(19)
(11) EP 0 329 949 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.1989  Patentblatt  1989/35

(21) Anmeldenummer: 89101043.1

(22) Anmeldetag:  21.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B23C 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 23.02.1988 DE 3805530

(71) Anmelder: Julius Maschinenbau GmbH
D-5603 Wülfrath (DE)

(72) Erfinder:
  • Julius, Rolf
    D-5603 Wülfrath (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. M.Sc. 
Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Umrüstbare Bandkantenbearbeitungsmaschine


    (57) Die Bandkantenbearbeitungsmaschine soll es ermöglichen, einmal nur eine einseitige Kantenbearbeitung vorzunehmen, zum anderen nach Umstellungsarbeiten aber auch in der Lage sein, eine beidseitige Kantenbearbeitung vorzunehmen. Dabei soll die Bearbeitung der Bandkan­ten mit höchster Präzision geschehen.
    Bei einer üblichen Bandkantenbearbeitungsmaschine mit Halterun­gen für die Werkzeuge und die Führungsrollen wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß alle Halterungen an beiden Bandkanten die iden­tischen Werkzeugführung (4) aufweisen und die Führungsrollen (2) jeweils einen Halter (3) aufweisen, der in jede der als Aufnahmenuten (4) fur die Werkzeuge (1) ausgebildeten Führungen einsetzbar ist.
    Die Bandkantenbearbeitungsmaschine wird dafür eingesetzt, bei Metallbändern, die abgehaspelt werden, eine oder beide Bandkanten in gewünschter Form zu bearbeiten, z.B. zu entgraten, zu runden oder dergleichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Bandkantenbearbeitungsmaschi­ne, bei welcher die Kanten eines zwischen einem oberen und unteren Lineal geführten, durchlaufenden Metallbandes bearbeitet werden, mit einer Reihe von in nebeneinander liegenden Positionen an den Bandkanten angreifenden Werk­zeugen und Führungsrollen, wobei die Werkzeuge auf in der Bandebene und senkrecht dazu verlaufenden führungen ein­stellbar angeordnet sind.

    [0002] Bei Bandkantenbearbeitungsmaschinen (auch Strehlmaschinen genannt) ist es bekannt, an beiden Bandkanten abwechselnd Führungsrollen und Werkzeuge anzuordnen, wobei die Werk­zeughalter sowohl höhenverschieblich als auch gegenüber dem Band zustellbar sind. Die entsprechenden Führungen sind in der Regel Schwalbenschwanzführungen. Diese Anord­nung der Führungsrollen und Werkzeuge im Wechsel erlaubt eine Bearbeitung der Bandkanten auf beiden Seiten gleich­zeitig und führt daher zu einem wirtschaftlichen Arbei­ten.

    [0003] Es sind weiterhin Bandkantenbearbeitungsmaschinen be­kannt, bei denen die Werkzeuge an einer Bandkante und die Führungsrollen an der dieser gegenüberliegenden Bandkante angeordnet sind. Bei solchen Maschinen können extreme Toleranzanforderungen erfüllt werden bzw. eine entspre­chende Werkstoffentspanung vorgenommen werden. Nachteilig ist hierbei aber, daß nur eine Bandkante bearbeitet wird und daß daher die vorstehend genannte Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist.

    [0004] Es ist jetzt Aufgabe der Erfindung, eine Bandkantenbear­beitungsmaschine zu schaffen, die die Vorzüge der beiden vorgenannten Maschinentypen in sich vereint, es also einmal ermöglicht, nur eine einseitige Kantenbearbeitung vorzunehmen, nach Umstellungsarbeiten aber auch in der Lage ist, eine beidseitige Kantenbearbeitung vorzunehmen.

    [0005] Die Umstellungsarbeiten sollen dabei schnell und einfach durchführbar sein und es wirtschaftlich ermöglichen, die Maschine in beiden Bearbeitungsformen zu betreiben, so daß es nicht mehr notwendig ist, für jede der Bearbei­tungsformen (einseitig oder beidseitig) eine gesonderte Maschine zu beschaffen und zu benutzen. Erfindungsgemäß wird es also möglich, die Anschaffung eines speziellen Maschinentyps z. B. für die einseitige Bearbeitung zu vermeiden.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der eingangs ge­nannten Bandkantenbearbeitungsmaschine dadurch gelöst, daß die Führungsrollen einen Halter aufweisen, der in die Aufnahmenuten der Werkzeuge einsetzbar ist, wobei alle Positionen an beiden Bandkanten die Werkzeugführungen aufweisen können. Dadurch können Rollen und Werkzeuge beliebig ausgetauscht werden.

    [0007] Vorteilhaft sind in üblicher Weise die Führungen Schwal­benschwanzführungen und die Rollenhalter weisen einen zu den Schwalbenschwanzführungen kongruenten Schwalben­schwanz auf. Sie gleichen dabei den Werkzeugen.

    [0008] Für die Verstellung der Rollen in der Richtung senkrecht zur Bandlaufrichtung können in Gewindebohrungen eingrei­fende Spindeln oder Schrauben vorhanden sein.

    [0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

    Figur 1 die erfindungsgemäße Maschine mit einer Anordnung der Werkzeuge beidseitig des Bandes,

    Figur 2 die Maschine mit der Anordnung der Werkzeuge an nur einer Bandkante,

    Figur 3 die Aufsicht auf eine Führungsrolle mit ihrem Halter und

    Figur 4 einen Teilschnitt durch die Rolle und den Halter gemäß Figur 3.



    [0010] Gemäß den Figuren sind sowohl die Werkzeuge 1 als auch die Rollen 2 über ihre Halterungen in Führungen geführt, die sowohl ihre Höhe einstellen lassen als auch die Zustellung zu den Bandkanten. Die Führungen sind dabei identisch, so daß Rollen und Werkzeuge auf einfachste Art untereinander austauschbar sind. Um die Maschine von dem üblichen Zustand zur beidseitigen Bandkantenbearbeitung gemäß Figur 1 in den Zustand zur einseitigen Bandkanten­bearbeitung gemäß Figur 2 umzurüsten, ist jetzt lediglich erforderlich, die in den Figuren unten gezeigten Rollen 2 herauszunehmen und in die entsprechenden Positionen der gegenüberliegenden Werkzeuge zu bringen, die dann wie­derum die Positionen der entnommenen Rollen einnehmen. Ausgenommen von diesem Auswechseln sind für den Fachmann selbstverständlich die Einlauf- und Auslaufrollenpaare, die den Bearbeitungsbereich begrenzen.

    [0011] Wie aus Figur 3 hervorgeht, weist der Rollenhalter 3 der Rollen 2 einen Schwalbenschwanz 5 auf, der dem der Werk­zeughalter entspricht, so daß der Austausch von Rollen und Werkzeugen ohne weiteres möglich ist. Die Höhenein­stellung kann dabei wie üblich durch Spindeln oder Schrauben erfolgen, wobei die Verstellung solange ebenso wie die Führungen für den Fachmann frei wählbar ist, wenn die Austauschbarkeit erhalten bleibt.

    [0012] Da die Anbringung der Rollen mittels gleicher Führungen wie bei den Werkzeugen zwar einen höheren Aufwand erfor­dert, aber dennoch nicht wesentlich ins Gewicht fällt, können mit der erfindungsgemäßen einen Maschine ersicht­licherweise zwei herkömmliche ohne wesentlichen Mehrauf­wand ersetzt werden, so daß von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden kann. Es kommt hinzu, daß der Mehraufwand dadurch ausgeglichen wird, daß die Einstellung der Rollen vereinfacht und insbesondere verbessert wird, so daß eine höhere Qualität der Bear­beitung eingestellt werden kann bzw. eine höhere Band­durchlaufgeschwindigkeit erzielt werden kann.


    Ansprüche

    1. Bandkantenbearbeitungsmaschine, bei welcher die Kanten eines zwischen einem oberen und unteren Lineal geführ­ten, durchlaufenden Metallbandes bearbeitet werden, mit einer Reihe von in nebeneinander liegenden Posi­tionen an den Bandkanten angreifenden Werkzeugen und Führungsrollen, wobei die Werkzeuge auf in der Band­ebene und senkrecht dazu verlaufenden führungen ein­stellbar angeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungsrollen (2) einen Halter (3) aufweisen, der in die Aufnahmenuten (4) der Werkzeuge (1) ein­setzbar ist.
     
    2. Bandkantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß alle Positionen an beiden Bandkanten die Werkzeug­führungen aufweisen.
     
    3. Bandkantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungen Schwalbenschwanzführungen sind und die Rollenhalter (3) einen zu diesen kongruente Schwalbenschwanz (5) aufweisen.
     
    4. Bandkantenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprü­che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß für die Verstellung der Rollen (2) in der Richtung senkrecht zur Bandlaufrichtung in Gewindebohrungen eingreifende Spindeln oder Schrauben vorhanden sind.
     




    Zeichnung