[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-PS 2 351 247 ist bekannt, Konkremente in Körpern von Lebewesen mit Stosswellen
berührungsfrei zu zerkleinern. Dabei wird die in einem Kondensator gespeicherte Energie
kurzfristig freigesetzt und erzeugt in einer Stosswellenquelle, beispielsweise einer
Unterwasserfunkenstrecke, durch einen überspringenden Funken im ersten Fokus eines
Rotationsellipsoiden eine sich fortsetzende Stosswelle, die im zweiten Brennpunkt
des Ellipsoiden fokussiert wird. Die freigesetzte Energie und damit auch die Intensität
der Stosswelle ist abhängig von der angelegten Spannung und der Kapazität des verwendeten
Kondensators.
[0003] Gewünscht ist eine möglichst grosse Variabilität der Schockwellenenergie, um nach
den jeweiligen medizinischen Bedürfnissen ein breites Energiespektrum zur Verfügung
zu haben. So sind die benötigten Energien für eine Gallensteinbehandlung im allgemeinen
höher als die Energien für eine Nierensteinbehandlung. Daher sollte beispielsweise
ein kombinierter Gallen- und Nierensteinzertrümmerer eine grosse Varia bilität bezüglich
der Schockwellenenergie aufweisen. Die Variation der Schockwellenenergie über die
Spannung ist bei Unterwasserfunken-Stossquellen durch das Durchzündverhalten der Unterwasserfunkenstrecke
limitiert. Mit fortschreitendem Abbrand der Elektrode steigt der minimale Spannungswert,
ab dem eine sichere Durchzündung und somit die Ausbildung einer geeigneten Schockwelle
gewährleistet ist. Somit kann die Spannung nicht beliebig verkleinert werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Schockwellenenergie zu beeinflussen, ist die Variation
der Kapazität. Dies erfordert jedoch Hochspannungs- und Hochstromschalter innerhalb
des Stoßstromgenerators, die mechanisch und elektrisch sehr aufwendig sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Konkrementzerkleinerung anzugeben,
bei der bei unveränderter Zündspannung und unveränderter Kapazität die Schockwellenenergie
zu kleineren Werten hin veränderbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird von der Erfindung nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0006] Zwischen Stosswellengenerator und Funkenstrecke sind ein oder mehrere ohmsche Verbraucher
vorgesehen, die wahlweise zwischengeschaltet und auch ausgetauscht werden können.
In diesen Verbrauchern wird die Energie, die an der Funkenstrecke nicht benötigt
wird, in Wärme umgesetzt.
Die Wasserstrecke der Unterwasserfunkenstrecke ist, je nach Leitfähigkeit des Wassers
und Geometrie der Elektrode, sehr hochohmig (typisch mehrere kOhm). Deshalb muss die
Zündspannung unverändert hoch bleiben. Erst wenn sich in der Unterwasserstrecke ein
gut leitfähiger Plasmakanal ausge bildet hat und der eigentliche Entladestrom fliesst,
zeigt der sehr niederohmige Verbraucher als Vorwiderstand (typisch 0.1 bis 1 Ohm)
seine Wirkung.
[0007] Als vorteilhafter Einbauort im Stosswellengerät bietet sich die leicht zugängliche
Elektrodenwechseleinrichtung an. Hierbei kann der Verbraucher der Innenleiter der
Elektrodenwechseleinrichtung selbst sein. Derzeit besteht der Innenleiter der Wechseleinrichtung
aus einem sehr gut leitenden Material, beispielsweise versilbertem Messing. Die Elektrodenwechselvorrichtung
wird erfindungsgemäss ersetzt durch ein geometrisch identisches Bauteil mit einem
Innenleiter, der aus einem schlechter leitenden Material, beispielsweise Edelstahl,
besteht. Ebenfalls lässt sich über die geometrische Gestaltung des Innenleiters,
beispielsweise über den Leiterquerschnitt, noch eine Veränderung des Widerstandes
und damit eine Anpassung an die gewünschte Schockwellenenergie erzielen.
Möglich ist auch, die Elektrode selbst entsprechend auszugestalten. Beispielsweise
lässt sich der Innenleiter oder auch der Aussenleiter der Elektrode aus einem anderen
Material mit verändertem Widerstand herstellen. Der Widerstand des Innenleiters liegt
im allgemeinen zwischen 0.1 bis 1 Ohm. Die Leistungsaufnahme wird bei normalem Klinikbetrieb
im zeitlichen Mittel bei max. 30 Watt liegen, so dass die Wärmeabfuhr durch natürliche
Wärmeleitung ausreichend ist.
[0008] Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Figur 1 eine Schaltungsskizze mit integriertem Widerstand,
Figur 2 eine Elektrodenwechseleinrichtung,
Figur 3 eine Elektrode.
[0010] Figur 1 zeigt schematisch den Schaltkreis 2 eines Stosswellenerzeugers mit Kondensator
4, Schaltfunkenstrecke 6 und Funkenstrecke 8. Zwischen Schaltfunkenstrecke 6 und Funkenstrecke
8, an der die Stosswelle entsteht, ist ein Widerstand 10 eingezeichnet, der seriell
geschaltet ist.
[0011] Figur 2 zeigt eine Elektrodenwechseleinrichtung 12, in die eine Elektrode 14 eingeschoben
ist und über zwei Verriegelungsklinken 16 gehalten wird. Der Innenleiter 18 der Elektrode
14 geht in den Innenleiter 20 der Wechseleinrichtung 12 über.
[0012] Figur 3 zeigt eine Elektrode 14 mit Innenleiter 18 und Aussenleiter 22. Dazwischen
befindet sich Isolationsmaterial 24. Material und Querschnitt der Leiter kann variiert
werden, um einen veränderten Widerstand zu erzielen.
1. Vorrichtung zur Stosswellenbehandlung, insbesondere zur berührungslosen Zerkleinerung
von Konkrementen in Körpern von Lebewesen, mit einer Unterwasserfunkenstrecke, einem
Stossgenerator und einem Schalter, dadurch gekennzeichnet, dass in Serie zur Unterwasserfunkenstrecke ein ohmscher Widerstand als Verbraucher
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ohmsche Verbraucher
veränderbar ist.
3. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der ohmsche Verbraucher austauschbar ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der ohmsche Verbraucher ein leicht zugängliches Bauteil der Vorrichtung ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der ohmsche Verbraucher ein Teil der Elektrodenwechseleinrichtung ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der ohmsche Verbraucher der Innenleiter der Elektrodenwechseleinrichtung ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in der die Unterwasserfunkenstrecke bildenden Elektrode Metalleiter vorgesehen
sind, deren Widerstandswerte veränderbar sind.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das verwendete Widerstandsmaterial Edelstahl ist.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Widerstandswert ca. 0.1 bis 1 Ohm beträgt.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die erzeugte Wärme im Verbraucher über natürliche Wärmeleitung abführbar ist.