichzeitig miteinander verschiebbar sind,
- daß jeweils am Ende des Verschiebeweges ein Schwenkmagazin (51, 51′) angeordnet
ist, das mit je einem der Verschiebemagazine (41, 41′) zusammenarbeitet,
- und daß sich die Führungsbahnen (68) für die einzelnen Streifen (S) unter den Schwenkmagazinen
(51, 51′) hindurch in Richtung der Verschiebung der beiden Verschiebegmagazine (41,
41′) zur Verpackungsmaschine hin erstrecken.
22. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Verschiebemagazins (41) eine bewegliche Absperrleiste
zum Verschließen und Freigeben der unteren Enden der Aufnahmefächer (43) angeordnet
ist.