[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Beschickung und Entnahme mit bzw. von
Behältern von Regalen, bei der ein antreibbarer, horizontal verschiebbarer Schlitten
einen Hubmast trägt, an dem ein antreibbarer Hubschlitten in vertikaler Richtung mittels
über an dem Hubmast oben und unten ongeordneter Umlenkrollen geführter flexibler
Zugmittel, Seile Ketten oder Zahnriemen, verschiebbar gehalten ist und bei der eine
Steuerung für die entsprechenden Antriebe vorgesehen ist.
[0002] Bei bekannten derartigen Einrichtungen sind die Antriebe sowohl für das Fahrgestell,
als auch für den Hubschlitten, meist auch noch die Steuerung für diese auf dem Fahrgestell
angeordnet. So wurde z.B. durch die DE-OS 22 23 561 eine Einrichtung der eingangs
erwähnten Art bekannt, bei der die Antriebe sowohl des Fahrgestells, wie auch des
Hubschlittens auf dem Fahrgestell angeordnet sind. Die Stromversorgung kann in diesem
Falle einfach über Schleifkontakte sichergestellt werden. Dies bringt aber den Nachteil
mit sich, daß sich dadurch die Masse des Fahrgestells entsprechend erhöht, was zu
einer entsprechenden Begrenzung der Beschleunigung und auch der Geschwindigkeit führt,
mit der das Fahrgestell bewegt werden kann. Außerdem ergibt sich dadurch auch ein
entsprechend schlechtes Verhältnis vom Nutz- zum Leergewicht des Fahrgestells samt
Hubschlitten.
[0003] Bei den bekannten Lösungen, bei denen die Steuerung ortsfest angeordnet ist, ergibt
sich zwar eine gewisse Verminderung der Masse des Fahrgestells, doch ist es in einem
solchen Falle erforderlich entsprechend viele Steuerkabel vorzusehen, die vom Fahrgestell
mitgeschleppt werden müssen. Dies erfordert wieder einen entsprechend stabil ausgeführten
Hubmast, wobei auch die durch das Schleppkabel verursachten Kippmomente, insbesondere
bei der Beschleunigung des Fahrgestells berücksichtigt werden müssen.
[0004] Ziel der Erfindung ist es diese Nachteile zu vermeiden und eine Einrichtung der eingangs
erwähnten Art vorzuschlagen, die sich durch eine geringe Masse des Fahrgestells und
Hubschlittens auszeichnet und bei der auch auf Schleppkabel weitgehend verzichtet
werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Antriebe und deren Steuerung
getrennt vom Fahrgestell und Hubschlitten, ortsfest angeordnet sind und für die Kraftübertragung
zum Fahrgestell separate, über Umlenkrollen geführte flexible Zugmittel, z.B. Seile,
Ketten oder Zahnriemen vorgesehen sind, wobei die beiden Enden jedes dem Fahrgestell
bzw. dem Hubschlitten zugeordneten Zugmittels an dem jeweils zugeordneten Teil befestigt
sind.
[0006] Auf diese Weise wird das Fahrgestell von den für den Antrieb erforderlichen Massen
entlastet und kann deshalb entsprechend leicht gebaut werden. Da auch nur sehr wenige
Steuerleitungen mit dem Fahrgestell verbunden werden müssen, entfallen auch die bei
den oben beschriebenen Lösungen gegebenen Schwierigkeiten.
[0007] Durch die nach der Erfindung mögliche Massenreduzierung des Fahrgestells samt Hubschlitten
verbessert sich auch das Verhältnis zwischen Nutzlast und Leergewicht. Außerdem kann
daher mit relativ geringen Antriebsleistungen eine relativ hohe Beschleunigung des
Fahrgestells und Hubschlittens erreicht werden, wodurch eine entsprechende Verkürzung
der Anlaufzeit des Hubschlittens zur angewählten Regalposition gegeben ist.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Umlenkrollen
für die beiden Zugmittel von einem gemeinsamen Motor über ein Differentialgetriebe
mit variablem Übersetzungsverhältnis des antriebseitigen Einganges zu jedem der beiden
abtriebseitigen Ausgänge des Getriebes antreibbar sind, wobei die Steuerung mit dem
Steuereingang des Getriebes verbunden ist.
[0009] Damit ist es durch entsprechende Einstellung der Übersetzungsverhältnisse auch möglich
beim Verschieben des Fahrgestells den Hubschlitten in gleicher Höhe zu halten. Weiters
ermöglicht diese Ausführungsform aber auch eine Ansteuerung einer angewählten Regalposition
auf dem kürzesten Weg, d.h. es ist nicht erforderlich die Bewegungen des Hubschlittens
in horizontaler und vertikaler Richtung nacheinander auszuführen.
[0010] Eine in konstruktiver Hinsicht sehr einfache Lösung ergibt sich, wenn die beiden
antreibbaren Umlenkrollen der beiden Zugmittel gleiche Durchmesser aufweisen und über
getrennte Motore, vorzugsweise Asynchronmotore angetrieben sind, wobei eine von der
Steuerung gesteuerte Kupplung vorgesehen ist, die eine starre Kopplung der beiden
antreibbaren Umlenkrollen ermöglicht.
[0011] Dabei kann mit relativ einfach aufgebauten Bauteilen das Auslangen gefunden werden.
Durch die Kupplung der beiden antreibbaren Umlenkrollen wird auf einfache Weise sichergestellt,
daß sich bei einer Bewegung des Fahrgestells in horizontaler Richtung die Höhenlage
des Hubschlittens nicht ändert.
[0012] Eine weitere Möglichkeit des Antriebes für die antreibbaren Umlenkrollen besteht
auch darin, daß die beiden antreibbaren Umlenkrollen der beiden Zugmittel über separate
mit Drehgebern versehene Motore angetrieben sind, die ebenso wie die Drehgeber mit
der Steuerung verbunden sind.
[0013] Dies ermöglicht eine separate Steuerung des Fahrgestells und des Hubschlittens, wodurch
auch eine Ansteuerung einer angewählten Regalposition auf dem kürzesten Weg möglich
ist. Bei dieser Lösung sind zwar zwei Motore erforderlich, doch entfallen dafür aufwendige
Getriebe.
[0014] Durch diese Maßnahmen läßt sich auch die Ansteuerung einer angewählten Regalposition
optimieren, wobei auch eine Angleichung der möglichen schnelleren Bewegung in der
einen Richtung an die langsamere Bewegung in der dazu senkrechten Richtung erfolgen
kann, was zu entsprechenden Energieeinsparungen führt.
[0015] In diesem Zusammenhang kann auch vorgesehen sein, daß die Steuerung mit den einzelnen
Regalpositionen zugeordneten Positionsfühlern verbunden ist und einen Rechner aufweist,
der aus der momentanen Position des Hubschlittens und der angewählten Regalposition
die Bewegungen für das Fahrgestell und den Hubschlitten unter Berücksichtigung der
vorgesehenen Grenzwerte für die Geschwindigkeit und die Beschleunigung errechnet.
[0016] Auf diese Weise lassen sich sämtliche Regalpositionen mit der optimalen Geschwindigkeit
mit einem Minimum an Energieaufwand ansteuern.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 schematisch eine erfindungsgemäße Einrichtung in Auf- und Seitenriß.
[0018] Das Fahrgestell 1 ist mit Laufrädern 7 versehen, die auf einer entsprechenden Laufschiene
8 laufen und wobei Anschläge 9 zur Begrenzung des Verschiebeweges des Fahrgestells
1 vorgesehen sind. Dieses Fahrgestell trägt einen vertikalen Hubmast 5, entlang dem
ein Hubschlitten 4 verschiebbar ist. Auf diesem Hubschlitten ist ein Lastaufnehmer
17 für die Last 10 angeordnet und mittels eines auf dem Hubschlitten 4 befindlichen,
nicht dargestellten Motors in horizontaler Richtung aus- und einfahrbar, um so die
in den Tragwinkeln 12 des Regals 11 gehaltene Last 10 aufnehmen bzw. abstellen zu
können. Solch ein Lastaufnehmer 17 kann durch Teleskoparme aber auch durch einen ausfahrbaren
Ketten- oder Gurtförderer oder einen Greifer u.dgl, gebildet sein.
[0019] Der Hubmast 5 im Bereich seines freien Endes in einer am Regal 11 gehaltenen Führung
30 abgestützt ist.
[0020] Im Bereich einer in der untersten Reihe angeordneten Regalposition ist eine durch
umlaufende Bänder 31 od. dgl. gebildete Fördereinrichtung 13 angeordnet, das die darauf
abgestellten Lasten 10 aus dem Bereich des Regals 11 hinaus bzw. in diesen hineinbringt.
[0021] Weiters ist eine Schleifleitung 19 vorgesehen, an der ein entsprechender Schleifkontakt
entlanggleitet und so die Energieversorgung des Antriebes des Lastaufnehmers 17 ermöglicht.
Dabei ist noch eine Steuerung 28 vorgesehen, die die Beaufschlagung des nicht dargestellten
Motors des Lastaufnehmers 17 steuert. Die entsprechenden Signale werden dieser Steuerung
28 im wesentlichen über eine Datenlichtleitung 16 zugeführt, deren einer Sender-Empfänger
ortsfest und deren anderer an dem Fahrgestell 1 angeordnet ist, wobei letzterer mit
der Steuerung 28 verbunden ist.
[0022] Bei der dargestellten Ausführungsform sind für den Antrieb des Fahrgestells 1 und
des Hubschlittens 4 getrennte Motore 21 und 24 vorgesehen, die mit entsprechenden
Getrieben zusammengebaut sind und die festen Umlenkrollen 29, 30 antreiben.
[0023] Die entsprechende Kraftübertragung zum Fahrgestell 1 bzw. zum Hubschlitten 4 erfolgt
über die Zugmittel 22 und 25, die durch Seile, vozugsweise aber durch Ketten oder
Zahnriemen gebildet sind, bei welchen letzteren ein formschlüssiger Eingriff mit den
Umlenkrollen 29, 30 sichergestellt und damit ein Durchrutschen sicher verhindert
ist. Dabei ist das Zugmittel 22 mit seinen beiden Enden am Fahrgestell 1 fixiert und
läuft über die lose Umlenkrolle 23. Damit ist sichergestellt, daß durch Verdrehen
der mit dem Motor 21, bzw. dessen Getriebe drehfest verbundenen Umlenkrolle 29 das
Fahrgestell entlang der Laufschiene verschoben wird.
[0024] Der Motor 24 steht in bewegungsschlüssiger Verbindung mit der Umlenkrolle 30 über
die das Zugmittel 25 geführt ist, dessen beide Enden an dem Hubschlitten 4 festgelegt
sind und das weiters über drei am Fahrgestell 1, bzw. an dem Hubmast 5 angeordneten
lose Umlenkrollen 26 und eine weitere lose Umlenkrolle 27 geführt ist. Dabei sind
die losen Umlenkrollen 23 und 27 ebenso wie die mit den Motoren 21 und 24 bewegungsschlüssig
verbundenen Umlenkrollen 29 und 30 in der Höhe des Fahrgestells 1 außerhalb dessen
Bewegungsweges angeordnet.
[0025] Durch Verdrehen der Umlenkrolle 30 bei stillstehendem Fahrgestell 1 ergibt sich
eine Änderung der Höhenlage des Hubschlittens 4. Werden die beiden Umlenkrollen 29,
30 im Verhältnis ihrer Durchmesser gedreht, so bleibt die Höhenlage des Hubschlittens
4 trotz der Bewegung des Fahrgestells 1 unverändert.
[0026] Durch entsprechende Ansteuerung der beiden Motore 21, 24, die mit der am Regal ortsfest
gehaltenen Steuerung 32 verbunden sind, ist es aber auch möglich von einer beliebigen
Ausgangsposition des Hubschlittens 4 aus eine beliebige Regalposition auf dem kürzesten
Weg mit dem Hubschlitten 4 anzusteuern.
[0027] Die Steuerung 32 ist mit nicht dargestellten, an den Regalpositionen angeordneten
Positionsfühlern verbunden, die bei einer entsprechenden Annäherung des Hubschlittens
ein der ent sprechenden Position entsprechendes Signal an die Steuerung abgeben.
[0028] Bei Übereinstimmung der angewählten Position mit der erreichten Position, was durch
einen in der Steuerung 28 angeordneten Komparator einfach ermittelt werden kann, wird
der Antrieb des Lastaufnehmers 17 aktiviert, sodaß dieser zwischen die entsprechenden
Tragschienen 12 einfährt, um eine Last 10 entweder aufzunehmen oder abzustellen. Die
entsprechenden Befehle werden dabei über die Datenlichtleitung 16, die ebenfalls von
der Steuerung 32 gesteuert wird, zur Steuerung 28 übertragen. Auf dem gleichen Weg
werden auch Positionsmeldungen des Lastaufnehmers 17 zur Steuerung 32 übertragen,
die je nachdem ein Anheben oder Absenken des Hubschlittens 5 nach dem Erreichen der
ausgeschobenen Endstellung des Lastaufnehmers 17 auslöst, um die Last 10 von den Tragschienen
12 abzuheben oder auf diesen abzustellen.
[0029] Weiters wird auch noch die Fördereinrichtung 13, bzw. deren Antrieb 33 von der Steuerung
32 gesteuert.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beiden Motore 21, 24 getrennt
angesteuert und sind mit nicht dargestellten Drehgebern versehen, die ihrerseits
mit der Steuerung 32 verbunden sind. Diese Drehgeber ermöglichen eine Rückmeldung
bezüglich der Drehzahl des jeweiligen Motors 21, 24 wodurch ein geschlossener Regelkreis
gegeben ist.
[0031] Die Steuerung 32 selbst ist im wesentlichen durch einen Rechner gebildet, der aus
der durch die entsprechenden Signale der Positionsfühler bekannten momentanen Position
des Hubschlittens 4 und der z.B. über eine nicht dargestellte Tastatur angewählten
Zielposition den kürzesten Weg errechnet und die Motore 21, 24 entsprechend vorgegebenen
maximalen Werte der Beschleunigung und Geschwindigkeit in horizontaler und vertikaler
Richtung steuert. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Geschwindigkeit und
Beschleunigung der beiden Motore 21, 24 so aufeinander abgestimmt werden, daß nur
einer mit der vorgesehenen maximalen Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit betrieben
wird und der andere mit gegenüber seinen vorgesehenen Maximalwerten soweit verminderten
Werten betrieben wird, daß die angewählte Position durchgehend entlang der die Ausgangslage
des Hubschlittens 4 mit der angewählten Position verbindenden Geraden vom Hubschlitten
angefahren wird.
1. Einrichtung zur Beschickung und Entnahme mit bzw. von Behältern von Regalen, bei
der ein antreibbares, horizontal verschiebbares Fahrgestell einen vertikalen Hubmast
trägt an dem ein antreibbarer Hubschlitten in vertikaler Richtung verschiebbare gehalten
ist und bei der eine Steuerung für die entsprechenden Antriebe vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (21, 24) und deren Steuerung (28) ortsfest angeordnet sind und
die Kraftübertragung zum Fahrgestell (1) und Hubschlitten (5) über getrennte, flexible,
über Umlenkrollen (22, 23, 26, 27, 29, 30) geführte Zugmittel (22, 25), z.B. Seile,
Ketten oder Zahnriemen erfolgt, deren beide Enden an dem Fahrgestell (1), bzw. an
dem Hubschlitten (4) befestigt sind, wobei im unteren und oberen Bereich des Hubmastes
(5) für den Hubschlitten (4) Umlenkrollen (26) für das Zugmittel (25) angeordnet
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen (29, 30) für die beiden Zugmittel (22, 25) von einem gemeinsamen
Motor über ein Differentialgetriebe mit variablem Übersetzungsverhältnis des antriebseitigen
Einganges zu jedem der beiden abtriebseitigen Ausgänge des Getriebes antreibbar sind,
wobei die Steuerung mit dem Steuereingang des Getriebes verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden antreibbaren Umlenkrolle (29, 30) der beiden Zugmittel (22, 25) gleiche
Durchmesser aufweisen und über getrennte Motore, vorzugsweise Asynchronmotore angetrieben
sind, wobei eine von der Steuerung (32) gesteuerte Kupplung vorgesehen ist, die ine
starre Kopplung der beiden antreibbaren Umlenkrollen ermöglicht.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden antreibbaren Umlenkrollen (29, 30) der beiden Zugmittel über separate
mit Drehgebern versehene Motore (21,24) angetrieben sind, die ebenso wie die Drehgeber
mit der Steuerung (32) verbunden sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung mit den einzelnen Regalpositionen zugeordneten Positionsfühlern
verbunden ist und einen Rechner aufweist, der aus der momentanen Position des Hubschlittens
(4) und der angewählten Regalposition die Bewegungen für das Fahrgestell (1) und den
Hubschlitten (4) unter Berücksichtigung der vorgesehenen Grenzwerte für die Geschwindigkeit
und die Beschleunigung errechnet.