[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Geräten zum Auftragen fluider
Medien mittels Borsten aus Kunststoff, die zu Bündeln zusammengefaßt auf einem Borstenträger
aus Kunststoff durch eine thermische Schmelzverbindung derart festgelegt sind, daß
innerhalb des Bündels mindestens ein sich zu den Borstenenden verjüngender Kanal gebildet
wird, der eine im Borstenträger angeordnete Austrittsöffnung für das Medium bis in
den Bereich der Borstenenden verlängert. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine
zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0002] Geräte zum Auftragen fluider Medien, wie Flüssigkeiten, Pasten, Pulver od. dgl.,
sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Die Erfindung befaßt sich nur
mit solchen Geräten, bei denen im Borstenträger wenigstens eine Öffnung vorhanden
ist, durch die das fluide Medium unmittelbar in das Borstenbündel austreten kann.
Zum Transport des Mediums zu den Borstenenden bilden die Borsten einen von der Austrittsöffnung
zu den Borstenenden reichenden und sich in dieser Richtung verjüngenden Kanal. Durch
konisches Anstellen der Borsten liegen diese an ihrem nutzungsseitigen Ende dicht
aneinander und schließen somit den Kanal gegen ungewolltes Ausfließen des Mediums
ab.
[0003] Bei einer bekannten Ausführungsform (DE-OS 32 42 757) sind die aus Kunststoff bestehenden
Borsten an einer dünnen Kunststoffscheibe als Borstenträger durch thermisches Schmelzen,
z. B. durch Schweißen, befestigt. Die Scheibe weist die für den Mediendurchtritt notwendigen
Öffnungen auf. Diese Öffnungen fluchten mit entsprechenden Öffnungen an einem Verschluß
für den das Medium enthaltenden Behälter. Der scheibenförmige Borstenträger mit den
Borsten ist in den Verschluß eingesetzt.
[0004] Die Herstellung eines derartigen Gerätes ist nur in mehreren Arbeitsgängen möglich
und daher außerordentlich kostenaufwendig. Es kommt hinzu, daß die Befestigung der
Borsten an dem dünnen scheibenförmigen Borstenträger nicht immer zuverlässig ist und
daß vor allem aufgrund der Art der Befestigung durch Schweißen der Borstenschluß am
Ende des medienführenden Kanals nicht mit gleichbleibender Qualität gewährleistet
ist, so daß das Medium insbesondere beim Andrücken der Borsten an die Auftragsfläche
seitlich austreten kann.
[0005] Bei einer anderen bekannten Ausführung in Form eines Rasierpinsels (DE-OS 36 16
148) ist der Stiel als Behälter für Flüssigseife ausgebildet, auf den der Pinselkopf
als Verschluß aufgesetzt ist. Der Pinselkopf weist zu diesem Zweck einen Borstenträger
in Form einer Schraubkappe mit einer zentralen Öffnung und einem daran einstückig
anschließenden Steigrohr auf, das im Zentrum des Borstenbündels ausmündet. Hier fehlt
es an einem Kanal im Borstenbündel und an einem Borstenschluß im Bereich der Borstenenden,
so daß das Medium zur Seite hin austreten und nicht gezielt aufgetragen werden kann.
In einer anderen Ausführung ist die die Borsten tragende Schraubkappe lediglich mit
einer zentralen Öffnung versehen, während das Steigrohr den oberen Abschluß des Behälters
bildet und beim Aufschrauben des Pinselkopfs in das Borstenbündel eindringt. Zu diesem
Zweck sind die Borsten im Zentrum ausgespart. Hier gelten jedoch in funktioneller
Hinsicht die gleichen Nachteile wie bei der zuvor beschriebenen Ausführung.
[0006] Alle bekannten Ausführungsformen haben zudem den Nachteil, daß es fertigungstechnisch
sehr schwierig ist, die Borsten eines Bündels um eine Öffnung herum zu positionieren
und in dieser Stellung zuverlässig zu befestigen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren dahingehend
weiterzuentwickeln, daß eine Herstellung des Gerätes in nicht mehr als zwei Arbeitsstufen
möglich ist und ein sicherer Halt der Borsten einerseits sowie ein zuverlässiger
Borstenschluß am Ende des Kanals andererseits gewährleistet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein an die Austrittsöffnung
anschließendes und in den Kanal im Borstenbündel hineinragendes Steigrohr durch thermisches
Aufschmelzen und Umformen der Borsten und/oder des Borstenträgers erzeugt wird.
[0009] Es ist zwar bekannt (z. B. US-PS 3 798 699), Borsten an ihrem befestigungsseitigen
Ende aufzuschmelzen und die Schmelze zu einem plattenförmigen Ansatz od. dgl. umzuformen,
so daß eine Art Borstenträger entsteht, mittels dessen das Borstenbündel an einem
weiteren Träger befestigt werden kann. Bei diesen Borstenträgern sind jedoch weder
Austrittsöffnungen für Medien, noch Steigrohre vorhanden, wie dies bei dem eingangs
genannten Stand der Technik der Fall ist. Die Erfindung besteht demgegenüber darin,
aus dem Kunststoffmaterial der Borsten oder des Borstenträgers, an dem die Borsten
zuvor durch thermische Schmelzvorgänge befestigt worden sind, gegebenenfalls auch
aus beiden Materialien, durch Aufschmelzen und Umformen ein Steigrohr auszubilden.
Bei diesem Umformen wird die Schmelze bzw. die plastischverformbare Masse in das Borstenbündel
hinein verdrängt, und zwar entweder in dem durch entsprechende Anstellung der Borsten
bereits vorhandenen Kanal oder aber wird der Kanal anläßlich dieses Verdrängungsprozesses
innerhalb des Borstenbündels erst erzeugt. Dadurch, daß die Borsten entweder zuvor
am Borstenträger durch thermische Verfahren befestigt worden sind oder aber die Ausbildung
von Borstenträger und Steigrohr anläßlich des Aufschmelzens des Borstenmaterials erfolgt
und somit ein gesonderter Befestigungsvorgang entfällt, lassen sich Geräte der genannten
Art in stets reproduzierbar gleicher Qualität herstellen, insbesondere ein gleichbleibend
guter Borstenschluß an den nutzungsseitigen Enden der Borsten erreichen. Im übrigen
wird die Herstellung insgesamt erheblich vereinfacht, weil dann, wenn Borstenträger
und Steigrohr aus dem Borstenmaterial selbst erzeugt werden, nur ein einziger Arbeitsgang
notwendig ist, in dem anderen Fall, daß die Borsten zunächst an einem Borstenträger
befestigt und dann dieser umgeformt wird, maximal zwei Arbeitsgänge erforderlich
sind.
[0010] In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, daß die befestigungsseitigen Enden der
Borsten aufgeschmolzen werden und die Schmelze zu dem Borstenträger mit Austrittsöffnung
und Steigrohr umgeformt wird.
[0011] Diese bereits zuvor erwähnte Möglichkeit der Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gestattet in einem einzigen Arbeitsgang das Herstellen des Borstenträgers und ersetzt
somit das gesonderte Befestigen der Borsten und des Steigrohrs.
[0012] Die vorgenannte Ausführung läßt sich in praktischer Hinsicht dadurch verwirklichen,
daß die befestigungsseitigen Enden der Borsten zunächst unter Verkürzung ihrer Länge
zu einem scheiben- oder plattenförmigen Borstenträger aufgeschmolzen und gleichzeitig
oder unmittelbar anschließend daran durch Aufschmelzen des Borstenträgers und gegebenenfalls
der im Bündel innen liegenden Borsten die Austrittsöffnung und das Steigrohr in den
Borstenträger eingeformt werden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn auch die
innen liegenden Borsten mit aufgeschmolzen werden, so daß ein fester Verbund gegeben
ist.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren gibt weiterhin die Möglichkeit, daß beim Umformen
der Schmelze des Borstenträgers und gegebenenfalls der Borsten zu dem Steigrohr die
Borsten unter Bildung des Kanals nach außen verdrängt werden.
[0014] Die Herstellung des medienführenden Kanals in dem Borstenbündel ist prinzipiell
auf zwei Arten möglich, indem entweder die Borsten unter entsprechend winkliger Anstellung
im Bündel vorbereitet und anschließend an ihren befestigungsseitigen Enden aufgeschmolzen
und umgeformt werden, doch gibt das erfindungsgemäße Verfahren auch die Möglichkeit,
die Borsten im Bereich ihres nutzungsseitigen Endes eng zu fassen und das Steigrohr
in das Bündel einzuformen, so daß sich bei diesem Formvorgang zugleich auch der Kanal
innerhalb des Bündels ausbildet.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Variante des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß
die Borsten in eine Öffnung des das fluide Medium enthaltenden Behälters oder eines
Verschlusses für diesen eingeführt und anschließend vom eingeführten Ende her aufgeschmolzen
werden und daß dabei die Schmelze an die Wandung der Öffnung zur Verankerung des Borstenträgers
verdrängt wird.
[0016] Diese Verfahrensvariante bringt den Vorteil mit sich, daß anläßlich der Ausbildung
des Borstenträgers und des Steigrohrs sogleich die Befestigung der aus Borsten, Borstenträger
und Steigrohr bestehenden Einheit an dem das fluide Medium enthaltenden Behälter oder
an einem diesen Behälter abschließenden Verschluß erfolgt.
[0017] Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn die Öffnung des Behälters bzw. des Verschlusses
Vorsprünge oder Hinterschneidungen aufweist, auf bzw. in die das geschmolzene Borstenmaterial
geformt wird.
[0018] Die Vorsprünge können beispielsweise in Form von Rippen, die Hinterschneidungen in
Form von Nuten ausgebildet sein. Durch das Auf- bzw. Einformen des geschmolzenen Borstenmaterials
wird nicht nur der Borstenträger erhalten, sondern zugleich dessen formschlüssige
Befestigung im Behälter bzw. in Verschluß.
[0019] Statt der vorgenannten Verfahrenstechnik kann entsprechend der eingangs genannten
Alternative das Steigrohr auch nur aus dem vorgefertigten Borstenträger erzeugt werden.
Dies geschieht mit Vorteil in der Weise, daß die befestigungsseitigen Enden der Borsten
am Borstenträger durch thermisches Schmelzen befestigt und anschließend der Borstenträger
zumindest teilweise aufgeschmolzen und die Schmelze unter Bildung des Steigrohrs in
das Bortstenbündel verdrängt wird.
[0020] Auch hierbei wird mit Vorteil so verfahren, daß anläßlich des Verdrängens der Schmelze
des Borstenträgers zur Bildung des Steigrohrs die Borsten zur Bildung des Kanals nach
außen verdrängt werden, so daß zugleich der Kanal innerhalb des Bündels erzeugt wird.
Dies setzt jedoch voraus, daß die Borsten eines Bündels mit Abstand vom Borstenträger
zumindest während des Aufschmelzens und Umformens eng gefaßt sind.
[0021] Schließlich gibt das erfindungsgemäße Verfahren auch die Möglichkeit, daß der Borstenträger
in der Form eines Verschlusses für den das fluide Medium enthaltenden Behälter hergestellt
wird.
[0022] Auf diese Weise ist es möglich, nicht nur die Erzeugung von Borstenträger und Steigrohr
sowie die Befestigung der Borsten, sondern darüber hinaus auch noch die Ausbildung
des Verschlusses für den das fluide Medium enthaltenden Behälter in einem einzigen
Arbeitsgang zu erzeugen. Es braucht dann der Verschluß mit dem integrierten Borstenträger
und Steigrohr sowie den Borsten nur noch auf den Behälter aufgesetzt zu werden.
[0023] Die wesentlichen Merkmale einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bestehen darin, daß ein erstes heizbares Formwerkzeug mit einer ersten
Formfläche zum Einformen einer Vertiefung in die Schmelze von Borsten und/oder Borstenträger
und ein zweites heizbares Formwerkzeug mit einem in die Vertiefung eindringenden Dorn
zur Ausbildung des Steigrohrs vorgesehen ist. Mit Vorteil ist dabei für die Borsten
eine sie eng umfassende Führung mit Abstand von dem Borstenträger vorgesehen, so daß
beim Einformen des Steigrohrs mittels des Dorns zugleich auch der Kanal innerhalb
des Bündels gebildet wird.
[0024] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten
Gerätes;
Figur 2 einen der Figur 1 entsprechenden Schnitt einer zweiten Ausführungsform;
Figur 3 - 5 verschiedene Stufen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand einer schematisch gezeigten Vorrichtung und
Figur 6 - 9 verschiedene Stufen einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens.
[0025] In Figur 1 und 2 ist jeweils ein Borstenbündel 1 erkennbar, dessen Borsten 2 winklig
angestellt sind derart, daß das Bündel 1 sich zu seinem freien Ende 3 hin konisch
verjüngt. Innerhalb des Borstenbündels 1 ist ein Kanal 4 vorhanden, der sich gleichfalls
zum Bündelende 3 hin konisch verjüngt und frei von Borsten ist. Die einzelnen Borsten
2 sind dabei so angestellt, daß sie zum Bündelende 3 hin dicht aneinander anschließen
und den Kanal 4 abschließen.
[0026] Der Kanal 4 setzt eine Öffnung 5 im Borstenträger 6 fort, wobei an die Öffnung 5
ein Steigrohr 7 anschließt, das bis in den Kanal 4 des Borstenbündels 1 hineinragt.
[0027] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist das Steigrohr 7 dadurch gebildet,
daß die Borsten 2 an ihrem befe stigungsseitigen Ende aufgeschmolzen und zu dem Borstenträger
6 mit dem Steigrohr 7 umgeformt werden. Der Borstenträger 6 ist in einer Kappe oder
einem Verschluß 8 eines das fluide Medium enthaltenden Behälters befestigt. Die Befestigung
kann formschlüssig erfolgen, indem beispielsweise der Verschluß an der Innenseite
seiner Öffnung eine Rippe 9 aufweist, auf die der Borstenträger 6 mit einer entsprechend
ausgebildeten Nut aufgeprellt wird. Es kann aber der Borstenträger 6 auch anläßlich
seiner Herstellung innerhalb der Öffnung des Verschlusses 8 auf die Rippe 9 aufgeformt
werden.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 bildet der Borstenträger 10 unmittelbar
den oberen Abschluß eines das Fluid enthaltenden Behälters. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist das Steigrohr 11 aus dem Material des Borstenträgers 10 durch Aufschmelzen und
Umformen hergestellt. Die Borsten 2 des Bündels 1 sind entweder auf die Stirnseite
des Borstenträgers 10 aufgeschweißt oder aber es wird durch Aufschmelzen des befestigungsseitigen
Endes der Borsten eine Ringscheibe 12 gebildet, die in den Borstenträger 10 mechanisch
eingesetzt ist.
[0029] In den Figuren 3 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel zur Herstellung der Ausführungsform
gemäß Figur 1 gezeigt. Bei dieser Verfahrensvariante werden auf Länge geschnittene
und zu einem Bündel 1 zusammgefaßte Borsten 2 von oben her in eine Hülse 13 eingeführt,
die beispielsweise den oberen Abschluß des das Fluid enthaltenden Behälters bildet.
Gegebenenfalls können die Borsten 2 an ihrem einführungsseitigen Ende durch Aufschmelzen
und Bildung einer dünnen Platte 6 miteinander verbunden sein. Die Hülse 13 weist innenseitig
eine Rippe 14 und in ihrem oberen Bereich nach innen geneigte Wandungen 15 auf.
[0030] In die Hülse 13 kann von unten her ein erstes heizbares Formwerkzeug 16 einfahren,
das eine ebene Stirnfläche 17 und eine Formfläche in Gestalt einer Kegelspitze 18
aufweist. Mit dem heizbaren Formwerkzeug 16 werden die Borsten 2 an ihrem Ende aufgeschmolzen
und die Schmelze nach oben verdrängt, so daß sie den gesamten Querschnitt der Hülse
13 ausfüllt und gleichzeitig auf die Rippe 14 aufgeformt wird. Im Zentrum des solchermaßen
aufgeschmolzenen und die Borsten 2 miteinander verbindenden Borstenträgers 6 entsteht
durch die Kegelspitze 19 eine zentrale Einprägung 19. Dadurch wird die Schmelze im
zentralen Bereich nach außen verdrängt, so daß auch die Borsten 2 an ihren Wurzeln
nach außen wandern und sich dadurch auf ihrer gesamten Länge nach innen neigen, so
daß sich im Zentrum der Kanal 4 ausbildet. Zugleich verkürzen sich die Borsten am
Ende des Bündels 3 von innen nach außen.
[0031] Nach Entfernen des Formwerkzeugs 16 wird in die Hülse 13 ein heizbares Formwerkzeug
20 mit einem zentralen Dorn 21 eingefahren, der gleichfalls erhitzt ist. Der Dorn
21 fährt in die Vertiefung 19 ein, schmilzt das Material des Borstenträgers, vor
allem aber auch der innen liegenden Borsten auf und bildet aus der so entstehenden
Schmelze das Steigrohr 7 (Figur 5). Dabei wird der Kanal 4 noch stärker ausgeformt.
Auf diese Weise werden der Borstenträger 6 und dessen Verbindung mit den Borsten 2
sowie das Steigrohr 7 und die Verbindung zwischen Borstenträger 6 und Hülse 13 in
aufeinanderfolgenden Schmelz- und Umformvorgängen hergestellt. Abschließend kann
das Borstenbündel 1 an seinem Ende 3 noch zugespitzt werden, um einen feinen Auftrag
des fluiden Mediums zu ermöglichen.
[0032] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 6 bis 9 werden nicht einzelne Borstenbündel,
sondern Endlosstränge verarbeitet, indem ein Endlosstrang mit einer der gewünschten
Anzahl im Bündel entsprechenden Anzahl von Borsten 2 durch eine Führung 22, die die
Borsten eng umfaßt, dem Abschluß 8 zugeführt wird. Der Abschluß 8 weist innenseitig
an seiner Öffnung wiederum eine Rippe 14 auf. Der Endlosstrang 23 wird soweit in den
Abschluß 8 zugeführt, daß sein vorlaufendes Ende 24 in Zuführrichtung jenseits der
Rippe 14 liegt. Anschließend fährt wiederum von unten ein heizbares Formwerkzeug
16 entsprechend dem in Figur 4 gezeigten Werkzeug ein. Dabei wird der Borstenstrang
23 von seinem vorlaufenden Ende 24 her aufgeschmolzen, bis wiederum ein Borstenträger
6 ausgebildet ist, der auf die Rippe 14 des Abschlusses 8 aufgeformt ist. Dabei kann
die Führung 22 abgesenkt werden, um mit ihrer vorderen Stirnseite den oberen Abschluß
für das aufgeschmolzene und umgeformte Material zu bilden. Die Führung 22 taucht dabei
in den Abschluß 8 ein, so daß dessen Kragen 26 das Borstenbündel 1 außenseitig umschließt.
[0033] Mit den in den Figuren 3 bis 9 gezeigten Verfahrensschritten kann die Ausführungsform
gemäß Figur 1 hergestellt werden. In ähnlicher Weise läßt sich die Ausführungsform
gemäß Figur 2 erzeugen, indem die Borsten 2 auf der Scheibe 12 thermisch befestigt
werden oder aber diese durch thermisches Schmelzen der Borsten erzeugt wird. Anschließend
wird die Scheibe 12 in den Borstenträger 10 eingesetzt, wobei dieser zunächst eine
ebene, geschlossene Stirnwand aufweist, auf der die Scheibe 12 aufliegt. Dann wird
mit den zu Figuren 3 bis 9 beschriebenen heizbaren Formwerkzeugen 16, 20 die Öffnung
5 und das Steigrohr 11 durch Aufschmelzen und Umformen erzeugt, wobei auch hier die
Borsten unten nach außen verdrängt und oben gegeneinander geneigt werden.
[0034] Anschließend wird die Führung 22 hochgefahren und der Abschluß 8 gegebenenfalls abgesenkt.
Daraufhin fährt das Formwerkzeug 20 mit dem Dorn 21, das dem in Figur 5 gezeigten
entspricht, in den Abschluß 8 von unten ein und es wird das Steigrohr 7 mittels des
Dorns 21 durch Aufschmelzen und Umformen des Borstenträgers 6 und/oder der im Zentrum
liegenden Borsten 2 erzeugt. Dabei wird zugleich der Kanal 4 im Zentrum des Endlosstrangs
23 ausgebildet. Schließlich wird mittels eines querlaufenden Messers 25 ein Bündel
vom Endlosstrang 23 abgelängt und dieses gegebenenfalls, wie in Figur 9 gezeigt, anschließend
noch angespitzt.
1. Verfahren zur Herstellung von Geräten zum Auftragen fluider Medien mittels Borsten
aus Kunststoff, die zu Bündeln zusammengefaßt auf einem Borstenträger aus Kunststoff
durch eine thermische Schmelzverbindung derart festgelegt sind, daß innerhalb des
Bündels mindestens ein sich zu den Borstenenden verjüngender Kanal gebildet wird,
der eine im Borstenträger angeordnete Austrittsöffnung für das Medium bis in den
Bereich der Borstenenden verlängert, dadurch gekennzeichnet, daß ein an die Austrittsöffnung
anschließendes und in den Kanal im Borstenbündel hineinragendes Steigrohr durch thermisches
Aufschmelzen und Umformen der Borsten und/oder des Borstenträgers erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die befestigungsseitigen
Enden der Borsten aufgeschmolzen werden und die Schmelze zu dem Borstenträger mit
Austrittsöffnung und Steigrohr umgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die befestigungsseitigen
Enden der Borsten zunächst unter Verkürzung ihrer Länge zu einem scheibenförmigen
Borstenträger aufgeschmolzen werden, und daß in den Borstenträger durch Aufschmelzen
desselben und gegebenenfalls der im Bündel innen liegenden Borsten die Austrittsöffnung
und das Steigrohr eingeformt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umformen
der Schmelze des Borstenträgers und gegebenenfalls der Borsten zu dem Steigrohr die
Borsten unter Bildung des Kanals nach außen verdrängt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
in eine Öffnung des das fluide Medium enthaltenden Behälters oder eines Verschlusses
für diesen eingeführt und anschließend vom eingeführten Ende her aufgeschmolzen werden
und daß dabei die Schmelze an die Wandung der Öffnung zur Verankerung des Borstenträgers
verdrängt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung
des Behälters bzw. des Verschlusses Vorsprünge oder Hinterschneidungen aufweist, auf
bzw. in die das geschmolzene Borstenmaterial geformt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die befestigungsseitigen
Enden der Borsten am Borstenträger durch thermisches Schmelzen befestigt und anschließend
der Borstenträger zumindest teilweise aufgeschmolzen und die Schmelze unter Bildung
des Steigrohrs in das Borstenbündel verdrängt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß anläßlich des Verdrängens
der Schmelze des Borstenträgers zur Bildung des Steigrohrs die Borsten zur Bildung
des Kanals nach außen verdrängt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
eines Bündels mit Abstand vom Borstenträger zumindest während des Aufschmelzens und
Umformens eng gefaßt sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger
in der Form eines Verschlusses für den das fluide Medium enthaltenden Behälter hergestellt
wird
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes heizbares Formwerkzeug (16) mit einer ersten
Formfläche (18) zum Einformen einer Vertiefung (19) in die Schmelze von Borsten (2)
und/oder Borstenträger (6, 10) und ein zweites heizbares Formwerkzeug (20) mit einem
in die Vertiefung (18) eindringenden Dorn (21) zur Ausbildung des Steigrohrs (7) vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß für die Borsten (2)
eine sie eng umfassende Führung (15, 22) mit Abstand von dem Borstenträger vorgesehen
ist.