(19)
(11) EP 0 329 839 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.1989  Patentblatt  1989/35

(21) Anmeldenummer: 88120313.7

(22) Anmeldetag:  06.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04N 9/16, H04N 3/233, H01J 31/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT NL

(30) Priorität: 25.02.1988 DE 3805858

(71) Anmelder: Nokia (Deutschland) GmbH
D-75175 Pforzheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Mayer, Uwe
    D-7312 Kirchheim /Teck (DE)
  • Tischer, Kurt-Manfred
    D-7317 Wendlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flache Bildwiedergabevorrichtung


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine flache Bildwiedergabevorrichtung mit einer nach außen gewölbten oder durch den atmosphärischen Druck nach innen gebogenen Frontscheibe (1), die eine ebene Ablenkanordnung (8) zum Ablenken der Elektronenstrahlen (13, 14) in jeder Zeile aufweist. Um ein farbreines Bild zu erhalten, werden die Ablenkspannungen entsprechend dem jeweiligen Abstand zwischen der Ablenkanordnung (8) und der Frontscheibe (1) so korrigiert, daß die Elektronenstrahlen (13, 14) nur auf den jeweiligen äquidistanten Leuchtstoffpunkten oder -streifen (4) landen. Die Formel zur Berechnung des Korrekturfaktors (K) wird angegeben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer flachen Bildwiedergabevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus der DE-OS 35 29 041 ist eine flache Bildwiedergabevorrichtung bekannt, bei der eine ebene Glasplatte als Rückteil und ein wannenförmiges Frontteil, das auf seiner Innenseite mit Leuchtstoff versehen ist, ein vakuumdichtes Gehäuse bilden. Eine Vielzahl von Wolframdrähten ist als flächenhafte Kathode vor einer segmentierten Gegenelektrode angeordnet. Vor jedem Wolframdraht ist eine gelochte Zuganode vorhanden. Zwischen dem Leuchtstoff auf dem Frontteil und den Zuganoden ist eine Ablenkanordnung angeordnet, die die Elektronenstrahlen innerhalb jeder Zeile und von Zeile zu Zeile ablenkt. Innerhalb jeder Zeile ist eine dreifache oder eine sechsfache Ablenkung vorgesehen. Es ist bekannt, daß sich eine ebene Frontplatte einer im Innenraum Vakuum aufweisenden flachen Bildwiedergabevorrichtung unter dem atmosphärischen Druck verformt. Hierdurch ändert sich der Abstand zwischen der Ablenkanordnung und dem Leuchtstoff. Die Elektronenstrahlen landen nicht nur auf den zugehörigen Leuchstoffpunkten, sondern teilweise auch auf danebenliegenden Leuchtstoffpunkten. Die gleiche Wirkung tritt auf, wenn bei einer flachen Bildwiedergabevorrichtung die Frontplatte zur Erhöhung der Implosionssicherheit nach außen gewölbt ausgebildet ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer flachen Bildwiedergabevorrichtung anzugeben, das sicherstellt, daß trotz des unterschiedlichen Abstandes zwischen der Ablenkanordnung und dem Leuchtstoff eine farbreine Bildwiedergabe erreicht wird.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 enthalten.

    [0005] Die Erfindung wird nun anhand von einem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch die Bildwiedergabevorrichtung und

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ablenkanordnung.



    [0006] Die in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte flache Bildwiedergabevorrichtung weist eine wannenförmige, nach außen gewölbten Frontscheibe 1 aus Glas auf, deren Seitenwände 2 in einem umlaufenden Flansch 3 enden. Auf der Innenseite der Frontscheibe 1 ist Leuchtstoff 4 in Form von Punkten oder Streifen vorhanden. Auf der Rückseite der flachen Bildwiedergabevorrichtung ist eine metallene Wanne 5 vorhanden, die ebenfalls einen umlaufenden Flansch 6 aufweist. Die Frontscheibe 1 und die Wanne 5 sind im Bereich ihrer Flansche 3 bzw. 6 durch Verwendung eines Glaslotes 7 vakuumdicht miteinander verbunden.

    [0007] Im Inneren der flachen Bildwiedergabevorrichtung sind eine Ablenkanordnung 8, eine Steueranordnung 9, eine gelochte Zuganode 15, eine flächenhafte Kathode aus einer periodischen Anordnung aus Heizdrähten 10 und eine Gegenelektrode 11 vorhanden. Die elektrischen Anschlüsse der Ablenkanordnung 8 (nicht sichtbar) und der Steueranordnung 9 sind durch das Glaslot 7 nach draußen geführt, während die Heizdrähte 10 mit vakuumdichten, vielpoligen elektrischen Durchführungen 12 in der Seitenwand 2 der Wanne 5 und die Gegenelektrode 11 mit der Wanne verbunden sind.

    [0008] Die Ablenkanordnung 8 besteht aus parallel zueinander angeordneten elektrischen Leitern 16, die in der Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene verlaufen. Die Elektronenstrahlen treten zwischen den Leitern 16 hindurch. Die Elektronenstrahlen werden in Abhängigkeit von der Größe und der Polarität der an jeweils zwei benachbarten Leitern 16 anliegenden Ablenkspannungen in jeder Zeile abgelenkt. Als Beispiel sei ein Elektronenstrahl 13 am linken Rand und ein Elektronenstrahl 14 in der Mitte der Ablenkanordnung betrachtet. Durch die gestrichelten Linien 13′ und 13˝ bzw. 14′ und 14˝ sind die jeweiligen Ablenkbereiche markiert. Es ist ersichtlich, daß aufgrund der Wölbung der Frontscheibe 1 der Abstand zwischen der Ablenkanordnung 8 und dem Leuchtstoff 4 für jeden Elektronenstrahl und für jede abgelenkte Stellung unterschiedlich ist. Der Abstand zwischen der Ablenkanordnung 8 und dem Leuchtstoff 4 am Ort des mittleren Elektronenstrahles 14 ist mit C und die Entfernung zwischen dem mittleren Elektronenstrahl 14 und dem Elektronenstrahl 13 am Rande ist mit Y bezeichnet. Wenn die Ablenkspannungen wie beim Stand der Technik für alle Leiterpaare gleich sind, so ist auch der Ablenkwinkel für alle Elektronenstrahlen in jeder Zeile gleich. Hieraus folgt, daß die Ablenkweite auf dem Leuchtstoff je nach dem Abstand zwischen der Ablenkanordnung 8 und dem Leuchtstoff 4 verschieden ist. Dies führt zu einer nicht mehr farbreinen Darstellung.

    [0009] Um nun für alle Elektronenstrahlen immer eine Landung nur auf den zugehörigen Leuchtstoffpunkten zu erreichen, werden die Ablenkspannungen in der Weise korrigiert, daß die jeweilige Ablenkspannung mit dem Korrekturfaktor K multipliziert wird.

    [0010] Der Korrekturfaktor K errechnet sich in erster, ausreichender Näherung aus folgender Formel:

    wobei R der Radius der gekrümmten Frontscheibe 1 ist. Werden die Ablenkspannungen auf diese Weise verändert, dann landen die Elektronenstrahlen auf den jeweiligen äquidistanten Leuchtstoffpunkten und es ergibt sich immer ein farbreines Bild.

    [0011] In Fig. 2 ist die Draufsicht auf die Ablenkanordnung 8 mit der dahinterliegenden Frontscheibe 1 dargestellt. Die Ablenkanordnung 8 besteht aus den parallel zueinander angeordneten Leitern 16, wobei zwischen jeweils zwei benachbarten Leitern die Elektronenstrahlen hindurchtreten. Die Elektronenstrahlen sind in der Fig. 2 als Punkt und in ihrer mittleren Lage dargestellt. Der Elektronenstrahl in der Mitte und der Elektronenstrahl am linken Rand sowie ihre zugehörigen Ablenkbereiche sind mit den zugehörigen Bezugszeichen gemäß Fig. 1 versehen. An jeweils zwei benachbarte Leiter werden die Ablenkspannungen angelegt und dazu weisen die Leiter elektrische Anschlüsse 17 auf, die wechselseitig auf sich gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.

    [0012] Die Korrektur jeder Ablenkspannung würde es notwendig machen, daß jeder Anschluß 17 jedes Leiters 16 der Ablenkanordnung 8 aus der flachen Bildwiedergabevorrichtung herausgeführt werden müßte. Um diese Vielzahl von Durchführungen zu vermeiden, ist es möglich, jeweils eine Anzahl nebeneinanderliegender Paare von Leitern 16, die benachbarte Elektronenstrahlen ablenken, zusammenzufassen. Zwischen benachbarten Elektronenstrahlen ist der Unterschied der Abstände zwischen der Ablenkanordnung und dem Leuchtstoff so gering, daß die Verwendung der gleichen Ablenkspannung nicht zu einem sichtbaren Fehler führt. Vorteilhafterweise können drei Gruppen gebildet werden, von denen die beiden äußeren Gruppen wiederum elektrisch zusammengefaßt werden können, weil in ihnen gleiche räumliche Verhältnisse vorhanden sind. In Fig. 2 sind zur Bildung der Gruppen Anschlußverbinder 18 vorgesehen, die die jeweils zusammengehörenden Anschlüsse 17 elektrisch miteinander verbinden.

    [0013] Wenn die Frontplatte nicht nur eine Krümmung längs der Zeilen sondern auch senkrecht zu den Zeilen aufweist, dann sind die Ablenkspannungen für jede Zeile individuell entsprechend dem jeweiligen Abstand zwischen der Ablenkanordnung und dem Leuchtstoff mit dem Korrekturfaktor zu verändern. Auch hierbei ist es möglich, für mehrere Zeilen dieselbe korrigierte Ablenkspannung zu verwenden, um die zugehörige elektrische Schaltungsanordnung zu vereinfachen.

    [0014] Die Maßnahme der Veränderung der Ablenkspannungen mit dem Korrekturfaktor K ist nicht nur bei flachen Bildwiedergabevorrichtungen mit einer wannenförmig gewölbten Frontscheibe einsetzbar. Bei flachen Bildwiedergabevorrichtungen mit einer ebenen Frontscheibe, die sich beim Evakuieren der flachen Bildwiedergabevorrichtung unter dem atmosphärischen Druck nach innen durchbiegt, ist diese Maßnahme ebenso anwendbar, um eine farbreine Wiedergabe zu erreichen. Der Korrekturfaktor K errechnet sich wie beschrieben, es ist lediglich das Vorzeichen vor dem zweiten Glied zu tauschen, so daß die Formel lautet:




    Ansprüche

    1. Verfahren zum Betreiben einer flachen, im Innenraum Vakuum aufweisenden Bildwiedergabevorrichtung mit einer mit Leuchtstoff versehenen Frontscheibe aus Glas und einer Wanne als Rückseite, in der eine flächenhafte Kathode und vor dieser eine Zuganode sowie zwischen dieser und der Frontplatte eine Steueranordnung und eine Ablenkanordnung vorhanden sind, an die Ablenkspannungen angelegt werden, mit deren Hilfe die Elektronenstrahlen in jeder Zeile abgelenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkspannungen umgekehrt proportional zum jeweiligen Abstand zwischen der Ablenkanordnung (8) und dem Leuchtstoff (4) verändert werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkspannungen entsprechend dem Faktor

    verändert werden, wobei y der Abstand des jeweiligen Elektronenstrahles von der Zeilenmitte, R der Radius der Krümmung der Frontscheibe (1) und C der Abstand zwischen der Ablenkanordnung (8) und dem Leuchtstoff (4) in der Zeilenmitte bedeutet.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinanderliegende Gruppen von Leitern der Ablenkanordnung (8) zusammengefaßt und mit derselben korrigierten Ablenkspannung beaufschlagt werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei Gruppen gebildet werden.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkspannungen zusätzlich von Zeile zu Zeile verändert werden.
     




    Zeichnung