[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei einem aus der DE-OS 3.123.494 bekannten Verfahren wird beim Anspinnen eine Zentrierspindel
benutzt, die den mit Hilfe von Abzugswalzen zugeführten Faden zu dem Ende der Spule
mit dem größeren Durchmesser verlagert, wobei die Spule beim Anspinnen mittels einer
Hilfsantriebsrolle angetrieben wird. Da sich vor allem wegen der Konizität der Spule
oder Leerhülse ein deutlicher Unterschied zwischen der Umfangsgeschwindigkeit an jedem
Spulenende und der Umfangsgeschwindigkeit in der Spulenlängsmitte ergibt, wo die
Spule bzw. Leerhülse angetrieben wird, wird in der Praxis die Antriebsgeschwindigkeit
der Spule bzw. Leerhülse beim Anspinnen um durchschnittlich 2 % abgesenkt. Dabei wird
davon ausgegangen, daß der Faden an dem Ende der Leerhülse mit dem größeren Durchmesser
aufgewickelt wird. Diese generelle Absenkung der Spulenantreibsgeschwindigkeit entspricht
aber nicht den tatsächlich auftretenden Geschwindigkeitsunterschieden, so daß nach
wie vor Fadenbrüche oder eine grobe Behandlung des Fadens auftreten. Das gleiche gilt
für eine solche Anspinnphase, bei welcher der Faden gegegebenenfalls auch an dem Ende
der Spule bzw. Leerhülse mit dem kleineren Durchmesser aufgewickelt werden kann, wo
dann die Umfangsgeschwindigkeit für eine einwandfreie Fadenaufnahme zu gering ist.
[0003] Gemäß der DE-OS 2.242.151 wird ein Zwischenspeicher für den Faden vorgesehen, der
Geschwindigkeitsunterschiede kompensiert, wobei durch Antreiben der Spule bzw. Leerhülse
mit wechselnden Geschwindigkeiten die Größe der gespeicherten Fadenlänge kontrolliert
wird.
[0004] In der DE-OS 2.458.853 wird vorgeschlagen, mehrere axial über die Spulenlänge verteilte
Rollen zum Antreiben zu benutzen, die synchron mit der Bewegung des changierenden
Fadenführers nacheinander angetrieben werden, um den Faden mit im wesentlichen gleichbleibender
Spannung aufzuwickeln.
[0005] Die vorerwähnten Verfahren tragen jedoch nicht den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung,
die sich bei unterschiedlichen Konizitäten der Spulen und verschiedenen Spulenaußendurchmessern
beim Anspinnen ergeben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, um Fadenbrüche oder Ungleichmäßigkeiten beim Aufwickeln im Zusammenhang
mit dem Anspinnen ausschließen zu können.
[0007] Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 und vorrichtungsmäßig durch die Merkmale der Ansprüche 8 bis 12
gelöst.
[0008] Wenn im Zusammenhang mit der Konizität oder der Geschwindigkeit von der Spule die
Rede ist, so umfaßt dies im Sinne der vorliegenden Erfindung auch die Leerhülse, auf
die noch kein Faden aufgewickelt ist.
[0009] Der Ist-Außendurchmesser der Spule ist diejenige Größe, aus der unter der Voraussetzung
des Bekanntseins der Konizität der Spule exakt auf die beim Spulenwechsel oder Anspinnen
auftretenden Unterschiede der Umfangsgeschwindigkeit zwischen der Spulenlängsmitte
und den Spulenenden geschlossen werden kann. Dabei kann dieser Ist-Außendurchmesser
nach Wahl am großen oder am kleinen Durchmesser oder mittig zwischen den beiden Spulenenden
ermittelt werden. Dadurch, daß die Antriebsgeschwindigkeit der Spule gegenüber der
Arbeitsgeschwindigkeit in strikter Abhängigkeit vom ermittelten Ist-Außendurchmesser
geändert wird, läuft der mit der vorgegebenen Liefergeschwindigkeit ankommende Faden
korrekt auf die Spule auf, so daß Fadenbrüche aufgrund zu großer Fadenspannung einerseits
und Ungleichmäßigkeiten im Wickelbild aufgrund zu geringer Fadenspannung andererseits
zuverlässig vermieden werden. Vorteilhaft ist dabei, daß der Faden beim Spulenwechsel
oder Anspinnen unverändert mit der jeweils eingestellten Liefergeschwindigkeit aufgewickelt
wird, so daß der Spinnvorgang nicht notwendigerweise unterbrochen oder umgesteuert
zu werden braucht.
[0010] Zweckmäßig ist dabei die Vorgangsweise gemäß Anspruch 2, weil das Drosseln der Antriebsgeschwindigkeit
gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom Ist-Außendurchmesser der
Spule exakt den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht, was zu einer wesentlich verbesserten
Wickelqualität gegenüber dem bekannten Verfahren mit genereller Absenkung der Antriebsgeschwindigkeit
führt. Die in striker Abhängigkeit vom ermittelten Ist-Außendurchmesser der Spule
bzw. Leerhülse vorgenommene Änderung der Antriebsgeschwindigkeit ermöglicht das Anspinnen
bei hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten.
[0011] In der Praxis hat sich die Verfahrensweise gemäß Anspruch 3 als besonders zweckmäßig
erwiesen. Innerhalb dieses begrenzten Bereiches von bis zu 15 % wird die Änderung
der Antriebsgeschwindigkeit durchgeführt. Die Änderung ist um so kleiner, je größer
der Außendurchmesser der Spule und je schwächer die Konizität der Spule ist.
[0012] Eine weitere, wichtige Maßnahme ist in Anspruch 4 enthalten. Der mittlere Ist-Außendurchmesser
ist nämlich der Wert, der sich verfahrensmäßig und vorrichtungsmäßig am leichtesten
ermitteln läßt. Aus dem Wert des mittleren Ist-Außendurchmessers kann exakt auf die
Geschwindigkeitsunterschiede geschlossen werden, die sich über die Spulenlänge zwischen
den Spulenenden ergeben. Die Datenübertragung stellt ein fehlerarmes, ausreichend
schnelles und dabei außerordentlich exaktes Verfahren dar, das sich für dieses Problem
besonders eignet. Die Auswertung und Umsetzung der ermittelten Werte in die Änderung
der Antriebsgeschwindigkeit wird in üblicher Weise mittels eines oder mehreren Mikroprozessoren
durchgeführt.
[0013] Eine weitere, zweckmäßige Verfahrensvariante, bei der zum Anspinnen die von Spulen-Tragarmen
gehaltene Spule aus der Arbeitslage in eine festgelegte Spulenfreigabestellung verschwenkt
wird, geht aus Anspruch 5 hervor. Über das Maß der Verschwenkung oder die Zeitdauer
der Schwenkbewegung der Spulentragarme aus der Arbeitslage in die Spulenfreigabestellung
kann exakt auf den Ist-Außendurchmesser geschlossen werden, wobei vorteilhafterweise
für den Betrieb der Vorrichtung ohnedies notwendige Komponenten benutzt werden.
[0014] Eine weitere, zweckmäßige Verfahrensvariante, bei der zum Anspinnen eine Hilfsantriebsrolle
aus einer Passivstellung in Anlage an den Umfang der Spule bzw. Leerhülse bewegbar
ist, geht aus Anspruch 6 hervor. Auch das Ausmaß oder die Zeitdauer der Bewegung der
Hilfsantriebsrolle zwischen der festgelegten Passivstellung und ihrer Anlage am Spulen
bzw. Leerhülsenumfang lassen einen exakten Rückschluß auf den Ist-Außendurchmesser
der Spule bzw. Leerhülse zu.
[0015] Eine andere Verfahrensvariante, bei der die Fadenspinnlänge fortwährend ermittelt
und gespeichert wird, geht aus Anspruch 7 hervor. Die jeweilige Fadenspinnlänge jeder
Spinnstelle wird in einer Steuereinheit in der Maschinenzentrale gehalten. Durch das
Material des Fadens bedingte Abweichungen wirken sich erst bei größeren Spulen-Außendurchmessern
aus. Da bei größeren Spulen-Außendurchmessern aber die Unterschiede zwischen der Umfangsgeschwindigkeit
in der Spulenlängsmitte und an den Spulenenden kleiner werden, werden auch die materialbedingten
Abweichungen dann kompensiert.
[0016] Zur Durchführung des Verfahrens eignet sich besonders eine Vorrichtung gemäß Anspruch
8, bei der eine durch eine Antriebsvorrichtung antreibbare Spule sowie eine Steuereinheit
vorgesehen sind, die mit der Antriebsvorrichtung für die Spule in geschwindigkeitssteuernder
Verbindung steht. Die Fühler oder Lichtschranken werden nacheinander über den wachsenden
Außendurchmesser der Spule betätigt, so daß sie in der Lage sind, der Steuereinheit
den Ist-Außendurchmesser exakt mitzuteilen. Solche Fühler oder Lichtschranken sind
betriebssicher und platzsparend unterzubringen.
[0017] Eine andere Ausführungsform der Vorrichtung, die eine Spule und die Spule tragende,
verschwenkbare Spulen-Tragarme aufweist, die beim Anspinnen in einem vom Ist-Außendurchmesser
der Spule abhängigen Maß in eine Spulenfreigabestellung verschwenkbar sind, geht
aus den Ansprüchen 9 und 10 hervor. In vorteilhafter Weise werden hier ohnedies in
der Vorrichtung enthaltene Komponenten zur Ermittlung des Ist-Außendurchmessers herangezogen.
Es braucht hierbei zur Ermittlung des Ist-Außendurchmessers nicht in den unmittelbaren
Bewegungsbereich der Spule eingegriffen zu werden, sondern der Ist-Außendurchmesser
wird an einer von der Spule entfernten Stelle exakt abgegriffen. Für die Praxis hat
sich dabei eine Ausführungsform der Vorrichtung bewährt, wie sie aus Anspruch 11
zu entnehmen ist. Ein Potentiometer oder eine Zeitgliederschaltung sind zuverlässige
und verschmutzungsunanfällig arbeitende Bestandteile, die kompakt sind und gut nutzbare
Signale erzeugen.
[0018] Eine weitere, alternative Ausführungsform der Vorrichtung, bei der eine zwischen
einer festgelegten Passivstellung und einer vom Ist-Außendurchmesser der Spule abhängigen
Antriebsstellung am Spulenumfang verschwenkbare Hilfsantriebsrolle zum Antreiben
der Spule beim Anspinnen vorgesehen ist, wobei die Hilfsantriebsrolle mit einer von
der Steuereinheit angesteuerten Antriebsvorrichtung in Verbindung steht, geht aus
Anspruch 12 hervor. Auch hierbei wird wiederum entfernt vom Bewegungsbereich der Spule
die Meßvorrichtung benutzt, um über eine ohnedies für die Funktion der Vorrichtung
notwendige Komponente den jeweiligen Ist-Außendurchmesser zu ermitteln und der Steuereinheit
zu übermitteln.
[0019] Zweckmäßig ist schließlich auch die Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch
13, bei der eine Steuereinheit vorgesehen ist, die mit den Faden lieferenden Abzugswalzen
sowie mit einer Antriebsvorrichtung für die Spule in Verbindung steht und ein Rechenglied
enthält, das fortwährend die Fadenspinnlänge ermittelt und speichert. Da die Steuereinheit
wie üblich ohnedies über die Fadenspinnlänge informiert ist, bedeutet es keinen nennenswerten
Mehraufwand mehr, das Rechenglied so zu erweitern, daß es mit vorbestimmten und eingespeicherten
Werten über die Fadenspinnlänge den Ist-Außendurchmesser der Spule beim Anspinnen
ermittelt und die Steuereinheit in die Lage versetzt, die dazu notwendige Geschwindigkeitsänderung
für die Antriebsvorrichtung einzusteuern.
[0020] Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beschreibung und in Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Wickeln konischer Spulen in schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung in einer anderen Ansicht;
Fig. 3 eine Detailvariante; und
Fig. 4 ein Schaubild mit den Geschwindigkeitsunterschieden einer Spule bei unterschiedlicher
Konizität und unterschiedlichem mittleren Außendurchmesser.
[0021] Wird eine konische Spule 6 (Fig. 2) bzw. Leerhülse 7 in ihrer Längsmitte M (Fig.
1) mittels einer Antriebsrolle 9 über ihren Außendurchmesser D im mittleren Längenbereich
mit einer vorbestimmten Arbeitsgeschwindigkeit angetrieben, so differieren die Umfangsgeschwindigkeiten
nahe den beiden Spulenenden e und E aufgrund der dort vom mittleren Außendurchmesser
D unterschiedlichen Außendurchmesser D2 und D1 beträchtlich von der Arbeitsgeschwindigkeit.
Das Schaubild gemäß Fig. 4 verdeutlicht in Kurvenform diese Geschwindigkeitsunterschiede
Δ V (e, E) beispielsweise für eine Spule mit einer Konizität von 2° und einer Spule
mit einer Konizität von 4° 20′. Es ist in diesem Schaubild auf der horizontalen Achse
der mittlere Außendurchmesser D aufgetragen, während auf der vertikalen Achse die
Geschwindigkeitsänderung in Prozent angegeben ist. Die vertikale Achse spiegelt dabei
die positiven und negativen Geschwindigkeitsänderungen Δ V (e, E) wieder, die sich
zwischen dem Außendurchmesser D und den Außendurchmessern D1 und D2 an den beiden
Enden e und E der Spule 6 ergeben. Die Werte für die zu berücksichtigenden Geschwindigkeitsänderungen
Δ V (e, E) werden für verschiedene Konizitäten und Fasermaterialien empirisch ermittelt.
Beispielsweise ergibt sich bei einer Spule 6 mit einer Konizität von 2° eine Geschwindigkeitsänderung
um annähernd + 5%, während die Geschwindigkeitsänderung bei einer 4° 20′-Spule, z.B.
bei leerer Spulenhülse 7, mehr als + 10 % beträgt. Das Schaubild gemäß Fig. 4 läßt
auch deutlich erkennen, daß diese Geschwindigkeitsunterschiede mit steigendem mittleren
Außendurchmesser D allmählich abnehmen. Aus dem Schaubild ergibt sich somit klar,
daß bei einer leeren Spulenhülse nach einem Spulenwechsel und beim Bilden der üblichen
Fadenreserve F
R (Fig. 1) am Ende E der Spule 6 mit dem größeren Durchmesser D1 der gelieferte Faden
um bis zu 15 % zu schnell aufgewickelt wird, was einen unter Umständen zu einem Fadenbruch
führenden Anstieg der Fadenspannung bewirkt, obwohl die Leerhülse 7 in ihrem mittleren
Längenbereich mit der Fadenliefergeschwindigkeit angetrieben wird. Umgekehrt wird
bei einem Anspinnvorgang, der am Ende e der Leerhülse 7 oder der Spule 6 mit dem kleinen
Durchmesser D2 vorgenommen wird, die Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülse 7 bzw. der
Spule 6 im Auflaufbereich des Fadens 7 nicht mehr ausreichen, um die grundsätzlich
vorbestimmte Fadenspannung aufrechtzuerhalten, so daß sich der Faden 5 lockert und
ein ungleichmäßiges Wickelbild erzeugt.
[0022] Um diese vorerwähnten Nachteile zu beseitigen, wird die Antriebsgeschwindigkeit
der Leerhülse 7 bzw. der Spule 6 bei einem Anspinnvorgang gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit
geändert, d.h. angehoben oder abgesenkt, um ein gleichmäßiges Aufnehmen des mit einer
festgelegten Liefergeschwindigkeit ankommenden Fadens zu gewährleisten. Dabei wird
die Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülse 7 bzw. der Spule 6 in strikter Abhängigkeit
vom Ist-Außendurchmesser D, D1 bzw. D2 der Leerhülse 7 bzw. der Spule 6 (siehe Kurven
von Fig. 4) und in Abhängigkeit von der jeweiligen Konizität der Spule 6 geändert.
Der Ist-Außendurchmesser muß dazu allerdings ermittelt werden.
[0023] Bei einer in Fig. 1 schematisch angedeuteten Spinnstelle 1 kommt der Faden F aus
einem beispielsweise als OE-Rotor 2 ausgebildeten Spinnelement. Er läuft zwischen
Abzugswalzen 3 ein, die mit einer Antriebsvorrichtung 4 in Verbindung stehen und die
Liefergeschwindigkeit des Fadens F bestimmen.
[0024] Die Leerhülse 7 bzw. die Spule 6 wird in üblicher Weise von Spulen-Tragarmen 5 drehbar
gehalten, und zwar zweckmäßigerweise mit Hilfe von Spulentellern 8 und 8a. In der
Längsmitte M der Spule 6 greift an ihrem Außenumfang am mittleren Ist-Durchmesser
D eine Antriebsrolle 9 an, die der Hauptantrieb zum Wickeln oder auch ein Hilfsantrieb
sein kann, und die mit einer Antriebsvorrichtung 10 in bewegungsübertragender Verbindung
steht.
[0025] Für einen Anspinnvorgang in Verbindung mit einem Spulenwechsel oder auch zur Fadenbruchbehebung
wird eine Zentrierspindel 11 verwendet, die mit einer Antriebsvorrichtung 12 in Verbindung
steht und ein mit einem Abwurfende 13 auslaufendes Teil kleinen Durchmessers besitzt.
In üblicher Weise ist die Zentrierspindel 11 mit gegenläufigen Gewindegängen 110,
111 an ihrer Oberfläche und mit einer mittigen Zentriernut 112 ausgestattet, so daß
ein Zentrieren des Fadens F genauso möglich ist wie eine zwangsweise Bewegung des
Fadens F in Richtung zum kleineren Ende e oder in Richtung zum größeren Ende E der
Spule 6. Für das Wickeln des Fadens F im Kreuzgang ist ferner ein changierender Fadenführer
14 vorgesehen, der in Längsrichtung der Spule 6 hin und her bewegt wird und den Faden
F führt. Während des Anspinnens wird der Fadenführer 14 nicht eingesetzt.
[0026] Ferner ist eine mit 15 bezeichnete Steuereinheit vorgesehen, die die einzelnen Komponenten
der Spinnstelle 1 steuert. Die Steuereinheit besitzt beispielsweise einen Eingabeteil
16 sowie ein Rechenglied 40 (z.B. einen Mikroprozessor) mit Speichern 42 und 43. Die
Antriebsvorrichtung 10 für die Spule 6 ist über eine Steuerleitung 17 an die Steuereinheit
15 angeschlossen, während die Antriebsvorrichtungen 12 und 4 für die Zentrierspindel
11 bzw. die Abzugswalzen 3 über die Steuerleitungen oder Signalleitungen 18 und 19
an die Steuereinheit 15 angeschlossen sind.
[0027] Mit der Steuereinheit 15 wird beim Kreuzwickeln und Arbeiten des Fadenführers 14
die Antriebsvorrichtung 10 mit einer Arbeitsgeschwindigkeit angesteuert, die sich
aus der Liefergeschwindigkeit der Abzugswalzen 3 ergibt. Die Geschwindigkeitsänderungen,
die sich beim Auflaufen des Fadens F dann zwischen der Längsmitte M und den beiden
Enden e und E der Spule 6 ergeben, werden entweder durch nicht dargestellte Kompensiermittel
für die Fadenspannung oder durch eine entsprechende Steuerung der Bewegung des Fadenführers
14 ausgeglichen. Insbesondere beim Anspinnen wird jedoch die Antriebsgeschwindigkeit
der Antriebsvorrichtung 10 und damit der Antriebsrolle 9 gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit
in Abhängigkeit vom Ist-Außendurchmesser der Spule 6 so abgeändert, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Spule 6 im Auflaufbereich des Fadens F mit der Liefergeschwindigkeit übereinstimmt.
Als Auflaufbereich des Fadens F wird dabei der Bereich der Leerhülse 7 bzw. der Spule
6 verstanden, auf welche der Faden F beim Anspinnen, d.h. bei Bildung der in Fig.
1 angedeuteten Fadenreserve F
R, aufläuft. Dies bedeutet, daß bei einem Spulenwechsel mit nachfolgendem Anspinnen,
bei welchem die Fadenreserve F
R an dem Ende E der Leerhülse 7 mit dem großen Durchmesser D1 gebildet wird, die Antriebsgeschwindigkeit
der Leerhülse 7 gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit nach abgeschlossenem Anspinnvorgang
entsprechend abgesenkt wird, während die Antriebsgeschwindigkeit bei einem Anspinnvorgang
an dem Ende e mit dem kleinen Durchmesser D2 gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit
angehoben wird.
[0028] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist eine Änderung der Antriebsgeschwindigkeit
dadurch möglich, daß in der Steuereinheit 15 im Rechenglied 14, das mit entsprechenden
Daten über die Konizität der Spule 6 und verschiedenen Ist-Außerdurchmesserwerten
entsprechend vorbestimmter Fadenspinnlängenwerte vorprogrammiert ist, beispielsweise
durch Überwachung der Anzahl der Umdrehungen der Abzugswalzen 3, die Fadenspinnlänge
fortwährend ermittelt und gespeichert wird, so daß das Rechenglied 40 aus der jeweiligen
Fadenspinnlänge exakt auf den Ist-Außendurchmesser D, D1 bzw. D2 der Spule 6 schließen
kann. Ferner ist das Rechenglied 40 entsprechend einer der Kurven der Fig. 4 so vorprogrammiert,
daß es zunächst über die Ist-Fadenspinnlänge den Ist-Außendurchmesser und über den
Ist-Außendurchmesser dann die notwendige Änderung der Antriebsgeschwindigkeit der
Antriebsvorrichtung 10 ermittelt. Bei einem Spulenwechsel ist die Fadenspinnlänge
noch Null, so daß das Rechenglied 40 bei bekannter Spulengröße und Konizität die
maximale Änderung (siehe Fig. 4) der Antriebsgeschwindigkeit festlegt. Mit steigender
Fadenspinnlänge ermittelt das Rechenglied 40 den jeweiligen Ist-Außendurchmesser,
zweckmäßigerweise den mittleren Ist-Außendurchmesser D der Spule 6, und berechnet
damit das Maß der beispielsweise für einen Anspinnvorgang notwendigen Geschwindigkeitsänderung
für die Antriebsvorrichtung 10. Dabei kann durch entsprechende Programmierung auch
ein unterschiedliches Anwachsen des Spulendurchmessers bei Verarbeitung unterschiedlichen
Fadenmaterials berücksichtigt werden.
[0029] Sobald der Anspinnvorgang abgeschlossen ist und der Fadenführer 14 den Faden F für
die changierende Kreuzwickelbewegung übernimmt, wird das Rechenglied 40 deaktiviert,
worauf durch die Steuereinheit 15 die Antriebsvorrichtung 10 wieder mit der von den
Abzugswalzen 3 vorgegebenen Arbeitsgeschwindigkeit angesteuert wird.
[0030] Bei einer anderen Ausführungsform einer solchen Spinnstelle 1′ gemäß Fig. 2 sind
zwei alternative Lösungen zum Ermitteln des Ist-Außendurchmessers der Spule 6 bzw.
Spulenhülse 7 angedeutet, von denen in der Praxis jeweils nur eine eingesetzt wird.
[0031] Bei der Spinnstelle 1′ sind den Komponenten von Fig. 1 entsprechende Komponenten
mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0032] Der Faden F läuft zwischen den Abzugswalzen 3 hindurch und wird an einer Umlenkrolle
3′, die auch eine Kompensiereinrichtung sein kann, umgelenkt, um dann über die Spulwalze
9a auf die Leerhülse 7 bzw. auf die in strichlierten Linien angedeutete Spule 6 aufgewickelt
zu werden. Der Fadenführer 14 übernimmt hierbei die changierende Funktion während
des normalen Kreuzwickelvorganges.
[0033] Die Spulwalze 9a steht mit einer Antriebsvorrichtung 10a in Verbindung, die über
eine Steuerleitung 17a an die Steuereinheit 15 angeschlossen ist. Die Leerhülse 7
bzw. die Spule 6 wird von den Spulen-Tragarmen 5 getragen, die in einem Schwenklager
20 stationär, aber schwenkbar gehalten sind. Zwischen die Spulwalze 9a und die Spule
6 kann bei einem Fadenbruch oder zum Spulenwechsel bzw. Anspinnen ein Trennelement
43 eingeschoben werden, das den Antrieb der Spule 6 durch die Hauptantriebsrolle 9a
schlagartig unterbricht.
[0034] An der anderen Seite der Tragarme 5 ist eine Schwenkhalterung 21 für eine Hilfsantriebsrolle
9b vorgesehen, die mit einem Antrieb 10b in Verbindung steht, der über eine Steuerleitung
17b an die Steuereinheit 15 angeschlossen ist. Die Schwenkhalterung 21 ist mit einer
nicht dargestellten Bewegungsvorrichtung versehen, mit der die Hilfsantriebsrolle
9b aus einer durch einen Anschlag 22 festgelegten Passivstellung an den Umfang der
Spule 6 anlegbar ist, wobei eine Feder 23 für einen Anpreßdruck der Hilfsantriebsrolle
9b sorgt. Die Schwenkhalterung 21 ist in einem stationären Schwenklager 24, z.B.
in einer Wartungsvorrichtung 41, die vor den Spinnstellen einer Spinnvorrichtung hin
und her fahrbar und zu einem Spulenwechsel oder zum Anspinnen vor der jeweiligen Spinnstation
plazierbar ist, gelagert.
[0035] An der Schwenkhalterung 21 ist ein Taster 25 angebracht, der mit einem Potentiometer
oder einer Zeitgliederschaltung zusammenarbeitet, die eine Meßvorrichtung 26 bildet,
mit der das Ausmaß und/oder die Zeitdauer der (gleichförmigen) Bewegung der Schwenkhalterung
21 aus der Passivstellung am Anschlag 22 bis zur Anlage am Umfang der Spule 6 feststellbar
und in ein Steuersignal umsetzbar ist. Da die Hilfsantriebsrolle 9b den Umfang der
Spule 6 umso früher erreicht, desto größer der Ist-Außendurchmesser D der Spule 6
ist, ist das Ausmaß der Bewegung der Schwenkhalterung 21 oder die Zeitdauer dieser
Bewegung ein Maß für den Ist-Außendurchmesser D. Die Meßvorrichtung 26 ist über Anschlußleitungen
27 mit einer Schnittstelle 35 und über diese über eine Steuerleitung 34 mit der Steuereinheit
15 verbunden. Da die Hilfsantriebsrolle 9b nur bei einem Anspinnvorgang benutzt wird,
während die Spulwalze 9a nicht in antriebsmäßiger Verbindung mit der Spule 6 bzw.
Leerhülse 7 ist, läßt sich auf diese Weise der Ist-Außendurch messer D der Spule
6 bzw. der Leerhülse 7 einfach ermitteln, so daß die Steuereinheit 15 in der Lage
ist, die Antriebsgeschwindigkeit der Antriebsvorrichtung 10b entsprechend einzusteuern.
[0036] In der Wartungsvorrichtung 41 ist ferner eine Stützvorrichtung 28 für die Spulen-Tragarme
5 vorgesehen, die ebenfalls beim Spulenwechsel oder bei einem Anspinnvorgang zum Einsatz
kommt. Die Stützvorrichtung 28 besitzt eine Stützgabel 29, die normalerweise ihre
Endstellung auf einem Anschlag 30 einnimmt. Sie ist um ein Schwenklager 31 verschwenkbar
und wird durch einen nicht dargestellten Bewegungsantrieb beaufschlagt, um bei einem
Spulenwechsel oder beim Anspinnen die Spulen-Tragarme 5 anzuheben, so daß die Spule
6 nicht mehr mit der Spulwalze 9a, sondern mit der Hilfsantriebsrolle 9b zusammenarbeitet.
Die Stützvorrichtung 28 wird dabei nur so weit bewegt, daß der Spulenumfang einen
vorbestimmten Abstand von der Spulwalze 9a einnimmt. Da also das Ausmaß der Schwenkbewegung
der Stützvorrichtung 28 in Abhängigkeit vom Ist-Außendurchmesser der Spule 6 variiert,
ist das Ausmaß der Schwenkbewegung nutzbar, um den Ist-Außendurchmesser D der Spule
6 festzustellen. Die Spulen-Tragarme 5 werden in Abhängigkeit vom jeweiligen Ist-Außendurchmesser
D der Spule 6 zwar jeweils um den gleichen Schwenkweg verschwenkt, um den Spulenumfang
um ein vorgegebenes Maß von der Spulwalze 9a zu entfernen, doch ändert sich dabei
die Lage des Schwenkbereiches, so daß diese unterschiedliche Schwenkbereichslage
zur Feststellung des Ist-Außendurchmessers D der Spule 6 bzw. der Leerhülse 7 benützt
werden kann.
[0037] Wird die Stützvorrichtung 28 mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt, un dem Spulenumfang
um das bestimmte Maß von der Spulwalze 9a zu entfernen, so kann die Zeitdauer für
diese Schwenkbewegung genutzt werden für die Feststellung des mittleren Ist-Außendurchmessers
D der Leerhülse 7 oder der Spule 6.
[0038] Abweichend zur zuvor beschriebenen Ausführung ist bei der gezeigten Ausbildung an
der Gabel 29 ein verlängernder Zeiger 32 angebracht, der entlang einem Potentiometer
oder einer Zeitgliederschaltung 36 bewegbar und über Leitungen 33 an die Schnittstelle
35 Signale abzugeben in der Lage ist, die den jeweiligen Ist-Außendurchmesser D repräsentieren
und die die Steuereinheit 15 in die Lage versetzen, die Antriebsvorrichtung 10b entsprechend
anzusteuern, d.h. die Antriebsgeschwindigkeit gegenüber der Liefergeschwindigkeit
des Fadens F zu reduzieren oder anzuheben. Auch die Stützvorrichtung 28 ist in der
Wartungseinheit 41 enthalten, so daß die Wartungseinheit 41 eingesetzt wird, um die
Ist-Außendurchmesser D aller vorgesehenen Spinnstationen bei einem dort fälligen Anspinnvorgang
an die Steuereinheit 15 zu übermitteln, die zweckmäßigerweise die zentrale Steuereinheit
der Spinnvorrichtung ist.
[0039] Weiterhin sind in Wartungsvorrichtung 41 in üblicher Weise eine Fadenabsaugvorrichtung
37 sowie ein schwenkbares Saugrohr 38 und andere, nicht gezeigte Mittel, die für das
Anspinnen und/oder den Spulenwechsel erforderlich sind. Diese Mittel haben aber mit
der Geschwindigkeitssteuerung beim Anspinnen bzw. beim Spulenwechsel nichts zu tun,
do daß der Einfachheit halber auf die DE-OS 3.123.494 verwiesen wird, die hierzu
deutlichere Informationen liefert.
[0040] Fig. 3 verdeutlicht eine Detailvariante zum Ermitteln des Ist-Außendurchmessers
D der Spule 6 oder der Leerhülse 7. Gemäß dieser Abbildung sind entweder mit den Spulen-Tragarmen
5 mitbewegliche oder relativ zur Achse der Spule 6 feststehende opto-elektronische
oder andere berührungslose Fühler oder Lichtschranken L1 bis L4 in einer Reihenanordnung
derart vorgesehen, daß die Spule 6 mit wachsendem Ist-Außendurchmesser D eine zunehmende
Zahl der Lichtschranken L1 bis L4 abdeckt, die über Steuerleitungen 39 mit der Steuereinheit
15 in signalübertragender Verbindung stehen und den Ist-Außendurchmesser D der Spule
6 repräsentierende Signale liefern, aus denen die Steuereinheit 15 in der vorerwähnten
Weise die Änderung der Antriebsgeschwindigkeit der Spule 6 beim Anspinnen vornehmen
kann. Zweckmäßigerweise sind die Lichtschranken L1 bis L4 dem mittleren Außendurchmesser
D der Spule 6 zugeordnet. Denkbar wäre aber auch, den kleinen oder großen Ist-Außendurchmesser
D1 oder D2 der Spule 6 an ihrem einen oder anderen Ende e bzw. E abzutasten.
1. Verfahren zum Wickeln konischer Kreuzspulen, insbesondere beim OE-Spinnen, bei
dem der von Abzugswalzen mit einer bestimmten Geschwindigkeit gelieferte Faden einer
Spule bzw. einer Leerhülse zugeführt wird, die von einer durch eine Steuereinheit
angesteuerten Antriebsvorrichtung beim Aufwickeln mit einer auf die Fadenliefer-Geschwindigkeit
abgestimmten Arbeitsgeschwindigkeit angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ist-Außendurchmesser (D, D1, D2) der Spule (6) bzw. der Leerhülse (7) ermittelt
wird und daß die Antriebsgeschwindigkeit der Spule bzw. Leerhülse zumindest während
einer Anspinnphase in Abhängigkeit vom ermittelten Ist-Außendurchmesser der Spule
bzw. Leerhülse gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit derart verändert wird, daß die
aufgrund der Konizität der Spule bzw. Leerhülse von der Fadenliefergeschwindigkeit
abweichende Umfangsgeschwindigkeit der Spule bzw. Leerhülse in dem axial von der Längsmitte
der Spule bzw. Leerhülse im Abstand angeordneten Auflaufbereich des Fadens mit der
Fadenliefergeschwindigkeit übereinstimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsgeschwindigkeit beim Wickeln des Fadens an dem Ende (E) der Spule
mit dem größeren Durchmesser in Abhängigkeit vom Ist-Außendurchmesser gegenüber der
Arbeitsgeschwindigkeit gedrosselt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsgeschwindigkeit um bis zu 15 % gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit
verändert wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Ist-Außendurchmesser (D) der Spule (6) bzw. Leerhülse (7) ermittelt
und per Datenübertragung der Steuereinheit übermittelt und von dieser zum Festlegen
des Ausmaßes der erforderlichen Änderung der Antriebsgeschwindigkeit ausgewertet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem zum Anspinnen die von Spulen-Tragarmen
gehaltene Spule bzw. Leerhülse durch eine Tragarm-Stützvorrichtung aus der Arbeitslage
in eine festgelegte Spulenfreigabestellung verschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Außendurchmesser der Spule bzw. Leerhülse aufgrund des Maßes der Verschwenkung
in die Spulenfreigabestellung oder der Zeitdauer der Schwenkbewegung der Stützvorrichtung
ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei welchem eine zum Anspinnen vorgesehene Hilfsantriebsrolle
aus einer Passivstellung in Anlage an den Umfang der Spule bzw. Leerhülse bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Außendurchmesser der Spule bzw. der Leerhülse aufgrund des Ausmaßes
oder der Zeitdauer der Bewegung der Hilfsantriebsrolle zwischen der Passivstellung
und der Anlage am Umfang der Spule bzw. Leerhülse ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die Fadenspinnlänge fortwährend
ermittelt und gespeichert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Außendurchmesser der Spule bzw. Leerhülse mittels vorherbestimmten Fadenspinnlängen
entsprechend eingespeicherter Spulen-Außendurchmesser und aus der fortwährend ermittelten
Fadenspinnlänge ermittelt wird.
8. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, mit einer
durch eine Antriebsvorrichtung antreibbaren Spule bzw. Leerhülse und mit einer Steuereinheit,
die mit der Antriebsvorrichtung für die Spule bzw. Leerhülse in geschwindigkeitssteuernder
Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere relativ zur Spule (6) bzw. Leerhülse (7) feststehende Fühler (L1 bis
L4) in einer Reihe angeordnet sind, die bei wachsendem Außendurchmesser der Spule
(6) nacheinander betätigt werden, und daß die Fühler (L1 bis L4) mit der Steuereinheit
(15) in signalübertragender Verbindung (39) stehen.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch 5, mit verschwenkbaren,
eine Spule bzw. eine Leerhülse tragenden Spulentragarmen, die beim Anspinnen in einem
vom Ist-Außendurchmesser der Spule bzw. Leerhülse abhängigen Ausmaß in eine Spulenfreigabestellung
verschwenkbar sind und mit einer Steuereinheit, die mit der Antriebsvorrichtung für
die Spule bzw. Leerhülse in geschwindigkeitssteuernder Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß den Spulentragarmen (5) eine Meßvorrichtung (36) für die Bewegung der Spulentragarme
(5) in die Spulenfreigabestellung zugeordnet ist, die mit der Steuereinheit (15)
signalübertragend verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei welcher den Spulentragarmen zum Verschwenken
von einer vor der Spinnstelle angeordneten Wartungsvorrichtung aus eine Tragarm-Stützvorrichtung
zustellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung als Vorrichtung (36) das Ausmaß oder die Zeitdauer der Bewegung
der Stützvorrichtung (28) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (36) ein Potentiometer oder eine Zeitglieder-Schaltung enthält,
mit dem bzw. mit der ein das Ausmaß oder die Zeitdauer der Auslenkbewegung der Stützvorrichtung
(28) repräsentierendes Steuersignal, z.B. ein Steuerspannungswert, für die Steuereinheit
(15) erzeugbar ist.
12. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch 6, mit einer an einer
zwischen einer festgelegten Passivstellung und einer vom Ist-Außendurchmesser der
Spule bzw. Leerhülse abhängigen Antriebsstellung an den Umfang der Spule bzw. Leerhülse
verschwenkbaren Hilfsantriebsrolle zum Antreiben der Spule bzw. Leerhülse beim Anspinnen,
wobei die Hilfsantriebsrolle mit einer von einer Steuereinheit angesteuerten Antriebsvorrichtung
in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß im Bewegungsweg der Schwenkhalterung (21) eine Meßvorrichtung (26) für das Ausmaß
oder die Zeitdauer der jeweiligen Bewegung der Hilfsantriebsrolle angeordnet und
mit der Steuereinheit (15) signalübertragend verbunden ist.
13. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 7, mit einer Steuereinheit,
die mit den Faden liefernden Abzugswalzen sowie mit einer Antriebsvorrichtung für
die Spule bzw. Leerhülse und mit einem Rechenglied in der Steuereinheit in Verbindung
steht, das fortwährend die Fadenspinnlänge ermittelt und speichert, dadurch gekennzeichnet, daß im Rechenglied (40) zumindest ein wieder ablesbarer Speicher (42) und ein beschreibbarer
Speicher (43) enthalten sind, daß im wieder ablesbaren Speicher (42) an bestimmten
Speicherplätzen für wenigstens eine Spulengröße und -konizität vorbestimmten Fadenspinnlängenwerten
zugeordnete Werte der Ist-Außendurchmesser der Spule (6) bzw. Leerhülse (7) gespeichert
sind, daß in dem beschreibbaren Speicher (43) fortlaufend die Fadenspindellänge in
der Spinnstation (2) und die Liefergeschwindigkeit des Fadens (F) speicherbar sind,
und daß das Rechenglied (40) zumindest bei einem beim Anspinnen aktivierbar ist, um
für die Steuereinheit (15) aus der Ist-Fadenspinnlänge den Ist-Außendurchmesser der
Spule (6) bzw. Leerhülse (7) und aus der Liefergeschwindigkeit über den Ist-Außendurchmesser
der Spule (6) bzw. Leerhülse (7) die Änderung der Antriebsgeschwindigkeit für die
Antriebsvorrichtung (9, 10, 9a, 10a, 9b, 10b) zu ermitteln und die entsprechend anzusteuern.