[0001] Die Erfindung betrifft eine wäßrige Beschichtung von Durchschreibpapier bestehend
aus einer porösen anorganischen Matrix, einem elastifizierend wirkendem organischen
Polymer und der in den Poren eingeschlossenen Farbpaste.
[0002] Ursprünglich bestand die Beschichtung von Kohlepapier aus Zusammensetzungen, die
Wachse und färbende Pigmente, zum Beispiel Ruß, enthielten. Nachteilig an diesen Beschichtungen
ist vor allem, daß sie wegen der weichen Wachsbeschichtung zum Schmieren bei der
Handhabung neigen, und die Durchschrift nur schlecht haftet. überdies ist mit solchen
Wachsbeschichtungen nur eine geringe Zahl von Durchschlägen möglich.
[0003] Anfang der 60er-Jahre wurden solche Systeme durch sogenannte "solvent carbon papers"
ersetzt. Hier werden hochmolekulare Polymere in leichtflüchtigen Lösungsmitteln gelöst.
In diese Lösung werden Farbstoff und Nichtlöser, zum Beispiel Mineralöl, eingearbeitet.
Nach der Auftragung wird das Lösungsmittel verdampft; das Polymer bildet eine schwammige,
poröse Struktur, in deren Poren die Farbpaste eingeschlossen ist. Eine derartige
Beschichtung wird in der DE-AS 1 095 860 beansprucht. Diese "solvent carbon papers"
haben den Vorteil, daß gegenüber den Kohlepapieren auf Wachsbasis sowohl die Handhabung
verbessert, als auch die erreichbare Zahl der Durchschläge erhöht ist. Der große Nachteil
dieser Systeme ist die Freisetzung großer Mengen an physiologisch bedenklichen Lösungsmitteln,
wie vor allem Toluol, bei der Herstellung. Darüberhinaus stellt das Hantieren mit
so großen Mengen an leichtflüchtigen Lösungsmitteln ein hohes Risiko im Hinblick auf
die Arbeitssicherheit dar (Explosionsgefahr).
[0004] Eine Beschichtung von Durchschreibpapier auf der Basis von wäßrigen Dispersionen
wird in der DE-AS 1 237 145 (CA-A 771,594) beansprucht. Bei diesem Verfahren wird
eine wäßrige Dispersion, deren kontinuierliche Phase aus dem in Wasser gelöstem Kunstharz
(Polyvinylalkohol) besteht, und deren dispergierte Phase den in Öl dispergierten Farbstoff
enthält, auf das Trägermaterial aufgetragen und durch Erhitzen getrocknet. Das Harz
geliert dabei zu einem mikroporösem Schwamm, dessen Poren mit der Farbstoffdispersion
gefüllt sind. Zur Beschleunigung des Aushärtungsvorgangs können bei diesem Verfahren
noch organische bzw. anorganische Vernetzer wie N-Methylolharnstoff oder Chromverbindungen
zugesetzt werden.
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist die mangelhafte Lagerstabilität der Farbstoffdispersion
in Gegenwart eines Vernetzers. Arbeitet man bei diesem Verfahren ohne den Zusatz von
Vernetzer oder wird ein nur mäßig reaktiver Vernetzer benutzt, ist eine zufriedenstellende
Ausbildung der Schwammstruktur, innerhalb eines vernünftigen Temperaturbereichs,
nicht zu erreichen.
Die Lagerstabilität des Durchschreibpapiers ist unbefriedigend. Es treten Nachvernetzung
und Migrationsphänomene auf, die zu einer Änderung des Durchschreibverhaltens bei
der Lagerung des beschichteten Kopierpapiers führen.
[0005] Die Beschichtungsqualität hängt bei diesem Verfahren stark von der Temperaturführung
bei der Aushärtung ab. Bei ungleichmäßiger Ausbildung der Schwammstruktur schwitzt
die Schreibpaste in die Zwischenschicht bzw. an die Oberfläche des Kopierpapiers aus.
Die Folgen sind mangelnde Haftung der Durchschrift und ungleichmäßiges, fettes Schriftbild,
bzw. Verschmutzung bei der Handhabung und Verschmieren der Durchschrift.
Vor allem wenn die Glasübergangstemperatur des zu vernetzenden Polymeren hoch im
Vergleich zur vorgegebenen Prozeßtemperatur ist, kommt es zu Schwierigkeiten bei
der Filmbildung. Die Folgen davon sind Rißbildung, schlechte Haftung, schlechte mechanische
Beständigkeit, sowie schlechte Reproduzierbarkeit.
[0006] Es bestand daher die Aufgabe die Vorteile des herkömmlichen "solvent carbon papers"
und die von wäßrigen Beschichtungssystemen zu verknüpfen, ohne daß dabei die obengenannten
spezifischen Nachteile auftreten.
[0007] Überraschenderweise konnte diese Problematik gelöst werden, indem man während der
Beschichtung des Kopierpapiers eine poröse anorganische Matrix herstellt, in die sich
die Schreibpaste während der Filmbildung einlagern kann, wobei die anorganische Matrix
durch Mitverwendung eines organischen wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren
Polymers elastifiziert wird, um eine flexible, mechanisch beständige Schreibschicht
zu erhalten, die auf dem Trägermaterial gut haftet.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist eine Beschichtung für Durchschreibpapier, die auf herkömmliche
Tragermaterialien aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
aus einer porösen anorganischen Matrix aus Zr⁴⁺-Polykondensat oder ZrO₂·Al₂O₃-Gel
besteht, die durch Zusatz von filmbildendem organischem Polymer elastifiziert ist,
und in deren Poren der in Öl dispergierte Farbstoff eingeschlossen ist.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung dieser Beschichtung
für Durchschreibpapier, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Polymer in 10
bis 50 Gew.%-iger wäßriger Lösung oder Dispersion vorgelegt wird, durch Zugabe von
konzentriertem Ammoniak ein pH von 8 bis 9 eingestellt wird, nach Zumischen der Farbpaste
eine Zirkoniumverbindung in 5 bis 20 %-iger wäßriger Lösung zugesetzt wird, und nach
Auftrag der Beschichtungsmasse auf den Träger bei einer Temperatur von 40 bis 160
°C getrocknet wird.
[0010] Die poröse anorganische Matrix wird von Polykondensaten wasserlöslicher Zr⁴⁺-Verbindungen
bzw. wasserlöslicher Al-Zr-Mischoxidverbindungen aufgebaut. Vorzugsweise werden wasserlösliche
Zr⁴⁺-Verbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt wird Ammoniumzirkoniumcarbonat.
Diese Verbindungen zeichnen sich vor allem dadurch aus, daß sie mit NH₃ im Alkalischen
niedermolekulare Assoziate bilden, die eine ausgezeichnete Lagerstabilität haben.
Erst beim Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung unter Abdampfung des Ammoniaks,
polykondensieren diese Assoziate zu sogenannten Zirkoniumoxidaquaten ZrO₂·xH₂O bzw.
ZrO₂-Al₂O₃-Gelen (Gmelin
42(1958), S. 251 u. 444) unter Ausbildung der mikroporösen anorganischen Matrix.
[0011] Bei der Herstellung der Beschichtungsmasse werden diese Zirkonium- bzw. Al-Zr-Verbindungen,
vorzugsweise in wäßriger Lösung, der alkalischen Mischung der anderen Beschichtungskomponenten
zugesetzt. Die Konzentration der wäßrigen Lösung der Zr-Verbindungen bzw. Zr-Al-Verbindungen
beträgt dabei vorzugsweise 5 bis 20 Gew.%.
[0012] Diese mikroporöse anorganische Matrix per se ist allerdings wegen ihrer Sprödigkeit
nicht für die Anwendung in der Kopierpapierbeschichtung geeignet. Es werden daher
noch zusätzlich filmbildende organische Polymere zugesetzt, die die anorganische
Matrix flexibilisieren, mechanisch widerstandsfähig machen und die Haftung der mikroporösen
Matrix auf dem Trägermaterial verbessern.
[0013] Zur Elastifizierung der anorganischen Matrix eignen sich besonders wasserlösliche
oder alkalilösliche Polymere bzw. wasserdispergierbare Polymere, vorzugsweise werden
wasser- oder alkalilösliche Polymere eingesetzt. Besonders bevorzugt sind alkalilösliche
Polymere.
[0014] Als alkalilösliche Polymere werden Polyacrylate und Polyvinylacetate bevorzugt,
die zu 5 bis 15 Gew.% carboxylgruppenhaltige Comonomere, wie zum Beispiel (Meth)acryl-,
Itakon-, Croton-, Malein- oder Fumarsäureeinheiten, enthalten. Denkbar ist auch der
Einsatz von alkalilöslichen Polyestern oder Alkyden.
[0015] Geeignete wasserlösliche Polymere sind Polyvinylalkohole, Cellulosen (Hydroxyethyl-,
Methyl-, Carboxymethylcellulose), Polyacrylamide, Polyacrylsäuren, Polyvinylpyrolidone.
Vorzugsweise werden Polyvinylalkohole, insbesonders kaltwasserlösliche Polyvinylalkohole
mit Verseifungszahlen zwischen 100 und 300 eingesetzt.
[0016] Beispiele für wasserdispergierbare Polymere sind Polyvinylacetate, Vinylacetat/Ethylen-Copolymere,
Vinylacetat/Ethylen/Vinylchlorid-Mischpolymere, Polyacrylate, Polyurethane, sowie
SBR-Latices.
[0017] Gegebenenfalls können die verwendeten Polymere zur Verbesserung der Wasserfestigkeit
auch vernetzt werden. Die dazu verwendeten Vernetzer sollten wassermisch- oder -dispergierbar
sein. Sie sollten im vorgesehenen Temperaturbereich der Verarbeitung reaktiv sein
und ausreichende Topfzeiten haben. Vorzugsweise werden als Vernetzer Polyaziridine,
Di- oder Polyaldehyde (Glyoxal), Melaminvernetzer, Harnstoffvernetzer, verkappte
Isocyanate oder Polyepoxide eingesetzt.
[0018] Die Vernetzermenge ist dabei so zu wählen, daß die gewünschte Verbesserung der Eigenschaften
erreicht wird, ohne daß die notwendige Flexibilität der Beschichtung leidet. Vorzugsweise
werden die Vernetzer in einer Menge von 5 bis 40 Gew.%, besonders bevorzugt in einer
Menge von 5 bis 20 Gew.%, bezogen auf das Polymere eingesetzt.
[0019] Das Gewichtsverhältnis von vernetztem oder unvernetztem Polymer zur anorganischen
Matrix in der Kopierpapierbeschichtung beträgt 1 : 1 bis 5 : 1, vorzugsweise 1 :
1 bis 3 : 1, wobei der Anteil des Bindemittels (anorganische Matrix und organisches
Polymer) in der Beschichtung 20 bis 80 Gew.% beträgt.
[0020] Die Kopierpapierbeschichtung kann gegebenenfalls durch weitere Zusätze modifiziert
werden. Zum Beispiel kann die poröse Matrix durch Zusatz von Weichmacher zu den Polymeren
flexibler eingestellt werden. Dazu müssen die Weichmacher mit den verwendeten Polymeren
verträglich und mit der Schreibpaste möglichst nicht mischbar sein. Mengen und Typen
der Weichmacher sind Stand der Technik und in der Fachliteratur beschrieben (vergl.
Modern Plastics Encyclopedia 1981 - 1982, S. 710 -719).
[0021] Um zum Beispiel die Verarbeitungseigenschaften der Beschichtungsmasse optimal einzustellen,
ist die Mitverwendung sog. Colöser möglich. Colöser sind wasserlösliche oder teilweise
wasserlösliche organische Lösemittel wie Alkohole, Glykole, Glykolether, Ester, Ketone,
Aminoalkohole, Lactone. Die Zusatzmengen betragen 1 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 3
bis 25 Gew.%, bezogen auf die wäßrige Beschichtungszusammensetzung.
[0022] Als Farbstoffe sind in der erfindungsgemäßen Kopierpapierbeschichtung alle gängigen
organischen oder anorganischen Pigmente einsetzbar. Beispiele hierfür sind Phtalocyaninblau,
Permanentrubin, Ruß und Titandioxid. Die Pigmente werden als Paste in Öl (z.B. Paraffinöl)
dispergiert eingesetzt. Das Gewichtsverhältnis Öl : Pigment beträgt etwa 1 : 1 bis
2 : 1. Der Anteil der Farbpaste in der Beschichtung beträgt 20 bis 80 Gew.%.
[0023] Falls nicht Pigmentzubereitungen verwendet werden erfolgt die Herstellung der Pigmentpaste
in herkömmlicher Art und Weise. Das Pigment wird durch Abreiben auf einer Walze im
Öl dispergiert. Gegebenenfalls können Netz- und Dispergiermittel mitverwendet werden,
um den Mahlvorgang wirtschaftlicher zu gestalten und das Farbstärkepotential, der
zum Teil sehr teuren organischen Pigmente,voll auszunutzen und ausreichend lagerstabile
Farbpasten zu erhalten. Als Netzmittel kommen vorwiegend ionische und nichtionische
Tenside in Betracht, als Dispergiermittel werden handelsübliche Präparate benutzt.
In Art und Menge jeweils entsprechend den Herstellerangaben.
[0024] Zur Herstellung der Beschichtungsmasse wird das organische Polymer in 10 bis 50 Gew.%-prozentiger
Lösung oder Dispersion vorgelegt, und gegebenenfalls durch Zugabe von Wasser oder
eines Gemisches aus Wasser und mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln (z.B.
Ethanol) ein Gehalt von 10 bis 20 Gew.% eingestellt. Durch Zugabe von konzentriertem
Ammoniak wird ein pH-Wert von 8 bis 9 eingestellt. Zur Beschleunigung des Lösevorgangs
kann beim Einsatz von Polymerdispersionen der Ansatz leicht erwärmt werden. Nach
der Auflösung des Polymers wird die Farbpaste zugemischt und dispergiert. Abschließend
wird die Zirkoniumverbindung in 5 bis 20 %-iger Lösung zugemischt.
[0025] Bei Vernetzung des organischen Polymers erfolgt die Zugabe der entsprechenden Menge
an Vernetzer in 10 bis 30 Gew.%-iger wäßriger Dispersion als letzte Komponente, gegebenenfalls
unmittelbar vor Applikation.
[0026] Bei der Verwendung von alkalilöslichen Polymeren wird in einer bevorzugten Ausführungsform
nach der Polykondensation der Zirkoniumverbindung durch Zugabe von Neutralisationsmittel
ein pH von 8 bis 10 eingestellt. Als Neutralisationsmittel kommen hierfür flüchtige
Basen in Betracht, zum Beispiel Ammoniak, organische Amine (Methyl-, Dimethyl-, Ethyl-,
Diethylamin), Aminoalkohole (Aminoethanol, Aminopropanol) oder N-Alkylaminoalkohole
(Dimethylaminoethanol).
[0027] Die Zugabemengen an Zirkoniumverbindung, organischem Polymer und Farbpaste werden
dabei so gewählt, daß sich die oben genannten Gewichtsverhältnisse in der Kopierpapierbeschichtung
einstellen.
[0028] Zur Herstellung des Durchschreibpapiers wird die Beschichtungsmasse auf die für
diesen Verwendungszweck üblichen Trägermaterialien wie zum Beispiel Papier, Kunststoffolien
aus Polyester oder Faservliese aufgetragen. Die Auftragung erfolgt mit bekannten
Methoden, wie zum Beispiel Aufstreichen durch Rakel, Walzenauftrag oder Gießen in
einer Schichtdicke von 12 bis 100 µm Naßfilmdicke.
[0029] Die Beschichtung wird nach dem Auftrag im Heißluftstrom oder durch Bestrahlen mit
Infrarotlicht bei einer Temperatur von 40 bis 160 °C getrocknet. In einer speziellen
Ausführungsform wird die Kopierpapierbeschichtung mit sich selbst, in einer farbstoffreien
Zusammensetzung, in der eben beschriebenen Art und Weise, überlackiert.
Beispiel 1 - 4: Herstellung der Pigmentpaste
Beispiel 1:
[0030] In 20 Teilen Paraffinöl, dickflüssig (Merck, Darmstadt) werden 20 Teile Heliogenblau
D 70 82 T (BASF Siegele) auf einer Labordreiwalze abgerieben bis die Paste vollkommen
homogen ist.
Beispiel 2:
[0031] Wie unter Beispiel 1. Anstelle von Paraffinöl setzt man 20 Teile Chlorparaffin 40
(Hoechst AG) und 15 Teile Heliogenblau D 70 82 T ein. (Dichteunterschied zwischen
Paraffinöl und Chlorparaffin).
Beispiel 3:
[0032] Original Farbpaste wie sie in "solvent carbon paper" eingesetzt wird basierend auf
Lanolin, Ruß und etwas Phthalocyaninpigment.
Beispiel 4:
[0033] In 18 Teilen Paraffinöl, dickflüssig (Merck, Darmstadt) werden 8 Teile Printex 35
(Degussa) und 1 Teil Heliogenblau D 70 82 T in Gegenwart von 0,5 T Lipotin pur (Lucas
Meyer) als Dispergiermittel auf einer Dreiwalze bis zur vollständigen Dispergierung
abgerieben.
Beispiel 5 -12: Herstellung der Beschichtungsmasse
Beispiel 5:
[0034] 23,1 Teile einer 45prozentigen, alkalilöslichen Acrylatdispersion (Vinnapas® Dispersion
LL 531,Wacker-Chemie) werden mit Wasser und Ethanol (20 Prozent bezogen auf Festgehalt
der Dispersion) auf 20 Prozent Festgehalt eingestellt. Durch Zugabe von konz. Ammoniak
erhöht man den pH-Wert auf 8 und erwärmt dann leicht, um den Lösevorgang zu beschleunigen.
In diesem Firnis werden 8,5 Teile Farbpaste aus Beispiel 1 in einer Perlmühle sorgfältig
dispergiert. Danach rührt man 26 Teile einer 20 %-igen wäßrigen Lösung von Ammoniumzirkoniumcarbonat
(AZC von MEL) in 52 Teilen Wasser ein. Nach gründlicher Mischung wird von den Perlen
abgetrennt. Die Masse muß vor Applikation mit einem Schnellrührer aufgerührt werden.
Beispiel 6:
[0035] Herstellung wie unter Beispiel 5 angegeben.
40 |
Teile Vinnapas® Dispersion LL 533 (Wacker-Chemie), |
0,08 |
Teile Texapon® K 12 (Henkel) |
8,5 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 1 |
Mischung aus |
20 |
Teilen Wasser |
20 |
Teilen Ammoniumzirkoniumcarbonat-Lösung (20 %-ig,MEL) |
Beispiele 7:
[0036] wie Beispiel 5 aber vor der Applikation der Beschichtung Zusatz von 20 % Polyaziridin
(XAMA® 2, Cordova) berechnet auf Polymer als Vernetzer.
Beispiel 8:
[0037] Herstellung wie unter Beispiel 5 beschrieben.
40 |
Teile Vinnapas® Dispersion LL 533 (Wacker-Chemie), 20 %ig in Wasser, pH 9 |
0,08 |
Teile Texapon® K 12 (Henkel) |
16 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 1 |
Mischung aus |
16 |
Teilen Wasser |
16 |
Teilen Ammoniumzirkoniumcarbonat-Lösung (20 %-ig,MEL) |
vor Applikation der Beschichtung Zusatz von |
3,2 |
Teilen XAMA® 2 (Cordova). |
Beispiel 9:
[0038] Herstellung wie unter Beispiel 5 beschrieben.
45 |
Teile Vinnapas® C 305 (Wacker-Chemie), 20 %ig in Wasser, pH 8,5 |
12 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 1 |
Mischung aus |
25 |
Teilen Wasser |
15 |
Teilen Ammoniumzirkoniumcarbonat-Lösung (20 %-ig,MEL) |
vor Applikation der Beschichtung Zusatz von |
2,4 |
Teilen XAMA® 2 (Cordova). |
Beispiel 10:
[0039] Herstellung wie unter Beispiel 5 beschrieben.
40 |
Teile Polyviol® M 05/190 (Wacker-Chemie), 10 %ig in Wasser |
10 |
Teile Polyviol® W 28/10 (Wacker-Chemie), 10 %ig in Wasser |
10 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 1 |
Mischung aus |
10 |
Teilen Wasser |
12 |
Teilen Ammoniumzirkoniumcarbonat-Lösung (20 %-ig,MEL) |
0.6 |
Teilen Wacker Antischaummittel S 670 |
Beispiel 11:
[0040] Herstellung wie unter Beispiel 5 beschrieben.
50 |
Teile Vinnapas® Dispersion LL 533 (Wacker-chemie), 20 % in Wasser mit 10 % Ethoxypropanol. |
10 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 4 |
50 |
Teile einer Mischung aus 10 Teilen AZC-Lsg. (20 %-ig, MEL) und 40 Teilen Wasser |
1,5 |
Teile Plastilit 3060 (BASF) |
[0041] Die Mischung wird nachträglich noch einmal über eine Dreiwalze dispergiert.
Beispiel 12:
[0042] Die Eignung des Systems mit anorg. Matrixbildner als Überlack zur Verbesserung der
mechanischen und der Schreibeigenschaften wurde mit folgender Formulierung geprüft
50 |
Teile Vinnapas® Dispersion LL 531 (Wacker-Chemie), 10 %ig in Wasser mit 10 % Ethoxypropanol |
10 |
Teile AZC-Lsg. (20 %-ig, MEL) |
[0043] Diese Mischung wurde mit 15 µ m Naßfilmstärke auf eine stark schmierende Beschichtung
aufgebracht. Dadurch konnten die Werte wie folgt verbessert werden
Schriftstärke von 3 auf 1
Regelmäßigkeit von 3 auf 1
Anzahl der Durchschläge von 5 auf 10
Verschmutzung der Durchschrift von 3 auf 1
Verschmutzung der Hände von 3 auf 1
(0 beste Note 3 schlechteste Note s. Tabelle 1)
Vergleichsbeispiel 1:
[0044] Herstellung wie unter Beispiel 5 beschrieben aber ohne Zusatz eines anorg. Matrixbildners
40 |
Teile Vinnapas® Dispersion LL 533, 20 %ig in Wasser, pH 9 |
0,08 |
Teile Texapon® K 12 (Henkel) |
16 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 1 |
Vergleichsbeispiel 2:
[0045] Herstellung wie unter Beispiel 5 beschrieben, aber ohne Zusatz eines anorg. Matrixbildners
40 |
Teile Vinnapas® Dispersion LL 533, 20 %ig in Wasser, pH 9 |
0,09 |
Teile Fluorad® FC 129 (3M Company) |
25 |
Teile Farbpaste aus Beispiel 3 |
Vergleichsbeispiel 3:
Beschichtung auf der Basis eines vernetzten organischen Polymers ohne Zusatz eines
anorganischen Matrixbildners.
[0046] In 60 Teilen einer 20 %igen Lösung eines alkalilöslichen Polyacrylates (Vinnapas®
Dispersion LL 533) mit pH 9 wird sorgfältig eine Mischung aus 36 Teilen der Farbpaste
von Beispiel 3 und 1,2 Teilen Polyaziridin (Neocryl® CX 100, Polyvinylchemie) in einer
Perlmühle dispergiert. Vor Applikation der Masse wird mit 30 Teilen Wasser auf Verarbeitungsviskosität
eingestellt.
[0047] Die Beschichtung der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden in einer Schichtstärke
von 50 µm Naßfilmdicke auf Polyesterfolie als Trägermaterial aufgetragen und bei 80
bis 120° C getrocknet. Anschließend wurde das Durchschreibpapier auf Rißbildung,
Schriftstärke, Regelmäßigkeit der Schrift, Anzahl der gut lesbaren Durchschläge, Verschmutzung
der Durchschrift und Verschmutzung der Hände getestet.
[0048] Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

1. Beschichtung für Durchschreibpapier, die auf herkömmliche Trägermaterialien aufgetragen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus einer porösen anorganischen
Matrix aus Zr⁴⁺-Polykondensat oder ZrO₂·Al₂O₃-Gel besteht, die durch Zusatz von filmbildendem
organischem Polymer elastifiziert ist, und in deren Poren der in Öl dispergierte
Farbstoff eingeschlossen ist.
2. Beschichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elastifizierendes
Polymer alkalilösliche Polyacrylate und Polyvinylacetate, die zu 5 bis 15 Gew.-% carboxylgruppenhaltige
Comonomere enthalten, eingesetzt werden.
3. Beschichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als elastifizierendes
Polymer wasserlösliche Polyvinylalkohole mit Verseifungszahlen zwischen 100 und 300
verwendet werden.
4. Beschichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als elastifizierendes
Polymer wasserdispergierbare Polymere (Polymerdispersion) eingesetzt werden.
5. Beschichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das elastifizierende
Polymer vernetzt ist.
6. Beschichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
20 bis 80 Gew.% Bindemittel, bestehend aus anorganischer Matrix und organischem Polymer,
wobei das Verhältnis von anorganischer Matrix zu organischem Polymer 1 : 1 bis 1 :
5 beträgt, und
80 bis 20 Gew.% Farbpaste enthält.
7. Beschichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung mit sich selbst, in einer farbstoffreien Zusammensetzung, überlackiert
ist.
8. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung gemäß den obigen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß das organische Polymer in 10 bis 50 Gew.%-iger wäßriger Lösung
oder Dispersion vorgelegt wird,
durch Zugabe von konzentriertem Ammoniak ein pH von 8 bis 9 eingestellt wird,
nach Zumischen der Farbpaste eine wasserlösliche Zr⁴⁺-Verbindung in 5 bis 20 %-iger
Lösung zugemischt wird,
und gegebenfalls nach Zugabe eines Vernetzers, die Beschichtungsmasse auf einen Träger
aufgetragen und bei einer Temperatur von 40 bis 160°C getrocknet wird.