[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftschrauber nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Beim Festziehen einer Schraube ist es zweckmäßig, die Schraube zunächst in einem
Schnellgang mit hoher Drehzahl und kleinem Drehmoment zu drehen. Wenn die Schraube
dem Schraubwerkzeug einen hohen Widerstand entgegensetzt, sollte das Schraubwerkzeug
mit kleinerer Drehzahl und höherem Drehmoment angetrieben werden, um die Schraube
festzuziehen. Beim Lösen einer Schraube ist zunächst ein hohes Drehmoment erforderlich
und anschließend ein geringeres Drehmoment, bei dem mit höherer Drehzahl gearbeitet
werden kann.
[0003] Bekannt sind motorisch angetriebene Kraftschrauber, bei denen die Drehzahl, und somit
auch das Drehmoment, in Abhängigkeit von dem Schraubmoment umgeschaltet werden kann.
Diese Umschaltung kann automatisch vorgenommen werden. Beispielsweise ist es bekannt,
bei einem von einem Hydraulikmotor angetriebenen Kraftschrauber den Vorlaufdruck zu
messen und den Kraftschrauber auf höheres Drehmoment umzuschalten, wenn der Vorlaufdruck
einen bestimmten Grenzwert übersteigt. Bei einem elektrisch angetriebenen Kraftschrauber
kann die Ermittlung des Schraubmomentes durch den aufgenommenen Strom erfolgen.
[0004] Ferner sind Kraftschrauber bekannt, die eine Ratschenkupplung aufweisen. Bei niedrigem
Schraubmoment ist die Ratschenkupplung eingekuppelt, so daß die Ausgangswelle über
die Ratschenkupplung gedreht wird. Wenn das Grenzdrehmoment überschritten ist, rastet
die Ratschenkupplung aus und die Ausgangswelle wird von einer langsamer drehenden
Welle mitgenommen. Nachteilig ist hierbei, daß die Ratschenkupplung während des Arbeitens
mit hohem Drehmoment starken mechanischen Belastungen ausgesetzt ist und ständig
Schläge erzeugt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftschrauber, der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, der eine selbsttätige Umschaltung
von niedrigem Drehmoment auf hohes Drehmoment auf rein mechanische Weise durchführt,
ohne daß eine Umwandlung des Drehmoments in eine andere physikalische Meßgröße erzeugt
werden müßte, und der zuverlässig und mit geringem Verschleiß arbeitet.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0007] Nach der Erfindung wird die Kraft der Antriebswelle über zwei verschiedene Wege mit
unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen von einer Verteilerwelle auf die Rastkupplung
übertragen. Bei geringem Schraubmoment (Lastmoment) ist das Kupplungsteil der Rastkupplung
mit dem ersten Antriebsrad in Eingriff, so daß die Abtriebswelle mit einer relativ
hohen ersten Drehzahl angetrieben wird, während der Kraftübertragungsweg vom zweiten
Antriebsrad zur Rastkupplung unterbrochen ist. In Abhängigkeit vom Lastmoment gelangt
das Kupplungsteil entweder mit dem ersten Antriebsrad oder mit dem zweiten Antriebsrad
in Eingriff. Die Verstellung des Kupplungsteils erfolgt dadurch, daß eine vom Lastmoment
erzeugte Kraft der Vorspannung des Kupplungsteils entgegenwirkt. Das Kupplungsteil
kann entweder nur mit dem ersten oder nur mit dem zweiten Antriebsrad in Eingriff
sein, jedoch niemals mit beiden Antriebsrädern gleichzeitig. Die Vorspannung des
Kupplungsteils kann durch eine Federvorrichtung oder auch hydraulisch aufgebracht
werden. Vorzugsweise kann diese Vorspannung durch externe Einstellung verändert werden,
um die Höhe des Lastmoments bei dem die Umschaltung erfolgt, verstellen zu können.
Das Kupplungsteil ist auf der Abtriebswelle längsverschiebbar angeordnet und es wird
von der Vorspannvorrichtung in diejenige Richtung gedrückt, in der es kraftschlüssig
mit dem ersten Antriebsrad verbunden ist. Wenn das Lastmoment den Grenzwert übersteigt,
gibt die Vorspannvorrichtung nach und durch die Wirkung einer Führungskurve erfolgt
eine axiale Verschiebung des Kupplungsteils in Richtung auf das zweite Antriebsrad.
Dabei wird der Kraftschluß zwischen Kupplungsteil und erstem Antriebsrad gelöst, während
der Kraftschluß des Kupplungsteils zum zweiten Antriebsrad hergestellt wird.
[0008] Vorzugsweise ist eine der beiden Rastkupplungen eine Klauenkupplung, während die
andere Rastkupplung eine Kugelkupplung ist. Bei der Kugelkupplung erfolgt die Mitnahme
zwischen einem mit dem ersten Antriebsrad fest verbundenen Kupplungskörper und dem
Kupplungsteil durch federgespannte Kugeln, die gegen eine unrunde Bahn gedrückt werden.
Eine solche Kugelkupplung bildet eine Rutschkupplung, bei der der Kupplungskörper
und das Kupplungsteil sich relativ zueinander bewegen können. Um im Falle einer solchen
Relativbewegung die Belastung der Kupplungskomponenten zu verringern und eine bessere
Ausnutzung der Antriebsenergie zu erhalten, ist angrenzend an eine die Ausnehmungen
der Rastkupplung enthaltenden Bahn des Kupplungskörpers eine freie Umlaufbahn vorgesehen,
die die Kugeln aufnimmt, wenn die andere Rastkupplung in Eingriff ist. Die mit Kugeln
versehen Rastkupplung hat also zwei nebeneinander angeordnete Bahnen, von denen die
eine eine Mitnahmebahn und die andere eine Leerlaufbahn darstellt. Wenn die Kugeln
in der Mitnahmebahn sind, befindet sich die Rastkupplung in Eingriff; während die
Rastkupplung gelöst ist, wenn die Kugeln in der Leerlaufbahn laufen.
[0009] Der erfindungsgemäße Kraftschrauber ermöglicht ein glattes und stoßfreies Umschaltes
von niedrigem Drehmoment auf hohes Drehmoment oder umgekehrt. Vorzugsweise hat die
Führungskurve, die in Verbindung mit der Vorspannung die axiale Bewegung des Kupplungsteils
in bezug auf die Abtriebswelle in Abhängigkeit vom Lastmoment bewirkt, die Form eines
gleichschenkligen Dreiecks. Dadurch wird eine drehmomentabhängige Umschaltung des
Übersetzungsverhältnisses des Kraftschrauber in beiden Drehrichtungen erreicht.
[0010] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des gesamten Kraftschraubers, teilweise geschnitten,
Fig. 2 einen Schnitt durch die drehmomentabhängige Kupplung mit Blockiervorrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 2,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V von Fig. 2, und
Fig. 6 in gleicher Darstellung wie Fig. 3 eine Kupplung mit Rastvorrichtung.
[0012] Der Kraftschrauber ist nach Art einer Handbohrmaschine ausgebildet. Er weist eine
Antriebseinrichtung 10 auf, die einen (nicht dargestellten) Drehmotor enthält, der
durch Betätigung eines Abzugshebels 11 eingeschaltet werden kann. Die Drehrichtung
kann an dem Richtungswähler 12 eingestellt werden. Die Antriebseinrichtung 10 ist
einem separaten Gehäuse untergebracht, an dem das die drehmomentabhängige Kupplung
14 enthaltende Gehäuse 13 befestigt ist. An dem entgegengesetzten Ende des Gehäuses
13 ist ein Gehäuse 15 befestigt, das ein Planetenradgetriebe 16 enthält. Die Ausgangswelle
17 des Planetenradgetriebes weist einen Kopf 18 auf, an dem eine Schlüsselnuß zum
Drehen einer Schraube befestigt werden kann.
[0013] Aus der Stirnwand des Gehäuses der Antriebseinrichtung 10 ragt die Welle 19 des Motors
in das Innere des Gehäuses 13 hinein. In der Stirnwand 20 des Gehäuses 13 ist die
Welle 19 mit einem Kugellager 21 gelagert. Die Welle 19 treibt ein Zahnrad 22, das
fest auf der Verteilerwelle 23 sitzt. Die Verteilerwelle 23 ist an beiden Enden im
Gehäuse 13 gelagert und auf ihr sitzen zwei weitere Zahnräder 24,25 von unterschiedlichen
Durchmessern. Das größere Zahnrad 24 kämmt mit der Verzahnung des ersten Antriebsrades
26 und das Zahnrad 25 kämmt mit der Verzahnung des zweiten Antriebsrades 27. Beide
Antriebsräder 26 und 27 sind koaxial zu der Abtriebswelle 28 der drehmomentabhängigen
Kupplung 14 angeordnet. Sie werden von der Verteilerwelle 23 mit unterschiedlichen
Drehzahlen angetrieben, wobei die Drehzahl des Antriebsrades 26 größer ist als diejenige
des zweiten Antriebsrades 27. Das erste Antriebsrad 26 ist auf der Abtriebswelle 28
mit einem Kugellager 29 gelagert und das zweite Antriebsrad 27 ist mit einem Rollenlager
30 auf einem zylindrischen Ansatz 31 des Kupplungskörpers 32 gelagert. Vom ersten
Antriebsrad 26 erstreckt sich ein becherförmiger Kupplungskörper 33 in Richtung auf
das zweite Antriebsrad 27. In die Öffnung des Kupplungskörpers 33 ragt das Kugelgehäuse
34 des Kupplungsteils 32 hinein. Von dem Kugelgehäuse 34 steht ein Kranz von Klauen
35 in Richtung auf das zweite Antriebsrad 27 ab. Diese Klauen 35 können mit Klauen
36, die an der Stirnseite des zweiten Antriebsrades 27 vorgesehen sind, in Eingriff
kommen, wenn der Kupplungskörper 32 in Richtung auf das zweite Antriebsrad 27 verschoben
wird.
[0014] Das Ausgangsende der Abtriebswelle 28 ist mit einem Kugellager 37 im Gehäuse 13 gelagert.
An dem mitrotierenden Ring des Kugellagers 37 ist eine Feder 38 abgestützt, die das
Kupplungsteil 32 in Richtung auf das erste Zahnrad 26 drückt.
[0015] In der Umfangsfläche des zylindrischen Ansatzes 31 des Kupplungsteils 32 sind zwei
Führungskurven 39 in Form einander gegenüberliegender dreieckiger Öffnungen 39 vorgesehen.
In diese Öffnungen ragen die Enden eines stiftförmigen Führungselements 40, das quer
durch die Abtriebswelle 28 hindurchgeht. Durch die Führungskurven 39 und das darin
eingreifende Führungselement 40 wird erreicht, daß die Abtriebswelle 28 sich stets
mit dem Kupplungsteil 31 dreht, wobei jedoch innerhalb der von den Führungskurven
39 gebildeten Öffnungen geringe Relativdrehungen möglich sind. Jede der Öffnungen
39 hat die Form eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Spitze parallel zur Achse
der Abtriebswelle 28 entgegen der von der Feder 38 aufgebrachten Vorspannung gerichtet
ist. Die Dreiecke sind bezogen auf die Achse der Abtriebswelle symmetrisch, so daß
jede Führungskurve 39 zwei schräge Flanken 39a,39b mit entgegengesetzten Abschrägungen
bildet (Fig. 3), an denen das Führungselement 40 entlanggleiten kann. Wenn das an
der Abtriebswelle 28 auftretende Lastmoment den Grenzwert übersteigt, löst sich das
Führungselement 40 aus den Spitzen der dreieckigen Führungskurven 39 und gleitet an
den Flanken 39a oder 39b entlang, wodurch das Kupplungsteil 32 sich von dem Eingriff
mit dem Kupplungskörper 33 löst und über die Klauen 35 in Eingriff mit dem zweiten
Antriebsrad 27 kommt.
[0016] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt der ersten Rastkupplung, die aus dem Kupplungskörper
33 und dem Kugelgehäuse 34 gebildet wird. Das Kugelgehäuse 34 enthält mehrere Kugelrasten,
von denen jede eine in einer radialen Sackbohrung 42 des Kugelgehäuses 34 enthaltene
Feder 43 und eine von der Feder 43 nach außen gedrückte Kugel 44 aufweist. Die Kugeln
44 laufen in einer Mitnahmebahn 45, die an der Innenseite des Kupplungskörpers 33
vorgesehen ist. Diese Mitnahmebahn 45 hat einen umfangsmäßig variierenden Durchmesser,
d.h. sie hat Ausnehmungen, in die die Kugeln 44 eindringen können. Für jede Kugel
44 ist eine Ausnehmung vorhanden und alle Ausnehmungen sind so angeordnet, daß sich
alle Kugeln 44 gleichzeitig in der zugehörigen Ausnehmung befinden können. Dadurch,
daß die Kugeln 44 von den Feder 43 in die Ausnehmungen gedrückt werden, erfolgt bis
zu einem gewissen Drehmoment eine Drehmitnahme des Kupplungskörpers 32 mit dem Kupplungsteil
33, wenn die Kugeln 44 sich in der Mitnahmebahn 45 befinden.
[0017] Angrenzend an die Mitnahmebahn 45 ist im Kupplungskörper 33 eine Leerlaufbahn 46
vorgesehen, deren Umfangsfläche keine Ausnehmungen hat sondern einen konstanten Durchmesser
(Fig. 5). Wenn das Kupplungsteil 32, das von der Feder 38 normalerweise in Richtung
auf das Antriebsrad 26 gedrückt wird, sich unter Zusammendrückung der Feder 38 in
Richtung auf das Antriebsrad 27 bewegt, gelangen die Kugeln 44 von der Mitnahmebahn
45 in die Leerlaufbahn 46. In diesem Zustand ist das Kupplungsteil 32 rotatorisch
von dem Kupplungskörper 33 abgekuppelt. Gleichzeitig greifen die Klauen 35 und 36
ineinander, so daß das Kupplungsteil 32 an das Antriebsrad 27 angekuppelt ist und
von diesem gedreht wird.
[0018] An dem aus dem Gehäuse 13 herausragenden Ende der Abtriebswelle 28 ist eine Verzahnung
angebracht, die das Sonnenrad 47 der ersten Getriebestufe 16a des Planetenradgetriebes
16 bildet. Diese erste Getriebestufe weist Planetenräder 48 auf, die mit ihren Verzahnungen
mit dem Sonnenrad 47 in Eingriff stehen und an einer Innenverzahnung 49 des Gehäuses
15 abrollen. Die Planetenräder 48 sind auf Achsen 50 gelagert, die von einem Lagerkörper
51 abstehen, in dem auch das Ende 52 der Abtriebswelle 28 gelagert ist. Der Lagerkörper
51 bildet ferner das Sonnenrad 53 der zweiten Getriebestufe 16b, deren Planetenräder
54 ebenfalls mit der Innenverzahnung 49 des Gehäuses 15 in Eingriff sind. Die Planetenräder
54 sind auf Achsen 55 gelagert, welche von dem Lagerkörper 56 abstehen. Der Lagerkörper
56 ist einstückig mit der Ausgangswelle 17 verbunden, die am Ende des Gehäuses 15
in einem Lager 57 gelagert ist. Das Lager 57 ist in einem Kopfstück 58 untergebracht,
das ein Außenprofil 59 zur Anbringung eines externen (nicht dargestellten) Stützelementes
aufweist, um die beim Drehen einer Schrauben entstehende Reaktionskraft auf ein ortsfestes
Wiederlager abzuleiten.
[0019] Zum Festziehen einer Schraube wird auf dem Kopf 18 der Ausgangswelle 17 eine Nuß
aufgesetzt, die mit der zu drehenden Schraube verbunden wird. Die Antriebseinrichtung
10 dreht die Verteilerwelle 23, wodurch die Antriebsräder 26 und 27 gleichzeitig,
jedoch mit unterschiedlichen Drehzahlen, gedreht werden. Solange das Schraubmoment
noch gering ist, drückt die Feder 38 das Kupplungsteil 32 gegen das Antriebsrad 26,
so daß die Kugeln 44 sich in der Mitnahmebahn befinden und das Antriebsrad 26 über
den Kupplungskörper 33 das Kupplungsteil 32 mitnimmt. Da die Klauen 35,36 in diesem
Zustand außer Eingriff sind, dreht sich das Antriebsrad 27 leer auf dem Kupplungsteil
32. Die Abtriebswelle 28 wird daher mit der hohen Drehzahl und entsprechend geringem
Drehmoment angetrieben. Die Drehung der Abtriebswelle 28 wird durch das Planetenradgetriebe
16 untersetzt und über die Ausgangswelle 17 auf die Schraube übertragen. Die lastabhängig
schaltende Kupplung 14 befindet sich zwischen der Antriebseinrichtung 10 und dem Planetenradgetriebe
16, wo die zu übertragenden Drehmomente relativ niedrig sind, so daß die Kupplung
14 kleinformatig ausgeführt werden kann.
[0020] Wenn das Lastmoment der Abtriebswelle 28 den Grenzwert übersteigt, verschiebt das
Kupplungsteil 32 mit dem Führungselement 40 entlang der Flanken 39a der Führungskurve
39, so daß das Kupplungsteil 32 sich gegen das Antriebsrad 27 bewegt. Dadurch gelangen
die Kugeln 44 von der Mitnahmebahn 45 in die Leerlaufbahn 46 und gleichzeitig gelangen
die Klauen 35 und 36 in gegenseitigen Eingriff. Nun wird die Abtriebswelle 28 über
die Zahnräder 25 und 27 mit geringerer Drehzahl und höherem Drehmoment angetrieben.
Dieser Antrieb mit höherem Drehmoment und geringerer Drehzahl wird solange fortgesetzt,
bis die Schraube festgezogen ist. Es erfolgt also kein ständiges Hin- und Herschalten
zwischen hoher und niedriger Drehzahl.
[0021] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, verläuft die Achse des Planetenradgetriebes 16 koaxial
zu derjenigen der Abtriebswelle 28. Die Welle 19 des Drehantriebs 10 ist demgegenüber
seitlich versetzt.
[0022] Dadurch, daß die Rastkupplung 33,34 auch dann durchrutschen kann, wenn ihre Teile
in Eingriff sind, wird eine erhöhte Sicherheit der Kupplung gegen Beschädigungen
erreicht. Außerdem wird verhindert, daß beim Schaltvorgang Antriebstöße übertragen
werden.
[0023] Die Rastkupplung nach den Fign. 2 bis 5 weist ferner eine Blockiervorrichtung 60
auf, die es ermöglicht, das bewegbare Kupplungsteil 32 nach Überschreiten der Grenzdrehzahl
entgegen der Vorspannung der Feder 38 in der Laststellung festzuhalten. Beim Lösen
schwergängiger Schraubverbindungen kann es vorkommen, daß das Losdrehmoment einen
Wert erreicht, welcher für eine längere Zeitspanne etwa gleich dem Umschaltmoment
der Kupplung ist. Wird das Drehmoment, bei dem das Umschalten des Kupplungsteils
32 erfolgt abwechselnd überschritten und unterschritten, so ergibt sich die Gefahr,
daß die beiden Rastkupplungen 33,34 und 35,36 einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt
sind. Um dies zu verhindern, dient die Blockiervorrichtung 60. Diese weist einen drehbaren
Handhebel 61 auf, der an einem im Gehäuse 13 gelagerten Schaft 62 befestigt ist. An
dem Schaft 62 ist ein Nockenabschnitt 63 vorgesehen, gegen den ein Stift 64 stößt,
welcher in einer Bohrung der Abtriebswelle 28 längsverschiebbar angeordnet ist. Dieser
Stift 64 stößt gegen einen Querstift 65, dessen Enden aus der Abtriebswelle 28 herausragen
und in eine die Abtriebswelle umgebende Hülse 66 eingreifen. Gegen diese Hülse 66
wird der Kupplungskörper 32 von der Feder 38 gedrückt. Durch Drehen des Handhebels
61 wird infolge des Nockenteils 63 der Stift 64 vorgeschoben, wodurch die Hülse 66
das Kupplungsteil 32 in diejenige Stellung drückt, die dem hohen Lastmoment entspricht
und bei der die Klauen 35,36 in gegenseitigem Eingriff sind, während die erste Rastkupplung
33,34 gelöst ist. Wenn die erste Rastkupplung 33,34 durch ein hohes Last moment an
der Ausgangswelle 28 gelöst und die Klauen 35,36 in gegenseitigen Eingriff gebracht
worden sind, kann der Handhebel 61 ohne Überwindung einer größeren Gegenkraft gedreht
werden, so daß die Hülse 66 dem Kupplungsteil 32 nachgeführt wird. Da die Kraftübertragung
über den Schaft 62, das Nockenteil 63 und den Stift 64 selbsthemmend ist, kann durch
den Druck der Feder 38 das Kupplungsteil 32 nicht in die Schnellgangposition zurückbewegt
werden, wenn nicht der Handhebel 61 zuvor manuell in eine Stellung gedreht worden
ist, in der die Hülse 66 von der Feder 38 fortbewegt wurde. Erforderlichenfalls kann
eine Rasteinrichtung 67 vorgesehen sein, mit der der Handhebel 61 in der wirksamen
Position und in der unwirksamen Position jeweils festgehalten wird.
[0024] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das demjenigen des ersten Ausführungsbeispiels
gleicht, mit Ausnahme der Tatsache, daß die Blockiervorrichtung 60 entfällt und durch
eine Rastvorrichtung ersetzt ist. Diese Rastvorrichtung besteht aus einer Rastausnehmung
39c in der Führungskurve 39. In der Laststellung rastet das Führungselement 40 in
der Rastausnehmung 39c gemäß Fig. 6 ein. Das Einrasten in der Rastausnehmung 39c erfordert
eine geringere Kraft als das Ausrasten aus dieser Rastausnehmung. Auf diese Weise
erhält das Umschaltverhalten der Kupplung eine Hysterese. Dies bedeutet, daß bei
steigendem Lastmoment die Umschaltung auf eine niedrigere Drehzahl der Ausgangswelle
bei einem geringen Drehmoment erfolgt als bei sinkendem Lastmoment die Umschaltung
auf die höhere Ausgangsdrehzahl. Auf diese Weise wird im Grenzbereich des kritischen
Lastmoments ein ständiges Umschalten der Kupplung vermieden.
1. Kraftschrauber mit einer drehmomentabhängig betätigten Kupplung (14), die eine
motorgetriebene Antriebswelle und eine Abtriebswelle (28) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung (14) eine Verteilerwelle (23) aufweist, die ein erstes Antriebsrad (26)
und ein zweites Antriebsrad (27) mit unterschiedlichen Drehzahlen antreibt,
das erste Antriebsrad (26) über eine erste Rastkupplung (33,34) mit einem die Ausgangswelle
(28) mitnehmenden Kupplungsteil (32) gekuppelt ist,
das zweite Antriebsrad (27) über eine zweite Rastkupplung (35,36) an das Kupplungsteil
(32) ankuppelbar ist, und
das bewegbare Kupplungsteil (32) derart vorgespannt ist, daß vor Erreichen eines
Grenzdrehmoments an der Abtriebswelle (28) die erste Rastkupplung (33,34) und bei
Überschreiten des Grenzdrehmoments die zweite Rastkupplung (35,36) in Eingriff ist.
2. Kraftschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsteil
(32) durch ein in eine Führungskurve (39) eingreifendes Führungselement (40) mit
der Abtriebswelle (28) derart gekoppelt ist, daß es bei Überschreiten des Grenzdrehmoments
von der Führungskurve (39) axial verschoben wird.
3. Kraftschrauber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungskurve
(39) eine dreieckige Öffnung begrenzt, gegen deren eine Ecke das Führungselement
(40) durch die axiale Vorspannung gedrückt wird und die, bezogen auf die Achse der
Ausgangswelle (28), symmetrisch ist.
4. Kraftschrauber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungskurve
(39) an dem Kupplungsteil (32) und das Führungselement (40) an der Abtriebswelle (28)
vorgesehen ist.
5. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Rastkupplungen (33,34) mindestens eine an dem Kupplungsteil (32) vorgesehene
Kugelraste aufweist, deren Kugel (44) in eine mit Ausnehmungen versehene Mitnahmebahn
(45) eines mit dem ersten Antriebsrad (26) verbundenen Kupplungskörpers (33) eingreift.
6. Kraftschrauber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastkupplung (33,34)
angrenzend an die Mitnahmebahn (45) des Kupplungskörpers (33) eine Leerlaufbahn (46)
aufweist, die die Kugeln (44) aufnimmt, wenn die andere Rastkupplung (35,36) in Eingriff
ist.
7. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtriebswelle (28) ein Sonnenrad (47) eines Planetenradgetriebes (16) trägt.
8. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
manuell zu betätigende Blockiervorrichtung (60) vorgesehen ist, die das bewegbare
Kupplungsteil (32) auch bei unterschreiten des Grenzdrehmoments entgegen der Vorspannung
in der Laststellung festhalten kann.
9. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Rastvorrichtung vorgesehen ist, die das bewegbare Kupplungsteil (32) nach überschreiten
des Grenzdrehmoments entgegen der Vorspannung in der Laststellung festhält.
10. Kraftschrauber nach den Ansprüchen 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung
aus einer Rastausnehmung (39c) in der Führungskurve (39) besteht, in der das Führungselement
(40) einrasten kann.